Mission 3: Attacke der Freibeuter

Starbase Mamori - Die Chronik
Januar 2007, Teil 1: Gesamt 170 !! Züge
Spielzeit: 2. Juli 2380, ca. 20:30 Uhr

Kapitel 36: Füsse und Augenschein

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--- Starbase (SB) Mamori, Bereitschaftsraum des Captains

[NRPG: Eine klingonische Delegation des Freibeuter-Kreuzers ist inkognito zu Gast.]

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Selbstverständlich bieten wir Ihnen unsere Gastfreundschaft im
> Rahmen des Gastrechtes an", sagte Commander Vasu zu Mentak.
> "Es wundert mich nur, dass Sie in diesem Raumsektor auf der Suche
> nach Ehre sind. Gibt es etwas, was die Mühe wert war, so weit das
> Reich hinter sich zu lassen?"

"Ein Krieger sucht stets das Neuland, wo er nicht weiß was ihn erwartet. Ich denke die Sternenflotte hat vor ihrem ersten Besuch in diesem Sektor auch nicht gewusst was sie hier erwartet, oder? Ein Ort, den man bereits genau kennt, ist keine Herausforderung mehr", antwortete er lachend.

Entweder die Menschen waren dümmer geworden oder man versuchte ihn hinters Licht zu führen, dachte er sich so.

Kortan stand zwar direkt neben Mentak vor Vasu, aber trotzdem bemerkte er, dass der andere Mensch nachträglich rein kam und draußen 2 Männer postiert hatte. Kortan konnte nur über diese Maßnahme lächeln, da 2 Männer vor dem Schott nicht reichen würden die Gruppe aufzuhalten, wenn es zu Streitigkeiten kommen sollte.

"Da haben Sie recht, es war schon eine Überraschung und es wundert mich, dass das Reich nur - bitte verstehen Sie mich nicht falsch - Ihren Kreuzer geschickt hat. Aber immerhin, unsere Flotte lässt leider noch immer auf sich warten. Doch kommen wir zurück zum Protokoll, wir brauchen noch Ihre Schiffskennung für das Logbuch. Leider scheint es da einen Defekt in Ihrem Transponder zu geben."

Vasu schob dem Klingonen das PADD hin, damit der die fehlenden Daten eintragen konnte.

"Geschickt wurden wir ja auch nicht, sondern sind einfach so vorbei gekommen. Der Transponder ist schon 'ne Weile defekt, aber bis jetzt hat sich noch keiner gefunden, der in den Schacht reingeht. Das ist nun mal der Preis, wenn man eine gute Crew hat - keiner da für die Drecksarbeit. Die IKS Tic Tah ist aber ansonsten im Top Zustand", erklärte er Vasu.

"War ihr Abstandssensor auch defekt, als Sie meine Station rammten?" Vasu wartete auf sein PADD.

Mentak schob das PADD zurück und schaute böse Vasu an. "Jetzt werden Sie aber nicht unverschämt - wenn Ihre Leute kein Leitsignal schicken können ist das nicht mein Problem", knurrte er Vasu an.

"Und Ihre Leute nicht ihre Sensoren lesen können. Aber egal... Danke für die Formalitäten, gibt es etwas, was Sie sonst noch brauchen?"

Mentak zögerte kurz, um zu überlegen ob er den anderen gleich wie ein Streichholz knicken sollte oder nicht. Galep gab ihm aber durch einen leichten Rempler zu verstehen, dass er sich zurückhalten müsse.

"Wir Klingonen konnten schon lesen als Ihre Spezies noch auf allen Gliedmassen gleichzeitig rumrutschte! Wenn Sie guten Blutwein und frisches Gagh haben, wäre das leibliche Wohl zufrieden gestellt. Was den Schiffsbedarf angeht, dürfte ein wenig Antimaterie und der ein oder andere EPS-Verteiler ausreichend sein", antwortete er etwas verärgert.

"Wir sind nur eine kleine Raumstation am Ende eines viel zu langen Versorgungsarms der Föderation. Wir sind leider selber sehr knapp an solchen Gütern, aber ich werde versuchen was ich kann. So bald wie möglich werde ich mit meinem Lagermeister darüber sprechen. Und ich glaube kaum, dass wir Ihnen mit Ihren Kulturellen Speisen dienen können. Aber ich denke, die einheimische Küche hier wird Ihnen genug Abwechslung bieten."

Vasu hatte irgendwie nichts anderes erwartet, nur dumme Sprüche und nicht das Echo vertragen können. Ach ja, und um Ersatzteile betteln, so wie das Raumschiff aussah, würde er viele Ersatzteile brauchen.

Die Stimmung wurde spürbar gereizter. Anderson hielt es darum für angebracht, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken und zusätzlich den Vorwand für sein Erscheinen auszuspielen. "Unabhängig davon, wie der Unfall zu Stande gekommen ist, müsste ich Sie bitten, einen Ihrer Offiziere zur Aufnahme eines offiziellen Protokolls zur Verfügung zu stellen. Sie haben davon keine Unannehmlichkeiten zu befürchten. Es handelt sich dabei lediglich um eine Routineprozedur. Darüber hinaus schreiben die Vorschriften der Sternenflotte eine Registrierung fremder Schiffe beim Andocken vor. Das können wir dann gleich mit dem Protokoll erledigen", sagte Anderson höflich aber bestimmt.

Mentak und die anderen Klingonen zeigten offen ihre Enttäuschung. "Sehr schade - um was für kulturelle Speisen handelt es sich da?" fragte er offen und ehrlich, da sein Magen anfing leer zu laufen vor Langeweile. Er erkannte auch, dass der Kommandant etwas arg untertrieb mit seiner Schilderung, was die Versorgung der Station anging.

"Genau, kommen wir zurück zum Protokoll. Nun, da ich alle Daten habe, darf ich Sie auf meinerrr Raumstation willkommen heißen."

Vasu versuchte das Gespräch zu beenden, mehr Ärger konnte es jetzt eigentlich nicht mehr geben.

Mentak schaute taxierend zwischen Anderson und Vasu hin und her. "Ihr Glück, dass wir nur ein einzelnes Schiff sind ...", antwortete er und drehte sich zum Gehen um.

Vasu erhob sich, um den Klingonen zu verabschieden oder war es, um dem Klingonen stehend gegenüber zu sein? "Ich wünsche Ihnen und Ihren Leuten viel Spaß auf der Station." Und bei sich selber:'... und uns keine allzu großen Schäden ...'

Die Cardassianerin drehte sich halb herum. "Den werden wir jedenfall haben", antwortete sie mit einem Zwinkern.


--- SB Mamori, Kuppelpark

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Schließlich erreichten die beiden Freibeuter Ashana und Krux das
> Ende des Promenadendecks. Sie liefen weiter und fanden sich
> plötzlich in einer Art Garten wieder.
> "Wow", entfuhr es Ashana, als sie sich die grüne Pracht und die
> Sterne durch die Kuppeldecke ansah.

"Nun, Du weißt, was ich erwarte: Solange keine Deiner anderen Aufgaben unerledigt bleibt, bist Du frei, etwas anderes zu tun", sagte Kimon zu seiner einen Begleiterin.

"Das verspreche ich, kurun", kam die spontane Antwort von Tariki.

Kimon legte seine Stirn in Falten. Es war nichts ungewöhnliches in ihrer Unterhaltung gewesen, dennoch kam ihm etwas nach ihrer Antwort seltsam daran vor. Aber was? Er hatte sich nur versichern wollen, dass sich mit ihrer möglichen Gärtner-Aufgabe nichts in seinem Leben änderte - eine Forderung, die ihm durchaus zustand. Und doch blieb ein diffuses Unbehagen zurück... Er beschloß, es zu ignorieren. "Dann bin ich zufrieden", schloss er mit diesem Thema ab.

Die drei Ta'Una steuerten mittlerweile den Ausgang des Kuppelparks an, nachdem sie ihre großzügige Runde darin vollendet hatten. Ursprünglich hatte Kimon vorgehabt, sich danach wirklich ins Quartier zurückzuziehen, um den morgigen Tag vorzubereiten, sich seine morgigen Termine anzusehen und mit Tariki die Einrichtung seines Büros zu planen. Doch es schien ihm viel zu früh dafür zu sein und auch seine Begleiterinnen wirkten nicht so, als verlangten sie nach Ruhe.

Und so hatte er beschlossen, noch einmal das Promenadendeck zu besuchen, um es sich ein wenig genauer anzusehen. Zwar war nicht zu erwarten, dass sich sehr viel in den vergangenen Stunden dort getan hatte, doch neugierig war er schon auf diesen Marktplatz inmitten des Alls.

