Mission 1: Aufbau

Starbase Mamori - Die Chronik
September 2004

Kapitel 1: Die Ankunft

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--- Runabout Ziethe

Alex zog eine scharfe Linkskurve an einem Asteroiden vorbei, lenkte die
Phaser auf das Ziel und feuerte. Vorbei. Gleich würde der Gegner mit dem
riesigen Schiff sein kleines Shuttle im Traktorstrahl haben. "Dämliches
Spiel.", brummte Alex und drehte sich zur Seite, wo dem Autopilot noch 2
Minuten bis zu Landung ankündigte und gerade alles automatisch
einleitete, lediglich den diensthabenden Flugleiter mußte Alex noch sein
Ziel nennen, dann was seine Aufgabe erledigt und er konnte sich wieder
diesem vermaledeiten Kreuzer zuwenden

--- Station

Der Colonel stieg aus dem Shuttle und gelangte durch die Schleuse in den
Ankunftsbereich. "Ich soll hier nur jemanden abholen.", sprach er den
Zolloffizier an sah sich suchend nach einer golden uniformierten
Ingenieurin um.

Der Offizier sah den Mann in Kommandouniform an und reichte ihm einen
kleinen Koffer - etwa in DIN A4 Größe "Bitte Sehr." insgeheim war er
jetzt auf den Gesichtsausdruck des Mannes gespannt.

Michaels sah zu ihm herab mit dem gleichen Gesichtsausdruck, mit dem man
einem Dreijährigen erklärt, dass Süßigkeiten schlecht für die Zähne
sind: "Einen Ingenieur... Sie wissen", er hielt die Hand auf etwa 1,70m
Höhe, "etwa so groß, humanoid, lebendig..."

Der Offizier legte den Koffe auf einen Unterarm und öffnete ihn. Darin
kagen jeweils in einer Mulde des Schutzmaterials ein Speicherchip und
ein Emitter "THC Yanna Marin Caala... die Ingenieurin. Mir wurde gesagt
sie benutzt dem Emitter ungern, deswegen zieht sie es vor so zu reisen.
Allerdings war es zugefährlich sie per Subraum quer durch die Föderation
zu schicken." erklärte er.

Alex sah über die rechte Schulter hinter sich, dann langsam mit
hochgezogener Augenbraue und drohendem Blick dem Offizier wieder in die
Augen, "Mann... wenn sie mich auf den Arm nehmen wollen..."

Tief seufzend schloß er den Koffer und drückte ihn Michaels in die Hand
"Aber ein MHN haben sie schon gesehen, oder Commander?" brummte er und
drehte sich um, um zu gehen

Mit halb offenem Mund blieb Alex stehen und suchte nach einer
Erwiderung. Schließlich drehte er sich schulterzuckend um und ging
zurück in sein Schiff und startete.

--- Runabout

"Wenigstens quatscht mich keiner zu, die ganze Zeit." Seufzend ließ er
sich in den Sitz fallen.

--- Runabout - später

Etwa eine halbe Stunde und mehrere Lichtjahre von der Station entfernt
trommelte er gelangweilt mit den Fingern auf der Konsole. Der Kreuzer
hatte ihn noch etwa zwei mal pulverisiert aber der dritte Anlauf war
dann geschafft... speichern und gut - das nervte erstmal zu sehr. Er
rieb sich den Hals, tastete dabei über die drei Punkte - Pickel - die
jetzt seinen Rang symbolisierten. Sterile Abzeichen, es hätten auch
einfach Nummern sein können, kein Glanz wie das silberne Eichenlaub...
Er seufzte und sein Blick blieb auf dem Köfferchen hängen, welches er
nach dem Einsteigen in einer Ablage verstaut hatte. "Computer... was...
was muss ich tun, um ein Hologrammdings aus einem Speicherchip zu
aktivieren? Und spar dir das Gesülze, sag einfach, was ich machen
muß..." Er befolgte die Anweisungen des Computers und drückte
abschließend die Bestätigungstaste. Der Speicherchip leuchtete schwach
auf.

Yanna spürte wie sie an einen Computer angeschlossen wurde. Sie
transferierte sich in den Computer und aktivierte sich danach. Sie fand
sich AUge in Auge mit eine Mann wieder - einem Commander - Alex
B.Michaels laut den Dtaen die sie bekommen hatte "Commander... Ich bin
Yanna Marina Caala..." stellte sie sich lächelnd vor "...freut mich sie
kennzulernen."

"Heute klappt aber auch gar nichts.", brummte Alex. "Wer hat dich
eigentlich programmiert.", meckerte er durch sie hindurch, "so sieht
doch kein Ingenieur aus... Das sind Männer." Er wandte sich von ihr ab
und ging zur Konsole, "mit Bart, schottischer Akzent wäre nicht
schlecht, auf jeden Fall könnte man sich mit so einem unterhalten..."

Yanna musste lachen "Ich hoffe sie nehmen es mir nicht übel wenn ich
mein aussehen deswegen nicht Umschreibe." sie setzte sich neben ihn und
sah ihn eine Weile an "Und mein Vater hat sich eben für ein weibliches
Hologramm entschieden... mal was neues." grinste sie.

"Ihr Vater hat das also so entschieden...", er seufzte und drehte den
Kopf zu ihr. "Ihr _Vater_?", blickten fragende Augen sie an.

Yanna erwiederte den Blick ebensofragend "Ja... wieso? Wie nennen sie
denn ihren Erzeuger?"

"Mein Dad.... ja... aber das ist doch nicht das selbe!", kam Alex ins
Straucheln.

Yanna grinste "Warum nicht... sie wurden mit Sexuellem Verkehr
gezeugt... ich programmiert - das ist der einzigige große unterschied...
naja gut ich habe die Kindheit übersprungen... eigentlich bin ich erst
12 Jahre"

"Aber... naja... das ist doch nicht das selbe...", wandte er sich wieder
ab. "Was sollte eigentlich der Kommentar mit dem Emitter?", fragte er
zum Fenster stehen, als hätte sie den Kommentar des Dockoffiziers
gehört, "Der mir den Koffer... sie... gegeben hat meinte, sie hätten
etwas gegen den mobilen Emitter?"

Yanna verschränkte die Arme im Nacken. "Ich bin ein Hologramm, und als
solches kann ich mich überall hintransferrieren - heutzutage kein
Problem mehr auf einen Schiff der Sternenflotte... diese Emitter sind
für MHNs, die mit sich selber nicht im reinen sind und krampfhaft auf
humanoid machen wollen... ich versteh die einfach nicht." dann sah sie
ihn an "Ich benutze das DIng nur wenns nicht anders geht... wenn ich auf
eine Mission mit soll oder auf der Akademie, wo nicht überall Emitter
installiert waren." erklärte sie.

Er sah sie grinsend über die Schulter an, "Sie mögen keine MHNs?"

Yanna zuckte mit den Schultern "Die alten schon aber nicht die
Neumodigen... die von der neuen Hologrammethik verblendeten Lichreflexe,
die anstatt ihren Job zu tun, sich nur über irgendwelche Offiziere
beschwehren von denen sie sich beleidigt fühlen... schrecklich."

Schmunzelnd drehte er sich den Stuhl zurecht und holte sich eine Tasse
Tee aus dem Replikator. "Möchten sie auch etwas? Was holographisches
vielleicht?"

Yanna schüttelte lächelnd den Kopf "Es würde nur eine sauerrei geben...
Essen ist das einzige was mit verwehrt bleibt...außer schwanger werden
natürlich..." zwinkerte sie.

Sein Blick huschte flüchtig über den Rest von ihr unterhalb ihres
Gesichts. "Verstehe..." Er lehnte sich zurück, "Wie sieht's aus mit Hobbys?"

"Ich glaube meine Arbeit gehört dazu... aber ich bin für alles offen...
ich probiere gern neues aus... und ich bin noch dabei Gefühle zu
entdecken... ich erfahre jeden Tag neues und versuche es zuzuordnen...
Mein Vater hatte mir ja keine Subroutinen dafür gegeben, wo ich es
einordnen könnte... aber es war sicher besser so es zu lernen als es
einfach zu wissen und damit nichts anfangen zu können." jetzt sah sie
ihn auffordernd an.

Alex lächelte leicht bevor er antwortete. Der Flug zur Independence
wurde doch nicht so langweilig wie befürchtet.

Alex sah zu der piepsenden Konsole. "Wir nähern uns DS9. Die
Independence ist kurz vor dem Start, aber noch da." Er sah Yanna an und
erläuterte noch weiter, obwohl ihm einen Moment später einfiel, dass sie
sogar seinen Namen gewußt hatte: "Das ist das Schiff, was die best
Position für die Starbase suchen soll."

Yanna schmunzelte "Ich weiß... Vorteil eines Speicherchip als
Gedächtniss" tippte sie sich an den Kopf

"Übrigens...", leitete Alex die Landung ein, "Trägst du dich selbst raus
oder wie gehst du an Bord?"

Yanna überlegte "Kommt darauf an ob du mich noch brauchst, oder lieber
deine Ruhe haben möchtest.." schmunzelte sie

"Es macht mir keinen Spass, Leute mit denen ich grad noch geredet habe
in Kisten rumzutragen.", giftete er. "Tut mir leid", seufzte er, "Wie es
dir angenehmer ist."

Yanna sah ihn mit großen Augen an "Entschuldige..." dann lächelte sie
wieder "Dann werde ich mich in den independence Computer installieren...
nimmst du meinen Chip und den Emitter trotzdem mit? Dann sehen wir uns
drüben..."

Alex atmete noch einmal tief durch, "Mir tut es leid..." Das Runabout
schwebte in den Hangar ein. "Wie lange dauert der Transfer?"

"Ein paar Sekunden... ich habe einen Authentifizierungscode, damit ich
mich von selber in ein System installieren kann..." sie zwinkerte "Mal
sehen wer schneller is."

"Wettlauf mit einem Hologramm... mal eine neue Herausforderung...", das
Runabout stand in Parkposition und er öffnete die Tür. "Wo kannst du
dich überhaupt hinprojezieren?", drehte er sich im Aussteigen noch
einmal um, doch sie war verschwunden. Schulterzuckend machte er den
Schritt nach draussen.

Yanna hatte sich aus dem Computer des Shuttles in den der independence
installiert und stellte mit zufriedenheit fest das eigentlich überall
bis auf die Korridore und einige Freizeitplätze Emitter installiert
worden waren... Sie lies sich also im Hangar projetzieren "Da bin ich
wieder... es gibt hier einige Emitter, zumindest da wo es Arbeit gibt."
Feixte sie

--- Hangar

"Hmm?", fuhr Alex herum. "Erste Runde geht an dich", lächelte er. "Keine
Korridore? Dann muss ich den Weg zum Captain ja doch alleine gehen... Er
sollte jedenfalls hier an Bord sein."

Yanna sah ihn an "Ich kann auch den Mobilen Emitter benutzen... kein
Problem." Sie grinste "Extra Service für meinen Lieblingscommander." Sie
fand Alex einfach sympatisch und wollte ihm eine kleine Freude machen

Alex schmunzelte, was sich nach all der Zeit reichlich seltsam anfühlte.
"Aber nur, wenn das Teil nicht irgendwo zwickt.", versuchte er sich an
einem Scherz.

Yanna schüttelte den Kopf und nahm entnahm dem Koffer, den Alex in der
Hand hatte, den Emitter, schloß ihn an eine Konsole an, deaktivierte
sich kurz um ihr Programm zu übertragen und war wieder da "So fertig...
Auf der Station brauch ich den dann nicht mehr... soweit ich weiß gibt
es da in jeder Ecke Holoemitter."

"Faszinierend.", nickte Alex und holte mit wenigen Schritten noch seinen
Seesack neben der Tür des Runabouts und warf ihn über die Schulter.
"Computer,wo befindet sich Captain... Corik?" - "Nicht autorisierte
Anfrage.", war die lapidare Antwort, "Authorisierung zur Nutzung der
Schiffsysteme erforderlich." - "Ich hasse Computer..."

Yanna seufzte "Kenn ich... wieder ein Vorteil von Hologrammen... einmal
installiert... Computer wo befindet sich Captain Corik?" - "Captain
Corik befindet sich im Büro des Kommodore." Yanna zuckte mit den
Schultern "Vorgegaugelte Sichhereit..." seufzte sie

"Bei Menschen funktioniert es.", zuckte er mit den Schultern, "und bei
mir sollte es eigentlich auch..."
Er hängte sich ihren Koffer über die andere Schulter und setzte sich in
Bewegung Richtung Ausgang. "Mal sehen, wie so ein Sternenflottencaptain
als direkter Vorgesetzter ist..."

Yanna sah ihn kurz an, folgte ihm "Vielleicht sollten wir warten. Er
scheint in einer Besprechung mit dem Commodore zu sein..."

Alex zuckte mit den Schultern, "Dann setz' ich mich in das Vorzimmer und
warte, bis ich weiß, wo ich meine Füsse sonst parken kann... Bessere Ideen?"

Yanna nickte "Die Bar ist denke ich gemütlicher als das Vorzimmer."
lächelte sie

"Die Bar.", sah er sie an, "Ist für mich OK, aber was macht ein
Hologramm da? 'Einen Drink und einen Lappen zum Aufwischen'? Ich mein'
mir soll 's Recht sein..."

Yanna lachte "Das müsste man direkt wirklich mal machen. Auf das Gesicht
bin ich gespannt." Sie sah ihn an "Ausser ich geh dir zu sehr auf die
Nerven..."

Er blieb stehen und sah sie ernst an, "Eine nicht-menschliche
Gesprächspartnerin ist mir sehr willkommen - euch kann man reparieren...
Lass uns gehen.", er seufzte.

Yanna folgte ihm verwirrt "Gehen Hummanoide Frauen denn kaputt wenn sie
mit dir reden?" fragte sie. Es mochte ein wenig Naiv klingen, aber so
etwas hatte Yanna noch nie gehört.

"Meine Nähe reicht schon...", brummte er leise.

Jetzt war Yanna noch verwirrter "Das versteh ich nicht... was passiert
mit ihnen?"

Er seufzte. "Hör bitte auf. OK?", seine Stimme kratzte deutlich hörbar.

Jetzt sah Yanna ihn betroffen an "Jetzt hab ich dich traurig gemacht..
entschuldige..." Sie erreichten mittlerweile das Casino

"Lass uns nicht drüber reden.", bat er. "Es ist nicht deine Schuld",
versicherte er noch

Yanna nickte nur, war noch ein wenig bedrückt. Sie setzetn sich an einen
Tisch am Fenster und Yannas kindliche Begeisterung gewann wieder die
Oberhand "Ich liebe solche Ausblicke ins All..." freute sie sich

--- Deep Space Nine

Mila folgte ihrem Halb-Bruder Dan und dessen Frau Yalika in Richtung Andockring.
Yalika trug ihr Baby in den Armen, das vor zwei Wochen erst geboren wurde.
Das Gepäck war bereits auf die angedockte Independence verbracht worden, und
Milas alte Wirkungsstätte war das nächste Ziel. Es interessierte sie schon,
wie sehr die Sicherheitsabteilung der Starbase sich in dem Monat verändert
hatte. Schließlich war ihr Nachfolger zuvor nicht in leitender Position
gewesen...
"Schade, daß es wieder weiter geht, wo es gerade so schön war...", meinte
Yal wehmütig.
"Da sagst Du was, aber irgendwie freue ich mich schon wieder auf unser
Quartier.", erwiderte Dan, und schließlich erreichten die vier die
Independence.

--- Quartier Tholas³

Eyleen Hastings hatte gerade den letzten Feinschliff am Quartier gemacht,
als die Tholas' schließlich eintrafen. Dabei war auch die Halb-Schwester des
Commodore, wie sie sehen konnte. Die Tholas' hatten Hastings kurz vor ihrem
Abflug nach Bajor eingestellt, da es sinnvoller war, daß jemand auch für das
Kind da war, wenn Yal wieder ihren vollen Dienst aufnehmen mußte. Dennoch
wollten sie zusehen, sich abwechselnd um ihre Tochter zu kümmern.
"Willkommen zu Hause, Commodore, Captain, und herzlichen Glückwunsch zu
Ihrer gesunden Tochter.", begrüßte die Terranerin das Paar.
"Vielen Dank, Miss Hastings.", erwiderte Yal und sah sich im Quartier um. Es
sah alles blitzblank aus, als wäre alles neu. Die Wiege hatte Hastings im
Wohnzimmer stehen, was Yal sehr recht war. Schließlich wollte sie nur ungern
den Blickkontakt zu Nerys verlieren. Nachdem die Kleine ohnehin so weit müde
war, legte die Bajoranerin das Kind in die Wiege und ließ es schlafen.
"Ich muß sagen, Ihr habt Euch klasse eingerichtet.", meinte Mila leise.
"Man tut, was man kann.", war Dans Kommentar.
"Wird wohl noch einige Zeit brauchen, bis Mamori soweit ist, daß es ein
wohliges Zuhause sein kann.", erwiderte Mila, "À propos Mamori, wollte nicht
jemand mitfliegen von hier aus?"
"Ja, deswegen sollten wir mal in mein Büro weiter.", sagte Dan Mila zugewandt
und drehte sich dann um zu seiner Frau, die am Bett von Nerys saß.
"Bis später, Schatz.", verabschiedete er sich von ihr und gab ihr einen
Abschiedskuss, bevor er zusammen mit Mila das Quartier verließ. Nerys
ließ er lieber friedlich schlummern.
"Bis später, Liebling. Wenn unsere Gäste alle da sind, werde ich dann
mal Abflugerlaubnis einholen lassen.", erwiderte Yal. Sie wollte auch w
ieder auf die Brücke, so schwer es dann auch fiel, sich von der kleinen
Nerys zu lösen. Das Paar war überglücklich, und die Kleine hatte sich bisher
von ihrer besten Seite gezeigt.

--- Korridore

"Dein Quartier ist gleich hier nebenan. Wollen wir gleich mal reinschauen?",
fragte Dan seine Schwester.
"Na ja, ich will die Anderen ungern warten lassen, sollten sie schon angekommen
sein. Außerdem ist heute Abend noch genug Zeit, das Quartier anzusehen.", erwiderte
Mila, und gemeinsam erreichten sie schließlich das Büro.

--- Büro

Nun saßen sie da und warteten auf die Anderen. Vielmehr blieb Mila nichts anderes
übrig, als zu warten, und Saviras Job wollte sie auch nicht umbedingt wegnehmen,
nur um ihre Langeweile zu lindern.
Dan las sich die aktuellsten Akten durch. Die wichtigsten Bauteile waren bereits
bei Starbase 07 angekommen, und die meisten Crewmitglieder waren dorthin abkommandiert
worden. Den einen oder anderen las die Independence jedoch gleich während des Fluges
zur Starbase auf.
"Die Ingenieure sind pünktlich. Die Hauptbestandteile der Starbase Mamori sind bereits
bei Starbase 07 angekommen, und der Großteil des Personals wird ebenfalls dort auf uns
warten.", informierte er Mila.

--- Deep Space Nine

Corik hatte sich schon am Morgen des Vortages nach DS9 begeben. Er hatte zwar keine
Probleme mit seiner Familie, aber nach 3 Wochen Urlaub war er es dann doch leid gewesen,
sich die ewigen unterschwelligen Andeutungen seiner Mutter anhören zu müssen, er möge
doch endlich 'sesshaft' werden, sich ein Mädchen aus der Gegend suchen und eine Familie
gründen. Kurz - Er sollte sich ein Beispiel an seinem älteren Bruder nehmen.
Um dem ganzen Trouble zu entkommen, hatte er sich früher als ursprünglich angekündigt
auf den Weg zu seinem neuen Posten gemacht, mit der Ausrede, er müsse noch an Bord der
Station was erledigen, außerdem hasste er es, wenn er schon gestreßt in einen neuen
Auftrag gehen musste, also gönnte er sich die längstmögliche Nachtruhe auf DS9 und
frühstückte genüsslich.

Als es schließlich Zeit wurde, zum Aufbruch, packte er sich sein Handgepäck und machte
sich auf den Weg zur Andockschleuse, wo die Independence liegen sollte.

--- USS Independence

An der Andockschleuse nannte er dem Wachoffizier seinen Namen und ließ sich sagen,
wo er den Commodore finden würde, bevor er sich auf den Weg zu dessen Büro machte.

--- Büro Commodore

Corik, der lässig seine Tasche über der Schulter trug, betätigte den Türmelder zum Büro
und wartete darauf, eingelassen zu werden.

Mila wollte gerade etwas erwidern, als der Türmelder piepte.
"Oh, das wird der nächste Kandidat für Mamori sein. Könntest Du ihn reinlassen?", bat Dan,
und Mila nickte. Schließlich war Savira noch auf der Station, um letzte Besorgungen vor der
Abreise zu erledigen.
Die Halb-Bajoranerin verließ das eigentliche Büro und ließ das Schott öffnen, das zum
Korridor führte.
"Guten Morgen, Captain. Wenn Sie mir folgen würden... der Commodore ist in seinem Büro.",
bat Mila.

Corik sah auf die nur wenig kleinere Bajoranerin, in dem er den Kopf leicht schief legte.
Halt, sie war eigentlich keine Bajoranerin, sondern sie war zur Hälfte auch menschlich.
Corik setzte ein freundliches Lächeln auf. "Danke Commander", erwiderte er nickend und
folgte ihr ins Büro, wo er dann schließlich auf den Commodore traf.

"Captain Khaar, willkommen an Bord der Independence. Ihren Zweiten Offizier
haben Sie ja bereits kennen gelernt.", begrüßte Dan den Neuankömmling und
deutete kurz auf Mila.
"Ich komme dann gleich mal auf das, was auf Sie zukommt, Mr. Khaar. Während
Ihr Erster Offizier, Commander Michaels, die Vormontage der Station
beaufsichtigt, werden Sie gemeinsam mit dem Kolonie-Magistrat, Sir Wesley
Drowney, mit Captain Tholas und mir gemeinsam auf die Sarkassianer und die
Minorytaner treffen. Beide Völker stehen schon einige Jehrzehnte in Konflikt
zueinander, führten schon gegeneinander Krieg; der aktuelle Konflikt dreht
sich um die Ressourcen der beiden Sternensysteme. Die Sternenflotte wurde
gebeten, in dem Konflikt zu vermitteln, und nachdem wohl eine längere
Präsenz in diesem Sektor notwendig ist, hat man beschlossen, Mamori irgendwo
zwischen den beiden Systemen zu errichten. Die Details zum Konflikt können
Sie im Bordsystem nachlesen.
Die Errichtung der Station zwischen den beiden Systemen hat man nicht allein
deswegen erwogen, um den Konflikt der Minorytaner und der Sarkassianer zu
schlichten, sondern man möchte die neu erforschten Gebiete hin zum
Galaktischen Zentrum besiedeln, und zufällig stimmt die Richtung. Mamori
wird der erste Schritt sein, eine Plattform, von der aus sich die
verschiedenen Siedlergruppen aufmachen zu ihren neuen Heimatwelten.",
erklärte Dan in knappen Worten die Aufgaben, die den Captain erwarten.

Corik nickte der Frau noch mal knapp zu und folgte dann den Ausführungen
des Commodores. "Sofern hier aktuellere und ausführlichere Daten
vorhanden sind, würde ich es begrüßen darauf uneingeschränkten Zugriff
zu erhalten. Wann trifft der Magistrat ein? Haben Sie da schon
irgendwelche Daten?" Er machte eine kurze Pause. "Und sind schon weitere
Crewmitglieder der Mamori anwensend oder treffen wir sie erst auf", er
überlegte kurz, war das Dosier doch sehr knapp gehalten, "Starbase 07?"

"Soweit ich weiß, soll Ihr Erster Offizier zusammen mit der Chefingenieurin
eintreffen. Einige werden noch während des Fluges zu uns stoßen, der
Großteil Ihrer Crew jedoch wird auf der Starbase auf uns warten, genauso wie
Sir Drowney. Zugriff auf die Daten müßten Sie haben. Sollte es wider
erwarten nicht klappen, dann geben Sie einfach Bescheid, und ich lasse die
Daten freischalten.", erwiderte Dan. Yalika hatte gemeint, die Informationen
müßten für Captain Khaar sowie seinen beiden Stellvertretern freigeschaltet
sein, und in Sachen Computern und Daten vertraute er lieber auf seine Frau
und En'jel Tyros Leuten.
"Ich konnte zumindest einsehen auf die Daten, also sollte es bei Ihnen auch
gehen, Captain.", meinte Mila und fuhr schnell fort, "Jedoch habe ich die
Informationen nur mal eben schnell überflogen und mich eher auf die
Bewaffnungen und die taktischen Eigenheiten der beiden Völker konzentriert."

Corik nickte. "Danke Commodore. Ich werde mich später genauer einlesen.
Jetzt möchte ich erst einmal sehen, ob Commander Michaels und Lt. Caala
schon an Bord sind, mich wenigstens mal vorstellen und einen kurzen,
unverbindlichen 'Plausch' halten." Er wandte sich an Patterson.
"Begleiten Sie mich Commander?"

"In Ordnung, Mr. Khaar.", erwiderte Dan und ließ nach den beiden suchen.
Beide wurden vom Computer im Casino gefunden. Lt. Caala wurde als
'aktiviert' geführt... Sachen gab es schon.
"Gerne, Sir.", stimmte Mila zu und machte sich bereit, ihrem neuen
Kommandanten zu folgen.

Corik stand wieder auf und ging zur Tür, ließ aber Mila den Vortritt.
Draußen warf er noch mal einen flüchtigprüfenden Blick auf die 2.
Offizierin. "Sie waren bisher Sicherheitschefin auf Deep Space Nine?"
fragte er nach, auch wenn er es wußte, aber er wollte ein Gespräch auf
diesem Wege in Gang bringen.

"Ich war bis vor drei Jahren auf DS9 in der Sicherheit, danach wurde ich zur
Starbase 07 versetzt.", präzisierte Mila, "Will heißen, ich habe die heißen
Phasen des Krieges mitbekommen.", fuhr sie etwas leiser fort. Schließlich
hatte sie einige Kameraden verloren. Der Erste Offizier jedoch hatte noch
wesentlich mehr durchgemacht, laut Akte zumindest.

Corik verzog kurz das Gesicht. "Entschuldigung, da hab ich mich wohl
etwas vertan. Lassen Sie die Entschuldigung durchgehen, dass ich die
Daten erst gestern Abend bekommen habe und nur kurz überfliegen konnte?"
fragte er mit entschuldigendem Blick. "Ich bin ja mal gespannt, wie das
alles so laufen wird. Nach den bruchstückhaften Informationen sitzen wir
ja unter Umständen direkt auf einem Pulverfass."

"Ach was, schon in Ordnung, Captain. Ich meine, ein Tag reichte mir auch
nicht wirklich, um mir ein Bild von der Crew zu machen.", erwiderte Mila und
schenkte ihm ein kurzes Lächeln.

Corik erwiderte das Lächeln ebenso kurz. "Das tut gut zu hören, dass
nicht nur ich Probleme mit so plötzlichen Versetzungen hab", erwiderte
er schmunzelnd. "Können Sie mir vielleicht schon einen kleinen Abriss
des Notwendigen über die beiden Offiziere geben, die wir gleich treffen?"

"Nun ja... Commander Michaels ist ein ehemaliger Marine, der besonders im
Dominion-Krieg einiges durchzumachen hatte. Jedenfalls ist er wohl ein
fähiger Führungsoffizier und Taktiker.
Und Lieutenant Caala dürfte wohl das erste Notfall-Hologramm der
Sternenflotten-Geschichte sein, jedoch wurde sie glücklicherweise nicht auf
der Jupiter-Station programmiert, sondern vom Chefingenieur der Miril, um
ihm in der Technik zur Hand zu gehen. Gleichermaßen hat sie keine große
Datenbank eingespielt bekommen, wie die MHNs, sondern muß alles selbst
erlernen. Vielmehr ist es ihr eigener Wunsch gewesen, aus dem Grund hat sie
dann auch die Akademie besucht. Ihre Leistungen sprechen sehr für sie.",
erklärte Mila im Groben, was sie noch im Kopf hatte über diese beiden
Offiziere.

Corik nickte, während er nachdachte. "Hört sich jedenfalls sehr
interessant an. Ein Hologramm, welches darauf besteht selbstständig zu
lernen. Sie besteht wohl nicht darauf, bekannt zu werden? Ich habe
bisher noch nie etwas von dieser jungen Dame gehört", erklärte er,
"wollen wir hoffen, dass sie ein freundlicheres Wesen hat, als die
ganzen MHNs", sagte er zwinkernd. Er sah sich um, wußte gar nicht wo er
jetzt genau langgelaufen war. "Wo müssen wir eigentlich jetzt genau
lang? Kennen Sie sich auf dem Schiff aus?" Er sah Mila fragend an.

"Oh, Moment.", erwiderte Mila und ließ sich den Standort der beiden
Gesuchten anzeigen, "Wir müssen auf Deck zwei, ins Casino."
Sie nahmen die nächste Treppe, schließlich war es unsinnig, wegen eines
Stockwerks einen Turbolift zu suchen.
"Das Warum bezüglich des Lernens müssen Sie Miss Caala schon selbst fragen,
aber ich stimme Ihnen zu, es ist verwunderlich, daß sie nicht schon bekannt
ist, wie zum Beispiel ein Data.", fuhr die Halb-Bajoranerin fort.

Corik nickte. "Ja, aber vielleicht liegt es daran, dass sie als
Hologramm menschlicher aussieht als Data, also was Hautfarbe, Haarfarbe
und so betrifft. Und dadurch, dass sie nicht so viel weiß, wird sie auch
nicht so direkt auffallen." Er zuckte mit den Schultern.

--- Casino

Im Casino angekommen sah er sich suchend um und versuchte sich an die
Gesichter der beiden Gesuchten zu erinnern.

Im Getümmel des Casinos stach ein graubrauner Schopf heraus, der wohl Yanna
Marin Caala gehören sollte.
"Da hinten, Captain.", informierte Mila den Captain und ging schon mal zu.

Yanna wurde auf die beiden Ofiziere aufmerksam die in ihre Richtung
kamen. Sie hatte ja bereits die Akten der Offiziere gesehen und durch
den Vorteil ihres 'Computergedächtnisses' erkannte sie den Captain und
die taktische Offizierin.
Yanna erhob sich leicht, als die beiden den Tisch erreicht hatten und
begrüßte sie mit einem Lächeln. "Captain, Commander..." nickte sie leicht.

Corik nickte der Frau freundlich zu. "Lieutanant", dann an den Colonel
gewandt: "Commander. Ich bin Captain Khaar Corik", stellte er sich vor.
"Das ist unsere Taktikerin Lt. Commander Mila Patterson", stellte er
auch gleich seine Begleiterin vor.

Yanna lächelte "Yanna Caala." lies sie ihren Zweitnamen einfach weg, da
sie sowieso niemand mit dem Kompletten Namen ansprach "Ihre Ingenieurin."

"Angenehm.", sagte Mila mit einem leichten anerkennenden Nicken.
"Und Sie müssen dann mein neuer direkter Vorgesetzter sein, Commander.",
wandte sich die Halb-Bajoranerin an den Terraner am Tisch.

