Mission 1: Aufbau

Starbase Mamori - Die Chronik
Mai 2005: Gesamt 246 Züge.
Spielzeit: 1. Juni 2380 (1. Tag), 12:35 bis 13:20 Uhr

Kapitel 9: Weitreichende Folgen

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--- 12:35 Uhr, Shuttle auf dem Weg zur Sutherland

Aufgeregt verfolgte S´thani den Flug an Bord des Shuttles, welches sie wegbrachte von der großen Station und ihrem Daddy. So ganz verstand die Kleine nicht, warum dieser Flug notwendig war, doch S´thani sah ihn einfach als großes Abenteuer an, von welchem sie ihrem Daddy später würde erzählen können. Hibbelig wie sie war rutschte sie unruhig auf ihrem Sitz herum, um vielleicht auch nur ein wenig sehen zu können. "Tan gar nix sehn", murrte sie und hampelte noch mehr herum.

PO2 Estrella Coneja strich der Kleinen liebevoll über die Haare. "Ich weiß, meine Kleine, es tut mir leid, aber Du musst leider angeschnallt blieben. Gleich sind wir da. Wir fliegen zu einem großen Raumschiff, weißt Du? Und wenn wir da sind, gehen wir gleich zu einem Fenster, und dann kannst Du Dir Mamori angucken, ok?"

Sie sprach langsam, geduldig und liebevoll mit dem kleinen Schützling, der ihr erst vor kurzem anvertraut worden war. Ein Lehrer hatte am Service-Point händeringend nach einem Babysitter für das kleine Mädchen gesucht, und da sie viel Erfahrung sowohl im Babysitting als auch im Umgang mit ihren 2 kleinen Geschwistern hatte, und die Kleine sie gleich so süß angelächelt hatte, hatte sich Estrella sofort freiwillig gemeldet. Der Mann hatte auch gar nicht lange nach Referenzen gefragt, sondern nur beobachtet, ob S'thani bereit war, sich von der jungen Officer auf den Arm nehmen zu lassen, und war dann gleich wieder gegangen. [Anmerkung: Der Lehrer Al Tayyib ist ausgeschieden und kommt im folgenden nicht mehr vor.]

"Möchtest Du noch etwas trinken?", hielt sie S`thani ein Päckchen Fruchtsaft hin, aus dem ein Strohhalm ragte.

Zuerst machte S´thani ein murriges Gesicht, als Estrella ihr verbot aufzustehen. "Trosses Raumsschiff? So wie die Repu..Reputi...Reputation?" fragte S´thani aufgeregt und stolz, dass sie das schwierige Wort geschafft hatte. Estrellas Ablenkungsmanöver hatte Erfolg. S´thani nickte und nahm brav ein paar Schlucke durch den Strohhalm. Sie ließ den Strohhalm jedoch sofort wieder sausen, als der Pilot die Landung auf der Sutherland ankündigte. "Schind wir da?" fragte S´thani aufgeregt und sah Estrella mit großen Augen fragend an.

Estrella lächelte die Kleine entzückt an. "Was, Du kennst schon so ein großes Raumschiff wie die Reputation? Das ist ja toll! Ja, die Sutherland, zu der wir jetzt fliegen, ist auch so groß." Währenddessen zückte sie ein Taschentuch und wischte den ausgeplemperten Fruchtsaft erst von S'thanis Händchen und dann vom Tisch. "Ja, jetzt sind wir gleich da, jetzt sind wir im Landeanflug. Aber schön angeschnallt bleiben! Erst wenn wir angedockt haben, dürfen wir uns abschnallen. Guck mal, siehst Du diese kleine rote Leuchte da? Wenn die ausgeht, darfst Du den Gurt aufmachen."

"Das war mein Zuhause. Da war meine Mommi noch bei uns. Aber sie ist dort geblieben", teilte S´thani Estrella traurig mit. S´thani zappelte ungeduldig auf ihrem Sitz hin und her und wartete ungeduldig darauf, dass die besagte rote Leute ausging. Als das Shuttle mit einem leichten Ruck andockte zuckte S´thani nur kurz zusammen und starrte wieder auf die Leuchte. Der Gurt war in Windeseile offen, als die Leuchte endlich ausging. S´thani sprang auf den Gang und zog an Estrellas Hand.


--- 12:40 Uhr, Sutherland Lounge

Fünf Minuten später blicke Estrella mit dem kleinen Mädchen aus einem der Panaroma-Fenster. "Siehst Du? So sieht Mamori im Moment aus...die Station wird noch viel größer. Ganz oben, der erste Raum, das ist die OPS, das Kommandozentrum, wo Dein Papa arbeitet."

"Ist die hässlich", entfuhr es S´thani mit kindlicher Ehrlichkeit. "Noch größer?" fragte die Kleine mit vor Staunen weit aufgerissenen Augen. "Ist mein Papa momentan in der OPsch?" fragte S´thani Estrella.

Die Terranerin lachte auf. "Stimmt, sie ist ziemlich hässlich. Ja, ich glaube, Dein Papa ist gerade auf der OPS - das weiß ich nicht so genau, ich arbeite ja woanders. Möchtest Du sehen, wie Mamori aussieht, wenn sie fertig ist? Ich kann Dir ein Bild am Computer zeigen."

"Wo arbeitest du denn?" fragte S´thani neugierig und sah Estrella mit großen Augen an. "Ich möchte meinen Papa wiedersehen", maulte S´thani, Tränen traten in ihre Augen und die Kleine rieb sie sich müde. "Aber das wäre auch ok", meinte sie schließlich.


--- 12:40 Uhr, Mamori OPS

(letzter Zug aus voriger Chronik:)
>... Als die Computerstimme, meldete, dass die Sicherheitsfelder
>deaktiviert worden waren, öffnete Dana mit zitternden Händen den Helm, nahm
>ihn ab und legte ihn auf den Boden.

Immer noch achtete Ireihvae auf äußerste Sorgfalt, als sie 'ihre' Bombe kontrollierte. War wirklich alles deaktiviert? Sie wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Erst als sie sicher war, ließ sie zu, dass die Umweltbedingungen innerhalb des Kraftfeldes um sie herum wieder der OPS-Umwelt angeglichen wurde.

Als das geschehen war, konnte es deaktiviert werden. Ireihvae sah das Kraftfeld erlöschen.

"Thlhom hier, die Entschärfung auf der OPS ist abgeschlossen, das Kraftfeld ist deaktiviert", erstattete sie Bericht. Sie nahm ihren Helm ab und atmete tief durch.


--- 12:40 Uhr, Sutherland Brücke

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
>Beunruhigt trat der Andorianer aus dem Turbolift. >
>"Ensign Kaan", stellte er sich kurz vor, und nickte dem Ops-Offizier zu,
>den er schon vom Monitor kannte. "Erbitte Statusbericht und
>Kommunikationszugang zu Mamori."

Lieutenant Enario Saveil blickte überrascht auf, als ein Andorianer mit den Fühlern voran die Brücke stürmte. Das sollte doch nicht ein Enterkommando werden? Enario hatte schon immer eine ausgeprägte Fantasie und so kam ihm dieser Gedanke, trotz dass die Andorianer ja schließlich treue Föderationsmitglieder waren und der Andorianer auch noch eine Sternenflottenuniform an hatte. Vielleicht sollte er mal wieder nach Dienstschluss sich in einem Holodeck austoben, anstatt einer Eroberung des Schiffes 'herbeizusehnen'.

Nun, als der Andorianer stoppte und ihm auch noch zunickte, ging ihm endlich ein Licht auf. Ensign Kaan von Mamori war angekommen. Also war wohl doch alles in Ordnung.

Sofort ging er der Anfrage nach und antwortete: "Die Sutherland ist alarmbereit, um jeden Moment auf Warp zu schalten. Von Mamori haben wir noch keine neuen Daten. Etabliere Kommlink." Während er vor sich hinredete, drückte er die entsprechenden Tasten beinahe traumwandlerisch.

"Keine neuen Daten?!" wiederholte Wrad entgeistert in ziemlich lautem Tonfall. "Und wie nennen Sie das, wenn sich unsere Chefingenieurin zurücktransferiert? Was ist passiert? Läuft die Entschärfung noch? Ich dachte Sie hätten hier eine Überwachungsstation? Wo hat Miss Caala gesessen? Und was ist mit der Transportererfassung der Koordinaten?"

Er war um die OPS-Konsole herumgegangen und stand nun sehr dicht neben seinem Kollegen, mit einem Gesichtsausdruck, der allen Gerüchten von andorianischer Gewaltbereitschaft neue Nahrung gab.

Irgendwo hatte der Andorianer schon recht. Er hätte dies alles erwähnen können. So ein Hologramm transferierte sich hin und her. Wen interessierte das schon? Und wenn es einen Handstand gemacht hätte, wäre es auch egal gewesen. Ein Hologramm ist und bleibt ein Hologramm und daher absolut nicht erwähnenswert. Und der Rest war auch sofort einzusehen. Wenn er sagte, dass keine neuen Daten vorlagen, dann stimmte das auch. Und eine Transportererfassung war nun mal selbstverständlich.

Nur weil der Andorianer ihm körperlich überlegen war, sollte er nicht annehmen, dass Enario der letzte Trottel war. Und dieses dämliche Drohgebärden störte ihn auch. Er konnte sehr wohl Paroli bieten. Lieutenant Saveil erhob sich ganz langsam, beinah zeitlupenhaft und sagte dann: "Wie schon gesagt, bis jetzt liegt uns noch keine Bestätigung vor, dass die Entschärfung abgelaufen ist. Und wenn Sie meinen, dass Sie meinen Job besser erledigen können, so setzen Sie sich doch. Ansonsten lassen Sie bitte ihr Kampfhahngeschrei!" Er war der letzte, der sich von den Fühlern eines Andorianers einschüchtern lassen würde.

"Bitte sehr", erwiderte Wrad eiskalt und setzte sich ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen tatsächlich auf den Stuhl, den der Lieutenant dankenswerterweise gerade geräumt hatte. Er hatte jetzt wirklich keine Zeit für so einen Quatsch.

Der Kommlink stand. "Kaan an Caala: Wie sieht's aus?", fragte er nach, im Vertrauen darauf, dass sie ihn gleichzeitig hören, entschärfen und vielleicht sogar antworten konnte. Währenddessen lud er den aktuellen Scan von Mamori auf den OPS-Schirm.

   -- Mamori Krankenstationsprovisorium

Yanna war erleichtert als alles in Ordnung war und antwortete auf Wrads Ruf. "Caala hier. Die Entschärfung ist abgeschlossen, aber wir brauchen hier dringend einen Arzt für Commander Talvert. Das Störfeld müsste weg sein, also das Beamen wieder gehen", legte sie Talvert auf das Biobett, als würde er nur ein paar Gramm wiegen.


--- 12:40 Uhr, Sutherland Hangar

Liu war froh, als das Shuttle endlich landete, und Tassilo schien nun auch erst mal etwas beruhigt zu sein. Da die Counselor auf dem Schiff keine dienstlichen Verpflichtungen hatte, folgte sie dem allgemeinen Strom Richtung Casino. Ein Tee zur Beruhigung war jetzt genau das Richtige.


--- 12:40 Uhr, Sutherland Casino

"Einen Kamilletee bitte", sagte sie zu dem herannahenden Kellner, während sie sich umschaute, ob vielleicht jemand das Bedürfnis zu reden hatte. Ganz von ihrem Job entspannen konnte sie sich eigentlich nie.

Gino und Serafina Todaro saßen an einem Tisch im Casino der Sutherland. Vor Gino stand eine Tasse heißer Cappuccino, während Serafina ein Mineralwasser von leicht blauer Farbe trank. Serafina sah Liu zuerst. Sie fand ihren suchenden Blick und lächelte der Frau einladend zu.

Nachdem die Tasse Kamillentee bei ihr gelandet war, bemerkte Liu den einladenden Blick einer Italienerin. Einem inneren Impuls folgend erhob sie sich und ging hinüber. "Kennen wir uns?", fragte sie, denn etwas Besseres war ihr gerade nicht eingefallen.

"Bisher nicht. Sie machten auf mich den Eindruck, als ob Sie hier niemanden kennen, genau wie mein Bruder und ich. Setzen Sie sich doch zu uns", antwortete Serafina. Gino hielt sich zurück. Er lächelte Liu nur freundlich zu, ohne zu flirten.

"Mein Name ist Serafina Todaro", stellte sie sich vor. Sie wies auf Gino. "Das ist mein Bruder Gino. Wir wollen zur Raumstation Mamori."

"Sehr erfreut. Ich bin Liu Chan Xilan und ich komme gerade von Mamori." Die Evakuierung ließ sie erst mal unter den Tisch fallen, sie wollte nicht noch mehr Panik machen als eh schon herrschte. "Was treibt Sie beide denn nach Mamori?", erkundigte sie sich nun, froh darüber hier baldige 'Nachbarn' zu treffen.

"Ich bin Journalist. Ich möchte über den Aufbau der Raumstation schreiben", antwortete Gino: "Es ist ein interessantes Projekt, das die Phantasie der Menschen, vor allem der Jugendlichen beflügelt." "Für Phantasie bin ich ebenfalls zuständig", lächelte Serafina: "Ich bin Schauspielerin. Meine nächste Rolle spielt auf einer Raumstation. Ich möchte mich vorbereiten und das 'echte' Leben auf einer derartigen Raumstation kennen lernen. Ich will wissen, was für Menschen das sind, die auf eine solche Station gehen, wie sie sind. Und wie die Mitglieder anderer Spezies sind, die dort arbeiten. Wie der Umgang miteinander ist. Denn ich hasse billige Klischees. Ich nehme meine Arbeit ernst und will sie gut machen."

"Und ich bin Counselor auf Mamori. Also scheut euch ja nicht einmal bei mir vorbeizuschauen." Dann setzte sie kurz ihren Kamillentee ab und wandte sich an Serafina: "Ist es heutzutage nicht schwierig Schauspieler zu sein? Da ja heute alles von Hologrammen überlaufen wird. Wer holt sich denn schon Schauspieler, die wochenlang ihren Text lernen müssen, wenn es ausreicht, sich ein paar Stunden mit einer Holomatrix auseinander zu setzen?" Liu hoffte, dass ihre Frage diskret genug war.

"Ich werde Ihr Angebot annehmen und tatsächlich auf Mamori bei Ihnen vorbei schauen", antwortete Gino Liu. Serafina nickte. Sie trank einen Schluck von ihrem Mineralwasser. Sie ließ sich mehr Zeit um ausführlicher zu antworten. "Sie haben Recht. Viele Mainstream-Holos werden heutzutage ganz ohne reale Schauspieler produziert. Das merkt man. Die Figuren sind schablonenhaft und irgendwie immer gleich. Denn Hologramme können nur das zeigen, was ihr Programmierer ihnen an Verhaltensmuster eingegeben hat. Bei actionbetonten oder interaktionsbetonten Holos reicht das den Produzenten meistens. Aber anspruchsvolle, teure Produktionen arbeiten auch heute noch überwiegend mit realen Schauspielern. Nur reale Schauspieler können eine Figur mit eigenem Leben füllen und die ganze Bandbreite an individuellem Verhalten und Emotionen darstellen. Ich selbst bin Darstellerin in italienischen Independence Filmen. Das sind kleine Produktionen, weit jenseits des Mainstream, mit ausgefeilten glaubwürdigen Charakteren und anspruchsvollen intelligenten Geschichten. Wir arbeiten nur mit realen Schauspielern in realen Kulissen. Niemand von uns würde je eine ..." Serafina lächelte Liu schelmisch an: "... Counselor auf einer abgelegenen Raumstation spielen, ohne je mit einer gesprochen zu haben, und erlebt zu haben, wo und wie sie lebt und mit welcher Art von Menschen sie arbeitet." Serafina trank einen weiten Schluck von ihrem erfrischenden blauen Mineralwasser.

Liu konnte es sich nicht verkneifen zu lachen, als Serafina ihren Witz anbrachte. "Dann wäre es aber besser, sie kämen in 1 bis 2 Monaten wieder. Denn jetzt kann ich noch nicht viel über meine Tätigkeit berichten. Es ist ja noch nicht einmal ein eigenes Büro für mich vorhanden. Gibt es eigentlich irgendwie eine Möglichkeit, an solche Independencefilmchen heranzukommen? Es wäre bestimmt erfrischend, mal was anderes als diese Holoschnulzen zu sehen. Es wird wohl kaum zu einer Privatvorstellung auf einer abgelegenen Raumstation kommen, oder?" Die Counselor nahm wieder einen Schluck ihres Kamillentees, wodurch sie sich zusehends beruhigte.

Serafina lächelte: "Natürlich gibt es Möglichkeiten Independence Filme zu sehen. Wenn Sie Interesse haben, nenne ich Ihnen gerne ein paar Quellen. Für die Privatvorstellung fehlen mir allerdings die Kollegen. Wie ist es möglich, das man Ihnen kein Büro zugewiesen hat? Müssen Sie Ihre Patienten auf dem Korridor behandeln?"

Liu versuchte sich gerade den Zustand zu vergegenwärtigen, den Serafina andachte. 10 Patienten in einer Reihe aufgestellt, einer mit Herzschmerz, der nächste schüchtern usw. Und Liu hörte sich ihre Geschichten an, um gleich darauf ein 'der Nächste, bitte!' zu verkünden. Oh wie schrecklich, da würde jegliche Atmosphäre verloren gehen. "Natürlich wurde mir ein Büro zugewiesen. Es ist nur halt noch nicht fertig gebaut. Meine Patienten behandele ich solange in meinem Quartier. Über eine Filmempfehlung würde ich mich sehr freuen." In der Zwischenzeit fragte sich Liu, ob nun bald eine Entwarnung erfolgen würde, oder ob sie ihren neuen Job mit einer gigantischen Explosion verlieren würde.

Gino musterte Liu. "Sie sind besorgt", stellte er fest: "Fürchten Sie, das die Fertigstellung Ihres Büros nur eine niedrige Priorität bekommt, und Sie lange darauf warten müssen?" Er lächelte Liu fast entschuldigend an, so als wolle er sie mit seiner Vermutung eigentlich nicht beunruhigen.

"Nein, es geht um was anderes." In diesem Moment piepste ihr Kommunikator. "Wenn Sie mich kurz entschuldigen würden?" fragte Liu kurz an, stand auf und verschwand etwas außer Hörweite. Sie wollte jetzt nicht jemanden schocken, wenn Mamori doch etwas passiert sein sollte. Erleichtert seufzte sie auf. Die Evakuierung war aufgehoben. Schnell trat Liu an den Tisch zurück, nun nicht mehr besorgt. "Es ist alles wieder in Ordnung. Ich muss jetzt wieder zurück nach Mamori. Und ich würde mich freuen über einen Besuch. Aber erkundigen Sie sich vorher noch mal nach meinem Terminkalender." Mit diesen Worten verabschiedete sich Liu.