Bevor sie allerdings den Kuppelpark verlassen konnten, fiel sein Blick auf zwei Unbekannte, die in diesem Moment offenbar den Park betreten wollten. Sie machten beide einen erstaunten Eindruck, was Kimon verstehen konnte - auf einer Raumstation wie dieser auf ein grünes Paradies zu stoßen, wie es hinter ihm lag, war wenigstens überraschend.

Und so setzte er ein unverbindliches Lächeln auf, nachdem er die beiden gemustert hatte. "Es ist fantastisch, nicht wahr?" sprach er sie an, "Ich habe dieses Kleinod ebenfalls heute erst entdeckt, wenn auch von 'klein' nicht die Rede sein kann."

Ashana wurde durch Kimons Worte völlig überrascht. Erstaunt und erschreckt zugleich funkelte sie ihn an. Er war ein durchaus attraktives Exemplar der männlichen Spezies, obwohl Ashana seine Rasse unbekannt war. "Ja, es ist sehr schön", meinte sie betont zurückhaltend.

Ihr großer nausikaanische Kollege warf Ashana bei ihren milden Worten einen erstaunten Blick zu. Dann richtete er seine finstere Miene wieder auf Kimon, und insbesondere auf die beiden Frauen in dessen Armen. Die waren Augenweide genug, um ihn Ashana noch nicht sofort zur Eile anzutreiben zu lassen.

Kimon musterte Krux mißtrauisch. Für seinen Geschmack nahm er Andschana und Tariki viel zu genau in Augenschein und auch wenn er wusste, dass nicht jeder mit den Umgangsformen Ta'Unas vertraut war, war ihm diese Situation zu intensiv.

Andschana empfand es offensichtlich ebenfalls als unangenehm, so im Mittelpunkt von Krux' Warhnehmung zu stehen und drängte sich enger an Kimon. Dieser reagierte umgehend. "Dann wünsche ich Ihnen einen schönen Tag und einen angenehmen Aufenthalt im Park", formulierte er eine knappe, neutrale Antwort.

Ohne eine mögliche Erwiderung abzuwarten, löste er sich von beiden Frauen und schickte sie mit einer Geste in Richtung Ausgang, wohin er ihnen umgehend folgen wollte.

"Auch so", brummte Krux einigermaßen höflich und setzte sich wieder in Bewegung, davon ausgehend, dass Ashana ihm folgen würde. Sie hatten schließlich einen Auftrag zu erledigen, und nicht mit Fremden herumzuquatschen.

Ashana blickte Kimon nachdenklich hinterher, bevor sie sich wieder nach vorne wandte und die beiden den Rest des Tunnels hinter sich brachten.

   -- Woanders im Kuppelpark, im Gras neben einer kleiner Brücke

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Mit einem genießerischen Seufzer schnappte Wrad sich Shays Zunge und
> küsste sie zärtlich. Seine Hände landeten auf ihrem Po und drückten
> sie gegen seinen Unterleib.
> Hoffentlich wusste sie, was sie da tat. Wenn sie so weiter machte,
> brauchte sie sich nicht zu wundern, wenn er binnen kurzem fordernder
> werden würde. Und es war ihm herzlich egal, wie öffentlich oder
> versteckt ihr Aufenthaltsort war.

Shay lachte übermütig, und während sie Wrad küsste bewegten sich ihre Hüften leicht über seinen Schoss. Hin und her. Shay fuhr mit ihhren Händen unter sein T-shirt und streichelte seine Brust, während sie ihn wieder küsste.

Wrads letzte Bedenken lösten sich unter Shays erotischen Bewegungen in Luft auf. Und sie schmeckte so gut, nach Rippchen... "Oh Shay", flüsterte er erregt.

Mit der einen Hand in ihrem Nacken hielt er ihren Kopf in Kussweite, was er weidlich ausnutzte, und mit der anderen tastete er nach ihrem Oberteil. Fehlanzeige, das war der Nachteil von einem Kleid... aber andererseits, dieses Kleidungsstück hatte auch seine praktischen Seiten, besonders in dieser Position... Er zupfte so lange den Rock hoch, bis er das Ende erreicht hatte und darunter streichen konnte. 'Trägt sie einen Slip?' war sein einziger Gedanke.

[*** Zensierte Sex-Szene, FSK 18. Kurzfassung: Shay und Wrad tun es.***]

Nach wenigen wilden Bewegungen explodierte Blitze vor Shays Augen und sie küsste Wrad schnell, um ihren lauten Schrei etwas abzudämpfen.

Erschöpft brachte Shay das Oberteil ihres Kleides wieder in Ordnung, bevor sie ermattet halb neben Wrad sank, halb aber immer noch auf ihm lag. Da Wrad keine Lust mehr hatte sich groß zu rühren, drehte er sich Shay zu und bedeckte seinen bloßen Unterleib einfach mit ihrem Rock. Er betrachtete sie mit liebevollen Augen und strich ihr sanft ein paar feuchte Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Es hatte sich etwas verändert, glaubte er. Gestern noch hatte er Shay sehr gern gehabt, und heute - war er verliebt? Möglicherweise. Es überraschte ihn selbst, denn das war ungewöhnlich früh für ihn. Noch war er sich nicht sicher, vielleicht war es auch nur der fantastische Sex mit ihr, der sein Herz so pochen ließ. Auch jetzt noch, wo er wieder zur Ruhe kam. Jedenfalls quoll er schier über vor Zärtlichkeit und wollte am liebsten seine Finger nie wieder von ihr lassen.

-- Kuppelpark, obere Plattform

Schließlich kamen die beiden Freibeuter auf eine Art Plattform über einem grünen Garten. An der Seite führte eine Wedeltreppe nach unten, es gab allerdings auch einen Lift, der nach unten fuhr.

Ashana lehnte sich an das Geländer und genoss den ungewohnten Anblick, der sich ihr auf dieser Station bot.

Offenbar unbeeindruckt betätigte Krux den Turbolift-Knopf. Dieses Deck hatten sie offenbar zuende "besichtigt", nun war das nächste dran. Die Türen der Liftkapsel öffneten sich augenblicklich. Der Nausikaaner betrat den Lift und warf Ashana einen auffordernden Blick zu.

"Banause, du würdest etwas nicht mal zu schätzen wissen, wenn es dir auf der Nase rumtanzen würde", erklärte Ashana grummelnd und ging langsam zu Krux in den Turbolift.

"Was? Pflanzen?" fragte Krux verständnislos nach. Was sollte auf seiner Nase rumtanzen? Was würde so etwas wagen??

"Pling", machte der Lift und öffnete seine Türen eine Etage tiefer, inmitten hoher grüner Bäume.

"Nein, Kultur, Stil, aber davon verstehst du Trampel ja nichts", erklärte Ashana spöttisch und trat aus dem Lift heraus.

Sie genoss gerade den Blick auf das saftige Grün, als ein Laut an ihr Ohr traf. "Hast du das gehört?" fragte sie Krux.

"Ein erstickter Schrei?" mutmaßte er und ging in die Richtung, aus der das Geräusch gedrungen war. "Ein Kampf vielleicht..." Das wollte er gern sehen.

Ashanas Beleidigungen gingen völlig an ihm vorbei. Nichts, was sie über ihn sagte, hatte für ihn irgendeinen Belang. Im Grunde galt das für jeden. Außer seiner Lordschaft Nortan natürlich.

Ashana lauschte weiter angestrengt, konnte jedoch nichts weiteres mehr hören. "Es klang meiner Meinung nach eigentlich nicht nach einem Kampf", gab sie zu bedenken.

Vorsichtig gingen sie den Weg weiter entlang. Okay, die Anticanerin ging vorsichtig. Krux hingegen stapfte unbesorgt mit langen Schritten voran.

Neben einer Brücke lagen Leute im Gras. Die Opfer des Kampfes? Er beschleunigte seine Schritte und starrte neugierig dorthin.

Die beiden blauen... Andorianer? lagen aneinandergeschmiegt... Oh. Das sah sehr friedlich aus. Nix Kampf.

Shays liebevoller Blick blieb an Wrads Augen quasi kleben. Ihre Finger strichen zart über sein Gesicht, seine Augenbrauen, seine Lippen, seine Ohren und umrandeten sanft seine Fühler. Erschöpft wie Shay war, genoss sie dieses friedliche Beisammensein, welches sie einfach in vollendetem Schweigen geniessen konnten.

Wrads Fühler waren noch damit beschäftigt, Shays Streicheleinheiten zu genießen, als sie sich relativ träge dem neuen Reiz zuwandten. Der Träger dieser Fühler erstarrte kurz, dann richtete er seinen Kopf auf, um seine Wahrnehmung mit den Augen zu überprüfen.