Flink erhob sich Alex. Er hatte mit dem Rücken zu dieser Tür gesessen -
das erste mal seit einiger Zeit hatte seine Paranoia dies nicht bemerkt.
"Sir, Commander Alex B. Michaels. Erfreut sie kennenzulernen, Sir,
Lieutenant Commander", nickte er den beiden zu und wartete dann ab, was
passieren würde.

"Dürfen wir uns dazu setzen?" fragte Corik unverblümt und sah die beiden
Offiziere abwartend an. Er hielt nicht wirklich viel davon für seine
Leute der 'Unnahbare' zu sein, mit dem man nicht mal einen kleinen
Plausch halten konnte.

Yanna nickte "Gern" , und sah kurz zu Alex, aber war sich sicher das auch er
nichts dagegen haben würde...

"Wenn sie es wünschen.", war Alex kühle Entgegnung. Er hasste diese
Verbrüderungen, schließlich musste der Captain bereit sein, ein
Crewmitglied in den Tod zu schicken, sollten die Umstände das Erfordern,
so belastete er diese Entscheidung mit unnötigem seelischen Ballast.
Er setzte sich wieder - diesmal an die gegenüberliegende Seite des
Tisches, ein Platz mit dem Rücken in Richtung Wand und den Eingängen im
Blick.

Mila sah kurz zu Michaels, der wohl nicht viel davon zu halten schien, daß
sie sich dazu gesetzt hatten.
"Nun ja, was erhoffen Sie sich von Ihrer Versetzung auf die Mamori-Station?
Ich für meinen Teil finde die Herausforderung nett, eine Station von Anfang
an aufzubauen, noch dazu in eher unbekanntem Gebiet.", wandte sich Mila an
die Runde.

"In einem Gebiet, worauf bestimmt irgendjemand auch schon einen
unbekannten Anspruch hat und aus unbekannten Gründen das mit gut
bekannten Waffen durchsetzen will.", kommentierte Alex mürrisch. "Die
Hälfte der Zeit werden wir die Köpfe einziehen, während wir versuchen,
Leute, die sich gar nicht verstehen wollen, zusammenzubringen..."

Yanna war ein wenig irritiert, von Alex verändertem Verhalten - fast al
ssäße da ein neuer Mensch vor ihr. Deswegen brauchte sie einen Moment eh
sie auf die Frage der Taktikoffizierin reagierte. "Ich war jetzt einige
Zeit auf einem Schiff, wo ich nur etwas zusammenhalten musste... etwas
konstruieren und aufbauen ist eine neue Erfahrung für mich."

Corik lauschte dem Gespräch erst einmal schweigend, nachdem er sich
gesetzt hatte. "Nun ja, wir werden sicherlich nicht dort uns
niederlassen, wenn wir keinerlei Erlaubnis bekommen würden. Die
Sternenflotte ist immerhin eine hauptsächlich diplomatische Einrichtung
und keine Invasionsstreitmacht", meinte der Captain lächelnd. An Yanna
gewandt: "Das geht wohl jedem Chefingenieur so. Nur wenige kommen in den
Genuss."

"Nichts desto Trotz ist ein wachsames Auge von Nöten. Ich erinnere mich nur
zu gut an die Zeit auf DS9, als man die ersten Hinweise auf das Dominion
bekommen hat.", erwiderte Mila, "Und ich hoffe, sollte sich etwas ähnliches
anbahnen, werden WIR schneller sein."

"Erlaubnis, wachsame Augen oder Geschwindigkeit", Alex sah Patterson mit
kalten Augen an, "helfen wenig, wenn man minimal bewaffnet Kolonisten
unterstützen soll und dann von einer Invasionsarmee überrannt und
plötzlich mehrere hundert Lichtjahre von Unterstützung entfernt ist...
Also bitte gedämpfte Euphorie und mehr Planung und Information!"

"Dieser verdammte Krieg hätte vermieden werden können, wenn entscheidende
Stellen nicht gepennt hätten. Man hätte DS9 und das gesamte bajoranische
System so weit befestigen können, daß niemand im Entferntesten Fuß hätte
fassen können. Die Information war da. Aber statt dessen schätzte man das
Dominion nicht so stark ein, als es tatsächlich war, und den Rest kennen wir
alle ja.", erwiderte Mila leicht gereizt, "Also sollten wir es besser machen
und schon gar nicht zulassen, daß unsere Kolonien beim Auftauchen von
Invasionstruppen in dem von Ihnen beschriebenen Zustand befinden."

Corik brummte etwas unverständliches, aber zustimmendes auf Milas Worte.
"Wir sorgen schon dafür, dass alle einverstanden sind, dass wir uns dort
aufhalten, wo wir uns die nächsten Jahre aufhalten wollen. Und die
Sternenflotte hat auch schon die ersten Vorbereitungen getroffen",
erklärte der Captain nüchtern. "Und ich denke auch, dass das
Oberkommando aus der Sache mit dem Dominion gelernt hat. Ich wage es
zwar jetzt, den Rassen, mit denen wir es jetzt hier zu tun haben, soweit
einzuschätzen, dass sie es mit dem Dominion nicht wirklich aufnehmen
könnten oder wir sie mit diesem vergleichen könnten, wobei ich trotzdem
zur Vorsicht rate und einen möglichen Feind nicht zu unterschätzen."

Nachdem Pierre im Lager zu tun hatte und Marie schon gut beschäftigt war,
nahm sich Henri auch die Zeit, sich um Gäste zu kümmern, auch wenn er ab und
an in der Küche gebraucht wurde. Mit einem PADD 'bewaffnet' ging er zu den
vier Offizieren, die anscheinend zur Starbase gehörten; zumindest hatte der
Franzose nicht mitbekommen, daß Captain Tholas ihr Kommando abgegeben hatte.
"Bonjour Messieurs-Dames. Was darf ich Ihnen anbieten?", fragte er in die
Runde, "Heute hätte ich einen guten bajoranischen Frühlingswein aus Dahkur
im Angebot."

Corik sah auf, als sie angesprochen wurden. Er sah den Wirt freundlich
an. "Das hört sich gut an. Was können Sie dazu aus der Küche empfehlen?"
fragte er den Franzosen freundlich.

"Was ich Ihnen heute besonders empfehlen kann, ist Hasperat-Souflé. Das
haben wir heute frisch reinbekommen. Naturellement, Capitaine, kann ich
Ihnen auch jede andere bekannte bajoranische Spezialität anbieten.",
erwiderte Henri und sah kurz zu dem Lt.Cmdr. in der roten Uniform. Diese
Frau kannte er doch irgendwo her. Sein Blick wandte sich wieder dem Captain
zu, in Erwartung von dessen Bestellung.

"... und wenn sich das Kommando doch irrt, stirbt es sich auf einer
Rauminstallation deutlich schneller als auf einem Planeten.",
kommentierte Michaels noch die letzten Bemerkungen, bevor er sich
ebenfalls an den Kellner wandte, "Haben sie Steak? Am besten leicht blutig?"

"Bien sûr, Monsieur, was wünschen Sie als Beilage?", fragte Henri den
Commander.

Corik nickte. "Das hört sich gut an", bestätigte er dem Kellner. "Was
haben Sie an bajoranischen Nachspeisen für hinterher zu empfehlen?"
fragte er.

"Alors, heute empfehle ich Ihnen einen Frucht-Cocktail mit frischen
Moba-Früchten anbieten. Wir haben aber auch einen I'danischen Würzpudding
da.", erwiderte Henri.

Corik schüttelte den Kopf. "Nein, der Frucht-Cocktail ist schon in
Ordnung", erwiderte der Captain.

Er warf einen Blick zu Michaels. Er nahm sich vor, später
noch einmal genau dessen Dienstakte durchzulesen. Er musste, nach seinem
Reden an der direkten Front gewesen sein. Er selbst war auch verbittert,
aber er hatte inzwischen dazu gewechselt erst einmal das Positive
anzunehmen. Er wandte sich an Patterson. "Aus welcher Provinz stammen
Sie eigentlich?"

"Oh, ich bin nicht auf Bajor geboren. Meine Mutter ist von Bajor geflohen,
wie sie mit meinem Halbbruder schwanger war. Sie ist losgeflogen kurz nach
der Exekution von Dans Vater. Im Föderationsgebiet wurde sie auf der
Hastings aufgenommen. Mein Vater, damals der Zweite Offizier, hat sich ihrer
angenommen und dafür gesorgt, daß es ihr an nichts fehlte. Sie haben
schließlich geheiratet, und neunzehn Jahre nach meinem Bruder bin ich dann
geboren und wuchs in New York auf.", erklärte Mila. Sie nahm sich vor,
später mal mit Commander Michaels in Ruhe zu reden, doch für das Erste war
sie dankbar, daß der Captain das Gespräch in eine andere Richtung lenkte.

Corik überlegte kurz und sah sich seine taktische Offizierin noch mal
genau an. Er deutete in die Richtung, aus der sie gekommen waren. "Der
Commodore ist Ihr Bruder?" spekulierte er aufgrund der äußerlichen
Ähnlichkeiten der beiden und sah sie fragend an.

"Ja, ist er.", erwiderte Mila. Ihr war es eher peinlich, gerade gegenüber
Vorgesetzten zu erwähnen, daß ihr Bruder in der Flotten-Führung war. Manche
wollten sie gleich mit Samthandschuhen anfassen, andere ritten sie erst
recht rein. Vor allem wollte sie nicht den Eindruck erwecken, daß Dan für
ihre Beförderung gesorgt hatte, obwohl er kaum Einfluß auf die Besetzung der
Sternenbasis gehabt hatte.
Die Halb-Bajoranerin bemerkte LeRoi, der die Bestellungen aufnahm und sah zu
ihm hoch, "Für mich bitte einen Café au lait und eines Ihrer ausgezeichneten
Croissants, Monsieur LeRoi."
"Mademoiselle Patterson, ich wußte gar nicht, daß Sie hier Dienst tun.",
erwiderte der Franzose, dem nun ein Licht aufging. Sie hatte bisher immer
die Uniform der Sicherheit an und war auf Starbase 07 stationiert gewesen.
Außerdem hatte sie ihr Haar wachsen lassen.
"Nein, nein, ich werde auf die Mamori-Station gehen. Die Independence ist
unser Taxi. Vorher war ich noch auf Bajor.", berichtigte Mila.
"Ah, oui, Madame Capitaine hat doch eine gesunde Tochter zur Welt gebracht."
"Ja, und die beiden sind überglücklich. Vielleicht könnten Sie den beiden
eine Überraschung auf's Quartier schicken."
"Das werde ich, Mademouselle.", erwiderte Henri und wandte sich wieder dem
Terraner, der das Steak bestellt hatte, und der Terranerin zu.

Yanna schüttelte nur den Kopf als der Kellner sie ansah und deutete auf
ihren Emitter "Hologramm..." grinste sie.

"Kartoffeln und irgenein Grünzeug, was gerade rumliegt.", brummte Alex,
ein wenig genervt von den Erklärungen der Familienzusammenhänge. "Und
bringen sie meiner holografischen Freundin etwas Holografisches zum
Trinken.", grinste er und zwinkerte Yanna kurz zu.

"Bien sûr.", erwiderte Henri und tippte etwas in sein PADD. Wenig später
erschien ein holographisches Glas Orangensaft auf dem Tisch, "Mademoiselle,
wenn Sie etwas anderes wünschen, ich kann es gerne ändern.", meinte der
Franzose freundlich.

Yanna sah kurz auf das Glas und musste breit grinsen "Vielen Dank..."
nickte sie. Es schien ehrlich zu sein - nicht weil sie ein Hologramm war
und man sich an irgendwelche Crewintegrationsregeln halten wollte -
sowas mochte Yanna nämlich überhaupt nicht. Sie wollte nicht wegen
irgendwelchen vorschriften 'verhätschelt' werden. Aber sowas hatte sie
nur einmal auf der Udome erlebt, als sie ganz neu war.

Henri lächelte zurück zu Caala, verabschiedete sich kurz und ging in die
Küche, um die Gerichte zuzubereiten. Pierre war mittlerweile wieder da und
konnte die Getränke verteilen.

Corik nickte und schmunzelte. "Ah. Da war der große Bruder wohl ein
Vorbild für die Sternenflottenkarriere?" fragte er ohne Hintergedanken.
"Sie haben sich freiwillig auf den Posten für die Mamori beworben oder
wurden Sie von Ihrem früheren Kommandanten empfohlen?" fragte er weiter,
während er auf sein Essen wartete.

"Oh, unsere Familie hat schon seit Gründung der Föderation viele
Sternenflotten-Offiziere gestellt, von daher war es irgendwo vorhergesehen,
könnte man meinen. Aber es war mein eigener Wunsch, zwischen den Sternen zu
fliegen.", erwiderte die Halb-Bajoranerin, "Und wie ich zu Mamori kam, ist
auch so eine Geschichte... Ich habe vor einem Monat gerade die
Stationsmeisterschaften in Springball gewonnen, da wurde ich zum Captain
zitiert. Er eröffnete mir, daß er mich vorgeschlagen hatte für Mamori, und
ich müsse nur noch annehmen. Von diesem Mann hätte ich das ehrlich gesagt
nicht erwartet."
Nur zu gut erinnerte sie sich an die 'Sonderaufgaben' für die Sicherheit.

Corik nickte. "Tja, manchmal sind Kommandanten unergründliche Wesen, die
man nicht wirklich einzuschätzen vermag", meinte er lächelnd, während er
sich in der Bar etwas umsah. "Manchmal geschehen halt verwunderliche
Dinge und er wird sicherlich nicht alleine die Entscheidung getroffen
haben", meinte Corik freundlich lächelnd zu Mila, während er immer noch
etwas über den holografischen Drink, den Michaels angesprochen hatte,
innerlich schmunzeln musste.

Mila schmunzelte leicht, "Wird wohl so gewesen sein.", meinte sie, etwas
verlegen durch die Freundlichkeit, die Khaar ausstrahlte. Vielleicht war sie
das nur nicht mehr gewohnt von einem Kommandanten.

Corik sah die Halbbajoranerin schmunzelnd an. "Und Ihre Fähigkeiten sind
sicherlich auf Mamori sehr hilfreich, wenn ich Ihre Akte richtig in
Erinnerung habe", versuchte er ihr aus ihrer Verlegenheit zu helfen.

"Vielen Dank für die Blumen, Captain.", erwiderte sie mit einem Lächeln,
"Ich hoffe, ich kann Ihrem Vertrauen gerecht werden.", fuhr sie fort. Der
Kellner brachte gerade die Getränke und verteilte sie auf dem Tisch. Mila
stellte er gleich ihr Croissant mit dazu.
"Oh, danke.", erwiderte Mila und nahm einen ersten Schluck von ihrem Café au
lait.

Corik schenkte der Halbbajoranerin noch mal ein Lächeln und wandte sich
nach einem kleinen Schluck von seinem Glas an die beiden anderen
Mamori-Offiziere. "Ihrer beider Akten sind auch nicht ohne. Ihre
Commander weißt auf gute Führungsqualitäten hin", meinte er ehrlich
lächelnd. An Yanna gewandt: "Und Sie erscheinen mir auch sehr
ungewöhnlich. Im positiven Sinne betrachtet. Ich wußte nicht, dass es
Wunsch eines Hologrammes sein kann, eigenständig zu lernen, ohne sich
das Wissen zu 'implantieren'", meinte er annerkennend.

Yanna sah den Captain an "Ich wurde eigentlich als Entlastung für die
Technische Sektion der Miril geschaffen. Sie hatte schwere Verluste und
ein Hologramm kann 24 STunden die Systeme überwachen. Mein Vater nahm
also einen MHN Code, warf alle unnötigen Routinen wie Charakter und
Emotionsemulationen, heraus und tauschte die Medizinische Datenbank
gegen ein Grundwissen in Technik aus. Ich habe dann bei meiner Arbeit
die anderen beobachtete und war neugierig... warum oder wie auch immer."
lachte sie "Naja und da hab ich gemerkt das es viel schöner ist, wenn
man sich etwas selber erarbeitet als einfach eine Taste zu drücken und
es zu haben... Deswegen wollte ich zur Akademie, auch wenn es für mich
als Hologramm wesentlich einfacher war, da ich gehörtes einfach
abspeichere und nicht vergessen kann... ausser es wird gelöscht... von
daher ist mein Rang vielleicht auch ein wenig unfair hummanoiden
gegenüber." sie zuckte mit den Schultern und setzte ein breites grinsen
auf "Und vor allem hoffe ich so nie so arrogant und weltfremd zu werden
wie die meisten MHNs... Ich freue mich schon auf Mamori - dort gibt es
dann überall Emitter und ich brauch den mobilen nicht mehr."

"Auf dem Papier liest es sich gut, aber sie werden keine persönliche
Beurteilung eines Führungsoffiziers finden - potentielle Verfasser gibt
es nämlich keine. Sie können das Padd genausogut als Untersetzer
benutzen.", seufzte er und nahm einen Schluck aus seinem Glas.

Corik sah seinen XO an. "Na, irgendwer muss die Akte ja schließlich
verfasst haben, sonst gäbe es sie schließlich nicht. Oder sehe ich das
falsch?" fragte er leicht schmunzelnd nach.
Während er einen weiteren Schluck nahm, sah er sich leicht auffällig die
weiblichen Mitglieder seines Teams an und weiter dann die übrigen
Anwesenden, wanderte aber wieder zu seinem Tisch und "seinen
Begleiterinnen" zurück.

Mila nahm gerade einen Schluck vom Café au lait und genoß ihn sichtlich,
doch warum auch immer, sie spürte den Blick des Captains und sah flüchtig zu
ihm hin. Schließlich nahm sie schnell einen Bissen von ihrem Croissant.

Corik schmunzelte innerlich, als er die verlegene Reaktion Pattersons
bemerkte. Er sah wieder zu Micheals. "Und ich werde mir meine eigene
Meinung bilden, ob diese Akte den Tatsachen entspricht oder nicht",
erklärte Corik freundlich lächelnd.

"Wenn sie auf Akten, die am Schreibtisch verfasst wurden etwas geben,
Sir... Mir ist das zu oberflächlich."
Alex ließ dieses Thema hinter sich - die Counsellor hatten ihn nicht von
seiner Meinung abbringen können, also würde es ein Captain auch nicht.
"Wie lange wird der Flug mit diesem Schiff dauern? Ich meine beim Anflug
Modifikationen an der Warpkonstruktion gesehen zu haben.", er sah in
erster Linie Yanna an."

Yanna schien für den Bruchteil einer Sekunde abwesend zu sein -
passierte ihr immer wenn sie 'auf Daten zugriff' die sie einmal gelesen
hatte. "Das stimmt. Laut den Daten testet die Independence den
sogennanten Kolibri-Antrieb."

--- Quarks Bar, Promenadendeck, DS9

Paris hatte es sich nicht nehmen lassen, sich im Quarks noch einen Becher
Blutwein zu genehmigen. Während seines Urlaubs auf Risa, wo er die meiste
Zeit verbracht hatte, hatte er Geschmack an diesem klingonischen Zeug
gefunden. Die freien Wochen waren sehr erholsam gewesen, aber wenn er
ehrlich war, freute er sich auf die Rückkehr auf die Independence. Sein Job
fehlte ihm etwas - zumal er gerade Gefallen daran gefunden hatte
Abteilungsleiter zu sein.
Er trank den Becher, ließ sich den Wein auf der Zunge zergehen und bezahlte.
Dann stand er auf, nahm seine Reisetasche und machte sich auf dem Weg zur
Andockschleuse.

--- Andockschleuse, USS Independence

Paris nickte dem Offizier kurz zu, der an der Schleuse postiert war,
erkundigte sich kurz nach dem Stand der Besatzung und machte sich
schließlich auf dem Weg zu seinem Quartier.

--- Paris' Quartier

Die Tasche landete sofort auf dem Bett, als er seine UNterkunft betrat. Er
checkte kurz seine eingegangenen Nachrichten. Den neuen Dienstplan hatte er
auch bereits bekommen und die Mitteilung über ein neues Crewmitglied, das
seiner Sicherheitsabteilung zugeteilt worden war. Er seufzte. "Dann wollen
wir mal wieder an die Arbeit gehen...", murmelte er und verließ sein
Quartier in Richtung seines Büros.

--- Büro des Sicherheitschefs, Deck 5

Paris seufzte, legte das Padd, das einen aktuellen Sicherheitsbericht
zeigte, beiseite und erhob sich aus dem bequemen Rollsessel. "Kaffee,
schwarz", sagte er in den Raum hinein und sofort bestätigte der Computer mit
einem kurzen Piepen. Gleich darauf erschien eine dampfende Tasse mit dem
Wachmacher im Replikator. Er nahm sie heraus, trank einen Schluck und sah
sich kurz in seinem Büro um. Bisher wirkte es noch ziemlich kahl. Er hatte
ncoh keine persönlichen Dinge hier aufgestellt - das wollte er später
machen. 'Ich denke ich werde mal eine kleine Runde durchs Schiff machen',
dachte er, griff nach einem leeren Handcomputer und verließ das Büro. Er
wollte sich unterwegs ein paar Notizen über die Sicherheit an Bord machen.

--- Quartier Tholas³

Nachdem Yalika sich vergewissert hatte, daß Nerys auch wirklich schlief,
wandte sie sich Hastings zu.
"Miss Hastings, ich bin wieder auf der Brücke. Wenn die Kleine wieder
aufwacht, bringen Sie sie kurz hoch zum Stillen?", bat die Bajoranerin
leise, damit das Kind auch weiter schlief.
"Wie Sie wünschen, Madam.", bestätigte Eyleen und fuhr lockerer fort, "aber
hängen Sie sich nicht gleich zu tief rein."
"Keine Sorge.", erwiderte Yal mit einem verschmitzten Lächeln und verließ
das Quartier in Richtung Brücke.

--- Brücke

Das erste, was Yal tat, war sich wieder in ihren Sessel zu setzen. Dieser
hatte ihr schon lange gefehlt. Etwa einen Monat vor der Geburt hatte sie das
Kommando an Gungan weiter gegeben, damit sie sich auf die Geburtszeremonie
vorbereiten hatte können. Und auch jetzt würde Gungan noch öfter die Brücke
haben, denn Nerys ging im Moment einfach vor...

--- Turbolift

Paris lehnte sich gegen die Wand der Transportkapsel und lauschte dem leisen
Summen, das der Turbolift erzeugte, während er durchs Schiff raste. Er war
auf dem Weg zur Brücke um den neusten Sicherheitsbericht abzuliefern. Zwar
hatte er dafür seine Leute, aber er hatte bisher noch keine Gelegenheit
gehabt den Kontrollraum der Independence zu sehen und er war in dem Punkt
ziemlich neugierig. Und seine Neugier sollte befriedigt werden. Nach einer
Minute stoppte der Lift wieder und die Tür öffnete sich.

--- Brücke, Deck 1

Der Lieutenant betrat die Brücke und hielt unwillkürlich den Atem an. Sie
war viel größer, als er sie sich vorgestellt hatte. Die Konstruktionspläne
der Independence vermittelten einem ein völlig falsches Bild... Er lächelte,
entdeckte den Captain in ihrem Sessel sitzen und trat zu ihr.
"Captain", begrüßte er sie mit einem knappen Nicken und reichte ihr das
Padd. "Ich bringe Ihnen den aktuellen Sicherheitsbericht."

"Oh, danke.", erwiderte Yal zunächst verwundert. Es war nicht gerade
alltäglich, daß die Berichte persönlich übergeben wurden. Ihr
Sicherheitschef war wohl auf die Brücke neugierig, anders war es nicht
möglich, dachte sie.
"Na gut, dann bereiten Sie mal Ihre Leute auf das Ablegen vor. Sobald alle
an Bord sind, inklusive unserer Gäste, legen wir ab.", fuhr die Bajoranerin
fort.

Paris nickte. "Verstanden, Ma' am", bestätigte er, legte die Hände auf den
Rücken und zögerte einen Moment, bevor er dann noch sagte: "Captain, ich
wollte Ihnen auch nochmal zu Ihrem Nachwuchs gratulieren. Ich habe davon
gehört. Es tut mir Leid, das das nicht eher gekommen ist, aber ich habe
während meines Urlaubs nicht... die Zeit gefunden mich bei Ihnen zu melden."
Er grinste, als er sich an die Frauen auf Risa erinnerte. "Jedenfalls meine
Besten Glückwünsche."

"Vielen Dank, Mr. Paris.", bedankte sich Yal, "Und Sie brauchen sich nicht
zu entschuldigen."

Paris lächelte. "Also, ich werde mich dann mal wieder an die Arbeit machen",
sagte er und stieg die Treppenstufen zum oberen brückendeck hinauf. "Ich bin
dann in meinem Büro. Und lassen Sie es ruhig angehen."
Er zwinkerte kurz. Dann schlossen sich die Türen des Turboliftes hinter ihm.

--- DS9, Quarks

Der Urlaub zu Hause wurde für John nicht so, wie er es sich gedacht hatte.
Er hatte mit ablehnender Haltung vor allem von seinem Vater gerechnet, doch
dieser war wie ausgewechselt gewesen, wie dem Schotten schien. John konnte
nicht sagen, was den alten Kyle dazu bewogen hatte, seinen Sohn um Vergebung
zu bitten, wo der alte Herr doch als störrisch galt.

Wenn man schon auf DS9 war, dann sollte man doch das Quark's besucht haben,
aus dem Grund saß John im Casino.

--- Brücke

Yal hatte gerade registriert, daß alle Gäste an Bord waren, jedoch waren
einige Crewmitglieder noch auf DS9. Also legte sie den Start mal für in
einer halben Stunde fest.
"Tholas an alle Crewmitglieder der Independence, Start ist in einer halben
Stunde, finden Sie sich also rechtzeitig an Bord ein.", gab sie sowohl via
Interkom als auch an die entsprechenden Kommunikatoren durch.

--- DS9, Quarks

Der Drink kam gerade rechtzeitig, denn zwanzig Minuten sollten gerade
reichen für ein Pint Ale aus seiner Heimat.

Grinsend schlich Sara mit ihrem Cocktail in der Hand hinter seinem
Rücken auf John Miller zu. Er hatte sie tatsächlich nicht gesehen, wie
sie an einem der Tische in der Ecke gesessen hatte.
Sobald sie sich auf Armlänge genähert hatte, tippte sie ihn auf die
Schulter.
"Na? So allein hier?", piepste sie mit verstellter Stimme.
Ungefragt setzte sie sich neben ihn und strahlte ihn an. "Schön, Dich
wiederzusehen. Wie geht's Dir, John?"

"Hallo, Sara, gleichfalls!", begrüßte John die Wissenschaftlerin erfreut,
"Tja, mir geht's gut soweit, war ein netter Urlaub zu Hause. Meine Eltern
müssen sich wohl gewandelt haben, denn mittlerweile meinen sie, sich mit dem
Gedanken abzufinden, daß ich eben kein Kaufmann bin.", fuhr er fort, "und
wie war Dein Urlaub?"

"Oh, das ist ja großartig!", freute sie sich für ihn und trank die
letzten Schlucke ihres Drinks aus, denn sie hatten ja nicht mehr viel
Zeit. "Danke, der war sehr schön. Ich habe mich mit meiner Schwester
getroffen, und ich war eine Weile auf Risa", lächelte sie.
"Aber nun bin ich froh, wieder was zu tun zu bekommen. Es wurde mir
schon langweilig."

"Risa! Nicht übel. Das war wohl Entspannungsurlaub pur, was?", meinte John,
sah auf die Uhr und nahm ebenfalls einen letzten Schluck von seinem Drink.
"Wir haben noch eine Viertelstunde. Also sollten wir uns mal auf unseren
Stationen melden.", schlug John vor, und Sara stimmte zu. Gemeinsam eilten
sie schließlich zum entsprechenden Dock und betraten das Schiff.

--- USS Independence, Korridore

Während die beiden durch die Korridore liefen, tippte John auf seinen
Kommunikator: "Miller an Haruma Tyro, soll ich die Brücken-Station
übernehmen, oder tun Sie das, Sir?"

--- DS9, Promenade

Gungan schlenderte noch über die Promenade der Station als der Rundruf
bezüglich des Abfluges der Independence eintraf. Er hatte gar nicht
bemerkt wie schnell die Zeit vergangen war. Zügig machte er sich auf den
Rückweg und war etwa zehn Minuten später an Bord. Er ging direkt in sein
Quartier um seine Zivilkleidung gegen die Uniform einzutauschen. Nachdem
er sich umgezogen hatte machte er sich auf den direkten Weg zur Brücke.

--- USS Independence, Brücke

Er betrat die Brücke und grüßte die Anwesenden. "Besondere Anweisungen
für den Abflug, Ma'am?", fragte er den Captain.

"Oh, guten Morgen, Commander Gungan.", begrüßte Yal den Talaxianer, "Nein,
nicht, daß ich wüßte. Sie könnten aber die OPS von DS9 informieren.",
beantwortete sie gleich seine Frage.
"Oh... und übernehmen Sie gleich mal die Brücke und machen das Schiff
startklar. Ich gehe derweil mal die Berichte der letzten Wochen durch.",
fuhr Yal schnell fort. Die Berichte sollten ihrer Meinung nach schnell
abgehandelt sein, doch durfte sie ihren Nachrichtenspeicher ordentlich
sortieren, was Glückwunsch-Telegramme und ähnliches betraf.

"Aye, Ma'am", erwiderte Gungan. Anschließend informierte er die
Stations-OPS vom anstehenden Abflug des Schiffes. Dann öffnete er eine
Interkomverbindung zu allen Stationen der Independence. "Gungan an alle
Stationen. Wir legen in 15 Minuten von der Station ab.
Abflugbereitschaft herstellen."

Sara übernahm wieder die OPS und freute sich, endlich zu "neuen Ufern"
aufzubrechen.

--- USS Independence, Bereitschaftsraum

Yal setzte sich in ihren Sessel und aktivierte ihr Terminal. Wie zu erwarten
war, kamen von allen möglichen Stellen und Personen Glückwünsche herein,
besonders freute sie sich, daß auch Captain Norman, unter dem sie auf der
Sarek gedient hatte, ihr eine Gratulation geschickt hatte. Die Glückwünsche
legte sie erst mal beiseite, um sich mit den Berichten zu befassen. Die
Independence war bemerkenswert gut in Schuss. Und wie es schien, hatte man
endlich einen Arzt für das Schiff gefunden; er wurde zur Starbase 07
geschickt, wo er auf die Independence warten sollte...

--- DS9, Andockbereich

En'jel blickte auf den Speicher in ihrer Hand als sie sich zusammen mit
Haruma vom Andockpunkt der Ro' - dem Schiff ihres Großvaters - zu
Independence zurückzukehren. Ihr war immer noch ein wenig komisch "Mal
sehen was der gute Qel dazu sagt..." meinte sie zu Haruma.

"Ihm wird es sicher nicht schmecken, dass es etwas ist, was er nicht weiß
und er erst ein Programmupdate braucht.", zuckte Haruma mit den
Schultern, "Aber es betrifft schließlich die zwei mir liebsten Menschen."
Er streichelte ihren Bauch.