Gino sah seine Schwester verblüfft an: "Was sollte denn das? Für meinen Geschmack betont die Counselor zu auffällig, dass alles in Ordnung sei. Sie sah erleichtert aus. Irgend etwas muss vorher passiert sein. Es ist meine Pflicht als Journalist herauszufinden was geschehen ist. Komm mit, wir hören uns um." Serafina lächelte. So kannte sie ihren Bruder. In Ruhe tranken sie beide aus. Dann standen sie auf und verließen ihren Tisch ohne Hast.


--- 12:45 Uhr, Independence Krankenstation

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
>Nachdem sie sich vergewisserte hatte, wo die nächste Sicherheitszone lag, oh Wunder es
>war die Krankenstation, begab sich Kirah direkt dorthin.

Kirah hielt sich ruhig in einer Ecke der KS und wartete ab, bis sie die Sicherheitszone würde verlassen können. Doch plötzlich spürte sie eine Leere im Kopf. Suvans Präsenz war nicht mehr spürbar. Angestrengt versuchte Kirah ihn wieder mental zu spüren, doch ohne Erfolg. Sie spürte rein gar nichts mehr von ihm. Selbst wenn er bewusstlos sein sollte, würde sie doch noch rudimentär etwas spüren. Das ließ leider keinen anderen Schluss zu. Suvan war tot. Es dauerte einige Sekunden, bis Kirah das völlig realisiert hatte.

"Suvan! NEIN!" schrie sie verzweifelt und taumelte benommen gegen die Wand. Langsam rutschte sie daran herunter und umschlang die angewinkelten Beine mit den Armen. Sie wippte verzweifelt vor und zurück und murmelte immer wieder: "Nein, nein. Das kann nicht sein."

Die Krankenstation hatte sich seit der Mitteilung von der Brücke stark gefüllt. Es waren mindestens drei Dutzend Crewmitglieder und Zivilisten, die sich auf der kleinen Krankenstation befanden und von dem medizinischen Stab betreut wurden.

Doch plötzlich vernahm Kamil einen lauten Schrei aus einer hinteren Ecke. Er sah in die Richtung, aus der dieser gekommen war und sah eine junge Frau, die gegen die Wand gelehnt saß und wie apathisch wippte und etwas vor sich her murmelte.

Besorgt ging Kamil zu der Frau, hockte sich neben sie und legte seine Hand auf ihre Schulter. "Miss, ist alles in Ordnung?" fragte er mit ruhiger Stimme.

Kirah reagierte erst einmal gar nicht auf Mshindi. Sie registrierte nicht einmal, dass sich jemand neben sie gehockt hatte. Sie murmelte immer wieder vor sich hin: "Nein, das kann nicht sein. Es darf nicht sein." Dabei wippte sie immer noch hin und her. Erst mit einiger Verspätung bemerkte sie Mshindi neben sich. Mit ausdruckslosen Augen sah sie Mshindi an. "Suvan, bist du das?" murmelte sie. Nun erst strömten Tränen ihre Wangen hinunter. "Nein, das kann nicht sein. Du bist tot", schluchzte sie hysterisch auf und setzte ihre Wipperei fort.

"Miss, meine Name ist Doktor Mshindi. Sie sind auf der Krankenstation. Erinnern Sie sich?" versuchte Kamil Vaughn zu beruhigen.

Gleichzeitig winkte er hinter seinem Rücken Schwester Williams zu sich. "Miss Williams, rufen Sie den Counselor, er soll so bald es möglich ist hier erscheinen", flüsterte Kamil leise, und die Schwester gab durch ein einfaches Nicken die Bestätigung, dass sie verstanden hatte. Dann drehte sie sich um, um außer Hörreichweite zu gelangen.

Als sie einige Meter entfernt war, tippte sie auf ihren Kommunikator: "Krankenstation an Counselor Cass, wenn es geht, melden Sie sich bitte so schnell wie möglich auf der Krankenstation."

Währenddessen versuchte Kamil beruhigende Worte zu finden. Er erkannte, dass sich Vaughn um jemanden Sorgen zu machen schien, jedoch wusste er nicht, um wen es sich handelte, noch, was genau diese Erregung auslöste. Vorsichtig versuchte er der jungen Frau verständlich zu machen wo sie war.


--- 12:45 Uhr, Independence Casino

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
>Corik nickte. "Stimmt, ich möchte, dass du wohlbehalten auf Mamori
> ankommst, mit mir", erwiderte er und führte sie ins Casino.

Da das Casino in Anbetracht dieser Situation ziemlich überfüllt war und sie schon spät dran waren, gab es keine Sitzplätze mehr. Also mussten sie sich mit einem Stehplatz zufrieden geben, und Corik hatte Mila zu einem der Aussichtsfenster geführt, wo sich der Mutara-Nebel zeigte. Gedankenverloren stand er an ihren Rücken gelehnt und hielt sie an sich gedrückt, seinen Kopf andeutungsweise auf ihrer Schulter ruhend, und aus dem Fenster blickend streiften verschiedene Gedanken durch seinen Kopf.

Joryn sah auf, als sein Kommunikator piepte. "Cass hier. Bin unterwegs", bestätigte er und eilte aus dem Casino hinaus, zur Krankenstation.

Mila musste lächeln, wie sie Coriks Kopf auf ihrer Schulter spürte, und tastete nach seiner Hand. Es tat gut, ihn so dicht an sich angeschmiegt zu spüren. "Alles in Ordnung, Liebling?", fragte sie leise, wollte hören, was ihm durch den Kopf ging.

Corik lächelte und drückte Mila sanft mit einer Hand auf ihrem Bauch an sich. "Aber ja. Ich hab mich nur ein wenig von meinen Träumen in der letzte Nacht verfolgen lassen." Er küsste sie sanft auf die Halsseite. "Gehen wir zurück? Beenden das, was wir angefangen haben?" flüsterte er ihr schließlich ins Ohr.

"Nur zu gern.", erwiderte Mila, und eng umschlungen kehrten sie zum Quartier zurück, wo sie Corik besonders innig küsste.


--- 12:45 Uhr, Independence Brücke

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
>"Na gut, dann geben Sie Entwarnung für das ganze Schiff", erwiderte
>Yalika und atmete erst mal beruhigt durch. Die Attentäter hatten sich
>auf Mamori beschränkt, doch warum wollte man überhaupt die Mission der
>Raumstation verhindern? Wer war Hauptnutznießer vom Abbruch der
>Mamori-Mission? Diese Fragen mussten sie nun klären.

Sara hatte mittlerweile die OPS wieder von Toriko übernommen, der sie leise über die Bombendrohung informiert hatte.

"Aye, Captain", bestätigte sie und öffnete einen Kanal: "Brücke an alle: Entwarnung. Nehmen Sie Ihre Posten wieder ein."

-- 12:45 Uhr, Sutherland Brücke

"Gut, ich schicke Dr. Buikater", erwiderte Wrad Yannas Meldung, teils erleichtert über die gelungene Entschärfung, teils entsetzt über die Verletzung von Talvert.

"Kaan an Dr. Buikater", tippte er diesmal auf seinen Kommunikator, "Notfall auf der Mamori-Krankenstation. Suvan Talvert. Schnappen Sie sich wenn möglich Personal und beamen Sie schnellstmöglich rüber. Beamen geht wieder."

"Verstanden", antwortete die Ärztin knapp. Sie schaute sich unter dem evakuierten Personal um, erblickte einen Pfleger und winkte ihn zu sich. "Zwei Personen zum Beamen!" bestätigte sie.

Anschließend griff Wrad wieder auf den Mamori-Kommlink zurück: "Kaan an Michaels. Evakuierung ist abgeschlossen, Entschärfung auch, habe ich schon gehört. Mr. Talvert ist verletzt, Dr. Buikater beamt gerade rüber. Beamen geht wieder", zählte er die ganzen Meldungen auf und überlegte, ob er noch etwas vergessen hatte.> --- Mamori, Quartier des Captains

'Hey, ich bin dabei gewesen und hab alles mitgehört!' seufzte Alex bevor er antwortete: "Bestätigt, ärztliche Versorgung hat Priorität. Als nächstes brauchen wir dann ein Spurensicherungs- und Gefahrenstoffentsorgungsteam."

Alex ließ sich von den Sensoren des Anzugs eine Analyse der Umwelt geben. Tatsächlich hatte sich die Zusammensetzung nicht geändert. Er ließ das Gas absaugen und durch Normalatmosphäre ersetzen. Schließlich öffnete er die Versiegelung seines Anzugs.

"Oder wir beamen die Dinger raus und machen Schießübungen...", brummte er und entledigte sich routiniert des Anzugs. Nach der Versiegelung des Quartiers des Captains eilte Alex zur Krankenstation.


--- 12:45 Uhr, Sutherland Brücke

"Verstanden, Sir. Sicherheit lasse ich als nächstes rüberbeamen, und dann kehren wir alle zurück." Wrad wartete einen Augenblick, ob von Michaels noch ein Widerspruch kam, hörte aber keinen.

"Kaan an Mamori Sicherheit: Beamen Sie zurück, melden Sie sich bei Commander Michaels zur Spurensicherung." "Kaan an alle Mamori-Crewmitglieder: Entwarnung. Sammeln Sie sich in den Transporterräumen, wir beamen zurück. Sicherheit zuerst."

Mit einem Seitenblick zum Lieutenant warf er kurz ganz ohne Kommleitung ein "Moment noch, bin gleich fertig" ein.

Per Kommunikator bat er Max Riese, wieder auf vollständige Rückkehr der Mamori-Crew zu achten, was dieser sofort bestätigte.

"Kaan an Vasquez", griff Wrad schließlich zum voraussichtlich letzten Mal auf den Kommlink zurück, "Alles ok bei Dir?" Was fiel diesem Andorianer denn überhaupt ein? Da war er wirklich so dreist sich zu setzen und ihm seine Arbeit wegzunehmen. Seinen Stuhl würde Lt. Saveil danach erst mal reinigen lassen müssen. Enario war aber auch selbst Schuld, hatte er es ja schließlich angeboten.

So blieb ihm erst mal nichts anderes übrig, als knurrend daneben zu stehen. Und dann auch noch dieser ständige Wechsel zwischen Kommunikator und Kommlink. Musste man seine Station denn unbedingt als Telefonzentrale missbrauchen? So langsam fing er an seine Fäuste demonstrativ gegeneinander zu schlagen und sein Knurren hörbar zu machen. Da half auch kein "bin gleich fertig" des Andorianers.

Der letzte Zugriff des Kommlinkes gab ihm dann vollends den Rest. Mit voller Wucht prallte er hervor und traf die Unterbrechungstaste des Kommlinkes: "Was fällt Ihnen eigentlich ein?!?!? Aufstehen! Für Privatgespräche ist diese Konsole keinesfalls vorgesehen!" Enario war stinksauer, und wenn es nötig war, würde er dieses zu groß geratene blaue Insekt persönlich aus seinem Stuhl vertreiben.

   -- Mamori Maschinenraum

Dana löste sich aus einer Art Erstarrung und streckte sich, als sie Wrads Stimme vernahm.

"Ja...alles in Ordnung, ich freue mich dich zu hören," antwortete sie lächelnd. "Ich musste nur eben dran denken...es war eine ähnlich Situation damals im Academytraining, und die hab ich damals verhauen."

   -- Sutherland Brücke

"Aye, Sir", erwiderte Wrad und blickte den Lieutenant mit funkelnden Augen an. Als er sich erhob, stützte er sich allerdings mit beiden Fäusten auf der Konsole ab. Und "rein zufällig" landete seine Faust dabei auf der des Terraners - und natürlich ruhte auf eben dieser Faust für einen Sekundenbruchteil ein Großteil seines Körpergewichts. Wrad wusste genau, was er tat, er löste heftige Schmerzen aus, aber er brach nicht einen Knochen, und es würde nicht mal eine Quetschung oder Verstauchung geben. Aber, da er dabei tatsächlich nicht hingesehen hatte - wer wollte ihm Absicht unterstellen?

"Oh, verzeihen Sie", murmelte er erschrocken und zog rasch seine Faust weg, "das war ja Ihre Hand. Die habe ich gar nicht gesehen. Was greifen Sie mir denn in die Tasten?"

Dann wurde seine Stimme lauter und drohender: "Zu Ihrer Information, Sir, Miss Vasquez ist stellvertretende Sicherheitsleiterin von Mamori und war an der Entschärfung beteiligt. Und von ihr habe ich noch keine Meldung. Also, soll ich sie jetzt fragen, oder möchten Sie das lieber tun?"

Die Gewalttätigkeit des Andorianers bestätigte mal wieder alle Klischees. Aber er wäre nicht Lieutenant geworden, wenn er nicht im richtigen Moment die Zähne zusammenbeißen könnte und sich auch gegen eindeutig stärkere durchsetzen konnte. "Und wenn Miss Vasquez Föderationspräsidentin wäre, wäre es mir auch egal. Sie sind OPS-Offizier und kein Arzt. Und da bis jetzt ihr Lebenslämpchen noch nicht ausgegangen zu sein scheint, dürfte es ihr gut gehen. Also können sie jetzt ruhig auf ihre Baukastenstation zurückkehren." Er verstand es sowieso nicht, warum eine noch nicht fertiggestellte Station so viel Trara machen konnte und jetzt schon so viele Leute unterwegs waren.

Wrad starrte den Lieutenant einen Moment finster an. Innerlich focht er einen heftigen Kampf gegen seine schäumende Wut aus. Dieser Mistkerl hatte die Verbindung zu Dana unterbrochen! Aber andererseits hatte sein Kollege nicht so unrecht damit, ihn nun wegzuschicken. Je früher er zurückkehrte, desto eher würde er von Dana hören, und ansonsten war hier alles geklärt.

Also schluckte er mal wieder seine Wut herunter. "Also gut", stieß er knurrend hervor, "vielen Dank für Ihre Unterstützung." Im Grunde hatte der Andorianer das zwar ironisch gemeint, aber ihm fiel auf, dass ein Dank vielleicht durchaus angemessen war. "Das war ernst gemeint", schob er also hinterher, "Die Shuttle-Evakuierung war sehr hilfreich und hat ja gut geklappt. Und das Schleppen auch. Ich hoffe, dass es weiterhin so gut klappt."

Die letzten Worte richtete er an die ganze Brückencrew, indem er in die Runde sah. "Auf Wiedersehen." Damit trat er zum Turbolift.


--- 12:45 Uhr, Mamori Krankenstationsprovisorium

"Was ist passiert, und warum bin ich schneller als die Ärzte?", sah Alex sich um.

"Ich habe bei Kaan welche angef..." wurde ihr Satz von dem Transporterrauschen unterbrochen und das blaue Lichtflimmern erschien. "Da sind sie ja...", kommentierte Yanna und wartete, bis die Ärzte komplett materialisiert waren.

In diesem Moment materialisierte sich Dr. Buikater und der Pfleger auf der provisorischen KS. Sie eilte an das Biobett, auf das Caala Talvert gelegt hatte, und begann mit einigen Scans.

"Was ist genau passiert?" wollte sie von den Anwesenden wissen, während sie dem mitgebrachten Pfleger hastig einige Geräte nannte, die dieser besorgen sollte.

"Sein Anzug war nicht korrekt geschlossen." antwortete Yanna schlicht.

Sofia untersuchte den Verletzten. "Er hat zu viel von dem Gas eingeatmet und es hat sich in seinen Lungen gesammelt. Seine Zellstruktur ist bereits stark angegriffen. Das Gehirn wird nur noch unzureichend mit Sauerstoff versorgt." kommentierte Sofia die Situation. "Mr. Jones, bereiten sie ein Hypospray von 5 mg vulkanischem Sterozyd vor", sagte sie zu dem anwesendem Pfleger, der sich sogleich an die Arbeit machte. Die Scans sahen nicht gut aus. Selbst wenn es ihr gelang, die Sauerstoffversorgung rechtzeitig wieder her zu stellen, so war doch die Lunge des Vulkaniers stark angegriffen. Pfleger Jones reichte Sofia das Spray. Sie verabreichte es dem Vulkanier, doch es trat keine Besserung aus. "Ma'am, der Puls wird schwächer", sagte Jones unterdessen.


--- 12:45 Uhr, Mamori OPS

Ireihvae wunderte sich darüber, das sie von Commander Michaels keine Antwort bekam, auch keine neuen Befehle. Was war da los? Warum bestätigte er nicht, das der Einsatz abgeschlossen war, oder - falls er es nicht war - warum gab er keine weiteren Anweisungen? "Thlhom hier, Commander Michaels, gibt es weitere Befehle?" fragte sie per Kommverbindung.

   -- Krankenstationsprovisorium

"Standby, Petty Officer", war lediglich Alex' Antwort. Im Moment wollte er erst sicher sein, dass die Bomben harmlos waren. "Lieutenant", sprach er die Ingenieurin an - die Ärzte ignorierte er, da sie schließlich am besten wussten, was zu tun war. "Können wir Kraftfelder um die Sprengkörper legen, um die Spuren zu bewahren, bis diese gesichert werden können?"

Yanna nickte lediglich. "Ich kümmere mich sofort darum", antwortete sie und machte sich an einer der Konsolen an die Arbeit. "Caala an Vasquez und Thlhom. Commander Michaels möchte die Sprengsätze mit Kraftfeldern 'konservieren' um Spuren zu bewahren ," warnte sie. Sie wollte ja niemanden verletzen, wenn sie plötzlich Kraftfelder errichtete. Die Bombe auf der Krankenstation und am Captainsquartier hatte sie bereits umhüllt, da dort ja keiner 'dran' war.


--- 12:45, Mamori Maschinenraum

Dana hörte nur eine laute Stimme und dann war es so, als würde jemand den Stecker ziehen. Sie hatte keine Ahnung, ob er überhaupt ihre Mitteilung gehört hatte. "Wrad, bist du da", fragte sie nach, doch nicht das leiseste Rauschen war zu hören. Dann dachte sie wieder an die Situation auf der Academy.

Vasquez Blick fiel wie zufällig auf ihren Helm, der neben ihr lag. Unterhalb des Verschlusses lag feiner grauer Staub, und wenn man genau hinsah, dann rieselte es immer weiter. Sie entschloss sich, den Anzug auszuziehen. Als sie die Verschlüsse an den Ärmeln gelöst hatte, betrachtete sie eine Stelle genauer.

"Vasquez an Thlhom....haben Sie sich schon ihres Anzuges entledigt", fragte sie. "An meinem scheint sich das Material langsam aufzulösen, besonders an den Verschlussteilen", teilte sie ihre Beobachtungen mit.

   -- Mamori OPS

Ireihvae nahm ihren Helm auf. Die Verschlüsse sahen auf dem ersten Blick intakt aus. Sie antwortete Dana: "Ich habe meinen Helm abgezogen. Optisch kann ich keinen Defekt erkennen. Bringen Sie mir bitte ihren Anzug in die Wissenschaft. Dort kann ich ihn genauer untersuchen." Sie zog ihren eigenen Anzug aus. Es war Zeit, die OPS zu verlassen und zur Wissenschaft zurück zu gehen.

