Mission 3: Attacke der Freibeuter

Starbase Mamori - Die Chronik
Ende Oktober/Anfang November 2006, Teil 1: Gesamt 98 Züge
Spielzeit: 2. Juli 2380, ca. 18:00 Uhr

Kapitel 31: Der Neue

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*** Bericht ***

Das Piratenschiff "IKS Tik Tah" unter "seiner Lordschaft" Nortan ist auf dem Weg zur Starbase Mamori. Kurz zuvor hatte Nortan mit seiner Mannschaft die Bekanntschaft mit dem Ferengi Bractor gemacht und von diesem einen Mordauftrag angenommen: Der Ferengi Krem, Inhaber des Friseur- und Kosmetiksalons auf Starbase Mamori, soll das Zeitliche segnen, gegen eine gute Bezahlung.

In der Zwischenzeit erreicht der neue Kommandant von Mamori, Commander Vasu, die Starbase. Er übernimmt das Kommando von seinem Interims-Vertreter Captain Mike Johnsen.

Die Wissenschaft hat gerade entdeckt, dass einer der Montagehelfer eigentlich ein Kelvaner ist - in humanoider Gestalt. Bisher hat er sich friedlich verhalten, aber er scheint nicht gesund zu sein, denn er sondert unbewusst ein wenig Flüssigkeit ab. Er möchte sich jedoch nicht untersuchen lassen...

Die vier ehemaligen Crewmitglieder der USS Tijuana, die unter Verlust ihres Zeitschiffes 400 Jahre zu früh auf Mamori gestrandet sind, haben ihren ersten Tag im 24. Jahrhundert hinter sich gebracht, ohne bisher enttarnt zu werden.

*** Ende des Berichts ***


--- Piratenschiff "IKS Tik Tah", unterwegs zur Starbase Mamori

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Mentak - die Bioschleier aktivieren. Die müssen ja nicht gleich
> merken, dass außer Klingonen noch andere Rassen an Bord sind",
> instruierte "Seine Lordschaft" Nortan den Klingonen.
> "Computer - taktischer Alarm. Enterteam 1 und 2 bereit halten für
> Spionageeinsatz - weitere Anweisungen folgen", gab er weiter für das
> gesamte Schiff geltend durch.

Nachdem dann endlich auch Ashanas Schnauze wieder gerichtet worden war, war sie gerade wieder auf den Gang vor der Krankenstation getreten, als der taktische Alarm losging.

Ashana holte ihre Ausrüstung und ging dann zum Sammelpunkt von Enterteam 2.

   -- IKS Tik Tah, Transporterraum 2

Krals Miene verfinsterte sich augenblicklich noch weiter, sofern das überhaupt möglich war, als seine Fühler Ashana wahrnahmen. Seine Augen gucken demonstrativ in eine ganz andere Richtung. Wenigstens hatte eine anständige Mahlzeit in der Zwischenzeit sein Gemüt mittlerweile soweit beruhigt, dass er einen halbwegs "coolen", normalen Eindruck machte - hieß, er tobte nicht herum.

Aber das drohte sich gerade wieder zu ändern. Nach dem unendlich peinlichen Zwischenfall in Ashanas Quartier wünschte er leidenschaftlich, dass Ashana tot wäre, oder wenigstens in einer weit entfernten Region des Alls. Wie er in Zukunft mit ihr zusammenarbeiten sollte, wußte er noch nicht. Er würde sie bluten lassen für ihre Frechheiten, das stand fest, und bei der nächsten Gelegenheit würde er sich mit Gewalt nehmen, was ihm auf freiwilliger Basis entgangen war... nur: Die Gelegenheit bestand leider gerade nicht. Sie hatten Arbeit vor sich. Da gedachte Krals nicht seinen Boss zu enttäuschen. Und wenn es noch so schwer fiel. Und es fiel so verdammt unendlich schwer...

Ashanas Schnauze fing aufgeregt an zu zittern, als sie Krals bei dem Enterteam wahrnahm. Wie hatte sie nur vergessen können, dass sie in einem Team arbeiteten? Ashana lehnte sich gegenüber von Krals an die Wand und warf ihm einen herausfordernden Blick zu.

Krals ignorierte Ashana so gut er konnte - also nicht sonderlich gut. Er guckte überall dort hin, wo es direkt an ihr vorbei war. "Spionageeinsatz" hatte die Brücke angeordnet - Was bei Fesoan war damit gemeint? Was hatten sie hier überhaupt zu tun? Er hasste es, wenn ihm seine Aufgabe unklar war.

"Weißt Du, was das hier werden soll?" wandte er sich schließlich brummig an einen hünenhafter Nausikaaner neben ihm.

Ashana beobachtete Krals sorgfältig. Mittlerweile war sie dazu übergegangen ihre Krallen zu putzen, während sie Krals beobachtete. Sie wußte, dass die Sache zwischen ihnen beiden noch nicht beendet war. Aber er hatte sich geschnitten, wenn er dachte so eine Gelegenheit würde er noch mal bekommen.


--- SB Mamori, OPS

[NRPG: Das Runabout "USS Amazonas" erreicht soeben Mamori. Der Frachter "USS Atimar" mit dem zukünftigen Mamori-Kommandanten an Bord dockt in Kürze an. Außerdem ist die "IKS Tik Tah", ein klingonischer Kreuzer der D7-Klasse, im Anflug auf Mamori.]

"Landeerlaubnis erteilt", teilte Max Riese der Pilotin der USS Amazonas mit, "Willkommen zuhause."

Lächelnd wandte er sich an den Captain: "Sir, soll ich jemanden zur Begrüßung der USS Atimar zur Andockschleuse schicken?"

"Nein, das übernehme ich, Petty Officer", antwortete der Captain. Mike wollte die wertvolle 'Fracht' persönlich abholen. "Geben Sie nur Fähnrich Qual die Order, dass er die 'Amazonas' wieder startklar machen und anschließend sich bei mir melden soll. - Ach so, ich soll einen Sicherheitsoffizier mit nach DS5 nehmen. Name habe ich jetzt nicht auf den Lippen. Sehen Sie im Computer nach. Die Person soll sich zeitig vor der 'Amazonas' melden. Und halten Sie ein Auge auf diesen D-7-Kreuzer."

Schnellen Schrittes verließ der Captain die OPS. Irgendwie hatte er es auf einmal sehr eilig.


--- Runabout USS Amazonas, NCC-72911, Danube-Klasse

"Danke, Mamori", antwortete Viqi Alidar und drehte sich grinsend zu Ensign Qual. "Sehen Sie, ich habe richtig gelegen. Wir waren schneller als der Frachter."

"Sieht wohl aus, dass ich heute abend noch eine Party organisieren muss." Qual tat so als würde er es bedauern, dass er die Wette verloren hatte. "Wann haben Sie Zeit? Bringen Sie ruhig noch ein paar Leute mit. Auf eine Person mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an. Und Sie wollen wirklich etwas essen, was ich Ihnen serviere?"

"Da haben Sie etwas missverstanden. Sie organisieren die Party und müssen etwas essen, was ich Ihnen serviere", stellte Viqi richtig.

"Oh, da muss ich Sie wirklich missverstanden haben, Captain", sagte Qual und lächelte. "Ich hatte es umgekehrt in Erinnerung gehabt. Aber egal. Ich bin gespannt was Sie mir servieren."

Der holografische Doktor von der 'USS Glory' kam nach vorn und stellte fest: "Oh, wir sind schon da. Ich hoffe die Starbase hat ein paar gute Holodeckprogramme, die ich noch nicht kenne. Jetzt fängt der Landurlaub endlich auch für mich an."

"Oh, gut, dass ich das richtig gestellt habe", meinte Viqi. "Sie werden eine ganz neue Erfahrung machen bei diesem Essen", erklärte sie grinsend, bevor sie von ihrem Platz aufstand. "Na dann, viel Spaß noch miteinander. Und Ensign, sagen Sie nur wo und wann mit der Fete Bescheid", meinte sie noch, bevor sie die Amazonas verließ.


--- Frachter "USS Atimar", im Landeanflug auf Mamori

Der Kapitän des Frachters bereitete den letzten Teil des Anfluges vor. "Informieren Sie unsere 'FRACHT', dass er bald da ist, und erfragen Sie die Andockschleuse für uns auf Mamori."

"Verstanden", bestätigte der Zweite auf der Brücke. "Brücke an Commander Vasu, wir erreichen bald Ihre Raumstation."

Vasu bestätigte diese Information und räumte seine Kabine.

Dann machte sich der Zweite auf der Brücke des Frachters daran, Mamori um die Andockerlaubnis zu bitten. "Hier ist der Frachter Atimar, Mamori bitte melden. Bitte nennen Sie uns unsere Andockschleuse."

   -- SB Mamori, OPS

"Mamori OPS hier. Willkommen, Atimar. Andockschleuse 1. Ich sende Ihnen die Koordinaten", tippte Max geflissentlich an seiner Konsole herum.


--- Starbase (SB) Mamori, Sternenflotten-Lounge "Hot Spot"

Genüsslich knabberte Wrad an einem Maiskolben herum. In seiner Lieblings-Lederhose und mit einem schlichten Shirt bekleidet saß er zusammen mit Shay an einem kleinen Tischchen mit herrlicher Aussicht in der Lounge "Hot Spot" und genoss seinen Feierabend.

"Mmmh, der ist wirklich köstlich. Da frage ich mich ja glatt, ob der repliziert oder echt ist. Das Essen hier wird immer besser, findest Du nicht?" fragte er gut gelaunt und wischte sich mal wieder mit seiner Serviette über den Mund. Auf seinem Teller dampften außerdem noch ein Steak und eine gebackene Kartoffel. "Vielleicht sind das ja Reste vom diplomatischen Empfang vorhin", grinste er. "Das Essen muss wohl gut gewesen sein, die Diplomaten schienen mir ganz zufrieden."