Tatsächlich, da kamen zwei völlig Fremde daher. Eine Anticanerin und ein Nausikaaner? Wo kamen die denn plötzlich her? Und vor allem, was glotzten die so? Unwillkürlich zuppelte Wrad unter Shays Rock seinen Slip einigermaßen an dessen eigentlichen Platz.

Shay spüre die Veränderung in Wrad und schreckte hoch. Immernoch bedeckte ihr Rock Wrads Unterleib, auch wenn Shay ihm mit einem Blick zu verstehen gab, dass er sich langsam aber sicher anziehen sollte. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit den beiden Neuankömmlingen zu.

Ashanas Gesicht zierte ein breites Grinsen. Es schien ihr, als hätten sie hier knapp etwas Sehenswertes verpasst. "Lasst euch von uns nicht stören", meinte sie zähnebleckend.


--- SB Mamori, Promenadendeck

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Nein, Jirrida und ich haben uns noch nichts vorgenommen, Rem",
> antwortete der Hakanianer dem Jem'Hadar und wollte ihm die Einladung
> nicht vorweg nehmen.

"Ich habe vor, für Sie ein Malzeit zuzubereiten. Mir wurde klar, dass gemeinsame Malzeiten ein fester Bestandteil in vielen Kulturen sind. Deswegen würde es mich sehr freunen, wenn Sie und Ihre Familie heute mit mir speisen würden."

Rem hatte auch schon vor dem Zeitsprung vorgehabt mit den Führungsoffiziern zu essen, um sich, wie ihm so oft von Psychologen aufgetragen wurde, 'sozial zu integrieren'. Außerdem erschien dem Jem'Hadar die Ansichten über Nahrungsaufnahme und Zubreitung der verschieden Völker sehr intressant. Ästhetik, Sinnlichkeit, ja gar Erotik waren dem Jem'Hadar die in den Sinn gekommen, wenn er aß. Diesen Behauptungen wollte er durch eigene Erfahrungen auf den Grund gehen.

"Danke, Rem!" meinte Crai erstaunt. Etwas skeptisch blickte er dem Jem'Hadar ins Gesicht. Dervon hielt einiges auf Kuran, aber Einladungen zum Dinner gehörten nicht dazu. "Ich gebe Ihnen Bescheid, sobald ich sicher sagen kann, ob Jirrida und ich da sind, ich muss meine Frau erst informieren, dass sie eingeladen ist", meinte der Hakanianer.

Obwohl Rem die Antwort Crais bereits wusste wartete er ab, bis dieser sein Einverständnis erklärte. "Ich erwarte Sie um 21.30 in meinem Quartier. Es wird Fisch geben. Auf Wiedersehen."

Im Gehen fielen Rem zwei Gestalten auf. Sie sahen etwas merkwürdig aus, aber auch nicht wirklich verdächtig. Ebenso wie eine Frau mit langen blauen Haaren und ein Trill in einem Rock, der in dem Laden stand, aus dem diese blauhaarige Frau eben ging.

Anstatt in sein Quartier zu gehen, ging Rem zuerst zum Büro des Sicherheitschefs, um David Cane zu treffen und ihn ebefalls zum Abendessen einzuladen.

Ein Blick auf den Chronometer ließ Rem zwar nicht in Hektik verfallen, aber ihn seinen Schritt beschleunigen.


--- SB Mamori, Sternenflotten-Lounge "Hot Spot"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Wie gesagt, ich vermute, es ist repliziert", versuchte Sara die
> "vollbiologischen" Bedenken zu zerstreuen und schob ihren Teller in
> Vurtuss' Richtung, so dass er sich bedienen konnte.
> "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt", ermunterte sie ihn.
> DAS war Forschung. Ein Experiment in vivo.

Vurtuss nahm sich von der Speisenvielfalt auf Saras Teller jeweils eine Kleinigkeit rüber auf seinen Tellerrand.

Vorsichtig nahm er dieses Scalladingsbums zu sich. Langsam kauend führte er seinem Körper diese fremde Nahrung zu.

"Geschmacklich ungewohnt, aber annehmbarer als dieser Brei", meinte er, als er den Mund wieder frei hatte.

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Meyer, was halten Sie von multikulturellen Einrichtungen im
> Allgemeinen?" fragte Francois, während er die Gläser spülte.

Mit einem herablassenden Lächeln sah Meyer Francois beim Spülen zu. Heutzutage war diese Tätigkeit nun wirklich keine Notwendigkeit mehr, weil der Replikator zu jeder Mahlzeit und jedem Getränk das passende Geschirr mitlieferte, die anschließend im Abfallverwerter wiederverwertet werden konnten. Dennoch besaß das Hot Spot eine ganze Kollektion Gläser, Porzellan und Besteck, die zu einem Etablissement einfach dazu gehörten, und Francois hatte ihn auch in das Geheimnis eingeweiht, das dahinter stand: Personal eines Restaurants war nahezu verpflichtet, mit diesen altmodischen Dingen auf altmodische Weise beschäftigt zu sein. Ob nun Gläser polieren, Teller abwaschen oder Silberbesteck auf Glanz kontrollieren - das gehörte dazu und gab den Gästen ein Gefühl, in einem guten, alten Haus zu sitzen, in dem noch auf Qualität und Frische Wert gelegt wurde. Massenabfertigungsbetriebe, in denen das Essen lieblos und ohne jeden Stil verteilt wurde, gab es schließlich genug.

Meyer bezweifelte diese Aussagen oft genug, doch ebenso oft befolgte er Francois' diesbezügliche Empfehlungen. Immerhin konnte man sich beim Gläser trocknen hinter der Bar positionieren und unauffällig potentielle Bekanntschaften im Auge behalten. Wenn er dabei einen professionellen Eindruck hinterließ, umso besser.

Und so schnappte er sich ein frisch abgespültes Glas und ein Geschirrtuch, um konzentriert mit dem Abtrocknen zu beginnen. "Multikulturelle Einrichtungen?" antwortete er dem Franzosen, "Solange sie mit multikulturellem, attraktivem Publikum einher gehen, werde ich sie jederzeit befürworten."

Sein Lächeln ging in ein breites, anzügliches Grinsen über.

"Mon Dieu... Meyer, ich meine NICHT die Damenwelt", presste der Oberkellner zwischen seinen Lippen heraus und dämpfte gleichzeitig seine Stimme.

Er sah zu Ginelli, die dem Geschmack des blonden Narziss' neben ihm wohl entsprach. An ihr hatte Francois nichts auszusetzen... Dann aber sah er widerwillig zu dem gelblichen Techniker, der in seinem Brei stocherte. Francois' Augen verengten sich und er stellte das letzte Glas vor Meyer, dann sah er zu ihm rüber und sprach noch leiser, obwohl der Abstand zwischen den Gästen und der Bar viel zu weit war, um gehört zu werden. "Ich rede davon, dass neben den ansehnlichen Spezies eben auch weniger gelungene Arten gehören, die gleichwertig bedient werden müssen, obwohl sie es nicht verdient hätten."

Jedes einzelne Wort, das er sagte, sprühte von Verachtung.

Meyer ließ seinen Blick einmal mehr über das anwesende Publikum schweifen und wusste sofort, wen Francois meinte. Der besagte Techniker war nicht gerade unauffällig zu nennen - umso bedauernswerter, wenn die Konstellation dieses Mannes und seiner Begleiterin eine dauerhafte sein sollte. Er wandte sich mit toternstem Gesicht wieder zu Francois um. "Aber, aber, mein Lieber, ist die Gastfreundschaft nicht eine der wichtigsten Voraussetzungen in einem Betrieb wie diesem? Und ist es wirklich nur das Aussehen dieses... ähm... Gastes, das sein Recht, hier anwesend zu sein und bedient zu werden, einschränkt? Ich würde meinen, dass er mit derselben Währung bezahlt wie der Rest hier."

Hinter Meyers hochtrabenden Worten steckte nicht allzu viel - er liebte es lediglich viel zu sehr, den Franzosen damit aufzuziehen. In Wirklichkeit neidete er Vurtuss seine hübsche Begleitung und dessen exotische Erscheinung trug nicht unbedingt dazu bei, großzügig darüber hinweg zu sehen. Aber was sollte ihn das weiter kümmern? Die beiden wurden von Francois bedient und so war es Meyer recht gleichgültig, ob Vurtuss das Lokal durch sein Äußeres beleidigte. Wäre er selbst an der Reihe gewesen, hätte er sich wahrscheinlich nicht soviel Mühe mit Müsli gegeben, sondern in der Spezialitätenliste der Ferengi nachgesehen. Die kleinen Großohren waren bekannt für ihre abstoßenden bis schleimigen Gerichte und Meyer war davon überzeugt, dass es keinen Unterschied gemacht hätte.

