Mission 2: Neubeginn

Starbase Mamori - Die Chronik
Juni 2006, Teil 2: Gesamt 89 Züge
Spielzeit: 2. Juli 2380, ca. 10:30 Uhr vormittags

Kapitel 23: Zähnefletschen, Lächeln und Winken

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*** 07:30 Uhr morgens. 21 Lichtjahre entfernt von Starbase Mamori ***


--- Klingonisches Schiff "IKS Tik Tah"

Nortan betrat die Brücke des alten D7 Kreuzers, den er vor Jahren den Klingonen abgeknüpft hatte. Bei dieser Freibeuter-Aktion waren auch 2 Klingonen zu ihm übergelaufen. Somit umfasste die momentane Crew 15 Männer und eine zahnlose Cardassianerin.

Nortan war ein typischer Nausikaaner mit langen schwarzen Haaren und üblem Mundgeruch. "Status!" brüllte er die Brückencrew an.

Mentak aktivierte den leicht blinden Hauptschirm und antwortete: "Wir nähern uns der Grenze des bisher erforschten Föderations-Raumes, Eure Lordschaft."

Nortan gab dem Klingonen einen Klaps auf die Schulter als Bestätigung.

Galep die Cardassianerin schaute Nortan unterwürfig an. "Keine besonderen Funksprüche, Eure Lordschaft", meldete sie mit ihrem zahnlosen Mund.

Nortan genoss es, wenn er mit seinem Freibeuter-Titel angesprochen wurde, das zeigte ihm, dass die Crew noch zu ihm hielt.

"Maschinenraum an Brücke - Wann darf ich denn wieder Dilizium in den Antrieb schaufeln? Meine Maschinen frieren schon wieder", maulte es kräftig im Kommsystem.

Nortan musste lachen, was bei jedem Menschen Gänsehaut verursacht hätte.

"UPS - verzeiht, Eure Lordschaft, ich konnte ja nicht ahnen...", kam es auf einmal kleinlaut aus den Lautsprechern.

"Schon in Ordnung, Du Flegel - hast ja recht! Der kleine Frachter letzten Monat hat nicht viel Abwechslung und Reichtümer eingebracht", beruhigte Nortan seinen Gefolgsmann.

"Nicht viel ist gut", meinte der Nausikaaner an der Feuerorgel.

Nortan merkte, dass die Moral mal wieder niedrig war und somit auch die Reflexe nachließen. "Mentak - Polier mal Deine Scannerschüsseln und such uns was zum Plündern!" befahl er dem Klingonen.

Nach ein paar öden Stunden meldete sich Mentak mit Begeisterung. "Eure Lordschaft - Wir haben mehrere Spuren von Föderationsraumschiffen gefunden. Laut der Signatur müssten es Frachter gewesen sein, und einer treibt im All mit einem Defekt am Warpantrieb", informierte er Nortan.

"Tarnschirm ein - Phaserbänke und Torpedorampen entstauben. Die Nussschale ist unsere Abwechslung!" befahl Nortan, während er sich in den schweren Sessel fallen ließ.

Somit nahm die IKS "Tik Tah" den havarierten Frachter ins Zielkreuz und beschleunigte.

Nach ein paar Minuten erreichten sie den havarierten Föderationsfrachter.

"Eure Lordschaft - Der Frachter ist immer noch nicht warpfähig. Zudem kommt, dass wir in der Nähe geringe Spuren einer Ferengie-Warpsignatur orten", berichtete Mentak.

In dem Moment ging eine Begeisterungswelle durch das ganze Schiff, da alle internen Kommkanäle aktiviert waren.

Prompt fingen die Klingonen ein Schlachtlied an, das einige Nicht- Klingonen mittlerweile mitsingen konnten.

Nortan der Nausikaner versuchte auch sein Glück, aber seine Stimmbänder waren nun mal nicht für alle Laute vorgesehen, und somit verhaute er immer wieder den Ton oder krächzte nur diverse Textpassagen.

Als die Phaserreichweite erreicht war, ging der Kreuzer, immer noch getarnt, unter Warp.


--- Ferengi Marauder der D'Kora-Klasse, gleiche Gegend im All

Ein Ferengi Marauder der D'Kora-Klasse kam urplötzlich, wie aus dem Nichts, aus seinem Warp-Transferkanal und stoppte nur 1000 Meter vor dem Frachter.

Bractor hatte eigentlich einen wichtigen Auftrag zu erledigen, aber dieser Frachter war eine gute Gelegenheit, nebenbei Profit einzufahren.

"Hier spricht Bractor", sprach der Anführer der 'Ferengi-Gauner' in die Komm-Anlage. "Sie befinden sich mit Ihrem Frachter im interstellaren freien Raum. Da Ihr Schiff antriebslos im All treibt, mache ich daher meine Bergungsansprüche geltend...."

   -- Freibeuter-Schiff IKS "Tik Tah"

Mentak identifizierte nun beide Signaturen. "Eure Lordschaft - Der Frachter gehört der Yorkshire Klasse an, und das Ferengie-Schiff der D'Kora Klasse", berichtete er.

"Eure Lordschaft - Die Ferengie kontaktieren den Frachter, ich lege es auf die Lautsprecher", ergänzte Galep den Bericht.

Nortan zeigte ein nausikaanisches Lächeln. "Danke, ihr treuen Vasallen - Die Ferengie wissen gar nicht, was für einen Gefallen sie uns gerade tun mit ihrem Auftauchen", erwiderte Nortan.

Ein heiteres Raunen ging durch das Schiff.

"Darf ich zuerst die Ferengie etwas bluten lassen? Der Frachter hat ja noch etwas Zeit, ohne Warp kommen die nicht weit", fragte der Nausikaaner am Waffenleitstand.

Aus dem Maschinenraum war ein freudiges Pfeifen zu hören. Auf den unteren Decks wurden Kampfgesänge angestimmt, während die Waffengurte noch enger gezurrt wurden.

   -- Ferengi Marauder der D'Kora-Klasse

Bractor ging vor, wie es im Lehrbuch stand. Der Traktorstrahl wurde aktiviert. Der Frachter der Yorshire-Klasse wurde zum Marauder herangezogen und innerhalb des Schutzschildes gebracht. Da der Schutzschild erweitert werden musste, waren die Schilde dementsprechend auch schwächer. Aber es reichte aus, um ein, zwei Treffern standzuhalten und zu flüchten. Ein Ferengi Marauder konnte schneller Warp 9 erreichen als ein Schiff der Galaxy-Klasse. Flucht war die beste Verteidigung bei den Ferengi.

   -- Freibeuter-Schiff IKS "Tik Tah"

"Die Muschelohren wollen uns den Spaß verderben und sich mit unserem Schatz davon machen!" beschwerte sich Mentak.

"Störsonde raus - Tarnung runter und 3 Salven in den Bereich zwischen den beiden Schiffen!" befahl Nortan energisch.

Der Nausikaaner am Waffenpult hatte glühende Augen, als er den Befehl hörte. In dem Augenblick wurde die Störsonde abgesetzt und aktiviert, mit dem Ziel, die Kommkanäle zu stören und die Struktur der Schilde weiter zu beeinträchtigen.

Die stolze IKS "Tik Tah" enttarnte sich und begrüßte die 2 Schiffe mit 3 Salven genau in die Mitte.

"Alle Subraumkanäle sind gestört, nur noch Nahverbindungen funktionieren, und das auch nur mit Rauschen", meldete Galep.

"Jetzt werden die Muschelohren kräftig ins Rudern kommen", bestätigte Nortan begeistert.

-- Ferengi Marauder der D'Kora-Klasse

"Ein klingonischer Schlachtkreuzer der D7-Klasse greift uns an", meldete Stoonk nervös.

Bractor dagegen blieb ruhig und knurrte: "Die Schoßtiere der Föderation kommen dem Frachter zu Hilfe." Er ahnte nicht, dass dieser Schlachtkreuzer nicht dem Klingonischen Reich angehörte. "Traktorstrahl deaktivieren. Schilde auf Standard zurück."

Der Frachter war wieder frei und nicht mehr vom Energieschild des Marauder geschützt. Dafür war jetzt der Marauder voll kampffähig.

"Bractor ruft das klingonische Schiff," sagte er in die Komm-Anlage. "Sie stören uns bei der Bergung. Wir wollen doch nur helfen." Immer noch im Glauben, es handele sich um einen Schlachtkreuzer des Klingonischen Reiches, das mit der Föderation verbündet war.

   -- Freibeuter-Schiff IKS "Tik Tah"

Als der Kommruf der Ferengie das Schiff erreichte, brach ein infernales Gelächter im Schiff aus.

"Nortan an Entermannschaft 1 und 2 - Holt Euch den Frachter, während wir uns mit diesen feigen Muschelohren amüsieren", befahl der Nausikaaner.

Galep schaute Nortan fragend an. Selbiger winkte ab und schenkte somit Galep das erste Vergnügen. "Ihr seid so gütig, Eure Lordschaft", bedankte sich die zahnlose Cardassianerin.

Nortan nickte nur freundlich.

"IKS Tik Tah unter dem Kommando Eurer Lordschaft Nortan bietet Euch an, dass Sie und Ihre Crew sich freiwillig ergeben dürfen", antwortete Galep mit einer Standardmeldung.

Währenddessen hatte Mentak den Frachter mit dem eigenen Traktorstrahl in Schlepp genommen. Über einen gesicherten Kanal konnte man das Gegröhle der Entermanschaften an Bord des Frachters hören.

"Eure Lordschaft - Darf ich noch ein wenig auf die Muschelohren schießen?" fragte der Nausikaaner an der Waffenorgel.