"Wenn man Hunger hat, isst man fast alles", meinte Shay lachend und knabberte weiter an ihren Spare Ribs rum. Sie hatte bereits den zweiten Teller vor sich und konnte immer noch nicht genug kriegen von diesen marinierten Dingern. "Ich glaube kaum. Die Diplomaten haben bestimmt etwas Exquisiteres bekommen", widersprach sie Wrad.

Mit Vorfreude dachte Shay an ihren Termin bei Valerius, der immer näher rückte.

Wrad grinste nur und genoss weiter seine köstliche Mahlzeit. Zufrieden ließ er seinen Blick über die lächelnde Shay in ihrem bezaubernden Kleid wandern. Er hatte es gut, fiel ihm auf. Und zwar nicht nur in Bezug auf das Essen, sondern auch in Bezug auf seine Begleiterin. Er fühlte sich wohl bei ihr. Mit ihr. Gedanken, die ihn beim Kauen still vor sich hin lächeln ließen.

"Obwohl, ich liebe diese Dinger. Da brauch ich kein Diplomatenessen", erklärte Shay, legte einen abgenagten Knochen weg und leckte sich die Finger einzeln schmatzend ab, bevor sie einen Schluck trank. Dann fing sie an die nächste Rippe anzuknabbern.

Lächelnd verfolgte Wrad Shays Bewegungen mit seinen Blicken und hatte so einige reizvolle Assoziationen dazu. Was ihn nicht davon abhielt, weiter sein eigenes Gericht zu genießen. Was würde er heute abend unternehmen? erst mal Sport machen, sein Training war ja gestern zu kurz gekommen. Und danach...

"Ach, Du hast ja heute abend ein Date mit Valerius, oder?" fiel ihm ein. Schade eigentlich, dann würde weder Shay noch der schöne Valerius Zeit für ihn haben. Aber dafür war er morgen abend mit Valerius... naja, nicht direkt verabredet, aber... indirekt schon irgendwie.

Shay blickte auf. Sie leckte sich die Marinade der Rippchen von den Lippen, bevor sie Wrad antwortete. "Ich habe kein Date mit ihm. Ich habe einen Termin für eine Massage", meinte sie.

"Aber sicher", grinste Wrad breit und schob sich einen weiteren Bissen in den Mund. Er kannte Shay schließlich schon ein bisschen. Er hatte gesehen, wie Valerius ihr gefiel. Und er hatte gesehen, wie Valerius sie angesehen hatte. Für ihn bestand kein Zweifel daran, wie der Abend der beiden enden würde.

Eine Weile kaute er schweigend. Schließlich nahm er einen Schluck Wasser. "Aber morgen abend bin ich dran mit einer Massage bei Valerius", lächelte er vergnügt.

"Was du schon wieder denkst", meinte sie grinsend. "Wenn du morgen einen Termin bei Valerius hast, dann sollte ich von ihm ja noch was übrig lassen, oder?" fragte Shay unschuldig drein blickend. Sie hatte die Hoffnung, heute bei Valerius zu landen, doch bei der Zurückhaltung, die er bisher an den Tag gelegt hat, war sie sich nicht so sicher.

"Oh, keine Sorge", lachte Wrad auf, "Du bringst Männer nicht zum Verschwinden, Shay, ganz im Gegenteil." Er zwinkerte ihr munter zu. "Aber", fügte er hinzu und wurde schlagartig ernst, "lass Dich nicht komplett vom ihm ausspannen. Sonst lasse ICH nichts von ihm übrig."

Seine eindringliche Stimme ließ vermuten, dass Valerius in dem Fall ein ausgesprochen unangenehmer Abend bevorstand.

"Das wäre doch echt schade, wenn die Männer verschwinden würden. Wo bliebe da der Spaß?" fragte sie mit einem breiten Grinsen. "Wieso ganz im Gegenteil?" hakte sie bei Wrad nach. Bei seinen Worten vergaß Shay ganz ihr Essen. "Höre ich da eine kleine Spur von Eifersucht heraus? Natürlich lasse ich mich nicht ganz von ihm vereinnahmen. Es muss doch noch etwas von mir übrig bleiben für dich, oder?" meinte sie schmunzelnd und strich mit ihrem Bein unter dem Tisch an Wrads Bein hoch.

"Ich bitte darum", lächelte der Andorianer und beschloss, ihr seinen peinlichen Scherz bezüglich der "Männermasse" nicht näher zu erläutern.

Der Begriff "Eifersucht" führte zu einem nachdenklichen Stirnrunzeln, während er einen Schluck Wasser nahm. Sein Stirn glättete sich jedoch augenblicklich, als er Shays Fuß fühlte und sein Bein an ihres schmiegte. "Würde Dich das sehr stören?" fragte er zögernd und im Flüsterton nach, als ihm der Verdacht kam, dass sie womöglich mit der Eifersucht richtig lag. "Ich meine, ich würde Dich immer lassen, Shay, das weißt Du."

Seine Fühler wanden sich verlegen, und sein Herz pochte ein wenig schneller.

"Dass du eifersüchtig wärst? Aber nein, warum sollte es das? Das finde ich eher schmeichelhaft", meinte sie lachend. "Ja, ich weiß. Ich dich ja auch. Und doch... fühle ich eine engere Bindung zu dir, als zu anderen Männern, die vielleicht noch kommen mögen", erklärte sie.


--- Frachter USS Atimar

Vasu verließ seine Kabine, beladen mit zwei Koffern. So was hasste er, irgendwann würde er sich noch mal einen Bruch daran heben. Doch er hing nun mal an seinen persönlichen Dingen, und so trug er sie mit der Würde, die ihnen zustand.

Keuchend erreichte er die Andockschleuse des Frachters. Dort wartete schon der Kapitän des Frachters. "Zeit sich zu verabschieden. Ich hoffe Sie hatten einen angenehmen Flug."

"Danke Kapitän, ich werde Ihr Schiff weiter empfehlen."

Ein dumpfer Schlag verkündigte, dass der Frachter angedockt hatte.

   -- SB Mamori, Hangar, Andockschleuse 1

Captain Mike Johnsen hörte wie die Andockklammern einrasteten. Er machte sich vor der Andockschleuse bereit, Commander Vasu auf der Starbase Willkommen zu heißen. 'Ein kleiner Schritt von einem Commander und ein großer Schritt für einen Captain', dachte Mike und schmunzelte. 'Ein großer Schritt für mich in Richtung Risa. - Na los, machen Sie es nicht so spannend. Kommen Sie endlich.'


--- SB Mamori, OPS

Hektisch tippte Max auf den Tasten herum. So schnell konnte er keinen zur Versetzung bestimmten Sicherheitler finden. Schon hatte die Amazonas angedockt, und jetzt sogar noch die Atimar.

"Mamori OPS an Qual", gab er eilig durch, "Sie haben die Order, die Amazonas wieder startklar zu machen und sich anschließend bei Captain Johnsen zu melden."

   -- Runabout USS Amazonas, im Hangar der Starbase Mamori

"Werde ich, Captain" sagte Qual. Ein Piepsignal störte die weitere Kommunikation mit Viqi.

Die Comm-Nachricht von der OPS überraschte Qual. "Was soll das nun wieder bedeuten?" stellte der junge Offizier die Fragte mehr für sich. Qual wußte nichts von der bevorstehenden Ablösung Captain Johnsens, und dass er selbst dauerhaft auf die Starbase versetzt werden würde. Qual tippte auf seinen Kommunikator und bestätigte die Nachricht von der OPS. Anschließend kümmerte er sich um die 'Amazonas'.

Der holografische Doktor setzte sich an eine Konsole und tippte auf die Tasten. Eine Liste von Starbase Mamori-Holodeckprogrammen erschien auf dem Monitor. Auch das Hologramm ahnte nicht, das es bald "nach Hause" zur USS Glory ging.


--- SB Mamori, OPS, Konferenzraum

Kimon hatte wieder 'klar Schiff' im Konferenzraum gemacht. Die Deko war verschwunden, die Tische waren ohnehin schon abgeräumt gewesen und auch die Beleuchtung und die Hintergrundgeräusche waren wieder an die Standardeinstellungen angepasst worden.

Zum Abschluss dankte er noch dem Crewmitglied, der als Barkeeper eingesetzt worden war und dem französischen Küchenmeister und blickte sich noch ein letztes Mal im Raum um. Schade eigentlich, dass alles wieder verschwunden war - die Atmosphäre hatte ihm vorher viel besser gefallen. Nun ja...

Ein Blick auf einen Chronometer sagte ihm, dass der Feierabend längst begonnen hatte. Aber da war noch ein Abschlussgespräch mit Captain Johnsen, von dessen baldigen Abschied Kimon noch nichts wußte. Er war gerade noch auf der OPS gewesen, also kehrte Kimon genau dorthin wieder zurück.

   -- Mamori OPS

Doch Captain Johnsen war nicht mehr da. Und so wandte sich Kimon an Max, der in der Nähe beschäftigt war. "Können Sie mir sagen, wo sich der Captain derzeit aufhält?"

"Ja, Sir, er ist zum Hangar gegangen, um die wichtige Fracht der Atimar in Empfang zu nehmen", sah Max von seinen Kontrollen auf. "Wissen Sie vielleicht, welcher Sicherheitler mit zur Deep Space 5 soll? Er sagte, es wäre in den Akten vermerkt, aber ich konnte ihn noch nicht finden. - Ah, hier ist er ja. Robert Knight. Alles klar", nickte Max erleichtert und blickte wieder zum Counselor auf. "Der Ersatz ist da. Oder so ähnlich. Also ein neuer Captain, wenn ich das richtig verstanden habe", erklärte er.


