Mission 2: Neubeginn

Starbase Mamori - Die Chronik
August 2006, Teil 1: Gesamt: genau 100 Züge!
Spielzeit: 2. Juli 2380, ca. 12:30 Uhr vormittags

Kapitel 26: Duelle und Diners

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*** Persönliche Nachricht von Couselor Kimon an einen Freund ***

Grüße, Marek!

Wie recht Du doch hattest, als Du mir damals spannende Abenteuer und multikulturelle Gemeinschaften versprochen hast! Hier auf Mamori leben die seltsamsten Spezies und mit ihnen auszukommen, ist nicht immer einfach. Hab ich Dir von Krem, dem Ferengi-Friseur, geschrieben, der im Nebenberuf offenbar auch noch Händler für alles Mögliche ist? Und damit nicht genug. Gestern abend stolperte er in unser Quartier mit dem Vorwand, ein Geschäft zum Ende bringen zu wollen. Doch wie sich herausstellte, war er eigentlich gekommen, weil er den Verdacht hegt, der Erste Offizier dieser Station - ein Mann namens Suvan Talvert - wolle eine Bombe bauen und damit Mamori sprengen. Ich sage Dir, die kleinen Kerle besitzen nur so große Schädel, um ihre zahlreichen Flausen darin unterzubringen.

Eigentlich hätte ich gestern abend gemeinsam mit Tariki und Andschana an einem Dinner teilnehmen wollen, zu dem die beiden wohl von einem der neu angesiedelten Geschäftsleute namens Valerius Tasper eingeladen worden waren. Doch dazu kam es nicht mehr, weil es in der Nähe der Station zu einer Explosion kam, in deren Folge wir offenbar einige Schiffsbrüchige aufgenommen haben. Kennengelernt habe ich sie auch schon am selben Abend, aber so ganz geheuer sind sie mir nicht - irgendetwas ist an ihnen seltsam. Dennoch sind sie bereits als reguläre Crewmitglieder auf der Mamori integriert.

Nun, das Dinner habe ich nicht verpasst, weil es ohnehin ausgefallen war. Doch es wurde als Frühstück nachgeholt, und so trafen sich etliche Crewmitglieder und Zivilisten nachträglich. Welch ein Durcheinander! Doch es war eine gute Gelegenheit, das Miteinander zu beobachten und es ist - ausgehend von der Vielzahl der Spezies - ein friedliches Auskommen hier. Vielleicht ist die Idee einer Planetenföderation gar keine so falsche.

Doch mir blieb nicht sehr lange, um die Zeit dort zu genießen, schon rief mich der Captain wieder fort. Und zu welchem Zweck! Er erklärte mir, dass wir heute Delegationen der Planeten Minory Prime und Sarkass erwarteten; zwei Welten, die miteinander im Unfrieden sind. Dennoch hegt die Föderation wohl die Hoffnung, sie zusammen an einen Tisch zu bekommen und als Mittler zu fungieren - nicht zuletzt deshalb wurde die Raumstation Mamori überhaupt gebaut. Und zu diesem Anlass wurde ein Protokollchef gebraucht, der die Ankunft und den Besuch der Delegationen organisiert. Rate mal, wen der überarbeitet wirkende Captain ausgewählt hat?

Richtig, mich. Es schien ihn überhaupt nicht zu interessieren, dass ich dafür herzlich wenig qualifiziert bin - ich hoffe, dass meine Jahre im heimischen Gasthaus mich zumindest ein wenig darauf vorbereiten konnten, mit schwierigen Gästen umzugehen. Ah, einen Assistenten bekam ich auch an meine Seite, ausgerechnet einen dieser seltsamen Ferengi.

Nun, was blieb mir anderes übrig, als mich an die Arbeit zu machen? Und so stellte ich innerhalb kürzester Zeit ein Protokoll auf die Beine und überließ es diesem Ferengi Qual, meine Ausarbeitungen in die Tat umzusetzen.

Doch was hatte ich auch gehofft, er würde sich daran halten, was er gesagt bekommt? Mehrere Stunden später waren die Delegationen eingetroffen, und während Captain Johnsen und ich sie im Shuttlehangar empfingen, stellte sich heraus, dass Qual meine Arbeit gänzlich ignoriert und nach seinen eigenen Vorstellungen gearbeitet hatte. Ich hätte den kleinen Kerl am liebsten an seinen großen Ohren gepackt und... aber das gehört nun wirklich nicht hierher.

Spontan ließ ich Captain Johnsen die Delegationen in Begleitung von Qual und dem Ersten Offizier zu einem Besuch auf dem noch auszubauenden Promenadendeck einladen. Ich hoffe, es ist auch reibungslos abgelaufen, denn die Antipathie, die sich zwischen Minorytanern und Sarkassianern aufbaute, war mehr als deutlich zu spüren. Hier gibt es noch eine Menge Vermittlungsarbeit zu tun!

Währenddessen machte ich mich mit den Protokollchefs der beiden Delegationen auf den Weg, um das Schlimmste zu verhindern. Kras Antschirch von Sarkass und Ehani Shahin von Minory bestehen natürlich bei der Findung eines gemeinsamen Protokolls darauf, ihre jeweiligen Kulturen nicht zu vergessen, doch es gelingt uns schließlich, eine Richtung zu finden. Das Diner ist ein einziger großer Kompromiß und ich hoffe sehr, dass kein Delegationsmitglied zu große Schwierigkeiten damit hat.

Die Raumdekoration dürfte für die Delegationen mehr als gewöhnungsbedürftig für einen solch offiziellen Anlass sein, stellt sie doch eine terranische, abendliche Strandlandschaft mit einer kleinen Cocktailbar dar - Quals Vorstellung von einer Konferenzatmosphäre, die wir kurzfristig auch weitgehend so belassen haben. Vielleicht ist es ganz gut, nicht allzu offiziell zu wirken, um zu entspannten Gesprächen zu kommen.

Was entspannte Gespräche angeht, hoffe ich noch darauf, Ehani etwas näher kennenzulernen. Sie ist eine recht exotische Erscheinung, und viele private Worte habe ich mit ihr nun noch nicht wechseln können, doch wie Du weißt, bin ich einer interessanten Erfahrung nie abgeneigt, und das scheint hier auf Erwiderung zu stoßen. Nun, die Offiziere sammeln sich, um die Delegationen zu empfangen, und ich werde sehen müssen, wann sich was ergibt.

Ich hoffe also, Dir beim nächsten Mal mehr darüber berichten zu können und schließe für heute mit besten Grüßen,

Kimon

*** Ende der persönlichen Nachricht ***


--- Freibeuter-Raumschiff "IKS Tik Tah", auf dem Weg zur Starbase Mamori


--- IKS Tik Tah, Kombüse

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
>"Wo hast Du denn schon wieder den Schnaps hin - Schlitzauge?" fragte
> Nortan Hob Sing.

Hob Sing verbeugte sich zweimal, ging zu einem Schrank und öffnete ihn. Er nahm eine Flasche mit chinesischen Schriftzeichen heraus und übergab sie Nortan. "Hiel, gloßel Meistel. Sake schmeckt auch leckel."

Nortan nahm die merkwürdige Flasche entgegen und grübelte leicht über die Bedeutung der Schriftzeichen. "Was immer auch dieses Sake ist - umbringen wird es mich hoffentlich nicht", antwortete er und nahm einen großen Schluck Sake.

"Das seien chinesischel Leisschnaps", sagte Hob Sing. "Leisschnaps hat noch nie jemanden umgeblacht. Jedel, del legelmäßig Sake tlinkt, wild übel 100 Jahle leben. Mein Ul-Gloßvatel wurde hundelt- achtunddreizig. Nachteil dalan wal, el hat sein Velstand velsoffen, weil el zu viel vom Sake getlunken hat."

"Schweißschnaps?" fragte Nortan verwundert nach.

Er benötigte keinen Alkohol um konserviert zu werden, seine Spezies hatte eine weitaus größere Lebenserwartung als diese Menschen, egal woher sie kamen. "Um den Verstand zu verlieren brauche ich keine Sake, da reichen schon die Zustände hier an Bord mitunter", beteuerte er.

Ein Deckel hob sich von einen großen Topf, und eine Tentakel versuchte Hob Sing anzutippen. Der Chinese reagierte schnell wie ein Kung Fu- Kämpfer. Mit einen gezielten Schlag mit der Handkante auf die Tentakel zog der Octopus seinen Arm zurück in den Topf.

Nortan zuckte zusammen, wenn auch nur ganz leicht, und wollte schon zur Waffe greifen.

"Oh gloßel Meistel. Das seien Nachtisch", sagte Hob Sing leise mit vorgehaltener Hand. "Abel nicht laut sagen. Ich habe Octopus gesagt, dass wir fül ihn eine Übellaschungspalty volbeleiten, und er deswegen im Topf bleiben muss. Octopus sein schlau. El wäle nie fleiwillig in den Topf gegangen."

Der Nausikaner blickte ungläubig zwischen dem Topf mit dem Octopus und Hob Sing hin und her. "Hob Sing - in solchen Momenten frage ich mich manchmal, ob Du wirklich nur ein Koch bist", meinte er fasziniert.


--- IKS Tik Tah, vor der Kombüse

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Ich warte im Boxring auf Dich, Du alte Schlampe. Ich werde Dir
> meinen Namen einprügeln. Das heisst, falls Du Dich traust", fauchte
> Krals, die Fühler gestreckt auf Ashanas Kopf gerichtet, und machte
> sich hoch aufgerichtet und breitschultrig auf den Weg dorthin.
> Direkt an der Anticanerin vorbei, ohne sie eines weiteren Blickes
> zu würdigen. Er fürchtete keinen Übergriff von ihr. Im Gegenteil,
> falls sie nun zuschlagen sollte, hatte er einen guten Grund,
> zurückzuschlagen. Nichtmal der Boss würde etwas dagegen sagen, wenn
> Krals "die Kralle" sich wehrte, wenn jemand anderes eine Prügelei
> anfing.