   -- Maschinenraum

Dana hatte grad den Helm vorsichtig hochnehmen wollen, als zwei Mitteilungen auf einmal ankamen.

"Vasquez an Caala...verstanden, bin außerhalb der Gefahrenzone", antwortete sie. "Ich bin mit meinem Anzug auf dem Weg in die Wissenschaft. Beim Ausziehen sind mir nämlich poröse Stellen aufgefallen, die sich Ms. Thlhom ansehen möchte." Dann wechselte sie den Kanal. "In Ordnung Ms. Thlhom, bin auf dem Weg in die Wissenschaft, wir treffen uns dort." Sie legte den Helm auf den zusammengelegten Anzug und verließ den Maschinenraum.

   -- Mamori OPS

"Verstanden, OPS ist bereit", antwortete Ireihvae auf Yannas Kommruf. Sie war weit genug von der Bombe zurück getreten. Ein Kraftfeld konnte sie nicht gefährden. Sie nahm ihren Schutzanzug auf und verlies die OPS.


--- ca. 12:45, Independence Quartier Patterson / Khaar

Bruchstücke der letzten Nacht keimten wieder in Mila auf, an die Fetzen, die sie wohl von Corik wahrgenommen hatte. Dort hatte sie Corik gesehen, wie dieser ein kleines Kind in den Armen wiegte, und sie musste sehr glücklich in dem Traum gewesen sein.

Corik ließ den Kuss langsam los, als er seine Gedankenfetzen bei Mila aufschnappte, blickte sie an, hielt sie aber nach wie vor in seinen Armen. Diese Verbindung hatte scheinbar für ihn ungeahnte Fähigkeiten.

"Was ist los, Liebling?", fragte Mila ihren Freund und lächelte ihn sanft an. Zärtlich streichelte sie ihn weiter. War ihre Bindung so stark, dass er spürte, was sie fühlte?

Corik sah Mila an. "Du hast meinen Traum mitbekommen?" fragte er sie ruhig. Wie sollte er ihr erklären, dass dieser für ihn so irreal war, als würde der irdische Weihnachtsmann vor ihm auftauchen.

"Oh ja, und Du hast richtig süß ausgesehen mit dem Baby in den Armen.", erwiderte Mila und küsste ihn sanft.

Corik sah Mila an, erwiderte den Kuss zaghaft. "Ich kann es mir aber nicht wirklich vorstellen, das dies irgendwann Realität wird", meinte er schließlich frei heraus, zog sie dabei zum Sofa.

"Wenn es soweit ist, wirst Du es kaum erwarten können", grinste sie ihn schelmisch an, "Und ich kann mir keinen besseren Vater für meine Kinder vorstellen."

Corik sah Mila an. "Das glaube ich dir gerne. Nur etwas in die Richtung habe ich mir bisher nicht in mein Leben einbinden können oder wollen."

"Bis vor kurzem hast Du Dir auch keine derart innige Beziehung vorstellen können", lächelte sie ihn an.

Corik nickte. "Das ist richtig. Nur eine Beziehung ist doch noch etwas anderes, als ein Leben zu dritt oder gar mehr."

"Es ist der Anfang.", meinte Mila und küsste Corik so innig wie möglich.

Corik ließ sich für eine Weile in den Kuss fallen, versuchte seine Gedanken zu ordnen. Mila war eine großartige Frau, aber Kinder?

'Genieße es', bedachte Mila ihm in der Pagh und intensivierte den Kuss noch etwas, kraulte seinen Rücken.

Corik brummte genießend, ließ seine Hände schließlich auch über ihren Rücken wandern. Langsam tasteten seine Hände über ihren Körper, einen Weg unter ihre Jacke suchend.

   -- einige Zeit später

Mila atmete glücklich und streichelte Corik sanft. "Wunderschön", säuselte sie bewegt und blieb dicht an Corik angeschmiegt liegen. Dieser Mann wusste zu gut, welche Gefühle er in ihr auslöste...

Corik drückte Mila an sich, rollte sich mit ihr auf die Seite und küsste sie. "Ich hoffe, das endet nie", meinte er lächelnd.

"Du sagst es", erwiderte Mila und erwiderte seinen Kuss sanft. Sie schmiegte sich immer dichter an ihren Freund an und schloss genießend ihre Augen.

Corik drückte Mila sanft an sich und strich ihr sanft über ihren Rücken. "Verschieben wir deine Pläne bezüglich der Waffen auf eine Zeit in ein oder zwei Stunden?" fragte er lächelnd.

"Verführerischer Gedanke.", lächelte die Halb-Bajoranerin und genoss seine Streicheleinheiten sehr. Sanft streichelte sie ihn, soweit ihre Hände kamen. "Andererseits... ich sehe schon kommen, dass wir an diesem Tag nicht mehr dazu kommen.", grinste sie, nicht wirklich abgeneigt von der Vorstellung, den Tag weiterhin mit Corik in diesem Bett zu verbringen.

Corik lächelte. "Was spricht dagegen, den Tag heute ruhig angehen zu lassen? Oder hast du irgendwelche Versprechungen gemacht, wann die Informationen rein kommen?" fragte er sie sanft, drückte sie an sich und schloss genießend die Augen.

Schließlich sah er Mila an. "Wie wäre etwas Leichtes zu knabbern? Etwas Obst oder dergleichen?" fragte er sie schmunzelnd.

"Gute Idee.", meinte Mila und küsste Corik sanft, "Und Saft wäre auch nicht schlecht.", schlug sie ihrerseits vor.

Corik lächelte. "Sollst du haben. Sag mir, was du möchtest, du bekommst es", meinte er sanft, bevor er sie erneut küsste und seine Hände über ihren Rücken wandern ließ.

"Einen Orangensaft, bitte", bat Mila und genoss den Kuss sichtlich. Sanft lösten sich schließlich die Lippen, und Mila behielt Corik noch kurz in den Armen, bevor sie ihn gehen ließ.

Corik lächelte, strich Mila sanft über ihren Körper, als er sich von ihr löste und trat schließlich zum Replikator, bestellte ein paar bajoranische, wie auch irdische Früchte und dazu einen Krug Orangensaft mit 2 Gläsern, welches er alles auf einem Tablett zurück zur Sitzecke trug.


--- ca. 12:50 Uhr, Independence Krankenstation

Joryn sah sich auf der überfüllten Krankenstation um, suchte nach einem möglichen Patienten. Als er schließlich Williams ausfindig gemacht hatte, deutete sie auf den Arzt und die junge Frau.

Joryn trat zu den beiden. "Was kann ich tun?" fragte er den Arzt leise.

Kamil blickte auf und sah Lt. Cass hinter sich stehen. Mit seinen Augen deutete er auf Vaughn, die noch immer in die Leere starrte. "Sie ist gerade zusammengebrochen", antwortete Kamil ebenso leise auf die Frage des Counselors. Dann wandte er sich wieder zu Vaughn.

"Bitte erzählen Sie uns, was passiert ist", wiederholte Kamil.

"Doktor?" fragte Kirah verständnislos und ihre Augen blickten Mshindi verwirrt an. "Ja, ich erinnere mich. Ich kam von der Brücke. Plötzlich dieser Schmerz und diese Leere", stammelte Kirah und wieder kamen ihr die Tränen. "Es darf einfach nicht sein", schluchzte sie.

"Bitte atmen Sie tief durch und erzählen Sie mir, was passiert ist." antwortete Kamil tröstend und versuchte Vaughn in die Augen zu schauen.

Joryn nahm neben der Frau Platz, reichte ihr ein Taschentuch, was er sich vorher gegriffen hatte, während er noch auf die Antwort des Arztes wartete. Dann nahm er ihre Hand, hoffte, das sie durch die vermutlich ungewohnte Kälte nicht erschrecken würde und drückte sie. "Was ist passiert? Was darf nicht sein?" fragte er sie ruhig.

"Mein...mein Mann ist Vulkanier. Ich kann ihn in jeder Lebenslage spüren, seine Präsenz. Doch eben...eben riss dieser ´Kontakt' ab", erklärte Kirah stockend. "Er ist tot. Auf Mamori." fügte sie an.

Joryn sah die junge Frau an, drückte ihre Hand erneut. "Sind Sie sicher? Vielleicht sind wir auch einfach nur zu weit weg, als dass Sie ihn noch spüren können", versuchte er ihr Mut zu machen. Dabei versuchte er sich ins Gedächtnis zu rufen, wie die Frau hieß, aber es fiel ihm nicht ein. Es gab Gäste, die zur Mamori gehörten, vielleicht auch sie, wie ihr Mann. "Wir sollten uns einen ruhigeren Platz suchen", schlug er vor und sah den Arzt bittend an, einen etwas abgelegeneren Raum zur Verfügung zustellen. "Dann werden wir auch nachprüfen, ob es Ihrem Mann gut geht", schlug er vor.

"Wir können in das medizinische Labor gehen", erwiderte Kamil und half Vaughn und Cass beim Aufstehen. Dann machte er eine Geste ihm zu folgen, und alle drei gingen in das Labor.

   -- medizinisches Labor

"So, hier wären wir, ich aktiviere die Computer, damit Sie einen Uplink zu Mamori herstellen können", sagte Kamil zu Cass.

Joryn nickte. "In Anbetracht der Tatsache sollten Sie dies aber vielleicht über die Brücke tun. Immerhin hängen unsere Missionen zur Zeit zusammen. Vielleicht gab es mit der Sicherheitssache eine Gemeinsamkeit. Sicher ist sicher", schlug er vor, während er Vaughn zu einem der Stühle führte.

"Es ist unwahrscheinlich, dass wir zu weit weg sind. Unsere Verbindung funktionierte über weite Strecken." meinte Kirah. "Nein, ich bin mir sicher", erklärte Kirah tonlos und mit einem leeren Blick. Kraftlos ließ sie sich auf den Stuhl fallen und saß dort zusammengesunken.

Joryn zog sich einen zweiten Stuhl heran. "Wir holen uns jetzt erst einmal Gewissheit. Vielleicht ist es auch etwas anderes", versuchte er die Frau aufzumuntern. "In der Zwischenzeit erzählen Sie etwas von sich und Ihrem Mann. Haben Sie schon Kinder?"

"Es wird nicht anders sein." erklärte Kirah mit einer erschreckenden Sicherheit in der Stimme. "JA, wir haben eine Tochter, S´thani, sie wird demnächst vier", meinte Kirah. Plötzlich änderte sich ihr Gesichtsausdruck. "Oh, Gott. S´thani, ich muss mich um meine Tochter kümmern. Ich muss zu ihr", sagte Kirah hektisch und sprang wieder von dem Stuhl auf.

Joryn drückte die junge Frau sanft zurück in den Stuhl. "Ganz ruhig. Auch was mit Ihrer Tochter ist, werden wir herausfinden. War sie bei Ihrem Mann?" Joryn blickte den Arzt über die Schulter der Frau mit einem bittenden Blick an, auch über den Verbleib des Mädchens sich zu informieren. Er hoffte, der Arzt würde ihn verstehen.

Nur widerstrebend setzte sich Kirah wieder auf den Stuhl. "Ja, soweit ich weiß, war sie bei ihm. Mir ist jedenfalls nichts anderes bekannt", erklärte Kirah. "Hoffentlich geht es ihr gut", hoffte Kirah inständig und dachte an ihre Tochter.

"Wir werden es sicher bald wissen", meinte er lächelnd und wandte sich an den Arzt. "Können Sie auch gleich nach der Tochter sich erkundigen?" bat er ihn.

Kamil nickte langsam und verließ darauf das medizinische Labor und ging in sein Büro.

   -- Büro des Doktors

Dort öffnete er die Akte Lt. Col. Vaughn um den Namen, den Rang und die Position ihres Mannes herauszufinden. Dann öffnete er einen Kanal zur Brücke.

"Dr. Mshindi an Brücke, entschuldigen Sie bitte die Störung aber wir haben hier unten einen Notfall. Ich würde gern den derzeitigen Status von", Kamil schaute erneut auf den Bildschirm seines Computers, "Lt. Col. Vaughns Mann und ihrer Tochter wissen. Sie ist davon überzeugt, dass etwas Schlimmes passiert ist."> -- Independence Brücke

"Hier Brücke, wir fragen nach", meinte Yalika und sah zur OPS. "Stellen Sie eine Verbindung zu Mamori her und erkundigen Sie sich bitte nach Lt. Cmdr. Talvert und dessen Tochter", bat die Bajoranerin.

   -- Büro des Doktors

"Vielen Dank Sir", antwortete Kamil und wartete auf die Resultate. Er hoffte, dass sich Vaughn irrte, auch wenn er die Möglichkeit einer solchen telepatischen Verbindung kannte, wie sie Vaughn beschrieben hatte. Das war etwas, was er an seinem Beruf am meisten hasste. Den Verwandten und Freunden den Tod ihres Angehörigen zu berichten. Angespannt tippte er mit den Fingern auf dem Tisch rum und wartete auf eine Antwort der Brücke.


--- 12:50 Uhr, Independence Brücke

Sara bestätigte und öffnete die Verbindung. "Independence an Mamori OPS."

"Mamori OPS hier", meldete sich Wrad überrascht, der gerade erst wieder die OPS entsperrt hatte.

"Ist Lt. Cmdr. Talvert zu sprechen?", erkundigte sich Sara.

Wrad machte große Augen. "Momentan ist er verletzt, soweit ich weiß. Ich erkundige mich und melde mich gleich wieder."

"Moment", hielt die Halbbetazoidin ihn auf, "und wir wüssten außerdem noch gern, wie es seiner Tochter geht. Seine Frau...ist gerade besorgt..." Sie wusste nicht recht, wie sie es erklären sollte.

"Kirah?", fragte Wrad nach, "Kirah Vaughn macht sich Sorgen? Oh je... ich melde mich sofort wieder. Soll ich mit Miss Vaughn direkt sprechen? Wir kennen uns, wir sind alte Freunde."

Sara warf Yal einen fragenden Blick zu, traf aber schnell eine vorläufige Entscheidung. "Erstatten Sie zuerst mir Bericht, dann sehen wir weiter."

"Aye, Ma'am", bestätigte Wrad und beendete die Verbindung. "Kaan an Dr. Buikater: Wie geht es Mr. Talvert?"


--- 12:50 Uhr, Mamori Krankenstationsprovisorium

Alex übernahm mit einem Druck auf seinen Kommunikator den Ruf. "Der Doktor ist im Moment beschäftigt, Mr. Kaan. Kümmern Sie sich erst mal um Ihre Pflichten und sorgen Sie dafür, dass alle wieder heil an Bord kommen. Ich komme, sobald die Sprengkörper gesichert sind!", teilte er seinem OPS-Offizier in Unkenntnis des Auftrages von der Independence mit.

Nachdem Yanna von beiden die Bestätigung erhalten hatte, aktivierte sie ein Kraftfeld um die Sprengsätze. "Commander", sprach sie Alex an. "Die Sprengsätze sind gesichert und Ens. Vasquez ist auf den Weg in die Wissenschaft. Irgendwas scheint mit ihrem Anzug nicht gestimmt zu haben", informierte sie ihn noch einmal, falls er den Kommspruch nicht mitgehört hatte.


--- 12:50, Starbase O7 OPS

(Letzter Zug aus voriger Chronik:) >"Teilen Sie Commander Michaels mit, dass ich ihn unverzüglich nach
>Entschärfung der Bomben sprechen möchte, und Sie, Captain, werden mir
>in Zukunft umgehend Bericht erstatten, sobald es in irgend einer Weise
>die Mission der Independence oder Mamoris im Geringsten tangiert. Wäre
>die Nachricht an Captain Khaar nie versandt worden, wann hätten wir
>wohl von dem Vorfall erfahren?", erwiderte Dan kühl, "Und nun machen
>Sie weiter. Tholas Ende." [...]

Auf der OPS der Starbase trafen nach und nach die Berichte der Schlepper ein. Alles mit einer gewissen Verzögerung, aber ausreichend. "Die Mamori meldet Entwarnung. Die Sprengsätze sind entschärft, die OPS wieder besetzt", erklärte die Offizierin an der OPS ihrem Kommandanten.

Kensing seufzte. "Schicken Sie der Mamori-OPS eine Nachricht: Commodore Patterson möchte über die Ereignisse informiert werden, da die Independence ein Drohung erhalten hat. Außerdem sei er ungehalten, dass er und Captain Khaar nicht sofort informiert wurden."

"Aye... Nachricht versandt."


--- 12:50 Mamori OPS

"Sir, es sind alle wieder heil zurück", informierte Wrad den Commander. "Ich wollte Sie sofort darüber informieren. Die OPS der USS Independence fragt nach dem Status von Mr. Talvert und seiner Tochter. Es ist seine Frau, die auf der Independence ist, die sich um die beiden sorgt. Daher meine Frage an die Ärztin", erklärte er kurz, als die nächste Nachricht bei ihm einging, eine schriftliche Mitteilung von SB 07.

Wrad seufzte, nun kam wieder alles auf einmal. Aber er würde sowieso Suvans Verletzung erklären müssen - also die Bomben erwähnen müssen.

"Commander, wir haben eine Nachricht von SB 07 erhalten, die ich auf Ihr PADD weiterleite. Ich werde ohnehin der Independence OPS Bericht erstatten müssen - Haben Sie diesbezüglich Instruktionen für mich?"

Er ging mal davon aus, dass er die volle Wahrheit sagen sollte - aber das lies er sich lieber vom Commander bestätigen.

   -- Krankenstationsprovisorium

"Der Zustand von Mr. Talvert ist kritisch und er wird gerade behandelt.", stellte Alex fest. "Mehr wird Dr. Buikater melden, wenn sich der Zustand stabilisiert", schloss er den Bericht seiner Beobachtungen.

"Ich komme auf die OPS... bereiten Sie eine Verbindung zur Independence vor. Die Anfrage werde ich dann auch beantworten, sofern Sie das noch nicht getan haben", teilte er nach dem Überfliegen der Meldung knurrend seinem OPS-Offizier mit.

In diesem Moment kämpfte Sofia nach wie vor um das Leben des Vulkaniers. "Ma'am, die Sauerstoffversorgung der Zellen hat sich nicht verbessert", meldete der Pfleger, während Sofia fieberhaft versuchte, das Gas aus der Lunge des Vulkaniers zu entfernen. Es war sehr tief in Lungengefäße eingedrungen. Vermutlich waren auch andere innere Organe verletzt. Talvert musste beatmet werden. "Sein Puls wird schwächer!" Langsam begriff Sofia, dass es vermutlich zu spät war. Die Behandlung kam wohl zu spät. Doch sie wollte nicht aufgeben. Sie wollte nicht wieder jemanden verlieren, nicht wie all die Freunde, die damals ums Leben gekommen waren. "Wiederbelebung vorbereiten!" befahl sie. "Kein Puls mehr, Ma'am." Nein, es durfte nicht passieren. Sie versuchte, das Herz des Vulkaniers mit Hilfe von Stromstößen zu reaktivieren, doch auch bei wiederholten Versuchen gelang es ihr nicht. Sie sah ein, das sie nichts mehr tun konnte. Sie trat einen Schritt vom Biobett zurück und schaute resigniert auf den Vulkanier. Eine schaurige Stille lag für einen Moment in der Luft, und niemand sagte etwas. Sofia rollte eine Träne über die Wange. Es war nicht der erste Patient den sie verloren hatte, und eigentlich hatte sie Talvert kaum gekannt, doch dieser Verlust erinnerte sie an all das, was sie erlebt hatte. "Ma'am?" fragte ihr Pfleger irgendwann, unsicher, wie es nun weitergehen sollte. "Commander", sagte Sofia ruhig, "ich kann nichts mehr für ihn tun."