--- SB Mamori, Andockschleuse 1

Die Panzertür öffnete sich langsam, und Vasu wartete ungeduldig bis sie sich ganz geöffnet hatte. Dann verabschiedete er sich vom Kapitän des Frachters und betrat die Raumstation. SEINE Raumstation.

Das erste was ihm auffiel war Kapitän Johnsen. "Bitte um Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen." Damit hielt Vasu die Höflichkeitsform ein und reichte Johnsen die Hand zum Gruß.

Captain Johnsen gab Vasu die Hand und erwiderte: "Erlaubnis erteilt, Commander Vasu. Willkommen auf der Starbase Mamori. Auf Ihrer Starbase, wohlbemerkt. Ich hoffe Sie hatten eine angenehme Reise. Wollen Sie gleich auf die OPS oder...?"

Mike hatte es zwar eilig, aber bevor er die Starbase verlassen konnte, musste er noch einige Dinge mit Vasu besprechen.

"Wenn Sie mir nur die Gelegenheit geben, mein Gepäck in mein Quartier zu bringen." Vasu hatte zwar damit gerechnet, dass Captain Johnsen schnell abgelöst werden wollte, doch dem brannten ja schon die Schuhe. Ein Wunder, dass der nicht mit gepackten Koffern vor ihm stand.

"Selbstverständlich, Commander", sagte Mike und zeigte Vasu den Weg. "Das Quartier für den Stationskommandanten ist gleich nach Captain Fischers Abreise bezugfertig gemacht worden. Sie werden also die übliche Standard-Einrichtung der Sternenflotte für Kommandanten vorfinden."

"Na wunderbar, die Unterbringung auf meinem letzten Kommando war bei weitem nicht so angenehm, wie Sie es mir hier versprechen." Mit Schaudern dachte Vasu zurück an die Minenkolonie. Fließendes Wasser war zwar toll, aber nicht an den Wänden. "Und was machen Sie, wenn ich Sie abgelöst habe? Haben Sie schon einen neuen Auftrag bekommen?"

"Erst einmal habe ich Landurlaub", antwortete Mike, während er eine Liftkabine am Turboliftterminal bestellte. "Entweder alleine auf Risa oder zusammen mit meiner Verlobten auf Dorvan V. Es steht noch offen wohin mein Schiff, die U.S.S. Glory, und die 21. Flotte verlegt wird. Entweder in den Beta-Quadranten, irgendwo zwischen Romulanischer Grenze, Deep Space 4 und Deep Space 5, oder Forschungsauftrag im Gamma-Quadranten. - Was auch immer die Admiräle mit der 'Glory' und 21.Flotte vorhaben, ich werde es früh genug erfahren. Ich hoffe, erst lange nach meinen Urlaub."

"Die Romulanische Grenze? Ich kann mir nichts langweiligeres vorstellen. Ich vermute ja, dass die Romis da nur zwei Schiffe haben, die immer hin und her fliegen, und der Rest ist nur Propaganda. Von wegen Tarnvorrichtung, die haben keine Schiffe, oder wurden je mehr als ein Dutzend auf einmal gesehen?"

Vasu schleppte seinen Koffer durch die Gänge der Station, zum Glück gab es Replikatoren. So brauchte er sich nicht mit Kleidung abmühen, doch der Rest war schon schwer genug. "Aber ich bin ja mal gespannt, was mich hier erwartet."


--- SB Mamori, OPS

Bevor Kimon erklären konnte, dass er überhaupt nichts über irgendwelche Sicherheitler und ihre Einsatzorte wußte, hatte Max bereits die Information gefunden, die er suchte. Er kümmerte sich nicht weiter darum. Der Rest des Gesagten allerdings erregte Kimons Aufmerksamkeit umso mehr. "Äh... Neuer Captain? Sind Sie sich sicher? Captain Johnsen ist doch erst auf diese Station gekommen, er... er kann kaum dazu gekommen sein, sein Zeug auszupacken. Oder habe ich übersehen, daß es hier einen 'Captain des Tages' gibt? Wenn ich mich nicht irre, war Captain Johnsens Vorgängerin auch nicht die längste Zeit hier, nicht wahr?" Kimon blickte irritiert drein.

Max griente beim Ausdruck "Captain des Tages", und plötzlich nahm sein Gesicht einen irritierend irren Ausdruck an. "Das ist der Fluch der Mamori", zischte er unheimlich, "kein Captain hält es hier länger aus als einen Tag. Sie..."

In dem Moment fiel ihm ein, mit weg er da redete. Verdammt, das war schließlich der Counselor, wer weiß, was der mit ihm anstellte und wofür er ihn für fähig hielt, wenn Max sich so produzierte! Schlagartig wurde er wieder "normal". "Ähm... Verzeihung, Sir. Ich meine, Sie haben recht. Captain Johnsen ist erst einen Tag hier, Captain Fischer war nur einen Tag hier, und wissen Sie was? Auch der allererste Captain war nur einen Tag hier, oder war er das überhaupt? Er ist gleich mit der Independence weggeflogen und hat den Laden hier seinem Ersten Offizier überlassen. Der zumindest blieb ein paar Tage. Mit Commandern hat Mamori mehr Glück, die bleiben ein paar Tage länger. Auch Mr. Talvert blieb länger und ist ja immer noch da. Hoffen wir, dass der Neue nicht den Rang eines Captains hat, dann stehen die Chancen etwas besser. Vielleicht eine Woche, oder auch zwei."

Kimon dachte sich gar nichts bei der prophetischen Ankündigung von Max - im Gegenteil, amüsiert lachte er auf. Solange ein Crewmitglied nicht den Eindruck erweckte, solche Aussagen ernst zu meinen, hielt er es nur für einen einfachen Scherz, wie er selbst gern welche machte. Wie jetzt... "Nun, sollte der Neue kein Captain sein, sollte er sich vor seiner Beförderung hüten", antwortete er und grinste. "Allerdings weiß ich jetzt nicht so recht, ob ich besser mit Captain Johnsen reden oder darauf warten sollte, dass er seinem Nachfolger das Kommando übergeben hat. Ich hatte ihn eigentlich fragen wollen, ob es wegen des Diners noch etwas gibt... wissen Sie zufällig etwas darüber? Sonst gehe ich ihn selbst fragen, wenn er sich von seinem Urlaub noch abhalten lässt."

Ein Schmunzeln huschte über Max' Gesicht. Sehr gut, der Counselor schien Spaß zu verstehen. "Wegen des Diners? Nee. Das ist doch kalter Kaffee. Captain Johnsen konnte es gar nicht erwarten, dass der Ersatz kommt. Den halten keine zehn Nashörner mehr von seinem Urlaub ab. Ich bin sicher, er hätte Sie rufen lassen, wenn er noch Gesprächsbedarf hätte", wiegelte er ab.

Ein wenig besorgt blickte er auf den Hauptschirm. "Die kommen immer näher. Ein Klingonen-Kreuzer. Der wird gleich hier sein." Unruhig warf Max einen Seitenblick an die exotische Frau an der Taktik.

Kimon musterte Max, als dieser sich um das sich nähernde Klingonenschiff kümmerte. Er wirkte nicht, als sei dies reine Routine... Doch das fiel absolut nicht in Kimons Gebiet und wenn diese Situation ernster wurde, würde er wahrscheinlich nur im Weg stehen. Und wenn der Captain noch etwas zu besprechen hatte, konnte er ihn schließlich noch rufen. Also beschloss Kimon ohne eine Idee, wie viel Uhr es mittlerweile sein mochte, dass er dann ruhig seinen Feierabend beginnen konnte. "Lassen Sie mich wissen, wenn noch unerwartet Gesprächsbedarf besteht", sagte er offen in den Raum hinein, wandte sich vor einer möglichen Antwort um und verließ die OPS.


--- SB Mamori, Konferenzraum Beta-3

[NRPG: Aufgrund einer unbewusst ausgeschiedenen Flüssigkeit ist gerade entdeckt worden, dass ein Kelvaner an Bord ist: Vurtuss.]

Sara Ginelli starrte Vurtuss nachdenklich an. Sie saßen in einem kleinen Konferenzraum und hatten die Flüssigkeitsprobe vor sich auf dem Tisch.

Vurtuss hatte sich überreden lassen mitzukommen. Die beiden Sicherheitler, Salvatore und Betty, hatten sie wieder wegschickt. Nur Suvan Talvert, der Erste Offizier, war noch anwesend.

Nach einigem Taxieren und Debattieren hatte Vurtuss sich notgedrungenermaßen bereit erklärt, auf seinen Feierabend zu verzichten. Mit etwas Groll dachte er an seine Kollegen, die mittlerweile bestimmt auf dem Weg zur Bar waren - ohne ihn.

Vurtuss hatte sich nicht erklären können, wie er eine Pfütze Flüssigkeit hinterlassen konnte, aber es war mittlerweile eindeutig belegt, dass sie von ihm stammte. Weiter waren sie mit ihrem Gespräch noch nicht gediehen. Noch immer war unbekannt, wie Vurtuss als Kelvaner auf die Raumstation gelangt war und was genau er hier wollte. Aber das gedachte Sara noch zu klären.

"Benötigen Sie medizinische Hilfe? Fühlen Sie sich denn gesund und munter?" erkundigte Sara sich zunächst mal mitfühlend bei ihm.

Statt Synthehol zu trinken starrte Vurtuss auf einen Behälter mit einem geringen Teil seiner Körperflüssigkeit drin. Sehr erbauend auf ein Glas Schweiß zu schauen, musste er ironisch feststellen. Er hatte zwar nun das Rätsel der Pfütze am Hals, aber ansonsten fühlte er sich wohl. "Ich weiß zwar nicht wie die Pfütze entstand, aber ich fühle mich sehr wohl", behauptete er, um möglichst schnell zu seinen Kollegen zu kommen.