Ashana sah Krals abschätzend an. Na gut, sein Schlagring war eine nicht zu unterschätzende Waffe, doch Ashana würde sich auf ihre Erfahrung und ihre scharfen Krallen verlassen. "Na gut, nach dir, blaues Krällchen. Ich folge dir auf dem Fusse", zog sie Krals auf und folgte ihm mit einigen Schritten Abstand.

   -- IKS Tik Tah, Boxring

Bevor sie den Boxring betrat, legte Ashana ihre Lederjacke ab und prüfte, ob ihre Krallen auch scharf genug waren. "Ist dein kleines Krällchen auch so scharf? Aber wahrscheinlich bricht es unter Belastung eh ab", verhöhnte die Anticanerin den Andorianer.

Aufmerksam beobachte sie jede von Krals Bewegungen, um sofort reagieren zu können.

Krals liess seine Kleidung genau so, wie sie war: Die Lederhose, der schmutzige schwarze Pulli mit dem fehlenden linken Ärmel, der das größte seiner Tatoos auf beeindruckenden Armmuskeln zur Geltung brachte, die breiten Ledermanschetten um die Handgelenke und seine schweren, nagelbeschlagenen Kampfstiefel waren bestens für Prügeleien aller Art geeignet. Seine Wut über Ashanas Äußerungen spiegelte sich in seinen glitzernden Augen und den gestreckten Fühlern wider. Aber sich verbal zu wehren, war nicht seine Stärke. Er bevorzugte es, die Fäuste sprechen zu lassen.

Während sich die beiden langsam umkreisten, täuschte Krals hier und da ein paar lockere schnelle Schläge an, und trat ihr unvermittelt mit voller Wucht auf den linken Fuß. Gleichzeitig riss er gewaltsam an dem einen langen Haarbüschel, das Ashana von den Augenbrauen hinunterwuchs.

Da Ashanas Schuhe vorne Löcher hatten, um ihre Krallen durchzulassen, war das Material an diesen Stellen nicht so dick. Aus diesem Grund schmerzte es die Anticanerin doch arg, als Krals ihr auf den Fuss trat. Mit einem Jaulen wollte sie instinktiv zurückweichen, was jedoch nicht ging, da Krals an ihren Haaren zog. Nach einem tiefen Durchatmen schlug Ashana mit ihren Armen los. Der rechte zog blutige Striemen über Krals Arm, mit dem er ihre Haare festhielt, und der linke zerfetzte seinen Pulli am Bauch und sorgte dort für einige Kratzer.

Nach dieser Attacke sprangen die beiden Kontrahenten wieder auseinander und belauerten sich wieder.

Krals hatte laut aufgeschrien - erschreckend laut - und nun begann dunkelblaues Blut von den Kratzern zu tropfen und seinen Pulli zu tränken. Er war sehr wütend! Die Anticanerin war wirklich sehr wehrhaft. Ungewohnt wehrhaft. Er hasste es, wenn ausgerechnet eine Frau es verstand, sich effektiv zu wehren.

Entsprechend schnell hatte er vom Belauern die Nase voll. Er versuchte sie nochmal zu treten, aber diesmal wich sie viel zu schnell aus. Dann mussten es wohl doch die Fäuste sein. Damit war er bedeutend schneller. Er stürmte mit Gebrüll auf Ashana zu, drängte sie an den Rand des Boxrings und prügelte auf sie ein. Immer ins Gesicht. Rechter Schlagring, linke Faust, rechter Schlagring... ups, der ging ans Ohr... und selbst wenn sie ihm die Haut vom Leibe kratzte, er würde ihr Gesicht zu Brei schlagen...

Ashana bekam schmerzhaft Krals Schlagring zu spüren. Sie stieß ein von Schmerz kündendes Jaulen aus, als er mit dem Schlagring ihr Ohr streifte und ein Stück herausriß. Mittlerweile war ihr Gesicht von seinen Schläge blutüberströmt. Mit einem Knacken gab Ashanas Nasenbein nach.

Dieser Schmerz verlieh der Anticanerin die Kraft, Krals von sich zu stoßen. Blitzschnell winkelte sie ein Bein an, sprang und wollte Krals eigentlich die Krallen an seine empfindlichste Stelle rammen, doch im letzten Moment drehte der Andorianer sich weg, und so rissen Ashanas Krallen seine Hose auf und zogen tiefe Spuren durch seine Oberschenkel.

   -- IKS Tik Tah, Brücke

Mentak war gerade auf der Brücke und ging die einzelnen Bereiche am Monitor durch, als er die zwei notorischen Streithähne entdeckte. "Ich wusste es - die Beiden können nicht Ruhe geben. Wenn es nach mir ginge, wäre zumindest einer der beiden schon von Bord geflogen", brummte er.

"Aber es geht nicht nach Dir, Dickerchen", sagte Galep mit einem leichten Tätscheln der klingonischen Wampe.

"Wenn Du noch einmal Dickerchen zu mir sagst, dann...", fing er an.

"... wirst Du mir die Zähne, die ich nicht mehr habe, raushauen", beendete Galep den Satz und setzte sich mit ihrem zahnlosen Grinsen wieder an die Comm.

Mentak verbiss sich jedes weitere Wort, was Galep noch mehr grinsen ließ.

Galep wurde es zu blöd auf der Brücke, solange keine Arbeit da war und Mentak nicht mitspielte. Somit verließ sie still die Brücke, um die beiden Streithähne aufzusuchen.

   -- IKS Tik Tah, Korridor

Auf halbem Weg streifte sie etwas schwarzes Pelziges an der Schulter.

"Hey, Du Flohhaufen - pass doch auf, wenn Du schon nicht laufen kannst wie es sich gehört", beschwerte sie sich kräftig und laut.

Einen Augenblick später kam Reul um die Ecke. "Was schreist Du Gewitterhexe denn hier so rum?" fragte er scheinheilig.

Ruckzuck verpasste Galep ihm einen Hieb auf die empfindliche Schnauze.

Reul winselte kurz unter dem Schmerz auf.

"Das wäre jetzt geklärt!" erklärte Galep.

Reul sagte lieber nichts, da er merkte, Galep hatte ihre sadistischen 5 Minuten.

"So, Du Schosshund - Wir beide gehen jetzt zum Boxring und sorgen fürs Erste wieder für Ruhe, ehe seine Lordschaft was mitbekommt", erklärte Galep in einem Ton, der keinen Widerspruch zu ließ.

"Nö - oder? Nicht schon wieder Krals und Ashana!" stöhnte Reul, der den Hieb in dem Moment vergaß.

"Doch!" sagte Galep und zog Reul an seinem Werkzeuggürtel einfach mit.

Reul wäre am liebsten auf allen Vieren an der Decke entlang gehechtet, aber diese zahnlose Cardassianerin hielt ihn weiterhin fest, und von seinem Gürtel trennte er sich nicht mal zum Schlafen. Augenblicke später erreichte das ungleiche Paar die Arena.

   -- IKS Tik Tah, Boxring

"Soso - der Bettvorleger und das blaue Männchen haben wieder zuviel Zeit", erklärte Galep, als sie den Boxring betrat.

Reul musste unweigerlich bei dem Anblick der beiden Kontrahenten breit grinsen. Ein Blick von Galep ließ ihn aber wieder ernst werden und sich zwischen Krals und Ashana stellen.

Ashana knurrte Reul gereizt an. Sie konnte es nicht leiden, wenn man sie in einem Kampf unterbrach. Dann erblickte sie Galep. "Weshalb störst du uns?" fragte Ashana mit einem Mischung aus Bellen und Knurren. Bei ihren Worten ließ sie Krals nicht aus den Augen. Mit funkelnden Augen leckte sie sich sein blaues Blut von den Krallen.

Reul ignorierte das Geknurre von Ashana.

Galep zeigte ihr zahnloses Lächeln. "Ich störe nicht - ich unterbinde das Ganze!" korrigierte Galep die Frage von Ashana. "Mentak hat Euch auf dem Bildschirm entdeckt, und darum bin ich hier. Ihr hört sofort auf und kommt mit heilem Kopf hier raus, oder Mentak oder ich selber werden Seine Lordschaft Nortan informieren. Der wird Euch diesmal sicherlich die Köpfe runterreißen", argumentierte Galep mit einem drohenden Unterton.

Reul lief es eiskalt den Rücken runter, als er den drohenden Unterton von Galep förmlich spürte. "Mein Rat: Haltet Euch an die erste Variante!" meinte er zu Krals und Alshana. Reul so wie alle anderen wussten, dass Galep viel deckte und vertuschte an Bord, aber wehe, wenn sie diesen Freundschaftsdienst aufkündigte.

Reul wusste von einem Breen, der es sich mit Galep total verscherzt hatte. Trotz Warnung wollte er nicht hören und wurde 2 Tage später mit einem abgerissenen Arm winselnd im Frachtraum gefunden. Bis heute wusste niemand, wo der Arm abgeblieben war, da er nie gefunden wurde. Der Breen machte seitdem nur noch Dienst auf der Basis, und zwar beim Reinigungskommando.

Krals hielt sich seinen blutenden Oberschenkel, heilfroh, dass Ashana ihr eigentliches Ziel verfehlt hatte. Äußerst ungehalten über diese ungebetene Einmischung wandten sich erst seine Fühler zu Reul und dann ganz allmählich sein ganzer Kopf Galep zu. "Willst Du mir wirklich drohen, Baby?" fragte er finster und betont langsam.

Galep hatte bis eben noch ein freundliches Gesicht gezeigt, das überhaupt nicht zu ihrem drohenden Unterton passte. Nun wurde ihre Miene düsterer.

Reul wurde es nun eiskalt zumute.

"Hör mal gut zu, Krals - falls Du den Breen vergessen hast, solltest Du mal schnell die anderen fragen ehe Du dich mit mir anlegst! Deine Jugend würde Dir nur das Leiden verlängern", drohte sie Krals mit ihrem Unterton, der immer düsterer wurde.