Alex drehte den Kopf zur Ärztin. Sie hatte gerade eine Formel benutzt, die Ärzte und Sanitäter oft nutzten, um sich und andere zu schonen - bis sie mehr als zehn davon auf einmal vor sich haben, alles voller Blut ist und jeden Moment eine Granate explodieren kann. "Verstehe", nickte er ihr zu. "Räumen Sie es weg und machen Sie ein paar Minuten Pause. Anschließend halten Sie sich bereit, falls es Blessuren bei der Evakuierung gegeben hat."

"Ms. Caala, kümmern Sie sich auch noch darum, dass die Spurensicherung durchgeführt wird?", bat Alex die Ingenieurin. "Ich habe gerade einen Babysitter aufgedrückt bekommen, der mit mir reden will...", erklärte er. "Außerdem muss der Anzug des Leichnams untersucht werden - Der wird als potentielles Beweisstück behandelt und ebenfalls auf Spuren untersucht." Er lächelte andeutungsweise: "Da ich auch noch einen Check aller Systeme erwarte, sollten Sie einige der Arbeiten vielleicht delegieren..."

Yanna schmunzelte. "Wird erledigt", nickte sie.

Yanna ging zur Ärztin. "Könnten Sie bitte dafür sorgen, das der Anzug von Talvert in die Wissenschaft gebracht wird?" bat sie ruhig, die gedrückte Stimmung berücksichtigend.

Nun trafen auch die Sicherheitler ein, und Yanna erklärte ihnen kurz und knapp die nötigen Informationen, damit diese anfingen sich auf die nun ungefährlichen Bomben zu verteilen. Als auch das erledigt war, transferierte Yanna sich in den Computer, wo sie den Systemcheck wesentlich schneller durchführen konnte.

"Mr. Jones, erledigen Sie das bitte", sagte Sofia zu dem Pfleger, der ihr bei der Behandlung geholfen hatte.


--- ca. 12:50, Independence, medizinisches Labor

Kirah nickte nur bei den Worten des Counselors. Sie war total aufgewühlt und wartete nervös auf neue Nachrichten. Kirah spürte wie ihr Puls raste und ihr der Schweiß auf die Stirn trat. Verwundert wischte sie sich die Stirn ab und betrachtete einige Sekunden die Tropfen auf ihrem Finger. Plötzlich verspürte sie einen sehr heftigen Schmerz im Unterleib, ihr Körper verkrampfte sich total. Zuerst wusste Kirah nicht, was diese Schmerzen zu bedeuten hatten, doch langsam schob sich eine Erkenntnis in ihren gedanklichen Fokus. Sie und Suvan hatten seinen Abschied von der Reputation im sehr privaten Rahmen begangen und sich im Laufe des Abends auch über etwaige weitere Kinder unterhalten. ´Aber das kann doch nicht sein´, dachte Kirah zweifelnd, da sie bisher nichts gemerkt hatte und krümmte sich unter einer weiteren Schmerzwelle zusammen. ´Nein, bitte nicht´, dachte sie verzweifelt.

Joryn sah die Frau erstaunt an, als sie sich plötzlich zu krümmen begann. "Doktor?" bat er den Arzt, auch wenn er schon wieder stören musste. "Ich glaube, wir sollten die Rollen tauschen."

Kaum hatte Joryn seine Worte beendet, bemerkte er, dass der Arzt schon inmitten der Frage war. Er aktivierte seinen Kommunikator: "Cass an Marais. Kommen Sie bitte in das medizinische Labor, wir haben hier einen Notfall."

Kirah bekam Cass´ Worte nur ganz am Rande mit. Sie war zu sehr darauf bedacht, angesichts der Schmerzen nicht die Besinnung zu verlieren. Ihr stand der Schweiß auf der Stirn, und ihr schmerzverzerrtes Gesicht war kreidebleich geworden.

   -- Krankenstation

"Marais hier. Ich mache mich sofort auf dem Weg", erwiderte John. Er legte das PADD nieder und bewegte sich in Richtung medizinisches Labor.

   -- medizinisches Labor

Marais betrat das Labor und ging zu den Personen. Kirah kannte er ja. "Wie kann ich weiterhelfen?" fragte der junge Arzt und machte sich gleichzeitig ein Bild von der Situation.

Als Kirah Marais´ Stimme hörte, vergaß sie für eine Sekunde ihren Schmerz. Sie wollte nicht, dass er sie in dieser Situation sah, nicht nachdem sie ihm eben eine solche Abfuhr erteilt hatte. Doch jetzt herrschten ganz andere Bedingungen. Ihr Mann war tot und Kirah hatte derartige Unterleibsschmerzen, dass sie fürchtete das Kind zu verlieren. Komisch fand sie nur, dass sich bisher nicht die typischen Niesser einer Schwangerschaft eingestellt hatten. Wieder krümmte sich Kirah unter einer Schmerzwelle zusammen.

Joryn war hinter die Frau getreten, hielt aber immer noch ihre Hand, versuchte ihr irgendwie Kraft zu geben, sofern sie es überhaupt wahrnahm. An den jungen Arzt gewandt: "Sie krümmt sich seit ein oder zwei Minuten vor Schmerzen. Könnten Sie bitte nachsehen?"

Kirah nahm sehr wohl Joryns Hand wahr und sie war ihm dankbar für seine Unterstützung, welche ihr doch etwas Halt und Trost gab. Kirah richtete einen gequälten Blick auf John und sagte leise: "John, hilf mir. Ich will mein Kind nicht verlieren." Im Anschluss an ihre Worte verzog Kirah wieder das Gesicht vor Schmerzen.

John erkannte Kirahs Schmerzen in ihrem Gesicht und nickte. "Natürlich kann ich dir helfen", antwortete er. "Beruhig dich bitte, Kirah. Wir bekommen das wieder hin." Gleichzeitig fing John Kirah an zu scannen. Ein paar Sekunden später injizierte er ihr ein Hypospray und fragte sie: "Geht es dir jetzt besser?"

Kirah wartete ein paar Sekunden ab, bevor sie John antwortete. "Nein, die Krämpfe sind immer noch da", antwortete sie und verkrampfte sich wieder. Kirah konnte sich kaum noch auf dem Stuhl halten und drohte herunterzufallen. Mit großer Anstrengung ergriff sie Johns Arm und drückte fest zu. "John, ich will dieses Kind nicht verlieren", sagte sie eindringlich und warf John einen dementsprechenden Blick zu.

Marais ging sich mit der Hand durchs Haar, holte erneut seinen medizinischen Trikorder heraus und scannte Kirah. Das Schmerzmittel half nicht, und das war ein sehr schlechtes Zeichen. "Wir müssen dich auf ein Biobett legen, Kirah. Können Sie mir helfen, Lieutenant?", fragte er Cass.

Kirah nickte bloß auf Johns Aussage. Sie konnte im Moment eh nichts tun, außer hoffen. Kirah sah John die Anspannung an.

Joryn nickte und griff sich die Pilotin vorsichtig auf seinen Arm. "Halten Sie sich ruhig fest", meinte er lächelnd. "So, wohin?" fragte er den Arzt, damit dieser beide Hände für mögliche Zwischenfälle frei hatte.

Kirah war mittlerweile von den anhaltenden Schmerzen derart geschafft, dass sie nur noch ein Nicken zustande brachte. Ergeben lies sie sich von Cass zu einem der Biobetten tragen.

Als Kirah auf dem Biobett lag, aktivierte John dieses und ging zu einer Konsole, die genau neben dem Biobett installiert worden war.

Sekunden später bekam er exakte Werte, viel mehr Informationen und nun wusste John genau, dass Kirahs Fötus in Gefahr war. Wenn Kirahs Körper das Kind jetzt abstoßen würde, dann würde es nicht überleben und somit sterben. Es wäre zu früh gewesen und auch mit technischen Hilfsmitteln wäre es dann fast unmöglich ihr Kind zu retten.

"Kirah, du musst jetzt beruhigen. Das ist ganz wichtig", erklärte John Kirah, wusste aber nicht, ob sie es verstehen oder aufnehmen würde.

Dann ging er zu einer Ablage mit mehren Hyposprays, zog sich zwei heraus und programmierte diese. Danach ging er wieder zu Kirah und injizierte sie.

Nachdem John ihr die Hyposprays injiziert hatte, schloss Kirah ihre Augen und fiel in einem tiefen Schlaf. "Dass müsste reichen", flüsterte er vor sich her und ging erneut zur Konsole, um die Werte zu überprüfen. > -- Büro des Doktors

Kamil sah plötzlich wie Marais und Cass an seinem Büro vorbei schnellten, dabei konnte er noch gerade erkennen, dass Lt. Vaughn von Cass getragen wurde.

Kamil kratzte sich am Kopf, stand auf und folgte den Dreien mit gewohnt ruhiger Art.

   -- Independence Krankenstation

Als er sich dem Biobett näherte, auf dem Lt. Vaughn inzwischen schlief, blickte er mit ernster Miene auf die Anzeigen. "John, Sie sind wirklich schnell", flüsterte Kamil nebenbei aber dennoch hörbar, als er sich die Werte anschaute. Weiter auf die Anzeigen starrend nahm er sich fast abwesend einen Trikorder und begann einige Scans. "Bluthochdruck und hohe Eiweißwerte", murmelte Kamil erneut und schaute dabei auf seinen Trikorder. Dann blickte er wieder auf und sah zu Marais. "Sieht mir nach einer Hypertonie aus, schwangerschaftsbedingte Eklampsie, eine sehr seltene Form...", Kamil stoppte und machte eine kurze Pause, "keine der typischen Folgeerscheinungen... Verabreichen Sie bitte noch je 40 Einheiten Metoprolol und Methyldopa."

Dann schaute Kamil in das fragende Gesicht von Lt. Cass und versuchte ein beruhigendes Lächeln aufzusetzen, ein Lächeln, das dazu diente die meist schlimmen Diagnosen für Angehörige und Freunde mildernd zu erläutern. Doch Kamil bemerkte, dass Lt. Cass zum einem kein Angehöriger war und zum anderen als Counselor genug Ahnung hatte diese Eigenart der Ärzte zu durchschauen. Dann ergriff er das Wort: "Miss Vaughn scheint an einer Hypertonie zu leiden, einem extremen Bluthochdruck, der bei der Schwangerschaft auftreten kann. Durch Stress und gerade die Aufregung von gerade kann das schlimme Folgen haben. Die Plazenta wird dadurch nicht genügend mit Blut versorgt und auch das Kind wird dadurch unterversorgt. Das kann dazu führen, dass die Mutter das Kind abstößt."

Kirah bekam von all der Aufregung nichts mit, da sie dank John in einem seligen Schlummer war. Durch die ganzen Hyposprays beruhigte sich ihr Körper langsam wieder.

Joryn sah den Arzt fragend an. Was sollte er jetzt bloß mit der Information anfangen? "Haben Sie etwas über den Ehemann und die Tochter der Frau herausfinden können?" fragte er ruhig nach. "Und wenn Sie wollen, kann ich natürlich bei ihr bleiben, bis ihr Mann hier ist. Besteht denn Gefahr, dass sie das Kind verliert?"

"Die Brücke ist gerade dabei, den Status von Miss Vaughns Mann und Tochter zu prüfen. Ich denke, es wäre besser dass Sie hier bleiben", antwortete Kamil mit gedämpfter Stimme. "Mit der richtigen Behandlung ist die Gefahr für das Kind gering. Wichtig ist aber, dass Miss Vaughn die nächste Zeit kürzer tritt. Vielleicht können Sie ihr einige Entspannungstechniken beibringen."

Joryn nickte. "Ich denke, das wird irgendwie möglich sein. Gehen wir im Augenblick einfach vom Besten aus", meinte er erst einmal zuversichtlich über die Handlungsweisen der Ärzte.


--- 12:50 Uhr, Mamori Wissenschaft

Als sich die Tür nicht öffnete, lehnte sich Vasquez an die Wand und wartete. An der Tür vor der Wissenschaft fand Ireihvae die wartende Dana. Sie grüßte sie kurz durch ein Nicken und öffnete die Tür. "Was ist mit ihrem Anzug geschehen?" fragte sie.

Dana hatte einen kleinen Schreck bekommen, als sie angesprochen wurde.

"Ich hatte meinen Helm abgenommen und mich eine Weile auf den Boden gesetzt. Als ich wieder hinsah war es so, als würde...hier... sehen Sie", sie hielt das Päckchen mit dem Helm etwas höher, dass Ireihvae es sehen konnte.

"Hier ist dieser feine Staub wieder. Und... an den Verschlüssen des Anzugs gibt es einige poröse Stellen."

"Kommen Sie herein. Das sehe ich mir genauer an", antwortete Ireihvae. Sie ging hinein in die vorläufigen Räume der Wissenschaft. 'Khhe'tcha!' dachte sie ärgerlich auf sich selbst. Sie hatte nicht mehr daran gedacht, das die Wissenschaft aus nicht mehr als fast leeren Räumen mit Computeranschluss bestand. Doch es sollte ausreichen für eine einfache computerunterstützte Analyse mit ihrem Trikorder. Sie legte ihren eigenen Anzug auf einem leeren Arbeitstisch. Anschließend verband die Wissenschaftlerin ihren Trikorder mit dem Computer. "Zugriff auf die wissenschaftlichen Datenbanken ist hergestellt", stellte sie fest. "Bitte geben Sie mir Ihren Anzug."

Dana legte ihren Anzug auf den kleinen Tisch neben Ireihvae und wartete gespannt auf die Ergebnisse.

"Oh je, jetzt nerve ich Sie schon und Sie haben noch nichts in ihrem Labor", meinte sie fast entschuldigend.

Ireihvae lächelte freundlich: "Sie nerven nicht, ganz sicher nicht. Es war nie geplant, dass wir schon so früh auf so dramatische Weise zu tun bekommen. Aber nun ist es so. Auf Euphorbia hatten wir ein Sprichwort 'Die Welt dreht sich wie sie will und nicht wie du oder ich es gerne hätten.' Da ist viel wahres dran." Sie begann die Verschlüsse beider Anzüge zu scannen.

"Wem sagen Sie das," erwiderte Dana. "Ich selbst war ziemlich überrascht, hier auf diese Station zu kommen. Bei meiner Abkommandierung von der USS Celtor hieß es, dass ich in eine Art Rehabilitation sollte. Man dachte wohl, ich hab meinen ...sagen wir mal, etwas innigen Kontakt zu den Borg nicht verkraftet", sie schmunzelte leicht und wartete gespannt auf ein Ergebnis.

"Haben Sie es denn verkraftet? Ein Kontakt mit den Borg soll eine traumatisierende Erfahrung sein", sagte Ireihvae. Während sie sprach, erhielt sie die Auswertung des Scans. Sie runzelte leicht die Stirn. Ireihvae aktivierte eine andere Einstellung und scannte noch einmal.

"Nunja...für mich war es erst mal ein Riesenschreck, als Sorus...," erzählte Dana. "Später...auf diesem Schiff von den Chershac... wenn Sorus nicht gewesen wäre, dann könnten wir uns nicht unterhalten. Die Chershac besaßen nämlich die Fähigkeit, die Borg unter ihre geistige Kontrolle zu bringen."

Einen Augenblick verfiel sie in Gedanken.

Ireihvae war ein wenig irritiert. Sie wusste weder wer Sorus war, noch wer die Chershac waren. Sie sah Dana fragend an, die mit ihren Gedanken woanders zu sein schien. Dann war ihr Trikorder mit dem zweiten Scan fertig. Ireihvae sprach Dana an: "Wenn Sie möchten können wir bei einer späteren Gelegenheit, bei einer Tasse Tee und einem Teller Sesketh-Bällchen darüber reden. Sie sind sicher an dem Ergebnis des Scans interessiert. Die Anzüge, beide Anzüge, sind neu. Doch an Ihrem wurden ältere Verschlüsse montiert. Die fortgeschrittene Korrosion lässt auf ein deutlich höheres Alter schließen, als das Erstproduktionsdatum des Anzugmodels. Das heißt, die Verschlüsse waren einer stark erhöhten Korrosion ausgesetzt. Entweder geschah dies bei einem früheren Einsatz in einer sehr aggressiven Atmosphäre oder absichtlich im Labor. Das ist am Zustand des Materials nicht feststellbar. Dass jemand an einem neuen Anzug alte Verschlüsse in schlechtem Materialzustand montiert hat, kann ebenso Schlamperei wie Absicht sein. Das herauszufinden ist eher ihr Job. Ebenso, ob es Zufall ist, das ausgerechnet die beiden Sicherheitsleute Anzüge mit korrodierten Verschlüssen getragen haben." Ireihvae sah Dana bedauernd an: "Es tut mir leid, aber mehr kann ich dazu nicht sagen."

"Tee und Sesketh-Bällchen...hört sich interessant an," erwiderte Vasquez ein wenig in Gedanken, während sie sich die Worte von Ireihvae durch den Kopf gehen ließ.

"Ich glaube, vor uns liegt eine Menge Arbeit. Der Anzug wird zunächst mal gesichert. Ich werde dem Captain über Lt. Cmdr. Talvert vorschlagen, dass sämtliche Anzüge überprüft werden sollen. Nicht das einem unserer Leute noch etwas passiert.

Ireihvae schluckte, ließ sich ihre Bedenken aber nicht anmerken. "Sichern Sie Ihren Anzug und den von Commander Talvert. In einem ausgerüsteten Labor hätte ich Chancen gehabt, festzustellen, ob die erhöhte Korrosion im natürlichen Umfeld eines Einsatzes oder in einer künstlichen Laborumgebung stattgefunden hat. Einem Trikorder fehlt das Auflösungsvermögen dazu. Ich kann das immer noch nachholen, wenn die Wissenschaft ausgerüstet ist. Und noch was. Schlagen Sie nicht vor, sondern BESTEHEN Sie darauf, das alle Anzüge kontrolliert werden. Leben und Tod hängt davon ab."

Dana war es noch immer nicht gewohnt, dass sie seit einem Tag als stellvertretende Chefin der Sicherheit auch auf etwas bestehen konnte. Sie lächelte.

"Vielen Dank für Ihren Hinweis mit dem _Bestehen_", sagte sie zu Ireihvae, während sie überlegte, wo sie die gesicherten Objekte unterbringen würde.