--- Havarierter Föderationsfrachter der Yorkshire Klasse

Die kleine Crew des havarierten Frachters war zuerst erleichtert, als erneut ein Ruck durch das Schiff ging und somit klar war, dass die Ferengie den Traktorstrahl wieder deaktiviert hatten.

Die Crew wollte gerade die Reparaturen wieder aufnehmen, als auf dem gesamten Schiff mehrere Stoßtruppen aus Nausikaanern und Klingonen auftauchten.

Ein erneuter Ruck unterstrich die Situation, da jedem klar war, dass es kein Entkommen mehr gab. In dem Moment wurde es extrem laut an Bord des Frachters, und die Stoßtruppen fingen an, alles über den Haufen zu stürmen, was sich ihnen in den Weg stellte.

Die Frachtercrew sah ein, dass ein Zweikampf in einem Blutbad enden würde und verschanzte sich auf der Brücke.

"Sicherheitskraftfelder errichten um die wichtigsten Systeme. Egal ob die Horde schon im HMR ist oder nicht", befahl der Frachtercaptain.

Augenblicklich wurde es etwas ruhiger an Bord.

"Ich möchte nur mal wissen, wo die Verrückten auf einmal her kamen", meinte der XO.

"Egal jetzt. Lieutenant - Notruf absetzen, solange wir noch die Möglichkeit haben. Vielleicht hört uns jemand", befahl der Captain.

"Aye Aye, Sir", bestätigte der Lieutenant.

"U.S.S. Jeremie an alle Föderationseinheiten - Notruf - Wir wurden von fremden Truppen geentert! Wir benötigen dringenst Unterstützung", gab der Lieutenant durch und schaltete auf automatische Wiederholung.

--- Ferengi Marauder der D'Kora-Klasse

Erst jetzt merkte Brator, dass sie im Irrtum gewesen waren. Das klingonische Schiff entpuppte sich als Piratenschiff.

"Smeet, bring uns in Kampfposition und richte die Waffen auf das Föderationsschiff aus", befahl Bractor. "Wenn wir den Frachter nicht bekommen sollen, dann sollen sie es auch nicht."

Es sah so aus, als würde der Marauder sich zurückziehen, aber nach ein paar Kilometern machte das Ferengi-Schiff eine scharfe Linkskurve und stoppte.

"Bractor an fremdes Raumschiff. Identifizieren Sie sich. Wir haben unsere Waffen auf das Föderationsschiff ausgerichtet. Wenn Sie sich nicht zurückziehen, wird heute keiner von uns Profit machen."

Stoonk flüsterte Bractor etwas ins Ohr.

"Bractor an fremdes Raumschiff. Wären Sie an 100 Barren goldgepresstem Latinum interesiert?"

   -- Freibeuter-Schiff IKS "Tik Tah"

Mentak behielt die Muschelohren stets im Auge. "Eure Lordschaft - Die meinen uns täuschen zu können. Es wird immer amüsanter", berichtete Mentak erheitert.

"Darf ich ein Feuerwerk entzünden, Eure Lordschaft?" fragte der Nausikaaner am Waffenpult.

Nortan konnte die Begeisterung gut verstehen, er fieberte ja selbst dem Kampf entgegen.

"Eure Lordschaft - Die Ferengie drohen uns und bieten aber auch 100 Barren Latinum für den Frachter an", meldete sich Galep zu Wort.

Nortan schaute in die Runde. "Wenn die uns schon 100 Barren anbieten, muss der Frachter wesentlich mehr wert sein. Aber unsere Truppen an Bord des Frachters werden das schon rausfinden", erwiderte der Nausikaaner.

Galep zeigte erneut ihr zahnloses Lachen. Solche Situationen hatten Sie schon des öfteren, und somit wusste Galep, wie sie zu reagieren hatte. "IKS Tik Tah an Ferengie Nussschale - Ihr bietet uns pro Kopf NUR 100 Barren für Euer Leben an? Das ist aber nicht viel. Da verdienen wir an dem Frachter wesentlich mehr", antwortete sie Bractor.

   -- Ferengi Marauder

"Wir wollen uns nicht mit den Barren freikaufen", erwiderte Bractor darauf. "Unsere beiden Schiff sind gleich stark bewaffnet. Wir können uns gegenseitig profitlos beschießen, oder Sie behalten den Frachter und...", er winkte zu Smeet, und dieser deaktivierte die Waffen, die auf den Frachter gerichtet waren, "...einer Ihrer Leute übernimmt für uns einen Job. Er oder sie soll einen Ferengi auf der Starbase Mamori töten. Zur Belohnung gibt es dann die 100 Barren. Sind Sie interessiert an einem Nebenverdienst? Wenn nicht, die Romulaner werden es auch kostenlos für uns tun. Nur, Romulaner sind sehr zögerlich, wenn es um Leben und Tod geht. Sie töten nicht so schnell wie die Klingonen."

   -- Freibeuter-Schiff IKS "Tik Tah"

Auf der Brücke machte sich im ersten Moment Enttäuschung breit, weil die Ferengie nicht für ihr Leben zahlen wollten.

"Eure Lordschaft - Die Ferengie werden leichtsinnig und deaktivieren ihre Waffen", meldete Mentak.

Als das Gespräch auf den Auftragsmord kam, wurde die Crew wieder hellhöriger. Nun hielt es Nortan nicht mehr aus. "Galep - Ich übernehme nun das Gespräch, lege es auf den Hauptschirm", befahl er der Cardassianerin.

"Es spricht nun Ihre Freibeuter Lordschaft, Nortan der Erste", verkündete Galep noch würdevoll, ehe sie das Gespräch umschaltete.

Auf dem Hauptschirm war nun der Ferengie zu sehen, während nun der Ferengie den Nausikaner Nortan sehen konnte.

"Hört Hört, Ferengie - Ihr redet hier von einer Sternenbasis, die uns unbekannt war, UND von einem Auftragsmord auf selbiger. 100 Barren sind aber nicht viel für eine Profiarbeit. Den Frachter hätten wir so oder so im einwandfreien Zustand eingesackt. Aber sprecht weiter - ich bin so gnädig und erlaube es Euch", verkündete er gebieterisch.

Die Brückencrew zeigte ihr breitestes Lächeln in dem Moment. Sie verehrten ihren Captain besonders, wenn er so hochtrabend sprach.

   -- Havarierter Föderationsfrachter "U.S.S. Jeremie"

Die Freibeuterhorde hatte weite Teile des Frachters mittlerweile eingenommen. Es fehlten nur noch die Frachträume, der Maschinenraum und die Brücke. Die einzelnen Gruppenführer meldeten vereinzelte Gefechte und 3 Tote von der Crew und 4 Gefangene. Die Spezialisten gingen nun daran, die 3 letzten Bastionen zu knacken, um den Frachter hinter die Linien zu bringen um ihn in aller Ruhe auszubeuten.

Nach einigen Minuten meldete ein Nausikaaner dem Kommandoführer, dass man die Kommunikations-Phalanx gefunden hatte und leider mit Gewalt auser Betrieb setzen musste.

Währenddessen begann das große Bangen auf der Brücke.

"Sir - Die Kommunikationssysteme wurden zerstört. Nun können wir nur hoffen, dass unser Notruf gehört wurde und die Hilfe rechtzeitig da ist", meldete der Lieutenant seinem Captain.

Der Captain nickte nur, während er sich die Daten über Nausikaaner geben ließ.

"Dieses Enterkommando ist ein Gemisch aus Nausikaanern, Klingonen und Breen. Diese Mischung ist für eine Frachtercrew absolut tödlich", erklärte der XO.

*** Gleicher Tag, 10:30 Uhr, auf der Starbase Mamori ***


--- SB Mamori, OPS

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Der Os öffnete erneut am heutigen Tag einen visuellen Kommunikations-
> kanal zur Starbase-OPS: "Ich bin es noch mal, Kar der Os. Ich habe
> die Liste mit Lebensmitteln, die ich benötige, fertig. Soll ich die
> Liste persönlich rüberbringen? Oder vorlesen? - Ach, sagen Sie mal.
> Haben die Minos und Sarks schon schönen Schrott gemacht?"

Wrad schmunzelte den Monitor mit dem Gesicht des Os an. "Können Sie mir die Liste übermitteln? Ansonsten wäre Vorlesen prima. Und nein, bisher hat noch niemand Schrott gemacht. Und wir werden auch dafür sorgen, dass hier so wenig Schrott wie möglich entsteht. Ich fürchte, Mamori ist in dem Sinne wohl wenig attraktiv für Os."

   -- Raumschiff OsKar VI., in der Nähe der Starbase Mamori, Brücke

"Das merke ich", erwiderte der Os, der sich Kar nannte, schroff und übermittelte die Nahrungsmittel-Liste: - Os-Saft; - Krabbel-Beeren; - Plams-Plams; - Kalte Katzen; - Jobo-Sticks; - Käse, egal wie alt; - alte Socken; - Eisklowürfel; - Eier, auch egal wie alt; - Motoröl.


--- SB Mamori, Peregrine-Hangar

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Im gleichen Moment schloß PO2 Kowalski ein Diagnosegerät am
> Peregrine 'Sompec' an und führte eine Diagnose der Stufe 4 durch.

Die Marine-Ingenieurin Kerrig stellte sich neben Kowalski und blickte mit steinernem Gesichtsausdruck über dessen Schulter auf das Display des Diagnosegeräts. "Danke für Ihre Mühe", erklärte die Halbklingonin trocken.

Würde Kowalski etwas finden, würde sie es reparieren. Die Sompec war ihr Schiff, da würde niemand Hand anlegen ohne ihre Zustimmung. Würde Kowalski solange nichts finden, bis Alarm für die Piloten kam, würde er mit dem ersten Sirenenton den Hangar verlassen.