Reul dachte ja gerade an die Geschichte und wurde bei dieser Androhung immer kleiner, obwohl er ja nicht angesprochen war.

Mit einem Triumphgefühl sah Ashana, wie Krals sich die blutenden Oberschenkel hielt. Dann wandte sie ihren Kopf wieder Galep zu, dieser alten Gewitterhexe. "Es hat dich keiner gebeten, dich einzumischen, Galep", erklärte Ashana knurrend.

Tatsächlich. Galep drohte ihm tatsächlich. Mit einem kurzen Seitenblick auf Reul vergewisserte sich Krals "die Kralle", dass die Cardassianerin verdammt ernst zu nehmen war. Er richtete sich hoch auf und überragte nun Galep um einen Kopf. Gerade als er sagen wollte, sie solle sich gefälligst hinten anstellen, er könne ihr später gern noch ein paar Körperteile entfernen, stieß Ashana ins selbe Horn.

Er warf Ashana erst einen überraschten Blick und dann ein kleines erfreutes Grinsen zu. "Sie droht mir wirklich", grinste er Ashana an, mit einem Seitennicken zu Galep. "Sag ihr, mit wem sie sich anlegt."

Das war direkt ein kleines Friedensangebot. Wenn Ashana nun seinen Namen korrekt sagte, war ihr Streit beigelegt. Vorläufig.

"Ich hab's gehört. Sie kann's nicht lassen", stimmte Ashana erstaunt Krals zu. Sie stimmte Krals zu! Das hatte es ja noch nie gegeben. "Galep, ich würde den Kleinen nicht unterschätzen. Auch wenn er nur eine kleine Kralle hat, ist es immer noch Krals die Kralle, mit dem du dich anlegen willst. Und ich steh direkt dahinter", warnte sie die Cardassianerin, die Ashana noch nie hatte leiden können. Indirekt hatte Ashana nun eine Art Bündnis geschlossen mit Krals gegen Galep.

Hoch zufrieden nickte Krals Ashana zu und verschränkte die Arme vor der Brust. "Reul?" forderte er den Caitianer auf, Partei zu ergreifen, während er Galep mit leuchtenden Augen fixierte.

Ashana kam immer noch nicht darüber hinweg, dass sie auf einmal mit Krals an einem Strang zog. Aber gegen Galep würde sie sich fast mit jedem an Bord verbünden. Gespannt wartete Ashana, wie Galep reagieren würde.

Galep ignorierte Krals, da sie ihn gut genug einschätzen konnte. "Ich weiß genau, wer der Kleine da ist. Schließlich hat er es mir zu verdanken, dass er hier an Bord ist. Mit Euch beiden würde ich mich gerne zum Aufwärmen anlegen, aber ich verschwende meine Energie nicht unnütz so wie ihr beiden", sagte sie selbstbewusst.

Reul schaute alle drei an und überlegte ganz genau, was nun geschickter war. "Ich habe weder gegen Dich, Ashana, noch gegen Dich, Krals etwas, aber ich habe ein Versprechen abgelegt und weiß, wo die richtige Seite ist", erklärte er Krals. Erst danach fiel ihm etwas auf, was die zwei Kontrahenten wohl noch nicht im vollen Umfang kapiert hatten. Aus den beiden waren zumindest Verbündete geworden, nachdem sie sich bis jetzt nicht mal riechen konnten vor Aggression. Nun verstand er auch, warum Galep sich soviel Zeit ließ und auf einmal so ruhig war.

Ashana warf Reul nur einen verachtenden Blick zu, bevor sie sich wieder auf Galep konzentrierte. "Was heißt, du würdest gern? Ja oder Nein? Was anderes gibt es nicht", meinte Ashana. "Willst du nur deine Energie nicht verschwenden, oder hast du Angst zu verlieren, Galep?"

Galep überlegte kurz, ob sie die Ärmel hochkrempeln sollte oder nicht. Das Jungvolk schien sich unbedingt an ihr die Hörner abstoßen zu wollen. "Wenn die Mühe es wert wäre oder noch ernsthaftere Gegner kommen würden, wäre ich dabei", erklärte sie dominant.

Dass Reul sich heraushielt schätzte sie sehr, der Caitaner hatte sich an Mentak schon die Zähne ausgebissen. Würde Nortan von dem hier etwas bemerken und hierher kommen, hätte das ernste Folgen für alle Anwesenden.

Krals schickte Reul mit einem kurzen Kopfnicken aus dem Boxring. Wenn er schon nicht mitkämpfen wollte, sollte er wenigstens den Platz frei machen.

Als Galep davon anfing, dass er ihr etwas zu verdanken hätte, zuckten seine Fühler steif nach oben, und die Miene, mit der er sie erneut musterte, wurde deutlich finsterer. "Ich schulde Dir gar nichts, Galep, überhaupt nichts! Außer Prügel für Deine Frechheiten! Los, komm her, Du feiges Huhn! Gack gack gack gack..." Er stolzierte tatsächlich herum und gackerte so ähnlich wie ein besoffenes Huhn.

Galep wartete, bis Reul bereitwillig den Ring wieder verließ. "Soso - gar nichts? Wirklich?" fragte sie lauernd nach.

Galep verkniff sich ein Grinsen, als sie Krals so rumtanzen sah. "Du scheinst es zu lieben, Dich vor Ashana lächerlich zu machen mit Deiner Aufführung. Geübt hast du ja wohl kräftig!" provozierte sie ihn.


--- Starbase Mamori Promenadendeck, im Laden "Fashion"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Wer ist denn jetzt auf bestimmte Partner fixiert, hm?" neckte Viqi
> Kerrig. "Hm, schnucklig sieht er schon aus, aber ich muss leider
> auch passen", sagte Viqi seufzend über Desh.

"Du und deine Krallen...", zog Kerrig Saghi die Khasthay auf. "Das ist gerade das, was ich will: Meine Zähne in seine Wangen schlagen..., seinen Rücken aufreißen..., ihm einen wilden Satz warme Ohren verpassen... - als halbe Klingonin hat man klingonische Bedürfnisse", führte sie weiter aus und versuchte eine Unschuldsmiene zu ziehen. Mit ihrer Stirn gelang ihr das nicht wirklich.

"Du und deine klingonischen Bedürfnisse", neckte Viqi zurück und konnte angesichts von Kerrigs Gesichtsausdruck ein Lachen knapp unterdrücken. "Das klingt ja noch schlimmer, als was ich mit ihm machen würde", grinste sie Kerrig an.

"Wirklich?" fragte Saghi amüsiert, dass sogar ein krallenbewehrtes Wesen sanfter zu einem Partner war als eine Klingonin. "Du musst wissen, Klingonen stehen auf sowas... Männer wie Frauen", erklärte sie Viqi. Sie ging ein paar Stoffe durch, die recht martialisch waren und metallene Fäden hatten, die eben nach klingonischer Uniform aussahen. Nicht, dass Kerrig ihrer Zeit auf Q'onos so sehr nachtrauerte, aber die Freizügigkeit ihrer Uniformweste hatte etwas für sich gehabt.

   -- Promenadendeck, vor der "Wellness-Oase"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Die Räume haben wir 2 Tage vor Ihrer Ankunft fertig gestellt. Die
> technischen Anlagen hat der Elektro Trupp gemacht", meinte Vurtuss
> und verzog sein Gesicht leicht bei der Erwähnung der 'richtigen'
> Techniker.

"Mann..." - 'Ich bin fest der Überzeugung er ist einer' - "...haben Sie sich nicht so." Valerius deutet auf das knarzende Schild. "Können Sie nicht dafür sorgen, dass eben diese Installation gesichert wird? Oder soll ich warten, bis es jemandem auf den Kopf knallt... und dann erst jemanden von der Technik, oder meinetwegen der Montage holen?" Valerius wurde ob dieser Wortklauberei ungehalten. "Wenn Sie schon darauf bestehen vom Montagetrupp zu sein, dann montieren Sie das!!!"

Vurtuss schaute sich das Schild teilnahmslos an. "Das hat keiner von uns so schlampig montiert. Das Schild ist ja nicht mal im Lot, geschweige denn auf der richtigen Höhe. Die Anschlüsse sehen auch nach Schnell-Schnell-Arbeit aus", kommentierte er Valerius' Klagen. Vurtuss schüttelte seinen Kopf. "Das war wie gesagt keiner von uns! Zudem müssen Nacharbeiten von Lt.Cmdr. Shay Jahari abgesegnet werden. Vorschrift ist Vorschrift, und ich habe sie nicht gemacht", redete er sich aus der Affäre.

Die anderen Montagearbeiter hatten unterdessen weitergemacht und amüsiert den beiden zugesehen und fingen an, ihre Witze zu reißen.

"Bitte schön... wie Sie wollen." Valerius drehte sich um und verschwand giftig in seinem Geschäft.

Vurtuss schüttelte den Kopf. "Was kichert ihr denn da so komisch?" fragte er seine Kollegen, die sich daraufhin hinter ihrer Arbeit versteckten. "Habt ihr gesehen, wie rot seine Ohren wurden vor Zorn? Die hätte man glatt als Warnleuchten einsetzen können", flaxte er fröhlich und nahm seine Arbeit wieder auf.

   -- SB Mamori Promenadendeck, "Wellness-Oase"

Dort ging Valerius sofort zu seiner Kommstation und schickte eine Meldung an Jahari raus. Er meldete sich nicht direkt, da er keinen Wind aufwirbeln wollte, aber ärgern tat er sich wirklich.

*** von Valerius Taspar an Lt. Cmdr. Jahari.

Du wolltest mir einen Techniker schicken, wenn du kannst. Das Schild meines Ladens müsste repariert werden. Einige Montageleute, darunter ein grüner Giftzwerg, sahen sich außerstande das hinzubekommen. So schnell es geht, da das Schild beschädigt wurde und jederzeit runterfallen kann.