Doch in diesem Moment blitzte ein spontaner Gedanke in Meyers blondbesträhnten Kopf auf und er grinste seinen Boss einmal mehr an. "Aber ich könnte gern ein Schild an der Tür aufhängen mit einer Aufschrift wie: 'Nur Gäste mit wohlgefälligem Aussehen. Und Abendgarderobe. Ferengis erlaubt.' Kommt bestimmt wahnsinnig gut an auf einer... multikulturellen Einrichtung."

Mit dem Gehirnathleten konnte Francois nicht reden. Er ärgerte sich über seine Annahme, er könnte aus den paar Gehirnzellen, die der blonde Bimbo noch über hatte, mehr als Frechheiten rauskitzeln...

Er machte auf dem Absatz kehrt und zog Meyer an seinem wahrscheinlich mittels Muskelstimulation gut geformten Ärmchen in den Lagerraum hinter dem Tresen. Da sein Angriff sehr überraschend erfolgte, kam Meyer trotz seiner größeren Statur nicht zu einem Widerstand, sondern wurde von dem Franzosen einfach überrumpelt. Es waren ja auch nur ein paar Schritte bis ins Lager.

"Na bitte", lächelte Sara zufrieden und zog ihren Teller wieder zu sich, um genüßlich weiter zu tafeln. "Das sind kleine italienische Kalbsschnitzelchen. Für die meisten Humanoiden eine leichtverdauliche Kost."

"Kalbsschnitzelchen? Was ist das?" fragte er interessiert.

Im Bemühen den Kellner wieder herbeizuwinken blickte sie sich um, aber nun waren auch noch beide blasierten Exemplare davon in einem Kabuff hinter der Theke verschwunden. Frechheit... "Der Kellner sagte doch, dass er Ihnen diesen Brei kostenlos anbietet. Sobald er wieder auftaucht, sollten Sie sich etwas anderes bestellen", riet sie Vurtuss.

Vurtuss nickte zustimmend. "Das werde ich auch tun. Dieser Brei mag vielleicht für meinen Organismus verträglicher sein, aber geschmacklich ist er ein Reinfall", bestätigte er Sara.

   -- SB Mamori, Lagerraum des "Hot Spot"

Kaum war die Tür wieder zu, ließ es Meyer sofort los und stellte sich ihm in den Weg. Was Francois jetzt zu sagen hatte, sollte er sich anhören, ohne die Flucht ergreifen zu können. "Jetzt hören Sie mir einfach zu, ohne wieder irgend ein Bonmot von sich zu geben. Nur ein paar Minuten...."

Seine Stimme war nun nicht mehr vornehm oder leise.

Das Grinsen war schlagartig erloschen, als Meyer von Francois mitgeschleift wurde. Wenn er sein Leben auch möglichst ohne jede störende Komplexität betrachtete, wusste er doch, dass es jetzt irgendwie ernst wurde. Was er nicht wusste war, was den Franzosen jetzt schon wieder störte. Das Hot Spot befand sich auf einer Raumstation, auf der jeder kommen und gehen konnte, wie er wollte, unabhängig von Kultur und Planetenzugehörigkeit... was war dann an dem seltsamen, grünhaarigen Typen nicht in Ordnung außer der Tatsache, dass seine Begleiterin offenbar unter geistiger Unzurechnungsfähigkeit litt?

Meyer schüttelte Francois' Hand ab, die sich unangenehm um seinen Arm spannte. Zu spät, im selben Moment wurde er ohnehin losgelassen. "Verdammt noch mal!"

Für Meyer reichte der Ausdruck allemal, um ihn als eigenständigen Satz im Raum stehen zu lassen. So konnte er ein wenig Zeit gewinnen, um sich eine wirkliche Antwort überlegen zu können.

Dass Meyer nun eben nicht recht viel Eloquentes von sich gab, damit hatte Francois gerechnet. Bestimmt kannte er Dutzende Nuancen von blond, aber hier war er mit einer Situation überrumpelt worden, mit der er nie gerechnet hätte.

Lecomté war ein Rassist, und was ihm an diesem Tag schon von frühmorgens an widerfahren war, brachte seine Galle zum Überlaufen. Damit er sich nun nicht daran vergiftete, musste er ein Ventil finden. Noch dazu eines, das wahrscheinlich nicht genug Hirn hatte, um ihm Paroli zu bieten. Zuerst hatte er sich vorgestellt, dass Meyer aus irgendeinem nicht näher bekannten Grund so einfach sagen würde, 'Recht haben Sie'. Tat er aber nicht, zu sehr war er in dem bereits seit kleinauf den Kindern eingetrichterten Alle-sind-gleich-Prinzip aufgewachsen.

Vurtuss selbst war Francois egal....es war die Masse an fremdartigen Wesen, deren Beweggründe man oft nicht nachvollziehen konnte. Und es wurden täglich mehr, mehr Ferengis, mehr Klingonen, mehr, mehr...

"Ich....", fing Francois an, rot im Gesicht, kurzatmig, eine Ader pulsierte an seiner Schläfe, "HASSE..."

Francois Hand klammerte sich erneut um den Oberarm von Meyer und drückte so fest zu, dass er sogar eine rohe Kartoffel zerquetscht hätte. Plötzlich erschlaffte sein Hand und er fiel Meyer in die Arme.

Diesmal war es Meyer, der sich überrumpelt fühlte, als er den Franzosen aus einem Reflex heraus auffing und festhielt.

Ich hasse...? Was konnte er damit gemeint haben? Und hing seine spontane Ohnmacht mit dem hassenswerten was-auch-immer zusammen oder war es etwas anderes?

Meyer strengte sich wirklich an, als er nun überlegte, was zu tun war. Immerhin hatte er Francois schon mal davor bewahrt, sich eine ziemlich unschöne Beule am Fußboden zu holen, das war doch schon einmal etwas. Aber was nun? Sollte er sich selbst um ihn kümmern? Und wie sollte er das tun? Oder doch erst einmal einen Arzt holen? Zumindest einen Sanitäter oder eine Krankenschwester? Oder gleich selbst zur Krankenstation? Tragen wäre kein Problem, der dünne Franzose wog höchstens zwei Drittel von Meyer selbst. Jedenfalls konnte er hier nicht so stehen bleiben, während sein Boss ihm wie ein Sack Mehl in den Armen hing.

Also gut, der Reihe nach. Er legte den schlaffen Körper auf den Boden. Beatmen? Nein, der atmete ja noch ganz allein... Also mußte er Francois nur noch wach bekommen. Eine kalte Dusche! Ja genau, das half immer in solchen Situationen. Und wenn nicht, konnte er den Ohnmächtigen noch immer in die Krankenstation bringen. Genau.

So schnell es ging, schnappte sich Meyer einen Sektkühler aus dem Regal und lief in den Waschraum. Wahrscheinlich war es echte Sorge, die sich in seinen trägen Gehirnwindungen regte, die ihn nur einen flüchtigen Blick in den Spiegel werfen ließ, während das Wasser in den Behälter lief. Der Kühler war halbvoll, als Meyer das Wasser ausstellte und wieder aus dem Waschraum flitzte. Geistesgegenwärtig schnappte er sich auf dem Rückweg noch ein zufällig herumliegendes Geschirrtuch und ließ sich dann neben Francois auf einem Knie nieder. Einen kurzen Moment zögerte er - war es wirklich das richtige, was er hier tat? - dann ergoß sich ein Schwall kaltes Wasser über den Kopf des Franzosen, badete den halben Oberkörper gleich mit und bildete eine malerische Pfütze unter seinem Kopf.

Während Meyer auf eine Reaktion wartete, überlegte er, ob nicht noch etwas zu tun war. War da nicht etwas gewesen mit hochgelagerten Körperteilen? Aber welche? Und zu welchem Zweck?

Der Schwall Wasser, der Francois traf, ließ ihn tief Luft holen. Mit einem Mal kam wieder Leben zurück in den Franzosen. Seine Rage hatte ihn beinahe in den Herzinfarkt getrieben. Er gab einen unartikulierten Schrei von sich und fuchtelte mit seinen Armen in der Luft herum, dann fokusierten seine Augen langsam und er sah Meyer samt Kübel über sich stehen.

Aus dem Geschrei bildete sich das Wort: "SIE!", welches er Meyer entgegenstieß. Er war überrascht, wie schnell er auf den Boden gekommen war. Durch das Blackout fehlte ihm jedes Zeitgefühl und auch der Zusammenhang zu vorher. Nun war er tropfnass bis zur Hose....