Während Kowalski Daten abrief, machte Rico eine visuelle Sichtung des defekten Teils. Er öffnete eine Haube und sah mit einer Taschenlampe hinein. Für Rico war es eine Freude, alles auseinanderzunehmen bis auf die letzte Schraube, auch wenn nur ein Isolinearer Chip ausgetauscht werden musste. Die Situation gestern auf dem Haupthangar war für ihn wie Geburtstag und Weihnachten zusammen gewesen. So viel war kaputt gewesen, das auseinandergenommen und repariert werden musste.

"Rico, nein!" rief der 'Skipper', als er sah, dass Rico ein Taschenmesser aus der Hosentasche holte. "Nur anschauen, NICHTS reparieren!"

Rico zog seinen Kopf aus der Öffnung und sah seinen 'Skipper' enttäuscht an. "Nichts kaputt", meldete er.

"Kowalski!" rief der 'Skipper' zum zweiten Mann im Wartungsteam 2. "Wie sieht der Status des betreffenden, anscheinend nicht defekten Ausstoßventils aus?"

"Negativ, 'Skipper'," meldete auch Kowalski. "Der Speicherchip 02-8823 löste allem Anschein nach einen Fehlalarm aus."

"Rico, NEIN!" musste der 'Skipper' Rico zurückpfeifen, der schon halb unterwegs war zum Iso-Chip-Koffer, und zu Kerrig gewandt fragte er: "Lieutenant, möchten Sie selbst den defekten Chip austauschen, oder soll es einer meiner Männer für Sie tun?"

Dies war die erste Gelegenheit für die frisch gebackene Lieutenant, ihren Rang geltend zu machen. Rico war ihr eindeutig zu schnell dabei, mit Werkzeug auf ihre Maschine loszugehen, ja sogar mit einem Taschenmesser hatte er sich an der Hardware zu schaffen machen wollen. "Mister Rico: Raus hier!" rief Kerrig Saghi mit entschiedener Härte.

Viqi beobachtete das Treiben mit einem leichten Grinsen. Es schien fast, als würden sich die Techniker und Kerrig darum streiten, wer den Fehler würde beheben dürfen.

Das ging für den 'Skipper' eine Spur zu weit, dass Kerrig Rico auch noch anfuhr. Er war schließlich der einzige, der seine Männer anschnauzen durfte. Der 'Skipper' blieb ruhig, und ohne Aggression in seiner Stimme sagte er: "Lieutenant, ich habe schon Crewmann Sutherland zur Ordnung gerufen. Ich will mich nicht mit Ihnen streiten, Ma'am. Deswegen fragte ich Sie schon: Wollen Sie oder soll einer meiner Männer den Chip austauschen? Nun, laut Starfleet-Vorschrift muss ich Sie das nicht fragen, Lieutenant. Ich frage Sie nur aus Respekt vor Ihrem Rang und Status als Peregrine-Pilotin." Der 'Skipper' war zwar nur PO1, aber mit seiner Lebenserfahrung von 40 Jahren wusste er, wie man Offizieren ihre Grenzen aufzeigte und ihnen anschließend Honig um den Mund schmierte.

"Ich will, dass Mister Sutherland den Raum verlässt", meinte Saghi frostig. "Wenn er das alleine nicht schafft, steht es Ihnen frei ihn zu begleiten."

Ohne noch ein weiteres Wort zu verschwenden verließ daraufhin das Wartungsteam 2 den Peregrine-Hangar.

"Auch gut", befand Saghi. Ein Peregrine war ein Raumschiff und keine Liebhaberei, an der man übereifrig mit Kind Gebliebenen basteln konnte wie man wollte, um die Kind Gebliebenen nicht anderweitig beschäftigen zu müssen. Sie ging zu einem Panel an der Hangarwand, entfernte die Tafel und entnahm dem dahinter zum Vorschein kommenden Hohlraum einen Werkzeugkoffer. Die Halbbajoranerin setzte das Panel wieder ein und begab sich zur Sompec.

"Egal was mein Schiff hat: Jetzt kümmert sich wenigstens ein Profi darum", meinte Kerrig zu Captain Viqi Alidar.

"Wenn Sie meinen", war Viqis einziger Kommentar zu der Sache. Sie hatte die Auseinandersetzung zwischen Kerrig und dem Wartungsteam aus wenigen Schritten Entfernung beobachtet. 'Wie gut, dass Vaughn nicht mehr hier ist', dachte die Khashtay.

"Und ob ich das meine!" beharrte Saghi, als sie auf ihren Jäger kletterte und einen optronischen Prüfstift in die Prozessoren einführte. Sie überwachte diesen Arbeitsschritt mit einem Tricorder in der anderen Hand. "Kennen Sie eigentlich jemanden von den Nicht- Piloten näher, die mit auf dem Holodeck waren?"

Viqi ließ es auch sich beruhen. Kerrig hatte sich da in etwas hineingesteigert, wo sie sich nicht einmischen wollte. "Nein, diese el Tharanir habe ich auf dem Holodeck zum ersten Mal gesehen", erklärte Viqi.


--- SB Mamori Hangar, sarkassianischer Landeplatz

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Es gibt durchaus Welten, die mit der Föderation... zusammenarbeiten,
> ohne vollwertige Mitglieder zu sein", erklärte Kimon dem
> sarkassianischen Außensekretär, "Meine eigene Welt - Ta'Una - gehört
> dazu. Doch wie weit diese Kooperationen reichen, ist individuell
> geregelt und darüber hinaus auch Angelegenheit für Regierung und
> Diplomaten. Ich denke, wenn Sie nachher mit Captain Johnsen sprechen
> können, kann Ihnen dieser mit Sicherheit genauere Auskünfte darüber
> geben. Schließlich... ist der Föderation ja daran gelegen, zu einer
> Übereinkunft mit Sarkass und Minory zu kommen."
> Es war eine sehr offen gehaltene Antwort, aber Kimon hielt es nicht
> für angebracht, getrennt von der zweiten Delegation zwischen Tür und
> Angel über derlei wichtige Dinge zu sprechen.

Kras Antschirch stand immer noch gleich einer Statue schräg hinter dem Außensektretär und lächelte ab und zu, was einem Zähnefletschen gleichkam. Der Vertreter der Sternenflotte war nicht auf den Punkt des militärischen Schutzes eingegangen. Das war interessant... Kras sah lächelnd zu den Gardisten, die im Hangar aufgestellt waren.

"Danke, Mister Kimon, das war recht aufschlussreich", erklärte Garretragh höflich. Der Counselor hatte es vermieden auf militärische Kooperationen einzugehen, also war er entweder nicht befugt eine Auskunft zu geben, oder er hielt es für klug dem Sarkassianer nicht mitzuteilen, wie gemeinsame Militäroperationen der Föderation mit anderen Staaten aussahen. Das war in gewisser Weise tatsächlich aufschlussreich gewesen.

Kimon nickte ihm zu und dachte darüber nach, was er noch erzählen konnte, um die Aufenthaltszeit weiterhin in die Länge zu ziehen. Es war ein unmöglicher Zustand - Gäste irgendwo warten zu lassen, ihnen weder eine Mahlzeit noch eine Sitzmöglichkeit anzubieten, ging gegen alles, was Kimon im Umgang mit Gästen bisher gewohnt war. Auch außerhalb eines Gasthauses war Gastfreundschaft auf Ta'Una kein leerer Begriff, sondern eine Angelegenheit, die unberührt von allen äußeren Umständen geschützt werden musste - wer um Unterkunft in einer Notlage bat, konnte sich sicher sein, sie zu bekommen.

   -- SB Mamori Hangar, minorytanischer Landeplatz

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Also war ein weiterer Führungsoffizier keine schlechte Idee, und der
> Captain antwortete Suvan schließlich mit einer Frage: "Wie schnell
> können Sie im Hangar sein, Lt. Commander?"

Langsam und mit einem leisen Zischen öffnete sich das Schott. Senatorin Serillia Tanaqua betrat Mamori, gefolgt nur von Ehani und Kalos. Die Senatorin lächelte gewinnend stellte sich kerzengerade am Eingang der Parade der Föderations-Soldaten auf. Langsam und sorgfältig betrachtete sie ein Gesicht und eine Uniform nach der anderen. Das Aussehen der einzelnen Föderationswesen war sehr verschieden, offenbar handelte es sich um etliche Spezies! Zum Schluss ruhte ihr Blick auf Captain Johnsen. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass er der Captain war.

Sehr langsam und sorgfältig verbeugte sie sich. Sehr tief und sehr formell, zusammen mit der entsprechenden wedelnden Armbewegung. Danach richtete sie sich ebensolangsam wieder kerzengerade auf.

"Captain Johnsen", erhob sie ihre Stimme, sorgfältig intoniert und betont, nicht zu hoch in der Tonlage und freundlich im Klang. "Ich grüsse Sie. Ich bin Senatorin Serillia Tanaqua, Botschafterin der Minorytaner, und heisse die Föderation im Namen allen Minorytaner herzlich willkommen in unserer Nachbarschaft."

Ehani, direkt hinter der Botschafterin, hatte sich ebenfalls tief vor den Vertretern der Föderatin verbeugt. Anschließend ließ sie ihre Augen durch den Hangar und über die Anwesenden schweifen. Äußerlich gesehen wirkte Ehani ruhig und souverän, doch in ihrem Inneren herrschte blankes Chaos.