Danke, Ende." ***

Vielleicht ging der Montagefutzi gerade dann unter dem Schild durch, wenn es runterfiel. Dann würde von ihm nur eine grüne Pfütze übrig bleiben...


--- SB Mamori, OPS

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Und ob wir sollen", nickte Sara und bewegte sich in Richtung der
> Treppe, die zum Konferenzraum hinaufführte. "Ich frage mich nur,
> warum dort oben? Warum begrüssen wir sie nicht hier auf der OPS?
> Ob wir wohl zum Bankett bleiben sollen?"
> Fragend blickte sie Shay an, wobei sie unwillkürlich wieder deren
> Augenklappe musterte. "Ein echter Hingucker", schmunzelte sie
> entschuldigend.

"Ich würd gern drauf verzichten", murmelte Shay zurück. "Technik", meinte sie nur seufzend. Es ergab sich leider, dass Shay ganz vorne stand und wohl den Empfangsraum zuerst würde betreten müssen.

Rem verkniff sich seine Kommentare zur Situation, obwohl er auch, zwar aus anderen Gründen, ein Unbehagen empfand.

   -- SB Mamori OPS, Konferenzraum

Stummschweigend folgte er in den Empfangsraum und nickte den bereits anwesenden Diplomaten zu. Er hatte sie ja bereits kennen gelernt.

In Erwartung des Captains und dessen Begleitern, stellte sich Rem etwas abseits vom Eingang mit dem Rücken parallel zur Wand auf. Neben ihm war genügend Platz für die anderen Stabsoffiziere. Links neben ihm, an der Seite, die der Tür zu gewand war, ließ Rem Platz für Kirah Vaughn und Shay Jahari. Da Vaughn Lt. Col. war, würde sie zuerst vorgestellt werden. Und da Rem laut Akte nicht dienstältester Lt. Cmd. war, was hauptsächlich an der kurzen Lebenserwartung der Jem'Hadar lag. Die Einreihung nach Dienstgraden erschien ihm am selbstverständlichsten.

Lächelnd blickte Sara sich um. Was für eine ungewöhnliche Dekoration zu so einem Anlass! Um ihre Position in der Reihe festzustellen, musterte sie dann die Rangpins an den Uniformen. Aha, sie hatte also den niedrigsten Rang von allen und stellte sich daher mit etwas Abstand zu Rem auf.

Nasmat begrüsste die anwesenden Gäste und Kimon mit der Andeutung einer Verneigung und begab sich dann zu ihrem Platz zwischen Rem Kuran und Sara. Ihre Augen wanderten neugierig umher, aber sie bemühte sich, weder Ehani noch Kras allzu sehr anzustarren, trotz deren auffälligen Erscheinung.

Sara hingegen staunte klammheimlich über das Kopftuch, dass Nasmat anscheinend so selbstverständlich zur Galauniform kombiniert hatte. Obwohl sie durchaus vom muslimischen Glauben gehört hatte, war ihr noch nie eine kopftuchtragende Sternenflotten-Kollegin begegnet.

Freundlich lächelte sie ihr zu. "Hallo, ich bin Sara Ginelli, und neu hier", stellte sie sich ihr flüsternd vor.

"Hallo, Nasmat al Misri, ebenfalls neu", erwiderte diese erfreut in ebenso leisem Tonfall.

Allmählich füllte sich der Raum und Kimon nickte jenen Leuten zu, die hereinkamen und sich hier und da schon mal ihren Platz suchten. Jetzt konnte er nicht viel mehr tun als noch einmal durchzuatmen und zu hoffen, daß er an alles gedacht hatte.

Eines jedenfalls war sicher - heute abend würde es keine Dinner, kein Weggehen, kein Erkunden der Station geben, sondern höchstens eine entspannende Massage. Obwohl... der einzige Grund, dieses Programm kurzfristig zu ändern, stand noch in seiner Nähe. Ehani würde nicht lange bleiben; wenn er herausfinden wollte, wie interessiert sie war, dann heute abend. Er bedachte sie mit einem nachdenklichen Lächeln.

Der Sarkassianer Kras Antschirch verneigte sich vor fast jedem Eintreffenden mit einer kleinen Verbeugung und zählte die teils neugierigen Blicke seiner Erscheinung zu Begeisterung an seiner Person. Es waren langsam so viele Humanoide hier, dass er den Überblick verlor. Die paar, die er sich gemerkt hatte, waren in der Minderheit.

Eine Frau mit Kopftuch zog seinen Blick besonders auf sich, da ihre Kopfbedeckung einfach etwas Hervorstechendes war. Unabsichtlich schaute Kras auch auf die Servietten, die auf einigen Tischen bereit gelegt waren. Zu Bischofsmützen oder Tulpen gefaltet warteten sie auf den Beginn des Festmahls.

Abseits des großen Trubels, denn er wollte seinem Vorgesetzten nicht im Wege stehen und sein Eintreffen wirken lassen, nahm Kras eine der Servietten, nachdem er sich umgeschaut hatte, und schüttelte sie auseinander. Dann legte er sie auf seinen Kopf und versuchte die Enden zusammenzuknoten. Aber so sehr er sich auch bemühte, der Stoff war erstens viel zu dick, und zweitens war es eben eine Serviette und kein Kopftuch.

Zuhause auf Kol würde er das sofort unter die Leute bringen und als Trend vorschlagen.

Ehani besah sich die neu Eintreffenden genau. Die Frau mit dem Kopftuch faszinierte sie auch. Doch als Antschirch versuchte, sich eine Serviette auf dem Kopf als Kopftuch umzubinden hatte Ehani Mühe, sich ein Lachen zu verkneifen. Sie versuchte es mit einem Husten zu kaschieren. Dann bemerkte sie Kimons Lächeln. Ehani erwiderte dieses Lächeln kurz, bevor sie sich wieder der Türe zuwandte. Ihre Chefin mußte jeden Moment den Raum betreten.

   -- SB Mamori, OPS

Das Erscheinen der Stationssicherheit auf der OPS kündigte das baldige Erscheinen der Delegationen an.

Die nächsten Personen, die aus dem Turbolift kamen, waren der Captain und Ensign Qual, gefolgt von den Delegationen, dem Ersten Offizier und dem Sicherheitschef.

"Das ist nun die OPS", sagte der Captain. "Von hier aus wird die gesamte Starbase und der Flugverkehr in diesem Sektor überwacht."

Mike ging zu Wrad, um der Delegation zu erklären was für eine Aufgabe er auf der OPS hatte. Rein zufällig sah Mike den Admiral auf dem kleinen Monitorbildschirm. "Oh, Admiral Weller. - Ich grüße Sie, Admiral", sagte Mike freundlich.

"Perfektes Timing, Sir, der Admiral wollte Sie gerade sprechen. Ich stelle das Gespräch in Ihren Raum durch", erklärte Wrad.

Nach dem Betätigen der nötigen Tasten blickte er die Delegierten an. "Guten Tag", begrüsste er sie höflich, eine leichte Verneigung andeutend.

'In Ihren Raum durch', hatte Wrad gesagt. Mike hatte den Bereitschaftsraum auf der Starbase nie als seinen Raum empfunden. Sein Raum war auf der U.S.S. Glory.

Der Captain entschuldigte sich bei der Delegation, dass er sie kurz verließ, und ging anschließend in den Bereitschaftsraum.

Qual dachte sich seinen Teil: 'Wenn ein Admiral unplanmäßig den Captain alleine sprechen möchte, dann ist die 'Kacke am Dampfen'.'

   -- SB Mamori OPS, Bereitschaftsraum des Captains

Mike setzte sich hinterm Schreibtisch und aktivierte den Monitor. Der Admiral erschien auch prompt darauf.

"Nun Admiral Weller, was gibt es so Wichtiges?" fragte Mike.

"Captain Johnsen. Ich bin froh, dass Sie gerade auf Starbase Mamori sind. Ich weiß nicht, ob Sie es wissen, aber Captain Fischer hatte eigentlich Urlaub, als ich sie zur Mamori abkommandiert habe. Und was macht diese Frau? Wird krank, gleich am ersten Tag." Ein schwaches Grinsen huschte über sein Gesicht. "Also, wenn sie transportfähig ist, schicken Sie sie nach Hause. Zwei Captains auf einer Starbase kann ich nicht gebrauchen. Und ja, mir ist bewusst, dass auch Sie Urlaub beantragt hatten. Wir suchen schon nach einem neuen Kommandanten für Mamori, aber leider wachsen die nicht auf Bäumen."

Mike sah durch ein Fenster, wie sein Erster Offizier die Delegationen hoch zur oberen Ebene der OPS führte. Hoch zum Empfangsraum? 'Sein Erster Offizier?' - Mike's Erster Offizier war auf der U.S.S. Glory. Immer mehr bekam er das Gefühl, das es nicht sein Kommando auf der Starbase Mamori war. Das er hier nur der Platzwärmer für den eigentlichen Kommandeur war.

Mike sah hinaus zur "leeren" OPS. So leer fühlte sich jetzt Mike innerlich. Wurde er überhaupt noch gebraucht?

"Admiral, ich bin auch sehr, sehr froh hier zu sein", sagte der Captain überzogen. "Die Crew auf der Starbase ist Spitzenklasse. Eine bessere Crew finden sie nur noch auf der U.S.S. Enterprise. Captain Fischer wird es sehr bedauern, nicht mehr Kommandant der Starbase Mamori zu sein. So eine Crew verläßt man nicht freiwillig. In Anbetracht von Fischers Krankheit werde ich es ihr schonend beibringen, dass sie die Starbase verlassen muss. Ja, die Zeit wird auch für mich bald kommen..." - 'HURRA!!!!' - "... Abschied von der Starbase Mamori zu nehmen." *seufzt* "Aber das ist nun mal unser Job, da zu sein, wo immer man gebraucht wird."

Schweigesekunden, um sich zu besinnen.