Irgendwo im Hinterkopf kamen ihm dieser Tropfen und der noch nie da gewesene Körpergeruch wieder beiläufig in den Sinn. "Warum machen Sie eigentlich aus dieser Pfütze einen Staatsakt?" wollte er nun doch noch wissen.

Sara bemühte sich nicht länger, einen Seufzer zu unterdrücken, und so fiel der durchaus ausgeprägt aus. Mit was für einem merkwürdigen Exemplar hatten sie es denn hier zu tun!

"Es ist nicht die Pfütze, aus der wir einen Staatsakt machen", erklärte sie nachdrücklich, "um ehrlich zu sein, es ist Ihre pure Anwesenheit auf Mamori - als Kelvaner. Wissen Sie, Sie sind nicht nur der einzige Kelvaner an Bord, Sie sind zudem der einzige Kelvaner, der der Föderation seit mehr als 100 Jahren begegnet ist. Das ist eine Sensation, verstehen Sie? Verzeihen Sie bitte unsere Neugier, aber wie Sie sicher wissen, ist eine unserer Aufgaben wissenschaftliche Forschung. Und zwar auf der Grundlage von Daten und Beobachtungen, Theorien und Experimenten. Nun ist es so, dass die Daten, die der Föderation von Kelvanern vorliegen, ausgesprochen spärlich sind, und außerdem 112 Jahre alt. Aber laut diesen Daten hätten wir von einem Kelvaner ein ganz anderes Verhalten erwartet als Sie es zeigen. Und unseres Wissens sondern Kelvaner kleine Flüssigkeiten ab. Daher die Fragen. Wir lernen gern dazu, bitte, klären Sie uns auf. Scheiden Sie regelmäßig Flüssigkeiten ab?"

Sie schmunzelte einen Augenblick, als ihr die Frage plötzlich indiskret vorkam, also fügte sie zur Beruhigung hinzu: "Die meisten Spezies unserer Galaxy tun das übrigens, auch meine. Kelvaner also auch?"

Nun wurde Vurtuss doch etwas stutzig. "Ich soll tatsächlich der einzige ihnen bekannte Kelvaner sein seit 112 Jahren?" fragte er verwundert.

Diese Behauptung brachte ihn doch so langsam auf merkwürdige Gedanken. Bis jetzt war er der Meinung gewesen, nichts Besonderes zu sein. Dass er selber noch keinen Kelvaner gesehen hatte, hatte er sich bis dato damit erklärt, dass sein Volk wohl reisefaul sei. "Mir ist nicht bekannt, dass ich jemals bis vor kurzem eine Flüssigkeit abgesondert hätte. Zumal mir diese Absonderung selber unbekannt war, bis Sie mich darauf hingewiesen haben", erklärte er.

Suvan konnte ein Kichern nur mit Mühe unterdrücken. Er war Sara dankbar, dass sie nicht erwähnte, dass Kelvaner technologisch wie physisch der Föderation voraus waren, und dass der letzte Kontakt auch nur bedingt freundlich verlaufen war. Wer wußte, was das in Vurtuss auslösen mochte. "Was können Sie uns überhaupt von sich erzählen? Sie waren ohne Kenntnisse Ihrer Spezies und Ihrer Vergangenheit auf dieser Station. Sie hatten nur Ihr Fachwissen und Ihre Allgemeinbildung. Und das erste was Sie tun ist, sich einen Job zu besorgen? Ohne einen Arzt aufzusuchen oder sich in einer Bibliothek wenigstens über Ihre Spezies schlau zu machen?" fragte der Erste Offizier.

Vurtuss verstand nicht, warum die beiden so diskret wie möglich sich einen grinsten. "Ich konnte ja nicht wissen, dass ich was Besonderes bin. Die letzten Jahre habe ich mal hier und mal dort gearbeitet, oder auch nur mir die Zeit vertrieben. Da ich vorhabe länger zu bleiben, benötige ich ja einen Job, damit ich für mich sorgen kann, oder?" antwortete er Talvert.

"Okay, den Job haben Sie ja jetzt", winkte Sara ab, "solange Sie den gut machen, können Sie selbstverständlich gern bleiben. Sie sagten, Sie haben bis heute noch nie Flüssigkeit abgesondert? Darum habe ich mich nach Ihrem Befinden erkundigt. Oder... ist das irgend ein natürlicher, nur selten vorkommender Vorgang? Falls Sie medizinischen Rat brauchen, stehen Ihnen unsere Ärzte gern zur Verfügung."

Sara war nicht zum Grinsen zumute. Sie musterte Vurtuss mit einer Mischung aus Besorgnis und Neugier. Bisher machte er zwar überhaupt keinen gefährlichen Eindruck. Aber dem Frieden würden sie noch lange nicht trauen. Wer konnte schon wissen, wie lange er anhielt. Und ob Vurtuss die Wahrheit sagte? Immerhin war er soweit kooperativ, dass er hier saß und brav Fragen beantwortete.

Vurtuss musste da nicht erst überlegen. "Bis jetzt habe ich noch nie irgendeine Flüssigkeit abgesondert. Mir ist auch nicht bekannt, dass meine Spezies so etwas tut. Wobei ich ja wohl nicht alles darüber weiß. Meine Arbeit habe ich bis jetzt immer und überall gut gemacht. Wie wollen Ihre Ärzte meinen Zustand beurteilen, wenn über meine Spezies fast nichts bekannt ist?" führte er das Gespräch weiter.

Irgendwie fühlte sich Vurtuss nicht wohl - da waren zwei Personen, die ihn aushorchten und gleichzeitig wohl auf etwas Bestimmtes warteten.

Er war so beschäftigt, dass er gar nicht mitbekam wie an seinem Ohr sich eine winzige Stelle leicht verfärbte, um dann einen Tropfen zu bilden. Ehe der Tropfen herabfiel war von der Verfärbung nichts mehr zu sehen.

"Mister Vurtuss, etwas mehr Vertrauen in die Schulmedizin bitte", meinte Suvan irritiert. "Jeder Arzt kann eine Verletzung oder eine Krankheit, eine Anomalie in einem Organismus feststellen. Spätestens dann, wenn das Genom definiert wurde." Er machte einen Schritt auf den Kelvaner zu und meinte ernst: "Sie arbeiten für die Sternenflotte, Mister Vurtuss. Das bedeutet, Sie wurden untersucht, Ihr Genom wurde definiert."

Gespannt musterte der Erste Offizier den Kelvaner. Man hatte ihn so genau untersucht, und dabei nicht festgestellt, dass er Kelvaner war. Das stimmte mit den Aufzeichnungen der letzten Begegnung überein, nach denen der Bordarzt der Enterprise die menschliche Gestalt der Kelvaner besser hatte behandeln können als die Kelvaner selbst, so tiefgreifend war deren Gestaltveränderung gewesen. Sie war noch vollkommener als bei einem Wechselbalg. Suvan Talvert war gespannt, ob Vurtuss das stutzig machte.

Vurtuss gingen so langsam die Argumente aus. "Aber Ihre SCHULMEDIZIN hat mich nicht mal als Kelvaner identifiziert, ansonsten wären Sie ja wohl viel eher auf mich zu gekommen. Da wollen Sie behaupten, Ihre SCHULMEDIZIN könnte mich behandeln falls ich krank werden sollte? Für mich sehr fragwürdig!" konterte er noch beherrscht.

Vurtuss ärgerte sich so langsam immer mehr darüber, dass man ihn hier mit Behauptungen und Vermutungen festnageln wollte.

"Ich weiß es nicht", gab Sara ehrlich in beruhigendem Tonfall zu. Sie nahm durchaus wahr, dass Vurtuss ärgerlich wurde. "Vielleicht kann unsere Schulmedizin Ihnen helfen, vielleicht auch nicht. Hätten Sie denn eine Alternative im Falle einer Erkrankung?"

Eine rethorische Frage, auf die sie keine Antwort erwartete. Aber allmählich riss auch ihr - ohnehin nicht sehr drahtseildicker - Geduldsfaden. Sie beschloss, ihm auf den Zahn zu fühlen.

"Nein, habe ich nicht, da ich bis jetzt noch nie krank war", gab er trotzig zurück.

"Wie lange sind Sie denn jetzt schon in terranischer Gestalt?" Konzentriert und mit pochendem Herzen beobachtete Sara seine Reaktion darauf.

"Wie habe ich jetzt die Frage zu verstehen?" fragte er irritiert.

"Unsere Schulmedizin KONNTE sie gar nicht als Kelvaner identifizieren, weil Sie Ihrem Genom nach keiner sind! Wissen Sie das etwa auch nicht? Für Ihre Gestalt ist es offensichtlich unüblich, eine radioaktive Flüssigkeit abzusondern, also ist ihre Formgestaltung unvollständig. Was wir wissen wollen: Ist es für die natürliche Zustandsform eines Kelvaners üblich, so eine Flüssigkeit abzusondern? Fühlen Sie sich wohl dabei? Müssen oder können wir ihnen helfen?" wollte Suvan Vurtuss einen Eindruck von der Motivation der Offiziere vermitteln.

Aus diesem Wesen wurde Talvert einfach nicht schlau. Von seiner Spezies wußte der gar nichts, außer dem Namen. Nach dem Verlauf des Gesprächs zu urteilen wußte er nicht mal, dass er keine natürliche Körperform trug. Er hätte sich auch "Klingone" nennen können, und ihm wäre nichts daran merkwürdig vorgekommen. Aber er war Kelvaner, Sara Ginelli hatte die Flüssigkeit mit den gewonnenen Daten der Enterprise-Besatzung verglichen. Nur wie kam sein Gedächtnisverlust zustande? Wieso tauchte er ausgerechnet auf einer Föderations-Starbase auf? Hatte man ihn für etwas bestraft, seine Amnesie ausgelöst und ihn in veränderter Gestalt ausgestoßen? Litt er unter einer Krankheit, und das Absondern der Flüssigkeit gehörte zu den Symptomen? War eine solche Krankheit gefährlich für die Station? War Vurtuss vielleicht sogar eine biologische Waffe, und der Gedächtnisverlust absichtlich herbei geführt, damit man ihm im Fall einer Enttarnung keine Informationen abringen konnte?