Auch Kalos verbeugte sich vor dem Captain, jedoch mit der rechten Hand an der linken Schulter, als militärischen Gruß. Die zwei Reihen Galauniformen imponierten Kalos, der um eine besonders stramme Haltung bemüht war. Sein Blick war geradeaus gerichtet und die Hände flach am Körper. Kurz bevor sich die Luke der Yacht geöffnet hatte, hatte der Minorytaner noch seine Waffe gesucht. Zum einen war ihm der Schutz von Tanaqua und Shahin wichtig, zum anderen würde der Holster ohne funkelnd polierte Pistole lächerlich wirken. Nun war seine Uniform komplett, und er hoffte auf den, wie er ihn beurteilte, militärischen Befehlshaber einen guten Eindruck zu machen.

Da die Botschafterin den Namen des Captain kannte, brauchte Captain Mike Johnsen sich nicht mehr vorzustellen, und so begrüßte er die Minorytaner: "Ich heiße Sie, Botschafterin, und Ihre Delegation auf der Starbase Mamori willkommen. Die Föderation bedankt sich für die Duldung in diesem Raumsektor. Dies hier ist Ensgin Qual, der stellvertretende Protokollchef der Starbase Mamori."

Qual verbeugte sich höflich.

"Nun, Botschafterin", fuhr der Captain fort, "der Protokollchef meinte, dass wir am Anfang zusammen die Starbase besichtigen, damit Minorytaner und Sarkassianer erst einmal sehen, wen sie da in ihrer Nachbarschaft willkommen heißen. Der Erste Offizier und ich werden, wenn Sie erlauben, Ihre und die sarkassianische Delegation auf der Starbase herumführen." 'Und das am Besten immer im Kreis herum', waren seine Gedanken, die er nicht aussprach.

Serillia nickte dem stellvertretenden Protokollchef höflich zu. Ihr Lächeln gefror einen kurzen Augenblick, als sie den ersten Programmpunkt vernahm. Jedoch fing sie sich rasch wieder und erneuerte ihr Lächeln.

"Das ist liebenswürdig von Ihnen", erwiderte sie klangvoll und deutete dann auf ihre Begleiter. "Dies ist meine Protokollchefin, Ehani Shahin, und meine Eskorte, Kalos Ketara. "

Dann schritt sie langsam und würdevoll die Parade der Sternenflotten- Soldaten ab. "Wir sind sehr gespannt darauf, die Starbase in Augenschein zu nehmen. Danke, Captain". Serillia trat relativ dicht an den Mann heran, blickte ihm direkt in die Augen und lächelte gewinnend.

   -- SB Mamori, vor dem Hangar

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Die Ingenieurin Shay Jahari fragte Talvert: "Miss Jahari, können
> Sie mich in die Nähe des Hangars beamen? Ich denke, es macht einen
> schlechten Eindruck, direkt vor der Delegation zu materialisieren."

Vor dem Hangar mit den Delegationsyachten fand sich Suvan Talvert wieder. "Talvert an Jahari", rief er ein letztes Mal die Haliianerin. "Ich bin gut angekommen. Vielen Dank." Er strich sich nochmal die Uniform glatt, überprüfte den Sitz der drei Sterne an seinem Kragen, rückte die Schultern nach hinten, um grade zu stehen, und betrat den Hangar.


--- SB Mamori, OPS

Rem ging zu Wrad Kaan und warf einen Blick auf die Liste von OsKar. "Beamen Sie ihm es schnellst möglich zu und bitten Sie ihn, Abstand von der Station zu nehmen. Es wird später noch einen Kunstflug der Peregrins geben, bei dem ein unachtsamer Frachterpilot sich in Gefahr bringen würde", befahl Rem und fügte nach einem kurzen Moment noch hinzu: "Geben Sie am besten eine generelle Sperrung des Sektors der Peregrine-Vorführung heraus."

Sicher ist sicher, dachte sich Rem und wandte sich erneut Shay und Ginelli zu. "Wurden Sie über den Ablauf des Erstkontaktes informiert? Ich hatte bisher noch keine Zeit ein etwaiges Memo zu lesen", erkärte er und übte sich in Smalltalk, wobei seine Tonlage sehr neutral, ja gar emotionslos, blieb.

"Gern geschehen, Commander", antwortete Shay Talvert, bevor sie den Kanal schloss. "Ähm, nein. Ich weiß nur, dass ich in diesem Pinguinanzug hier zu erscheinen habe", erklärte Shay. "Wissen die Peregrines schon von ihrem Glück einer Vorführung?" fragte sie in den Raum.

Wrad hatte Rem zugenickt und mit Francois Lecomté grinsend über alte Lebensmittelreste gesprochen. Da er gehört hatte, dass die Ferengi Handel trieben, leitete er ihnen die Os-Bestellung ebenfalls weiter. Möglicherweise konnten die ja etwas mit den ihm unbekannten Produkten anfangen. Nun sprach er gerade mit Crewman Cutty vom Versorgungsteam über die Vorräte an Motoröl.

"Wir recycln Altöl, Sir, und wir können es problemlos replizieren", erklärte der gerade.

"Danke sehr", erwiderte Wrad und stellte eine neue Verbindung zum Os-Schiff her, mit einem Grinsen im Gesicht: "Mamori OPS an Oskar VI. Ein paar der Dinge können wir Ihnen zur Verfügung stellen; Ich beame Ihnen Eier, Käse, Socken, Kloreiniger und Motoröl an Bord, und wenn Sie wollen, noch zusätzlich gekeimte Zwiebeln, Kartoffelschalen und Haferschleimreste." Der Kloreiniger war zwar nicht gefroren, aber Wrad hatte den Eindruck, dass er dem OS wohl auch flüssig zusagen könnte, bei dessen Geschmack. "Ich muss Sie dann bitten, von der Starbase Abstand zu halten, hier wird noch einiger Flugverkehr aufkommen, und das könnte gefährlich werden. Ich wünsche Ihnen einen guten Flug. Mamori OPS Ende."

Er warf Shay ein kurzes Schmunzeln zu, dass bestätigen sollte, dass er davor auch noch nichts über die Flugshow gewusst hatte. Fragend blickte er Rem an. "Wo genau sollen denn die Peregrins fliegen?" hakte er nach.

Sara hatte auf Rems Frage hin nur den Kopf geschüttelt und schmunzelte nun über Shays Antwort. "Genau, mein Bescheid war auch nicht ausführlicher", sagte sie und musterte Rem neugierig. Seine emotionslose Stimme fand sie sehr auffällig. Er war doch gar kein Vulkanier? Nein, seine Ohren waren typisch menschlich, genau wie sein übrigens Aussehen, wenn man von seiner enormen Länge mal absah.

"Willkommen im Club", meinte Shay grinsend. Möglichst unauffällig versuchte sie sich unter dem Gummi der Augenklappe zu kratzen. "Wissen Sie etwa mehr als wir, Mr. Kuran?" fragte Shay den Gleichrangigen.

"Als ich die Peregimes in Alarmstufe Gelb versetzte, bemerkte ich den Vermerk im Terminkalendar", erklärte Rem. "Sie werden nach dem Banquett ihre Runden drehen. Ich kenne zwar nicht den Parcours, aber es wird sicherlich den gesamten West-Sektor umspannen."

Die letzten Worte sagte er lauter und drehte sich etwas zu Kaan. Die musternden Blicke waren dem Jem'Hadar nicht entgangen. Sein Aussehen passte nicht zu seiner Persönlichkeit, und jetzt alles zu erklären wäre unpassend. Er wollte warten, bis er wieder äußerlich ein Jem'Hadar war. Erklären konnte er seine Umwandlung eh nicht. Mit einem angedeuteten Kopfschütteln sprach er wieder Jahari und Ginelli an. "Ansonsten ist mir kein Punkt des Empfanges bekannt."

"Na, hoffentlich haben die das gesehen, bei der Hektik mit der Andockerei der Delegationen. Vielleicht sollten sie sie einfach noch mal drauf hinweisen", riet Shay ihm. "Tja, dann bin ich mal gespannt, was wir hier sollen, außer Spalier zu stehen für die sich für wichtig haltenden Typen", meinte sie grinsend.

"Gibt es wenigstens was Tolles zu Essen? Wo findet der Empfang denn statt? Hier?" fragte Sara mit einem leichten Grinsen und blickte sich um. "Dort oben vermutlich?" nickte sie zum Konferenzraum.

"Kaan an Kirah Vaughn: Wisst Ihr über den Flugshow-Plan Bescheid?" erkundigte Wrad sich sicherheitshalber via Kommunikator.

   -- Büro Kirah Vaughn

"Hier Vaughn. Ich habe gerade erst meinen Hintern auf dem Stuhl hinter meinem Schreibtisch platziert. Wie soll ich da über einen Flugplan Bescheid wissen?" fragte Kirah gereizt. Dann hantierte sie an ihrem Terminal und sah die entsprechende Mitteilung. "Ja, ich seh's jetzt. Steht schon der genaue Zeitpunkt fest?" fragte Kirah Wrad.

Der Andorianer konnte diese Information nirgendwo entdecken und zuckte kurz die Schultern - ungeachtet der Tatsache, dass Kirah ihn nicht sehen konnte. "Keine Ahnung. Das dürfte wohl vom Verlauf des Besuchs abhängen. Auf alle Fälle solltet Ihr Euch bereit halten", empfahl er.

Kirah seufzte. "In Ordnung, wir halten uns bereit. Danke, dass du mir Bescheid gegeben hast", bedankte sie sich bei Wrad.

"Vaughn an Kerrig und Alidar. Halten Sie sich für eine Flugshow bereit, zu Ehren der beiden Delegationen", erklärte Kirah, und man konnte ihrer Stimme ihre nicht vorhandene Begeisterung entnehmen.