"Ich werde Captain Fischer ins nächste Sternenflottenschiff stecken. Aber im Moment sind keine vorhanden, Admiral. Außer dem Runabout von der U.S.S. Glory. Nun, ich könnte Captain Fischer mitnehmen nach DS-Five, wenn meine Zeit gekommen ist." - 'Heute? Bitte! Wehe nicht! Wenn nicht, dann werde ich hier auch noch krank.'

Admiral Weller zog leicht die Augenbrauen hoch, als er Mike so reden hörte. Das klang doch sehr nach Ironie. Aber letztlich kümmerte es ihn nicht weiter. Wie der Captain gerade schon gesagt hatte - Personal hatte dort zu sein, wo es gebraucht wurde. "Wie gesagt - noch haben wir keinen Nachfolger für Sie, Captain. Also genießen Sie noch in Ruhe diese Spitzenklasse-Crew. Allerdings werde ich Ihnen noch zwei Crewmitglieder entwenden müssen. Ireihvae Thlhom und Marra'scha Kadahn werden auf der Erde benötigt. - Warten Sie, kein Sternenflottenschiff? - Einen Augenblick, bitte."

Auf dem Bildschirm erschien kurzfristig wieder das UFP-Logo.

Nach einer Weile füllte wieder der Admiral das Bild aus. "Sie ist zwar kein Sternenflottenschiff, aber... mit Ihrem Runabout sollten Sie die S.S. Galileo gut erreichen können. Sie ist unterwegs nach Deep Space 4."

Er übertrug die Position und Flugroute des kleinen zivilen Forschungsschiffes. "Dann können Sie die drei Damen heute noch losschicken. Das wäre alles, Captain. Noch Fragen?"

"Wann bekommen wir mehr Sicherheitspersonal, Admiral?" fragte Mike den Admiral. "Ensign Qual, mein Sicherheitsmann von der USS Glory, vermutet, dass der ferengische Ladenbesitzer Krem eine Gefahr für die Starbase ist. Bei aller Fantasie, ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Ferengi-Frisör eine Gefahr für die Starbase darstellen könnte. Nun, ich bin auch kein Ferengi, der weiß was in einem Ferengi-Kopf so vorgeht. Ich mache mir mehr Gedanken über die ungewöhnlichen Aktivitäten der Romulaner im Nachbar-Sektor. Sie kennen den Bericht, wo zwei zivile romulanische Scout-Ships ein Nachschubdepot der Sternenflotte geplündert haben. Irgendwas sagt mir, dass die Romulaner etwas vorhaben. Weiß unser Geheimdienst schon etwas mehr darüber? Admiral Scott Hancock und Admiral Frank Renzheim wollten sich darum kümmern. Wissen Sie, Admiral. Die Informationen vom Sternenflotten- Geheimdienst über die Aktivitäten der Romulaner könnten für uns sehr wichtig sein. Das Romulanische Sternenimperium ist fast schon als unser Nachbar zu bezeichnen. Zwischen uns und dem Imperium liegt keine größere Raumschiffmacht mehr als sogenannter 'Puffer'."

"Ein Ferengi-Frisör?" lachte der Admiral auf, aber als Mike fortfuhr, wurde er rasch wieder ernst. "Meines Wissens gibt es keine Neuigkeiten von den Romulanern. Sir Drowney ist unterwegs zu ihnen. Wenn es etwas Neues gibt, werde ich Sie informieren lassen. - Mehr Sicherheitler? Sind Sie nicht voll besetzt? Ich werde mal gucken, was sich tun lässt. - Ach apropos, gibt es denn etwas Neues von Ihren NEUEN Nachbarn?"

"Beide neuen Nachbarn haben zeitgleich je eine Delegation auf die Starbase geschickt", informierte Mike den Admiral. "Das erste Aufeinandertreffen beider Parteien auf der Starbase lief bis jetzt konfliktlos ab. Im Moment befinden sie sich alle im Empfangsraum, wo ihnen gerade die Starbase-Stabsoffiziere vorgestellt werden."

"Klingt gut", nickte der Admiral zufrieden, "und nach Arbeit. Los, ab mit Ihnen. Machen Sie's gut, Captain Johnsen. Ich erwarten dann Ihren Bericht." Damit beendete er die Verbindung.

   -- SB Mamori OPS, Konferenzraum

"Verehrter Magro... es ist nicht ganz die Jahreszeit für die Trostkappen, oder?" zog Garretragh Kras auf. Er empfand keinen Humor bei dem Anblick. Ihn scherte es nicht, was das Tuch ausdrückte, es sah bei Kras Antschirch einfach nur albern aus.

Er stellte sich vor eine Frau, deren Haut einen dunkelgrünen Teint hatte und deren Uniform die einzige war, die Abzeichen auf den Ärmeln trug. An ihrem roten Kragen saßen drei Sterne, damit war sie offenbar die ranghöchste Anwesende. Ihr Bauch war leicht vorgewölbt. Was mochte das bedeuten? Hatte ihre Spezies einen Fasa-ähnlichen Wasserspeicher im Bauch anstatt in der Brust? Mit angemessener Distanz wartete er darauf, dass Talvert, ihr verbliebener Begleiter, sie vorstellen würde.

Suvan Talvert nahm Nasmat al Misris Kopftuch zwar wahr, aber er hatte den Kopf nicht frei, um sich darüber Gedanken zu machen. Zum einen hatte er nur Augen für Kirah, zum anderen musste er sich um die Botschafter kümmern. Er lächelte Kirah Vaughn hingerissen an. Das letzte Mal hatte er sie an der Academy in Galauniform gesehen, zu ihrer Hochzeit. Telepathisch meinte er kurz: 'Ich liebe dich, du siehst umwerfend aus!'

Er begab sich zu Quaipol und Tanaqua und erklärte: "Botschafter Quaipol, Botschafterin Tanaqua, lassen Sie mich Ihnen unsere Offiziere vorstellen: Lieutenant Colonel Kirah Vaughn, Kommandantin unserer Beiboote; Lieutenant Commander Rem Tal'a'Ib Kuran, Taktischer Offizier; Lieutenant Commander Shay Jahari, Chefingenieurin; Lieutenant Doktor Nasmat al Misri, Chefärztin; Lieutenant David Cane, Sicherheitschef und Lieutenant junior Grade Sara Ginelli, Wissenschaftlicher Offizier."

Nach jedem Namen machte Suvan eine Pause, um dem vorgestellten Offizier Gelegenheit zu einem persönlichen Gruß zu lassen. Als diese Runde beendet war meinte der Halbvulkanier: "Counselor Kimon und Ensign Qual kennen Sie ja bereits."

Er wandte sich den Führungsoffizieren zu und meinte: "Dies sind die Botschafter von Minory Prime - Serillia Tanaqua - und Sarkass - Garretragh Quaipol."

Kirah sah etwas irritiert auf, als der sarkassianische Botschafter neugierig ihren Bauch musterte. Dann wurde sie allerdings von Suvans Gedanken abgelenkt. 'Ich liebe dich auch. Du weißt doch, dass ich immer gut aussehe', gab Kirah zurück, und ihre Mundwinkel zuckten dabei. Dann stellte Suvan sie vor.

"Herr Botschafter, Frau Botschafterin, ich freue mich Sie kennen zu lernen", meinte Kirah freundlich. Neben ihr tat es ihr Shay Jahari kurz darauf nach.

Auch Nasmat al Misri und Sara begrüssten die beiden Botschafter höflich.

Nasmat unterdrückte erfolgreich ein amüsiertes Schmunzeln angesichts der Kopftuch-Nachahmungsversuche des einen Sarkassianers.

Sara musterte die Delegationen mit großen Augen. An Serillia bewunderte sie die elegante Kleidung und die kunstvolle Frisur. Die sarkassianischen Wachen fand sie sehr imposant. Zu guter Letzt blieb ihr neugieriger Blick an Botschafter Quaipol hängen.

"Dürfte ich Lieutenant Colonel Vaughn eine Frage stellen?" bat Garretragh höflich.

Rasch erwiderte Suvan Talvert dem Botschafter: "Natürlich, Sir! Nur zu." Kirah gegenüber dachte der Halbvulkanier: 'Stimmt, du siehst immer umwerfend aus egal worin. Aber ich habe dich den ganzen Tag nicht gesehen, und jetzt bin ich von dir beinahe überwäligt.'

"Danke, Commander", meinte Botschafter Quaipol höflich und wandte sich der Idronianerin zu. "Colonel Vaughn, aus welchen Schiffstypen setzen sich die Beiboote der Station zusammen?"

'Du alter Schmeichler. Du müsstest mich inzwischen in- und auswendig kennen', erklärte Kirah und spielte auf die lange Zeit an, die sie beide sich schon kannten. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit Quaipol zu. Kirah war ihren Eltern dankbar, denn sie hatten mehr oder weniger dazu beigetragen, dass Kirah nun ihre Miene vollkommen unter Kontrolle hatte, obwohl sie den sarkassianischen Botschafter alles andere als sympathisch fand. "Nun, Herr Botschafter, wir haben Runabouts, welche Warp 9 erreichen können, mehrere Arten von mittleren und kleineren Shuttles und die Schiffe meiner Staffel", erklärte Kirah.

"Und aus welchen Schiffstypen setzt sich ihre Staffel zusammen, Miss Vaughn?" fragte der Lafo-Sarkassianer.

Bei "Miss" runzelte Kirah kurz die Stirn, bevor sie ihre Gesichtszüge wieder unter Kontrolle hatte. "Bei den Schiffen handelt es sich um Jäger vom Typ Peregrine", erklärte Kirah.

Die Tra-Wachen hatten inzwischen genug geschnüffelt. Sie hatten einen Kämpfer gewittert, jemanden der es verstand, keine Fährte von sich zu geben. Neugierig auf ein Kräftemessen beäugten sie Rem Kuran.