"Vasquez an Talvert... ich mache mich gleich auf den Weg ins Sicherheitsbüro. Bringen Sie bitte Ihren Anzug mit. Vasquez Ende."

"Haben wir die Möglichkeit, das mein Anzug gleich hier bleiben könnte? Natürlich in einem Sicherheitsfeld", fragte sie die Wissenschaftlerin.

Ireihvae lächelte entschuldigend und wies auf die fast leere Wissenschaft. "Die Labors sind noch nicht eingerichtet. Mein Trikorder ist nicht geeignet, ein dauerhaftes Sicherheitsfeld aufzubauen. Vielleicht kann die Technik kurzfristig das Problem lösen. Wie sieht es in der Sicherheit aus? Besteht dort schon die Möglichkeit Sicherheitsfelder aufzubauen?"

"Wäre 'ne Überlegung wert," erwiderte Dana überlegend. "Und ich denk, eine Arrestzelle wäre ein guter Aufbewahrungsort für die Anzüge," sie grinste. "Na Klasse, die ersten Gefangenen auf Mamori sind defekte Schutzanzüge."

Ireihvae grinst ebenfalls: "Defekte Schutzanzüge einzusperren ist mir sympathischer als lebende Kriminelle auf der Station zu haben. Denken Sie daran, es könnte sein, das hinter dem Defekt keine Absicht steht. Dann bleibt es bei den Anzügen in der Arrestzelle." Tatsächlich wäre es Ireihvae angenehmer, wenn der Vorfall 'nur' auf Fahrlässigkeit beruhte und keine Absicht war. Doch die zweifellos echten Bomben gingen ihr nicht aus dem Sinn. Nun hatte sie Zeit sich darüber bewusst zu werden, dass nicht jeder die Raumstation willkommen hieß.

"Na fein, dann sperren wir die Schutzanzüge ein", erwiderte Vasquez. Nebenbei lauschte sie, ob sich Talvert melden würde.

"Nun gut, Lt. Cmdr. Talvert wird sicher im SHQ auf mich warten. Dann verabschiede ich mich fürs erste und freue mich auf den Tee und diese....Bällchen."


--- 12:55 Uhr, Mamori OPS

Wenige Minuten nach der ebenfalls gerade mal zu erahnenden Verabschiedung erreichte Alex die Kontrollzentrale. "Steht die Verbindung schon?" wollte er von Kaan wissen.

"Ja, Sir, an Ihrer Konsole", erwiderte Wrad, eine Taste drückend. "Von den Bomben habe ich der Independence noch nichts gesagt. Hat sich die Sicherheit bei Ihnen gemeldet, wegen der Spurensicherung? Die sind als erste zurückgebeamt."

"Die Aufsicht über die Spurensicherung habe ich Ms Caala übergeben.", erklärte Alex in hörbar milderem Tonfall als üblich. An der Konsole blinkte auffordernd die Schaltfläche zur Annahme der Kommunikationsverbindung. Alex betätigte sie aber noch nicht, sondern sah Kaan an. "Talvert ist tot", teilte er ihm kühl mit. Er zuckte mit den Schultern und drückte die Taste. "Michaels für Independence. Sprechen Sie", wartete er auf eine Reaktion auf dem anderen Schiff.

   -- Independence Brücke

"Independence OPS hier. Mr. Michaels, ich verbinde Sie sofort mit dem Commodore", erwiderte Sara und stellte die Nachricht in Tholas' Büro durch. "Commodore, der Kommandant von Mamori", meldete sie ihm.

   -- Büro des Commodore

Dan legte das PADD beiseite, das er gerade las. Er war froh, dass die Independence 'sauber' war, doch sollte dieser Commander Michaels ihm nun Entwarnung von Mamori melden? "Stellen Sie ihn durch, Lieutenant.", bat er.

Sara tat wie ihr geheißen.

   -- Mamori OPS

"Commodore, Sie wollten einen Zustandsbericht?" kam Alex gleich zur Sache, als der Flaggoffizier auf dem Bildschirm erschien. "In vier Bereichen der Station wurden Sprengsätze gefunden, Evakuierung und anschließendes Unschädlichmachen der Geräte erfolgte sofort. Im Moment werden die Evakuierten zurückgebracht und Analysen gemacht. Wir hatten einen Verlust während der Operation, nach ersten Anzeichen durch Unfall, die Umstände werden aber ebenfalls gerade geprüft. Ansonsten sind die Minimalsysteme in Betrieb und bereit für den Schleppvorgang."

Wrad nahm die Todesnachricht mit gerunzelter Stirn und einem tiefen Seufzer entgegen. Er hatte Suvan zwar kaum gekannt - aber für Kirah tat es ihm von Herzen leid, und auch für ihre kleine Tochter, unbekannterweise. - Apropos Tochter, wie ging es der?

"Kaan an Riese", versuchte er das herauszufinden - kleine Mädchen trugen keinen Kommunikator. "Riese hier", meldete sich Max, der wieder auf seinen Platz im Stellvertreter-Bereitschaftsraum zurückgekehrt war.

"War bei der Evakuierung auch die Tochter von Talvert dabei? S'thani Vaughn?" "Ja, Sir, war sie." "Ging es ihr gut? Und wo ist sie jetzt?" "Es ging ihr gut... sie war in Begleitung eines Petty Officers....Moment..." Max ging noch mal seine Evakuierungs-Liste durch, bis es ihm einfiel."PO2 Coneja."

   -- Büro des Commodore

"Wer wurde getötet?", war Dans erste Frage, denn sicherlich sollte diese Frage wohl auch von Captain Khaar kommen. "Und konnten Ihre Leute erste Anzeichen entdecken, wer die Bomben gelegt haben könnte? Bei Captain Khaar ging nämlich eine Drohung ein, die besagt, wenn wir weiter fliegen, würde Mamori gesprengt."

   -- Mamori OPS

"Commander Talvert", berichtete Alex. "Sein Schutzanzug, welchen er während der Entschärfung trug, wies Fehler auf. Untersuchungen dazu laufen", fuhr er fort. "Eine Drohung haben wir nicht erhalten, soweit ich weiß. Die Informationskette war bei Commander Talvert unterbrochen und es dauerte, bis ich informiert wurde. Anschließend waren wir mit der Evakuierung und Entschärfung beschäftigt. Jetzt haben wir gerade begonnen, normalen Betrieb wieder herzustellen und Spuren zu sichern." Spätestens beim letzten Satz war deutlich zu spüren, was er von diesem Rapport hielt, zu dem er gezwungen war, bevor überhaupt Fakten aufgeklärt waren.

"Nun gut... ich werde Talverts Frau informieren. Ihre Shuttles sind bei uns angekommen. Ich nehme mal stark an, dass sie ihre Tochter zu sich holen möchte. Ein Schlepper soll daher ein Schnellshuttle vorbereiten. Wir werden vorerst Position halten", erwiderte Dan. "Haben Sie noch Fragen?"

"Ich hatte keine, Sir", stellte Alex richtig. "Der Transport wird organisiert", er dachte kurz nach. "In einer Viertelstunde sollten Sie sicher sein, dass der Transport erwünscht ist", ging er auf das 'ich nehme stark an' des Commodore ein.


--- 12:55 Uhr, Independence, Büro des Commodore

"Sie werden sicher verstehen, dass ich nicht über den Kopf der Mutter hinweg entscheiden werde", erwiderte Dan kühl. "Sorgen Sie dafür, dass wir möglichst schnell Resultate bekommen, denn ich möchte wissen, ob uns ein Außenstehender ins Handwerk pfuschen will, oder ob die Gefahr von den beiden Parteien ausgeht. Tholas Ende", schloss Dan die Verbindung und tippte auf seinen Kommunikator.

"Tholas Dan an Khaar Corik, melden Sie sich bitte unverzüglich in meinem Raum", bat Dan zunächst Corik, öffnete sogleich einen Kanal zu seiner Frau, "Tholas Dan an Tholas Yalika, komm bitte sofort in meinen Raum", bat er auch sie zu sich.

   -- Independence Brücke

Yalika bestätigte den Ruf mit einem "Bin unterwegs" und wandte sich Gungan zu. "Wir halten zunächst weiterhin Position, bis wir Neueres von Mamori wissen", gab sie ihrem Ersten Offizier an die Hand, "Lt. Ginelli und Ens. Sanchez können derweil weiter mit der Funktionsprüfung der Sensoren am Mutara-Nebel fortfahren. Sie haben die Brücke", verabschiedete sie sich und machte sich auf den Weg.

Gungan nickte. "Ja Ma'am", antwortete er. Als Captain Tholas die Brücke verlassen hatte, drehte er sich um und nahm Platz. "Lt., falls Sie mit Ihren Experimenten und Messungen von diesem Nebel noch nicht fertig sind, können sie damit fortfahren", sagte er an Lt. Ginelli gewandt.

"Noch nicht fertig ist gut", seufzte Sara, "wir sind noch nicht voran gekommen. Wir probieren es noch ein bisschen."

Damit übergab sie ihre Station wieder und verließ die Brücke.

Nachdem die Gefahr offenbar vorbei war, hatte En'jel schnell alles wieder stabilisiert und aktiviert. "Ich bin dann wieder im Maschinenraum", nickte En'jel Gungan zu und verließ die Brücke.

   -- Turbolift

"Ginelli an Sanchez: Bericht", forderte sie per Kommunikator an, denn ihr fehlte noch die Bestätigung über die zwischenzeitliche "Zuflucht" in der Krankenstation.

"Alles in Ordnung, Ma'am, wir sind alle wieder auf unserem Posten", meldete Lorena.

   -- Independence, Quartier Patterson / Khaar

Corik stellte das Tablett auf dem Tisch ab und sah Mila schulterzuckend an. "Das Leben eines Captains", meinte er seufzend, bevor er den Ruf bestätigte. "Verstanden. Ich bin gleich bei Ihnen", bestätigte er.

"Da musst Du wohl durch", meinte Mila mit einem Grinsen und gab Corik einen sanften Kuss. "Aber lass mich nicht zu lange warten", fuhr sie im Spaß fort.

Corik schmunzelte und erwiderte den Kuss. "Wenn es nach mir ginge, würde ich nicht gehen", murmelte er und erwiderte ihren Kuss sanft.

"Ich weiß, Corik.", erwiderte Mila und ließ sich in den Kuss fallen, ihn noch mehr genießend.

Corik ließ sich für einen Moment neben seine Freundin auf das Sofa sinken und drückte sie sanft an sich. 'Ich sollte jetzt besser los.'

Ihre Lippen lösten sich langsam, und Mila blieb noch dicht an Corik geschmiegt, "Das solltest Du wohl... und ich werde hier auf Dich warten."

Corik lächelte und hielt ihr eine der Fruchtstücke an die Lippen. "Verführerischer Gedanke. Ich werd mich beeilen", erwiderte er und küsste sie sanft auf die Nasenspitze, bevor er aufstand, um sich wieder in seine Uniform zu kleiden.

Mila aß die Frucht genüsslich auf und räkelte sich noch etwas auf der Couch. "Ich weiß", erwiderte die Halb-Bajoranerin.

Corik lächelte, als er Mila beobachtete. "Ich beeil mich, versprochen", wiederholte er und küsste sie noch einmal zum Abschied.

"Ja, lass Dan nicht warten", grinste sie und ließ nach einer kurzen Umarmung wieder von Corik ab.

Corik lächelte und trat zur Tür raus, nachdem er ihr noch mal zugezwinkert hatte. 'Ich würde dich am liebsten nicht warten lassen', fügte er noch in Gedanken hinzu. Schließlich machte er sich auf den Weg zum Büro des Commodore.

   -- Büro des Commodore

"Was ist passiert?", fragte Yalika sogleich, wie sie das Büro ihres Mannes erreicht hatte. "Die Lage auf Mamori ist wieder unter Kontrolle, sie haben die Bomben entschärft, doch dabei haben sie einen Mann verloren... Commander Talvert", erwiderte Dan. "Der Mann von Colonel Vaughn?", wollte die Bajoranerin sich vergewissern, und Dan nickte nur. "Wie bringen wir es ihr nur bei?", fragte sich Yalika, die es nicht sehr mochte, derartige Nachrichten zu überbringen. "Gute Frage... jedenfalls habe ich Captain Khaar auch noch her gerufen", erwiderte der Bajoraner.

Corik zog noch einmal seine Uniform straff, bevor er den Türmelder aktivierte.

"Herein", rief Dan, denn das Vorzimmer war gerade nicht besetzt. Yalika hatte in einem der beiden Besuchersessel Platz genommen und erhob sich ebenfalls.

Corik betrat den Raum und blickte in zwei Gesichter, die nicht gerade viel Hoffnung auf gute Nachrichten machten. Er grüßte darum auch nur nickend.

Dan begrüßte Khaar ebenfalls und kam sogleich zu den jüngsten Ereignissen: "Commander Michaels hat sich gerade bei mir gemeldet. Mamori ist wieder unter Kontrolle; man hat die Sprengsätze entschärft. Doch ein Mann starb dabei... Commander Talvert."

Corik blieb abrupt stehen. "Wissen Sie, wie es dazu kam?"

"Laut den bisherigen Berichten, die bei dem Commander eingegangen waren, war ein undichter Schutzanzug verantwortlich, den er bei der Entschärfung getragen hatte", erwiderte der Commodore.

Corik nickte verstehend. "Weiß es seine Frau schon?"

"Bisher noch nicht; wir wollten zuerst Sie informieren, dann Colonel Vaughn", erwiderte Dan, "Und mir scheint, Sie müssten wohl den Informationsfluss auf Mamori optimieren, Commander Michaels meinte, er habe selbst erst spät von den Bomben erfahren."

Corik nickte. "Da wird wohl daran gearbeitet werden müssen. Ich denke, ich werde mich jetzt um die Benachrichtigung von Colonel Vaughn kümmern und dann sehen, wie sich die Personalsituation angleichen lässt", meinte er leicht seufzend.

Gedanklich versuchte er zu Mila vorzudringen. 'Die Situation ist unter Kontrolle, allerdings haben wir einen Verlust erlitten. Talvert starb beim Entschärfen aufgrund eines undichten Anzuges.'

"In Ordnung, Captain. Sollten Sie Unterstützung brauchen... Sie wissen, wo Sie uns finden", erwiderte Dan aufmunternd.

   -- Quartier Khaar/Patterson

Mila stand von dem Sofa auf und kramte ihre Uniform zusammen. 'Ich ziehe mich an', erwiderte sie, wollte ihm so zu verstehen geben, dass sie ihm beistand bei dem bevorstehenden Gespräch mit der nunmehr Witwe Talverts.

   -- Independence, Büro des Commodore

Corik nickte. "Danke Sir", erwiderte und nickte verabschiedend.

'Findest du raus, wo sie ist, wir treffen uns dann auf dem Weg dorthin?'

Yalika und Dan erwiderten seinen Gruß und ließen ihn schließlich gehen.


--- 12:55 Uhr, Mamori OPS

Wrad bedankte sich bei Max und rief Estrella per Kommunikator. "Kaan an Coneja: Ist S'thani Vaughn noch bei Ihnen?" "Ja, Sir", erwiderte Estrella überrascht, die gerade mit der Kleinen im Servicepool spielte. "Sehr gut. Ist sie gesund und munter? Ihre Mutter fragt nach ihr." "S'thani geht es sehr gut. Wir spielen gerade. Soll ich sie zu ihrer Mutter bringen?"

"Ihre Mutter ist leider nicht an Bord. Und ihr Vater, Suvan Talvert, ist gerade ....", wie sollte er das formulieren, wenn das kleine Mädchen daneben stand und mithörte? "...verschieden", entschied er sich schließlich.

"Oh mein Gott!" entfuhr es Estrella völlig entsetzt. "Ich werde die Mutter benachrichtigen. Und ich schlage vor, Sie bringen die Kleine zur Counselor", seufzte der Andorianer, in der Hoffnung, dass Liu der Kleinen würde helfen können und weiter wüsste.

"Verstanden, Sir", erwiderte Estrella, sich schleunigst zusammenreißend, um S'thani ja nichts merken zu lassen.

Alex setzte sich mit dem Kommandanten der Starbase 07 in Verbindung. Knappe zehn Minuten später hatten sie einen Transportplan ausgearbeitet. Er sah vor, dass ein Runabout die Tochter Talverts aufnehmen und zu einem Schiff bringen wollte, welches Taxi spielen und es näher an die Independence bringen sollte. Alex gab den Plan weiter.

"Kaan an Xilan...ähm...Mr. Talvert ist gerade gestorben. Er hinterlässt eine Tochter. Können Sie helfen?", fragte Wrad an.

   -- Mamori, Quartier Xilan

Liu war gerade wieder in ihrem Quartier angekommen, als sie die Nachricht erhielt. Hatte sie sich gerade verhört? Der Halbvulkanier war tot? Und dabei hatte sie sich gestern erst bereit erklärt, sich der Tochter bei Bedarf anzunehmen. Aber dass es so plötzlich kommen würde? Liu brauchte einen Moment, um sich zu fassen und antwortete dann: "Ja, sofort. Wo befindet sich denn S'thani jetzt?" Mamori schien einen verdammt schlecht Start zu haben. Eine Beinahe-Vergewaltigung, ein unausstehlicher Commander und jetzt auch noch ein toter Sicherheitschef. Sehr viel schlimmer konnte es nicht mehr kommen.

   -- Mamori OPS

"PO Coneja passt gerade auf sie auf, sie bringt das Mädchen zu Ihnen", erwiderte Wrad. "Ihre Mutter ist an Bord der USS Independence und wird gerade verständigt. Die Kleine wird wohl zu ihr geflogen werden ...", baute er Michaels' Bescheid mit ein, "ich melde mich, sobald ich Näheres weiß."

   -- Quartier Xilan

"Also gut, ich kümmere mich solange um sie. Hoffentlich wird dies der einzige Todesfall auf Mamori bleiben", antwortete Liu leicht resigniert dem Andorianer. Wie gestaltete man bei einer 3jährigen Trauerbetreuung? Sie hatte keine Ahnung. Zuerst einmal war es gut, ihr das schonend beizubringen, sie vielleicht auch etwas abzulenken. Liu trat an den Replikator heran und sagte: "Computer, generiere einen Spielball, Durchmesser 10cm mit einem zufälligen Muster, Farbe rosa." Kurz darauf erschien der Ball, und Liu beschäftigte sich damit, ihn schon mal etwas herum zu werfen, bis das Mädel erscheinen würde.

   -- Mamori OPS

Als der Commander gerade selbst nicht "fern-kommunizierte", sprach der Andorianer ihn an: "Sir, Talverts Tochter geht es soweit gut, sie ist auf dem Weg zur Counselor. Soll ich der Independence noch irgend etwas mitteilen, oder ist bereits alles geklärt?"