--- SB Mamori, Hangar, sarkassianischer Landeplatz

Suvan machte Counselor Kimon und die Sarkassianer aus, und begab sich gerade langsam genug zu ihnen, dass sein Gang nicht hastig aussah. Er stellte sich hinter dem Ta'Una auf, um nicht in ein Gespräch zu preschen und wartete, dass Kimon ihn vorstellte.

Plötzlich bemerkte Kimon eine Bewegung hinter sich und er wandte sich um. Er hatte nicht damit gerechnet, Suvan dort stehen zu sehen und überrascht, wie er war, erinnerte er sich im ersten Moment nicht an dessen Namen. Und so machte er aus der Not eine Tugend, während er in seinem Gedächtnis kramte. Immerhin musste er sich dann nicht den Kopf zerbrechen, wie er weiterhin einen guten Alleinunterhalter mimen kontte.

"Botschafter, dies ist ein guter Augenblick, um Ihnen ein weiteres Besatzungsmitglied von Mamori vorzustellen", begann er an die Sarkassianer gerichtet und blickte von einem zum anderen, um niemanden zu vernachlässigen. Und in diesem Augenblick fiel ihm der fehlende Name wieder ein. "Dies ist Lieutenant Commander Suvan Talvert, der Erste Offizier dieser Starbase und damit der direkte Vertreter für Captain Johnsen. Und dies ist die offizielle Delegation von Sarkass." Nacheinander deutete er auf die beiden Sarkassianer vor sich, als er sie direkt vorstellte. "Der erste Aussensekretär von Sarkass, Garretragh Quaipol, und Kras Antschirch, sein Protokollchef."

Ein weiterer Angehöriger der Sternenflotte war aufgetaucht und mischte sich vorerst nur mit seinem Erscheinen ein. Kras wollte endlich etwas von dieser einmaligen Station zu sehen bekommen, um zu sehen, ob sie wirklich so einmalig war. Sowohl die Föderation, als auch die Basis. Dem neuerschienenen Spitzohr schenkte er eine leichte Verbeugung.

"Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen", begrüßte Suvan Talvert die Sarkassianer mit einem charmanten Lächeln. "Ich möchte Ihre Delegation zu einer Führung über die Station abholen. Wenn Sie mir folgen möchten, werde ich Sie zum Promenadendeck führen, auf dem die zivilen Bewohner von Mamori ihre Geschäfte haben und die Einrichtungen für den Passagierverkehr untergebracht sind. Wenn Sie wünschen, können wir auch jeden anderen Ort auf der Station besuchen, sofern der Betrieb das zulässt."

Er hoffte, man konnte es ihm nicht ansehen, aber die Tra-Sarkassianer-Leibwache bereiteten ihm Unbehagen. Würde die Sicherheit schnell genug reagieren können, wenn es mit diesen imposanten Gestalten zu einem Zwischenfall kam?

"Es ist mir eine Ehre, Lieutenant Commander", erwiderte Garretragh Quaipol und versuchte mit erhobener Hand ein V zwischen Mittel- und Ringfinger zu bilden. "Leben Sie lang und erfolgreich, Mister Talvert. Magro Antschirch und ich freuen uns, den Ort zu sehen, in den sarkassianische Unternehmer investieren können, wenn unsere Delegation wieder abreist", meinte der Lafo-Sarkassianer zuversichtlich.

   -- Hangar, minorytanischer Landeplatz

Der Captain nickte kurz und sagte: "Wenn Sie mir folgen möchten, werde ich Sie jetzt zum kulturell gemischten Promenadendeck führen."

Er machte den Weg für die Botschafterin frei und geleitete sie und ihre Delegation in die Richtung, wo Kimon und der Erste Offizier standen. "Die Föderation würde sich freuen, wenn sich auch minorytanische Händler auf der Starbase niederließen. Es gibt keinen besseren Ort, wo sich so viele Kulturen auf so einem kleinen Raum begegnen."

   -- Hangar, sarkassianischer Landeplatz

Kimon war in Reichweite. "Darf ich Ihnen Protokollchef Kimon vorstellen, Botschafterin Tanaqua?" fragte der Captain, und ergänzte innerlich: 'Aber nur kurz.'

Antschirchs Lächelns gefror zu einer Grimasse, als die minorytanische Delegation einmarschierte, angeführt von Senatorin Tanaqua. Rasch sah er zu seinem Vorgesetzten Quaipol, wie er das Erschienen aufnehmen würde. Abschätzend sah er selbst die Senatorin der Minorytaner unterwürfig an und verbeugte sich dann auch vor ihr und ihrem Tross. Obwohl die militärische Abteilung von Minory Prime in seinen Augen lächerlich war, im Gegensatz zu den Tra der Sarkass-Union.

'Typisch, das halbe Militär mitzuschleppen', dachte Ehani abfällig, als sie die Eskorte des Sarkassianer sah. Mit einem herausfordernden Blick beobachtete sie Antschirch.

Serillia hatte dem Captain gespannt zugehört, während sie sich der größeren sarkssianischen Delegation genähert hatten. Das Angebot, dass sich Minorytaner hier niederlassen konnten, kam geradezu unglaublich schnell. Sofort fiel ihr der Auswanderungsantrag ein. Sie würde später darauf zurückkommen. Kimon begrüsste sie mit einer angedeuteten Verneigung. "Sicher werden Sie viel mit meiner Protokollchefin Ehani Shahin zu besprechen haben...", sie deutete auf Ehani Shahin, "...Protokollchef Kimon."

Ihr Blick huschte über die Reihen der uniformierten Tra und den spitzohrigen Mann in der Föderationsuniform. Ihrer gleichbleibend freundlich lächelnden Miene war ihre Meinung darüber nicht zu entnehmen. Kras Antschirch nickte sie nur kurz zu.

"Aussensekretär Quaipol", begrüsste Serillia ihren sarkassianischen Kollegen mit einer höflichen Verbeugung. "Wie ich sehe, gehen Sie davon aus, dass Sie hier viel Verstärkung benötigen." Ihre urplötzlich spöttisch-kühle Stimme stand in starkem Kontrast zu ihrem übrigen freundlichen Gebaren.

"Ich freue mich, Sie zu sehen, Botschafterin Tanaqua", erwiderte Garretragh Quaipol mit einem dezent spöttischen Lächeln, "und ich freue mich, dass Ihnen meine gute Vorbereitung aufgefallen ist. Sollte Sie oder Ihre Protokollchefin ein hitziges Mütchen erfassen, brauchen Sie nicht zu befürchten, dass die Gentleman einen Faux Pax von solchem Ausmaß zulassen, dass ich mich genögtigt sehen könnte, ohne zufrieden stellendes Ergebnis unseres Treffens wieder abzureisen."

Der Lafo-Sarkassianer deutete mit einem Nicken auf den Kol hinter ihm und trat beiseite, damit man Antschirch gut sehen konnte. "Magro Kras Antschirch kümmert sich für die Dauer meines Aufenthalts um die Einhaltung sarkassianischer Gepflogenheiten", stellte der Erste Außensekretär seinen Protokollchef vor. "Verehrter Magro, was sieht das Protokoll nun vor?" zielte Quaipol darauf ab, der Einladung des Ersten Offiziers zu folgen.

Suvan Talvert kombinierte die Geste eines vulkanischen Grußes mit dem weitgehend stummen Gruß: "Botschafterin..."

Kimon lächelte. Zum Teil als Antwort für die Vorstellung, doch vor allem, weil er währenddessen die Protokollchefin musterte. Die Exotik, die ihm diese Station bot, wurde ihm immer sympathischer. Doch er hatte nicht viel Zeit, ihren Anblick zu genießen, und was noch viel wichtiger war: Eine spürbare Spannung lag in der Luft, genährt von den teils bissigen Kommentaren der Delegationsmitglieder. Ob das alles mal gut ging? Nun, zumindest war es noch viel wichtiger, alles reibungslos und ohne grobe Patzer über die Bühne zu bringen.

Der Captain sah zwischen Serillia und Quaipol hin und her. Die Situation war zerreißend spannend. 'Wir haben den besten Apfelkuchen auf der Starbase', wollte der Captain am liebsten sagen, um diese Situation aufzulockern. Er hielte die Klappe und winkte seinen XO und Kimon zu sich.

"Also gut, meine Herren", sagte Mike zu beiden. "Lt.Comm. Talvert und ich führen die Delegationen auf der Starbase herum. Und Sie, Counselor Kimon. Sie wissen, was ich meine..." Mike sah kurz zu den Delegationen, nur um sich zu überzeugen, dass diese sich noch nicht gegenseitig umgebracht hatten.

Kimon nickte. Und - es war nur ein nebensächlicher Gedanke, doch er kam nicht umhin, es zu bemerken - er nahm dankbar zur Kenntnis, dass der Captain ihn richtig ansprach. "Ich bin auf dem Weg und hoffe, dass ich nicht lange brauchen werde."

Damit entfernte er sich von der Gruppe bereits in Richtung Empfangsraum. Hoffentlich stimmte die Speisenfolge... Wenn nicht, würde ihn die erneute Zusammenstellung viel zuviel Zeit kosten.

Die Senatorin der Minorytaner brachte unterschwellig ihre Geringschätzung der Sarkassianer zum Ausrduck, fand Kras. Quaipol hatte aber sofort demgemäß gekontert, da sollte sich Minory Prime erst etwas einfallen lassen. Als nun Quaipol zur Seite ging, erfasste Kras ein kleiner Schauer. Es war ganz anders, als Kol bei den Tra oder Lafo das Protokoll zu überwachen als hier, wo sich außer den verschiedensten Spezies der Föderation auch noch Minorytaner befanden.