Suvan vermied es den Botschafter darauf hinzuweisen, dass Kirah eine verheiratete Misses war. Das sollte keine Rolle für den Umgang mit den Sarkassianern spielen, jedenfalls keine, die groß genug war, um unhöflich in das Gespräch zu platzen. 'Nein, ich kenne dich kaum, wenn ich dich nicht vor mir habe', meinte Talvert zu seiner Frau. 'Du bist so unglaublich schön, dass keine noch so frische Erinnerung dir gerecht wird, und ich bin jedesmal wieder hin und weg, wenn ich dich sehe', bestand er darauf jedesmal von ihr verzaubert zu sein, wenn sie sich begegneten.

'Du bist und bleibst ein alter Charmeur. Du machst mich ja richtig verlegen mit deinen Worten', antwortete Kirah ihrem Mann telepathisch.

Kalos hatte sich in Schweigen gehüllt und gelegentlich mit den Tra-Soldaten böse Blicke ausgetauscht. Er war schließlich in der Unterzahl und musste allein die Stärke des minorytanischen Militärs repräsentieren. Doch seit kurzer Zeit blickten die Tras immer wieder zu dem großen Rem Kuran hinüber. Kalos kam zu dem Schluss, dass der ein Meinsch sein musste. Die Größe dieser Spezies wirkte auf den Minorytaner recht imposant. Aber irgendwie wirkte er anders als die anderen Menschen. Er war so steif und schien sich um keinen Millimeter mehr als zum Atmen zu bewegen.

Ohne seinen Blick schweifen zu lassen spürte Rem, wie er von einigen im Raum angestarrt wurde. Es lag aber nicht in seiner Art, sich durch so etwas aus der Ruhe bringen zu lassen. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet. Mehr als starr stehen und zu warten, konnte und wollte der Jem'Hadar nicht tun.

Serillia gefiel dieser Raum sehr gut, er wirkte sympatisch, freundlich und entspannt. Während sie möglichst unauffällig, aber neugierig die Spalier stehenden Sternenflottenoffiziere betrachtete, hörte sie nebenbei sehr genau zu, wie Quaipol die Fliegerchefin ausquetschte.

In diesem Moment wurde es ihr zu bunt. Sie trat dichter an Quaipol heran und fragte in sanftem Tonfall, mit dem freundlichsten Lächeln: "Wissen Sie es nun genau genug, um die Station besiegen zu können?"

"Noch nicht ganz, geschätzte Kollegin", meinte Quaipol non-challant. Er blickte Kirah gewinnend an, setzte ein dezentes Lächeln auf, was wegen seiner angedeuteten Schnauze trotzdem breit wirkte und fragte: "Die Peregrine-Klasse sind die Schiffe, mit denen Sie Minory erkundet haben?"

Suvan Talvert sagte erstmal gar nichts dazu, dass er seiner Frau die Schamesgrüne hinter die Ohren trieb, um sie nicht von den Botschaftern abzulenken. Als Serillia Tanaqua jedoch an den Lafo-Sarkassianer heran trat, erkundigte er sich bei der Minorytanerin: "Botschafterin? Stimmt etwas nicht?"

Natürlich war ihm aufgefallen, wie sehr sich der Botschafter der Sarkassianer für die militärische Ausstattung der Station interessierte, aber wer wusste, welche Sorgen er hatte, die nichts mit der Rivalität mit Minory zutun haben mochten. .

'Bis Minory waren sie noch nicht', schmunzelte Serillia in sich hinein, zur Kenntnis nehmend, was Quaipol da alles zum Ausdruck brachte bzw. vorzulocken hoffte. Sie fixierte Kirah sehr genau, gespannt auf deren Reaktion. Hoffentlich merkte sie mal, dass es keine gute Idee war, dem sarkassianischen Botschafter gegenüber allzu offen zu antworten. Daher würdigte sie Suvan keines Blickes, als sie ihm leise antwortete: "Geben Ihre Offiziere immer so freimütig Auskunft?"

Da es ohnehin keinen Sinn machen würde, den Botschafter jetzt anzulügen, meinte Kirah nur: "Ja, das stimmt." Kirah warf Suvan, der mit Tanaqua sprach, einen kurzen Blick zu und blickte dann wieder Quaipol an.

"Wenigstens was die Daten angeht, die in jedem Reiseführer für diesen Sektor stehen", teilte Talvert Botschafterin Tanaqua mit, dass noch keine brisanten Fragen von Quaipol gestell worden waren. "Zudem antworten sie Ihnen genauso wie Botschafter Quaipol", erklärte er der Minorytanerin.

"Das meinte ich nicht", erwiderte Serillia bedächtig nickend auf Suvans Ausführungen hin. Sehr zufrieden sah sie nicht aus. Das lag nicht am Verhalten der Föderations-Offiziere, daran hatte sie bislang nichts auszusetzen. Sondern es war Quaipols Verhalten, das sie störte.

Garretragh Quaipol meinte abschließend zu Kirah Vaughn: "Danke, Lieutenant Colonel."

"Gern geschehen, Herr Botschafter", erwiderte Kirah höflich, bevor sie sich abwandte und zu Suvan schritt. "Ich komm' mir vor, wie auf einem der Empfänge meiner Eltern", meinte Kirah zu ihrem Mann. Freundlich begrüßte sie die Botschafterin, welche bei Suvan stand.

Quaipol wandte sich einem anderen Offizier zu, der Wissenschaftlerin: "Lieutenant Ginelli, richtig? Was halten Sie aus beruflicher Sicht von dem Standort Ihrer Station?"

Vordergründig war kein strategisches Interesse hinter dieser Frage, indirekt konnte man von den Forschungsinteressen auf den Entwicklungsstand des Volkes schließen, was Wissenschaft und Technologie betraf.

Sara lächelte den fremdartigen Botschafter etwas überrascht an und überlegte sich ihre Worte. "Also... aus beruflicher Sicht ist natürlich jeder Standort, der so weit entfernt von uns bekannten Gebieten liegt, von höchstem Interesse für uns", erwiderte sie schließlich und musterte ihn aufmerksam.

Der Captain betrat den Raum. In einer Hand hielte er ein PADD. Es war der Marschbefehl für Ensign Qual. Bevor er sich wieder den Gästen widmete, rief Mike Suvan, Kirah, Qual und Nasmat zu sich.

Qual übergab er das Padd. "Ensign, nehmen Sie die U.S.S. Amazonas. Sie werden Captain Fischer, Ensign Kadahn und PO2 Ireihvae Thlhom zur S.S. Galileo fliegen", sprach der Captain zu Qual. "Flugbefehl und Kursdaten stehen im PADD, Ensign."

Mike sah die anderen Offiziere an, die er zu sich gerufen hatte. "Doktor, bereiten Sie Captain Fischer für den Abtransport vor und geben Sie die Krankenakte von ihr Ensign Qual. Colonel, ich benötige einen Piloten von Ihnen, der Ensign Qual begleitet."

"Den sollen Sie haben, Captain. Sagen Sie wann und wo, und ich werde Lt. Alidar zu Ihnen schicken", antwortete Kirah.

"Aye, Sir", bestätigte Nasmat dem Captain. Sie verabschiedete sich mit einem höflichen Nicken von den beiden Botschaftern und verließ den Konferenzraum. Sie war auch gar nicht böse darüber, dieses steife diplomatische Stelldichein hinter sich zu lassen.

Während die Ärztin auf der OPS auf den Turbolift wartete, wanderten ihre Gedanken bereits zu ihrer Patientin Berenike Fischer. Ein wenig war sie besorgt darüber, diese ohne jegliche medizinische Betreuung loszuschicken.

Suvan nickte als Johnsen sie informierte, dass Captain Fischer und Petty Officer Thlhom die Station verlassen würden. Zu Kirah meinte er: 'Wie lange dauerten die Empfänge deiner Eltern für gewöhnlich?' Er lächelte dabei dezent.

'Sehr lange. Ich glaube, bis dahin mache ich schlapp', erklärte Kirah. 'Andrej liegt wohl halb auf einem Nerv drauf', fügte sie an und strich sich über den Rücken. Zum ersten Mal hatte Kirah ihren ungeborenen Sohn mit Namen tituliert.

"Sie soll sich sobald wie möglich vor dem Runabout 'Amazonas' einfinden, Colonel", antwortete der Captain, und zu Suvan sagte er: "Und wie ist hier die Lage, Lt.Commander? Wie es mir scheint, kommt man auch ohne mich ganz gut aus."

"Sir, das scheint nur so, weil sich die Botschafter unabhängig voneinander mit den Offizieren unterhalten. Ich schlage vor, Sie eröffnen das Diner, dann sehen wir, wie gut wir auskommen", empfahl Suvan. Besorgt blickte er zu Kirah, deren Sohn ihr bereits den ersten Kummer machte. Sobald das Essen begann, würden alle Sternenflottenmitglieder bis auf den Captain, den Counselor und Suvan entlassen sein. Dann konnte seine Frau sich ausruhen.

"Ja, Captain", bestätigte Kirah und gab Viqi sofort Befehl, sich bei der Amazonas einzufinden.

   -- SB Mamori, Promenadendeck, Laden "Fashion"

"Ja, Ma´am. Verstanden. Bin schon unterwegs", antwortete Viqi Kirah. Bedauernd wandte sie sich Kerrig zu. "Es tut mir leid, die Pflicht ruft", erklärte sie und ging schnellen Schrittes zur Andockschleuse der Amazonas.

"Du hast wenigstens was zu tun...", maulte Saghi kleinlaut.

Sie ging weiter und verließ Swadeshs Auslagen. Diese noch weiter zu durchstöbern ohne etwas zu kaufen, mochte der Bajoraner als unhöflich, vielleicht sogar als Anmache empfinden, als Weg, dass er die Halbklingonin von sich aus ansprach.


--- SB Mamori, Hangar, Andockschleuse der U.S.S. Amazonas

Vor dem Runabout wartete Viqi erst einmal.