--- SB Mamori, Korridore

"Das kann für Sie hier in diesem Sektor ganz interessant werden", machte Mike Vasu dessen neuen Posten schmackhaft und betrat den Turbolift. "Sie wissen, dass die Starbase Mamori genau zwischen Erde und Borg- Transwarpknotenpunkt im Delta-Quadranten liegt? Früher oder später werden Sie unsere alten Freunde wiedertreffen. Und die Romulaner sollte man auch nicht schwach reden. Irgendwann werden die auch ihr Imperium erweitern, und das werden sie dann bestimmt nicht in die Richtung der Föderation oder Klingonisches Reich tun. Früher oder später werden Sie also auf unsere ganz alten Freunde treffen. Aber was Sie jetzt hier und heute auf der Raumstation erwarten könnte ist der allgemeine Gesundheitscheck. Es sei denn, Sie haben in den letzten sechs Wochen den alljährlichen Gesundheitscheck gemacht. - Freiwillig oder muss man Sie auch zur Krankenstation schleifen?"

Mike grinste. Es war allgemein bekannt, dass diverse Captains den alljährlichen Gesundheitscheck widerwillig durchführen ließen und immer Ausreden suchten, um diese Prozedur hinauszuzögern.

"Gesundheitscheck? Gleich mit dem Unangenehmsten anfangen? Ne, bringen wir erst mal das Offizielle hinter uns. Dann sehen wir weiter." 'Vielleicht ...', dachte Vasu und grinste. "Also kann ich mich hier auf BESUCH einrichten. Schade, ich dachte es würde ein ruhiges Pöstchen werden. Wissen die Eingeborenen ähhh Einheimischen über die möglichen Entwicklungen Bescheid? Oder soll das erst mal eine Überraschung für unsere neuen Freunde bleiben?"

"Commander, die Minorytaner und die Sarkassianer sind mehr mit sich selbst beschäftigt, als zu sehen, welche strategische Bedeutung die Starbase Mamori für uns hat", antwortete Mike.

Die Turbolifttür ging auf. Zwei Personen traten ein. Mike wechselte daraufhin leicht das Thema: "Über Langeweile werden Sie sich hier bestimmt nicht beklagen, Commander. Die Minorytaner und die Sarkassianer werden Sie auf Trab halten. Das kann ich Ihnen jetzt schon garantieren. Spätestens dann, wenn die beiden in den nächsten Tagen hier auf der Starbase ihre Botschaften einrichtet haben."


--- SB Mamori, Promenadendeck, "Die Oase"

Die erhaltenen Daten hatten den Jem'Hadar Rem Kuran frustriert. Es hatte nichts Sinnvolles ergeben. Die Ursache für die Explosion des fremden Schiffes konnte durch diese 'jämmerlich veralteten' Sensoren nicht geklärt werden. Und die Raumzeitinterferenzen konnten auch nicht näher bestimmt werden. Es war als würde man versuchen, durch ein Milchglas hindurch ein PADD zu lesen. 'Wie konnte man nur mit so wenigen Informationen über seine Umwelt überleben?' fragte sich Rem in seiner Wut. Er war aufgebracht, dass er keine Lösung finden konnte.

Schnaufend betrat er den einzigen Laden des halb leeren Promenadendecks, welcher nach einem Fitnessstudio aussah. Wie zu erwarten war dieses leer bis auf einen Ladenbesitzer, der gerade mit dem Lappen über den Tresen ging.

"Guten Tag", grüßte die grimmige Stimme des Jem'Hadar. "Bieten Sie die Möglichkeit eines Sparrings an?"

Rem hatte das dringende Bedürfnis seine Frustration auf ein physisches Objekt zu richten und dieses zu schlagen. Dies war deutlich in seiner Stimme zu hören und wurde unterstützt von dem schuppigen Gesichtsausdruck des großgewachsenen Jem'Hadar.

Valerius, der sich erst kürzlich wieder einigermaßen gefangen hatte, nachdem die monströse Wache von Sarkass abgezogen war, hatte seine ganze Aufmerksamkeit der Safttheke gewidmet, als er angesprochen wurde. Im Geiste war er schon bei der Versammlung der Händlervereinigung gewesen, die Krem ins Leben gerufen hatte.

Nun war er, den Putzfetzen in der Hand, nicht auf die Erscheinung gefasst, die ihm mit dem Jem'Hadar ins Geschäft geschneit war. "Ja....AAAAH!"

Bevor er sich umgedreht hatte, hatte ihm eine innere Stimme schon gesagt, dass der Kunde nicht kleingewachsen und fragil sein würde. Dazu war seine Stimme zu gehaltvoll, jedoch auf die Ansicht eines baumlangen Lackels mit Schuppen und Hörnern im Gesicht war er nicht vorbereitet gewesen. So machte er fast einen Hupfer gegen seine Theke.

Sparring wollte er, der Gehörnte aus dem Höllenschlund....Wer immer das überleben wollte, konnte nicht aus Fleisch und Blut sein. Vielleicht Miss Kerrig....? Nein. "Ich...habe leider keine holografischen Programme hier, aber... kommen Sie. Ich zeige es Ihnen, Mr."

Die Stimme Valerius' klang nicht so zuversichtlich, jedoch war der Kunde König, auch wenn es der Höllenfürst persönlich war.

Solch extreme Reaktion war Rem nicht mehr gewohnt. Die Jem'Hadar seiner Zeit hatten lange isoliert gelebt und nur durch abtrünnige Söldner auf sich aufmerksam gemacht. Dies sorgtedafür, dass die Jem'Hadar nicht den besten Ruf im Rest der Galaxis hatten, aber ihr Anblick war von der Allgemeinheit akzeptiert worden. Hier oder besser jetzt war der Anblick eines Jem'Hadar etwas Unerhörtes. Rem musste sich damit abfinden, von allen argwöhnisch betrachtet zu werden.

Die klassische Reaktion eines Jem'Hadars wäre ein Kampf, um seine Stellung in der sozialen Hierarchie zu erhöhen, aber er und viele andere Jem'Hadar hatten gelernt, dass man auch anders im Ansehen, vor allem bei den meisten anderen Völkern, steigen konnte. Rem musste sich das Ansehen seiner Kollegen durch gewissenhafte Diensterfüllung erarbeiten, so sein Konzept.

"Was wollen Sie mir zeigen?" fragte Rem und folgte dem ersten rückwärtigen Schritt seines Gegenübers.

Es gab natürlich einen guten Grund, warum Valerius auf die Erscheinung des Jem'Hadar so reagierte, abgesehen davon, dass der behaarte Schneemensch vorher durch sein Fenster geschaut hatte. Dieser Grund war Angst. Seit dem Dominionkrieg waren schon 5 Jahre vergangen. Dennoch würde Valerius das letzte Jahr niemals vergessen und nicht diese Krieger, die ohne Rücksicht auf ihr eigenes kurzes Leben für ihre Herren mordeten und abschlachteten.

Ohne seinen Blick abzuwenden, trat der Magna Romanier auf die Seite und ging dann neben dem Hünen zurück in den Trainingsraum. "Ich habe eine Trainingskammer, die Ihren Wünschen noch am nächsten kommen könnte. Sehen Sie es sich einmal an..."

Nun waren sie in der Gerätehalle, in der zuvor die Pilotin Kerríg so ausgiebig trainiert hatte. Im linken Teil des Raumes war noch eine Plane angebracht über dem größten Teil der Breitseite. Taspar schluckte und ging dann doch geradeaus zu der Kammer und zog die Plane herunter.

Zum Vorschein kam ein Glasgehäuse, das etwa 8 m breit und ein bisschen weniger tief war. In der Höhe nahm es die gesamte Seitenwand ein. So ein großer abgetrennter Raum schien totale Verschwendung zu sein, dennoch bot die Kammer einfach Möglichkeiten, die man sonst nur mit teuren Holoprogrammen bekommen konnte, oder eben nicht.

"Das hier ist es. Eine Entwicklung von meiner Heimatwelt." Valerius zog die Plane aus dem Weg und betrachtete den Kunden.

Rem kniff für einen Moment die Augenbrauen zusammen. Eine große mit einer Scheibe abgetrennte Kammer in einem Abstellraum für Fitnessgeräte. Rems Einschätzung zur Gesamtsituation war nicht sonderlich positiv, aber auch der Verwendungszweck blieb ihm verschlossen. "Was ist das?" fragte knapp und hatte in seiner Stimme einen gewissen Grad an Ungeduld.

Die Stimmung von Rem Kuran blieb Valerius nicht verborgen und so ging er verdammt rasch zum Bedienungsmanual, um bereit zu sein. Der Trend zurück zur Natur war auf Magna Roma ja ganz groß rausgekommen. Man konnte es aber nicht in allen Belangen so wörtlich nehmen, wie es bei den Saunen und anderen Bereichen seines Geschäftes war. Dieses 'Zurück zu den Wurzeln' hatte auch eine durchaus technische Komponente, auch wenn sie in der Kammer nicht auf den ersten Blick ersichtlich war.