En'jel schmunzelte "Naja so kann man sich die reinrassigkeit auch
'erzwingen'... andererseits stammt er aus der Zeit als ich fast noch ein
Kind war - und auch heutzutage gibt es eigentlich keine Nichtklingonen
an Bord eines BoP - Speicherplatzersparniss..." schlenderte sie neben
ihm her "Aber irgendwie mulmig is mir schon, wenn ich mir überlege, was
der Doc gesagt hat... dann bin ich quasi nur noch ein halber
Halbklingone." grinste sie über ihr eigenes Wortspiel.

"Ich möchte, dass es 'gesund' wird.", Haruma identifizierte sich an der
Andockschleuse, "und was die andere Sache angeht - es ist nur für ein
paar Wochen und weder ich noch Qel werden dich aus den Augen lassen. Ich
achte auf jeden Fall ganz genau auf...", er tippte ihr rechts und links
auf die Brust und grinste sie an.

En'jel lächelte ein wenig gequält "HaHa... sehr witzig Haru." sie
seufzte "Wenigstens werde ich so nicht so extrem dick werden." sie
betraten das Schiff. "Ich würd jetzt wesentlich lieber in den
Maschinenraum gehen."

Haruma nahm sie in den Arm und küsste ihre Wange, "Qel könnte dich auch
dort untersuchen... wenn dir das lieber wäre."

En'jel brummte "Das machts auch nich besser..." mittlerweile standen sie
vor der Krankenstation und traten ein

--- Krankenstation Independence

Qel sah auf als Haruma und En'jel hereinkamen. "Womit kann ich euch
helfen." er sah an ihnen hinunter "Verletzt seht ihr jedenfalls nicht
aus!" setzte er hinzu.

Angel hielt den Chip hoch "Ein kleines Programmupdate für dich... danach
musst du untersuchen."

"Ein Update? Ich bin mit deiner, der menschlichen und der Physiologie
aller Leute hier auf dem Schiff vertraut.", entgegnete Qel, "Was ist da
drauf?"

En'jel seufzte "Zum einen das Untersuchungsergebnis des Arztes der
VorCha Ro' von mir." sie legte den Chip ein "Hier kommt es..."

"Die Ro'. Du hast deinen Großvater besu..." Qels Gesichtszüge änderten
sich von einer Millisekunde auf die andere zu einem sprachlosen Staunen.
Er griff sich einen Tricorder und glaubte den Ergebnissen erst, als er
die Daten selbst vor sich 'sah'. "Du bist schwanger?!?!?"

En'jel zuckte schmunzelnd mit den Achseln "Soweit zur schönen
Nachricht..." bedeutete sie ihn weiter auszuwerten.

"Hrrm...", 'las' er die Daten weiter, "Redundante Organe entfernen, weil
wegen deiner gemischten Abstammung nicht genug Platz ist. Relativ
ungefährlich und ich werde gut darauf aufpassen. Er doch auch - er hat
das mit der Schwangerschaft schließlich, hoffe ich für dich, angefangen!"

"Schon.", zuckte Haruma schuldbewußt mit den Schultern.

"Dann ist 's ja gut.", nickte Qel und wandte sich wieder Angel zu. "Wir
müssen so bald wie möglich beginnen, um Schäden für dein Kind
auszuschließen. Auch kann ich das Wachstum und die Schwangerschaftsdauer
nicht voraussehen. Du wirst also ein paar mal öfter zu mir kommen
müssen. Und kürzer treten! Informierst du den Captain selbst oder soll
ich das übernehmen?"

En'jel nickte seufzend "Sag mir nur wie lange ich wegen dem entfernen
der Organe ausfallen werde, dann mach ich das lieber selber."

Qel dachte einige Millisekunden lang nach, "Das eigentliche Entfernen
dauert zwei Stunden 34 Minuten. Dein Kreislauf wird mit Medikamenten
unterstützt noch regenerieren müssen. Einen Tag lang wirst du ausfallen
und dich danach sehr schlapp fühlen - gleichzeitig benötigt dein Kind
zusätzliche Nährstoffe, um nicht der selben Belastung ausgesetzt zu sein."

En'jel nickte "Ok... ich meld mich nacher gleich beid dir... damit ich
das möglichst schnell hinter mir hab..." sie fuhr sanft über ihren Bauch.

"Ich komm' dann gleich noch mit zum Captain.", legte Haruma den Arm um sie.

Angel sah ihn an "Ich würd das vielleicht gern allein machen... so von
Frau zu Frau." lächelte sie "Böse?"

Haruma küsste ihre Wange, "Wie es dir am liebsten ist..."

"Man könnte.", gab Qel zu bedenken, "Es auch außerhalb deines Körpers
aufziehen... für dich angenehmer und ungefährlicher - für das Kind
allerdings nicht."

En'jel schüttelte den Kopf "Nein... auf keinen Fall." sie küsste Haruma
noch kurz "Bis nachher." verlies sie die Krankenstation. Vor dem
nächsten Turbolift betätigte sie ihren Kommunikator "En'jel Tyro an
Captain Tholas. Ma'am hätten sie vielleicht ein paar Minuten Zeit für
mich? Ich müsste etwas mit ihnen besprechen."

"Natürlich, kommen Sie einfach in meinen Raum.", erwiderte Yal und beendete
den letzten Bericht vor dem Gespräch mit En'jel Tyro.

--- Bereitschaftsraum Captain Tholas

En'jel bestieg den Turblift vor dem sie stand und läutete keine Minute
später am Bereitschaftsraum des Captains den sie dann auch betrat nach dem
sie hereingebeten wurde.
"Herein.", bat Yal den Besucher herein.
"Guten Morgen, Mrs. Tyro, kann ich Ihnen was anbieten?", fragte die
Bajoranerin auf dem Weg zum Replikator.
En'jel schüttelte den Kopf "Danke ich hatte gerade..." lächelte sie und
wartete ab bis der Captain sich etwas geholt hatte - irgendwie wusste sie
nicht wie sie ansetzen sollte.
Yal setzte sich wieder hin, nachdem sie ihre Tasse Minztee abgestellt hatte,
"Setzen Sie sich doch.", bat sie und fragte schließlich, "Was haben Sie auf
dem Herzen?"
En'jel setzte sich und beschloß einfach von vorne anzufangen "Nun um es kurz
zu machen, ich bin schwanger." stellte sie erstmal fest "Nur gibt es
aufgrund meiner Physis ein paar Komplikationen. Einige meiner doppelten
Organe müssen kurzzeitig entfernt werden um platz zu schaffen. Qel meint ich
werde etwa einen Tag ausfallen."
"Oh... hoffentlich ist die Prozedur beherrscht, doch ich denke, Qel sollte
das hinkriegen.", erwiderte Yal, und fuhr dann fort, "Aber erst mal meine
Gratulation."
En'jel lächelte breit "Danke... und ich vertraue Qel da voll und ganz... er
hat deswegen gleich vorhin noch ein programmupdate verpasst bekommen..."
grinste sie "Qel würde das gern so schnell wie möglich machen...."
"Ich drücke die Daumen, und Qel soll mich auf jeden Fall informieren, wenn
die Operation vorbei ist.", bat die Bajoranerin, "Für nach der Geburt, haben
Sie da schon irgendwelche Pläne? Ich meine, Sie werden wohl so bald wie
möglich wieder in den Maschinenraum wollen."
En'jel seufzte "Ich weiß es selber erst seit gestern, wir hatten noch keine
Ziet darüber zu reden... aber wahrscheinlich werden wir versuchen unsre
Schichten nicht gleichzeitig zu haben..." meinte sie.
"Ich hätte da einen Vorschlag... beim Commodore und mir ist es
unvermeidlich, daß unsere Schichten gleichzeitig sind. Aus dem Grund haben
wir zwei Wochen vor Nerys' Geburt eine Haushälterin eingestellt, die sich um
die Kleine kümmert, so lange wir beide weg sind. Wenn Sie wollen, kann ich
ja mit Ms. Hastings sprechen, ob sie nicht auch noch auf Ihr Kleines mit
aufpassen könnte.", meinte Yal.
En'jel sah sie überrascht an "Das wäre großartig..." sie schmunzelte "Aber
ich muß erstmal mit Haruma sprechen... und erstmal begreifen das ich nicht
träume." lächelte sie.
"Kein Problem. Ich spreche vorab schon mal mit ihr über die Möglichkeit.
Sagen Sie einfach Bescheid, wenn Sie einverstanden mit meinem Vorschlag
sind.", erwiderte die Bajoranerin.
En'jel nickte "Das werde ich... vielen Dank..." sie sah Yal an "Wann wäre es
denn am günsten wegen der Operation?" fragte sie, da Qel es ja so schnell
wie möglich machen wollte.
"Wie Sie es meinen, Mrs. Tyro; ich meine, Ensign Aotaka dürfte wohl in der
Lage sein, die Stellung zu halten, so lange Sie auf der Krankenstation
sind.", antwortete die Kommandantin. Schließlich lag keine ernsthafte
Situation vor, die die Präsenz der Chefingenieurin unweigerlich forderte.
En'jel nickte "Gut dann werde ich ihn gleich informieren und dann zu Qel
gehen." sie wartete ob der Captain noch Anweisungen hatte.
"Einverstanden.", erwiderte Yal und erhob sich, "Viel Glück."
"Danke." stand En'jel ebenfalls auf "Ich melde mich bei ihnen, sobald Qel
mich entlassen hat." schmunzelte sie
"In Ordnung, Mrs. Tyro, und schonen Sie sich.", erwiderte Yal. Sie freute
sich mit ihrer Chefingenieurin, schon allein, weil ihr selbst das Glück
bereits zu Teil wurde. Auch, wenn die Geburt trotz aller Meditationen
schmerzhaft war, so hatte spätestens der Zeitpunkt für alles entschädigt,
als sie Nerys in ihren Armen hielt und Dan sie festhielt.
En'jel verlies mit einem Nicken den Bereitschaftsraum um als nächstes mit
Aotaka zu sprechen.

En'jel Tyro ließ eine nachdenkliche Yalika zurück, die sich zusehends der
Situation bewußt wurde, daß die Independence längst nicht mehr nur
Sternenflotten-Personal beherbergte. Lange hatten Dan und sie darüber
diskutiert, ob es nicht besser gewesen wäre, einen ruhigen Posten auf einer
großen Sternenbasis anzunehmen, oder gar an der Akademie zu lehren. Doch
diesen Gedanken hatten sie relativ schnell wieder verworfen, denn weder sie
noch er wollten vom Schiff runter, schließlich fühlten sie sich noch nicht
alt genug, um allmählich auf das Abstellgleis geschoben zu werden.

Nun war auch En'jel Tyro schwanger, und Yalika hatte eine Seele mehr an
Bord, der ihre Fürsorge als Captain galt. Der Gedanke, zwei Kinder an Bord
zu haben, sollte ihre zukünftigen Entscheidungen prägen; zumindest würde sie
die Risiken genauer abwägen, als bisher schon...

--- Turbolift

En'jel war schnell im Lift verschwunden. "En'jel Tyro an Aotaka. Ich
müsste dich kurz im Maschinenraum sprechen."

"Ich bin im Maschinenraum.", antwortete der Gerufene, "Der Warpkern
arbeitet einwandfrei und die Plasmaleitungen sind fehlerfrei... Mal
sehen, woran ich noch etwas verbessern kann."

En'jel zog eine Augenbraue hoch "Mach mich nicht Arbeitslos." lächelte
En'jel und stieg aus dem Lift

--- Maschinenraum

En'jel ging auf Aotaka zu "Um gleich zum Punkt zu kommen." grinste sie
"Kannst du mich in den nächsten 24 bis 36 Stunden vertreten?"

Er musterte sie kurz, "Fehlt dir etwas?"

En'jel feixte "Noch nicht."

Er sah sie verständnislos an.

En'jel sah ihn an "Also um es kurz zu machen, ich bin schwanger und da
meine Physis dafür aber keinen Platz hat muß Qel noch ein paar Organe
kurzzeitig entfernen... und das möchte erso schnell wie möglich tun -
und ich würde für 24 Stunden ausfallen." erklärte sie.

"Organe entfernen.", Aotaka versuchte zu erkennen, ob sie einen Streich
spielen wollte - wie es doch schon drei, vier... zehnmal passiert war -
oder ob sie es doch ernst meinte. "Und wie lange muss das sein?
Schwanger? Ja. Meinen Glückwunsch..." Er fand sich gerade ziemlich durch
den Wind.

En'jel grinste "Danke... die Organe kommen wieder rein, wenn das Kind da
is..." sie sah ihn erwartungsvoll an "Also? Kannst du für mich übernehmen?"

"Natürlich.", suchte und fand Aotaka seine Fassung wieder, "Auch danach
werde ich dich in Watte packen. Schließlich bist du nur noch halb so
viel und das zu zweit."

Angel feixte "Das übernimmt mein Mann schon..." sie sah sich um "Also
gut... der Maschinenraum gehört erstmal wieder dir..." verabschiedete
sie sich.

"Meine Gedanken sind bei dir...", verabschiedete er sie und wandte sich
nach einem kurzen Moment des Nachdenkens wieder seiner Arbeit zu.
"Auf normale Weise tut sie auch gar nichts.", feixte er.

--- DS9, Quarks

Marcel verliess mit einem süffisanten Lächeln die Holosuite mit dem
faszinierenden Programm und bezahlte bei Quark ein paar hübsche
Streifchen Latinum dafür. Das war es glatt wert gewesen.

Eilig begab er sich zur Independence, es waren nur noch wenige Minuten Zeit.
Nach dem Einchecken eilte er im Laufschritt zu seinem Posten.

--- Quartier Tholas³

Nerys lag noch nicht lange in ihrer Wiege, doch ihre Mutter spürte sie
nirgends um sich. Ihr Weinen hörte Eyleen, die sofort nach dem Mädchen sah.
Die Terranerin nahm die Kleine in ihre Arme und versuchte sie zu beruhigen,
doch ein wahrer Ersatz für die Mutter war sie Nerys wohl nicht. Außerdem
hatte sie Hunger.
"Hastings an Tholas Yalika, Captain, Ihr Kind möchte zu Ihnen, und wie es
aussieht, hat sie einen Bärenhunger.", fragte sie an.

--- Bereitschaftsraum

"Oh... dann bringen Sie Nerys zu mir. Ich bin in meinem Bereitschaftsraum.
Dabei müßte ich Sie auch was fragen.", erwiderte Yal und sah noch mal nach
der Wiege, die sie in ihren Raum hatte bringen lassen.

--- Brücke

Eyleen trug Nerys im Tragegurt auf ihrem Bauch und betätigte den Türmelder
zum Bereitschaftsraum, und Yal öffnete sofort die Türe. Eyleen reichte ihr
Nerys in die Arme, die sich fast sofort wieder wohlfühlte.
"Das muß wohl eine art empathische Bindung sein, was? Ich meine, sowas über
Bajoraner gelesen zu haben.", meinte Eyleen.
"Ja... da haben Sie wohl recht, Miss Hastings.", meinte Yal mit einem
Lächeln und setzte sich mit Nerys in ihren Sessel, um ihr die Brust zu
geben.
"Setzen Sie sich doch, bitte.", bat Yal und fuhr fort, als Eyleen saß, "Ich
habe gerade eben erfahren, daß meine Chefingenieurin schwanger geworden ist.
Nachdem sie und ihr Mann als Führungsoffiziere öfter Schichten parallel
haben werden, könnten Sie sich auch um ihr Kleines kümmern, wenn es geboren
ist? Ich frage nur vorab, denn sie will es noch mit ihrem Mann besprechen."
Eyleens Gesicht formte ein freudiges Lächeln, "Sie kann sich gerne an mich
wenden, Captain. Es wäre mir eine Ehre."
"Fein, ich werde es ihr ausrichten.", bedankte sich Yal und strich ihrer
Tochter über den Kopf, während diese ihre Milch trank.
"Kann ich noch was für Sie tun?", fragte die Terranerin.
"Nein, danke. Nehmen Sie sich etwas frei. Ich werde Nerys hier lassen,
nachdem wir ohnehin nichts besonderes anberaumt haben.", erwiderte Yal und
ließ Eyleen gehen.
Nachdem Nerys für das Erste genug hatte, legte Yal die Kleine in die Wiege
und setzte sich daneben hin, nachdem sie ihr Unterhemd und ihre Jacke wieder
geschlossen hatte.

"Tholas Dan an Tholas Yalika, könntest Du in mein Büro kommen? Ich hatte
gerade ein Gespräch mit Botschafter Hidako; es geht um Mamori.", kam aus
Yals Kommunikator. Alles hatte sie leiser gestellt, sogar den Türmelder,
doch an das kleine Ding hatte sie nicht gedacht. Nerys wachte
erwartungsgemäß auf.
"Hier Tholas Yalika, ich bin unterwegs, Liebling.", erwiderte sie und
verließ mit Nerys im Tragegestell vor ihrem Bauch ihren Raum. Am Leib ihrer
Mutter liegend war die Kleine wieder ruhig, und Yal streichelte sie
beruhigend.

--- Brücke


"Pardon", murmelte der Pilot beim Verlassen des Turbolifts und übernahm
sozusagen "in letzter Minute" das Steuer.

"Commander, ich bin im Büro des Commodore, es geht um unsere Mission. In
einer halben Stunde möchte ich Sie dann in meinem Raum sprechen.", sagte Yal
leise zu Gungan, um Nerys nicht wieder unruhig werden zu lassen.

"Aye, Ma'am", erwiderte Gungan in der selben Lautstärke. Er sah Captain
Tholas hinterher bis sie die Brücke verlassen hatte. "Mister de
Longtemps, bringen Sie das Schiff von dieser Station weg und auf Kurs zu
Starbase 07", wandte er sich an den Piloten, der erst kurz vorher
eingetroffen war.

"Aye, Commander", bestätigte Marcel und bediente das Pult.
"Deep Space 9, erbitten Starterlaubnis."
"Sie haben Starterlaubnis, Independence. Guten Flug."
"Danke sehr. Bis zum nächsten Mal."

Die Independence löste sich vom Andockring und schwenkte in elegantem
Bogen auf den Kurs ein.
"Kurs liegt an, Sir", meldete der Pilot, "Warp 6."

Er lächelte. Endlich konnte er sie wieder fliegen. Er hatte die
Independence richtig vermisst.
Sara lächelte ebenfalls. "Auf geht's", meinte sie.

--- Büro des Commodore

Yal hatte das Büro ihres Mannes erreicht, der sie erfreut empfing.
"Du kommst ja gleich mit Verstärkung, was?", meinte er scherzend, nahm seine
beiden Frauen vorsichtig in die Arme und führte sie in die Besprechungsecke
am Fenster.
"Na ja, Nerys hängt an mir, und nachdem sowieso nichts besonderes ansteht,
habe ich sie dann zu mir genommen, nachdem Miss Hastings mich gerufen hat.",
erwiderte Yal.
"Die Mutterbindung, von der Mum gesprochen hat, was?", meinte er und ließ
seinen Arm um Yals Schultern.
"Wird wohl so sein, denn kaum habe ich sie in meiner Nähe, ist sie ruhig.",
erwiderte die Bajoranerin, "Also, was gibt es für die Independence?"
Dan erzählte ihr das, was bereits Captain Khaar wußte.
"Das heißt Verhandlungen. Ich hoffe, daß ich Dir da zur Seite stehen kann.",
erwiderte sie, und ein leichtes Gähnen rutschte ihr heraus.
"Hey, ist schon in Ordnung, Liebling. Nerys geht vor.", erwiderte er und gab
ihr einen Kuß auf die Wange. Yal legte ihren Kopf auf seine Schulter und
wäre beinahe eingeschlafen.
"So müde?", meinte Dan mit einem verschmitzten Lächeln.
"Oh ja... die letzten Nächte haben schon geschlaucht.", erwiderte sie
ehrlich. Dan würde es doch sonst sowieso feststellen.
"Dann solltest Du ins Quartier gehen, Schatz, damit Ihr beide ausschlafen
könnt.", schlug Dan vor.
"Aber ich wollte doch noch mit Gungan sprechen wegen der Mission.",
erwiderte sie.
"Das kann ich machen. Dein Schlaf geht vor.", lächelte er sie an, und Yal
nickte.

--- Quartier Tholas³

Yal lag in ihrem Bett, und Dan legte gerade Nerys in die Wiege, die er ins
Schlafzimmer gerollt hatte. Schließlich wußte er, daß Yal ihre Tochter bei
sich haben wollte.
"Schlaf gut, meine Kleine.", wünschte er dem Kind und deckte es zu.
Schließlich ging er zu seiner Frau rüber und gab ihr einen
'Gute-Nacht'-Kuss, "Schlaf Dich aus, Schatz, und mach Dir keine Sorgen, ja?"
"Danke Dir.", bedankte sie sich und drückte ihn kurz an sich.
Schließlich erhob sich Dan wieder und ging in Richtung Ausgang, doch bevor
er das Schlafzimmer verließ, drehte er sich noch einmal um, "Bis später,
meine Engel."

--- Brücke

Dan erreichte schließlich die Brücke und wandte sich gleich an Commander Gungan.
"Commander, meine Frau hat sich hingelegt. Ich habe ihr aber versprochen,
mit Ihnen die Mission durchzugehen.", sagte er zum Talaxianer.

"Selbstverständlich, Commodore", erwiderte Gungan und erhob sich. "Sie haben
die Brücke, Lt. Ginelli", sagte er zu Sara gewand. Dann drehte er sich ganz
zum Commodore. "Nach Ihnen."

Dan führte Gungan in den Bereitschaftsraum und nahm auf Yals Sessel Platz.
Gungan ließ er gegenüber Platz nehmen.

"Nun, Commander, es geht um unsere Mission. Ich weiß nicht, wie viel Sie
schon wissen... die Independence wird mit Captain Khaar und Sir Wesley
Drowney zum designierten Standort der Station fliegen und Kontakt mit den
Sarkassianern und den Minorytanern aufnehmen. Beide Völker haben uns
gebeten, mitzuhelfen, ihre Grenzstreitigkeiten beizulegen. Aus dem Grund
möchte man Mamori als neutralen Ort positionieren, der nebenbei dann auch
Verteil-Zentrum der Föderation wird für die neuen Gebiete.", begann er.

"Wie heftig sind den diese Grenzstreitigkeiten. Wird diplomatisches Geschick
reichen?", wollte Gungan wissen.

"Wir wissen es nicht, wie heftig der Konflikt ist. Es geht in dem Fall wohl
um das Übliche, wobei auch Ressentiments aus der Vergangenheit mit
einwirken.", erwiderte Dan.

"Naja, zumindest wollen wohl beide Völker Frieden, dass wird hilfreich sein."

"Ich hoffe es. Damit wir uns aber einlesen können, lasse ich mir alles
schicken, was über die Geschichte beider Völker existiert, und ich hoffe,
unsere Freunde vom Kommando sind schnell.", meinte der Bajoraner,
"Jedenfalls werden Sie wohl öfter assistieren müssen bei den Verhandlungen,
so lange Nerys meine Frau braucht."

"Aye Sir", antwortete Gungan. Er rutschte unbehaglich in eine andere Position.

"Nun gut, Commander, gibt es noch Fragen Ihrerseits?", bat der Commodore.

"Ich nehme an, Sir Drowney wird die diplomatischen Verhandlungen führen?"

"Zunächst mal, Commander, jedoch ist seine Hauptaufgabe auf der Station, als
Magistrat den Kolonisten zur Seite zu stehen.", antwortete Dan.

"Keine weiteren Fragen zur Zeit", sagte Gungan.

"Nun gut, dann übernehmen Sie wieder die Brücke. Sollten Ihnen später noch
Fragen in den Sinn kommen, melden Sie sich einfach. Einer von uns beiden
erwachsenen Tholas' wird schon Zeit haben.", meinte er und stand auf.

Gungan erhob sich ebenfalls. "Aye Sir." Er wandte sich zum gehen.

Dan verließ gemeinsam mit Gungan und begab sich schließlich zum Turbolift.
Er wollte Savira Bescheid geben, daß er vom Quartier aus seine Akten weiter
bearbeitete.

Gungan nahm wieder auf seinem angestammten Sitz platz.

--- Maschinenraum

Nachdem sie die Sache mit Aotaka geklärt hatte, ging En'jel zurück zur
Krankenstation

---Krankenstation:
"Hi." begrüßte sie Qel "Ich hab alles geklärt... du kannst anfangen." sie
seufzte "Du sollst übrigens Captain Tholas informieren, wenn du fertig
bist."

"Ich werde es tun, wenn es dir gut geht.", legte Qel die Prioritäten
fest. "Haruma wollte dabei sein", informierte er sie, "ich habe ihm
vorgeschlagen, später zu kommen und dabei zu sein, wenn du aufwachst -
genauer: ich habe ihm eine falsche Anfangszeit genannt, da er sich sonst
zu viele Sorgen macht." Qel grinste.

Angel schmunzelte "Ok... dann los." sah sie Qel abwartend an.

"Komm einfach mit...", führte Qel sie in einen Nebenraum, wo der
Operationstisch bereit stand. "Leg dich hin.", reichte er ihr die Hand
und half ihr auf das Biobett. "Was macht die Energieversorgung?", wollte
er von einem Pfleger wissen. "Die Hauptsysteme sind online, Backupsysteme
und die zusätzlichen Backups, die Mr Aotaka installiert hat, sind online."
"Gut.", nickte der Arzt. "Nun, schlaf gut", grinste er En'jel zu, "du
wirst jetzt ein paar Pfund abnehmen."

En'jel grinste nur und spürte wie das Hypospray, was Qel ihr gab, Wirkung
zeigte und sie langsam in das Reich des Schlafes hinübergleiten lies.

Qel klappte den Operationsrahmen herunter und aktivierte das
sterilisierende Kraftfeld, welches er zu dieser besonderen Operation so
weit ausgedehnt hatte, dass es die Stasiscontainer mit einschloss, welche
die Organe aufnehmen sollten.

Knapp zwei Stunden später schloss Qel die Operationswunden und
stabilisierte En'jels Kreislauf. Die Container verschloss und versiegelte
er und aktivierte die autonomen Energiesysteme.

Mit einem Antigravitationsschlitten brachte er sie zum Aufwachen in eins
der Biobetten.

Kurz darauf fing Qel dann noch Haruma am Eingang ab und sich ein Knurren
und Deaktivierungsdrohungen wegen der falschen Terminangabe ein.
Qel führte Haruma an Angels Bett, gerade als sie aufwachte.

"Hallo, Schlafmütze.", lächelte Haruma En'jel an.

En'jel lächelte matt "Hey..."

Qel lies die beiden allein und zog sich in das Büro zurück. Er aktiverte
eine Verbindung zu Tholas "Qel an den Captain. Die Operation ist gut
verlaufen. Angel, der Commander, wacht gerade auf - für weitere
Informationen müsste ich von der Schweigepflicht entbunden werden." In
den letzten Worten meldete sich eine lästige Sperrroutine des
Föderationscomputers, der so etwas Sinnloses, wie Datenschutz durchsetzen
wollte.

--- Quartier Tholas

Yal war gerade dabei, Nerys zu stillen, und Dan arbeitete an seinen
Unterlagen, als Qels Ruf ankam.
"Dan, kannst Du mal meinen Kommunikator antippen?", fragte sie ihren Mann.
"Gerne.", erwiderte er und tippte auf das kleine goldene Gerät.
"Hier Tholas Yalika, ich komme gleich vorbei und besuche sie. Auf dem Weg
könnten Sie auch Nerys' Erstuntersuchung an Bord durchführen.", meinte sie.

--- Krankenstation

Qel nickte - mehr für sich - "Gut. Ich erwarte sie dann..." beendete er
die Verbindung.

--- Quartier Tholas

Nachdem Nerys genug hatte, nahm Yalika sie wieder in ihr Tragegeschirr.
"Ich bin dann auf der Krankenstation, Schatz.", verabschiedete sie sich von
Dan und gab ihm einen Kuss.
"Ich würde gerne mitgehen, aber da liegt leider noch genug herum.",
erwiderte Dan etwas schwermütig.
"Ich weiß, Dan.", beruhigte sie ihn, "bis gleich."

--- Krankenstation

Yalika erreichte mit ihrer Tochter die Krankenstation und sah sich nach Qel
um. Schließlich fand sie ihn an En'jels Bett stehen.
"Hallo", begrüßte sie die Anwesenden.

Qel drehte sich um "Dann kommen sie gleich hierrüber." Qel schaltete
sich in den 'Kindermodus'. Er hatte die Erfahrung gemacht das Kinder
schnell Angst bekommen, wenn sie noch so klein waren.

En'jel setzte sich leicht im Bett auf und lächelte leicht - sie war noch
sehr müde und irgendwie war alles so ungewohnt, wenn einem ein paar
Organe fehlten.

"Na, wie geht es Ihnen?", fragte Yal ihre Chefingenieurin, bevor sie Qel
folgen wollte.

"Gut..." meinte En'jel "Nur ein wenig müde..." sie grinste "...und dabei
hatte ich gehofft keinen ganzen Tag zu brauchen."

"Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen.", lächelte Yal sie an, "Ich
komme gleich wieder, schließlich soll Qel ja auch weiter machen können, und
wir können uns dann ungestörter unterhalten.", verabschiedete sie sich und
ging zu Qel.

En'jel nickte lediglich und wandte sich dann wieder Haruma zu

Qel führte die beiden in den angrenzenden Nebenraum wo es wesentlich
ruhiger war und bat den Captain die kleine Nerys auf des Bett zu setzen
"Dann wollen wir mal sehen." Seine 'Babyroutine' lies ihn direkt ein
freundliches Gesicht aufsetzen, wie es ein echter Klingone wohl nicht
hinbekommen würde.

Yal nahm Nerys vorsichtig aus ihrem Tragebeutel heraus und legte das Baby
auf das Biobett. Die Kleine wollte jedoch den Finger der Mutter nicht los
lassen.
"Schon in Ordnung, Nerys, Onkel Qel schaut nur nach, daß Du gesund bist. Und
Mama ist auch hier.", beruhigte Yal ihr Kind und sah wieder erwartungsvoll
zu Qel.

Innerlich brummte Qels 'wahre Seele' tief - Onkel Qel... naja daran
musste er sich wohl gewöhnen. Qel berührte das Baby leicht und sanft an
der Brust um ihm zu zeigen das es vor ihm nun wahrlich keine Angst haben
mussten. Da das nicht unbedingt den Gewünschten Erfolg brachte,
erinnerte er sich an das was bei Angel damals auch gut funktioniert
hatte. Er begann sich bemüht auffällig in eine glizernde Lichtreflexion
aufzulösen, so das noch ein wenig von den 'glizernden' Partikeln auf
Nerys langsam herunterzuregnen began, und schnell auflösten und Qel sich
wieder 'materialisierte'. Nerys giggelte vergnügt und Qel grinste breit
während er sie scannte "Funktioniert doch immer wieder..." grinste er.

Yal stand am Biobett und konnte sich ihr Grinsen nicht verkneifen.
"Sie können gut mit ihr umgehen.", lobte sie Qel und sah wieder zu Nerys,
die noch immer vergnügt auf dem Biobett lag.