--- SB Mamori OPS, Konferenzraum

Der Magro hatte nun eigentlich nicht sehr viel zu tun. Quaipol begrüsste die Horde an Humanoiden, die eingetrudelt waren, und Kras Antschirch, der Protokollchef, konnte sich nun im Hintergrund halten. Nachdem er die Serviette wieder weggelegt hatte, schielte er nun ab und zu zu den festlich gedeckten Tischen und wartete, bis er an der Reihe war, jedem der Offiziere eine kleine Verbeugung zu bieten.

Die Namen bekam Kras nur am Rande mit, und bei der Menge merkte er sie sich auch nicht. Einige Exemplare, wie der Riese, stachen heraus. Oder eben die Ärztin mit Kopftuch, die aber schon wieder fort war. Der kleine hässliche Mann mit den Riesenohren war auch noch deutlich zu unterscheiden im Körperaussehen. Und dann gab es noch blaue mit oder ohne Fühler. Eigentlich waren hier so viele verschiedene Individuen, dass es nur so wurlte.

Kras lächelte in die Runde und war auf das kommende Essen gespannt, ob es auch so knackig war wie die Nuss vorher.

Als Suvan sich seinem Captain und der Piloten zuwandte, ging Serillia zu Ehani. "Na, wie ist es gelaufen?" fragte sie ihre Protokollchefin gespannt.

Ehani riss ihren Blick von Kimon los, als ihre Chefin zu ihr trat. "Sie kennen doch die Sarkassianer, Frau Botschafterin. Es war ein ganzes Stück Arbeit, aber wir haben uns auf eine Linie einigen können", erklärte sie.

Serillia nickte ungeduldig, wollte sie doch noch viel mehr Details erfahren. "Wie war der föderierte Protokollchef?" hakte sie nach.

Ehani dachte einen Moment nach und wählte ihre Worte sorgfältig. "Er war der ruhende Pol. Es ist zu großen Teilen ihm zu verdanken, dass es zu dieser Einigung bezüglich des Essens kam. Er scheint seinen Job mit viel... Enthusiasmus auszuüben", erklärte sie ihrer Chefin.

Kimon stand nicht sehr weit weg von Ehani, so dass er ihre Antwort mitbekam. Er bemerkte durchaus, wie allgemein ihre Worte gehalten waren und dass sie es vermied, konkret zu antworten. Es war ein interessantes Detail - welch einen Grund konnte es für diese Zurückhaltung geben? War Ehani ihrer Vorgesetzten gegenüber derart diskret? War es ihre Art, so zu antworten oder war es sogar Brauch in ihrer Welt, nie zu sehr ins Detail zu gehen? Oder lag es an seiner Anwesenheit? Nun, was immer es war, er stellte beruhigt fest, daß seine Arbeit Wohlgefallen fand.

Er überwand die kurze Distanz, die zwischen Ehani und ihm lag und ergänzte ihre Antwort: "Wobei ich sehr hoffe, dass unsere gemeinsame Zusammenarbeit zu einem Ergebnis geführt hat, das allen Beteiligten gerecht wird. Es war eine umfangreiche Aufgabe, und nicht jeder bringt das Verständnis mit, Kompromisse eingehen zu müssen."

"Ich glaube ich weiß, wen Sie meinen", schmunzelte Serillia und musterte Kimon freundlich. Bisher war das Bild, dass sie hier von der Föderation gewann, sehr positiv: Alle schienen aufgeschlossen, auskunftsfreudig und diplomatisch zu sein. Der Botschafterin war natürlich bewusst, dass sie hier einer Glanzvorstellung beiwohnte, und es sicherlich Kehrseiten und andere Übeldinge gab, aber immerhin, sie konnten "gut spielen", und das setzte zumindest eine genaue Vorstellung davon voraus, was "gut" war - eine Vorstellung, die sich anscheinend weitgehend mit ihrer eigenen deckte. "Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis", fuhr sie fort, "Miss Shahin jedenfalls scheint sehr zufrieden damit zu sein."

"Lassen Sie die Offiziere wegtreten, Lt.Commander", sagte Mike zu Suvan.

"Achtung!" verschaffte Suvan Talvert sich formal Gehör bei den anderen Abteilungsleitern. Zackig entließ er sie von der Veranstaltung zu Ehren der Botschafter: "Wegtreten!"

Er selbst begab sich zu Captain Johnsen und beneidete Kirah, dass sie nun gehen konnte. Andererseits machten ihr gerade ihre anderen Umstände zu schaffen, so überlegte er es sich noch einmal, mit seiner Frau zu tauschen. Hauptsache, die ehrgeizige und stolze Idronianerin würde jetzt tatsächlich die Beine hochlegen und nicht tapfer - aber grundlos - die Zähne zusammenbeißen.

Kirah nickte erleichtert, als sie den Raum verlassen konnte.

Sie ging direkt zum Turbolift und ließ sich wieder auf das Deck ihres Büros hinunterfahren. Im Grunde befanden sich die Marines immer noch in Bereitschaft für diesen Kunstflug, obwohl Alidar schon anderweitig vergeben war.

Kaum hatte Shay die Chance dazu, verließ auch sie den Konferenzraum.

Die Offiziere verließen den Konferenzraum nacheinander in der Reihenfolge, wie sie aufgestellt gewesen waren.

   -- SB Mamori OPS

Auf der OPS atmete Shay erst einmal tief durch. Dann piepte ihr Kommunikator und sie hörte Valerius´ Mitteilung. "Jahari an Taspar. Ich bin unterwegs zu dir", sagte sie und seufzte.

Sie lächelte Wrad kurz zu und verließ dann die OPS in Richtung der Promenade. Dann würde sie Valerius eben in Galauniform helfen müssen. Shay wollte ihn nicht unnötig länger warten lassen.

Als Rem die OPS betrat, ging er an seine Station und verharrte einen Moment. Es gab keine Vorkommnisse. Auch von den Romulanern war keine Spur. Und die Sensoren scannten immer die Stelle, an der die USS Tijuana verschwunden war. Ohne vollständige Daten könnte er keine Ursachenforschung betreiben, also entschloss er sich, eine Interkommverbindung zur Krankenstation etablieren.

"Lt. Cmdr. Kuran an Lt. al Misri. Ist alles für meine Operation vorbereitet worden?" fragte trocken, doch innerlich mit der Hoffnung auf eine positive Antwort.


--- SB Mamori, Promenadendeck, "Wellness-Oase"

Krem hatte beobachtet, welche Schwierigkeiten Valerius mit den Sternenflotten-Technikern hatte und beschloss, Maßnahmen gegen so etwas einzuleiten.

Er betrat den Laden von Valerius und rief: "Hallo! Ich bin es. Krem. Ich habe ein Vorschlag zu unterbreiten. Was halten sie von einer Händlervereinigung? - Hallo? Na, wo ist er den? Ich hab ihn doch reingehen sehen. Mister Taspar?! Der wird doch wohl nicht von seinen eigenen Hanteln erschlagen worden sein? Ich sag's ja immer: Sport ist Mord."

Valerius war gerade noch im hinteren Teil seines Geschäftes, genauer gesagt, in einem der kleinen Massageabteile. Er hatte die Meldung an Shay beendet und eine der Liegen an den vorgesehenen Ort getragen.

Soeben kam er zurück, weil er das laute Rufen Krems gehört hatte. "Bin ja schon da", rief er laut und kam dann in die Empfangshalle. "Eine Händlervereinigung wäre zu überlegen....."

Valerius rieb sich die Schläfe und nahm sich eines der Handtücher von einem Regal. Dann zeigte er auf ein noch im Raum stehendes Regal mit einer Menge schmaler Schachteln daneben. "Was die Hanteln betrifft: Noch konnte ich mich nicht erschlagen. Die Ehre gebührt Ihnen...."

Kerrig begab sich weiter zur "Oase" und entdeckte dort drin erste Trainigsgeräte. Sie betrat das Geschäft und blickte sich nach einem Trainer um.

Auf dem Promenadendeck angekommen strebte Shay direkt zu Valerius´ Laden.

"So, was kann ich für dich tun?" fragte sie, als sie den Laden betreten hatte.


--- SB Mamori OPS, Konferenzraum

Der Captain stellte sich anschließend in die Mitte des Raumes und verschaffte sich Gehör, in dem er laut sagte: "Nun, meine Damen und Herren Diplomaten von Minory und Sarkassia. Ensign Kimon hat in Zusammenarbeit mit Diplomaten von Minory und von Sarkassia einen protokollarischen Ablauf für die nächsten Stunden zusammengestellt." Mike signalisierte Kimon, das er vortreten sollte: "Nun, Ensign Kimon. Wie sieht der protokollarische Ablauf während des Essens aus?" Der Captain lächelte. "Was uns sicherlich mehr interessieren würde ist, was es zu essen gibt."

Endlich hatte der Captain der Sternenflottler die Initiative ergriffen und die Horde an nicht so wichtigen Exemplaren an Offizieren aus dem Raum beordert.

Kras entspannte sich zusehends. Er trabte näher zu den restlichen verbliebenen und spechtelte ab und zu zu Shahin und Kimon. Die beiden hatten anscheinend Gefallen aneinander gefunden. Ihre Blicke sagten das jedenfalls deutlich, was auch immer sie sonst glauben machen wollten.

Als ob Captain Johnson auf ein Knöpfchen gedruckt hätte, schwebte in diesem Moment grazil und leichtfüßig ein in tadelloser Kellnermontur gekleideter Mann mit kleinem Oberlippenbärtchen durch eine Tür. Über dem Arm hatte er eine weiße Stoffserviette, und auf dem anderen trug er ein Tablett mit schlanken Sektkelchen. "Medames et messieurs, ein kleiner Aperitif... syntethisierter Champagner."

Kimon wurde einer Antwort gegenüber Serillia enthoben, als der Captain zu einem anscheinend formellen Teil der Veranstaltung überging - und prompt Kimon das Wort erteilte. Serillia beobachtete Kimon, Ehani, Kras Antschirsch und den Captain genau, und schließlich fixierte sie erneut Kimon - immer mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht.