Er stütze sich langsam hoch und rappelte sich auf. Da das Wasser kalt gewesen war, fingen Francois Zähne an, gegeneinander zu schlagen. "Sind Sie von allen guten Geistern verlassen? Warum schütten Sie mir einfach einen Kübel Wasser über den Kopf?" schimpfte der dünne Oberkellner.

   -- Im "Hot Spot"

Sara nickte und aß weiter. Der Kellner hingegen ließ weiter auf sich warten, und auch der Kollege hinter der Bar erschien nicht wieder. Wo blieben die denn?

"Kalbsschnitzelchen sind Fleischstücke. Von Tieren. Jungtieren, die Kälber genannt werden. Es sind Pflanzenfresser", erklärte sie nachdenklich. Wie erklärte man, was Kälber waren?

Als sie sah, dass Vurtuss seine kleine Probehappen verzehrt hatte, schob sie erneut ihren Teller in seine Richtung. "Nehmen Sie ruhig noch etwas. Falls die Kellner nicht wieder auftauchen sollten, können wir ja auch noch etwas replizieren."

Vurtuss sah sich auch schon nach dem verschwundenen Kellner um. "Naja - zum selber replizieren hätten wir ja dann nicht auszugehen brauchen. Wo steckt den die Servicekraft nur? Was für Jungtiere sind denn diese Kälber?" fragte er, während er sich noch ein Stück von Saras Teller nahm.

Seine sensiblen Ohren hatten die letzten Augenblicke schon etwas jenseits des Tresenbereiches mitbekommen. Als die Geräusche lauter wurden und auf einmal ein deutlich hörbares Geschrei entstand, war Vurtuss sich des vorher Gehörten sicher. "Ich glaube soeben haben wir unseren Kellner wieder bekommen", meinte er nur feststellend.

   -- Lagerraum hinter der Theke

Ehrlich ratlos erhob sich Meyer nun auch vom Boden und versuchte, eine passende Antwort auf Francois' Fragen zu finden.

Ratlos war er, ja, und irgendwie auch... wütend? Da versuchte er nun alles, um den Franzosen zu retten, verschwendete keinen Gedanken an irgend etwas anderes und das war nun der Dank dafür? Also wirklich, er hatte nun wirklich besseres verdient! Und überhaupt - was konnte Meyer dafür, wenn Francois einen schlechten Tag erwischt hatte? Erst faselte der was von Gästen, die es nicht verdient hätten, den üblichen Service zu bekommen, dann wollte er ihm noch erzählen, was oder wen er hasste, klappte einfach so zusammen, nur um dann in Hochform wieder aufzuwachen und gleich wieder loszubrüllen.

"Bitte", entgegnete Meyer daher verschnupft, "Dann werde ich Sie das nächste Mal einfach liegen lassen und zusehen, wie Sie sich selbst helfen. Kein Problem. Davon steht sowieso nichts in meinem Arbeitsvertrag. Werde ich mir merken. 'Niemals Deinem Boss helfen, wenn der gerade explodiert ist.' Ist ja auch ganz einfach."

Er rückte seine Jacke ein weiteres Mal zurecht, schüttelte seine Mähne rückenwärts und legte das Geschirrtuch beiseite, das er noch immer in der Hand gehalten hatte. "Ich denke, ich habe da draußen zu tun."

Mit diesen Worten verließ er den Lagerraum und kehrte wieder hinter die Bar zurück.

   -- SB Mamori, Lounge "Hot Spot"

Dort stützte er sich mit beiden Händen und seinem gesamten Gewicht auf die Arbeitsfläche und starrte konzentriert ins Leere, um nicht im nächsten Moment etwas zu zertrümmern. Dass sich die Bandbreite der anwesenden Gäste noch erweitert hatte, bekam er dabei erst einmal nicht mit.

"Kälber sind Jungtiere von Rindern", fuhr Sara mit ihrer Erklärung fort, "Die Muttertiere werden auch Kuh genannt. Sie haben Hörner, und sie machen: Muuuh".

Tatsächlich versuchte Sara ein Muuh möglichst gut nachzuahmen, mit tiefer Stimme. Dann grinste sie und nahm den nächsten Happen. Wie gut, dass nicht allzu viele Personen in der Nähe waren, was würden die wohl denken? "Sie werden von Menschen seit Jahrtausenden gezüchtet und als Haustiere gehalten. Sie liefern auch Milch, manche Rassen sind daraufhin gezüchtet..."

Vurtuss hörte Sara weiterhin aufmerksam zu, während ein Teil seiner Sinne beim Kellner blieb, der gerade aufgetaucht war. Bei dem Muuuh von Sara musste er lächeln. "Wenn ich nach der Schilderung und der Größe der Schnitzelchen gehe, müssen ja diese Muuuh-Kühe nicht sehr groß sein", schlussfolgerte er.

In dem Moment tauchte der blonde Schönling von Kellner tatsächlich wieder an der Theke auf. "Sie haben Recht behalten, da ist ja ein Kellner", stellte sie fest und winkte Meyer zu ihnen, "woher wussten Sie das? Was ist denn passiert, wo sind sie gewesen?"

Gespannt runzelte sie die Stirn. Was hatte der Kelvaner für Fähigkeiten? Womöglich empathische?

"Der Geräuschpegel hinter der Theke signalisierte mir das Kommen bzw. die Nähe des Kellners", erklärte er, während er sich diese Muuuh-Kuh bildlich vorzustellen versuchte.

"Ach ja, Sie haben gute Ohren", erinnerte sich Sara, während sie ihr PADD zückte und darauf herumtippte. "Was genau meinen Sie mit 'Nähe des Kellners'? Können Sie die Nähe von Personen erspüren?"

Beiläufig hielt sie ihm ihr PADD hin, das Abbildungen verschiedener terranischer Rinderrassen zeigte.

   -- Lagerraum hinter der Theke

Schwerfällig kam der Franzose auf die Beine und ließ die Worte von Meyer durch seinen Kopf hallen. Da war eine Lücke in seiner Erinnerung. Genau dazwischen, als er Meyer doch den Vorschlag machen wollte, Aliens im Hot Spot zu verbieten, und er klitschnass auf dem Boden lag.

Schwankend ging er zu dem Waschbecken, von dem Meyer das Wasser geholt hatte... irgendwas war komisch, fand Francois.

Natürlich wurde ihm jetzt bewusst, dass er falsch gehandelt hatte. Er hatte sich einfach zu viel aufgeregt, diese Ferengsi waren Schuld daran. Und es war eine regelrechte Rage gewesen, in die er sich da geredet hatte. Nun, da ihm die Wut aus den Ohren geraucht war und er abgekühlt war, kam er langsam zu Sinnen. Er würde sich tatsächlich bei Meyer entschuldigen müssen für diesen Gefühlsausbruch. Francios wand sich schon bei der bloßen Vorstellung.

Endlich blickte er in den Spiegel, er beugte sich runter und ließ das warme Wasser laufen und benetzte sich damit das Gesicht. Nachdem er sein Sakko abgeschüttelt hatte, das störische Ding, nahm er auch einen kleinen Schluck und sabberte sich voll. Das warme Wasser tat ihm aber gut.

Als er mit der Linken das Hemd aufknöpfen wollte, gelang es ihm kaum, also zerrte er sich den nassen Fetzen vom Körper und zog sich eine Ersatzkleidung an.

War das alles mühsam heute... endlich hatte er es geschafft, das Hemd unter dem weißen Sakko, das er nun tragen musste, zuzuknöpfen Sein Blick fiel zur letzten Prüfung in den Spiegel. Er sah müde aus und etwas schief.


--- SB Mamori Gänge, vor dem "Hot Spot"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Ich kann mich nicht erinnern, dass ich so etwas gegessen habe",
> sagte Ulk zu Qual, als er sein Erbrochenes analysierte. >
> "Es ist besser, wenn ich dich zur Ausnüchterungszelle bringe. Dich
> kann man jetzt nicht alleine lassen."
> Gesagt und entschieden. Qual drückte eine Sensortaste und wartete,
> bis die Turbolifttür auf ging.

   -- SB Mamori, Turbolift 2

"Na bitte, es funktioniert", nickte Krals zufrieden Kratok zu. "Keine Kontrollen offenbar. Zumindest kein Widerstand."

Der Turbolift brachte die beiden Nicht-Sternenflottler anscheinend anstandslos nach Deck 11, wo Krals eine Lounge mit dem vielversprechenden Namen "Hot Spot" ausgemacht hatte.