Qel zuckte mit den Schultern "Bei En'jel hat das damals auch
funktioniert... ihr Vater meinte daraufhin, ich wäre ein 'Entertainment'
Hologramm - ich weiß bis heute nicht was das bedeutet." er las die Werte
vom Tricorder ab "Die kleine ist zumindest kerngesund und wird wohl in
fünf bis sechs Monaten einen achtelklingonischen Spielkamerad haben."
grinste er.

"Ich denke, ich kann ihn verstehen.", meinte sie mit einem Lächeln, "denn
Nerys hat Ihre Einlage gut gefallen."
Schließlich nahm sie ihr Kleines wieder vom Biobett und nahm sie sanft in
den Tragebeutel hinein. Zufrieden legte Nerys ihren Kopf auf den Bauch ihrer
Mutter.
"Nun gut, dann will ich Sie nicht mehr länger aufhalten. Vielen Dank, Qel.",
verabschiedete sich Yal mit einem Lächeln und kehrte zu En'jel und Haruma
zurück.

"Ich nehme an, Sie beide sind überglücklich, was?", meinte sie ungezwungen
zu den Tyros.

---- Bibliothek, Drowney Castle, britische Insel, Erde

Wesley saß zurückgelehnt in seinem alten Lieblingssessel. Geistesabwesend
starrte er in das Gewitter, das um das alte, herrschaftliche Schloß tobte.
Solche Naturschauspiele kamen viel zu selten vor seit der Einführung der
Wetterkontrolle.
Es war das letzte, das er für eine sehr, sehr lange Zeit sehen würde. In
wenigen Tagen würde er zu seinem neuen Posten aufbrechen.
Wieder einmal.
In der Bibliothek war es dunkel. Nur das Licht einer Kerze erhellte den großen
Saal ein wenig.
Mit einem Schmunzeln sagte Wesley zu sich selbst: "Habe nun ach, Philosophie,
Juristerei und Medizin und leider auch Theologie durchaus studiert mit heißem
Bemüh'n."
Er holte Luft und fuhr fort: "Heiße Magister, heiße Doktor gar..."
Plötzlich unterbrach ihn eine Stimme aus dem Dunkeln:
"Verzeihen Sie, Sir, aber sie haben 2 Zeilen übersprungen."
Wesley fuhr herum. Im flackernden Kerzenschein konnte er die Gestalt eines
Mannes ausmachen.
Grinsend sagte er: "Das ist mein Famulus!"
Wes erhob sich, ging zu einem Bücherregal und betätigte einen Lichtschalter.
Augenblicklich wurde es hell in dem alten Gemäuer.
"Was kann ich für sie tun, Harold?" fragte er.
Der andere Mann trug einen schwarzen Frack. Er sah bei Licht aus, als wäre er
mindestens 80 Jahre alt, was ihn aber nicht daran hinderte, aufrecht zu
stehen wie ein preußischer Offizier.
"Ich wollte Ihnen mitteilen, dass der Tee fertig ist, Sir", sagte er.
"Vielen Dank Harold", antwortete Wesley, "ich werde ihn in meinem
Arbeitszimmer zu mir nehmen. Servieren Sie mir bitte auch ein Stück von
diesem köstlichen Kuchen, den Misses Fletcher gebacken hat."
"Sehr wohl, mylord", kam die Antwort.
Wes wollte noch etwas erwidern, aber er überlegte es sich doch anders. Er
hatte Harold schon unzählige Male gesagt, dass er nicht mit seinem Titel
angesprochen werden wollte, aber Harold hatte schon so oft geantwortet: "Es
ist ungebührlich, Sie nicht mit Ihrem Titel anzusprechen, Sir. Schließlich
sind Sie der amtierende Earl of Drowney."

--- Arbeitszimmer, Drowney Castle

Das Arbeitszimmer war einer der wenigen Räume des Schloßes, in die das 24.
Jahrhundert Einzug gehalten hatte. Auf einem massiven Eichenschreibtisch
stand ein Computerterminal und an der Wand hing ein großer Monitor zwischen
den Gemälden von Wesleys Vorfahern.
Wes nahm ihn seinem Arbeitsstuhl Platz, während Harold den Tee und den Kuchen
servierte.
"Ist alles für die Reise gepackt?" fragte Wes.
"Wie Sie es wünschten, mylord. Obwohl mir der Gedanke, auf einer Raumstation
zu residieren, widerstrebt."
"Wir waren schon so oft im All, Harold", erinnerte Wes, "was macht es für
einen Unterschied, ob es ein Raumschiff oder eine Station ist?"
"Ein Raumschiffaufenthalt ist für einen Mann in Ihrer Position ein
vorrübergehendes, notwendiges Übel. Ein Aufenhalt auf einer Basis dagegen ist
permanent. Es gefällt mir nicht mitten im Nichts zu wohnen. Da kann ich
gleich jenseits des Kanals hausen."
Er holte Luft und fuhr fort: "Außerdem habe ich Bedenken, Drowney Castle
erneut längere Zeit unbeaufsichtigt zu lassen."
"Kommen Sie, Harold", antwortete Wesley, "Drowney Castle hat 3 Weltkriege und
einen Jem'Hadarangriff überstanden."
"Ganz zu schweigen vom Untergang des Empires, Sir."
"Da sehen Sie es! Und außerdem ist Drowney Castle ja nicht völlig
unbeaufsichtigt. Es gibt immer noch Misses Fletcher", entgegnete Wesley.
"Genau das macht mir ja Sorgen, mylord."

--- 4 Wochen später, Shuttle 'Britannia'

Wesley und Harold hatten vor 4 Tagen mit Drowneys Privatshuttle 'Britannia'
die Erde verlassen und näherten sich nun dem Föderationsschiff 'Ghandi'.
Es war ein nagelneues Schiff der Intrepid-Klasse, dass nach Deep Space 14
überstellt wurde, um dort in Dienst genommen zu werden. Es befand sich nur
eine Rumpfcrew an Bord.
Sie würden Wesleys Shuttle in der Nähe der Starbase 07 absetzen.

--- Wesleys Quartier auf der Ghandi

Zu Harolds Wohlgefallen hatte man ihnen die Admiralssuite der 'Ghandi'
gegeben.
"Wir sollen verschiedene Crewmitglieder für die neue Raumstation von hier aus
nach SB 07 mitnehmen", stellte Wesley fest, als er ein PADD las, das in
seiner Kabine auf dem Tisch bereit lag.
Die Raumflotte hatte ihn für seine Arbeit mit einem Kommunikator bedacht, den
er nun aktivierte: "Drowney an Vasquez. Wie ich gerade las, soll ich Sie mit
zur SB 07 nehmen. Da Sie vermutlich auf diesem Schiff ebenso wenig zu tun
haben wie ich, könnten wir uns vielleicht im Casino treffen."

--- Vasquez Quartier auf der Ghandi

Dana hatte es sich in ihrem "Übergangs"-quartier so gemütlich gemacht,
wie es eben nur ging.

Doch noch immer hatte sie es nicht verstanden, warum man sie von der USS
Celtor abberufen hatte, zu einem Aufenthalt in einer
"Rehabilitationseinrichtung". Denn... kaum hatte sie ihre Sachen
ausgepackt, als ein Offizier, der sich als Sicherheitschef der USS
Ghandi entpuppt hatte, mit neuen Befehlen aufgetaucht war.

>> "Drowney an Vasquez. Wie ich gerade las, soll ich Sie mit
>> zur SB 07 nehmen. Da Sie vermutlich auf diesem Schiff ebenso wenig zu
>> tun haben wie ich, könnten wir uns vielleicht im Kasino treffen."

Der KOMM Spruch unterbrach Vasquez in ihren Gedanken.

"Eigentlich eine Abwechselung," sagte sie laut und tippte auf ihren
Kommunikator.

"Vasquez an Drowney, ... ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen
Sir und mache mich gleich auf den Weg. Ende."

Dann sprang sie vom Bett auf, auf dem sie es sich bequem gemacht hatte.

Eine Weile stand sie vor dem Schrank und überlegte, ob sie Uniform
anlegen oder zivil bleiben sollte.
Letztlich entschied sie sich für einen Overal in blau mit einem kleinen
Ausschnitt.
Rasch zog sie sich um. Ein Blick in den Spiegel... die blonden Haare
gekämmt, dann machte sie sich auf den Weg.

--- Quartier Drowney

Hatte Wesley gerade richtig verstanden? Hatte Vasquez ihn mit 'sir'
angesprochen?
Zweifelos hielt sie ihn für einen Raumflottenoffizier und nicht für einen
Politiker.
Drowney wandte sich Harold zu: "Machen Sie es sich gemütlich, Harold. Die
Koffer auszupacken macht keinen Sinn für den kurzen Aufenthalt und eine Küche
haben Sie hier auch nicht und auch an sonsten haben Sie nicht viel zu tun."
"Wenn es Ihnen Recht ist, mylord", antwortete Harold, "werde ich Sie zum
Casino begleiten. Wenn ich schon diese künstliche Nahrung an Bord essen muss,
dann würde ich dies gerne wenigstens an einem belebteren Ort tun."

--- Casino

Eine Zeit später trat Vasquez ins Casino und spürte sofort die Blicke
auf sich gerichtet.
Sie wusste sofort, worum es ging: Natürlich hatte es sich
herumgesprochen, dass man an ihrer linken Halsseite immer noch die
Narben von Assimilationsnadeln sehen konnte.

Dana spürte, wie ihr Herz im Hals klopfte und wandte sich um, um wieder
das Casino zu verlassen.

Als Wesley und Harold das Casino betraten, stieß Wes mit einer blonden Frau
zusammen, die offensichtlich gerade das Kasino verlassen wollte.
"Ich bitte um Verzeihung", sagte Wesley lächelnd und streckte seine Hand aus,
"ich bin Wesley Drowney."

Dana fuhr abermals zusammen, als sie Downey gegenüberstand, der ihr auch
noch die Hand entgegenstreckte.

"Bitte entschuldigen Sie... Sir.... Ens. Dana Vasquez," fasste sie sich.
"Ich glaube, wir waren miteinander verabredet," ein leichtes, verlegenes
Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
"Auf dem Schiff, wo ich vorher war, habe ich sehr gern am Fenster
gesessen. Könnte ich Sie beide zu dem Tisch dort drüben überreden?"
Als Vasquez in die Richtung sah, nahm sie die Hand hoch, um die beiden
Narben zu verdecken.

Die junge Frau schien etwas aufgewühlt zu sein. Mit ihren Händen versuchte sie
irgendetwas an ihrem Hals zu verbergen. Wesley entschied, dass er darauf im
Moment noch nicht eingehen sollte, sondern warten sollte, bis Vasquez sich
wieder etwas beruhigt hat.
"Klingt ausgezeichnet", antwortete Drowney, "oh, und Sie brauchen mich nicht
mit 'sir' anzusprechen. Ich bin nicht bei der Flotte."
Wesley konnte Harolds Blick in seinem Nacken spüren. Er hoffte, dass sein
Butler still bliebe und ihn jetzt nicht darauf hinwiese, dass er ja Earl of
Drowney war.
"Das ist übrigens mein Butler Harold Winfield", stellte er vor, als sie zum
Tisch gingen.
In seiner nüchternen Art sagte Harold: "Es ist mit ein Vergnügen, Sie kennen
zu lernen, Madam."
Er sah zu Wesley: "Wünschen Sie etwas zu speisen, mylord?"
"Nein, danke", lehnte Wes ab.
Sie hatten den Tisch erreicht und nahmen Platz.
Harold blieb stehen.
An Vasquez gerichtet fragte er: "Kann ich Ihnen etwas servieren?"

Dana horchte auf.... Butler....mylord...Madam....
Sie räusperte sich.

"Ich freue mich, ihre Bekanntschaft zu machen, Mr. Winfield," sie nickte
nun dem dahinterstehenden Mann ebenfalls freundlich zu und führte die
Herren an den Tisch.

"Also...sie setzen sich bitte auch," meinte sie zu Harold, " denn es
gibt hier Ober, die das Servieren übernehmen. Und... nennen Sie mich
bitte nicht MADAM.... wenn sie mögen... Ens. ist angebracht...oder
auch....Miss...einverstanden?"

Fragend sah sie in das Gesicht des Butlers und lächelte freundlich.

"Und ich denke, bei ihnen Mylord... ist das Sir durchaus angebracht,
auch wenn sie nicht zu Flotte gehören," fügte sie hinzu und setzte sich.

Während sie auf einen der Kellner warteten, fragte sie: "Was verschlägt
sie eigentlich hier ins Universum?"

--- Shuttle unweit der USS Ghandi

"Machen Sie doch schneller, Mann", fuhr Wrad ungeduldig den
Shuttlepiloten an, der ihn zur USS-Ghandi bringen sollte. Da flogen sie
fein säuberlich hinter der Intrepid her! Es fehlte nicht viel, und der
Andorianer hätte die Navigationskontrolle selbst übernommen.

Adam Zacharias zuckte zusammen und legte einen Zahn zu. "Eine höhere
Geschwindigkeit ist nicht erlaubt, Sir", verteidigte er sich matt.
Glücklicherweise war das Ziel bald erreicht.

--- USS Ghandi, Shuttlerampe

Entnerft warf Wrad sich seinen Seesack über die Schulter und verliess
das Shuttle ohne ein weiteres Wort.

Er checkte ein und stattete seinem Quartier einen kurzen Besuch ab, in
dem er sein Gepäck auf dem Bett auskippte und nach den Unterlagen
suchte. 'Sir Drowney' war der Name des Mannes, an den er sich für einen
Transport zur Starbase 07 wenden musste. Er tippte auf seinen
Kommunikator - als ihm plötzlich einfiel, dass dieser Mann gar nicht der
Sternenflotte angehörte und vermutlich keinen Kommunikator hatte.
"Äh - Kaan an -- Kaan an Sir Drowney", stotterte er. Erstaunlicherweise
ertönte keine Fehlermeldung, also sprach er weiter:
"Ich melde mich wie befohlen bei Ihnen, Sir, wegen der
Mitfluggelegenheit zur Starbase 07."

--- Casino

Nachdem sich Harold stumm gesetzt hatte, antwortete Drowney: "Bitte lassen Sie
das mit dem 'sir'. Ich habe wirklich nichts getan, um diesen Titel zu
verdienen.
Und nun zu Ihrer Frage. Ich wurde dem Kolonisierungsprojekt, das von der neuen
Starbase aus koordiniert wird, als ziviler Magistrat zugeteilt."

Plötzlich wurde er von seinem Kommunikator unterbrochen:

>> "Ich melde mich wie befohlen bei Ihnen, Sir, wegen der
>> Mitfluggelegenheit zur Starbase 07."

Wes tippte seinen Kommunikator an und sprach: "Kommen Sie doch ins Casino. Ich
habe mich hier gerade mit meinem anderen Passagier getroffen."

"Also gut...Lord Downey...," verbesserte sich Vasquez mit einem
Schmunzeln.

"Ich werde auf der Station als stellv. Sicherheitschefin dienen," klärte
sie die beiden Herren auf.

"Im Moment bin ich noch ziemlich wütend, dass mich von meinem alten
Kommando abgezogen hat... wegen... einem zu hohen Risiko...," in diesem
Moment trat ein Ober an ihren Tisch.

"Darf ich Ihnen etwas bringen," fragte er höflich und zückte ein
_Notiz_PADD.

"Für mich bitte einen grünen Tee mit Zitrone und ....einen gemischten
Salat," erwiderte Dana und sah zu den beiden Männern.

"Ich hätte gerne raktlianisches G'iku-Steak und dazu einen Raktajino",
bestellte Drowney.
Harold sah den Kellner abschätzend an und sagte ruhig und mit monotoner
Stimme: "Bringen Sie mir bitte ein Lammrückensteak in Mintsauce und dazu eine
Kanne Earl Grey, heiß."
Der Kellner wollte schon gehen, als Harold noch hinzufügte: "Und wenn es Ihnen
nicht zu viel Mühe macht, hätte ich gerne echten aufgeschütteten Tee."
Dann verschwand der Kellner wieder.
Wesley sah wieder zu Vasquez.
"Darf ich fragen, was für ein Risiko das war, wegen dem man Sie abgezogen
hat?" fragte er.

>> "Kommen Sie doch ins Kasino. Ich
>> habe mich hier gerade mit meinem anderen Passagier getroffen."

"Gern, Sir, bin schon unterwegs", erwiderte Wrad, ließ sich vom
Computer den Weg anzeigen und marschierte los.

--- Casino

Suchend sah Wrad sich um, bis er einen älteren Halbklingonen zusammen
mit einer attraktiven jungen Frau an einem Fenstertisch erblickte. Das
würden sie vermutlich sein.

"Guten Abend", grüßte er freundlich, "ich bin Wrad Kaan. Sir Drowney?"
Während er den Mann lächelnd ansah, wandten sich seine Fühler der jungen
Frau zu.

Dana hatte grad auf die Frage von Wes antworten wollen, als sich jemand
dazu gesellte.

"Ich freue mich... ich bin Dana Vasquez, nehmen Sie ganz einfach Platz."
Sie lächelte freundlich.

"Zu ihrer Frage Lord....es....hat mit diesen Narben zu tun," sie drehte
sich etwas seitlich.
"Sie...stammen von einem Borg, den ich dennoch nicht als meinen Feind
bezeichnen möchte... ja eher als Freund. Wenn er nicht gewesen wäre,
dann würden wir uns jetzt nicht gegenüber sitzen. Und genau das ist der
Punkt, warum ich als Risiko bezeichnet wurde."

"Sie wurden als Risiko bezeichnet, weil Sie einen Borg, der sie angegriffen
hat, nicht hassen, weil er Ihr Leben gerettet hat?" versuchte Drowney den
Sachverhalt zusammen zu fassen, "das ist mal wieder typisch Militär."

Wesley dah zu Kaan auf.
"Ganz Recht, ich bin Wesley Drowney", sagte er, "und das ist mein Butler
Harold Winfield."

Dana nickte stumm und blickte ins All hinaus.

"Zum einen war da Gabriel, vor dem ich noch Angst hatte," sagte sie wie
nebenbei.
"Und der andere hiess Sorus. Zunächst brachte er mich auf dieses Cershac
Schiff, das war ein Kubus, den diese Rasse erobert hatte. Er stand unter
einer Art...Zwang. Dann..als er merkte, was er getan hatte, tat er
alles, mich dort wieder rauszubringen. Ich erinnere mich noch sehr gut
daran, wie er reagiert hatte, als sich sein ... es muss sein Bruder
gewesen sein, sich geopfert hat, damit wir entkommen konnten."

Vasquez atmete tief durch und wischte sich verstohlen über die Augen.

"Das muss eine sehr harte Zeit für Sie gewesen sein", sagte Drowney. Er
überlegte, wie er am geschicktesten das Thema wechseln konnte, ohne unhöflich
zu wirken, da er merkte, wie schwer es Vasquez fiel, darüber zu sprechen und
er sie nicht weiter quälen wollten.
"Warum sieht die Sternenflotte Sie als Risiko an und zieht Sie von Ihrem
Posten ab und schickt Sie sofort wieder auf einen neuen?" fragte Wesley, "das
erscheint mir ein wenig widersprüchlich."

"Sehr erfreut, Miss Vasquez, Sir Wesley, Mr. Winfield".
Er nickte den Personen jeweils zu und setzte sich dann dazu.
Wrad war begeistert, was für interessante Personen er hier traf. Einen
Butler hatte er noch nie getroffen, nur von ihnen gehört - eine Art
"freiwillige Sklaven"... faszinierend.
Seine Antennen wandten sich Harold zu. Dieser Mann war ihm zuvor gar
nicht aufgefallen, er war tatsächlich unglaublich unauffällig, fast wie
"getarnt".

Es entstand eine Gesprächspause, und Wrad schreckte aus seinen Gedanken
auf.
"Bitte, lassen Sie sich durch mich nicht stören", beteuerte er. "Sie
sind tatsächlich mit einem Borg befreundet?", fragte er dann Dana und
fixierte sie neugierig.
"Wie geht das denn?"

Dana blickte zu Wrad und lächelte.
"Ich habe es auch nicht für möglich gehalten, mit Borg befreundet zu
sein," begann sie nachdenklich.

"Aber... diese beiden sind... anders....sie hatten sich vom Kollektiv
losgelöst. Zuerst ...hatte ich...Hassgefühle gegen Gabriel... weil...
die Borg sind Schuld, das meine Familie....aber plötzlich brach er
zusammen. Und... ich spürte etwas, was ich nie für möglich gehalten
hätte. Es ist schwer zu beschreiben... doch ich erkannte, dass er nicht
schuld war an der Sache. Als es ihm wieder besser ging wurden wir
freunde. Ich habe Gabriel sogar einmal zum lachen gebracht."

Vasquez erinnerte sich an die Situation auf der Brücke der USS Celtor.

"Als er dann verschwand, war Sorus da.... er war so eine Art
Führungsdrohne. Als dann diese Sache passierte," sie strich sich über
die linke Halsseite, " war ich zunächst unsicher, ob ich mich nicht
getäuscht hatte. Doch dann.... kämpfte er regelrecht um mich."

Ihr Blick ging zu Wesley.

"Auf ihre Frage weiss ich keine Antwort. Ich vermute eher, dass man mich
irgendwie...testen will...oder langsam kommt mir der Gedanke, dass man
mich auf der Starbase unter eine Art Stress setzen will um mich zu
beobachten," sie lachte bitter.

"Wir sind also im selben Verein", grinste Wrad Dana an und versuchte sie
so von diesem Thema abzulenken. Sie tat ihm sehr leid. "Ich bin Ensign,
und werde der OPS-Offzier auf der Starbase."

"Dass man Sie in einer Stresssituation testen will, kann ich mir nicht
vorstellen", sagte Drowney, "ich trau der Flotte ja einiges zu, aber das
nicht. Es würde jeder Logik entbehren und gegen die Grundsätze verstoßen, auf
denen die Sternenflotte aufgebaut ist."
Inzwischen war das Essen gekommen und Wesley nahm einen Schluck seines
Raktajinos.
"Möglicherweise war man im Kommando der Ansicht, dass Sie einfach nur einen
Tapetenwechsel brauchen, um diese Sache zu verarbeiten", sagte er.

Dana trank vorsichtig einen Schluck Tee.

"Evt. könnten Sie sogar recht haben," erklärte sie in Wesleys Richtung.
"Das könnte dann dazu passen, dass ich auf der USS Celtor ursprünglich in
der Sicherheit war, dann aber als CONN gearbeitet hab."

Auf Vasquez Gesicht erschien plötzlich ein breites Grinsen.

"Tja meine Herren, dann denke ich mal, dass ich sie auf Mamori beschützen
werde, denn man hat mich der Sicherheit zugeteilt."

Drowney machte sich über sein G'iku-Steak her. Es war nicht so gut wie das,
das Harold machte, aber annehmbar.
Wesleys Butler schien das Essen suspekt zu sein. Er stocherte in seinem
Lammrückensteak herum und betrachtete es skeptisch.
"Keine Angst, Harold. Es wird Sie schon nicht zurück beißen", sagte Wes.
"Ich hoffe, die Sauce ist nicht nach der Birminghamer Variante", kam die
prompte Antwort.

Wesley sah wieder zu den beiden anderen.
"Dass ist gut zu wissen", sagte er, "selbst Halbklingonen brauchen bisweilen
etwas Schutz."

Wrad hatte fasziniert den Butler mit seinem Essen beoabchtet und grinste
nun über Sir Drowneys Worte.
Er selbst hatte sich beim Kellner nur eine grosse Apfelsaftschorle bestellt.

"Sie hätten darauf hinweisen können, nach welcher Art Sie die Sauce
gerne hätten", meinte er amüsiert zu Harold,
"aber ich nehme an, dass sie den Koch testen wollen. Was genau ist denn
der Unterschied zwischen der Birminghamer und ihrer bevorzugten Variante?"

"Der Unterschied zwischen der Birminghamer Variante und der Liverpooler
besteht hauptsächlich im Verhältnis der einzelnen Zutaten zueinander.
Allerdings verwende ich an Stelle des Weinessigs gerne die selbe Menge Single
Malt Whisky", erklärte Harold, während alle anderen aßen.
Dann wandte er sich ebenfalls seinem Essen zu.

Als alle fertig waren, sagte Drowney: "Es ist schon recht spät. Ich denke, ich
werde mich zurück ziehen. Wir werden morgen gegen 18 Uhr an der Stelle sein,
an der wir mit meinem Shuttle weiterfliegen werden. Ich würde vorschlagen,
dass wir uns um diese Zeit im Hangar treffen."

"Einverstanden," erwiderte Dana auf die Worte von Drowney.

"Falls jemand Lust hat... ich habe für morgen Mittag das Holodeck 1
reserviert. Was _gespielt_ wird... verrate ich nicht."

Sie machte ein geheimnisvolles Gesicht und erhob sich.

"Dann wünsche ich eine angenehme Nacht."

Nach einer Verbeugung gegenüber den Anwesenden, machte sie sich auf in
ihr Quartier.

"Gute Nacht", erwiderte Wrad, und ergänzte, an Vasquez gerichtet: "ICH
werde kommen."
Seine Neugier war definitiv geweckt.

"Einverstanden, Sir", wandte er sich Sir Drowney zu, nachdem die Frau
gegangen war und er den letzten Schluck von seiner Schorle genossen hatte.

"Ich werde pünktlich sein. Vielen Dank nochmal für die
Mitfluggelegenheit, und einen schönen Abend."
Beiden Herren zunickend verliess er das Casino.

Gut gelaunt, aber erschöpft begab sich Wrad direkt in sein Quartier.

--- Drowneys Quartier

Nach dem Essen war Harold sofort zu Bett gegangen. Drowney las noch eine
Weile, aber er konnte sich nicht wirklich auf das Buch konzentrieren.
Ihm war klar, dass dies sein letzter freier Abend für eine ganze Weile werden
würde.
Morgen Abend würden Sie die Station 07 erreichen. Dann würde für Wes die
Vorbereitung der Verhandlungen mit diesen beiden sich streitenden Spezies
beginnen. Und wenn diese Verhandlungen endlich vom Tisch wären, würden
vermutlich bereits die ersten Siedler angereist kommen und Wes würde sich um
sie kümmern müssen.
Schließlich legte er das Buch zur Seite und ging ebenfalls schlafen.

--- USS Ghandi, Quartier Kaan

Wrad stopfte alle Dinge zurück in seinen Seesack, schlüpfte aus den
Schuhen und machte ein Nickerchen.
Das hatte er zumindest vorgehabt. Aber als er erwachte, vernahm er keine
Nacht-, sondern Morgengeräusche.

"Computer, wie spät ist es?"
"8 Uhr 23", lautete die Antwort.

Erstaunt fuhr er hoch. So lange er hatte schon lange nicht mehr
geschlafen - oder überhaupt jemals?
Wie gut, dass er heute keinen Dienst hatte!
Nach einer ausgiebigen Dusche - einer "richtigen" Wasser-Dusche
natürlich, denn das durchdringende Fiepen einer Schalldusche konnte er,
wie alle Andorianer, kaum zu ertragen - frühstückte er genüsslich ebenso
ausführlich.

Anschliessend schwang er sich in seine Sternenflottenuniform und brach
unternehmumslustig zu einer Schiffsbesichtigung auf. Mit einer Interpid
war er noch nie geflogen, also wollte er sich das Schiff gern näher ansehen.

--- nächster Morgen, Drowneys Quartier

Wesley hatte ein letztes Mal vor dem Antritt auf seinem neuen Posten
ausgeschlafen.
Nach einem umfangreichen Frühstück aus dem Replikator, duschte er sich und zog
sich lockere Kleidung an.
Dann fiel ihm ein, dass Vasquez etwas von einem Holoprogramm gesagt hatte.
Also ging Wesley zum Holodeck

--- USS Ghandi, Holodeck

Pünktlich um 12 Uhr stand er vor Holodeck 1 und wartete gespannt auf die
hübsche Kollegin.

Dana hatte sich ausgeschlafen und den Vormittag in ihrem Quartier
zugebracht. Dann hatte sie sich einen Datenchip geschnappt und war zum
Holodeck gestiefelt...
Sie staunte nicht schlecht, als sie bereits ihren Tischnachbarn
entdeckte.

"Hallo Mr. Kaan," begrüßte sie ihn fröhlich.
"Sie haben also Lust auf ein kleines Abenteuer. "
Geheimnisvoll blickte sie auf den Chip. ...

"Hallo", grüßte Wrad zurück und wurde zunehmend nervös.

Das war die Geschichte, wo sie Tom Leville, den Sicherheitschef von der
Celtor das Reiten beibringen wollte.
Vasquez Lächeln verschwand für einen Augenblick.
Aber sie musste sich ihren Erinnerungen stellen.

"Nun, dann wollen wir mal was passendes zum Anziehen für sie Aussuchen,"
meinte sie zu Wrad.

"Computer.... zwei Musketierkostüme, passend zum Programm ."

Mit einem Arm voller Kleider kehrte sie zurück.

"Blau oder rot," fragte sie den Andorianer.

"Äh - blau natürlich".

Etwas ratlos besah er sich die Kleider. Sie waren sehr hübsch - aber ob
sie ihm passen würden? Unmöglich, dass sie sowohl ihm als auch ihr
passen konnten. Und wo zum Geier sollte er sich umziehen? Doch nicht
etwa vor ihren Augen?
Er schluckte und traute sich kaum ihr in die Augen zu blicken - und dann
kam ihm die erlösende Idee.

An der nächsten Konsole tippte er einige Kommandos ein. Daraufhin
verschwand er spurlos. Er hatte sich samt der blauen Uniform in
passender Größe direkt ins Holodeck gebeamt. Seine Uniform lag achtlos
in der nächsten Ecke. Ohne die Umgebung des Programms eines Blickes zu
würdigen, liess er erstmal einen Spiegel generieren, in dem er sein
Aussehen kritisch musterte. Ok, es wirkte überhaupt nicht lächerlich, im
Gegenteil, es gefiel ihm sehr gut. Schnell liess er den Spiegel wieder
verschwinden.

Dana hatte sich einen kleinen Wandschirm repliziert, hinter dem sie sich
umgezogen hatte.
Sie rückte sich grad noch den Gürtel zurecht, als sie zu Wrad ging.

"Ich muss sagen, dass steht ihnen," sagte sie.

Er sah sie bewundernd an."Danke, Ihnen aber auch."

Als sie nach den beiden Pferden sah, wirkte ihr Lächeln ein wenig
gequält:
Wieder standen dort ein schwarzes und ein weisses Pferd... so wie
damals, als sie mit Tom im Holodeck war.

Sie wandte sich um.

"Haben sie reiten schon mal versucht," fragte sie Kaan und versuchte,
etwas fröhlicher zu wirken.

"Der Schwarze ist der ruhigere von beiden," ermunterte sie ihn.

Wrad überlegte noch, ob er sie auf ihre Melancholoie ansprechen sollte,
aber er traute sich nicht so recht. Schliesslich waren sie noch Fremde.
"Auf einem Pferd noch nie", grinste er verlegen. "Nur auf einem
Andromedar". Neugierig betrachtete er das Pferd und näherte sich ihm
langsam bis auf ein paar Schritte.