Kras Antschirch war ein Teil der gar seltsamen Bräuche der ehemaligen Feinde bekannt, und so wusste er definitiv, dass der Rundgang auf der Station ein Kinkerlitzchen sein würde, verglichen mit dem Dinner.

Kras trat einen Schritt nach vorne, jedoch nicht vor seinen Vorgesetzten, und verbeugte sich vor der versammelten Menge nochmals tief mit aneinandergelegten Handflächen. "Die sarkassianische Delegation wird sich einer Führung durch die Sternenbasis nur zu gerne anschließen. Da Sarkass von einem freundschaftlichen Verhältnis völlig überzeugt ist, werden außer dem verehrten Quaipol nur meine Wenigkeit und 2 Wachen an dem Rundgang teilnehmen." Kras stand wieder auf und sah die Senatorin Tanaqua kurz unterwürfig an, während er ein breites Lächeln zeigte. Dann blickte er zu dem Vertreter der Föderation, der als Lt. Comm. Talvert vorgestellt worden war. "Obwohl wir natürlich von diesen Gardisten ebenfalls nur zu gerne Abstand nehmen würden. Aber so will es das Protokoll." Er zuckte mit den Achseln und trat wieder zurück.

Der Captain hatte noch gar nicht Suvan Talvert der minoryanischen Delegation vorgestellt. Das holte er jetzt nach: "Senatorin Tanaqua, darf ich Ihnen den Ersten Offizier der Starbase Mamori vorstellen, Lt.Comm. Talvert. Lt.Comm. Talvert steht Ihnen bei der anstehenden Führung ganz zu Verfügung." - 'Während ich mich mit den Sarkassianern abmühen werde.'

Qual stand ein wenig abseits, wie bestellt und nicht abgeholt, und dachte: 'Hallo, hier ist ein Ferengi, der sich die Beine in den Bauch steht. Däumchen dreh, Däumchen dreh.'

'Achso, Sie haben Angst vor uns', hatte Serillia eigentlich Quaipol erwidern wollen, mit dem Anflug eines zufriedenen Grinsens. '1:0 für mich', dachte sie triumpierend. Aber da sowohl der Captain zu seinen Leuten sprach als auch Kras zu allen, kam sie nicht zu Wort. Ihr Lächeln gefror ein wenig. Gespannt wartete sie ab, was als nächstes kam.

Da der Föderations-Protokollchef sich nun allein auf und davon machte, ohne Ehani, hatten die Föderierten sie wohl nicht richtig verstanden. Vielleicht musste sie deutlicher mit ihnen sprechen.

Wieder freundlich lächelnd wandte sie sich erneut an den Captain: "Nun, unser Protokoll macht mir keine derartigen Vorschriften. Selbstverständlich sehe ich mir das kulturell gemischte Promenadendeck sehr gern an, Captain. Sicher haben unsere Protokollchefs in der Zwischenzeit noch viel zu besprechen, nicht wahr?" Bei der letzten Frage wanderte ihr Blick zu Ehani, mit der klaren, wenn auch stummen Aufforderung, Kimon hinterher zu eilen.

Ehani war etwas enttäuscht, dass ihr das Promenadendeck wohl entgehen würde, doch um ihre Wünsche ging es hier nicht. "Mich würde interessieren, ob Sie die Punkte eingehalten haben, die Ihnen in einer Liste zugeschickt worden sind", sagte sie zu Kimon und trat rasch näher an ihn heran.

Kras war soeben wieder hinter Quaipol zurückgefallen, als die Senatorin Tanaqua soeben ihre Meinung an den Mann brachte. Anscheinend sollten die Protokollchefs der Minorytaner und der Föderation eine eigene Besprechung abhalten. Kras war erschüttert und sein Lächeln verschwand. Er hielt das für keine gute Idee, dass die Minorytaner sich hier eine Vormachtstellung aneignen wollten. Für den Fall, sollte der Außensekretär Quaipol von ihm wünschen er solle ebenfalls dieser Besprechung beiwohnen, war er geistig schon auf der Suche nach einem Grund, das normale Protokoll zu umgehen.

Im 2. Band der Lomtara stand da etwas von besonderen Ausnahmegründen. Kras hüstelte, um seinen stillen Widerspruch gegen Tanaquas Vorhaben auszudrücken. Die Protokollchefin der Minorytaner hatte schon näheren Kontakt mit Kimon aufgenommen, und sie redeten bereits etwas. Die Empörung in Kras steigerte das leise Hüsteln langsam aber sicher zu einem wahren Hustenanfall.

Kimon fühlte sich überrumpelt. Er hatte gar nicht an eine Zusammenarbeit mit den beiden anderen Protokollchefs gedacht, nachdem er sich bemüht hatte, selbst etwas auf die Beine zu stellen. Aber jetzt, wo Serilla es erwähnte, wurde ihm schlagartig klar, dass das eine sinnvolle, wenn nicht gar die sinnvollste Lösung für die derzeitige Situation war. Bedauerlich nur, dass nicht beide Protokolleute eine so exotische Attraktivität mitbrachten wie Ehani. Doch jetzt, wo es angesprochen war, konnte er es kaum ignorieren.

Er wandte sich noch einmal um und ging ein paar Schritte zu den Delegationen zurück, blickte dabei nacheinander Ehani und Antschirch an. "Selbstverständlich sind Sie beide eingeladen, mich zu begleiten und mich gern in den Dingen beraten, die für Sie wichtig sind." Er beschloss, erst einmal nicht auf die Frage Ehanis einzugehen. Das ließe sich immer noch klären, wenn sie unterwegs waren.

Da Ehani ja von Tanaqua mehr oder weniger dazu angehalten worden war, die Details mit Kimon zu besprechen, hatte sie nun keinerlei Bedenken den Abstand zu Kimon zu verkürzen. "Diese Einladung nehme ich mit Vergnügen an", erklärte sie lächelnd.

Antschirch hörte mit dem Hustenanfall auf, da er anscheinend hinter dem Aussensekretär Quaipol verrecken konnte, und der merkte es nicht mal. Da schritt diese freche weibliche Protokollchefin der Minorytaner doch glatt näher zu dem Vertreter der Sternenflotte! Unerhört, sowas! Sie war sowas von schmal und kantig, dass man sich sämtliche Knochen an ihr anschlug, und noch dazu schien sie nichts anbrennen zu lassen.

Kras betete inbrünstig, sein Aussensekretär würde nun etwas machen, entweder ihn losschicken, oder sonst was. Er konnte doch nicht von sich aus den Vorschlag machen, das Protokoll zu missachten, Nein.

Nahe einer Ohnmacht, schwitzend aus sämtlichen Poren, fiel ihm endlich der kleine Absatz ein, der ihm vielleicht aus dem Hintertreffen bringen konnte. 'Sollte der Protokollchef aus Gründen der staatlichen Sicherheit einen Umweg bei einer Besichtigung vorschlagen, bla bla bla...'

Das wars: Der Umweg führte über diesen Kimon - die Erklärung war gefunden, alles paletti.

Kras wischte sich die schweißnasse Sitrn und war froh, seinen Dermalanzug zu tragen, hatte er doch bis zu der letzten Sekunde daran gezweifelt. Er lächelte Kimon an und sagte: "Mit Freuden."

Ehani beobachtete Antschirchs Verhalten genau. Sein erkennbares Unbehagen beobachtete sie mit einem stillen diebischen Vergnügen. Sie warf ihm einen überlegenen Blick zu, da ihr nicht so strenge Richtlinien auferlegt waren wie Antschirch. Sie hätte durchaus von sich aus Tanaqua ansprechen können. Etwas, was sich Antschirch nicht traute oder nicht konnte.

Die Spannung löste sich dadurch nicht - im Gegenteil; Kimon hatte das Gefühl, es könnte nicht unangenehmer sein, würde die Temperatur nun schlagartig unter den Gefrierpunkt sinken. Er konnte nur hoffen, dass seine beiden Begleiter unbewaffnet waren...

Noch einmal ließ er seinen Blick zwischen den beiden schweifen, dann bedeutete er ihnen mit einer Geste, ihm zu folgen. Als er sah, dass sie der Aufforderung nachkamen, versuchte er die richtigen Worte zu finden, um sein Dilemma möglichst nebensächlich zur Sprache zu bringen. "Die Sternenflotte ist sehr darum bemüht, Ihre beiden Welten einander näher zu bringen und ist bereit, so viel wie möglich zu investieren, um diesen Prozess zu unterstützen. Deshalb ist es eine sehr große Erleichterung für mich, Sie zu den Feinheiten Ihrer Kulturen befragen zu können, um sicherzustellen, dass alles so reibungslos wie nur irgend möglich verläuft. Schließlich geht es darum, eine harmonische Atmosphäre zu schaffen, in der die Beteiligten sich entspannen können."

Kras trat nun neben Quaipol und sah ihn fragend an, ob der Aussensekretär auch noch was zu vermelden hätte, dann hatte er vor, Kimon und der Protokollchefin der Minorytaner zu folgen und zu sehen, was es Wichtiges zu besprechen gäbe.

"Nur zu, Mister Antschirch. Sie werden noch oft Gelegenheit haben, sich die Station anzugucken", meinte Garretragh zuversichtlich.

Dann wuselte Kras den entschwindenden Personen nach, um auf gleiche Höhe zu kommen. Von dem Satz von Kimon hatte er einen Teil, jedoch nicht alles gehört, deswegen antwortete er noch nicht. Aber Harmonie mit den Minorytanern? Einen kurzen Seitenblick zu dem knochigen Weibchen werfend, konnte er nicht umhin, automatisch seinen breiten Schädel leicht zu schütteln.