Die sich öffnenden Türen gaben den Blick frei auf zwei Ferengi, die sich über eine stinkende Pfütze beugten. Krals verzog das Gesicht und bog die Fühler nach hinten.

"Schöne Schuhe", lallte Ulk, als er Krals' Fußbekleidung erblickte. "Gibt es die Schuhe auch noch in noch schöner?"

Qual sah in die Gesichter. Ein Andorianer und ein Klingone standen vor ihnen. Gehörten sie zusammen? Er zog Ulk beiseite, so dass Krals und Kratok aussteigen konnten.

"Noch zwei schöne Paar Schuhe", meinte Ulk zu Kratoks Schuhen. "Die gab es sicherlich im Sonderangebot beim Schrotthändler."

Krals stupste Kratok bedeutungsvoll an. "Er bettelt um eine Vorführung der Schuhe."

Sollte er dem frechen besoffenen Ferengi eine Lektion erteilen? Er hatte große Lust auf einen saftigen Tritt in den Hintern. Der großohrige Glatzkopf würde in seiner eigenen Kotze ausrutschen...

Kratok legte seine Hand schwer auf Krals' Schulter und schob ihn stumm weiter, an den Ferengi und der Pfütze vorbei, in Richtung "Hot Spot". Der Boss hatte umgucken angeordnet, nicht prügeln, und auch wenn Kratok dafür auf ein Vergnügen verzichten musste, gedachte er seine Befehle zu befolgen.

Über seine Schulter sandte Krals erst Ulk, dann dem stumm daneben stehenden anderen Ferengi einen extratiefdunkelfinsteren Blick zu.

Ulk sah jetzt hinauf und bemerkte, dass einer der beiden ein Klingone war. Langsam in Rhythmus sang er: "Klingonen sind scheiße. Klingonen sind dumm. Klingonen, die stinken. Klingonen sind doof."

Schnell hielte Qual Ulks Mund zu und lächelte die Männer an, als ob er damit sagen wollte: Ist doch nichts passiert.

Kratok, der eigentlich schon an den Ferengi vorbei gewesen war, blieb ruckartig stehen. "Ferengi - ha'DLbaH!" knurrte Kratok [NRPG: zu deutsch: "Tier"].

Er war im Begriff, sich langsam umzudrehen, als Krals sich seinerseits umdrehte und dabei seine Hand schwer auf Kratoks Schulter legte, um ihn zurückzuhalten.

Der Andorianer beugte sich ein wenig nach vorn. Seine Fühler fixierten Ulk, und seine Augen blitzten. "Rein da!" riet er den beiden Ferengi mit gefährlich leiser Stimme und einem barschen Nicken Richtung Turbolift. Er wandte sich Ulk zu. "Lange kann ich ihn nicht aufhalten."

NOCH eine falsche Bewegung oder Äußerung, und die beiden kleinen Großohren würden nicht ungeschoren davonkommen.

Qual drehte Ulk schnell in die Richtung des Turbolifteinganges und schupste ihn hinein.

Im Turbolift hörte man Ulk unüberhörbar: "Klingonen sind alle Feiglinge. Die sind so feige, das die nicht mal zum Frisör gehen. Sie haben Angst, dass man ihnen ein Ohr abschneidet."

Qual sah über seine Schulter zurück zum Andorianer und Klingonen. "Ulk, halt' endlich deine Schnauze", riet er seinem Freund.

Mit einem Aufschrei schubste Kratok Krals beiseite und stampfte auf den Lift zu, als sich die Türen direkt vor seiner Nase schlossen.

"Komm schon, sehen wir uns den Laden da mal an", versuchte Krals seinen Kollegen aufzumuntern, der den Turbolifttüren gerade einen tüchtigen Tritt verpasste. "Lass ihn dumm reden, der war doch total besoffen... Hat er was von Frisör gesagt? Sag mal, hatte der Boss nicht irgendwas von Frisör gesagt?"

Kratok verpasste der Tür noch einen Faustschlag hinterher und trotte dann missmutig hinter Krals her, ohne ihm im entferntesten zuzuhören.

   -- SB Mamori, Lounge "Hot Spot"

Die beiden Freibeuter betraten (inkognito) das "Hot Spot" und blieben direkt hinter der Tür stehen, um sich umzusehen.

Krals Miene verfinsterte sich, hier war ja wenig los, und so'n Nobelschuppen, das war nicht sein Fall...

Kratok hingegen entdeckte eine Bar und strebte direkt drauf zu. Vielleicht gab es ja Blutwein...

"Einen Blutwein", bestellte er beim Kellner hinter dem Tresen und setzte sich auf einen Barhocker direkt vor ihm.

Krals folgte ihm, nachdem er die wenigen Anwesenden in Augenschein genommen hatte. Ein merwürdiger grüngelber Kauz, eine hübsche junge Frau, eine leere Bar... Auch der Andorianer liess sich auf einen Barhocker an der Theke sinken. "Andorianisches Ale", bestellte er.

Irritiert musterte Meyer die Neuankömmlinge. Natürlich war auf der Station einiges los und die seltsamsten Gestalten trieben sich hier herum. Aber die beiden...? Irgendwas war seltsam an ihnen, sie wollten nicht so recht in diese Umgebung passen.

Um die Irritation zu vertreiben, schüttelte er kurz seine blondierte Mähne zurecht und versuchte sich dann an die Bestellung der beiden zu erinnern. "Ale und... Blut...wein. Sicher, Jungs, kommt sofort."

Fast flüchtete er in den Lagerraum hinter der Theke, so dass er Francois absolut übersah, der hinter der Tür stand und nur einen Moment später den Lagerraum verließ. Es gab zur Zeit auch keinen Platz in seinem Kopf für derlei Nebensächlichkeiten - voll konzentriert lief er langsam das Regal entlang, leise Jahreszahlen vor sich hinmurmelnd.


--- SB Mamori, Konferenzraum 1701

Interessiert sah Desh Kinoi an. "Vielleicht komme ich demnächst mal bei Ihnen vorbei", meinte er, bevor er den Veranstaltungsraum betrat.

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Eine männliche ferenische Stimme sagte: 'Diese Werbsendung wurde von
> Slug-o-Cola, der schleimigsten Cola der Galaxis, gesponsert.'
> Frauenstimmen die sangen:
> 'Slug-o-Cola, Slug-o-Cola, schluck Slug-o-Cola, die schleimigste Cola
> der Galaxiiiiiiiiiiiiis.'

Perplex verfolgte Desh eine Zeitlang die Werbung, dann trat er vor Krem. "Ich hoffe mal, das", dabei zeigte er auf die flimmernde Werbung, "hört bald auf. Sonst qualmt's. Wir sind hier doch nicht auf einer Ihrer Verkaufsveranstaltungen", erklärte Desh böse und sah auf Krem runter. Auffordernd sah er zwischen Krem und der Werbung hin und her. Wenn das Gejaule nicht bald aus war, dass wäre er hier weg.

"Oggie, ich habe dir doch gesagt dass du die Werbung ausschalten sollst, wenn du den Raum verlässt", raunte Krem den armen Oggie an, der nicht wusste wie ihm geschah. "Verzeihung. Ich hatte die Werbung für eine andere Veranstaltung vorprogrammiert. Mein Angestellter hat nur vergessen das Programm zu deaktivieren."

Krem bot mit einer Handgeste Kinoi und Desh Plätze an.

   -- Auf dem Weg zum Konferenzraum 1701

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Naja, wir eröffnen erst morgen. Aber immerhin hatten wir schon einen
> gierigen Ferengi zu Besuch. Floyd meinte, 'Plattenladen' klingt
> interessanter und passender als Musikladen. Zumal wir auch tatsächlich
> antike Platten im Angebot haben, und die Player dazu", erklärte
> Sheena Valerius. >
> Der Turbolift hielt und öffnete zischend seine Türen. Sheena blickte
> sich kurz um und stiefelte dann in Richtung des entsprechenden
> Konferenzraumes.
> "Du willst dann wohl auch zur Händlerversammlung?" lächelte sie
> Valerius zu. "Wellness ist immer gut. Welche Behandlung würdest Du
> mir denn empfehlen?"

Während Valerius hinter der stürmischen Madam hinterherstiefelte, meinte er: "Du brauchst keine Behandlung! Ich glaube, du bräuchtest eher etwas, wo du deine Energie abbauen kannst. Aber eine Massage hinterher zur Entspannung verträgst sogar du."

Er lachte und holte wieder auf bevor sie den Konferenzraum erreichten.

"Aber immer", grinste Sheena.

Als sie nahe genug waren, öffnete sich die Tür und ein Gebrüll dröhnte ihnen aus dem Inneren entgegen.