Dana wandte sich um.

"Schön dass sie auch noch kommen konnten," meinte sie erfreut, dann ging
sie zum Lord, grüßte ihn knapp und ging an ihm vorbei.

"Guten Morgen, Sir", grüßte auch Wrad.

Kurz darauf kehrte sie mit einer Musketieruniform in grün wieder zurück.

"Sir... die ist für sie," erklärte sie und streckte dem Lord die Kleider
entgegen.

"...und.... mögen sie braune Pferde? Dann ist der da der richtige für
sie."

"Also wird es ein Ausritt?", fragte der Andorianer wissbegierig und
begann das Pferd vorsichtig zu tätscheln. "Darf man fragen, wohin?"

Wes ging kurz in eine nicht belegte Pferdebox, um sich umzuziehen.
Dann kam er in seiner Uniform zurück.
"Seien Sie froh, dass Harold nicht dabei ist", sagte er grinsend, "ich will
mir nicht vorstellen, wie er reagieren würde, wenn er uns in französischen
Uniformen sieht."

Drowney began damit sein Pferd zu satteln.
Wie das ging wusste er, denn Harold hatte einmal versucht, ihm eine Reitstunde
zu geben, aber die hatte ein jähes Ende gefunden und nicht nur Harolds
Steißbein gebrochen, sondern auch seinen besten Sonntagsfrack ruiniert.
Daher war Wesley nur unbedeutend über die Trockenübungen hinausgekommen und
sein Wissen über das Reiten hörte mit dem Satteln auch schon auf.

Vasquez schmunzelte, als sie ihre "Gefährten" entdeckte.

"Nun....," sie blickte zu Wrad, " ein gemütlicher Ausritt... ich denke,
dagegen haben die Leute des Kardinals etwas, erklärte sie.

"Also gut meine Herren, sie haben Beide Tiere, die relativ ruhig sind
und damit für Anfänger. Setzen sie einen Fuss undzwar den linken in den
linken Steigbügel, das sind die Dinger ..dann ein wenig Schwung und...,"
schon sass sie auf ihrem Weissen.

"Ganz einfach oder," mit diesen Wort sprang Dana wieder ab.
"Und nun Sie Mr. Kaan."

Sie sah zu Wesley.

"Was Hat ihr Gefährte gegen Pferde?"

Wrad setzte seinen linken Fuss in den Steigbügel und stemmte sich hoch.
Fast hätte er sich verknotet, wohin sollte das andere Bein? Auf die
andere Seite des Pferdes passte es nicht, das war irgenwie falsch herum....

Das Pferd taumelte ein paar Schritte zu der Seite, die Wrad zu erklimmen
versuchte, und brachte seinen Möchtegern-Reiter so gefährlich nahe an
die Wand heran. Mit einem Aufschrei griff der Andorianer nach den
Zügeln, und hing dann mit einer Hand am Zügel und einem Fuß im
Steigbügel zwischen dem wiehernden Pferd und der Wand.

Erschreckt und ungeschickte befreite sich Wrad aus dieser misslichen
Lage. Am liebsten wäre er direkt im nächsten Mauseloch verschwunden.
Aber egal wie peinlich es ihm auch war - so schnell gab er nicht auf.

Er täschelte das Pferd beruhigend, führte es ein Stückchen von der Wand
weg, und als es wieder einen ruhigen Eindruck machte, versuchte Wrad es
erneut, diesmal mit dem richtigen Fuß. Es sah zwar nicht sonderlich
elegant aus - aber nun saß er, und das Pferd blieb ruhig. Ein
erleichertes Lächeln huschte über Wrads Gesicht.

Drowneys Bemühungen waren nicht viel erfolgreicher als die des Andorianers.
Nach einigem Hin und Her saß er schließlich auf dem Rücken des Pferdes.

"Mein Butler hat nichts gegen Pferde, aber als traditionsbewusster Brite wäre
es ihm suspekt, mich in der Uniform eines französischen Musketiers zu sehen",
beantwortete er Vasquez Frage.

Plötzlich piepte Wesleys Kommunikator und die Stimme eines jungen Mannes kam
daraus hervor: "Lt. Cmdr. McFlur an Sir Drowney. Wir haben eine Nachricht vom
Flottenkommando erhalten und haben eine neue Order im Sektor 371. Da diese
Mission außerordentlich wichtig ist, hat uns das Flottenkommando gestattet,
mit Maximum Warp zu fliegen. Wir werden daher die Koordinaten zum Absetzen
Ihres Shuttle bereits in etwa 20 Minuten erreichen."

"Danke, Commander", antwortete Wes, "Drowney Ende."

Er sah zu Vasqeuz und Kaan.
"Tja", sagte Wesley, "Sie haben es gehört."

Dana hatte anfangs gelächelt, doch je länger die Bemühungen dauerten von
Wrad und Wesley, desto mehr musste sie an Tom Leville denken: Das
gleiche Holoprogramm... auch er war zunächst relativ unsanft auf dem
Boden gelandet....beim zweiten Versuch hatte es dann jedoch geklappt.
Kaan und Drowney ...in ihnen erwachte jetzt Tom wieder.

"Ich ... ich denke.... wir können hier das nächste Mal weitermachen,"
meinte Vasquez und setzte ein gequältes schmunzeln auf. Noch zu frisch
waren die Erinnerungen.

"Ich hole nur noch meine Sachen... die sind schon gepackt.
Computer...Programm speichern und beenden."

Schlagartig verschwand der Stall und sie standen in einem Raum der mit
gelben Linien durchzogen war.

Dana ging an die kleine Konsole und entnahm den Speicherchip.

"Ich denke... ich bin noch nicht soweit," erklärte sie.

"Wenn Sie mich entschuldigen meine Herren, ich werde meine Sachen holen
und in den Hangar kommen."

Dann verschwand sie aus dem Holodeck.

"Schade", meinte Wrad bedauernd zu Sir Downey. "Jetzt hab ich gerade so
schön gesessen. "
Er ginste ihn an, froh darüber, dass dieser auch noch nicht reiten
konnte und er sich somit nicht allein blamiert hatte.

Schnell raffte er seine Uniform zusammen, zog sich in der nächsten
freien Box um und liess sein Kostüm im Replikator verschwinden.

"Dann bis gleich, im Hangar", verabschiedete er sich und begab sich zu
seinem Quartier.

Auch Wesley eilte zu seinem Quartier.

--- Wrads Quartier

Er machte sich kurz frisch, trank ein großes Glas Wasser und dachte an
Dana. Sie schien sehr melancholisch zu sein, und das Programm hatte
offensichtlich eine persönliche Bedeutung für sie. Umso mehr verwunderte
ihn, dass sie ihn und Sir Downey dazu eingeladen hatte. Er seufzte
innerlich, manche Menschen machten sich das Leben immer extra schwer....

--- Shuttlehangar

Kurze Zeit später betrat Wrad mit seinem Seesack den Hangar.

--- Drowneys Quartier

Als er eintrat, trankt Harold gerade Tee.
"Darf ich Ihnen ebenfalls einen anbieten, sir?" fragte er.
"Nein Danke, Harold. Es gibt eine Planänderung. Wir müssen sofort packen und
in ein paar Minuten im Shuttle sein."

--- Vasquez Quartier

Dana hatte das Holodeck in der Musketieruniform verlassen. Erst jetzt,
als sie ihre eine tasche schultern wollte, bemerkte sie den "Irrtum".

Rasch zog sie sich aus, liess die "falsche" Kleidung im Replikator
verschwinden und orderte eine Standartuniform mit den Rangpins eines
Ensign.

Nach dem Umziehen noch ein Blick in den Spiegel, Taschen geschnappt und
raus aus dem Quartier.

---- Hangar, wenige Minuten später

Als Wes und Harold den Hangar betraten, erblickten sie ihr Shuttle schon von
weitem. Harold hatte es in den Farben des britischen Empires gestrichen, auf
beide Seiten das Familienwappen der Drowneys gemalt und am Bug prangte groß
die Fahne Englands, sodass es sich von den anderen Shuttles der Danube-Klasse
deutlich abhob.
'Ich hätte ihm nie einen Pinsel in die Hand drücken sollen', dachte Wesley in
diesem Augenbluck.

In einer Ecke sah Wes Kaan stehen.
Er ging auf ihn zu.
"Jetzt fehlt nur noch Miss Vasquez", stellte er fest, "Harold, machen Sie das
Shuttle startklar!"

"Stimmt", bestätigte Wrad, gerade in dem Moment wo sie den Hangar betrat.
"Hallo", begrüsste er noch den Butler, bevor der im Inneren des Shuttles
verschwand.

Nach einem kleinen Dauerlauf vom Lift erschien sie im Hangar.

"Meine Herren...bitte entschuldigen sie," Vasquez setzte ein Lächeln
auf.
"Aber fast wäre ich hier in einer etwas.... seltsamen Uniform ...," sie
unterbrach sich und ging etwas näher an das Shuttle heran.

"Das sieht.... fantastisch aus," erklärte sie anerkennend und umrundete
das kleine Schiff.

Wrad schmunzelte der Frau hinterher und betrat das Shuttle. Kurze darauf
folgte Dana ebenfalls.

Etwas enttäuscht, verstaute Dana ihr Gepäck und setzte sich auf einen
der Plätze.

"Also... hier drin fehlt was," erklärte sie und blickte schmunzelnd zu
Wrad.

"Was denn?", fragte er ahnungslos. Er hatte noch nix vermisst.

Wesley betrat das kleine Schiff als letzter.
Harold saß bereits im Pilotensessel und leitete die Startprozedur ein.

"Der größte Teil des Frachtraums ist leider mit unserem Gepäck belegt",
erklärte Drowney, während er sich auf den Co-Piloten-Sitz fallen ließ, "aber
wenn Sie etwas größeres abzustellen haben, können Sie es im Wohnbereich
unterbringen."

Dann kam die Startfreigabe und Harold und Wes brachten das Großraumshuttle
gekonnt aus dem Hangar und auf Kurs zur Independence.

"Na etwas von der Malerei, die draussen dran ist," meinte Dana und
schmunzelte.
"Während des Fluges kann man das leider nicht sehen."

"Achso, Sie hätten also hier drin auch noch gern ein paar britische
Flaggen?", fragte er rethorisch.
Grinsend lehnte er sich bequem zurück und beobachtete die Beiden am
Steuerpult während des Starts.

Es lief alles bestens, und er freute sich schon auf Mamori.

Dana gegenüber wollte er dies jedoch nicht zeigen, denn sie war
offenbar sehr unglücklich über ihre Versetzung, und er wollte sie nicht
schon wieder melancholisch sehen.

Schüchtern lächelte er sie ab und an von der Seite an und zerbrach sich
den Kopf über ein unverbindliches Small-Talk-Thema, das er nun
anschneiden konnte - aber das Holoprogramm war ja ebenfalls nicht
geeignet, und ein anderes fiel ihm gerade beim besten Willen nicht ein.

Also blieb ihm nichts anderes übrig, als so zu tun, als würden ihn die
Vorgänge am Steuerpult wahnsinning fesseln, und sich über sich selbst zu
ärgern.

Dana hatte ihren Blick im Innern schweifen lassen.

"Naja, es müssen ja nicht irgendwelche Flaggen sein," erwiderte sie.

"An der freien Wand da... könnte ich mir ein Bild von unserem
Sonnensystem vorstellen."

Dann stand sie auf und stellte sich vor die eben genannte Stelle.

"Oder... noch besser... der Himmel mit ein paar Sternenbildern, die man
von der Erde aus sehen kann," fragend sah sie zu Wrad, was er von der
Idee halten würde.

Nachdem das Shuttle auf Warp gegangen war, drehte sich Harold um.
"Die Idee ist in der Tat nicht zu verachten", sagte er und ging auf die Stelle
an der Wand zu, "jedoch besteht nicht der geringste Zweifel daran, dass
entweder ein Bild der britischen Insel oder des britischen Monarchen das
Anlitz dieser Wand schmücken sollte."
"Die britische Monarchie wurde vor langer Zeit abgeschafft, Harold", fiel
Drowney ein.
"Das ist wahr, mylord, aber verzeihen Sie mir, wenn ich darauf hinweise, dass
nichts desto trotz das Bild eines berühmten britischen Monarchen diese Wand
zieren sollte. Ich denke da zum Beispiel an Heinrich den Achten oder Richard
den Ersten."

Wrad hatte eher Dana als die Wand hinter ihr beäugt und über ihre Idee
gegrinst.
"Warum gerade die?" hakte er bei Harold nach. "Wie wäre es mit einer dei
beiden Königinnen Elisabeth?"

So ganz ernst konnte er das ganze Thema nicht nehmen, aber dennoch fuhr
er fort:
"Aber, Harold, wen auch immer sie auswählen, wäre es nicht ungerecht den
anderen gegenüber? Vielleicht wäre ein Bild der britischen Insel oder
die Aussicht von dort auf den Sternenhimmel doch die bessere Wahl. Und
von zeitloser Eleganz."

"Oder wie wärs mit ...ihrem Stammsitz Lord," sagte Dana überlegend.

"Ich stelle mir das wie folgt vor: Ein altes Schloss oder eine Burg
umgeben von Wald und grüner Wiese. So hätten sie immer ein Stück Heimat
an Bord . Was meinen Sie," fragend sah sie die Männer an.

"Ich habe eine großartige Idee", verkündete Drowney grinsend, "wie wäre es,
wenn ich ein Bild von Harold aufhänge und die Wand im Hintergrund mit den
alten französischen Nationalfarben bemale."
Harold zuckte zusammen wie von einem Phaser getroffen.
"MYLORD", entfuhr es ihm entrüstet.
Wes genoss den Anblick seines Butlers schmunzelnd.

Er stand auf: "Verzeihen Sie bitte, ich möchte etwas holen."
Wesley verschwand in der Kabine und kam wenige Minuten später zurück.
Er hielt etwas hinter seinem Rücken.
Dann sagte er: "Ich persönlich würde dazu tendieren das Wappen der Drowneys
und das Wappen des Hauses von Ur'kta, aus dem meine Mutter stammte,
nebeneinander zu hängen, zusammen hiermit."
Wes holte seine Hand hinter seinem Rücken hervor und hielt eine große,
bronzene Metallplakete hoch. Darin war in goldener Schrift eingraviert:
'R.M.S. Britannia, ein Schiff seiner Majestät. Vom Stapel gelaufen am 27.
April 1801 unter dem Kommando von Captain Edward Drowney. God save the king!'
"Man hat vor wenigen Wochen ihm Rahmen des Proejktes zur Anhebung des
Meeresboden [NRPG: siehe TNG 'Familienbegegnungen'] das Wrack der 'Britannia'
vor dem Kap von Trafalgar gefunden", erklärte Drowney, "nachdem man die
Plakete an Land gebracht hatte, habe ich sie reinigen und restaurieren lassen
und ich finde, sie sollte nirgendwo anders hängern als hier."

Wrad klatschte, und er meinte es durchaus ernst. "Das ist phastanstisch".
Er war sich sicher, dass dies auch Dana und sogar dem strengen Harold
gefallen musste.

Interessiert näherte er sich, diese Plakette wollte er gern selbst in
Augenschein nehmen.
"1801", murmelte er beeindruckt. "Ihre Familie hat wirklich eine sehr
lange Geschichte, Sir."

"Ohje," meinte Dana plötzlich, "ich glaube, jetzt muss ich passen.
Geschichte war nicht grad mein Steckenpferd...wo ich mich ...vielleicht
ein wenig auskenne....," verschwörerisch sah sie zu Wesley und Wrad,"
ich habe da so ein Holoprogrammm..."

Sie zwinkerte.

"Sie meinen nicht zufällig das mit den alten französischen Uniformen und
den Pferden?", hakte Ward grinsend nach.

"Genau die," erwiderte Dana.
"Ob's nun genauso gewesen ist...das Holoprogramm basiert auf einem Roman
von Alexandre Dumas.
Und da mir das ganze gefallen hat, hab ich halt ein Holoprogramm draus
gemacht. Und naja... wenn wir dann länger Zeit haben, dann lernen sie
auch ein paar Schurken kennen."

"Dann bin ich schon mal gespannt", sagte Drowney, "in Kürze erreichen wir die
Starbase. Weiß von Ihnen schon jemand näheres darüber, wie Marmori
positioniert werden wird? Schleppt man die ganze Basis gleich fertig an den
Bestimmungsort oder wird sie klassisch Sektion für Sektion vor Ort
zusammengebaut?"

Dana schmunzelte in sich hinein bei dem Gedanken, was alles in ihrem
Lieblingsholoprogramm passieren würde.

Dann räusperte sie sich.

"Soviel ich gehört hab, wird Sektion für Sektion zusammengebaut."

"Dann kann das ja noch dauern, bis der ganze Spaß voll beginnt", kommentierte
Drowney, "na ja, wir nähern uns jetzt der Starbase 07. Leite Landeprozedur
ein."
Wesley und Harold begannen damit, das kleine Schiff im Landeanflug auf das
Hangar der Station zu zu steuern.

"Je nachdem wie man es betrachtet", grinste Wrad und nahm wieder seinen
Platz ein, "die Aufbauphase wird sicher auch viel Spass machen."

Dana erhob sich und versuchte einen kleinen Blick durch das Fenster zu
erhaschen.

"Sie meinten das Holoprogramm," fragte sie bei Drowney nach und
schmunzelte.

"Eigentlich beides", antwortete Wesley, während er das Shuttle zum Hangar
steuerte.
Der Computer meldete: "Bereit zum Aktivieren der Landeautomatik."
Wes grinste: "Ich lande manuell. Man muss schließlich in Übung bleiben. Als
ich noch eine Uniform trug, hat man die Shuttles noch selbst gelandet."

Wenige Minuten später stand das Schiff sicher auf dem Boden des Hangars.
"Hier spricht Ihr Kapitän", sagte Drowney, "wir sind auf der Starbase 07
gelandet. Vielen Dank dass Sie mit Drowney Airlines geflogen sind."
Er stand auf und stieg aus dem Schiff.

--- Bereitschaftsraum des Captains USS Coalescence

Ein letztes Mal noch hatte Captain Pais Liu in seinen Raum bestellt.
"Und es gibt wirklich keine Möglichkeit, dich umzustimmen?", fragte Richard
sie. Im Laufe der Mission hatten Richard und Liu ein freundliches Verhältnis
zueinander aufgebaut, so dass beide über ihre Ränge hinausgingen.
"Nein, Richard. Ich habe mich entschieden. Die Zeit auf der Coalescence war
schön, aber irgendwann muss ich voranschreiten. Ich kann nicht immer nur Fälle
behandeln, die größtenteils auf Heimweh basieren. Außerdem ist ja jetzt erst
einmal die Mission beendet und das Schiff kommt sowieso ins Dock."
Mit schweren Herzen erwiderte dann Richard: "Wenn es unbedingt sein muss. Aber
es wird schwer sein, eine würdige Nachfolge zu finden. Ich hoffe mal, dass dies
nicht unsere letzte Begegnung sein wird." Letztendlich umarmte er sie noch um
sich von ihr zu verabschieden. Nur wer genau hingesehen hätte, dem wäre auch
noch eine Träne in Richards Augen aufgefallen. Ohne Liu wäre er wohl der
gefühlskalte Captain geblieben. Und auch wenn er es sich niemals eingestanden
hätte, so war er wohl auch ein klein wenig in seine nun bald ehemalige Counselor
verschossen. Die lange Forschungsmission hatte nun mal einsam gemacht und ihr
konnte er als einzige wenigstens etwas sein Herz öffnen. Aber nun würde das wohl
bald vorbei sein. Jedoch würde er es nicht versäumen seine zukünftigen Kurse so
zu legen, dass Mamori immer auf seinen Reiserouten liegen würde. Nach einer
Ewigkeit löste er sich aus der Umarmung und sagte: "Auf zur Brücke", woraufhin
beide aufstanden und durch die nächste Tür traten.

--- Brücke der USS Coalescence

Die Brücke war heut bedächtig still. Alle wirkten leicht etwas bedrückt. Da der
Captain den Raum betrat, stand XO Charmer wortlos auf um ihn in den Chair zu lassen.
Nachdem sich Richard gesetzt hatte, fragte er mit leiser Stimme: "Lt. Casio, wie
weit sind wir noch von Starbase 07 entfernt?" Der stets bleiche Mann an der
Navigation antwortete nur: "Bei konstanten Kurs und derzeitiger Geschwindigkeit
in 5h, 24 Minuten sowie 13 Sekunden." Für solche genauen Antworten war er bekannt
und man hätte ihn deswegen ebenso für einen Vulkanier oder Androiden halten können,
was ihm wohl nur geschmeichelt hätte.
"Gehen sie auf Warp 7. Wenn wir eher da sind, können wir dort auch ein wenig verschnaufen."
In Wirklichkeit wollte der Captain mit Liu noch einmal zu Abend essen, da er sich wohl
noch nicht richtig gelöst hatte, aber das würde er dann sehen, wenn sie da waren.

----Brücke, ca. 3h später

Liu hatte inzwischen gepackt und ihre Taschen waren zum Transporterraum gebracht wurden.
Ein letztes Mal stand sie auf der Brücke um dabei zu sein, wenn der Captain die Starbase
rufen würde. Sie befanden sich schon einige Minuten im System und der Ruf war nur eine
Frage der Zeit. Einige schienen sogar schon die Sekunden zu zählen, obwohl es lediglich
nur bei Lt. Casio der Fall war. Schließlich meldete sich der Captain: "Erbitten sie
Andockerlaubnis bei der Basis." Sofort reagierte Ensign Thea Thelanis und kurz darauf
füllte sich das Display mit dem Gesicht eines andorianischen Opsoffiziers: "Herzlich
Willkommen, Captain Pais. Sie haben Andockerlaubnis an Platz 3. Lt. Xilans Gepäck wird
jeden Moment in ihr Quartier gebeamt. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt an Bord."

Dann schaltete sich das Display wieder auf Schwarz und der Captain nickte Lt. Casio zu,
damit er den Kurs eingab und sich das Schiff der Nebulaklasse in Bewegung setzte.
Langsam lief Liu nun Richtung Ausgang: "Es war schön mit euch allen und besucht mich
mal auf Mamori." Sie hatte schon fast die Turbolifttür erreicht, als der Captain sich
auf einmal entschied noch zu rufen: "Liu warte!", wobei Liu sofort erstarrte und sich
etwas wunderte da der Captain sie in seinem Dienst nie mit Vornamen ansprach. Sichtlich
verzögert drehte sie sich nochmal um und schaute Richard in die Augen, wobei ein
fragendes "Ja?" erklang. "Wie wär's eigentlich mit Abendessen auf der Station?"
Warum kam er damit erst jetzt, bei der Privatbesprechung wäre die Frage doch viel
angemessener gewesen. Sie überlegte kurz und sagte dann mit einem: "Also gut. In 2
Stunden." zu. Dann schritt sie weiter zum Turbolift um sich zur Andockschleuse und
damit zur Station zu begeben.

--- Starbase 07, Lounge/Promenade

Eine Weile war Liu in der Station auf und abmarschiert um einen klaren Gedanken zu
fassen. Was hatte es mit diesem Abendessen auf sich? Wie weit durfte sie gehen? Der
Captain war ja nun nicht mehr ihr direkter Vorgesetzter. Schließlich betrat sie ganz
zufälligerweise die Lounge. Vielleicht konnten ihr ja die Sterne einen Rat geben. Ohne
einmal aufzusehen, lief sie zu einem der Fenster. Die ganzen Wesen um sie bemerkte sie
gar nicht. Sie stand einfach nur da und starrte, wobei sie abwechselnd ihr Amulett in
die Hand nahm und beim Anblick der Sterne darauf wartete zu erfahren, wie sie nun den
Fluss ihres Lebens zu meistern hatte.

--- Replimat

Suvan Talvert saß an einem runden, kleinen Tisch im Replimaten der Starbase
07, und hatte eine hübsche, junge, blonde Frau vor sich. Der Grünton ihrer
Haut war ein wenig dunkler als seiner, und ihre Ohren waren ebenfalls mit
Spitzen besetzt. Ihre waren darüber hinaus noch mit einem gezackten Rand
versehen, und ihre Augen waren für eine reine Vulkanierin zu dunkel.
Die fast 3jährige S'thani Vaughn befand sich zudem noch in einem Hochsitz.
Nicht, dass sie nicht würde still sitzen können- wenn sie denn wollte- doch
so konnte sie wenigstens über die Tischplatte gucken. Suvan blickte in das
PADD mit seinen Anweisungen. 'Sicherheitschef... naja, was eben auf der Station
zu kriegen war', dachte er. 'Ich hoffe, niemand bildet sich dabei etwas auf meinen
Dienst im Marine Corps ein. Wieso können einige Leute die nicht von den MACOs
unterscheiden!' Es machte Suvan wirklich ärgerlich, dass einige Leute einfach
nicht in den Kopf kriegen konnten, dass Einheiten des UFMC langfristige,
strategische Einsätze durchführten, was nicht bedeutete, dass alle diese
Einsätze mit Phasern zu lösen waren. Man überwachte und assistierte bei
diplomatischen Konferenzen, führte Langzeitstudien an stellaren oder planetaren
Naturphänomenen durch, oder leistete Entwicklungshilfe bei Kolonien oder assoziierten
Welten, deren Infrastruktur aus unbestimmten Gründen zusammen gebrochen war.
Zugegeben: man führte ebenfalls taktische Operationen mit schwerem Gerät durch.
+Talverts Einheit hatte zum Beispiel einmal ein Hirogen-Schiff geentert und untersucht.
Das war keine angenehme Erinnerung. Durch die Gefangennahme Lieutenant Colonel Kirah
Vaughns, die immer noch die alte Einheit des Halbvulkaniers kommandierte, war nicht
zuletzt S'thani in Gefahr gebracht worden. Noch ein wenig beklommen blickte Suvan zu
seinem Mädchen.

Dieses nutzte die Aufmerksamkeit seines Daddys und deutete auf ihren Becher: "Fast läa."
Demonstrativ neigte sie das Gefäß, sodass Suvan sich davon überzeugen konnte. Den letzten
Rest kippte Vaughn dabei über den Tisch. Ein wenig erschrocken darüber machte sie: "Ohhh!"
Damit ließ sie den Becher auch noch fallen.
Suvan lachte nachsichtig und wuschelte S'thani über die Haare: "Schon in Ordnung, meine
Kleine. Ich mache das weg. Möchtest du noch etwas?" Die noch etwas verlegene Tochter
Talverts lächelte zaghaft und nickte. Talvert erhob sich, orderte noch eine Frelldorische
Süßschaumlimonade und begab sich mit ein paar Servietten zu seinem Tisch zurück. "Das geht
ganz einfach, das ist keine große Sache." tröstete er S'thani über ihr Mißgeschick. "Ich
helfä tozdem." erklärte Vaughn entschieden und machte sich daran mit den ausgebreiteten
Servietten die Tischplatte zu schrubben. Stolz auf dieses Verantwortungsbewusstsein, dass
Suvan ihr unterstellte, küsste er sie auf den Kopf und nahm wieder ihr gegenüber Platz.
'Hmmmm, die Mamori-Fertigteile lagern noch vor Ort.... wenigstens die Komponente mit den
Crewquartieren ist bezugsfertig. Es wird vielleicht etwas spartanisch, aber auszuhalten',
überlegte Suvan blickte zu S'thani. Bis jetzt hatte sie in einem Familienquartier an Bord
eines Schiffes der Sovereign-Klasse gewohnt. Ihre Eltern waren Lieutenant Colonel und Major
gewesen. Was, wenn sie sich in der kleineren Version an Bord der Station nicht wohl fühlte...?
'Dann muss ich mich für die Commander-Prüfung anmelden...' dachte der Vulkanterraner schmunzeln.
'Das wird wieder ein Büffeln... andrerseits, was kann ich in der Bauphase der Station als
Sicherheitschef groß anderes zutun haben?'

--- Starbase 07, Quartier Kadahn

Marra'scha war nun schon seit knapp zwei Wochen auf Starbase 07 in der sie
sich mit den Spezifikationen Ihrer neuen Wissenschaftsstation
auseinandersetzte.

'Wissenschaftsstaion!!', ging es ihr immer mal wieder durch den Kopf. So
ganz hatte sie den Wechsel von der Technik zur Wissenschaft immer noch nicht
verarbeitet. Vorallem die blaue Uniform machte ihr noch zu schaffen. Marra
hatte im Gold der Technik auf der Antares eine schöne Zeit verbracht, die
sie nicht missen wollte, aber als das Angebot kam, die Leitung der
Wissenschaft auf einer neuen Station zu übernehmen, konnte Sie nicht nein
sagen. 'Als ob überhaupt ein junger Offizier sich eine solche Chance
entgehen lassen würde', schmunzelte sie leicht.

Im Hintergrund lief leise die Melodie einer narkanischen Fia'rhas, einem
terranischen Musical sehr verwandt. Die Narkani blickte nun schon länger mit
gedankenversunkenen Blick auf die PADDs, die die technischen Spezifikationen
der einzelnen Geräte in der Wissenschaft beschrieben. Nachdem sie zum
dritten mal die Leistung des Multispektralsensors gelesen hatte, ohne die
Daten auch nur ansatzweise zu verinnerlichen, legte Marra das PADD beiseite.
Ihr Schwanz bewegte sich leicht. Ein klares Zeichen dafür, dass sie ein
wenig gereizt war. "Pause", sagte sie feststellend zu sich und ging zum
Fenster, um einen Blick nach draußen zu werfen, wie sie es immer tat, wenn
die Konzentration schwand. Marra'scha war immer noch recht beeindruckt von
der Größe der Station. Hier ein Schiff der Interpred Class, dass in der Nähe
der Station scheinbar wartete, dort einige Workbees, die emsig an der Staion
arbeiteten, etwas später einen startenden Runabout. Aber etwas fehlte. Die
fixe Position bereitete Ihr noch etwas Unbehagen. Den meisten Teil ihres
Lebens hatte Sie auf Schiffen verbracht und hatte stets den Anblick der
vorbeirauschenden Sterne genossen. 'Aber das wird sich schon geben, wenn
erst mal der Alltag eingekehrt ist', munterte Marra sich selbst ein wenig
auf und musterte die wild auf ihrem Schreibtisch verteilten PADDs. Leicht
seufzend nahm sie sich erneut ein PADD auf dem die Daten der Offiziere und
eins auf dem die neusten Erkenntnisse in der Methodik der
molekular-biologischen Analyse gespeichert. Aber anstatt sich hinter Ihren
Schreibtisch zu setzen, nahm sie die beiden PADDs unter den rechten Arm,
sagte: "Computer, beende die Musik", ging aus ihrem Quartier und begab sich
zur Lounge.