"Lieutenant Commander Talvert", wandte sich Serillia höflich an den Föderationsoffizier, der ihr als Ansprechpartner vorgestellt worden war,"Wann geht es los?" Um ihre Lippen spielte ein leicht spöttisches Lächeln. Die Protokollchefs zogen von dannen, die Führung war schon mehrfach angekündigt und bestätigt worden, und nun wurde es doch endlich mal Zeit, diesen unbequemen und nicht sehr attraktiven Hangar zu verlassen und die interessanten Dinge zu sehen zu bekommen. "Ich bin jedenfalls bereit", betonte sie und warf einen kurzen Seitenblick auf Garretragh Quaipol. Dann blickte sie den Protokollchefs hinterher. Sicher mussten sie auch in diese Richtung gehen, um den Hangar zu verlassen. Sie hasste es, zu warten. Wenn die Führung nicht bald losging, würde sie sich auf eigene Faust entfernen.

Suvan verabschiedete sich höflich von den Sarkassianern und wandte sich zu Botschafterin Tanaqua.

"Ich bin sicher, Captain Johnsen hat ihnen bereits ein Willkommen ausgesprochen", begann Suvan Talvert doch recht förmlich, "Doch ich möchte betonen, wie froh ich selbst über Ihre Anwesenheit an Bord bin. Wenn Sie nun wissen wollen, woran sie bei der Station sind, folgen Sie mir bitte. Wenn Sie Fragen haben, stellen sie sie jeder Zeit."

"Und ob ich das wissen will", erwiderte Serillia energisch und folgte Suvan leichten Schrittes dicht auf dem Fuße. "Danke sehr. Meine erste Frage wäre: Inwiefern ist dieser Bau typisch für die Föderation?"

Von Talvert verabschiedete Garretragh sich förmlich: "Es war mir ein Vergnügen, Commander." Es freute ihn, dass sich Captain Johnsen wieder persönlich um die sarkassianische Delegation kümmerte. Es mochte eine Bevorzugung ausdrücken. Aufrichtig meinte er zum Terraner: "Ich freue mich Sie wiederzusehen, Captain. Darf ich Sie gleich mit einer Frage überfallen?"

Die Anzahl der Personen hatte sich verringert. Das machte die Führung durch die Raumstation etwas leichter. Der Captain schenkte seine ganze Aufmerksamkeit Garretragh: "Selbstverständlich, Erster Außensekretär. Sie können mir während der Führung so viele Fragen stellen, wie Sie wollen. Bitte, da geht es lang." Sie folgten der Talvert-Gruppe und waren nur zwei drei Schritte dahinter. Der Sicherheitschef und Qual folgten hinter der Johnsen- Gruppe.

"Dann verraten Sie mir bitte, wie enge Kontakte die Föderation in der Regel mit Nichtmitgliedern unterhält?" fragte Quaipol und folgte Johnsen aus dem Hangar, gefolgt von zwei Kol. Ein weiterer hatte sich zu Antschirch und Ehani Shahin begeben.

Ehani warf Antschirch einen herablassenden Blick zu, als ein weiterer Sarkassianer sich der kleinen Gruppe anschloss. "Es geht wohl nicht ohne Begleitung?" meinte sie süßlich zu Kras. Er war in ihrem Ansehen noch weiter gesunken, was für einen Sarkassianer nicht schwer war. Nicht mal ohne seine Handlanger konnte er sich bewegen. "Eine harmonische Atmosphäre? Da haben sie sich aber etwas vorgenommen", meinte Ehani und lächelte Kimon freundlich an.

Die lieblichen Worte des Delegierten der Sternenflotte klangen in Antschirchs Ohren schon mal ganz gut, aber das mit den Feinheiten der Kulturen war der Pferdefuß, der gleich hinterher hinkte. Bei den Minorytanern, das wusste Kras bereits aus langen verdeckten Bespitzelungsaktionen und Analysen, traf man auf ein sehr schizophrenes Volk. Einerseits gab es da das vulgäre Spiel des Punchball, das von den Massen vergöttert wurde, dessen Helden aber hirnlose Haudraufs waren. Der größte Trainer des Planeten soff wie eine Zisterne, von der Wichtigkeit des Spiels, dass die Bevölkerung darin setzte, mal ganz zu schweigen. Und dann hatte er auf der anderen Seite von den Tischsitten munkeln gehört, die an Absurditäten reich sein sollten, die sich ein geistig gesunder Sarkassianer gar nicht vorzustellen wagte.

Die spitze Bemerkung der Minorytanerin riss den Protokollchef aus seinen Gedanken. Er sah zu der einen Wache, die hinter ihnen herschritt, und antwortete genau so bissig: "Sarkass legt Wert darauf, gewisse Traditionen zu wahren. Eine davon liegt darin, Wachen bereit zu stellen, um seine Vertreter zu schützen. Wovor auch immer." Dabei schaute er mit leichtem Zähnefletschen zu Ehani. War das nun ein süßliches Grinsen gewesen oder eine Grimasse? Das ließ sich bei einem Kol nicht so leicht sagen.

Zu Kimon sagte er dann im Anschluss: "Ein freundliches Beisammensein zwischen den Völkern liegt Sarkass besonders am Herzen. Wir arbeiten gerne mit der Sternenflotte dahingehend zusammen."

"Och, dann habt Ihr also Angst, Euch könnte hier etwas passieren?" fragte Ehani unschuldig. "Wir hingegen vertrauen auf die Sicherheit, die von der Crew dieser prächtigen Station aufrechterhalten wird", meinte sie freundlich zu Kimon. 'Wer´s glaubt, wird selig. Ihr wollt doch nur euren Vorteil rauschlagen', dachte Ehani abfällig.


--- SB Mamori, Gänge

Garretragh schmunzelte, als er die mattierten Grautöne der Wandverkleidungen und den erdfarbenen Teppichboden sah. Mamori war zweifelsohne eine Raumstation, mehr konnte er in den Gängen nicht erkennen.

Suvan antwortete der Botschafterin: "Mamori ist ein typischer modularer Aufbau, vorerst noch in Standardkonfiguration. Ein konischer Aufbau enthält die Kommandosektion und Quartiere, es schließen sich vier Ausleger an, die individuell konfiguriert werden können, und die Station endet mit der zylinderförmigen Reaktorsektion. Es ist möglich weitere Sektionen einzugliedern, z.B. gibt es größere Kommandosektionen für Stationen, die größere Ausmaße angenommen haben, oder weitere Ausleger, die an die ursprünglichen vier angeflanscht werden können. Wir streben an - in Absprache mit den Sarkassianern und Ihrem Volk - Mamori zu einem Sektorenhauptquartier und Basis für weitere Tiefraumexpeditionen zu machen."

"Oh, da kann ich ihnen ein gutes Beispiel nennen", war der Captain dankbar für Garretraghs leichte Frage. "Die Föderation mischt sich nicht in interne Angelegenheiten von Nichtmitglieder-Planeten ein. Es sei denn, man bittet die Föderation um Hilfe. Die Hilfe beschränkt sich meist dann nur auf humanitäre Hilfe. Zum Beispiel Bajor. Nach dem Abzug der Cardassianer im Jahr 2369, und auf Bitten der provisorischen Regierung Bajors, richtete sich die Föderation auf der ehemaligen cardassianischen Raumstation ein, die sich im Hoheitsgebiet von Bajor befindet, und half Bajor beim Wiederaufbau. Als es auf Bajor zu internen politischen Auseinandersetzungen kam - im Grunde ein Bürgerkrieg - hielt die 'Erste Direktive' die Sternenflotte davon ab einzugreifen. Der Kommandant musste sich mitsamt Sternenflotten-Personal aus dem bajoranischen Raum zurückziehen." Mike hielt es für angebracht, nicht zu erwähnen, dass Commander Sisko und ein paar Sternenflotten-Offiziere auf DS9 geblieben waren und Sabotageakte durchgeführt hatten. "Mit ein paar Nichtmitgliedern unterhalten wir sehr enge Kontakte, wie zum Beispiel mit dem Klingonischen Reich. Nach einem Abkommen verpflichten sich beide Parteien sich gegenseitig zu helfen. In Kriegszeiten auch mit militärischer Hilfe, wenn das Reich oder die Föderation angeriffen wird. Ausgenommen, wie schon bei Bajor, interne Konflikte wie Bürgerkriege."

Mike hätte noch mehr Beispiele nennen können, aber er hatte sich schon einen 'Fussel im Mund' geredet und überließ Garretragh das Wort.


--- SB Mamori, Taspars Laden "Die Oase"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Und das mit 'dein' Kimon habe ich nicht ernst gemeint. Obwohl, in
> gewisser Weise ist er doch 'dein' Kimon. Dein Brötchengeber halt,
> Herr gefällt mir nämlich gar nicht", sagte Valerius Taspar zu Tariki.

"Ich weiß nicht, wie ich ihn sonst nennen soll", erwiderte Tariki. "Es ist Sitte, dass er von Frauen so angesprochen wird. 'Kurun' ist unser Wort für das, was Deine Sprache 'Herr' nennt. Als er noch jung war, habe ich ihn noch bei seinem Namen genannt, doch kaum dass er sprechen und verstehen konnte, bestand er darauf, mit 'Kurun-mi' angesprochen zu werden; 'Junger Herr'. Es machte mir nie etwas aus. Es war weit nach meiner... wilden Zeit."