"Ich bin mir gar nicht mehr sicher ob ich da rein will!" sagte Valerius zu Shenna hinter einer vorgehaltenen Hand und schaute, wer alles da war. Groß war der Raum, aber nur wenige Leute waren da....

"Doch Du willst", sagte Sheena freundlich-bestimmt, trat an Valerius vorbei in den Raum hinein, ergriff seine Hand und zog ihn hinter sich her.

   -- Konferenzraum 1701

"Hallo", nickt sie grüßend in die Runde, das Gespräch, das im Gange war, völlig ignorierend, "Händlerversammlung, stimmts?"

In dem Moment wurde es still und die Monitore hörten auf zu blinken.

Neugierig blickte sie nacheinander in die Gesichter von Kinoi, Desh, Qual und Krem. "Ich bin Sheena. Plattenladen Ramona."

"Willkommen bei Krems Veranstaltungen", begrüßte Krem überschwenglich freundlich die zwei Neuankömmlinge. "Ah, wie ich sehe jemand aus dem Audio-Laden. Sehr schön, sehr schön. Dann kann ich ja der heutigen Veranstaltung ein Themenpunkt hinzufügen. Nehmen Sie doch Platz. Noch können Sie wählen."

Oggie stellte noch ein paar Kosmetikartikel auf. Auf dem Handzettel, den Oggie verteilt hatte, stand schließlich deutlich kleingeschrieben, dass es mit einer Kosmetik-Veranstaltung begann.

Krem sah zur Tür. Kam da sonst niemand? Nicht mal wer von der Stationsführung? Hatten sie das Kleingedruckte gelesen und kamen erst später?

"Praxis Kinoi", stellte sich die Vulkanierin Sheena vor. Desh Swadesh erklärte Kinoi: "Ich freue mich auf Ihren Besuch."

Desh nickte Kinoi nur zustimmend zu. "Modeladen Fashion", meinte Desh zu Sheena und musterte die junge Frau interessiert. 'Gar nicht übel', kommentierte er das, was er sah.

"Alles klar", nickte Sheena fröhlich und zog Valerius mit zu den Sitzplätzen in der Nähe. Sie ließ sich auf einen Stuhl sinken und dabei endlich seine Hand wieder los. Stattdessen griff sie neugierig nach einer Pappschachtel, die Oggie gerade aufgestellt hatte, und las sich die Bedruckung durch. "Wozu soll das gut sein?" murmelte sie vor sich hin.

Oggie gab Sheena einen Prospekt mit Zusatzinformationen über das Produkt und antwortete: "Das geben Sie ins Badewasser und Ihre Haut wird geschmeidiger. Zudem entspannt es die Muskulatur nach einem anstrengen Arbeitstag. Es duftet herrlich nach dorvanischen Kirschblüten."

Kinoi reagierte ebenfalls etwas irritiert auf die Werbung. "Mister Krem, halten Sie es für sachdienlich, die Debatte über eine Händlervereinigung an eine Werbeveranstaltung in eigener Sache zu koppeln? Wir haben unsere Ladenlokale am selben Ort, Sie rennen offene Türen ein", fragte die vulkanische Dienstleisterin.

Valerius blieb noch stehen, und nachdem Shenna seine Hand wieder losgelassen hatte stellte er sich auch vor. Die Vulkanierin war ihm an diesem Tag noch nicht über den Weg gelaufen. Sie hatte wie die meisten Vulkanierinnen eine zarte Figur und einen gelangweilten Gesichtsausdruck, der wohl durch mit dem Gefühleunterdrücken einher ging. "Angenehm, Miss Kinoi. Mein Name ist Taspar. Seit heute gibt es meine Wellness'Oase' auf dem Promenadendeck. Stehen wir schon in Konkurrenz?"

Sein Lächeln nahm der Frage die Schärfe. Desh Swadesh hingegen hatte Valerius schon gesehen. "Wir sind Nachbarn, oder Mr. Swadesh?"

Desh drehte den Kopf zu Valerius. Er kniff die Augen zusammen, als der Magna Romanier ihn einfach so mit seinem Vornamen anredet. Aber der wusste es wahrscheinlich nicht besser. "Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich nicht mit meinem Vornamen anredeten, Mr. Taspar. Pha Kwa ist mein Familienname", erklärte er. "Es sei denn, ich nenne Sie Valerius", fügte Desh mit einem Grinsen hinzu. "In der Tat sind unsere Geschäfte Nachbarn. Daraus könnte man etwas machen", sagte Desh und grübelte nach. Wenn die Leute erschöpft vom einkaufen bei ihm waren, könnte er sie zu Valerius in die Oase schicken.

"Auf Ferenginar beginnt jede Veranstaltung mit Werbung", hörte man Krem zu Kinoi sagen, und zu allen Händlern: "Hier auf der Station sollten wir unter uns Händler nicht als Konkurrenten behandeln. Jeder von uns bietet verschiedene Dienstleistungen an, die man kombinieren kann. So kam mir zum Beispiel die Idee von einer Modeschau. Kleidung von Mr. Pha Kwa, Frisur- und Kosmetiktrends von mir und Musik vom Musikladen. Was halten Sie davon?"

Sheena warf erst Oggie, dann dem Schaumbad einen prüfenden Blick zu. Das klang ja gar nicht mal so schlecht.

Auf Krems Worte hin horchte sie auf. "Modenschau-Musik? Klar", lächelte sie Krem an. "Wie wäre es mit einer Live-Band?"

"Keine Live-Band. Zumindest nicht während der Show. Das lenkt zu sehr von der eigentlichen Show ab", widersprach Desh.

Wenn er schon seine eigenen Kreationen auf den Laufsteg schicken würde, wollte er auch, dass sie die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums hätten. "Unter welches Motto sollen wir die Veranstaltung stellen? Brauchen wir überhaupt ein Motto?" fragte er Krem und Sheena.

"Nun, lassen Sie mich mal nachdenken", sagte Krem und überlegte kurz. "Wie wäre es mit 'Mamori-Fashion-Weekend'? Oder 'Mamori-Multi-Kulti- Lifestyle-Weekend? Und was die Musik angeht, wenn eine Live-Band spielt, dann leise und passend zur Vorführung."

"Natürlich", versicherte Sheena eifrig, "die Band könnte auch vorerst hinter einem Vorhang spielen, und wenn die Models fertig sind, geht der Vorhang auf und die Party los - mit den Models natürlich, um das Publikum zu locken", zwinkerte sie Krem zu. "Oder die Band ist zuerst hinter einer weißen Papier-Wand, angestrahlt, so dass man nur die Schatten sieht... Aber natürlich können die Models auch ohne Band beschallt werden, Mr. Desh, kein Problem. Wir finden auf jeden Fall die richtige Musik. Was das Motto angeht: Was Sie da vorschlagen, Mr. Krem, klingt gut, aber als Titel der Veranstaltung, nicht als Motto. Dafür brauchen wir etwas mehr Emotion, eine Geschichte, Inspiration, etwa....", sie zog die Stirn kraus und überlegte, " 'Heiße Nacht in der Galaxy', oder 'Nebelschleier und Sternenstaub', oder irgend so etwas in der Art... Dann können wir alles darauf abstimmen. Mode, Musik, Frisuren, Deko, Speisen, Party..."

"Hinter dem Vorhang wäre gut. Verzeihen Sie, aber eine Live-Band, die vom Publikum gesehen werden kann, lenkt nur Blicke von den Models ab", erklärte Desh. "Apropos Models, woher nehmen? Meinen Sie, wir könnten einige der Besatzung der Station als Models einspannen?" fragte Desh und machte in Gedanken schon mal eine Liste, wen er alles fragen wollte.

Taspar hatte während der Unterhaltung kurz den Mund gehalten. Das mit der Verwechslung der Namen war ihm heute doch schon mit Kerrig passiert. Warum konnte das Volk der Bajoraner nicht seinen Namen aussprechen wie alle anderen?

Nachdem Sheenas Vorschlag mit der Live-Band nicht so den Zuspruch erhalten hatte, wandte er sich an Pha Kwa: "Sie dürfen mich gerne Valerius nennen, Mr. Pha Kwa. Diese Verwechslung Ihres Namens,... zu dumm. Wenn man Models suchen würde, fielen mir da schon ein paar ein. Auch unter der Zivilbevölkerung."

Valerius dachte an die beiden Ta'Una Damen, die groß und schlank waren. Bei der Besatzung kamen ihm auch ein paar Namen in den Sinn. Shay zum Beispiel. "Wenn 'Ramona' die Musik sponsert, würde die 'Oase' natürlich auch etwas beisteuern", fügte er an.