In dem Moment bot ihr der Kellner ein perlendes Getränk an. Die Botschafterin zuckte unwillkürlich zusammen, so plötzlich tauchte dieser Mann mit seinem Tablett auf. Mit einem dankenden Nicken und der inständigen Hoffnung, dass dieses Getränk wohlschmeckend und bekömmlich wäre, nahm sie sich ein Glas. Mit dem Trinken wartete sie jedoch noch, bis auch die anderen damit begannen. Möglichst unauffällig schnupperte sie an der goldenen Flüssigkeit. Sie roch gar nicht unangenehm, glücklicherweise.

Ehani beobachtete Kimon sehr aufmerksam. Vielleicht fand sich hinterher die Zeit für ein Gespräch in ruhigerer Atmosphäre als hier. "Es scheint ein beliebtes Getränk bei den Menschen zu sein", mutmaßte Ehani.

Kalos verneinte höflich das Gastgetränk. 'Die Tras würden es sich sicherlich auch nicht erlauben', dachte mit einem tief verankerten Groll gegen die Sarkassianer. Außerdem war er nicht sicher, wie lange er noch bleiben würde, schließlich war er kein Diplomat, und der Konferenzraum schien von der Föderation ausreichend gesichert. Sie erschienen Kalos vertrauenswürdig, im Gegensatz zu den Sarkassianern.

Kimon wandte sich eine Idee zu hastig zum Captain um - zu sehr war er mit anderen Anblicken beschäftigt... "Ähm... ja, einen Moment, Captain", begann er und zauberte aus den Tiefen seiner Uniformjacke ein PADD hervor. So ungewohnt die Arbeit mit den Dingern auch noch immer war, so praktisch erschien Kimon mittlerweile die Möglichkeit, Text einfach zu erfassen und von dort weiter verteilen, sichern, weiterschicken oder gar übersetzen lassen zu können. "Ich habe Ihnen alles noch einmal aufgeschrieben. Wir haben ein 7-Gänge- Menü geplant und um der multikulturellen Zusammenkunft Rechnung zu tragen, haben wir Zutaten und Rezepturen aus der Küche der Sarkassianer, der Menschen und der Minorytaner verwendet. Wir beginnen mit einer dreifarbigen Kenta-Schotensuppe in gelb, grün und rot, als zweiten Gang einen karamelisierten Milchreis-Apfelauflauf, danach hatten wir pikant gewürzte Gemüsepasteten mit Barlan-Wurzel- Beilage in 7-Kräuterbutter geschwenkt vorgesehen. Nach einem scharf angebratenen und mit lieblichen Wein abgeschmeckten Chili-Zimt-Kanin- Braten und gewässertem, ebenfalls mit 7-Kräuterbutter verfeinerten Dinkel-Terta-Weizen-Dreierlei kommen wir dann zu Acras-Fischfilet, serviert mit Bataten und Krabben-Basco-Weißwein-Sauce. Und dann sind wir auch schon bei den letzten beiden Punkten: Zunächst eine Obstplatte mit frischem und gedörrtem Drei-Welten-Obst - von Minory, Sarkass und der Erde, wie Sie sich denken können - gefolgt von einem Vier- Schichten-Joghurt, mit Knusperkrokant bestreut und mit Minzblättchen in eisgekühlten Schalen serviert."

Kimon atmete tief durch. Das würde ein langes Essen werden... "Und wenn Sie Ihren Blick kurz auf unsere Bar lenken wollen, Captain? Ich habe eine bescheidene Auswahl verschiedenster Cocktails zusammengestellt, die den informellen Abschluß dieses Diners bilden werden. Ich bin mir sicher, nach den schweren Gesprächen bildet dies einen leichten Gegenkontrast, bis uns unsere Gäste wieder verlassen. Haben Sie dazu noch Anmerkungen?"

Während der Franzose herumging und die Gläser an den Mann oder die Frau brachte, hörte er den Ausführungen Kimons genau zu und war erfreut, dass der Counselor alles richtig ablesen konnte. In der hiesigen Realküche lief alles auf Hochtouren, damit jeder Gang genau gleichzeitig serviert werden konnte, und nach dem Aperitif würde Jaques sofort wieder in sein Reich entschwinden, um seine Mannschaft anzufeuern.

Auf die Ablehnung der Begleitung der minoritanischen Delegierten nickte er höflich. Da sternenflottenkonform kein Alkohol in dem Getränk enthalten war, waren aber die Bedenken der Wache nicht zwingend.

Ein Blick auf die Cocktailbar zeigte, dass Meyer noch nicht da war. Beim Servieren des Nachtisches würde er die Wünsche der Gäste in Empfang nehmen. Inzwischen war Jaques bei dem sarkassianischen Außensekretär angelangt, den er vor dem Haifisch-look-alike Kras bediente.

Etwas seltsam fand der Halbvulkanier Suvan allerdings, dass die Föderationsspeisen bei mehreren Gängen nur von Erdgerichten repräsentiert wurden. Was war mit vulkanischen Dünstkartoffeln, andorianischem Lachs, denobulanischem Kugelfisch oder bolianischer Funguscréme? War alles Nicht-Irdische für die Botschafter giftig?

"Vielen Dank", meinte der sarkassianische Botschafter Garretragh Quaipol zu dem Kellner. Er schwieg sich über den Sprachfehler von Captain Johnsen aus, es war die Aufgabe des Magro Kras Antschirch, ihm einen dezenten Hinweis zu geben, dass Sarkass kein Anagramm mit Rechtschreibfehler von Cardassia war. Über diese Welt war wenig auf der Welt der Welten bekannt. "Welt der Welten" war ein poetischer Name für Sarkass, der aber genauso nahe lag, da sich in den extrem verschiedenen Klimazonen extrem verschiedene Spezies entwickelt hatten.

Der Erste Außensekretär - so sein korrekter Titel - bekam mit, wie der minorytanische Leibwächter den Alkoholersatz ablehnte. Quaipol konnte sich eine weitere Neckerei nicht verkneifen und wandte sich an die Tra-Soldaten, die ihn begleiteten: "Bitte nehmen Sie von allem, das Ihnen angeboten wird. Respektieren Sie die Gastfreundschaft der Föderation."

"Ensign Kimon", flüsterte der Captain. "Ein 7-Gänge-Menü? Ja sind Sie denn wahnsinnig? Wenn das meine zukünftige Frau erfährt, dann wird die mich an den Marterpfahl stellen und aushungern..." Mike nickte den Kellner freundlich zu und nahm einen Sektkelch vom Tablett.

Zukünftige Frau? Marterpfahl? Der Captain schien ja eine abenteuerliche Beziehung zu führen... Und offenbar eine, in der er sich einiges gefallen ließ. Nach diesem Moment der Irritation schnappte sich Kimon ebenfalls eines der Sektgläser und setzte ein fast schon unverschämt erscheinendes Lächeln auf. "Nun, dann sagen Sie Ihrer zukünftigen Frau einfach, dass Sie damit alles tun, um für die kommende Ehe frisch, gestärkt und gut genährt zu sein. Sie müssen wissen, die Anfangszeit einer Ehe ist sehr zehrend... Und sie wird doch bestimmt nicht wollen, dass Sie... nun, nicht all jene Dinge tun können, die jung Verheiratete so miteinander tun." Es hätte ihm nichts ausgemacht, deutlicher zu werden, obwohl es sein Captain war, der ihm gegenüber stand. Doch vor all jenen Gästen, die auf das Diner und die begleitenden Verhandlungen warteten, war er eher zurückhaltend. "Keine Sorge, Captain, sämtliche Gerichte sind nicht allzu schwer. Doch wenn Sie denken, dass dies dennoch zu viel ist, können wir morgen gern gemeinsam trainieren. Wäre ohnehin ganz gut, ich bin etwas aus der Übung."


--- Planet Minory Prime, Minoras, Superdome-Stadion, mittags (7:00 Uhr Ortszeit = 12:31 Uhr Mamori-Zeit)

"Ich begrüße alle Sportfans an den Bildschirmen. Mein Name ist Nomo Namhin von MPFK-1, und an meiner Seite sitzt heute der Co-Kommentator Nasi Goreng", eröffnete der Kommentator Nomo Namhin die Punchball-Live- Übertragung. "Das ist der Tag der Entscheidung zwischen 'Minory SuperStars' und 'Olmock Oils'. Welche der beiden Mannschaften zieht heute nachmittag ins 'Nord-Liga-Meisterschafts'-Finale ein? Nun Nasi, was meinst du?"

"Ja, das...", konnte Nasi nur sagen.

"...Und da kommen auch schon die Mannschaften ins Stadion", weil Nasi von Nomo unterbrochen wurde. "Die Gastmannschaft 'Olmock Oils' eröffnet als Offensivmannschaft das Spiel, und die 'Minory SuperStars' sind in der ersten Spielrunde die Defensivmannschaft."

Auf dem Bildschirmen sah man, wie neun Spieler der 'Minory SuperStars' das Spielfeld betraten und ihre Positionen einnahmen. Der Fänger hockte sich hinter den Schlagmal und der Werfer ging auf den Wurfhügel. Die sieben Außenfeldspieler der 'SuperStars' besetzten die drei Laufmale und das hintere Feld. Ein Spieler der 'Olmock Oils' ging an den Schlagmal.

   -- Anfang 1.Hälfte der 1.Spielrunde:

Das Spiel begann - der Werfer der 'SuperStars' warf den Ball zu seinem Fänger. Der erste Schlagmann der 'Oils' bewegte sich nicht und der Schiedsrichter rief: "Ball!"

Das bedeutete, dass der Ball nicht korrekt vom Werfer in die Skrike- Zone geworfen worden war. Die Skrike-Zone ist ein gedachtes Rechteck über dem Schlagmal. Das gedachte Rechteck wird gebildet durch die Breite des Schlagmals und die Höhe zwischen Knien und Achselhöhlen des Schlagmanns.

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