"Ich bin grad noch dabei den Transport der kleinen Vaughn zu organisieren. Ansonsten ist nichts mehr offen", erklärte Alex, während er auf die Bestätigung von der Starbase wartete. "Eins wäre noch", überlegte der Commander. "Wir brauchen noch ein paar Minuten, um den Transport zu organisieren. Dann will ich aber in acht Minuten und 32 Sekunden noch einmal bestätigt haben, dass das Shuttle überhaupt losfliegen muss. Der Befehl des Commodore hörte sich vorhin so an, als wäre das noch nicht endgültig."

Wrad runzelte die Stirn. "Nachfragen, ob der Befehl des Commodore noch gültig ist?", hakte er mit einem fragenden Blick noch mal nach. Der Transport-Bescheid konnte ja noch nicht lange her sein - da wollte der Andorianer lieber sicher sein, dass er seinen Befehl richtig verstanden hatte.

"Ja", nickte Alex. "Aber erst in acht Minuten und... sieben Sekunden. So viel Zeit hatte Commodore Tholas sich ausgebeten, um die Situation an Bord zu klären", fasste der Commander das Gespräch ein wenig zusammen.

"Aye, Sir", bestätigte Wrad und programmierte eine Verbindung zur angegebenen Uhrzeit.


--- 13:00 Uhr, Independence Astrometrie

Schnurstracks ging Sara auf ihre Stellvertreterin zu, die eifrig an der Simulation arbeitete.

"Miss Sanchez, das nächste Mal, wenn ich Ihnen den Befehl erteile, dass Sie mir melden, wenn irgend jemand irgendwo angekommen ist, erwarte ich, dass Sie den auch ausführen."

Lorena sah sie etwas erstaunt an. "Aye."

"Und, was gibt es hier Neues? Neue Erkenntnisse?", nickte die Halbbetazoidin mit einer wegwischenden Handbewegung.

"Nein", seufzte Lorena, "der Metaphasen-Schild funktioniert nicht wie geplant. Die Sensoren sind am Anschlag, aber mehr als bisher können sie einfach nicht liefern."

"Dann frage ich mal nach, ob wir Unterstützung aus der Technik kriegen können", tippte Sara auf ihren Kommunikator, "Ginelli an En'jel Tyro: Besteht im Augenblick die Möglichkeit, dass uns ein Techniker beim Scannen unterstützt?"

   -- Lift/Korridor

En'jel hatte gerade den Lift auf dem Maschinendeck verlassen, als Ginellis Kommruf sie erreichte.

Leicht seufzend hatte sie schon den Rückweg eingeschlagen, als sie auf den Kommunikator drückte: "Tyro hier. Ich bin gleich bei ihnen", antwortete sie und betrat kurz darauf die Astrometrie, nachdem der Computer ihr gesagt hatte, dass Ginelli sich dort aufhielt.

   -- Astrometrie

"Was gibt's denn für Probleme?" fragte sie, und versuchte schon mal einige Blicke auf das Scannerlog zu erhaschen.

"Wir versuchen neue Erkenntnisse über den Mutara-Nebel zu gewinnen. Miss Sanchez hatte eine Idee für ein Multiphasen-Schutzschild, das wir hier simulieren, das eigentlich die Leistungsfähigkeit der Sensoren im Nebel erhöhen sollte - aber es scheint einfach nicht zu funktionieren.", erläutete Sara, auf die 3 Konsolen mit den Simulationen deutend.

En'jel zog die Augenbrauen hoch und versuchte das, was Ginelli grade gesagt hatte, zu verarbeiten "Die Leistung der Sensoren wird nicht durch die Schilde beeinflusst...", setzte sie erst mal vorsichtig an und versuchte an der Simulation zu sehen, was das Ziel des Ganzen sein sollte. Viele Versuche konnte sie erkennen. "... Wäre das so, hätten wir schließlich ständig das Problem, wenn sich irgend etwas an den Bedingungen ändert", versuchte sie zu erklären. "Das kann also nicht funktionieren", schloss sie ab und sah dabei Sanchez an. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass die Idee von ihr kam... sie schätzte Ginelli einfach nicht so ein, dass sie Zeit damit verbrachte, etwas auszuprobieren, ohne sich Hilfe zu holen, wenn sie bei etwas unsicher war. "Der Ansatz ist allerdings nicht schlecht, um die Auswirkungen des Nebels beim Fliegen auszugleichen."

Sara seufzte. "Normale Schilde funktionieren nicht im Nebel, ebenso wenig Sensoren oder Zielerfassung. Ich weiß, dass normalerweise die Schilde die Sensoren nicht beeinflussen. Wir wollen in diesem Fall aber das Gegenteil erreichen: Einen Schild aufbauen, der im Nebel funktioniert, und der dabei auch die Sensoren vor dem Nebel beschützt, so dass die Sensoren weiter funktionieren. Kurz: eine eierlegende Wollmilchsau, die dafür sorgt, dass das Schiff auch im Nebel funktioniert. Unser Fokus liegt momentan auf den Sensoren, denn wir versuchen neue Erkenntnisse über die Zusammensetzung des Nebels zu erhalten. Bisher ist nämlich nur wenig bekannt - weil uns eben funktionierende Instrumente fehlen."

En'jel schüttelte den Kopf: "Das wird so einfach nicht funktionieren..." Sie sah zu Ginelli. "Der Schild wird nur das Schiff und das Equipment schützen. Egal was Sie damit anstellen, auf die Leistung der Sensoren wird es keine Auswirkung haben." Sie rief eine Grafik auf um es den Wissenschaftlerinnen zu verdeutlichen. "Ein Schild schützt das Schiff. Natürlich bringt ein funktionierender Schild in dem Nebel den Sensoren einen gewissen Freiraum, allerdings funktionieren die Sensoren nicht besser oder schlechter als außerhalb des Nebels. Das Einzige was von Vorteil ist, ist dass sie näher dran sind..." Sie sah von der Grafik auf. "Man bräuchte mehr Daten um die Sensorenfehler durch den Nebel zu kompensieren, dazu könnte es schon von Vorteil sein einmal hineinzukommen, allerdings müsste man sich besser schützen wofür man auch mehr Daten benötigt... Sie sehen es ist ein Teufelskreis. Man könnte die Sensoren nacheinander auf jedes bekannte Element ausrichten, was sicher eine relativ gute Annäherung geben könnte, aber das würde eine Mission von mehreren Jahren für einige Forschungsschiffe sein." Sie lächelte leicht um die Wissenschaftler aufzumuntern. "Sorry, dass ich Ihnen da nicht helfen kann..."

"Sie verstehen das falsch", warf Lorena genervt ein und wandte sich zur Chefingenieurin, "Es geht nicht darum, mit Hilfe des Schildes die Leistung der Sensoren zu beeinflussen. Außerhalb des Nebels funktionieren sie ja gut. Es geht darum, die Sensoren irgendwie vor den Auswirkungen des Nebels zu schützen, so dass sie auch IM Nebel funktionieren können - so gut wie sonst auch, oder zumindest besser als GAR NICHT. Und um die Sensoren zu schützten, wäre doch wohl ein Schutzschild eine gute Idee, oder? Wir sprechen hier nicht von dem üblichen Schiffsschutzschild."

Sara machte eine beruhigende Geste. Mrs. Tyros Argumentation war Wasser auf ihren Mühlen, denn sie war selbst der Meinung, dass man nicht innerhalb weniger Stunden revolutionäre Fortschritte machen oder neue Erkenntnisse sammeln konnte. "Vergessen wir mal die wissenschaftlichen Sensoren", redete sie Lorena zu. "Ein Flug in den Nebel ist praktisch ein Blindflug. Weder visuelle noch taktische Anzeigen - bzw. Messinstrumente - funktionieren. Sehen Sie denn eine Möglichkeit, wie dieser Metaphasenschild hier bei der Herstellung der Navigationsfähigkeit hilfreich wäre?", hakte sie bei En'jel nach.

En'jel wäre fast laut geworden, hätte Ginelli sie nicht selber unterbrochen. Ein böses Funkeln erntete die ihr unbekannte Frau trotzdem. "Nun, der Schild braucht noch einiges an Entwicklung und Justierung bis er in der Lage ist, eine Sonde oder ein Shuttle im Nebel zu schützen." Sie überlegte. "Vielleicht sollten Sie sich generell erst mal auf Sonden beschränken. Ich weiß nur nicht wie viele der Captain zum 'Abschuss' freigibt. Dadurch könnten vielleicht ein paar Nanosekunden Daten übermittelt werden, die bei der Weiterentwicklung helfen könnten." Dann nahm sie Ginelli kurz ein wenig zur Seite. "Und Sie sollten Ihre Kollegin auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Sie scheint zu meinen, das sie mit einer Idee, die in den Grundfesten zwar nicht schlecht ist, aber auf die die Entwickler in UP auch schon gekommen sind, mal schnell das löst, was andere schon jahrelang erforschen", schmunzelte sie. "Nicht dass Ehrgeiz in der Richtung schlecht wäre, allerdings fehlt ihr zusätzlich die nötige Portion Realismus", zwinkerte sie und hoffte, dass Ginelli ihr die Worte nicht übel nahm... Schließlich sollten sie auch Ginellis Einschätzung der ganzen Sache bestätigen.

"Das wird sie noch lernen", raunte Sara leise zurück, En'jel bestätigend zunickend. Laut erwiderte sie dann: "Eine Sonde ist eine sehr gute Idee. Wenn Sie noch weitere Vorschläge oder Ideen haben - immer her damit."

Erst mal tippte sie auf ihren Kommunikator: "Ginelli an Captain Tholas: Bitte um Erlaubnis, eine Sonde zu Forschungszwecken in den Mutara-Nebel zu entsenden."

En'jel sah sie kurz an. "Erwähnen Sie vielleicht noch, das es diese Sonde nicht überleben wird", schlug sie flüsternd vor und wartete ab, ob sie von den Wissenschaftlern noch gebraucht würde.

Yalika saß auf dem Sofa im Büro ihres Mannes, als Ginellis Kommruf einging. Wofür brauchte die Wissenschaftschefin eine Sonde? "Eine Sonde? Was haben Sie vor, Lieutenant?" fragte sie schließlich, bevor sie eine Entscheidung fällen wollte.

"Wir würden Sie gern in den Mutara-Nebel schicken, aus zwei Gründen: Erstens um einen Multiphasen-Schild zu testen, der dazu dienen soll, Schiffe vor den Auswirkungen des Nebels zu schützen, und zweitens, um nach Möglichkeit noch ein paar Daten zu sammeln", erläutete die Wissenschaftlerin. "Es besteht allerdings eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Sonde dies nicht übersteht", nahm sie En'jels Einwurf auf. "Es könnte jedoch hilfreich für die Weiterentwicklung des Schutzschildes sein."

Gespannt wartete sie auf die Antwort - vermutlich würde sie ablehnend ausfallen.

"Hm... wir sind noch voll ausgestattet, richtig?" fragte Yalika nach, doch eigentlich brauchten sie für die bevorstehende Mission keine Sonden.

"Soweit ich weiß, ja, Ma'am", erwiderte Sara, während sie den Sondenbestand am nächsten Terminal checkte. "Ja, sind wir", meldete sie dann entschieden.

"Na schön... bereiten Sie eine geeignete Sonde vor", erwiderte Yalika, "Aber beeilen Sie sich", gab die Bajoranerin noch auf den Weg.

"Danke, Captain. Aye Aye", lächelte Sara angenehm überrascht. "Also los", feuerte sie Lorena an, und blickte dann fragend zur Chefingenieurin. "Haben Sie Lust mitzumachen?"

En'jel wusste nicht so richtig was sie darauf antworten sollte - es verstieß gegen ihre Prinzipien, etwas mit einem Schutzschild herzurichten, von dem sie wusste, dass er nicht funktionierte und die Sonde nach etwa einer Nanosekunde zerstört würde - die Sonde tat ihr leid. Und irgendwie konnte sie nicht mal sicher sagen, dass die Sensoren sich in der kurzen Zeit ausrichten und vernünftige Werte übermitteln konnten. "Ähm nein. Ich hab noch ein wenig zu tun... wenn Sie nicht klar kommen rufen sie mich."

Sara zog überrascht ihre Brauen hoch. "Offenbar habe ich sie falsch verstanden, ich dachte, die Sonde wäre Ihre Idee? Aber bitte....schade...aber ich will Sie bestimmt nicht vom Arbeiten abhalten."

Damit wandte sie sich Lorena zu. "Wie sieht's aus?"

En'jel schüttelte nur den Kopf. Ginelli hatte nur Vorschläge gewollt. Davon, dass Angel sie umsetzen sollte war nicht die Rede gewesen, und die Reaktion Ginellis zeigte ihr, das Ginelli wohl selber nicht wusste was sie wollte. Zumindest verstand sie die Frau nicht, und es war ihr im Moment auch egal, also verließ sie die Astrometrie, da sie nach dieser verwirrenden Aussage sowieso von den Wissenschaftlern ignoriert wurde. Irgendwie schien die Wissenschaftlerin ihr nicht zugehört zu haben, oder sie spekulierte auf ihr Glück. Zumindest war sich Angel nicht bewusst auch nur eine minimale Chance erwähnt zu haben, das die Sonde 'überlebte'.

   -- Independence Maschinenraum

"Aotaka..." sprach En'jel ihren Stellvertreter an und nutzte ihre führende Position mal aus. "Falls die Wissenschaft Probleme hat mit ihrer Sonde... kannst du das übernehmen?"


--- ca. 13:00 Uhr, Independence Quartier Khaar/Patterson

"Computer, wo ist Colonel Vaughn?", fragte Mila, und der Computer berichtete ihr unverzüglich, dass sich die gesuchte Person auf der Krankenstation befand.

'Treffen wir uns bei der Krankenstation; da ist sie zur Zeit', versuchte sie, Corik zu informieren. Die Entfernung war schon sehr groß, doch sie konnte ihn trotz, dass sie nur zur Hälfte bajoranisch war, zumindest schwach wahrnehmen.

   -- Independence Gänge

Corik sah Mila dankbar an, als er sie im Gang auf sich zukommen sah. Die Übermittlung war zwar schwach, aber dennoch verständlich gewesen.

"Hey, kein Problem.", meinte Mila leise und lächelte Corik an, "Gehen wir und bringen diese Sache hinter uns, so schwer es auch fallen mag."

Corik nickte. "Ja, danach kommt dann die Überlegung, wie wir es Vasquez einfach machen, sich in den Posten des Abteilungsleiters einzuarbeiten."

"Danach", mahnte Mila zur Ruhe, denn Vaughn brauchte wohl die volle Aufmerksamkeit beider.


--- 13:00 Uhr, Independence Krankenstation

Corik nickte und trat mit Mila in die Krankenstation, strich ihr kurz über den Rücken. In der Krankenstation sah er sich suchend nach der Pilotin um, entdeckte sie schließlich umringt von den Ärzten und dem Counselor des Schiffes.

Langsam trat er auf die Gruppe zu, schwieg aber für den Moment, bis die Ärzte oder der Counselor die beiden bemerkten.

Nachdem John erneut Kirahs Werte überprüft hatte, konnte er feststellen, dass sich ihre Werte deutlich verbessert hatten.

"Ich denke mir, dass wir sie wach machen können", sagte er offen im Raum.

Langsam ließ die Wirkung des Mittels nach, welches John ihr verabreicht hatte. Kirah spürte, wie ihr Geist langsam wieder wach wurde und auch in ihren Körper die Lebensgeister zurückkehrten. Sofort wanderten ihre Hände wie von selbst zu ihrem Bauch. Kirah konnte das Kind noch spüren. Also war es noch einmal gut gegangen. Sie hätte es nicht verkraften können, wenn auch noch ihrem Kind, Kirah hoffte es würde ein Junge werden, etwas passiert wäre. Kirah schlug die Augen auf und sah John neben sich stehen. "Das Kind", krächzte sie.

Kamil bemerkte den Kommandanten von Mamori, den er auf der Konferenz im Besprechungsraum kennen gelernt hatte, schon als er und seine Begleiterin die Krankenstation betraten. Er blickte auf Colonel Vaughn und wusste sofort, dass sie mit ihrer Vermutung Recht hatte. Wenn der kommandierende Offizier der Station schon persönlich vorbei kam, dann konnte nur das Schlimmste mit ihrem Mann passiert sein. Kamils Gedanken kreisten um seine Patientin, ihren Mann und ihre Tochter. Er hoffte, dass es ihr wenigstens gut ging.

Kamil nickte Khaar und Patterson entgegen und flüsterte ein leises "Sir". Mit einer Geste bat er darum, die beiden unter vier Augen sprechen zu können und alle drei gingen außer Hörreichweite von Colonel Vaughn.

"Sie hatte Recht, ihr Ehemann ist tot", deutete Kamil leise die Anwesenheit, "sie ist zusammengebrochen, fast panisch geworden und hätte beinahe ihr Kind verloren. Ich bin mir nicht sicher ob sie in diesen Zustand diese Nachricht hören sollte."

Corik sah kurz zu Mila, als er den Bericht des Arztes hörte. Bei der Erwähnung eines Kindes fiel ihm ein, dass es ja noch die Tochter der beiden gab, welche jetzt vermutlich irgendwo auf Mamori möglicherweise ihren Vater suchte. "Nun Doktor, es wird sich nicht umgehen lassen. So leid es mir tut. Die gemeinsame Tochter der beiden gehört auch versorgt, im Augenblick wäre eine vertraute Umgebung sicherlich das Beste, und in ihrem derzeitigen Zustand kann Colonel Vaughn eh nicht ihre Aufgabe als Pilotin ausüben. Es wäre vermutlich besser, sie würde mit ihrer Tochter zusammengebracht."

Kirah sah auf, als die Tür der Krankenstation sich öffnete und Khaar und Patterson eintraten. Sie hatte also recht gehabt, Suvan war tot. Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Dann verfolgte sie den Weg der beiden und beobachtete, wie Mshindi die beiden abfing und mit ihnen redete. Als Kirah sich aufsetzte fingen auch die für eine idronianische Schwangerschaft üblichen Niesser an. "Ich wusste, dass das kommt." fluchte Kirah und nieste mehrfach hintereinander. Kaum eine kurze Pause, richtete Kirah ihren Blick wieder auf Mshindi, Patterson und Khaar.

"Sie haben Recht Sir", antwortete Kamil nachdenklich, "in diesen Zustand kann sie kein Shuttle fliegen, nicht einmal auf dem Holodeck! Aber für einen Transport sollte sie bereit sein."

Corik nickte. "Gut. Könnte jemand von Ihrem Personal sie begleiten?" fragte er, blickte dabei Mila an. "Oder warten Sie, ich muss auch noch eine personelle Veränderung vornehmen..." Bei diesen Worten blickte er Mila fragend an, allein schon wegen der Sicherheit. Vasquez hatte noch keinerlei Erfahrung in Sachen Führung, und Mila könnte sicherlich auch versuchen, das Problem mit dem Informationsfluss zu lösen.

"Ich soll mitfliegen?", wollte Mila sicher gehen, und sie konnte sich denken, warum. Schließlich war Vasquez erst zur Stellvertreterin befördert worden und musste selbst Erfahrungen sammeln. Doch ob ein Commander Michaels das richtige Einfühlungsvermögen hatte, die Frage wollte Mila lieber noch offen lassen.