Nachdem Valerius die Stromversorgung eingeschaltet hatte und das System einen Check-up durchlaufen ließ, erklärte er mit raschen Worten, um den Zorn des Jem-Hadar nicht zu erwecken. Dass der keinen Schlauch zur Versorgung mit der Droge der Gründer trug, machte ihn nicht sonderlich sympathischer als seine Schlachtgenossen, die Valerius im Krieg kennengelernt hatte. "Die Kammer kann mit verschiedenen chemischen Verbindungen in flüssiger oder gasförmiger Form gefüllt werden. Sowohl Druck als auch Temperatur und Schwerkraft können eingestellt werden."

Dann machte er eine ganz winzige Pause und drehte sich zu dem großen Mann. "Aber daran allein werden Sie kaum eine Herausforderung haben, schätze ich. Es gibt da auch noch ein Spezialprogramm, dass jedoch nur wirklich... wie soll ich sagen... gut trainierten und...", '...schwachsinnigen?' dachte Taspar, "...wagemutigen Personen angeboten werden kann. Sie müssen aber vorher eine Erklärung unterschreiben, dass jede Verletzung, die Sie dadurch erleiden, nicht klagbar ist."

Valerius sah, dass der Check-up schon beim letzten Punkt angekommen war, und bevor der Jem'Hadar noch mürrischer werden konnte, drückte er auf den Release-Button.

In der abseitigen linken Ecke öffnete sich eine Klappe und schwarzer Rauch ergoss sich in die Kammer, die im Moment mit einer normalen Sauerstoff/Stickstoffatmosphäre gefüllt war.

Rem Laune wurde nicht besser und nicht schlechter. Sie wandelte sich eher in Richtung Verwunderung und Misstrauen. 'Wagemutig Personen'. 'Einverständniserklärungen'. Was ging nur in dem Kopf von Taspar vor?

Eine wichtige Frage beschäftigte den Rem: Egal wie sehr dieser Valerus auch Jem'Hadar hassen mochte, er würde doch nicht einen Sternenflottenoffizier töten? Oder doch? Eine Gaskammer mit Flüssigkeiten und Gasen. Von außen gesteuert. Alles nicht sonderlich zuverlässig, zumal Rem es als erwiesen sah, dass er in der Zeit zurück reiste, um in seine Kammer zu steigen.

"Ich will nicht schwimmen gehen", erklärte Rem. "Wie können mir Gase und Flüssigkeiten mein Sparringpartner sein?"

Nun musste Valerius kurz schmunzeln, was ihm aber wegen der Ernsthaftigkeit seines Gegenübers schlagartig verging. Er setzte wieder eine ernste Miene auf und erklärte weiter. "Das ist nur eine zusätzliche Möglichkeit. Ich vergesse es immer wieder, dass das nur auf Magna Roma genutzt wird... äh ...wurde. Entschuldigen Sie, Mr. " Noch immer wußte Valerius ja nicht, wie Kuran hieß. "Sehen Sie sich den schwarzen Nebel genauer an. Hier auf dem Monitor in 50facher Vergrößerung."

Er winkte Kuran zu sich und trat zur Seite. Der dunkle 'Rauch' verharrte in der Ecke, in der er in die Kammer gelangt war. Nur ein paar dünne Ausläufer wogten kurzfristig in den Raum.

Auf dem Display sah die Sache etwas anders aus... unzählige kleine dunkle Nanniten schälten sich aus dem schwarzen Hintergrund... Milliarden davon bildeten den Rauch. Sie schwebten in der umgebenden Luft und hielten mit winzigen mechanischen Ärmchen die Verbindung zueinander, gleich einer Armee unfaßbar kleiner Spinnen.

"Von außerhalb muss ein Erscheinungsbild eingegeben werden, da die Kammer sämtliche Kontakte mit dem Außenbereich unterbindet. Aber wenn Sie drinnen sind, brauchen Sie nur daran zu denken. Und welchen Gegner auch immer Sie bevorzugen... sie werden ihn produzieren."

Valerius deutete zu der schwarzen Ecke, die von der Distanz so harmlos wirkte. Sicher gab es noch ein paar weitere Hinweise zu beachten, aber falls der Riese Interesse daran hatte, würde das noch folgen. Sonst sollte er halt zum Holodeck gehen und sich das x-te vorgeschriebene Programm servieren lassen, dachte Valerius. Das Unterprogramm mit den Nanniten hatte nicht völlig umsonst den Namen 'Morituri', es war nur für jene gedacht, die es ernst meinten.


--- SB Mamori, Korridore

Kimons Weg führte ihn ohne Umwege zu seinem Quartier. Es gelang ihm trotz der vergangenen, anstrengenden Stunden recht schnell, den offiziellen Teil seines Selbst abzustreifen und aus einiger Distanz auf seinen Tag zurückzublicken. Eigentlich ein recht erfolgreicher Tag... Das Diner war wie geplant durchgeführt worden, es war zu keinen erkennbaren Konflikten zwischen Minorytanern und Sarkassianern gekommen, und Kimon selbst hatte die private Begegnung mit der attraktiven und selbstbewussten Ehani in vollen Zügen genossen. Es hatte ihn überrascht, wie einfach es gewesen war... Bei den Vorbereitungen des Diners war er auf so viele mehr oder weniger streng ritualisierte Gebräuche gestoßen, dass er nicht darauf vorbereitet gewesen war, jemanden außerhalb dieser Reglementierungen anzutreffen. Ein Lächeln glitt über die Züge des Ta'Una, als er an den Kuppelpark zurückdachte. Es war süß gewesen, entspannend... und eine weitere Bereicherung seiner bisherigen exotischen Abenteuer.

   -- SB Mamori, Quartier Kimon/Ashana/Tariki

Als Kimon sein Quartier betrat, wurde er bereits erwartet. Andschana und Tariki saßen bei einem Tee im Wohnraum, erhoben sich bei seinem Eintreffen und begannen gleichzeitig, ihm etwas zu erzählen - nur um kurz darauf zu pausieren, sich anzublicken und sich dann erneut gegenseitig ins Wort zu fallen.


--- SB Mamori, Korridore

Die Turbolifttür öffnete erneut. Vasu und Mike waren auf dem Deck angekommen, wo das Sternenflotten-Führungspersonal untergebracht war.

Vasu sprach erst weiter, als die beiden den Turbolift verlassen hatten und kein ungebetener Hörer mehr dabei war. "Über die beiden Rassen habe ich schon die Dossiers in den Datenbanken gelesen. Beide bieten gutes Potenzial für die Föderation. Irgendwie verhalten wir uns schon wie die Borg, aber wie sonst sollen wir die Schiffe bemannen? Dabei fällt mir ein alter Spruch ein: 'Achte darauf, dass du bei der Jagt nach Monstern nicht selber zum Monster wirst!' - Und wo wir gerade dabei sind, haben Sie schon die Bewaffnung der Station erweitern können?"

"Es wurde ein entsprechender Antrag beim Oberkommando eingereicht", antwortete Mike. "Ob die Starbase zusätzliche Waffensysteme bekommt ist abzuwarten. - So, hier ist Ihr Quartier." Mike öffnete die Tür.

   -- SB Mamori, Quartier des Kommandanten

"Wie ich schon sagte: Standard", sagte Mike und bat mit einer Geste Vasu in sein neues Zuhause einzutreten.

Vasu lies seine Sachen neben der Tür fallen. "Aufgeräumt wird später, erst mal sehen was es hier so gibt."

Vasu schlenderte in seinem neuen Heim gleich zum Wichtigsten. "Ach eine Badewanne, das Privileg des Kommandanten, und sogar ein extra Arbeitszimmer, sehr nett hier, wirklich wohnlich, und die Aussicht ist auch nicht schlecht." Vasu betrachtete kurz die Sterne durch die große Sichtscheibe in seinem Wohnzimmer. "Ich vermisse wie immer eine Küche." Dabei grinste er. "Zurück zum Thema. Das Oberkommando hat sich also noch nicht gerührt, da weiß ich ja, was da an Papierkram auf mich zukommt. Wie sieht es mit der Besatzung aus, in dem Punkt waren die Datenbanken wie üblich sehr oberflächlich. Irgend jemand, den sie mir als ERSTEN empfehlen würden?"

Damit ging Vasu zum Replikator und überlegte, ob er was haben wollte. "Wollen Sie etwas?" fragte er nebenbei.

"Nein, danke", antwortete Mike auf die letzte Frage, und auf die andere Frage antwortete er: "Ich ziehe es meist vor, wenn sich jemand seine eigene Meinung über die Crewmitglieder bildet. Empfehlen kann ich jetzt spontan niemanden. Was die Crew braucht ist ein Kommandeur, der länger als 24 Stunden auf der Starbase bleibt."

Vasu wandte sich vom Replikator ab, um SEIN Quartier zu verlassen. "Länger als 24 Stunden? Also bisher habe ich nichts anderes vor, Sie aber schon. Sollen wir dann ...?"


--- SB Mamori, Konferenzraum Beta-3

Vurtuss realisierte jetzt erst, worauf die beiden hinaus wollten. "Wollen Sie etwa behaupten, dass dieser Körper nicht mein Körper ist? Wenn diese radioaktive Pfütze von mir sein sollte, dann müsste ich doch permanent strahlen, oder?" fragte er, um Gewissheit zu bekommen über seine Vermutung.

Mit hochgezogenen Augenbrauen warf Sara Suvan einen fragenden Blick zu. wußte Vurtuss wirklich nicht, dass Kelvaner Gestaltwandler waren? Wie glaubwürdig bzw. unglaubwürdig war das denn?

"Wann sind Sie denn das letzte Mal einem Kelvaner begegnet?" fragte sie Vurtuss gespannt weiter aus.

Suvan wartete mit gemischten Gefühlen auf die Antwort. Von Vurtuss war keine große Hilfe zu erwarten, so ausweichend wie er antwortete. Was hatte er zu verbergen oder zu verlieren? Und wenn er tatsächlich so wenig über sich und seine Spezies wußte, wieso fand er sich damit ab, wieso suchte er keine Informationen, wieso keine Hilfe?