--- Lounge

Die Lounge war recht spärlich besetzt, was Marra'scha heute aber
ausnahmsweise einmal recht entgegen kam. So suchte sie sich einen Platz am
Fenster und legte die beiden PADDs ab, bevor sie sich am Replikator eine
warme Milch bestellte. Nachdem der Computer diese repliziert hatte, setzte
sie sich hin, trank einen kleinen Schluck und widmete sich erneut der
Crewliste. Dabei blieb die Narkani immer an der Chef-Ingenieurin stecken.
Sie hatte noch nie mit einem Hologramm gearbeitet. 'Aber anders als auf dem
Holodeck dürfte es ja auch nicht sein', dachte sie wenig überzeugt. 'Naja,
einfach mal schauen.' Somit nahm sie einen weiteren Schluck aus der Tasse,
widmete sich danach den weiteren Offizieren, bevor sie ihre Konzentration
auf die wissenschaftliche Abhandlung forcierte und darin erst mal versank.

--- Starbase 07, Quartier Buikater

Nach einem langen und anstrengenden Flug hatte Sofia endlich die Starbase
erreicht und bezog nun ihr Quartier auf der Station. Endlich erwartete sie
wieder eine Aufgabe, die ihr eventuell helfen würde, das zu vergessen, was
sie erlebt hatte. Knapp vier Monate auf der Batani, dem Schiff, das sie aus
der Sklaverei befreit hatte, waren noch nicht ausreichend gewesen, das
Geschehene zu verarbeiten. Doch nun sollte alles anders werden. Während des
Fluges hatte sie sich mit den Spezifikationen der neuen Krankenstation
vertraut gemacht. Diese würde nach dem neuesten Stand der Technik
ausgerüstet sein und sie hatte eine ganze Menge verpasst in den letzten zwei
Jahren. Nachdem sie in ihrem Quartier alles eingeräumt hatte, machte sie
sich auf den Weg zur Lounge. Sie war wie immer in der letzten Zeit ein wenig
traurig und melancholisch. Was war nur aus der lebenslustigen jungen Frau
geworden, die sie einmal gewesen war?

--- Lounge

Als sie die Lounge, waren nicht viele Personen anwesend. Eine jedoch
fiel ihr sofort ins Auge. Sie hatte die Crewliste der neuen Offiziere auf
der Station zwar nur überflogen, doch eine solch außergewöhnliche Spezies
war ihr ins Auge gefallen. Das musste die neue Wissenschaftsoffizierin der
Mamori sein. Es war also eine gute Gelegenheit sich kennen zu lernen. "Darf
ich mich setzen?" fragte Sofia.

Marra brauchte einige Sekunden, bis sie, in ihre Lektüre versunken, merkte,
dass sie gerade angesprochen worden war, sah dann aber hastig auf.

"Aber natürlich. Bitte setzen Sie sich Lieutenant", sagte die Narkani mit
einem freundlichen Lächeln. Lange überlegen, wen Sie vor sich hatte, mußte
Marra nicht. War Marra'scha doch vor einigen Minuten noch die Offiziersliste
der mamori durchgegangen. "Lieutenant Xilan, wenn ich mich nicht täusche?
Ensign Kadahn, wann ich mich vorstellen darf", und reichte dem Counsellor
die rechte Tatze zur Begrüßung. "Es freut mich sie kennen zu lernen."

"Leider bin ich nicht der Counsellor." sagte Sofia und musste leicht
lächeln. Ich bin die zukünftige Stationsärztin, Dr. de wit Buikater." klärte
sie Kadahn auf. "Die Freude ist ganz auf meiner Seite."

Marra'schas Fell schütze sie davor, dass Buikater sah, wie sie rot wurde,
aber dass der Narkani die Situation etwas peinlich war, merkte man wohl
sofort: "Oh...ähm...entschuldigen Sie bitte. Ich war so in mein Buch
vertieft, dass ich sie verwechselt habe."

Die Sterne waren komisch anzusehen, so ganz ohne Bewegung. Aber
irgendwie war das ganze auch beruhigend. Wenn sie wollte hätte sie darin
ganz versinken können. Sie begann langsam ihre Augen auf das Schwarz zu
fixieren. Warum musste das All größtenteils schwarz sein? Sofort war ein
Gedanke Namos da: 'Aber das weißt du doch. Das Olbertsche Paradoxon -
das All ist schwarz, weil es einen Anfang hatte. Ohne Anfang wäre alles
hell.' Trotzdem, warum musste es schwarz sein? Schwarz war so eine
trostlose Farbe. Wenigstens waren ihre Haare nicht komplett schwarz.
Jedoch irgendwie gefiel ihr das Schwarz auch. Im Schwarz konnte sich die
gesamte Unendlichkeit verbergen. So viele Wege, so viele Möglichkeiten.
Welcher war der Richtige? Konnte es überhaupt einen Richtigen geben?
Oder waren vielleicht sogar alle richtig? Sie wusste es nicht. Konnte
sie anhand der Unendlichkeit überhaupt etwas wissen?

Langsam begann sie sich aus der Starre zu lösen. War da gerade ihr Name
gefallen?
Mit einem Mal drehte sie sich und beobachte, wie die blonde Frau das
Missverständnis aufklärte.
Die Chinesin bewegte sich einen Schritt auf den Tisch zu: "Aber ich bin
die Counselor. Ich darf mich doch dazu setzen, bevor es hier noch zu
weiteren Verwechslungen kommt, oder?"
Als sie die Chefärztin musterte, fragte sie sich noch einmal, wie diese
Verwechslung überhaupt geschehen konnte. Sie erkannte keine äußere
Ähnlichkeit, außer, dass sie beide Frauen und ungefähr gleich groß
waren.

"Sehr gerne!" Sofia bot ihr einen weiteren Stuhl an. "Sind sie beide schon
lange auf der Station?" fragte sie.

Nun begrüßte Marra auch die richtige Counselor freundlich. An Buikater
gewandt sagte sie: "Ich bin seit etwas mehr als einer Woche auf der Station,
habe aber noch nicht viel außer meinem Quartier gesehen. Wie sie sehen",
dabei deutete Marra'scha kurz auf die beiden PADDs, "habe ich das Vergnügen
mich in eine interssante Leküre zu verteifen." Insbesondere bei letzterem
verdrehte sie etwas die Augen. "Aber ich bin schon richtig aufgeregt, wann
es denn endlich richtig losgeht. Wie ist es denn bei Ihnen beiden? Sind sie
schon länger auf der Station?"

Liu setzte sich erstmal auf den Stuhl, der ihr angeboten wurde. Sie
hatte eigentlich nicht damit gerechnet so bald auf Mitglieder von Mamori
zu treffen. Aber vielleicht war das ja auch ein Zeichen. Ja genau, denn
schließlich war ja die SB 7 dazu bestimmt worden, die zukünftigen
Crewmitglieder zu beherbergen. Sie sollte endlich mal aufhören damit,
ständig auf Zeichen zu hoffen. So etwas wie Zeichen gab es überhaupt
nicht. Es ging einfach nur darum sich in den Fluss zu werfen und zu
sehen, wohin einen die Wellen tragen würden.

"Das länger ist wohl relativ zu sehen. Kommt halt drauf an, ob eine
halbe Stunde als lang betrachtet wird. Mein Schiff ist sogar noch
angedockt. Wenn sie in einer Woche nicht mehr als ihr Quartier gesehen
haben, dürfte diese Station wohl kaum interessant sein, oder?", fragte
Liu ganz bewusst. Denn wenn es hier nichts gab, könnte sie sich genauso
auf das Rendezvous mit ihrem ehemaligen Captain vorbereiten. Es waren ja
nur noch anderthalb Stunden Zeit.

"Nunja, ich muss ehrlicherweise gestehen, dass mir einfach die Zeit fehlte
mich großartig auf der Station umzuschauen. Über das Replimat und die
Sporthallen bin ich nicht wirklich hinausgekommen. Zudem, muss ich gestehen,
dass ich nicht wirklich in Stimmung bin, um den Aufenthalt hier als Urlaub
zu verbingen und mich großartig zu entspannen. Irgendwie fehlt mir das Leben
auf einem Schiff. Wenn ich aus dem Fenster schaue, die vorbeiziehende Sterne
und Systeme. Wenn man sein Leben lang auf diversen Schiffen war, ist dieser
Stillstand nicht das einfachste. Aber ich hoffe darauf, dass ich mich im
Alltag auf Mamori schnell eingewöhne", beendete Marra mit einem
hoffnungsvollen Lächeln.

--- Replimat

Suvan hatte das PADD fast durch. Mittlerweile zum zweiten Mal, schließlich
las er es nicht erst, seid er hier im Replimat saß. Captain Khaar Corik war
Bajoraner. Commander Michaels ein Terraner, Commander Patterson wieder
Halbbajoranerin, und der OPS ein Andorianer.
In den anderen Abteilungen ging es allerdings größtenteils terranisch weiter.
Talverts Stellvertreterin Dana Vasquez, der Zweite Ingenieur Clayton Brixx,
die Chefärztin Sofia de Wit Buikater und die Counselor waren Terraner. Dass
diese Spezies die mehrheitlichen Mitglieder der Sternenflotte stellen würde,
würde vermutlich so lange so sein, wie die Academy auf der Erde installiert war.
Nicht, das der Commander etwas gegen Terraner hatte, allerdings neigten manche
von ihnen dazu, da sie nur allzu oft auf Ihresgleichen in der Sternenflotte
stießen, dass die Politik der Föderation, bzw. der Sternenflotte, nicht immer
mit terranischen Vorstellungen von richtig und falsch konform gingen. Dabei
war mittlerweile auch die Erde ein intergalaktischer Zoo geworden...
Ein stetes Klopfen ließ den Halbvulkanier aufhorchen. Es war mehr oder minder
regelmäßig. Etwas dumpfes, wie Kunststoff, schlug auf Keramik. Es war in
unmittelbarer Nähe!
Suvan blickte auf, und beobachtete, wie S'thani gelangweilt mit ihrem nun doch
richtig leeren Becher auf die Tischplatte trommelte. "Hey, was hast du, S'thani?"
fragte er seine Tochter. "Stäne gu-ken." erklärte diese, was sie unternehmen wollte.
"Sollen wir nicht lieber in eine Holo-Suite?" schlug Talvert vor. Das wäre ihm selbst
angenehmer, als mit S'thani wieder ein paar Stunden vor den hohen Fenstern der Lounge
zu verbringen, und Sterne - oder eben _Stäne_- anzugucken. "Wir könnten mit Al'niz
auf ein Abenteuer gehen." führte Suvan weiter aus.
Bei Al'niz handelte es sich um vulkanische Vorschulprogramme, deren Protagonist ein
Junge war, der sich durch impulsive, gefühlsbedingte Entscheidungen immer wieder
in Schwierigkeiten brachte. Pädagogen machten keinen Hehl daraus, dass es etwas
schwarz/weiß war jegliche Gefühle als Wurzel der Pandora darzustellen, aber bei
den Al'niz-Programmen ging es erst einmal darum zu begreifen, dass man von Gefühlen
nur allzu leicht irr geführt werden konnte.
Natürlich zeigte Suvan seiner Tochter die Programme nicht, damit sie aus Al'niz'
Fehlern lernte, und ihm aus der Patsche half, sondern seine übermütigen Aktionen
mitmachte, damit sie Mut bekam auf eigene Faust das Universum zu entdecken.
Die kleine Halbidronianerin jedoch erwiderte entschieden: "Stäane, Da-dy." Ihr Vater
seufzte innerlich und antwortete: "Also gut, wie du wünschst." Suvan erhob sich und
nahm S'thani Vaughn aus dem Hochsitz und stellte sie auf den Boden. "Darf ich dich
tragen, oder willst du alleine laufen?" fragte Talvert. Er war noch ganz normaler
Passagier an Bord von Starbase-07, er hatte Zeit. Das bedeutete, er konnte es sich
leisten neben Vaughn herzuschlendern, ohne sich irgendwie beeilen zu müssen. "Stami
is glos." erwiderte das Mädchen und flitzte davon.
Mit ganzen drei großen Sätzen hatte Suvan sie erst wieder eingeholt. Er hob sie vor
sein Gesicht und meinte streng: "S'thani Vaughn! Hier laufen viele Leute herum! Du
sollst mich doch an der Hand nehmen, damit du nicht verloren gehst!" Das Mädchen
erwiderte gar nichts, sondern guckte nur trotzig zurück. 'Ich wüsste zu gerne, was
sie schon wieder entdeckt hat, dem sie jetzt wieder nachlaufen musste.' wünschte
sich der Mischling. Sanft setzte Talvert das Mädchen wieder ab und hielt ihr seine
Hand hin. "Du kennst doch den Weg", erinnerte er seine Tochter. "Bringst du mich zu
den Sternen?"
Wortlos schnappte sie sich Suvans Hand und schleifte ihren Daddy langsam hinter
sich her zur Lounge.

--- SB-07, Lounge

Mit mittlerweile steifem Arm, so glaubte der Halbvulkanier, ließ er sich immernoch
von S'thani abschleppen. Unerbittlich zog sie an seiner Hand, bis sie beide vor den
Panoramafenstern standen. Dort kniete Suvan sich neben seine Tochter und fragte:
"Weißt du noch, wo Betazed liegt?"

"Ob Schiff oder Station ist mir eigentlich gleich. Ein bisschen komisch ist
beides." antwortete Sofia. "Ich werde mir mal einen Kaffee holen. Soll ich
jemandem etwas mitbringen?

Marra sah kurz in Ihre Tasse. "Wenn es nichts ausmacht, würde ich noch gerne
eine warme Milch nehmen."

Sofia nahm die leere Tasse und ging zur Bar, wo sie eine warme Milch und
einen Kaffee mit selbiger bestellte. Mit den beiden Getränken kehrte sie
zurück zum Tisch. "Bitteschön" sagte sie und stellte dem Ensign die Tasse
hin. "Haben sie schon etwas über die anderen Crewmitglieder gehört, oder
andere hier auf der Station getroffen? Ich hatte bisher nur kurz Gelegenheit
mir die Personalakten der Führungsoffiziere anzusehen." fragte Sofia.

Marra nahm die Tasse mit einem freundlichen "Dankesehr", und nippte einmal
vorsichtig an ihr. Anschließend leckte sie noch kurz den Milchschaum von der
Oberlippe. Einer der Nachteile mit einem Fell: man konnte kaum etwas zu sich
nehmen, ohne dass sich etwas darin verfing.

"Ich habe auch nur die Offiziersliste und die dazugehörigen Akten
eingesehen. Sie beide sind die ersten, die mir hier auf der Station über den
Weg laufen. Aber wenn ich das richtig im Kopf habe, kommen einige Mitglieder
mit der Independance. Wann ist mir jedoch nicht bekannt. Ich weiß auch
nicht, ob sich noch jemand hier auf der Station befindet. Lassen wir uns
doch einfach überrachen", beendete die Narkani mit einem Lächeln.

--- Transporterraum der 'Pegasus'

Der Transport war erfolgreich abgeschlossen und John ging von der
Transporterplattform. Jetzt hatte er endgültig die 'Boagenhart' und somit auch die
Academy verlassen.

--- Gang

"Computer befindet sich die 'Boagenhart' noch in Reichweite." Keine
Sekunde später antwortete der Computer: "Negativ, die 'Boagenhart' ist nicht mehr
in Reichweite."
Das war's nun endgültig, nun gibt es kein zurück mehr, dachte sich John. "
Ach Computer, sind wir schon auf Kurs in Richtung Starbase 7." Der Computer
erwiderte: "Positiv, der Kurs wurde schon aufgenommen."
John ging den Gang endlang und sah, wie jeden den er traf etwas anderes zu
tun hatte. Nur er war im Moment nutzlos.

--- Gang 10 Minuten später

Endlich hatte er die Mensa gefunden und betrat diese.

--- Mensa

Er setzte sich an einem Tisch und schaute sich um...

--- Mensa lange Zeit später

"Ensign Marais, wir erreichen in Kürze Starbase 7. Bitte begeben sie sich in
Transporterraum 1", Ballard endete.
John nahm seine Tasche und machte sich sofort auf dem Weg. Nun kann es ja
nicht mehr lange dauern bis ich die Independence betreten würde, dachte er sich,
nachdem er die Mensa verlassen hatte.

--- Gang

Gemütlich spazierte er in Richtung Transporterraum 1. Das Treiben auf der
Pegasus hatte ein bisschen abgenommen.
Schließlich erreichter er die Tür zum Transporterraum und betrat diesen.

--- Transporterraum 1

"Sir sie können sich schon auf die Transporterplattform stellen. Wir sind in
wenigen Sekunden in Transporterreichweite", sagte ein junger Crewman zu
Marais. "Danke", erwiderte John.
"Bereit zum Beamen?" "Natürlich, sonst würde ich nicht hier stehen",
schmunzelte John...

--- Starbase 07

Endlich war John angekommen. Zum ersten mal hatte er Starbase 7 betreten.
Hier war noch viel mehr los, als auf der Pegasus. Er blickte sich um und sah
zahlreiche verschiedene Spezies, die alle einer anderen Tätigkeit verschrieben
waren.
Er wusste, dass er die meisten Leute in der Lounge treffen könnte. Das
einzige Problem war nur, dass er niemanden wirklich kannte bzw. getroffen hatte.
Er ging zur Lounge und setzte sich stillschweigend an einem Tisch, so wie er
das schon bei der Pegasus gemacht hatte...

--- Lounge

Die Chinesin wartete kurz bis die Berlinerin vom Getränke holen wieder
kam. Sie selbst wollte erstmal nichts. Kurz darauf beantwortete sie die
Frage nach dem Kenntnisstand der Crew: "Sicher Akten sind schön und gut.
Und ich selbst musste schon einige mit Anmerkungen versehen. Aber trotz
allem finde ich es besser, wenn man beim Kennenlernen demjenigen
unvoreingenommen gegenüber tritt. So können sich zwar anfangs
Missverständnisse ergeben, aber alles läuft ungezwungener ab. Die Akten
sichte ich meist erst nach der ersten Begegnung, wenn mir irgendwas
aufgefallen ist und um zu sehen, was die anderen so denken.", so gab sie
schon einiges über ihre Arbeitsweise preis, aber es störte sie nicht im
geringsten. Die Crew sollte ihr nunmal vertrauen und dazu gehörte auch,
dass sie anderen gegenüber offen zu sein hatte, natürlich solange es
ihre Schweigepflicht nicht verletzte.

Suvan und S'thani hatten eine Weile die Sterne beobachtet, und dabei
einige bekannte wiedergefunden, von Betazed bis Captain Changs
Nasenspitze. Dann jedoch wurde Vaughn sehr still und blickte einfach
durch's Fenster.
Talvert kannte diesen Blick. Genauso hatte sie vor den Panoramafenstern
in der Lounge der Reputation gestanden, wenn Kirah unterwegs war, und sie
sie besonders vermisste. So wusste Suvan auch, dass er S'thani in diesen
Momenten besser allein ließ, ganz einfach, weil sie ihn fragen würde, wann
sie ihre Mutter wiedersehen würde. Und das wusste der Halbvulkanier ganz
einfach nicht, und er wollte seine Tochter dahin gehend nicht belügen.
"Ich suche mir einen Tisch, in Ordnung? Wenn du mich nicht findest, wen
fragst du dann?" erkundigte sich Talvert. Geistesabwesend antwortete
S'thani Vaughn: "Coputa." Anerkennend für diese richtige Antwort drückte
Suvan seinem Mädchen einen Kuss auf die Wange und ging dann von den Fenstern
weg. Auch er hatte eine Anweisung für den Computer: "Informiere mich, wenn
S'thani Vaughn die Lounge verlässt."
Nach einigen Blicken entdeckte der Lieutenant Commander eine Gruppe von 3
Frauen an einem Tisch, 2 Terranerinnen und eine Narkani. Er fand es etwas
dreißt sich in diese Gruppe einklinken zu wollen, also ließ er es, sich an
diesen Platz zu begeben. Stattdessen ging er auf einen Ensign der
Wissenschaft oder Medizin zu und fragte: "Entschuldigung, Sir, ist hier
noch frei?"

Ein wenig erschreckt, aber sehr glücklich darüber,dass sich jemand zu ihm
gesellen wollte, antwortete John: "Ja, natürlich. Es freut mich sehr ihre
Bekanntschaft zu machen. Setzen Sie sich. Ich bin Ensign John Marais. Und wer
sind Sie?", fragte John neugierig.

"Danke, Mister Marais", antwortete Suvan lächelnd und setzte sich. "Ich
bin Lieutenant Commander Suvan Talvert. Ich gehöre allerdings nicht zu
der Stationscrew von Starbase 07, sondern soll als Sicherheitschef auf
der neuen Starbase Mamori dienen. Daher wäre ich ihnen dankbar, wenn sie
sich jegliches _Sir_ verkneifen." Der Halbvulkanier lächelte übertrieben
breit, damit John das folgende auch eindeutig als Witz verstand und
ergänzte: "Das war ein Befehl."
Ein wenig entspannter lehnte Talvert sich in dem Sessel zurück und blickte
zu den Fenstern der Lounge. Er musste seinen Kopf ganz schön neigen, um
S'thani im Auge behalten zu können, und drehte schließlich den Stuhl etwas
in Richtung der Fenster. Dann drehte er sich zu John Marais um und fragte:
"Und sie? Gehören sie zur Crew der Starbase?"

"Ok, Mister Talvert", nickte John und grinste dabei. "Ich werde es mir
verkneifen. Nein, nein Commander. Ich gehöre nicht zur Crew der Starbase. Meine
Aufgabe wird es sein die Crew der USS Independence gesund zu halten und wenn
es nötig ist sie wieder gesund zu machen. Sie werden also Sicherheitschef auf
der neuen Starbase. Das ist doch bestimmt ein interessanter Job! Ich habe
noch nicht so wie viele Informationen über die Mamori. Können Sie mir was
darüber erzählen? Welche Hauptfunktion trägt sie?", fragte John und wartete auf
eine Antwort des Commanders.

"Ich verspreche mir einiges an Aufregung von der Station", antwortete Suvan.
"Immerhin wird sie einen Grenzposten darstellen. Mehr kann ich dazu nicht
sagen, da die Fertigbauteile der Station hier bei Starbase 07 lagern. Mamori
ist noch nicht einmal installiert." Der Vulkanterraner lächelte darüber schon
zur festen Besatzung einer Starfleet-Einheit zu gehören, die es noch gar nicht
gab. "Sagen sie, Doktor", fragte Suvan, "wieso sitzen sie hier ohne zu trinken?"

"Irgendwie bin ich noch nicht dazu gekommen mir etwas zu trinken zu hohlen",
erwiderte John. "Und wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich noch keinen
Replikator auf dieser Station gefunden.
Wie ich gehört habe, wird die Independence beim Aufbau der Station helfen
Commander. Dann wird man sich bestimmt öfters sehen. Ich würde mich sehr
freuen, wenn sie mich mal auf der Krankenstation besuchen kommen könnten". John
stoppte kurz.
"Wissen Sie den, wo ein Replikator ist? Dann kann ich uns etwas zu trinken
hohlen, natürlich nur, wenn sie wollen?"

Suvan blickte Marais skeptisch an, musterte ihn von oben bis unten. Sie waren in
einer Lounge. Dort pflegten Replikatoren zu sein, auch wenn man sie nicht sah.
Talvert schob das auf Aufregung. Schließlich hatte der Arzt auch gemeint, er
würde sich freuen den Halbvulkanier auf der Krankenstation der Independence zu
sehen? Wann würde Suvan denn eine Krankenstation aufsuchen? - Wenn ihm etwas
passiert war, dass einen Aufenthalt dort erforderte.
"Lassen, sie nur, ich hole die Getränke." wiegelte Talvert ab und verschwand,
zuvor noch einmal prüfend nach S'thani sehend.
Kurze Zeit später war er wieder mit 2 Maß zurück. "Ich denke mal, mit diesem
Root habe ich nichts falsch gemacht." spekulierte der Mischling und reichte
John den Liter Bier. Die Farbe des Inhaltes seiner eigenen Maß war hellblau,
anstelle von gold-gelb. Ganz seinem Herkunftsplaneten entsprechend war das
vulkanische Seev-Ale trocken, herb und würzig. Suvan setzte sich, stieß mit
Marais an, und nahm einen tiefen Zug.
Er ließ eine kleine Pause, und fragte dann: "Ist eigentlich alles in Ordnung
mit ihnen? Sie wirken irgendwie fahrig."

S'thani unterdessen hatte sich an den Sternen satt gesehen. Sie waren doof, sie
machten sie traurig. Sie erinnerten sie daran, dass ihre Mommi nicht mitgekommen
war, als ihr Daddy und sie das große Schiff verlassen hatten. Kirah konnte kaum
freiwillig geblieben sein, denn als sie sich von S'thani verabschiedet hatte,
hatte auch die ältere Vaughn leise geschluchzt. S'thani hatte begriffen, dass Kirah
sie trotzdem lieb hatte, auch wenn sie nicht bei ihr sein konnte. Trotzdem vermisste
das Mädchen seine Mutter, und da konnten die Sterne auch nichts dran tun. Aber sie
wurden langweilig.
S'thani begann zu wandern. Erst lief sie vor den Fenstern auf und ab. Aber dort waren
nur Stiefel und Hosen zu sehen, die meisten davon eintönig schwarz, die Menschen standen
einfach zu nah vor ihr. Sie blickte durch die Tischreihen, und lief diese gemächlich
entlang. Das sah doch schon anders aus. Viele lustige Menschen waren zu sehen.
Andorianer, mit ulkigen Antennen auf dem Kopf, Deltaner ohne Haare, Trill mit vielen
seltsamen Flecken im Gesicht, Vulkanier, die ernst und streng blickten, aber ansonsten
genauso wie Daddy aussahen. Das alles hatte sie schon auf der Reputation gesehen. -
Doch was war das!
Direkt vor dem Mädchen befand sich ein langes, haariges Etwas. Es reichte auf den
Boden, und zuckte unregelmäßig hin und her. Mit den Augen fuhr die 3jährige daran
entlang. Es wurde höher... noch höher... erreichte eine Stuhlfläche, auf der ein Hintern saß,
in dessen Hose der Haarwurm, oder was das war, verschwand. Wer hatte der Person diese
Lebensform in den Hintern gesteck? Das musste doch unangenehm sein. Mit nichts als guten
Absichten packte S'thani fest den Schwanz und zog kräftig daran.

"Nein, es ist alles in Ordnung. Wie kommen sie darauf?", fragte John
empört. Auf eine Antwort wartend guckte John den Commander ins Gesicht, der häufig
pflegte Wegzugucken bzw. sich die Leute in der Lounge näher anzuschauen.

"Keinen Grund sich aufzuregen, entschuldigen sie, John", meinte Talvert beschwichtigend.
"Ich sagte es schon: sie wirken fahrig. Erwarten sie jemanden, der nicht auftaucht? Steht
ein wichtiger oder unangenehmer Termin an?"

"Entschuldigung sie Commander. Erst einmal Danke für das Getränk. Mhm, sie
haben ja Recht. Ein bisschen nervös bin ich, da ich jetzt neu auf die
Independence komme. Neue Mannschaft, neuer Rang und ein ganz großes Stück an
Verantwortung. Sie müssen das mal so sehen. Im Notfall geht es bei mir immer um Leben
und Tod. Wenn der Warpkern mal nicht funktioniert, oder mal eine
Plasmaleitung defekt wird, kann man diese reparieren und darf sogar mal einen Fehler
machen."
John atmete auf und sagte: "Ist doch klar, dass man ein bisschen nervös ist,
oder?"

"Leben und Tod....", echote Suvan. "Finden sie nicht, sie dramatisieren da etwas?
Ihr Alltag wird aus Untersuchungen von biologischen Proben und Routineuntersuchungen
bestehen, der von Bagatellunfälle wie ausgerenkten Gliedmaßen oder gebrochenen Knochen
unterbrochen wird. Wie wollen sie jemanden töten, der lediglich einen kaputten Knochen
hat? - Es sei denn, mit einem Phaser..."

John grinste. "Ich werde niemals jemanden töten", erwiderte er. "Ich bin Arzt,
das wissen sie doch mittlerweile. Es ist doch klar, dass es nicht jeden Tag
Notfallsituationen geben wird.
Aber lassen sie uns nicht über meinen Job reden, sondern lieber über ihren
Job. Was war den das Spannendeste was sie jemals in ihrer
Sternenflottenlaufbahn erlebt hatten?"

'Ganz die Psychologin' dachte Sofia. Ihr wurde immer etwas unbehaglich, wenn
sie sich in Gegenwart von Psychologen bewußt machte, daß diese aus jeder
ihrer Handlungen tief psychologische Schlüsse ziehen könnten. Allerdings
ging es ihr was Akten anging ähnlich wie der Chinesin, wobei das mehr an
ihrer Faulheit als an psychologischem Kalkühl lag. Vielleicht würde sie den
Counsellor schon bald aufsuchen müssen, dachte Sofia in dem Moment. Noch
immer war der Schmerz tief. 'Nein!' Sie würde damit schon fertig. In diesem
Moment wirkte die junge Frau in Gedanken versunken.

Marra'scha hatte gerade zum nächsten Schluck aus der Tasse angesetzt und
hörte ihren beiden Kolleginnen zu, als plötzlich ein kräftiger Ruck durch
ihren Schwanz ging. Ein überraschtes Fauchen von sich gebend, schreckte die
Narkani hoch, ließ dabei die Tasse fallen. Dabei verteilte sich ein Großteil
der Milch über dem Tisch, bevor der Rest mitsamt Tasse den Tischrand
gefunden hatte, gen Boden fiel und dort zerschellte.

Immer noch leicht irritiert, versuchte Marra den Ursprung Schwanzattacke zu
erkunden und wurde unter ihrem Stuhl fündig.

"Na, wen haben wir denn da?", fragte die Narkani das kleine Mädchen
freundlich anlächelnd.

Von dem Fauchen erschrocken hatte S'thani die Pelzschlange los gelassen und
blickte Marra'sha ein weng ängstlich aus großen Augen an. Das Wesen ließ sich
nicht aus der Hose des anderen ziehen. Hatte es sich festgebissen? Oder war
es kein Wesen, sondern gehörte zu der Frau, die genau dasselbe Fell hatte wie
das lange, flauschige Etwas, wie Vaughns Arm zu dem Mädchen gehörte?
Reuevoll fragte die Halbidronianerin: "Dia weh tan?"

Suvan indessen hörte nur das Fauchen und drehte sich erstaunt über das
Geräusch um. Er konnte sehen, wie eine Narkani ihre Tasse fallen ließ,
und sich eine weiße Flüssigkeit über den Tisch ausbreitete. Das Naheliegendste
für ihn war, dass sie sich verbrüht hatte. Schmunzelnd, aber ohne weitere
Aufmerksamkeit drehte er sich wieder zu Marais um.
"Das Aufregendste, wollen sie wissen?" fragte Talvert nach und überlegte. Das
Aufregendste war für ihn seine Ehe mit Kirah, und das Großziehen S'thanis. Sie
verblüffte ihn jeden Tag aufs Neue, mit spontanen, kaum nachzuvollziehenden
Handlungen und Einfällen, und das rund um die Uhr, er konnte sich nicht nach
abgeschlossener Mission zurückziehen, und sich entspannen.
Allerdings würde das kaum das sein können, was John wissen wollte.
"Das Aufregendste, was ich bisher erlebt habe, war eine Mission bei einer Einheit
des United Federations Marine Corps. Im Beta-Quadranten hatte ein Schiff der
Nebula-Klasse ein Jagdschiff einer Spezies Namens Hirogen getroffen. Beide Schiffe
hatten sich manövrierunfähig geschossen. Da das Hirogen-Schiff eine für Sensoren
undurchdringliche Hüllenpanzerung hatte, sollte meine Einheit an Bord gehen, das
Schiff sichern und untersuchen. Wir fanden Apparate, mit denen man gezielt in
parallele Universen reisen konnte. Das fanden wir nur heraus, da einer unserer
Kollegen aus versehen so eine Vorrichtung aktiviert hatte. Er verbrachte anderthalb
Jahre dort, ehe er zurückfand. Aus unserer Sicht war er nur Minuten weggewesen."
erzählte der Sicherheitschef die Geschichte Captain Torben Jerichos. Unmittelbar
nach dieser Mission hatte der Halbjagdonianer die Einheit verlassen. Suvan konnte
sich nur denken, warum.