Corik nickte. "Ich würde sagen, im Anbetracht dessen, was sich ereignet hat, wäre es vielleicht sinnvoll, jemanden an Bord zu wissen, der schon Erfahrung mit Stationssicherheit hat", erklärte er ruhig. 'Auch wenn ich dich lieber bei mir haben würde', setzte er in Gedanken hinzu.

"Das ist wahr... in Ordnung, ich kehre nach Mamori zurück", erwiderte Mila, und sie wusste, dass ihm diese Entscheidung schwer gefallen war. 'Ich weiß, und ich wäre lieber bei Dir.', erwiderte sie seine Gedanken.

'Ich hoffe, wir haben die Verhandlungen schnell abgeschlossen, dann sind wir auch wieder zusammen.' Corik nickte. "Gut, dann bringen wir es hinter uns", murmelte er leise vor sich hin, blickte zum Biobett, wo die junge Witwe lag. Langsam schritt er auf die Frau zu und nickte dem Counselor zu. Mit ernster Miene sah er Kirah Vaughn an, suchte nach den geeigneten Worten. Er wollte sie keinesfalls wieder in Panik versetzen. Ein kurzer Blick zu Mila, dann wieder zurück auf das Biobett. "Colonel Vaughn", begann er ruhig, nahm neben ihr Platz, damit sie ihn anblicken konnte. Einen Moment überlegte er, ob er ihre Hand nehmen sollte, um beruhigender zu wirken. Aber er blickte sie nur ruhig an und versuchte beruhigend zu wirken. "Eben bekam ich eine Nachricht von Mamori. Ihr Mann kam beim Entschärfen der Bomben auf Mamori um. Sein Anzug war nicht richtig verschlossen. Warum, wird noch untersucht, ich vermute mal einen Materialfehler, aber sicher kann ich es Ihnen nicht sagen." Er machte eine kurze Pause. "Commander Patterson wird Sie gleich nach Mamori begleiten. Dort haben Sie die Möglichkeit zusammen mit Ihrer Tochter Abschied von ihrem Mann zu nehmen."

"Ich weiß es schon, Captain. Ich habe es in dem Moment gespürt, wo er gestorben ist", erklärte Kirah mit überraschend fester Stimme. "Alles was mir jetzt noch von meinem Mann bleibt, sind meine Kinder." meinte sie und war neugierig, ob Khaar den Hinweis verstehen würde. "Ich danke ihnen, Commander, dass sie mich begleiten werden. Ich nehme an, es ist geplant, dass ich die Sachen meiner Tochter einpacke, und sie solange mit hier auf die Independence hole, bis ich mit meiner Staffel nach Mamori umziehen kann, oder?" Fragend sah sie Khaar an.

Corik schüttelte leicht den Kopf. "Nein, Sie werden mit Ihrer Tochter dort bleiben. Im Augenblick bedarf es für Sie beide einer Phase, wo Sie Ihre Trauer verarbeiten müssen", erklärte Corik ruhig. "Und Ihr ungeborenes Kind bedarf auch eines gewissen Schutzes", erklärte er ruhig. "Sie brauchen jetzt die Ruhe. Ihre Staffel wird an Bord dieses Schiffes bleiben. Ich werde Ihren Stellvertreter anweisen, Ihre Aufgabe zu übernehmen, dass Sie sich auf den Flug vorbereiten können."

Kirah nickte nur, als sie hörte, dass sie auf Mamori bleiben würde. Als ihre Staffel ins Gespräch kam wurde Kirah hellhörig und ihre Augen bekamen ein seltsames Flackern. "Wenn meine Schiffe hier auf der Independence bleiben und ich auf Mamori bin, was soll ich dann machen? Wenn Sie meinen, ich würde jetzt auf Mamori nur Däumchen drehen sind sie falsch gewickelt, Captain. Ich will fliegen, ich muss fliegen. Fliegen ist mein Leben. Ich wüsste nicht, was ich sonst tun sollte", erklärte Kirah energisch.

Corik schüttelte erneut den Kopf. Das würde wohl schwerer werden, als er erwartet hatte. 'Mila, kannst du dich schon um den Flug kümmern? Damit ein Shuttle bereit steht und sowohl die Brücke und auch Mamori informiert sind?' bat er Mila in der gemeinsamen Verbindung, während er weiterhin ruhig zu der Pilotin blickte. "Sie werden nicht fliegen. Der Arzt hier hat mir eben gesagt, es wäre viel zu gefährlich für Sie, während Ihrer Schwangerschaft zu fliegen. Selbst wenn es nur das Holodeck wäre. Aber selbst, wenn er es mir nicht gesagt hätte, das medizinische Bedenken da wären, für Sie besteht Flugverbot während Ihrer Schwangerschaft", erklärte er ruhig. "Was Sie tun können, das sind die Aufgaben, die Sie als Staffelleitung sowieso an Verwaltungsarbeit erledigen müssen. Mehr ist im Augenblick nicht drin." Er sah die Pilotin ruhig an, wartete auf die Reaktion.

"Das ist nicht ihr Ernst!" tobte Kirah. "Nicht einmal auf dem Holodeck fliegen? Während der gesamten Schwangerschaft?" fragte sie gefährlich leise und warf Mshindi einen mörderischen Blick zu. "Ich werde also zu einem beschissenen Schreibtischtäter degradiert, während andere den Spaß haben", fasste Kirah verachtend zusammen und sah Khaar feindselig an.

Joryn fasste die junge Frau an ihren Schultern. "Bleiben Sie bitte ruhig, das bringt Ihnen jetzt nichts, und Ihrem Kind wird es auch nur schaden", versuchte er sie zu beruhigen. Corik nickte dem Counselor dankend zu, bevor er sich wieder an Kirah wandte. "Auf Mamori werden Sie im Augenblick eh keine Holodecks finden, die haben nur mindere Priorität." Corik lächelte Kirah an. "Wir wollen doch nur, dass es Ihnen und Ihrem Kind gut geht. Darum ist es in der Sternenflotte üblich, dass ein Offizier und das ungeborene Leben in ihm vor allen möglichen Gefahren geschützt wird, was in Ihrem Fall das Fliegen wäre. Das heißt also auch die gesamte Schwangerschaft." Er machte eine Pause. "Und die Schreibtischarbeit, die müsste so oder so erledigt werden, sie gehört zu Ihrem Posten genauso dazu, wie das Fliegen oder im Augenblick eben das nicht fliegen dürfen." Corik griff nach der Hand der Frau. "Sie wollen doch sicher Ihr ungeborenes Kind nicht gefährden, oder?"

"Doch, das hilft mir nicht völlig an die Decke zu gehen", meinte Kirah grimmig. "Während meiner ersten Schwangerschaft bin ich auch uneingeschränkt auf Einsätze gegangen, was selbstverständlich auch das Fliegen beinhaltete. Daher verstehe ich nicht, warum dies nicht auch jetzt so sein kann", knurrte Kirah. Plötzlich wurde Kirah ganz ruhig und sah den Captain an, ihr Blick ging jedoch an ihm vorbei ins Leere. Unbewusst glitt ihre freie Hand zu ihrem Bauch. "Nein, das will ich nicht. Das wäre das Letzte, was ich wollte", erklärte sie leise.

"Colonel, ich denke, wir haben auf der Station mehr als genug damit zu tun, dass alle Dinge, die wir brauchen, so funktionieren, wie wir es wünschen. Das gilt auch für den Hangar Ihrer Staffel", warf Mila ein und sah Corik an. "Corik, ich informiere Mamori über den Sachverhalt und werde Captain Tholas bitten, uns ein Shuttle zur Verfügung zu stellen", bestätigte sie seinen Wunsch verbal.

"Wenn Sie meinen. Ich sehe schon, in der Hinsicht habe ich verloren", gab Kirah klein bei, aber sie bedachte Khaar als Überbringer der Nachricht immer noch mit einem bösen Blick.

Corik drehte sich kurz zu Mila um, lächelte sie an. "Danke", erwiderte er, bevor er sich wieder Vaughn zuwandte. "Ihre Sicherheit und die Ihres ungeborenen Kindes geht uns vor", erklärte Corik immer noch ruhig. Das hier das letzte Wort noch nicht gesprochen schien, vermutete er jedenfalls mal, aber er hoffte, sie würde vernünftig sein.

Joryn war dem Gespräch weiter schweigend gefolgt, blickte jetzt zwischen Vaughn und dem Arzt hin und her. "Ich denke, wenn der Doktor nichts dagegen hat, werde ich Sie zu Ihrem Quartier begleiten, damit Sie sich für den Flug vorbereiten können, und zusammen werden wir Ihr Gepäck zusammenpacken."

Kirah zuckte kaum merklich angesichts von Cass' Worten zusammen. Sie wusste, der Counselor meinte es nur gut, doch es zeigte Kirah, dass man ihr nicht mal mehr zutraute ihre Sachen alleine zu packen. "Meinetwegen können wir das tun", meinte Kirah nur und wartete ab, was Mshindi dazu sagen würde.

'Sie denken immer, sie wären unverwundbar', dachte Kamil, als er die Einwände von Colonel Vaughn bei dem Gespräch vernahm und ihren verärgerten Gesichtsausdruck sah. Während er die Werte betrachtete, die das Biobett anzeigte, wanderte seine linke Augenbraue langsam nach oben, während er weiter darüber nachdachte wie störrisch viele Offiziere sein können.

"Es spricht nichts dagegen, dass Colonel Vaughn die Krankenstation jetzt verlassen kann. Bitte sorgen Sie aber für viel Ruhe", antwortete Kamil auf Cass' Frage. Dann nahm er ein PADD von einem der Tische und programmierte die Aufzeichnungen des Biobettes ein und machte einige Anmerkungen. Danach überreichte er es Lt. Cmdr. Patterson. "Könnten Sie das bitte dem Arzt auf Mamori mitgeben, für alle Fälle und damit die Bescheid wissen."

"Mache ich, Doktor", erwiderte Mila und nahm das PADD, wandte sich kurz Corik und Vaughn zu. Sie hoffte, dass Vaughn soweit vernünftig war, was die Fliegerei betraf.

Joryn nickte und streckte Kirah seine Hand hin, lächelte sie mitfühlend an. "Sie haben mir immer noch nichts wirklich von Ihrer Tochter erzählt", versuchte er sie in ein Gespräch für den Weg zu verwickeln.

Fast ein wenig zaghaft nahm Kirah Cass´ Hand an. Es schien ihr, als würde diese ihr Halt und Trost bieten, auch wenn Kirah diese Erklärung rational für Schwachsinn hielt. Für den Moment half es ihr jedoch. "S´thani ist ein süßes kleines Mädchen. Ein richtiger kleiner Wildfang. Sie hat so viel von ihrem Vater", erklärte Kirah. Als die Worte auf Suvan fielen, stockte Kirahs Stimme für einen Moment. "Was möchten Sie denn hören?" fragte sie nach ein paar Sekunden.

Corik sah dem Counselor nach, trat dann schließlich zu Mshindi und Mila, schwieg jedoch für den Moment.

Joryn führte Kirah nach einem knappen Nicken zu den Ärzten, dem Captain und dem Commander aus der Krankenstation heraus, tätschelte beruhigend ihre Hand.

Corik sah Mila an. "Du solltest packen. Ich kümmere mich um das Shuttle", flüsterte er ihr leise zu. "Ich komme dann so schnell wie möglich zum Quartier."

"Gut... bis gleich.", erwiderte Mila, drückte Corik nochmals sanft die Hand und verließ die Krankenstation in Richtung Quartier.

Corik sah Mila nach, trat schließlich in Richtung des Turbolifts, um die Brücke aufzusuchen.

Als sich die Türen der Krankenstation hinter Captain Khaar schlossen, pustete Kamil einmal durch und drehte sich zu seinem Stellvertreter. Er blickte Marais staunend an und begann zu lächeln. "Mann, das war ja was", sagte Kamil kurz und schritt zu dem Biobett, auf dem Colonel Vaughn zuvor gelegen hatte. Mit beiden Armen abstützend starrte er nachdenklich auf das Bett und suchte nach Fragen, dessen Antworten er schon kannte. Kamil hatte ein schlechtes Gefühl dabei, die junge Pilotin zurück auf die Station zu schicken, doch konnte er seine Empfindungen nicht als Basis für seine Empfehlungen nehmen. Und aus medizinischer Sicht gab es keine Bedenken.

   -- Quartier Khaar/Patterson

An und für sich waren ihre Sachen schnell gepackt, da die großen Kisten bereits auf Mamori lagerten, und ihren Seesack mit der Kleidung hatte sie ebenfalls schnell beladen.


--- 13:05 Uhr, Mamori Gänge

Missmutig trottete S´thani hinter Coneja her und widerstand erfolgreich allen Versuchen der Frau, sie zum Schnellergehen zu bewegen. "Is will aber nist zu dieser Conzellar", sagte S´thani trotzig und blieb mitten im Gang einfach stehen. "Ich will zu meinem Daddy", quengelte das Mädchen und Tränen glitzerten in ihren Augen.

"Das verstehe ich ja", seufzte Estrella und hockte sich vor die Kleine, um ihr in die Augen zu sehen und ihr zärtlich über die Haare zu streicheln. "Aber das geht jetzt nicht, meine Süße. Bist Du müde? Soll ich Dich ein bisschen tragen?"

"Aber warum denn nist?" fragte S´thani quengelnd nach. "Ich will meinen Daddy, oder meine Mommi", stellte S´thani energisch klar, obwohl dem Mädchen bewusst war, dass seine Mutter wohl sehr weit weg sein würde. S´thani nickte nur auf Estrellas Frage hin und streckte ihr die Ärmchen entgegen. Mit Mühe verkniff sie sich ein Gähnen und hielt krampfhaft die Augen offen.

"Ich weiß, ich kümmere mich darum...", murmelte Estrella leise in beruhigendem Ton und nahm die Kleine hoch, so dass S'thanis Kopf auf Estrellas Schulter ruhte. Die Arme verschränkte die Babysitterin unter dem Po der Kleinen. Breitbeinig, kuschelig, warm und beruhigend war diese Position für das Kind - und manchmal schliefen Kinder in dieser Position auch gerne ein, worauf Estrella hoffte.

Zärtlich über den Rücken des Mädchens streichelnd, summte Estrella leise ein Schlaflied vor sich hin, während sie in sehr gemächlichem Tempo den Weg zur Counselor fortsetzte.

S´thani spürte, wie sie immer schläfriger wurde. Doch noch hielt sie sich krampfhaft wach. Langsam wurde die Kleine eingelullt und fiel in einen leichten Schlummer.

Estrella lächelte, als sie spürte, wie die Kleine einschlummerte, aber sie setzte die Streicheleinheiten und das Schlaflied-Gesumme sicherheitshalber noch fort.

Kurze Zeit spät erreichte sie das Quartier der Counselor und betätigte den Türsummer.

S´thani hörte das Geräusch des Türsummers wie aus weiter Ferne. Doch momentan fand es die Kleine so gemütlich, dass sie sich nicht entschließen konnte nachzusehen. So döste S´thani weiter.


--- 13:05, Mamori, Quartier Xilan

Liu hörte den typischen Türsummer. Das musste nun S'thani zusammen mit PO2 Coneja sein. Liu versuchte, so freundlich wie möglich auszusehen und sagte dann: "Herein", woraufhin die Türen sanft aufglitten.

Nachdem die PO2 mit dem Kind auf ihren Schulter hereingetreten war, bemerkte Liu, dass es schlief. Deswegen hob sie erst mal ihren Finger an den Mund und sagte leise: "Setzen Sie sie erst mal ganz sanft im Schlafzimmer ab."

Estrella nickte behutsam, angenehm überrascht darüber, dass die Counselor offenbar Bescheid wusste, und ließ sich langsam und vorsichtig auf Lius Bett nieder. Sie streichelte weiter S'thanis Rücken und hielt sie fest, überzeugt, dass die Kleine noch nicht fest genug schlief, um nicht aufzuwachen, wenn man sie umbettete. Fragend blickte sie die Counselor an.

Auch wenn Liu jetzt wahrscheinlich einen Fauxpas beging, so deutete sie Estrella erst mal an, wieder in den Nebenraum zu kommen. Die Kleine würde schon nicht in der Zwischenzeit aufwachen. Mit sehr leiser Stimme sprach sie dann: "Wissen Sie eigentlich Genaueres über den 'Verbleib' ihres Vaters?" Sie hatte sich angewöhnt, wenn Kinder auch nur im nächsten Raum schliefen, äußerst behutsam vorzugehen. "Und ahnt sie schon etwas? Beziehungsweise, wie geht es ihr grad im Allgemeinen so?" löcherte die Counselor weiter die Unteroffizierin.

Die ließ sich rücklings auf das Bett sinken und drehte sich dann behutsam auf die Seite, so dass S'thani schließlich neben ihr zu liegen kam. Dann stahl sich Estrella mit sehr langsamen, vorsichtigen Bewegungen davon.

"Nein, mir wurde nur mitgeteilt, dass er 'verschieden' ist", erwiderte sie dann ebenso leise. "Ihr geht es eigentlich sehr gut, sie weiß noch nicht was passiert ist. Sie hat allerdings schon nach ihrem Vater gefragt, oder wahlweise nach ihrer Mama."

Traurig blickte sie der Counselor in die Augen. "Wie bringt man es denn so kleinen Kindern bei? Kann sie das in dem Alter überhaupt schon verstehen?"

"Um ehrlich zu sein, bin ich mir selbst noch nicht sicher. Auf alle Fälle werde ich nichts diesbezüglich unternehmen, bevor ich nicht mit S'thanis Mutter geredet habe." Dann ging sie langsam zum Replikator und fragte: "Darf ich Ihnen was anbieten, oder müssen Sie gleich wieder zum Dienst?"

"Ich bin im Dienst. Aber gegen eine Cola wird wohl nichts einzuwenden sein", lächelte sie dankbar. "S'thanis Mutter ist jedoch nicht an Bord", fuhr sie nachdenklich fort, "können Sie sie denn erreichen?"

Als Estrella nach einer Cola fragte, schaute Liu zuerst komisch, gab dann aber den Wunsch an den Replikator weiter. Und es kam genau das raus, was Liu erwartete: Sluggo Cola, die schleimigste Cola der Galaxis. Während Liu das leicht grüne Getränk überreichte, beantworte sie nebenbei die Frage: "Also wenn ich es richtig verstanden habe, soll die Kleine so bald wie möglich zu ihrer Mutter gebracht werden."


--- 13:05 Uhr, Independence Brücke

Auf der Brücke angekommen, sah sich Corik nach Captain Tholas um, fand aber nur ihren ersten Offizier vor. "Commander", grüßte er ihn und ging auf ihn zu. "Ich nehme an, Captain Tholas ist noch bei dem Commodore?"