Vurtuss wandte sich wieder der Frau zu. "Seit meine Mutter gestorben ist habe ich keinen Kontakt zu Vertretern meines Volkes mehr gehabt, aber das erwähnte ich ja bereits", erinnerte Vurtuss.

"Genau das!" antwortete Suvan. Es kam ihm zugute, dass er die Akademie seinerzeit als Wissenschaftler abgeschlossen hatte, so war er geübt darin, alle möglichen Konsequenzen aus dem gegebenen Sachverhalt abzuleiten. "Sie müssten tatsächlich ständig strahlen, es sei denn, das für die Flüssigkeit zuständige Organ schirmt Emissionen ab. Oder Ihr derzeitiger Körper ist nur unvollständig nachgebildet, und die strahlende Flüssigkeit ist ein Symptom dafür. Wenn die erste Möglichkeit zutrifft, sind Sie nicht das, was wir unter einem Kelvaner verstehen, und wir hätten eine zufällige Namensgleichheit", erklärte der Erste Offizier.

Vurtuss versuchte vergeblich alle Eindrücke zu sortieren. "Wo soll aber da der Sinn sein, einen Körper zu besitzen, der nicht messbar strahlt und trotzdem flüssige Strahlung unbeabsichtigt abgibt? Eine Unzulänglichkeit habe ich bis jetzt an meinem Körper auch noch nicht festgestellt, oder etwa Sie?" fragte er, um in dem Gespräch einen Schritt weiter zu kommen.

"Das ist sehr sinnvoll", widersprach Suvan. "Die Körper von Lieutenant Ginelli und mir benutzen Säure, um Nahrung zu verdauen. Die Organe, die mit der Säure in Kontakt kommen, sind dagegen geschützt und verhindern, dass andere Organe davon in Mitleidenschaft gezogen werden."

Talvert nutzte eine Aussage Vurtuss', um ihn zu einer Untersuchung zu bewegen: "Sie haben keine Unzulänglichkeit festgestellt, wir schon. Vielleicht ist eine medizinische Untersuchung ganz aufschlussreich?"

Sara warf dem Ersten Offizier einen erstaunten Blick zu, als der ihre Körper erwähnte. Aber es ging ja nur um ein "plastisches" Beispiel. Aufmerksam beobachtete sie Vurtuss - und ja, auch Suvan. Vurtuss war verwirrend und eine Sensation. Und ihr Vorgesetzter war... merkwürdig? Überraschend? Noch konnte sie ihn nicht einschätzen. Auf jeden Fall wirkte er kein bisschen vulkanisch. Aber es war beruhigend, ihn auf ihrer Seite zu wissen. Auch wenn sie mittlerweile nicht mehr solche Angst hatte. Vurtuss machte einen harmlosen Eindruck.

Irgendwie drehten sie sich im Kreis, stellte Sara unzufrieden fest. Vurtuss hatte offenbar kein Interesse an einer medizinischen Untersuchung. Ihrer Meinung nach war eine Untersuchung zwar angebracht, aber noch nicht zwingend, solange es ihm selbst nicht schlecht ging und er keine Gefahr für andere darstellte. Sie war überzeugt, dass er behandlungsbedürftig war, und das würde er sicher selbst noch feststellen, doch im Augenblick schien er sich zu weigern, sich das einzugestehen. Nun gut. Vermutlich würde er zur Vernunft kommen, sobald sie ihn in Ruhe ließen. Bis dahin würde sie noch andere Themen anschneiden. Aber zuerst gab sie ihm Gelegenheit, auf Suvans Vorschlag zu reagieren.

Vurtuss Vermutung wurde immer fundamentaler. "Mal angenommen Ihre Geschichte bzw. Vermutung hat was Wahres an sich - Warum ist es aber nicht schon früher zu dieser Unzulänglichkeit gekommen? Was wissen Sie über Ihre Kelvaner?" fragte er Talvert.

"Mister Vurtuss", griff Sara vermeintlich hilfreich ein, denn sie hielt es zur Zeit noch nicht für angebracht, ihm alle Informationen offenzulegen, die ihnen zur Verfügung standen. Das würde die Wahrheitsfindung, was Vurtuss über Kelvaner und sich selbst wußte, nur weiter erschweren. In Ermangelung einer guten Antwort geriet sie jedoch an dieser Stelle ins Stocken. "... Ähm... wir... wir werden noch dazu kommen. Ich meine, Ihnen alles zu zeigen, was wir über Kelvaner wissen, aber zuerst... Sie... Sie müssen verstehen..." Nach einem unwirschen Seufzer über ihre Stotterei riss sie sich zusammen und begann mit entschlossenerer Stimme noch mal neu: "Sie sagten, Sie sind nach dem Tod Ihrer Eltern keinem Kelvaner mehr begegnet? Können Sie das bitte genauer erklären? Wie, wo und mit wem sind Sie dann aufgewachsen? Sie waren doch noch so klein?"

Vurtuss merkte, dass man ihm die Informationen vorenthalten wollte. "Ja, das habe ich gesagt. Wir waren an Bord eines kleinen Frachters einer kleinen Rasse, als es zu einer Meuterei unter der Crew kam. Vermutlich kam es auch zu diversen Kurzschlussreaktionen, die dazu führten, dass Großteile der Crew sich gegenseitig ermordeten. So wie man mir erzählt hat wurden meine Eltern bei einem Schlichtungsversuch umgebracht. Da das Schiff mit in Leidenschaft gezogen worden war, war eine Rückkehr ausgeschlossen. Wie schon erwähnt waren die letzten Jahre mit einer Odyssee vergleichbar", erklärte er.

   -- SB Mamori, Korridore

Mike war schon wieder auf dem Korridor, als Vasu den Satz beendete: "...Sie aber schon. Sollen wir dann ...?"

Auf dem Korridor trafen sie Qual. "Ich sollte mich bei Ihnen melden, Captain."

"Zur OPS folgen, Fähnrich", sagte Mike zu Qual und der Ferengi folgte Mike und Vasu zum Turbolift.

Mike tippte auf seinen Kommunikator: "Captain Johnsen an Lt.Commander Talvert. Melden Sie sich sofort zur Kommandoübergabe auf der OPS. Johnsen Ende."

Vasu versuchte den Ferengi nicht zu sehr anzustarren. Irgendwie erinnerten die ihn immer an kleinen Menschen in diesem Märchen über die Ringe. Also rief Vasu zur Ablenkung den Turbolift und trat ein. "Zur OPS", gab er dem Computer vor.

   -- SB Mamori, Konferenzraum Beta-3

"Talvert an Captain Johnsen. Ich bin schon unterwegs", antwortete Suvan. Er wandte sich an Vurtuss. Er wollte ihn nicht ohne ein paar Informationen gehen lassen. Talvert fürchtete, dass der den Offizieren sonst misstraute. "Die Kelvaner, mit denen eine Starfleet-Crew zuletzt zusammengetroffen war, behaupteten, in ihrer natürlichen Gestalt mehrere hundert Kilometer lange Insektoide zu sein, die ihre Gestalt verändert hätten. Viel mehr ist seit damals nicht bekannt... außer dass der Bordarzt der damaligen Besatzung besser über die terranischen Körper Bescheid wußte, als die kelvanischen Gestaltwandler", erklärte er dem Monteur.

Sara Ginelli erklärte der Halbvulkanier: "Ich wurde auf die OPS gerufen. Machen Sie nach eigenem Ermessen weiter oder entlassen Sie ihn für heute." Der Lieutenant Commander verabschiedete sich von beiden und machte sich auf den Weg.

Vurtuss verzog etwas sein Gesicht, als er die grobe Beschreibung seines Volkes hörte. "Da kann ich ja nur hoffen, dass es 2 Völker mit dem gleichen Namen gibt. Soviel Platz habe ich ja gar nicht in meinem Quartier, geschweige denn in meiner Latzhose", hoffte er und schaute Talvert noch kurz hinterher.


--- SB Mamori, Quartier Kimon/Ashana/Tariki

Kimon nahm noch einen Schluck jacori-artiges Getränk aus seinem Becher und musterte Tariki über deren Rand. Die Drei hatten sich zu einem leichten Abendessen zusammengesetzt, wobei Kimon allerdings noch so satt war, dass er seinen Teller Andschana zugeschoben hatte. Mittlerweile hatte er herausgefunden, womit ihn die beiden bei seinem Erscheinen bestürmten.

Noch immer wußte er nicht so recht, was er von ihren Erzählungen halten sollte - es ging wie am vergangenen Tag noch einmal um diesen Valerius, der sich mittlerweile offenbar nicht nur ganz gut eingerichtet, sondern auch damit begonnen, näheren Kontakt zu Tariki zu suchen. War es sonst anders zu erklären, warum er sie ein weiteres Mal eingeladen hatte, ein Abendessen mit ihm zu teilen? Kimon war sich nicht sicher, was er bei den Erzählungen seiner beiden Frauen empfinden sollte.

Es war ihm klar, dass er für Tariki nicht alles sein konnte und wollte und dieser fehlende Teil früher oder später von einem anderen Mann übernommen werden würde... Es hatte ihn schon gewundert, wie lange sie es allein an seiner Seite ausgehalten hatte, ohne eine eigene Familie zu gründen. Inzwischen war es für ihn irgendwie seltsam, sich die nicht mehr ganz junge Dienerin mit einer anderen Familie als seiner eigener vorzustellen, wenn 'Familie' auch nicht das richtige Wort für Kimon und Andschana war. Vielleicht war es teils auch seine eigene Verantwortung - hätte er sich bemüht, eine Frau und Kinder ins Haus zu bringen, hätte sie eine richtige Familie gehabt...