John hörte gespannt zu. "Das ist wirklich interessant. Deswegen soll man
auch nicht mit unbekannten Technologien rumspielen." Er nahm ein kräftigen
Schluck. "Warten Sie den auf jemanden Mister Talvert? Und wann geht Ihre Mission
los bzw. wann wird angefangen an der Station rumzuschrauben?"

"Nein, hast Du nicht", antwortet Marra freundlich. "Ich habe mich nur
erschrocken. So ein Schwanz ist sehr empfindlich." Dabei nahm die Narkani
ihren Schwanz auf den Schoß und streichelte ihn. "Wie heißt Du denn, meine
Kleine?"

"Nein, ich warte auf niemanden", antwortet Suvan und trank ebenfalls von
seinem Seev. "Ich habe noch keine Missionsorder bekommen. Wenn ich keine Befehle
erhalte, die das ausschließen, werde ich mich im Fertigbauteil mit den
Offiziersquartieren aufhalten, sobald Mamori installiert wird. Es wird zwar geringfügig
unbequem für meine Tochter und mich werden, wir werden uns schon mal an das neue Zuhause
gewöhnen können. Zudem stelle ich es mir sehr spannend vor _von den Wurzeln_ an dabei zu sein."

"Ich pin Sithami Voon." antwortete S'thani Vaughn brav und ging langsam weiter auf Kadahn zu.
Zaghaft streichelte sie ebenfalls den Schwanz der Narkani und blickte fragend zu ihr auf.
Hoffentlich erschreckte sie sie nicht schon wieder.

"Hallo Sithami Voon. Ich bin Marra", stellte die Narkani sich vor. Ihr
Schwanz bewegte sich leicht unter den streichelnden Händen des kleinen
Mädchens. "Der gefällt Dir, oder? Dann heb ich Dich mal hoch, damit Du ihn
besser streicheln kannst." Damit nahm Marra'scha das kleine Mädchen
vorsichtig unter den Armen hoch, hoffte, dass sie sich nicht erschrecken
würde, setzte sie auf ihr rechtes Bein und gab ihr wieder ihren Schwanz zum
streicheln. "Und wo sind Deine Eltern?"

Zutraulich streichelte S'thani weiter an der _Pelzschlange_ weiter. Mittlerweile mutiger
bürstete sie sie gegen den Strich. Als Kadahn sie nach ihren Eltern fragte fiel ihr ein,
dass ihr Daddy hier irgendwo sein musste. Suchend blickte sie sich zu allen Seiten hin um,
warf dabei hektisch ihren Kopf herum. Allerdings konnte sie Suven nicht entdecken.
Ebenfalls seine Erinnerung an die Nutzung des Computer vergessend holte die 3jährige tief
Luft und kreischte so laut sie konnte: "DA-DY!!!"

Marais wollte grade auf das eingehen, was Mister Talvert gesagte hatte, doch
er hörte ein kleines Mädchen schreien. Er drehte sich in Richtung
Gekreische, konnte aber noch kein Mädchen finden. Er suchte weiter...

Erneut erschreckte sich Marra leicht, da der Ruf unvorbereitet kam,
zweitens, weil so laute hohe Töne nicht so gut vertragen konnte. Sie wußte
nicht, was los war. Hatte sie etwas falsch gemacht? Hatte die Kleine Angst
bekommen? Vorallem schien es ihr, als seien alle Blicke auf sie gerichtet.
Auch eine Situation, die der Narkani nicht sonderlich behagte. Und so suchte
Marra nach einer Person, die sich hoffentlich auf den Schrei erheben würde.
Dabei hielt sie S'thani weiterhin vorsichtig fest.

Erschrocken und mit etwas hellerer Gesichtsfarbe für Suvan Talvert ebenfalls in die Richtung
herum, aus der der Schrei gekommen war. Im Gegensatz zu John Marais kannte er die Stimme, die
ihn ausgestoßen hatte, nur zu gut.
Allerdings entdeckte der Halbvulkanier nur die Narkani, die eben ihr Getränk verschüttet hatte.
"Entschuldigen sie mich." bat Suvan den Arzt und ging in Richtung der katzenartigen Frau. Als er
sie und ihre Gruppe erreicht hatte, entdeckte er S'thani bei ihr. Talvert war erleichtert sie zu
sehen, musste aber mit ihr schimpfen: "S'thani, du darfst doch keine Fremden anquatschen."
Obgleich dass Suvan froh war sein Mädchen so schnell gefunden zu haben wirkte der Tadel allerdings
ziemlich kleinlaut. Er nahm Marra'scha das Kind ab und meinte ihr gegenüber: "Entschuldigen sie bitte
meine Tochter, sie kann recht forsch sein. Danke, dass sie auf sie aufgepasst haben."

"Ach ich bitte sie", wollte Marra den Vater beruhigen, "das ist doch kein
Problem." An S'thani gewandt sagte Marra'scha noch zum Abschied: "Hat mich
gefreut Dich kennen zu lernen, Sithami Voon. Vielleicht sehen wir uns ja mal
wieder." Mit den WOrten nahm die Narkani ihrne Schwanz und winkte dem
kleinen Mädchen zu.

"Rechnen sie nicht damit", antwortete Suvan, da er Kadahn für einen Offizier
von Starbase 07 hielt. "S'thani und ich werden bald auf das Quartiersmodul
der Mamori umziehen."
S'thani hielt die rechte Hand hoch, ballte eine Faust und öffnete sie wieder.
"Marra nett." urteilte sie über die Wissenschaftlerin.

Marra'scha war ein wenig überrascht, da sie das Wiedersehen mit der Kleinen
eher als Floskel angesehen hatte. "Sie werden auf der Mamori stationiert?",
fragte die Narkani rethorisch. "Dann werden wir uns ja vielleiht doch noch
mla sehen", sagte Marra lächelnd an S'thani gewandt. Wieder mit dem
Lieutenant Commander sprechend fuhr sie fort: "Ich werde ebenfalls auf die
Mamori versetzt. Ensign Marra'scha Kadahn, wenn ich mich vorstellen darf",
und reichte ihrem gegenüber die Hand. "Und dies sind Lieutenant de wit
Buikater unsere zukünftige Chefärztin und Lieutenant Xilan unsere Counselor."
Dabei deutete sie jeweils auf den Angesprochenen.

Anstatt umständliche Floskeln auszutauschen hob Suvan nur den Arm und grüßte
jovial: "Hallo, die Damen. Darf ich Platz nehmen? Ich würde nur gerne einen
Freund holen. Er ist kein Mamori-Offizier in spe, sondern Arzt der Independence."
S'thani immitierte die Geste ihres Vaters, und ruderte mit ihrem Arm enthusiastisch
hin und her.

"Ich schaue mal, ob ich einen Lappen auftreiben kann", sagte Marra'scha,
verschwand kurz und kam einige Sekunden mit einem frisch replizierten nach
Zitrone duftenden Lappen wieder, um die Milch auf dem Tisch und am Boden
wegzuwischen. Anschließend sammelte sie noch die Scherben der Tasse auf. Als
dann soweit wieder alles sauber war, fragte sie: "Möchte noch jemand etwas
zu trinken?", nahm die Bestellungen auf und ging zum Replikator. Hier
dematerialisierte sie schnell Lappen und Scherben, bevor sie die Getränke
bestellte. Wieder am Tisch angekommen, nahm sie einen Schluck und fragte
dann: "Weiß eigentlich einer von Ihnen, wann der Startschuss für Mamori
fällt?"

Die Counselor hatte sich erstmal still verhalten. Irgendwie schien sich hier
nun alles in der Lounge zu konzentrieren. Und dabei wollte sie eigentlich nur
in Ruhe die Sterne beobachten. Aber so konnte sie schon vorab etwas die Crew
kennen lernen. Auf die Frage der Narkani antwortete sie nur: "Keine Ahnung,
aber ich hab nur gehört, dass die Independence uns dort hin befördern wird.
Warum wird Mamori eigentlich gebaut? Ich hab mich auf Gut Glück dorthin versetzen
lassen.", gab sie offen und ehrlich zu.

"Das weiß ich leider auch nicht", gestand Suvan ein. "Allerdings lässt sich
generell sagen, dass sie dem Low-Warp-Linienverkehr einige neue Sektoren erschließen wird."
Nach diesem Statement winkte er zu dem Tisch, an dem John Marais noch immer
saß, und bedeutete dem Arzt zu dem Halbvulkanier zu kommen. Erklärend wandte er sich
wieder an die Mamori-Gruppe: "Ich habe
einem Bekannten gewunken. Er ist Arzt auf der Independence."

John sah das Winken von Talvert, nah sein Drink, ging zu ihm und guckte
allen Anwesenden ins Gesicht. "Mein Name ist Ensign John Marais. Ich bin Chefarzt
auf der USS Independence." Danach stellte er seinen Drink auf dem Tisch und
setzte sich hin. Er wartete gespannt auf eine Reaktion

"Chefarzt als Ensign?" fragte Suvan rhetorisch, da die Vorstellung Marais' die
anderen Mamori-Offizier ein wenig vor den Kopf gestoßen haben mochte. "Respekt..."
erkannte Talvert an und zog sich einen freien Stuhl ran.

Marra mußte kurz inne halten. Hätte sie kein Fell, würde man sehen können,
wie sich ihr Kopf leicht rot färbte. Die Narkani war sich nicht sicher, ob
ein Ensign in leitender Position als gut oder schlecht angesehen wurde und
so sagte sie lieber erst einmal nichts von ihrem Glück, sondern lächelte
danach ebenfalls anerkennend Marais zu, ohne etwas weiteres dazu zu sagen.

"Ich denke, ich habe sie meiner Tochter noch nicht vorgestellt, John", überlegte
der Sicherheitsoffizier laut und deutete mit einem Kopfnicken auf S'thani. "S'thani,
das ist Doktor John Marais, ein Freund von Daddy. John, diese kleine Verse-Trotterin
ist S'thani Vaughn, mein Kind."

"Das ist also Ihre Tochter, Mister Talvert," erwiderte John.
John lächelte das Mädchen freundlich und liebevoll an.
"Na du kleine. Du musst ja richtig stolz auf deinen Vater sein."

"Daddy doof." antwortete Vaughn. Erstaunt fuhr Suvans mit dem Gesicht zu ihr herum und
fragte: "Wieso bin ich das?" "Sithami schon gooß!" erklärte das Mädchen und versuchte
sich von dem Halbvulkanier frei zu kämpfen. Dieser zog ihr ebenfalls einen Stuhl ran
und setzte sie darauf. "Jetzt ist es passiert, jetzt siehst du nur noch die Kante vom
Tisch. Bin ich immernoch doof?" fragte Suvan bereits triumphierend.
S'thani packte sich die Tischkante und zog sich daran hoch. Auf der Sitzfläche stehend
ragte sie nun sogar mit dem Oberkörper über die Tischplatte. Nun war sie es die triumphierte, und krähte vergnügt: "Und ob!"

Marra konnte sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen.

"Mr. Marais, wo haben Sie denn vorher gedient?"

John konnte sich ebenfalls ein Lächeln nicht verkneifen. "Wo ich vorher
gedient habe? Das ist mein erster Posten nach der Academy. Ich hätte es mir wohl
verkneifen sollen zu sagen, dass ich Chefarzt auf der Independence werde.
Sie denken alle bestimmt, dass ich unerfahren bin und so eine Position nicht
verdiene oder nicht bewältigen könnte. Da haben sie sich aber ganz schön in
den Finger geschnitten. Seitdem ich denken kann interessiere ich mich für
Biologie bzw. später für Medizin. Ich habe bestimmt über 200 medizinische
Bücher, Berichte, Protokolle und Studien gelesen und habe auch unzählige Studien
selber geschrieben. Bevor ich zur Academy ging, habe ich in ein Labor
gearbeitet... John atmete tief auf, lächelte und sagte nichts mehr.

Etwas verschreckt setzte Marra sich weiter nach hinten in ihren Stuhl.
"Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, Mr. Marais, das war eine einfache
Frage aus reiner Neugierde. Ich wollte Ihnen nichts unterstellen. Erst
recht, da ich in einer ähnlichen Position bin wie sie. Auch ich werde
demnächst als Ensign eine Station leiten. Nur ist es bei mir die
Wissenschaft. Und da wir uns ja mit Mamori in weitgehend recht unbekannten
Teritorium befinden werden, freue ich mich schon sehr auf diese Aufgabe",
schloss sie mit einem entzückten Lächeln, bevor sie einen weiteren Schluck
nahm.

John nahm auch einen Schluck und stellte das Glas wieder hin. "Nein, dass
sie mir was unterstellen wollten, habe ich auch nicht gedacht. Ich finde das
sehr interessant, dass sie in die gleiche Lage versetzt worden sind wie ich. Wo
haben Sie den vorher gedient?"
John lächelte freundlich zurück.

"Das ist eine etwas verworrene Geschichte", sagte Marra'scha. "Ich bin von
der Academy zur Antares versetzt worden. Und zwar als Techniker. Dort habe
ich viel Zeit im Maschinenraum verbracht. Naja, ich habe dann die
Ausschreibungen für die Versetzung auf die Mamori gelesen und mich beworben.
Die Mission klang eben nach genau dem, was die Föderation groß gemacht hat.
In unbekannte Territorien vordringen, neue Rassen und neue Phänomen kennen
lernen. Ich hatte die Bewerbung schon fast vergessen, als die Antwort kam
und ich zu einem Gespräch via Subraum mit Star Fleet Command eingeladen
wurde. Und zwei Tage später wurde mir die Stelle als Leitender
Wissenschaftler angeboten. Sie werden verstehen, dass ich erst einmal
gestutzt habe, schließlich bin ich Techniker, aber die meinten das ernst.
Naja...ich habe nicht lange überlegen müssen und hab natürlich zugesagt. Und
nun freu ich mich sehr auf die neuen Aufgaben und kann es kaum erwarten
endlich auf der Station zu sein", schloss die Narkani ihre Erklärung.

"Sehr interessant, wirklich sehr interessant. Also, das Star Fleet Commando
soll doch erst mal jemand verstehen. Sie sind Techniker und werden zum
Wissenschaftsoffizier." John schmunzelte. "Nichts gegen sie! Ich glaube schon,
dass sie die nötigen Kompetenzen haben, aber komisch ist das schon, oder wollten
Sie das so?"

"Direkt gewollt war das nicht", antwortete Marra'scha leicht lachend. "Nein,
ich habe mich einfach auf eine Stelle auf Mamori beworben und dann haben sie
anscheinend gedacht, das könnte passen. wohlgemerkt ich bin nicht ganz
unbefleckt in der Wissenschaft. Zu Academyzeiten habe ich mich erst recht
spät endgültig für die Technik entschieden. Davor bin ich so gut es ging
zweigleisig zwischen beiden gefahren. Ich habe mich auch weiterhin durch
Berichte und Literatur auf dem Laufenden gehalten. Aber naja, das ist wohl
mehr oberflächlicher Natur, aber dafür arbeite ich mich schon recht lange
ein. Anfangs wirds sicher nicht leicht, aber was is schon einfach?" endete
die Narkani.

"Ja, da haben sie absolut Recht. Wo sie das so sagen fällt mir grade ein,
dass ich auch öfters davor stand die Academy zu schmeißen, weil es zu schwer
war und auf der Erde mir ein schönes Leben als Mediziner zu machen. Doch
irgendetwas hat mich festgehalten. Vielleicht der Wille eines Tages ein Schiff
Kommandieren zu können, vielleicht die Lust anderen Menschen, Entschuldigung ich
meine Spezies medizinisch zu Können, oder vielleicht die Lust unentdeckte
Welten zu Erforschen...
John stoppte und wollte jemand anderes zu Wort kommen lassen...

--- SB 07, Lounge

Liu war nicht wirklich in eins der Gespräche verwickelt. Und das war auch gut so im Moment. Nagte doch gerade die Zeit an ihr. Es war nicht mehr viel Zeit bis sie sich mit Richard treffen würde. Also erhob sie ihre Stimme, so dass der Umkreis herum um sie ihre Abmeldung mitbekommen würde: "Tut mir leid, ich muss jetzt gehen. Ich hab noch was vor.", ließ sie sie jedoch etwas im Unklaren und verließ die Lounge um zu ihrem Quartier zu gehen.

Die vergangenen Minuten hatte Suvan immer wieder zu S'thani geblickt. Sie hörte sich die Unterhaltung der Mamori-Offiziere und John Marais' an, brabbelte dazwischen, und orderte selbstständig beim Replikator noch zwei Jumja-Säfte.
Was Talvert aber auffiel war, dass sie immer öfter blinzelte, und dabei immer länger die Augen geschlossen hielt. Ihr Daddy betrachtete sie eine Weile.
Sie unterhielt sich gerade mit Marra'scha Kadahn über Selaths, als Suvan rückwärts zählte: 'Drei... zwei... eins....' Erst bei der imaginären minus-elf nickte Vaughn allerdings ein. Talvert nahm sie auf die Arme, küsste ihre Wange und meinte: "Das hast du nun davon, Miss Ich-brauche-keinen-Mittagsschlaf..."
Er blickte die Runde an, die mittlerweile um die Counselor verkleinert war und erklärte: "Waren sie schon im Kommandokonus der Station? Die Offiziersquartiere waren schon Bezugsfertig, und da wollte ich der Erste sein. Haben sie die Quartiere schon von innen gesehen?"

--- Mamori, Quartier Talvert/Vaughn

Nachdem er S'thani zu Bett gebracht hatte, hatte Suvan noch Kontakt zur Reputation hergestellt. Seine Frau war ausnahmsweise mal an Bord, und nicht auf einer Mission. Deswegen war er auch so frei S'thani aufzuwecken, und sie ihre Mommi endlich wiedersehen lassen. Ganze zwei Stunden [NRPG: wer weis, wann Wrad, Dana, Wes und Harry angekommen sind?] hatte Talvert die beiden Frauen unter sich gelassen, und seine Tochter dann zu Bett gebracht.
Sie hatte Kirah gesprochen und gesehen, sie war also zufrieden und ging artig zu Bett, ohne einen kleinen Kampf zu liefern, oder durch das Quartier zu rasen.
Suvan genoß es nicht minder die ältere Vaughn wiederzusehen. Sie redeten über S'thani, über die Mamori, wie es den anderen der Einheit ging, wie es Kirahs Eltern ging, und wo sich die Reputation befand. Tabuthema war Kirahs Arbeit, weil Talvert sich nur Sorgen um sie machte, und doch nicht ändern konnte, dass Lieutenant Colonel Vaughn ihre Missionen so durchführte, wie sie sie für richtig hielt - nämlich unter persönlichem Risiko. Ein anderes Thema, was nicht zur Sprache kam war, wann die Reputation in den Rhodanischen Sektor fliegen würde, oder wann Kirah Urlaub nehmen würde. Das war ganz einfach aus dem Grund so, weil sie das unmöglich wissen konnte. Zudem gab es ein mögliches drittes Thema, dass Suvan aber nicht vor Kirah aussprechen wollte. Seit ein paar Tagen fühlte er wieder _das_ Gefühl in seinem Kopf. Das dringende Bedürfnis bei Vaughn zu sein, und diese wunderbare Intimität ihrer beiden Katra zu teilen, die nur dann entstehen konnte, wenn sie sich berührten.
Würde Kirah Vaughn davon erfahren, sie würde nicht eher ruhen, bis sie auf der Mamori war, und ihm die Uniform vom Leib riss.
Ganz einfach, weil sie genau wusste, dass das Pon Farr tötlich verlief, wenn man es nicht auslebte... - es sei denn, man hatte sich dermaßen unter Kontrolle, wie ein Kohlinar-Meister. Das war Suvan aber keineswegs. Zudem wollte er nicht, dass Kirah ihre Karriere für ihn opferte. Es musste einfach eine andere Möglichkeit geben, das Pon Farr auszuleben. Und wenn er dazu mit einem Klingonen und einem Jem'Hadar gleichzeitig kämpfen musste!
Nach seinem eigenen Empfinden hatte Suvan Talvert auch noch etwas Zeit, bis er seine Neurochemie wieder ausgleichen musste.
Als der Ruf von Kommodore Tholas eingegangen war musste Suvan erst über sein Computer-Terminal zurückverfolgen, wer ihm den Befehl erteilt hatte. Entweder hatte der Offizier seinen Namen nicht genannt, oder der Halbvulkanier war so in Gedanken gewesen, dass er den Namen nicht mitbekommen hatte. Talvert tippte auf einen Kommunikator: "Talvert an Kommodore Tholas auf der USS Independence. Aye Sir." Er überlegte, wielange er dorthin brauchen würde. Suvan wartete solange, wie es möglich war, und verlies dann sein Quartier, nicht ohne den Computer anzuweisen ihn zu informieren, sollte S'thani aufwachen.

--- USS Independence, Quartier Caala, etwa eine Stunde vor Ankunft bei SB 07

Alex drückte den Türsummer am Übergangsquartier, welches für Yanna als
Chefingenieurin der neuen Station reserviert worden war.

Yanna öffnete quasi sofort die Tür "Hi Alex." freute sie sich. Manchmal
benahm sie sich wirklich wie ein Kind.

"Hallo", ein leichtes Brummen lag wie immer in seiner Stimme, "Bereit?
Wir haben noch zwei Stunden, bis wir ankommen."

Yanna grinste breit "Na dann... aber du weißt schon, das ich als
Hologramm einen unfairen Vorteil habe?" ging sie neben ihm her.

"Stört mich nicht.", zuckte er mit den Schultern. "Und du wirst es nicht
ausnutzen, sonst macht das Spiel ja keinen Spaß.", der letzte Satz
vermittelte Bestimmtheit, war aber auch zu einem gewissen Grad im
'Oberlehrerton' gehalten.

Yanna lachte "Ich gewinne aber andererseits sehr gerne." neckte sie.

"Vielleicht fange ich auch an mich für Holographieprogrammierung zu
interessieren.", bewegte er wieder Muskeln seines Gesichts, die selten
zum Einsatz kamen, und lächelte.
"Dann...", Alex wählte das Programm aus, "Möchtest du ein
mittelalterliches Turnierfeld, New York im zwanzigsten Jahrhundert,
Erdmond vor der Besiedlung, Standard-Akademie-Feld oder Ceti Alpha Sechs
während eines Eissturms?"

Yanna grinste "NewYork." entschied sie sich sehr schnell und betrat nach
aktivierung das Holodeck. Sie befand sich in einem NewYorker Hinterhof
Basketballplatz, der von einem typischen Maschndrohtzahun (SCNR)
eingegrenzt war. "Und jetzt fehlen mir nur noch ein paar Zentimeterchen
für Chancengleichheit." witzelte sie.

"Fangen wir erst mal an.", warf er ihr den Ball zu und stellte sich auf
dem halbem Weg zur Mittellinie, wo sie stand, hin und ging in
Verteidigungsposition.

Yanna sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an und warf scheinbar
ziellos, von da wo sie stand und traf perfekt in den Korb "Ich sag doch:
Es macht keinen Spass mit einem Computer zu spielen..."

Alex sah hinter sich. "Lass den Scheiss.", brummte er, "Zapf doch mal
die Simulation an und lass dir vom Computer ein Fähigkeitsprofil bauen,
dann können wir's nochmal probieren."

"Wie du willst." schloß Yanna die Augen und lies sich ein zufälliges
Profil auswählen "Ok... dann los."

"Dann los!", warf er ihr wieder den Ball zu und stellte sich ihr in den
Weg, als sie auf ihn zu lief.

"Okok...", keuchte Alex eine Stunde später, "du hast gewonnen, aber
knapp. Morgen sieht es dann ganz anders aus!"

Yanna schüttelte grinsend den Kopf "Wie du willst. Ich speicher das
Profil... Wir haben noch eine Stunde bis wir an SB07 ankommen."

"Ich muss mich auch noch umziehen und duschen.", strich er seine Haare
nach hinten und legte sich das mitgebrachte Handtuch um den Hals.

"Bis dann..." winkte Yanna ihm hinterher.

--- USS Independence, Quartier Tholas³

Dan saß an seiner Konsole uns las die letzten Berichte durch. Wie es schien,
sollten die Verhandlungen zügig von statten gehen, doch traute er spätestens
seit Koldras Prime keinem Dossier des Diplomatischem Korps weiter, als er es
werfen konnte. Yal saß, viel eher schlief, im Sessel mit Nerys im
Tragebeutel. Die Kleine hatte sich an ihre Mutter geschmiegt und schlief
ebenfalls friedlich. Dan hatte seine Frau gebeten, Gungan den Brückendienst
zu überlassen, da sie durch das Aufstehen mitten in der Nacht immer müder
tagsüber wurde. Wenn auch widerwillig, hatte sie Dan das Versprechen
gegeben, auf ihren Körper zu hören und erst mal eine Auszeit zu nehmen, bis
die Kleine aus dem Gröbsten heraus war, und Miss Hastings akzeptierte das
Kind immer besser als Aufpasserin.
Die Tür öffnete sich, und Mila betrat das Quartier. Ihren Seesack hatte sie
auf dem Rücken.
"Oh, sind wir schon da?", fragte Dan leise.
"Ja, sind wir. In fünf Minuten schleusen wir aus.", erwiderte sie, "Und der
Captain der Starbase 07 hat uns bereits einen Raum zur Verfügung gestellt,
wo die Führungsoffiziere und ihre Stellvertreter einrücken können, wie Du es
willst."
"Na gut, ich komme gleich nach.", erwiderte Dan, und Mila nickte ihm zu und
verließ das Quartier.
Dan saß noch etwas da, den letzten Bericht zu Ende lesend, und Yal war
mittlerweile aufgewacht und wiegte Nerys sanft, "Während Du das Briefing
abhältst, werde ich mal die Chance nutzen und mich auf der Station
umzusehen. Treffen wir uns in der Kuppel, bei 'unserem' Restaurant?", fragte
sie.
"Das hört sich verlockend an.", erwiderte Dan und lächelte seine Frau an,
"Einverstanden."
Schließlich stand er auf, und gemeinsam verließen sie das Quartier, mit
Nerys im Tragebeutel.
"Tholas an alle Führungsoffiziere der Station Mamori sowie deren
Stellvertreter, finden Sie sich in einer halben Stunde im Konferenzraum auf
dem A-Deck ein.", gab Dan per Kommunikator durch und nahm sich so die Zeit,
noch ein Weilchen mit seiner Familie durch die Station zu schlendern...

--- Hangar

Drowney sah zu Harold.
"Vielleicht sollten wir mit dem Ausladen unseres Gepäcks warten bis wir auf
Marmori sind", sagte er, "bleiben Sie beim Schiff. Ich werde nach einem
Verantwortlichen suchen, der uns Informationen zur weiteren Planung geben
kann."
An die beiden Offiziere gerichtet fuhr Wesley fort: "Vielleicht sollten wir
zur OPS gehen. Spätestens dort müsste man uns doch sagen können, wann wir wo
zu sein haben."

Dana kletterte grad aus dem Shuttle und sah sich um.

"Warum nicht, umschauen kostet ja nichts," erwiderte sie und sah sich
nach Wrad um.

"Ich kann zumindest schon mal erste Stationsluft schnuppern."

Wrad stieg als letzter aus, denn er hatte noch seinen Seesack geholt und
wühlte nun darin herum.
"Irgendwo habe ich mir den Ansprechpartner notiert", murmelte er.
"Moment. Ah, hier ist es ja." Er zog sein Notizpadd aus der Tasche.

"Ich habe Anweisung mich beim Kommandanten von Mamori zu melden, das ist
- Captain Khaar Corik", las er vor.
"Er ist Bajoraner. Also Captain Khaar. Schauen wir doch mal, ob er schon
da ist. Computer, wo befindet sich Captain Khaar?"

"Captain Khaar befindet sich nicht an Board der Station", lautete die
Antwort der Computerstimme.

Wrad lächelte seine Begleiter an. "Offenbar sind wir vor ihm da. Ich
schätze, wir haben noch Zeit."

"Ich hoffe, er wird nicht zu lange brauchen", sagte Drowney, der nur sehr
ungern wartete.
"Vielleicht sollten wir auf der OPS anfragen, wann er in etwa hier sein wird",
schlug er vor.

"Nun... wer hat denn hier den höchsten Rang," meinte Dana plötzlich und
blickte in die Runde.
Ihr Blick blieb an Wrad hängen.

"Ich bin nur Ensign, Ma'am", lächelte Wrad und beäugte Danas Pin.
"Sie auch. Also wie Sie wollen. Soll ich?"

Er interpretierte ihren Blick als Zustimmung und tippte auf seinen
Kommunikator:
"Ensign Kaan an OPS."

"OPS hier", antwortete eine weibliche Stimme.

"Können Sie mir sagen, wann Captain Khaar Corik hier eintreffen wird?"
Er buchstabierte den Namen und lächelte dabei in sich hinein, weil die
Stimme offenbar zu einer Andorianerin gehörte - aber das behielt er für
sich. Sogar eine auf "seinem" Posten.

"Augenblick", erwiderte die Lieutenant und suchte den Namen in den Crew-
und Passagier-Listen der angemeldeten Schiffe.
"Ja. Captain Khaar Corik ist an Board der USS Independence, die
voraussichtlich in einer Stunde eintreffen wird."

"Danke, Ma'am", beendete Wrad die Verbindung und lächelte Sir Drowney
aufmunternd an. Lange würden sie nicht warten müssen.
"Wie wäre es mit einem kleinen Imbiss? Die haben hier ein paar sehr gute
Restaurants und eine nette Lounge - zumindest noch vor ein paar Jahren",
schlug er vor.

Drowney hatte sich den Kommentar verkniffen, dass er in seiner aktiven Zeit
den Rang eines Commanders gehabt hatte. Seine Sternenflottenzeit lag hinter
ihm.
"Klingt gut. Lassen Sie uns zum Promenadendeck gehen," schlug er vor.

"Ich glaube, ich war vor etwa 30 Jahren mal hier", erählte Wesley, "ich
glaube, ich war gerade zum Lieutenant S.G. oder zum Lieutenant Commander
befördert worden."

"Warum nicht, dann könnten wir das ausgefallene Mittagessen nachholen,"
erklärte Dana begeistert.