"Nun, Captain, das ist durchaus im Bereich des Möglichen", antwortete Gungan, während er aufstand. "Aber Sie sind doch bestimmt nicht hier, um sich über den Aufenthaltsort von Captain Tholas zu informieren, oder?"

Corik nickte. "Wahrlich nicht, Commander. Ich benötige ein Shuttle, welches Commander Patterson und Lt. Colonel Vaughn nach Mamori bringt."

In Anbetracht seines Gegenübers verkniff sich Gungan seinen ersten Kommentar. "Ein Shuttle nach Mamori. Das sollte wohl kein großes Hindernis darstellen. Die Hangarcrew wird sich über jeden frei werdenden Platz freuen, seit wir diese Peregrines aufnehmen mussten. Wird ein Pilot benötigt?"

Corik überlegte kurz. "Nein, ich denke, Commander Patterson wird dies auch erledigen können. Dann braucht keiner Ihrer Piloten die Strecke zweimal fliegen, und das Shuttle überstellen wir dann, wenn die Independence nach der Mission an Mamori andockt."

Gungan zuckte leicht mit den Schultern. "Wie Sie meinen. Brauchen Sie sonst noch etwas? Einen bestimmten Typ?" fragte er.

"Wenn möglich ein Schnellshuttle. Ich denke, es wäre sinnvoll, wenn Colonel Vaughn schnell auf Mamori ist", erklärte Corik.

"Ich denke, ein Typ 9 sollte ausreichen. Ich werde das Aeroshuttle nicht freigeben", sagte Gungan. "Oder sind Sie nicht der Meinung?"

"Das Aeroshuttle dürften wir auf Mamori im derzeitigen Zustand auch nicht aufnehmen können", erklärte Corik. "Dann bereiten Sie bitte alles vor, und ich hätte gerne noch eine Leitung nach Mamori in mein Quartier, damit ich meinen Stellvertreter informieren kann."

"Das Shuttle wird in einer halben Stunde abflugbereit sein", sagte Gungan.

"Danke Commander", erwiderte Corik nickend. "Ich bin dann wieder in meinem Quartier."

"Selbstverständlich", erwiderte Gungan. Dann wies er die OPS an die gewünschte Verbindung herzustellen, was auch sogleich erledigt wurde. Er setzte sich wieder und grummelte leise vor sich hin. Dann wies er die Hangarcrew an, ein Shuttle abflugbereit zu machen, und vermerkte dies und den Flugplan im Logbuch.

Corik verabschiedete sich vom Commander und trat zum Turbolift.

   -- Turbolift

Corik gab dem Computer die Anweisung, wo er hinwollte, bevor er einen Kanal öffnete: "Khaar an Commodore Tholas. Ich komme gerade von der Krankenstation. Lt. Colonel Vaughn, so teilte mir Ihr Chefarzt mit, hat vorhin fast ihr ungeborenes Kind verloren. Aufgrund dieser Tatsache wird sie nach Mamori fliegen. Commander Patterson wird sie begleiten und dort die Personalsituation in der Sicherheit regeln. Ich komme gerade von der Brücke, wo ich für diesen Zweck um ein Shuttle gebeten habe, und jetzt werde ich mich mit Cmdr. Michaels in Verbindung setzen, dass sich jemand um die Tochter vom Colonel kümmern kann."

   -- Büro des Commodore

"Hier Tholas, Sie nehmen mir ja gleich eine Aufgabe ab", meinte Dan und strich innerlich den Ruf an Commander Michaels, "Ihre Maßnahme dürfte wohl das Beste sein, und ich denke, Commander Tyro wird die Aufgabe, die Sie ursprünglich Ihrer taktischen Offizierin zugewiesen hatten, ebenfalls erfüllen können. Captain Tholas ist ebenfalls informiert; sie steht gerade neben mir. Tholas Ende", beendete Dan seine Antwort und nickte. "Eine schwierige Sache vorerst abgehakt. Und ich hoffe, Vaughn lässt Mila in Ruhe fliegen", meinte er schließlich zu seiner Frau, nachdem der Kanal geschlossen war. "Ich hoffe es auch", erwiderte Yalika und erinnerte sich an das Gespräch im Casino. Die Idronianerin machte auf die Bajoranerin einen eher störrischen und sehr eigensinnigen Eindruck.

   -- Turbolift

Corik schloss den Kanal ebenfalls, um gleich darauf wieder einen neuen öffnen zu wollen. Jedoch erkundigte er sich vorher noch, wie denn der Counselor auf diesem Schiff hieß. "Computer, wie heißt der Counselor auf der Independence?" "Lt. Joryn Cass", gab der Computer zu verstehen, und Corik öffnete seinen Kanal. "Khaar an Cass. Lt., das Shuttle für Lt. Colonel Vaughn und Commander Patterson ist in 30 Minuten startbereit."


--- 13:05 Uhr, Mamori OPS

"Sir, die Independence ruft uns", meldete Wrad dem Commander und blickte Michaels fragend an.

"Dann lassen Sie mal hören", seufzte Alex uns positionierte sich vor dem Hauptschirm.

Wrad betätigte die entsprechende Taste.

   -- Independence Brücke

"Sir, die Verbindung zu Mamori steht" meldete Asudi Toriko dem 1. Offizier. "OPS an Captain Khaar, ihr Kanal zu Mamori ist geöffnet", rief er anschließend den Captain. "Independence OPS hier, ich verbinde Sie mit Captain Khaar", teilte er dann Mamori mit.


--- ca. 13:10 Uhr, Independence Gänge

"Nun, wie alt ist Ihr kleiner Wildfang?" fragte Joryn sie lächelnd, während er sie zum nächstgelegenen Turbolift führte.

So komisch es Kirah auch vorkam, Cass' Verhalten beruhigte sie tatsächlich etwas. "Sie wird demnächst drei", antwortete sie auf die Frage des Counselors. "Mal sehen, was wir aus dem Geburtstag auf Mamori machen können", schob sie traurig hinterher.

Joryn lächelte und nickte. "Deck 2", gab er den Befehl an den Computer, da er sich auch vorher über das Quartier der Pilotin erkundigt hatte, als sie den Turbolift betraten. "Es wird vermutlich ein kleines Abenteuer für die junge Dame werden", versuchte er Kirah aufzumuntern. "Womit beschäftigt sie sich denn gerne?" fragte er schließlich weiter während der Turbolift sie zu ihrem Ziel beförderte.

"Es wird auf jeden Fall eine Riesenumstellung für sie. Ich weiß nicht, wie ich ihr das mit ihrem Vater beibringen soll", meinte Kirah nachdenklich. "Sie ist sehr interessiert was Tiere angeht, doch am liebsten beschäftigt sie sich mit Raumschiffen und spielt die Raumschlachten ihrer Mommi nach. Wir haben versucht ihr das abzugewöhnen, doch ohne Erfolg", erklärte Kirah.

Joryn lächelte. "Wenn sie demnächst auf der Station Neues entdeckt, wird sie sicherlich irgendwann davon ablassen, weil das Neue sicherlich reizvoller ist, als immer das alte", erwiderte er und führte Kirah den Gang entlang zum Quartier.

"Na, da bin ich mir nicht so sicher. Ich habe mich auch nie für die Geschäfte meines Vaters interessiert, sondern mich eher für die Raumjägerstaffeln interessiert. Sehr zu seinem Ärger, fürchte ich", erklärte Kirah. Schließlich erreichten die beiden ihr Quartier.


--- 13:10 Uhr, Independence, Quartier Vaughn

"Dann wollen wir mal", seufzte Kirah und suchte erst einmal ihre Taschen und Kisten heraus.

Joryn lächelte. "Warten Sie einfach ab", erwiderte er und sah sich in dem Quartier um. "Ich würde sagen, damit Sie nicht Ihr Kind gefährden, nehmen Sie die leichten Sachen, ich nehme das Schwerere. Viel ist es ja nicht."

Kirah musste an sich halten und erst einmal tief durchatmen, bei den Worten des Counselors. "Meinetwegen. Ich scheine in dieser Hinsicht ja eh nichts mehr zu sagen zu haben", erklärte Kirah, und so wies sie Cass auf die schwere Kiste mit ihrem Reisealtar hin, während sie selbst den Seesack mit ihren Kleidern und eine Tasche mit privaten Gegenständen in die Hand nahm. "Das wäre soweit alles. Können wir dann?" fragte Kirah und verspürte angesichts des näher rückenden Abreisemoments ein beklommenes Gefühl in der Brust.


>"Khaar an Cass. Lt., das Shuttle für Lt. Colonel Vaughn
>und Commander Patterson ist in 30 Minuten startbereit."

Joryn sah auf und betätigte seinen Kommunikator. "Cass hier. Verstanden Sir", bestätigte er und schloss den Kanal wieder.

   -- Quartier Khaar/Patterson

Währendessen hatte der Turbolift auf dem Deck gehalten, wo Corik sein Quartier mit Mila hatte, machte sich auf den Weg dort hin.

Corik betrat das Quartier und sah zu Mila. "Soweit alles erledigt, ich warte nur noch auf eine Verbindung zu Michaels, dann gehöre ich die nächsten etwa 25 Minuten noch ganz dir", erklärte er ihr und gab ihr einen Kuss in den Nacken.

Mila brummte kurz auf und drehte sich zu ihrem Corik um. "Und ich bin auch soweit", verkündete sie und lächelte ihren Liebsten sanft an. Sie hoffte, das Gespräch dauerte nicht allzu lange, denn sie wollte die letzten Minuten mit Corik einfach genießen...

Corik lächelte und nahm Mila sanft in seine Arme. "Und ich warte noch auf das Gespräch", meinte er seufzend. "Ich würde dich am liebsten nicht gehen lassen, aber das ist wohl auch so eine Sache, die mein Posten mit sich bringt", meinte er entschuldigend und küsste sie sanft. In jenem Moment kam das Signal von der Brücke, dass die Verbindung stand. Leise seufzend löste er sich von Mila.

Corik drückte Milas Hand, bevor er sich an die Konsole des Schreibtisches setzte. Als das Gesicht seines Stellvertreters auf dem Bildschirm auftauchte, sah er diesen ruhig an. "Commander", grüßte er ihn mit einem knappen Nicken. "Commander Patterson wird sich innerhalb der nächsten halben Stunde mit Lt. Colonel Vaughn auf den Weg zu Mamori begeben. Dort kann der Colonel sich dann um ihre Tochter kümmern und selbst etwas zur Ruhe kommen. Vielleicht wäre es sinnvoll, sie und Cmdr. Patterson gleich zur Krankenstation zu beamen. Einer der Schlepper sollte vorläufig das Shuttle der Independence aufnehmen, bis Mamori selbst dazu in der Lage ist", erklärte er seinem ersten Offizier ruhig. "Was Cmdr. Pattersons Anwesenheit betrifft: Ich denke, sie könnte Ensign Vasquez ein wenig behilflich sein, sich in die Aufgaben einer Stationssicherheit einzuarbeiten, da Miss Patterson schließlich schon selbst Erfahrung gesammelt hat." Am liebsten hätte Corik Michaels gesagt, den letzten Befehl zu missachten, aber es war einfach das Sinnvollste in der Situation. "Es dürfte wohl das Einfachste für alle Beteiligten sein."

"Ich werde alles vorbereiten", bestätigte Alex. "Captain, ich habe Befehl von Commodore Tholas, die Tochter des Colonels zur Independence zu bringen", teilte er Khaar mit. "Hat er sie beauftragt, mir mitzuteilen, dass sich dies geändert hat?" wollte er wissen.

Corik war überrascht, zeigte dies seinem ersten Offizier nicht. "Es haben sich ein paar Neuerungen ergeben, die ich erst erfuhr, als ich Lt. Colonel Vaughn die Nachricht über ihren Mann mitteilen wollte. Also ja, die Befehle des Commodore sind hiermit abgeändert. Lt. Xilan oder sonst jemand Vertrautes für das Kind sollte sich um die Kleine kümmern, bis die Mutter eingetroffen ist."


--- 13:15 Uhr, Independence, Quartier Vaughn

Joryn verschloss die letzte Kiste und trat zu Vaughn, deutete auf das Sofa. "Setzen Sie sich bitte noch einen Moment, Ma'am", bat er sie. Ihre Störrigkeit würde ihr die Sache vermutlich nur unnötig schwerer machen. Da sie eh noch ein paar Minuten Zeit hatten, nach dem Kommruf des Captains von Mamori, wollte er versuchen, ihr vielleicht seine Beweggründe noch einmal in Ruhe zu erklären.

Erstaunt sah Kirah Joryn an. "Warum soll ich mich setzen? Es geht mir gut", protestierte sie halbherzig und kam mit einem trotzigen Ausdruck in den Augen seiner Bitte nach. "Also, was soll das Ganze? Darf ich überhaupt noch was machen?" fragte Kirah und verschränkte die Arme vor der Brust.

Joryn sah die jüngere Frau ruhig und mitfühlend an. "Natürlich dürfen Sie noch etwas tun und sollen es auch", fing er an, "aber in Anbetracht der Tatsache, dass Sie sich vor kaum einer Stunde vor starken Unterleibsschmerzen auf der Krankenstation gekrümmt haben, Ihr Kind fast verloren hätten, möchten sowohl der Arzt, als auch Ihr Kommandant Sie schützen." Er machte eine kurze Pause. "Und seien Sie doch froh darum, dass Ihr Kommandant die Botschaft um Ihre Schwangerschaft so positiv aufgenommen hat. Ich habe schon Kommandanten erlebt, die deswegen die Offiziere haben versetzen lassen. Das Gespräch, was er mit Ihnen geführt hat, zeigt, dass er dies nicht tun wird, auch wenn Ihr Flug nach Mamori für Sie vielleicht im Augenblick so erscheinen mag." Wieder machte er eine Pause. "Weiter ist zu erwähnen, dass Ihr Mann Ihre Tochter mit nach Mamori bringen konnte, das zeigt auch, dass er sicherlich nichts gegen Kinder hat, im Gegenteil. Dass er jetzt möchte, dass Sie sich auf Mamori um die Abteilungsangelegenheiten kümmern, das zeigt doch nur, dass er Sie vor einem Verlust Ihres Kindes schützen möchte." Joryn lächelte. "Ich kenne seine Akte jetzt nicht, aber vielleicht ist er selbst Familienvater, weiß in dem Falle, wie das ist, sich um ein ungeborenes Leben zu sorgen." Dass ein Kommandant sich auch Vorwürfe machen könnte, je nach Persönlichkeit, sollte ein Offizier sein Ungeborenes verlieren, dass ließ Joryn erst einmal unter den Tisch fallen. Er sah Vaughn offen an. "Andererseits, könnte man fast annehmen...", fing er an, unterbrach sich aber.

"Und ab wann darf ich wieder was tun?" fragte Kirah mit lauerndem Blick. "In zwei Tagen, in zwei Wochen, zwei Monaten oder gar nicht? Ich bin doch kein Kind mehr, was man bemuttern muss", grummelte Kirah unwillig. "Ich weiß nicht, ob ich so traurig gewesen wäre, wenn ich versetzt worden wäre. Es wäre ein neuer Neuanfang gewesen." Ihre Stimme klang gleichgültig, obwohl es ihr wohl anzusehen war, dass ihre Gefühle ganz anders lagen. "Was mich ganz kirre macht ist, dass ich nicht weiß ab wann ich wieder was tun kann und darf. Dass ich die ganzen Monate nicht mal auf dem Holodeck fliegen darf, macht mich ganz krank. Selbst als ich mit S´thani schwanger war, war das kein Thema. Da bin ich ganz normal mit der Einheit auf Einsätze gegangen", erklärte Kirah. "Was könnte man annehmen? Sprechen sie ruhig weiter, Counselor", forderte Kirah den Mann mit lauerndem Blick auf.

Joryn legte Kirah seine Hände auf die ihren, versuchte sanft ihre Arme aus der verkrampften Trotzhaltung zu lösen. "So wie ich Ihren Captain verstanden habe, werden Sie nach der Geburt Ihres Kindes wieder Ihren Flugdienst verrichten können. So lange sind Sie auf die Schreibtischarbeit, Ausarbeitung der Flugpläne, Flugtrainings und was sonst noch in Ihren Zuständigkeitsbereich neben dem Fliegen, sowohl im Cockpit als auch auf dem Holodeck, fällt." Er lächelte sie an. "Sie sind auch kein Kind mehr, tragen aber ein ungeborenes Leben in sich, was genauso geschützt werden muss wie Ihr Leben." Er legte kurz den Kopf schief. "Dass Sie während der ersten Schwangerschaft geflogen sind oder überhaupt fliegen durften, spricht nicht wirklich für Ihren damaligen Kommandanten und auch nicht für den behandelnden Arzt, wenn ich ehrlich sein soll. Der Kommandant wie auch der Arzt haben Ihnen gegenüber die Verpflichtung, Sie und in einer Schwangerschaft das ungeborene Leben in Ihnen zu schützen. Welches sich hier richtig in Form von Flugverbot und die Aussetzung von Außenmissionen auszeichnet" erklärte Joryn ruhig, während er versuchte, ihre Hände auf ihren Bauch zu bringen. "Sie hatten damals großes Glück, dass nichts passiert ist, was Sie und Ihre Tochter gefährdet hätte. Nur weil Ihr damaliger Kommandant und der Arzt es nicht unterbunden haben, ist es nicht sofort richtig." Er unterbrach sich kurz und holte unmerklich Luft. "So wie Sie sich gegen den Schutz für sich und Ihr Kind wehren, könnte man schon fast davon ausgehen, Sie wollten dieses Kind gar nicht."

"Na, prima. Also doch ein Schreibtischtäter", grummelte Kirah. "Wissen Sie eigentlich, wie lange 7 Monate sein können? Wenn die um sind, werd ich gar nicht mehr fliegen können, da ich es verlernt haben werde", meinte sie sarkastisch. "Nun, was den Arzt der Einheit betrifft, so trifft ihre Einschätzung zu. Doch enthalten Sie sich jedweden Kommentars über Colonel Benester, da sie den Mann wahrscheinlich nicht kennen. Er hat das einzig Richtige getan, nämlich mich meinen Job erledigen lassen", stellte Kirah energisch klar. Kirah versuchte sich gegen Joryns Versuch, ihre Hände auf ihren Bauch zu legen zu wehren, doch er tat es mit einer sanften Gewalt, der Kirah nichts entgegen zu setzen hatte. Als sie die letzten Worte des Counselors registrierte sah Kirah rot. Sie sprang auf und sah Joryn zornig an. "Was wissen sie denn schon? Dieses Kind ist alles, was mir von Suvan geblieben ist!" schrie sie. "Aber das können sie nicht verstehen. Sie können nicht verstehen, wie es ist, erst einen geliebten Menschen zu verlieren und dann auch noch mehr oder weniger den Job zu verlieren. Das Fliegen war mein Leben", fügte sie resigniert hinzu. Gekrönt wurde ihr Wutausbruch von den typischen, eine idronianische Schwangerschaft begleitenden Niessern. Ermattet ließ sich Kirah wieder auf dem Sofa nieder.