Er unterbrach seinen Gedankengang und setzt seinen Becher ab. "Und dieses Abendessen ist auch Dein Wunsch, Tariki?"

Sie wand verlegen ihre Hände und blickte Kimon bei ihrer Antwort nicht an. "Eine Bezahlung wollte ich von ihm nicht annehmen, da ich ihm lediglich ausgeholfen habe, wo seine Geschicklichkeit auf Grenzen stieß. Es war die Hilfe für... als wäre er ein Freund der Familie, und ich lasse mich für Freundschaftsdienste nicht bezahlen."

"Und genauso wie ich weißt Du, dass dies keine Antwort auf meine Frage war", warf Kimon ein.

Überrascht blickte Tariki auf. "Nein... nein, wohl nicht", antwortete sie, "Doch auch wenn der Vorschlag nicht von mir kam, würde ich mich freuen, bei einer solchen Gelegenheit eine nähere Bekanntschaft zu schließen."

Kurz hob sich Kimons Mundwinkel angesichts einer solchen zurückhaltenden Formulierung. Wo versteckte sich Tarikis Selbstbewusstsein nur, wenn es um mögliche Beziehungen ging? Sie musste doch wissen, dass sie jederzeit frei war, sich auf jemanden einzulassen. Und wenn es dieser Valerius sein musste, dann musste er es halt sein. "Dann gib mir die Gelegenheit, mir den Jungen genauer anzusehen, Tariki. Ich hatte gestern und heute morgen kaum einen Eindruck gewinnen können."


--- SB Mamori, Quartier Dervon/ el Tharanir

Die Türen schlossen sich hinter Crai Dervon, und der Hakanianer blieb einen Augenblick stehen. Sein erster Tag als Ensign in der Vergangenheit war um. Zerschlagen rutschte er an der Tür herunter. Er atmete schwer. "Für wie lange soll ich das nur durchhalten...! Den ganzen Tag verleugnen wer ich bin, wo ich herkomme, und wie die Welt aufgebaut ist, die ich kenne! Romulaner sind Feinde, Klingonen lose alliiert, Jem'Hadar werden aus tiefstem Herzen gehasst...", schüttelte er den Kopf. Er erhob sich langsam und schleppte sich ins Bad, wo er kaltes Wasser laufen ließ und sein Gesicht wusch. Er blickte in den Spiel und riss sich die historische Uniform runter. Erst die Jacke, dann das Shirt. Wie ein Mantra begann er zu murmeln: "Ich bin Captain Crai Dervon, von der Temporalen Wachflotte der Vereinten Föderation der Planeten. Ich wurde 2838 geboren! Ich habe die Galaxien Andromeda und Magellan bereist! Ich habe einen Wissens- und Intelligenzvorsprung von 500 Jahren!"

Er machte damit weiter physikalische Formeln und mathematische Sätze zu murmeln, die zwar zu seiner Schul- und Starfleet-Ausbildung gehörten, aber in dieser Zeit noch nicht bewiesen waren. 'Ich darf niemals vergessen wer ich bin, wo ich herkomme, und wo ich hoffentlich wieder hingehe, wenn ich meine Aufgabe hier erfüllt habe! Ich bin Captain Crai Dervon!' mahnte er sich entschlossen. Nichts in dieser Zeit durfte ihm etwas bedeuten. Crai fand, er hatte großes Glück Jirrida und B'Elanna bei sich zu haben, die ihm ein Halt waren. Rem war von seiner Familie getrennt, auch wenn eine enge Bindung an Verwandte bei Jem'Hadar nicht üblich war. David Cane hatte niemanden.

Spontan lud der Hakanianer seine Offiziere zu einem unverbindlichen Meeting in diesem Quartier ein. Sie sollten sich mindestens einmal wöchentlich treffen, um eine Routine zu haben, die sie dem Stationsalltag entrückte, ein Meeting bei dem sie sich wieder auf ihre Herkunft besinnen konnten.


--- Piratenschiff IKS Tik Tah

Nortan hatte sich gut überlegt was nun zu machen wäre. Mit einem Wink gab er Galep zu verstehen, dass er eine Generalverbindung wünschte.

Einen Augenblick ertönte das oberste Prioritätssignal in allen internen Commsystemen.

"Nortan an die Crew: Wir erreichen in kürzester Zeit unser nächstes Primärziel, eine Station der Föderation namens Mamori, die zudem noch etwas unterbesetzt scheint. Wir treten gegenüber dem Personal der Station als ein Verbund von Klingonen und Nausikanern auf. Alle anderen haben sich somit bis auf weiteres nur im Schiff aufzuhalten und den Kontakt zur Station zu meiden", informierte er die Crew.

"Nortan an die angewiesenen Enterteams - Euer getarnter Einsatz erfolgt, sobald wir angedockt sind und das offizielle Prozedere beendet ist. Euer Ziel ist es die Station auszukundschaften und Vorbereitungen zu treffen, im richtigen Augenblick die wichtigsten Stationen entweder ausser Kraft zu setzen oder mit eigenen Leuten zu besetzen", instruierte er die Kämpfer, die schon unruhig geworden waren.

"An alle: Wir müssen erst einmal als harmlose Gäste auftreten, um später die Station ungehindert plündern zu können. Ebenso darf dieser Friseur nicht angerührt werden, da er Galep versprochen wurde. Nortan Ende", fügte er als Abschluss noch hinzu.

   -- IKS Tik Tah, Transporterraum 2

Wütend verpasste Krals der Wand einen kräftigen Faustschlag, was einen metallischen Klang hervorbrachte. "Getarnter Einsatz?" fragte er aufgebracht in den Raum hinein. "Das wars dann ja wohl, Leute. Ich kann nicht mit. Ihr habt's gehört. Nur Klingonen und Nausikaaner! Verduxt!"

Die wehrlose Wand musste einen weiteren Fausthieb ertragen. Krals Augen folgten währenddessen arglos seinen Fühlern und landeten so prompt wieder auf Ashana. Augenblicklich ließ der Andorianer von der Wand ab. Auch sie war weder Klingonin noch Nausikaanerin... Hier war seine Chance auf Rache! Sein Boss wollte ihn gerade nicht...

"Das gilt dann ja wohl auch für Dich, Baby", zischte er sie drohend an.

Ashana blickte betont langsam zu Krals. "Ich weiß", sagte sie gelassen. Sie stieß sich von der Wand ab. "Na und? Dann mach ich eben mir eben eine schöne Zeit her. Solltest du auch versuchen", erklärte sie und wandte sich zum Ausgang. "Ach, noch ein Rat. Komm mir nicht zu nahe. Du würdest es bereuen", fügte sie warnend hinzu und trat auf den Gang hinaus.


--- SB Mamori, OPS

Auf der OPS angekommen war Suvan Talvert gespannt, was für eine Kommandoübergabe Johnsen meinte. 'Hoffentlich bin ich es nicht wieder, der solange die Stellung halten soll, bis man einen richtigen Ersatz für Fischer und Khaar hat', wünschte sich der Terraner/Vulkanier.

Von dem Commander neben Johnsen versprach der Erste Offizier sich, dass der Wunsch in Erfüllung ging. 'Hoffentlich muss ich ihn den Abend nicht einweisen, sonst sind Kirah und S'thani mit mir böse!' dachte er daran, dass er mit seinen süßen Mädchen einen Shuttle-Flug unternehmen wollte. 'Wir haben es S'thani schon gestern versprochen...', bekam er ein schlechtes Gewissen. "Captain, Commander...", begrüßte Suvan Johnsen und Vasu.

Auf der OPS angekommen stellte sich Qual etwas abseits, nahe der Turbolifttür. Er ging immer noch davon aus mit Johnsen bald abreisen zu dürfen.

Captain Johnsen stellte Commander Vasu kurz dem Ersten Offizier vor und begann gleich mit dem Kommandowechselprozedur. Der Captain las einen Text, das auf einen PADD stand, ab: "An Captain Mike Johnsen, Kommandierender Offizier Starbase Mamori. Sie werden hiermit aufgefordert, ab sofort das Kommando über die Starbase an Commander Anwar bin Almahdi bin Kahil Vasu zu übergeben. Unterzeichnet, Admiral Weller, Oberkommando der Sternenflotte. - Computer, alle Kommandocodes der Starbase Mamori an Commander Anwar bin Almahdi bin Kahil Vasu transferieren. Stimmengenehmigung Captain Johnsen Pi-Alpha-Centauri-888."

Die Starbase-Computerstimme erwiderte darauf: "Transfer komplett. Die Starbase Mamori untersteht jetzt dem Kommando von Commander Anwar bin Almahdi bin Kahil Vasu."

Vasu nahm Haltung an und sagte mit lauter betonter Stimme: "Ich löse Sie ab, Sir."

Dann reichte er Captain Johnsen die Hand, die dieser mit festem Händedruck erwiderte. Und nach dem üblichen Händequetschen beendete Captain Johnsen das Ritual mit: "Ablöse bestätigt."

Nach diesem alten überlieferten Ritual der Sternenflotte wandte sich Vasu an die Leute auf der OPS. "Ich weiß, dass es für sie in letzter Zeit häufig einen Kommandowechsel gegeben hat. Aber erwarten Sie von mir nicht, dass ich Sie so schnell verlassen werde. Vor uns liegen interessante Zeiten, denn es gilt zwei neue Mitglieder auf den Beitritt zur Föderation vorzubereiten, und wir sind hier um ihnen dabei zu helfen. Und um dieses Ziel zu erreichen, werden wir viel Geduld und Zeit investieren müssen. Doch ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen, um eben dieses Ziel gemeinsam zu reichen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit, wenden Sie sich bitte nun Ihrer Arbeit wieder zu, später werde ich noch einzeln auf Sie zukommen."
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