Tariki lächelte und erhob sich, um ihre Kleider zu ordnen und das Nähzeug wieder an sich zu nehmen. Eigentlich bedauerte sie es, bereits fertig geworden zu sein - denn welchen Anlass gab es außer dem noch, um hier zu verweilen? "Wirklich wild war ich nicht, aber ich... nun, ich passte nicht in ein Haus, in dem die weiblichen Vorfahren aus einer langen Reihe ruhiger, beherrschter Dienerinnen bestanden haben. Ich wusste schon von klein an, was meine Aufgaben waren und was von mir erwartet wurde, doch ich hatte viel zu große Freude daran, eben diesen Erwartungen nicht zu entsprechen. Vor unserem Haus stand ein großer Baum. Ich kann nicht sagen, wie oft ich dort hinauf geflüchtet bin, wenn meine Mutter mir gescholten hat."

"Wenn Du Dich nicht gerade in den Vorratsraum geschlichen hast, um zu naschen", erklang völlig unerwartet eine weitere Stimme - Andschanas.

Erschrocken wandte Tariki sich zu der Jüngeren um; sie hatte deren Anwesenheit fast vergessen. "Wirst Du wohl still sein, Andschana!" rief sie lachend aus, "Was soll unser Gastgeber denn denken, wen er hier zu Gast hat? Oder soll ich es Dir gleichtun und erzählen, wie Du zum Frühstück die besten Bissen heimlich gegessen hast, um den Vögeln die Schuld zu geben?"

"Wage es ja nicht!" grinste diese zurück.

Auch Valerius musste bei der kleinen Diskussion zwischen den Ta'Una lächeln und meinte: "Das ist ja fast schon kriminell."

Er legte die Vorhänge auf ein Sideboard, das bereits fertig gestellt war und sah sich dann im Raum um. Der Tag brachte mit Sicherheit noch sehr viel Arbeit, obwohl bereits viel passiert war.

"Du hast mit sehr geholfen, Tariki. Wie kann ich mich dafür revanchieren?" Er suchte den Blick der Frau und kam näher zu ihrem Platz. Sie hatten sich die ganze Zeit über wirklich gut unterhalten und falls Valerius diesen Zustand konservieren konnte, war der Ofen vielleicht doch noch nicht unwiederbringlich aus.

"Nun..." Da war sie wieder, diese verflixte, alles durchdringende Grenze zwischen dem, was sie tun und sagen wollte und dem, was sie tun und sagen durfte. Und so wich sie auf einen neutral klingenden Kompromiss aus. "Für gewöhnlich werde ich nicht für meine Dienste entlohnt..."

Wie hätte sie es auch erklären sollen, dass sie für Dienste, die andere als Kimon in Anspruch nahmen und die schon sehr nah an der Grenze des Schicklichen standen, auch noch entlohnt wurde? Allein Kimon war ihr 'Brötchengeber', wie Valerius es genannt hatte, und allein ihm stand das Recht zu, ihr zu erlauben, für jemand anders zu arbeiten. "Es war ja nur ein kleiner Gefallen, den ich Dir erwiesen habe. Nichts, was eine Revanche erfordern würde."

Über Andschanas Züge huschte ein Lächeln - sie verstand die Verlegenheit ihrer Freundin und auch das Zögern. Wie schwer machte Tariki es sich, offen mit Valerius umzugehen! Sie redeten so viel und sagten sich letztendlich doch nichts. Und so setzte sie Tarikis Antwort ungefragt fort: "Ist es nicht Sitte unter den Menschen, Freundschaftsdienste mit Getränken oder Mahlzeiten zu vergelten? Wie wäre es mit einem ähnlichen Ereignis wie dem vorhin, nur in einem privateren Rahmen?"

"Andschana!" zischte die Ältere.

"Natürlich nur, wenn unser Herr einverstanden ist damit."

Mit diesem Zusatz gab sich Tariki offenbar zufrieden - sie lächelte vorsichtig und strengte sich an, Valerius' Kinn zu fixieren. "Nun, das wäre... es würde mich freuen."

Bei Andschanas Einwurf drehte Valerius seinen Kopf zu der jungen Frau und lächelte. Die Junge war einfach so viel lockerer als Tariki. Der Mann drehte sich wieder zu der Brünetten vor ihm: "Das ist doch eine Idee. Ein kleines Abendessen vielleicht... aber so wie ich jetzt gehört habe, muss ich sicherlich nicht dich fragen, oder?"

Instinktiv wischte sich Valerius über sein Kinn, da Tariki es nun richtiggehend anzustarren schien. Hatte er einen Fussel daran oder waren ein paar Bartstoppeln stehen geblieben? "Was denkst du, wenn ich Kimon ersuche, dich zu einem Abendessen mit mir gehen zu lassen? Allein! Was wird er dann sagen?"

Ohne auf Tarikis wahrscheinliche Einwände zu warten, schaute er wieder zu Andschana. "Hm, Andschana? Hab ich da überhaupt Chancen?"

Andschana kicherte, als Valerius sie wieder so plötzlich ansah. "Nun, das ist schwer zu sagen. Unser Herr ist... ist nicht sehr gut auf Männer anderer Kulturen zu sprechen. Vor allem auf die der Menschen nicht. Es gab einen Mann, der... aber das ist nicht wichtig. Auf Ta'Una ist auch eine Dienerin keine Sklavin, sondern hat ein Recht auf ein eigenes Leben. Wenn... wenn der Mann sich darauf einzulassen bereit ist, sein Leben mit einer Dienerin zu teilen. Es gibt Männer, die -"

"Andschana! Langweile unseren Gastgeber nicht mit Dingen, die ihn nicht interessieren", unterbrach Tariki die Jüngere. Sie wirkte jetzt wirklich verärgert und stemmte die Hände in die Hüften. "Wenn Herr Kimon sich dafür entscheiden will, mich gehen zu lassen, wird er es tun. Und die Gründe für sein Tun sind ebenfalls allein ihm überlassen, wie Du weißt. Und nun danke ich für Deine Gastfreundschaft, doch ich werde nun wieder nach Hause gehen, um dort meinen anderen Aufgaben nachzukommen."

Mit einer tiefen Verbeugung verabschiedete sie sich und verschwand aus dem Raum auf den Korridor hinaus.

Etwas ratlos blieb Andschana bei Valerius zurück. Ihr war klar, dass Tariki es sich schwierig machte, zu einem offenen Gespräch zu finden, obwohl - oder gerade weil - sie Valerius mochte. Dabei wusste sie doch, dass Valerius nicht wissen konnte, wie er sich verhalten musste und Aufklärung brauchte. Und was war Andschana anderes geblieben, es so nebensächlich wie möglich anzusprechen, bevor es zu spät war?

"Naja... vielleicht war dies ein wenig zu viel auf einmal", setzte sie ihre unterbrochene Rede fort, jetzt nachdenklich geworden.

"Wie soll ich bitte so eine Frau verstehen?" fragte Valerius plötzlich Andschana. Vielleicht war es eine halb rethorische Frage, aber Tariki machte ihn echt verwirrt. Er hatte doch nur halb im Scherz gefragt, und nun führte sie sich auf, als ob alles bitterer Ernst wäre, und machte irgendwie den Eindruck verbissen zu sein, aber auf was? Wollte sie nun mit ihm Essen gehen oder nicht?

Zuerst gebährdete sie sich fadisiert bis in die letzte Faser und hatte so gar nichts für Valerius über. Ja, er hatte schon geglaubt, sie würde beim Frühstück aufspringen und davon laufen. Einfach so, weil ihr Valerius auf den Wecker ging, womit auch immer. Dann wieder war sie lustig gewesen als sie jonglierten, Vorhänge nähten und über belanglose und weniger belanglose Sachen sprachen. Und jetzt war sie wieder mal ruppig wie ein Klobesen.

"Was war alles zuviel? Dass ich sie gefragt habe, mir zu helfen, die Einladung?" Der Mann blickte die blonde Frau an, und ein ganz winziges bisschen tat ihm Kimon auch leid, wenn Tariki öfter solche Zuckungen hatte, bis ihm einfiel, dass sie mit Kimon sicher nie so umspringen würde.

Andschana lehnte sich an eine nahe Wand. Sie war sich bewusst, dass sie gleich mehrere Regeln brach - sie war allein mit Valerius, sie hatte Dinge angesprochen, die 'man' einfach nicht erwähnte, sie hatte Tariki eigenmächtig geholfen, zu Valerius einen Kontakt aufzubauen. Aber irgendwer musste ihr doch aus ihrer Misere helfen, allein schaffte sie es doch nie! Sie seufzte tief. "Nein, die Einladung war es nicht, bestimmt nicht. Lassen Sie mich offen sein, doch seien Sie sich gewiss, dass ich es nur ihretwegen bin. Eigentlich stünde es mir nicht zu. Tariki weiß nicht... sie ist zu sehr gefangen in dem, was sie ist - eine Dienerin. So ist es immer, wenn sie unsicher wird. Bevor sie über Dinge spricht, die ihr nahe kommen, die die Unterschiede zu anderen hervorheben, zieht sie sich zurück. Auf Ta'Una war es ihr unmöglich, jene Männer an sich zu binden, die sie interessierten, weil ihr Stand zu... Es ging einfach nicht. Und nun versteckt sie sich hinter ihren Pflichten, weist jede Nähe zurück, bevor sie verpflichtend wird. Aber erlauben Sie mir die Bitte, jetzt nicht aufzugeben. Sie mag Sie wirklich, glauben Sie mir."


--- Raumschiff OsKar VI., Brücke

Der Os hatte fast alles bekommen, was auf der Liste stand. OsKar ärgerte sich über den lauwarmen Kloreiniger. Vorerst musste er auf seinen eisgekühlten Trank verzichten.

Das Os-Raumschiff drehte langsam von der Starbase ab und nahm Kurs auf Minory Prime, um dort wie gewohnt im Orbit des Planeten nach Schrott zu suchen, den keiner mehr benötigte.

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