"Dann könnte ich mich gleich ein wenig umsehen, denn bisher war ich nur
auf Schiffen eingesetzt. Mamori ist somit meine erste Station. Ein
kleiner Grund zum Feiern mit einem.... Rieseneisbecher."

"Es mag vielleicht nicht das richtige sein, wenn Sie Eis wollen", sagte
Wesley, "aber ich glaube, mich an eine Bar zu erinnern, in der ich damals
meine Beförderung gefeiert habe. Die hatten da einen Cocktail, ich glaube er
hieß 'Kolvot Sternenexplosion'. Ich frage mich, ob es den Laden noch gibt."
Er sah die Anwesenden an. Dass er damals aus der Kneipe geflogen war, weil er
etwas zu ausgiebig gefeiert hatte, verschwieg er lieber.
"Aber ich habe genug in Erinnerungen geschwelgt", fuhr Drowney fort, "wenn Sie
etwas essen wollen, ist das wahrscheinlich sowieso nicht der richtige Laden."

--- Promenadendeck

Als Sie das Promenadendeck betraten, herrschte, wie wohl auf jeder Station,
überall geschäftiges Treiben.
"Nun", sagte Wes, "wo wollen Sie hin?"

"Wer hat denn gesagt, dass Nahrung immer fest sein muss," erwiderte Dana
nach einer Weile.
"Sie haben mich ziemlich neugierig gemacht Sir," fügte sie hinzu und
schmunzelte.

"Na schön", sagte Wesley grinsend, "aber ich habe Sie gewarnt."
Er führte die kleine Gruppe das Promenadendeck entlang und beim zweiten
Versuch, fand er die Kneipe tatsächlich wieder. Sie war in einem etwas
dunkleren Teil des Promenadendecks. Über dem Eingang prangte ein großes,
gelbes Neonschild auf dem stand: "Zum Lachenden Vulkanier"

--- "Zum Lachenden Vulkanier"

Als Drowney die Kneipe betrat, war er überrascht.
"Das ist unglaublich", sagte er, "hier hat sich nichts verändert. Es sieht
haargenau so aus wie damals."
Überall in der Bar standen Holztische herum; auch die Stühle und Bänke waren
aus Holz. In einer Ecke standen zwei Domjottische und ein Tongorad.
Die Bedienungen waren bunt durcheinandergewürfelt. Es gab einen klingonischen
Kellner, eine Orionerin und hinter der Bar stand ein Mensch in einer alten,
roten Sternenflottenuniform, wie sie seit mindestens 20 Jahren nicht mehr
getragen wurden.
"Wo sollen wir uns hinsetzen?" fragte Wes.

"In diese heimlige Ecke da," meinte Dana und zeigte in die Richtung.

"Ich muss nämlich gestehen, wenn in einem Cocktail gewisse Dinge
enthalten sind, könnte es sein, dass ich naja...," deutete sie an und
grinste.

"Und genau dort würde das nicht so auffallen."
Schnurstraks ging sie in die betreffende Richtung.

"...dass Sie dann nackt auf dem Tisch tanzen?", vollendete Wrad ihre
Andeutung neugierig, mit einer gewissen Hoffnung. Zu spät fiel ihm ein,
dass sie damit auf jeden Fall auffallen würde, egal in welcher Ecke. Er
biss sich auf die Lippe.

Von Sir Drowney war er mittlerweile immer stärker fasziniert. Was für
einen Lebenslauf der bisher wohl gehabt hatte! Und in was für Spelunken
der sich so herumgetrieben hatte! Wrad grinste. Und auch über Danas
Reaktion darauf war er ausgesprochen überrascht. Soso,
Sternenflottenoffiziere....doch gar nicht alle immer brav...
Nur irgendwie blöd, dass sie gerade in Uniform waren. Und sich in einer
Stunde mit ihrem neuen Captain treffen würden.

Innerlich verdrehte er die Augen vor seinen eigenen Bedenken. Sicherlich
würden sie ihn für einen spießigen Streber und Spielverderber halten.

Während ihm dies alles durch den Kopf ging, folgte er Dana ohne ein
weiteres Wort und setzte sich zu ihr an den kleinen runden Tisch.
Natürlich gab es keine Karten auf den Tischen. Er würde den Kellner
interviewen müssen. Jedenfalls, Spießer hin oder her, würde er jetzt
keine Kolvot Sternenexplosion trinken.

"Bewahre," antwortete Dana über die Andeutung.

"Ganz so schlimm bin ich ja nun doch nicht. Aber nur ein kleinwenig
alkoholisches und sie können mich ins Bett tragen," fügte sie mit einem
Schmunzeln hinzu.

In diesem Moment vernahm sie eine Stimme über den Kommunikator und
wunderte sich etwas, dass auch ihrer aktiviert worden war.

Dronwey wollte gerade etwas zu Vasquez erwiedern, als ihm auffiel, dass sein
Kommunikator nicht aktiviert worden war.
Er war schließlich auch kein Offizier. Dennoch beschloß er, die beiden zu
begleiten, denn es wurde höchste Zeit, dass er über die kurzfristige Planung
informiert wurde. Also folgte er ihnen zum Konferenzraum.

--- SB 07 Quartier Kadahn

Marra'scha war, nachdem sich der Lt. Commander mit S'thani aufgemacht hatte,
selber zurück zu ihrem Quartier gegangen, um am Abend noch ein wenig Ruhe
haben zu können. So legte sie sich noch ein wenig auf ihr Bett und schaltete
etwas ab.

"Tholas an alle Führungsoffiziere der Station Mamori sowie deren
Stellvertreter, finden Sie sich in einer halben Stunde im Konferenzraum auf
dem A-Deck ein", schallte es durch Marras Kommunikator und die Narkani wurde
aus ihrem Schlummer zurück geholt. Sie wußte nicht wieviel Zeit vergangen
war, seitdem sie sich hingelegt hatte, aber für den Moment war ihr das auch
egal.

'Es ist soweit', war der Gedanke, der Marra als erstes durch den Kopf
schoss. In ihrem Bauch breitete sich ein Kribbeln aus. War es Angst,
Nervosität oder schlicht und einfach nur die Aufregung? Sicher etwas von all
dem. So sprang sie schlussendlich von ihrem Bett, begab sich ins Bad und
sprang förmlich unter die Schalldusche. "Dreißig Minuten, ob das reichen
wird, um mich fertig zu machen?", sagte die Narkani zu sich, während die in
leichte Hektik verfiel. Wenn man bedachte, dass Narkani ein sehr auf
Sauberkeit bedachtes Volk waren und Marra'scha sich für eine komplett Pflege
am Tag gerne einmal eineinhalb Stunden einplante, dann konnte ein Drittel
dieser Zeit schon knapp werden.

Gut eine halbe Stunde später war Marra'scha soweit. Naja, größtenteils und
so beschloss sie nach der Besprechung hoffentlich noch die Zeit für den Rest
zu finden. Ein letztes mal blickte sie in den Spiegel und schaute, ob die
Uniform richtig saß, richtete erneut ihren Pin und ordnete nochmal ihre
hochgesteckten Haare. Ein leises Seufzen entfuhr ihr, bevor Marra sich zur
Tür begab und das Quartier verließ und schnellen Schrittes zur Besprechung
eilte.

---kleines romantisches Restaurant

Liu war stark im Zweifeln. Richard hatte ihr gerade seine Liebe
gestanden. Warum musste ihr so was passieren? Solche Fälle waren
ausreichend dokumentiert und waren im Prinzip mit dem Stockholmsyndrom
zu vergleichen. Aber Theorie und dann der real eintretende Fall
unterschieden immer so sehr wie Tag und Nacht. Langsam begann sie: "Du
weißt ganz genau, dass das nicht funktionieren würde. Du klammerst dich
jetzt einfach an mich, da du mich nicht verlieren willst." Dabei drückte
sie seine Hand um ihm etwas Halt zu geben und außerdem ganz auf völlige
Abneigung stieß er ja nicht. Sie mochte ihn zwar, aber lieben, das war
einfach zuviel verlangt. Hoffentlich würde er es mit der Zeit verstehen.
Gerade als die beiden so zusammen saßen, drang auf einmal ein Ruf an
Lius Kommunikator, dass sich die Führungsoffiziere im Konferenzraum
einzufinden hatten. Sie löste sich langsam und sagte: "Es tut mir leid,
die Pflicht ruft. Du wirst es schon noch alles verstehen." Und insgeheim
hoffte sie, dass die Coalescence einen fähigen männlichen Counselor als
ihren Nachfolger bekommen würde.

--- SB-07, Korridor-Kreuzung

Dan und Yal standen an der Kreuzung zum Sternenflotten-Teil der Station und
hielten sich noch in den Armen, dabei paßten sie auf, daß Nerys nicht
gedrückt wurde.
"Na gut, ich muß dann mal los, Liebling.", verabschiedete er sich von Yal
und gab ihr einen Kuß.
"Ich weiß, ich weiß... Wenn Du eher fertig bist, suche uns einfach im Park.
Da dürfte es für Nerys am Ruhigsten sein.", meinte sie, und Dan lächelte sie an.
"Mache ich, Liebling.", erwiderte er und ließ Yal schließlich los. Die
beiden gingen schließlich ihre Wege, auch wenn sie lieber zusammen gewesen
wären...

--- SB-07, A-Deck, Konferenzraum

Suvan kam trotzdem so zeitig am Konferenzraum an, dass dieser noch nicht einmal geöffnet hatte. Was blieb ihm also anderes übrig, als zu warten. Er hoffte nur, S'thani schlief durch.

Dan betrat den Konferenzraum und stellte erfreut fest, daß schon jemand da
war. Es war ein Vulkanoider, also konnte es wohl nur der Sicherheitschef sein.
"Guten Tag, Sie müssen wohl Lt.Cmdr. Talvert sein.", begrüßte Dan den
Anwesenden eher ungezwungen, weil er es ähnlich sah, wie seine Frau.

Corik hatte sich die letzten Tage die Akten seiner Leute genauer
angeschaut und sich auch mehr über die Mission informiert. Er war noch
etwas über die Promenade geschlendert, bevor er zum Konferenzraum ging.
Dort sah er den Commodore und seinen Sicherheitschef stehen. Er ging auf
die beiden zu. "Guten Tag Commodore", begrüßte er den ranghöheren Mann.
"Guten Tag, Commander Talvert."

Mila betrat gerade den Konferenzraum. In der letzten halben Stunde hatte sie
ihre alte Wirkungsstätte besichtigt und war sehr zufrieden. Ihr bisheriger
Stellvertreter hatte sich bislang gut gemacht.
"Guten Tag.", grüßte sie die Anwesenden.

"Commodore, Captain", grüßte Suvan die beiden, als er nach Tholas eingetreten war, und Khaar sich kurz danach dazu gesellt hatte. "Sirs, können sie mir sagen, wielange dieses Meeting dauern wird? Ich habe meine Tochter in meinem Quartier im Konussegment der Mamori alleine gelassen."

"Oh, ich denke, nicht länger als eine halbe Stunde. Soll ich vielleicht
jemanden schicken, der sich um Ihre Tochter kümmert?", fragte Dan.

Corik überließ es dem Commodore Talverts Frage zu beantworten,
schließlich hatte er die Leitung des Briefings übernommen, ebenso wie
die Missionseinweisung. Darum wandte er sich seiner Taktikerin zu.
"Guten Tag, Commander", begrüßte er sie lächelnd.

"Oh, guten Morgen, Captain.", grüßte Mila zurück. Jetzt kannte sie ihren
Captain schon ein paar Tage, doch noch immer war ihr die Freundlichkeit
ungewohnt.

---Transporterraum: 1 Stunde und ein paar zerquetschte später

Yanna war gerade im Transporterraum angekommen als auch Alex ihn betrat.
"Ich bin schon richtig gespannt..." freute sie sich.

Alex zuckte nur mit den Schultern, "Schwülstige Worte, beste Wünsche,
dünne Information und dann ein Tritt in den Hintern."

Yanna verzog das Gesicht "Warum bist du immer so brummig..."

"Das kommt, wenn man älter als zwanzig ist... Energie!"

"Jaja... dann hoffe ich das mich jemand mit 19 löscht!" grummelte sie
leicht und rechnete sich aus, das das dann wohl in 7 Jahren der Fall
sein würde.

Beim Gedanken an ihre Löschung spürte Alex einen kleinen Stich an einer
Stelle, wo er schon lange nichts mehr gefühlt hatte. Wahrscheinlich lag
es an der Dematerialisierung.
"Aber plan 's nicht zu fest ein - das Datum hat nur bedingt damit zu
tun..." Er sah zum Transporteroffizier, "Chief. Wir müssen... zu
Commodore Tholas im...", er sah Yanna hilfesuchend an.

"...A Deck." Ergänzte Yanna, beschloß Alex später nochmal darauf
anzusprechen. Sie 'spürte' das irgendwas nicht stimmte und sie war nun
mal neugierig. Der Chief wies ihnen den Weg und so kamen beide noch
pünktlich an. Captain Corik und Cmdr. Patterson kannten sie ja schon,
aber den Vulkanier, den Yanna als Sicherheitschef identifizierte, sah
sie zum ersten mal.

"Kommodore", meldete Alex recht formell dem ranghöchsten Anwesenden,
"Commander Michaels und Lieutenant Caala wie befohlen..."

Yanna schenkte den Anwesenden wenigstens noch ein Lächeln um den
schroffen Tonfall ein wenig abzuschwächen.

Corik lächelte seine Taktikerin immer noch an. "Alles startklar?" fragte
er sie unverbindlich, als Michaels und Caala eintrafen. Auch in ihre
Richtung warf er ein freundlich lächelndes "Guten Tag." Wieder zu
Patterson gewandt und ein wenig leiser. "Alles in Ordnung?"

"Natürlich, Captain.", erwiderte Mila lächelnd und sah sich um. Michaels
stand da, wie man es von einem Marine wohl erwarten konnte.
"Guten Tag, Commander, stehen Sie bequem.", meinte Dan freundlich.

Die Tür zum Konferrenzsaal ging auch schon auf, als die Narkani noch einmal
ihre Uniform glattzog. Nach ihrem ersten Schritt blieb sie einen Moment
stehen und war überrascht, dass es schon so voll war. Sie sah viele
unbekannte Gesichter und so machte sie noch zwei drei Schritte in den Raum
rein, bevor sie etwas schüchtern stehen blieb, um sich erst einmal einen
kurzen Überblick zu verschaffen.

"Guten Tag, Miss Kadahn.", grüßte Mila die Narkani, die den Konferenzraum
betreten hatte. Sie wirkte irgendwie nervös, schien es der Halb-Bajoranerin,
also versuchte sie, ihr die Nervosität zu nehmen durch ein freundliches Lächeln.

"Nein, danke, Sir", lehnte Suvan ab. "Aber eine fremde Person würde sie nur erschrecken. Zudem kann ich damit rechnen, dass sie durchschläft, sie hat ihren Mittagsschlaf nicht gehalten. Trotzdem möchte ich ihnen noch einmal für ihre Fürsorge danken, Kommodore." In Wahrheit wusste der Hybride nicht, was er von dem Angebot halten sollte. Kommodore Tholas kannte ihn kaum, und bot schon an, sich ebenfalls mit um S'thani zu kümmern? Traute der Kommodore Starfleet-Offizieren nicht zu verantwortungsbewusste, gute Eltern zu sein?
"Commanders, Lieutenant, Ensign", grüßte Suvan Michaels, Patterson, Caala und Kadahn, selbige in der Reihenfolge anblickend. Kadahn hatte er schon kennen gelernt, die Übrigen kannte er nur aus deren Dossiers. Er fand es eigenartig einen Soldaten der Bodentruppen als Ersten Offizier zu haben. Suvan selbst war von der Sternenflotte in ein anderes Marine Corps gewechselt, er war Offizier des UFMC gewesen, während Alexander Michaels im UFPMC gekämpft hatte.
Der Unterschied zwischen beiden Organisationen bestand darin, dass Marines des UFMC eher Langzeitaufgaben wahrnahmen, dort eine provisorische Infrastruktur wiederherstellten, wo zuvor die MACO-Marines des UFPMC gekämpft hatten, bei langwierigen Verhandlungen vermittelten, oder bei eigenstädnigen, aber assoziierten Kolonien, die drohten in Anarchie zu versinken - ein trauriges Beispiel war Turkana IV - die Polizeigewalt übernahmen.
Auch gehörte die Erforschung von planetaren oder interstellaren Phänomenen dazu, deren Untersuchung so riskant war, dass man einem zivilen Wissenschaftsteam kaum zumuten konnte unter solchen Bedingungen zu arbeiten.
von den besseren Sicherheitsoffizieren, mit ihrem limitierten Aufgabenbereich, hatte der Halbvulkanier eine sehr geringe Meinung. Das mochte damit zusammen hängen, dass man ihn, der als Exobiologe die Academy abgeschlossen hatte, aus Ignoranz des UFMC, für einen Offizier des UPFMC gehalten hatte, sobald er nur erwähnte er sei Marine gewesen.
Auf jeden Fall hielt er Alex Michaels nicht für fähig auf einer Station Dienst zutun, die in einem politisch instabilen Gebiet errichtet werden sollte.
Über Mila Patterson hatte Talvert keine derartigen Vorurteile. Es amüsierte ihn nur, dass sie Taktischer Offizier der Station war. Übersah man die genaue Funktionsbeschreibung, dann hatte Suvan beim UFMC genau den Job gemacht, den Patterson auf der Station ausüben würde. Andersrum war sie vorher Sicherheitschefin gewesen. 'Sobald sie versucht meinen Job zu erledigen oder mir auf die Finger zu schauen werde ich sie schleifen bis sie wie Diamant glänzt.' scherzte der Mischling in Gedanken.
Lieutenant Caala fand er einfach nur atemberauben faszinierend. Man stelle sich vor, ein an sich hirnloses Hologramm als Lebensform! Programme, Unterprogramme, Subroutinen... das alles bildete bei ihr Persönlichkeit! Ein fragmentierter Bereich eines Bordcomputers hatte Bewusstsein entwickelt! 'Wieviele Technologien, die wir entwickelt haben, haben wir wohl auch noch nicht vollständig begriffen?' fragte sich der Lieutenant Commander und erschauerte bei dem Gedanken, daran, was passieren mochte, wenn man heraus fand, dass Warp-Triebwerke eine Schädigung des Normalraumes herbeiführten, die im verlauf von tausend Jahren zur Entstehung von künstlichen Quantensingularitäten, also Schwarzen Löchern führte? Überdies hatte Yanna Marin Caala die Erscheinung einer wunderschönen Frau. Ihre grau-braunen Haare erinnerten den Vulkanier/Terraner - Hybriden viel zu stark an Kirahs weißblonde Haarfarbe, als dass es ihm - in seinem derzeitigen Zustand schon gar nicht - möglich war einen wenn auch kleinen, aber vorhandenen Teil seiner Begierde, die er für seine Frau empfand, auf die Ingenieurin zu übertragen.
Der Kommodore war ihm vollkommen unbekannt, und über Captain Khaar wollte sich Talvert aus erster Hand ein Meinungsfreies Bild machen. Seine Akte würde er erst nach dem ersten Eindruck über den Bajoraner machen.
Höflich lächelnd nahm Suvan hinter einem Stuhl die bequeme Haltung ein, blickte geradeaus, und wartete, bis entweder alle da waren, oder Kommodore Tholas ihnen allen gebot Platz zu nehmen.

"Guten Tag Miss Patterson", grüßte die Narkani ebenfalls mit einem
freundlichen Lächeln zurück. Marra'scha merkte, wie ihre Anspannung sich
etwas legte. Es war die erste Führungsrunde für sie in ihrem jungen Leben
bei der Sternenflotte. "Es freut mich sie kennen zu lernen. Sind wir schon
vollzählig?", fragte Marra und hoffte inständig nicht die letzte gewesen zu
sein.

"Gleichfalls.", erwiderte Mila freundlich und beantwortete die Frage, "Nein,
es fehlen noch ein paar, und außerdem haben wir ja noch etwas Zeit.",
beruhigte Mila die Narkani.

Als eine der letzten Personen betrat nun auch die Chefärztin den Konferenzraum. Die meisten anderen Führungsoffiziere waren bereits anwesend. Einige hatte sie schon in der Lounge gesehen, mit den meisten hatte sie aber noch keinen Kontakt gehabt. Als sie Kadahan bemerkte, trat sie an die Gruppe heran. "Guten Tag Ensign Kadahan." An Mila Patterson gewand sagte sie weiter. "Ich bin die neue Chefärztin, Sofia de wit Buikater, es freut mich sie kennen zu lernen."

"Nichts zu danken, Commander.", erwiderte Dan freundlich. Wenn, dann hätte
er zuerst Yal gebeten, ob sie nicht die Kleine des Halb-Vulkaniers mitnehmen
konnte, sofern ihr Nerys genug Zeit geben wollte.
Schließlich wandte sich der Bajoraner Khaar zu, denn ihm fiel gerade ein,
daß womöglich nicht alle über ihre Posten informiert waren, und bevor
einzelne Kom-Rufe absetzte (er mußte noch Drowney rufen, den er vorhin
vergessen hatte), wollte er alles auf einmal erledigen, "Captain, sagen Sie,
sind eigentlich alle informiert über ihre neuen Posten auf Mamori?", fragte
er Khaar, denn er hatte ja die Personalentscheidungen nicht gefällt, sondern
sollte sich nur darum kümmern, daß Mamori aufgestellt werden konnte, und daß
die Station passende Rahmenbedingungen hatte.

Nachdem sich die Chinesin in ihrem Quartier aus ihrem Kleid geschält
hatte, schlüpfte sie nun in die typische Uniform der Counselor und begab
sich in den Konferenzraum. Dort sah sie, dass schon ziemlich viele
angekommen waren, aber die Konferenz noch nicht angefangen hatte. Sie
setzte sich auf einen der letzten freien Stühle und wartete darauf, dass
es los gehen würde.

Der Raum war bereits voller Offiziere, als die drei eintraten.
Wesley eilte vorneweg auf den Commodore zu und streckte seine Hand aus.
"Ah, Sie müssen Commodore Tholas sein, ich hoffe ich habe jetzt den richtigen
Teil Ihres Namens genommen", sagte er freundlich lächelnd, "ich bin Wesley
Drowney der Koloniemagistrat. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich
der Besprechung beiwohne. Leider haben die Bürokraten es noch nicht
geschafft, mich über den weiteren Verlauf in den nächsten Tagen zu
informieren, sodass ich jetzt etwas in der Luft hänge."

--- Brücke

Gungan saß auf seinem Platz auf der Brücke. Da die Independence an SB 07
angedockt war herrschte kaum Betrieb auf der Brücke und im Augenblick
empfand der Talaxianer die Ruhe als sehr angenehm. Das Schiff war in die
fast übliche "Stationsroutine" verfallen und Gungan nutzte die Zeit und
ging ein paar Berichte durch. Manchmal sehnte er sich nach dem
Maschinenraum zurück. Immerhin schlummerte dort, im Herzen des Schiffes,
sein Werk. Nach einigen Kinderkrankheiten lief Kolibri und machte dieses
Schiff einzigartig.
Er legte das PADD zur Seite und nahm das nächste. Zu- und Abgänge der
Crew. Gungan überflog die sehr kurze Liste und blieb bei einem Namen
hängen. Ens. sg. John Marais, Chefarzt. Er laß den kurzen Eintrag, und
dass sich Marais noch nicht zum Dienst gemeldet hatte.
Eine schnelle Anfrage bei der Starbase brachte die Erkenntnis, dass Ens
Marais bereits auf der Station war. Gungan öffnete einen Kanal. "Ens.
Marais, melden Sie sich auf der Independence zum Dienst."

--- Trill / Haus der Kirx'

Clayton hatte sich nach der Zerstörung der USS Yorktown mal
ein paar Wochen Urlaub bei seiner Familie gegönnt, um endlich
abschalten und sich erholen zu können. Nun war der Urlaub jedoch
vorbei und Clayton war froh, dass er wieder als Ingenieur arbeiten
durfte. Seine Koffer waren gepackt und das Shuttle war bereits vor
wenigen Minuten gelandet. Clayton stand in der Küche seines
Elternhauses und trank noch einen Schluck Kaffee.

"Ich frage mich jedes mal wieder, wie du dieses Gesöff trinken
kannst", wandte sich Roy an seinen Bruder Clayton und
verzog das Gesicht.
"Und ich frage mich jedes mal wieder, wie du mit deinem
unterentwickelten Verstand jemals die Schule abschließen
konntest", erwiderte Clayton, musterte seinen Bruder mit
hochgezogener Augenbraue und trank die Tasse leer.
"Muss das schon wieder sein? Wieso kannst du deinen
Bruder nicht einfach mal in Ruhe lassen?", donnerte Claytons
Vater ihn an.
"Weil er hier steht, atmet, dumm aussieht und ohne fremde Hilfe
nicht ordentlich essen kann", meinte Brix, sah seinen Vater
durchdringend an und stellte seine leere Tasse in den Recycler.
"Das ist nicht wahr und jetzt lass mich in Ruhe", meinte Roy
verärgert.
"Ach Gott, jetzt hast du es mir aber gegeben. 1:0 für dich
mein Brüderchen", erwiderte Clayton und verließ die Küche.

"Mum, ich fliege jetzt los", rief Clayton und warf einen kurzen
Blick aus dem Fenster.

Claytons Mutter kam die Treppe herunter und drückte ihren
Sohn zum Abschied.
"Und komm uns bald noch einmal besuchen, ja!?" richtete
sich Elra an ihren Sohn und sah ihn mit einem Lächeln an.
"Aber sich doch, Mutter. Sobald du Roy verkauft und Dad
in ein Heim gesteckt hast", meinte Clayton mit einem Zwinkern,
drückte seine Mutter und verließ sein Elternhaus.

--- Shuttle Dainub

"Lieutenant", begrüßte der Pilot Clayton.
"Guten Morgen, Fähnrich Wang", erwiderte Clayton und
umarmte den Shuttlepiloten, den er von der Yorktown kannte.
"So, und du bist nun auf die Dallas versetzt worden, hm!?"
wandte sich Clayton an Wang und nahm im Co-Pilotensessel Platz.
"Ja, ich arbeite dort in der Sicherheit. Und dich hat man auf der
Mamori einquartiert? Wissen die denn, was die sich damit
antun?" meinte Wang lächelnd und aktivierte die Triebwerke.
"Hey, ich bin ein nettes Individuum", entfuhr es Clayton mit
einem Lachen.
"Und, wie war der Urlaub?" fragte Wang und behielt dabei
die Anzeigen im Auge.
"Frag besser nicht. Ich hätte meinen Bruder sehr gerne auf den
Mond geschossen und meinen Vater gleich hinterher!" sagte Clay
und lehnte sich etwas zurück.
"Also hat sich nichts geändert. Schön, dass wenigstens einiges
noch wie früher ist", meinte Wang und steuerte auf die Dallas zu.

Während sich die Dallas im Anflug auf Starbase 07
befand, stattete Clayton dem Hauptmaschinenraum des
Schiffes einen kleinen Besuch ab.

Brix betrat die "heiligen Hallen" eines jeden Schiffes und
sah sich mit vertrautem Gesichtsausdruck um.

"Lieutenant", wurde er gleich vom Chefingenieur der Dallas begrüßt.
"Trauern sie ihren alten Zeit als Chefingenieur nach?" fügte
der Lt.-Cmdr. hinzu und grinste Brix an.
"Aber die Arbeit als stellvertretender Chief auf einer Starbase
mitten im Nirwana hat auch was, meinen sie nicht auch!?"
fuhr der Chief der Dallas fort, als plötzlich ein Systemalarm
ertönte.
"Warnung, Abfall der Schwerkrafterzeugung", tönte es aus den
Lautsprechern und der Chief sah sich erschrocken um.
"Bericht", befahl der Chief sofort und ging auf seine Konsole zu.
Clayton folgte ihm unauffällig.
"Die künstliche Schwerkraft ist auf 0,8 g gefallen, Sir. Das
Gravitationsfeld beginnt zu kollabieren", meldete einer der Techniker.
"Computer, den Energiezufluss für die künstliche Schwerkraft
erhöhen", befahl der Chief, als der Computer wieder ertönte.
"Warnung, Abfall der Schwerkrafterzeugung", donnerte es abermals
aus den Lautsprechern.
"Brücke an Maschinenraum, was ist da unten los?" schallte
plötzlich die Stimme des Captains aus den Lautsprechern.
"Ich bin mir noch nicht ganz sicher, Sir. Die Schwerkraft fällt
ab und ich kann den Grund nicht ausfindig machen", rief der
Chief und tippte auf seinen Schaltflächen herum.
Brix hatte sich mittlerweile die Anzeigen auf den Hauptterminal
angeschaut und begann zu grinsen.
"Computer, die Routationsrate des supraleitfähigen Stators
auf 125540 rpm einstellen", befahl Clayton mit fester Stimme.
"Schwerkraftabfall eingedämmt", meldete der Computer dann.
"Auch wenn ich kein Chefingenieur mehr bin, weiß ich jedoch
noch immer, wie die einfachen Systeme eines Schiffes
funktionieren", wandte sich Clayton an den Chief der Dallas
und verließ grinsend den HMR.

--- Gänge vor dem Maschinenraum

"Brücke an Lt. Brix. Sir, wir docken gleich an SB 07 an.
Halten sie sich bereit", trat es aus Claytons Kommunikator.
"Verstanden", erwiderte der Trill und machte sich auf den
Weg zu seinem Quartier.

--- USS Dallas, Schleuse

"Clay, warte mal bitte", trat plötzlich eine Stimme aus dem
Hintergrund, als Brix gerade die Dallas verlassen wollte.
"Markus", begrüßte Clay Wang mit einem Lächeln.
Etwas abgehetzt stellte sich der Offizier neben den Trill.
"Ich wollte dir nur noch alles Gute wünschen. Ich hoffe,
dass du auf der Mamori gut zurecht kommst", richtete sich
Wang an Brix.
"Na da mach dir mal keine Sorgen. Bis jetzt bin noch überall
zurecht gekommen", erwiderte Clay grinsend.
"Melde dich mal, ja", meinte Wang dann, umarmte Clay
kurz und ließ ihn dann die Schleuse verlassen.

--- Starbase 07, Schleuse

Noch etwas irritiert über das soeben geführte Gespräch
mit Wang, passierte Brix die Schleusenkontrolle.
Nachdem man sein Gepäck kontrolliert hatte und ihn
die Station betreten ließ, suchte Clay erst einmal nach
seinem Quartier, verstaute sein Gepäck und machte
sich auf den Weg in die Lounge.
Der Captain und der Commander waren noch nicht
auf der Station und bevor sich die Mamori-Crew zu
einem gemeinsamen Treffen zusammenfinden sollte,
war noch etwas Zeit. Somit machte sich der Lt. schon
einmal mit den Annehmlichkeiten einer Starbase vertraut.

--- Starbase 07, Lounge

Brix betrat die Lounge und sah sich um. So viele
Leute um sich zu haben war der Trill nicht gewohnt.
Er hoffte jedoch, dass er sich mit diesem Umstand
abfinden konnte.


--- Ende der Chronik ---