"Kein Problem, Valerius", wiegelte Desh ab. "Hm, mit den Models können wir uns zu gegebener Zeit beschäftigen. Die Mottos die Ihnen eingefallen sind, haben was. Daran sollten wir auf jeden Fall festhalten", meinte Desh zu Valerius und Sheena.

Er wollte gerade noch etwas zu Valerius sagen, als diese Kinoi dazwischenfunkte.

"Ich möchte vorschlagen, dass wir auf das Thema zu sprechen kommen, zu dem Mister Krem eingeladen hat, und das er vorbereitet hat. Gemeinsame Promotion-Projekte zu besprechen grenzt unbeteiligte Gäste aus", bat die Vulkanierin.

Zwar war nur sie ausgegrenzt - und das auch nur solange, wie niemand sie als Model buchen wollte - aber eine Modenschau ging doch arg am Thema der Veranstaltung vorbei. Davon abgesehen hielt sie "Ramona" für ein Musikantiquariat, wie wollte dieses Geschäft eine Live-Band finden?

"Sie möchten über das reden, wozu Krem geladen hat? Über Werbung von seinen Produkten?" fragte Desh erstaunt.

Aber bitte, wenn diese Person das so haben wollte. Desh lehnte sich zurück und hielt erst einmal den Mund.

Krem schnippte mit den Fingern und rief Oggie zu sich: "Oggie, wir beginnen mit dem Hauptthema."

Oggie stellte sich nach vorne und zeigte eine Schachtel.

"Das ist 'Enspaba'", präsentierte Krem. "Geben Sie 20 ml davon ins heiße Badewasser und Ihre Muskulatur entspannt sich nach einem arbeitsreichen Tag. Nicht nur Ihre Muskulatur wird es Ihnen danken, nein, auch Ihre Haut. Sie wird geschmeidig und strapazierfähig. 'Enspaba' gibt es in verschiedenen Duftarten. 'Enspaba'-Kirsch, 'Enspaba'-Zitrone, 'Enspaba'-Apfel, 'Enspaba'-Erdbeere, 'Enspaba'- Flieder und noch mehr. Heute bekommen Sie 'Enspaba' zum halben Preis, für nur 30 Stücke Latinum je Packung. Jede 'Enspaba'-Packung endhält 300 ml. Haben Sie Freunde und Bekannte, die bald Geburtstag haben, dann empfehle ich 'Enspaba' in der 500 ml-Geschenkepackung. Sie kostet auch heute nur 55 Stücke Latinum. Von den 500 ml-Geschenkepackungen haben wir nicht viele. Also greifen Sie heute noch zu. Morgen kann es schon zu spät sein."

"Eine Geschenkepackung zur Probe", bestellte Kinoi. "Davon abgesehen meinte ich weniger die Werbung, denn Ihren Vorschlag zu einer Händlervereinigung", erklärte die Vulkanierin.

"Dafür", stimmte Sheena kurzentschlossen zu. "Wenn ich etwas kaufen möchte, weiß ich, wo ich Sie finde, Krem."

Wegen der Models würde sie noch widersprechen. Später, wenn es an der Zeit dafür war. Denn wer sollte die ganze schöne Modenshow genießen und fleißig einkaufen, wenn alle hübschen bereits als Models teilnahmen? Nein, ihrer Meinung nach musste dafür "Frischfleisch" her. Das konnte sowieso nicht falsch sein auf einer Raumstation, ein wenig Abwechslung.

Da war dieser Gesprächsfetzen auch schon wieder abgehandelt. Krem hatte sich außer mit den Proben ja noch wirklich nicht zu seinen konkreten Vorschlägen geäußert. "Haben Sie eigentlich schon etwas Schriftliches entworfen; Mr. Krem?" fragte Valerius und nahm sich eines der Probeschälchen, die noch herum standen. Beiläufig sammelte er auch eine Probe ein. so eine wie Kinoi schon bekommen hatte.


--- SB Mamori, Gänge

[NRPG: Kirahs Eltern und eine junge idronianische Ensign haben angedockt und werden gerade von Kirah, Suvan und S'thani abgeholt]

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Unterwegs fragte Kirah ihren Vater: "Wie lange könnt ihr bleiben?
> Wollt ihr ein Quartier auf der Station haben?"

"Ja! Ich habe entschieden!" meinte Urala Vaughn ebenso. "Du darfst deinen Vater so etwas nicht fragen, den kannst du doch so schon so schlecht von seiner Yacht kriegen", erinnerte sie ihre Tochter.

"Schatz, du übertreibst...", wiegelte Rotarn ab.

Urala flehte Kirah geradezu an: "Ich freue mich schon richtig auf ein Bett, dass nicht für Raumfahrer oder Soldaten gemacht ist."

S'thani war bei ihren Großeltern an den Händen und ließ sich durch den Gang schaukeln.

"Ensign Lohaun", begann Rotarn seiner Tochter zu erklären, "wird - euer Einverständnis vorausgesetzt - auf der Station bleiben. Sie wird sich um S'thani kümmern, wenn es euer Dienst nicht zulässt, sie wird sie unterrichten, und im Fall eines Angriffes auf die Station wird Ensign Lohaun sie beschützen."

"Gut. Wie passend, dass ich in meiner vorrausschauenden Art ein Quartier für euch reserviert habe", erklärte Kirah ihrer Mutter breit grinsend. "Suvan, besorgst du für Ensign Lohaun ein Quartier?" fragte Kirah ihren Mann.

Sie wusste immer noch nicht so recht, was sie von der Anwesenheit Lohauns halten sollte. "Also Bodygard und Babysittern in einem?" fragte Kirah ihren Vater. 'Was hälst du davon?' fragte sie Suvan telepathisch. "Unterrichten? Inwiefern das? Sie geht bereits in den stationseigenen Kindergarten", meinte Kirah. "Na, dann wollen wir mal hoffen, dass Andrej nicht genauso wild wird wie S´thani, sonst hat sie alle Hände voll zu tun", murmelte Kirah.

"Im stationseigenen Kindergarten wird sie kaum etwas über unsere Götter lernen, oder wie eine Idronianerin zu kämpfen", meinte Rotarn Vaughn. "Das kann niemand früh genug lernen", meinte er mit dem Ton der Überzeugung.

'Wie es aussieht, möchte wenigstens dein Vater sicher stellen, dass S'thani ein idronianisches Leben führt. Allerdings wäre jemand festes für unsere Kinder nicht die schlechteste Idee; Miss Lohaun wäre mehr ein Aupair als ein Kindermädchen. Aber bevor ich mich festlege, möchte ich erst ohne deinen Vater mit ihr reden', meinte Suvan Talvert.

"Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem zweiten Kind, Madam", wandte sich Parri Lohaun an Kirah. "Ich freue mich, an Bord der Station sein zu und die Föderation kennenzulernen."

Kirah blickte ihren Vater an, und in ihren Augen war unverblümter Zorn zu sehen. "Soll das etwa heißen, ich wäre nicht in der Lage meine Tochter in den Traditionen meines Volkes zu unterrichten?" fragte sie gefährlich leise. Kirah spürte einen leisen Stich bei Suvans Worten. Doch sie rief sich sofort wieder zur Ordnung und sagte sich, dass es nichts zu befürchten gab. Das letztlich Durchgestandene hatte sie noch enger aneinander geschweißt, als sie es vorher schon gewesen waren.

Kirah atmete tief durch und versuchte ihre Gefühle wieder in den Griff zu bekommen, bevor sie sich Lohaun zuwandte. "Danke, Ensign. Sein Anfang war gelinde gesagt etwas... turbulent", erklärte Kirah und dachte mit Grausen an die Zeit auf der USS Independence zurück, wo sie ihr Baby fast verloren hatte. Diesen Teil der Geschichte hatte sie noch nicht einmal ihrer Mutter erzählt. "Es wird Ihnen hier an Bord gefallen. Aber machen Sie sich auf etwas gefasst, dieses kleine Monster hier wird Sie ganz schön auf Trab halten", meint sie und blickte S´thani liebevoll an.

"Ich wurde umfassend in Selbstverteidigung ausgebildet", meinte Parri Lohaun und zwinkerte S'thani zu.

"Das werden sie auch brauchen, Ensign", erkärte Kirah grinsend.

"Versteh' mich nicht falsch", bat Rotarn seine Tochter. "Natürlich ist es allein deine Sache dein Kind großzuziehen. Aber du bist eine Kommandantin dieser Station. Wieviel Zeit verbringst du mit S'thani, wielange am Tag ist sie im Kindergarten? Ich bin mir sicher, dass sich dort niemand um Religionspädagogik kümmert."

"Talvert an OPS", wollte Suvan sich um das Quartier für Parri Lohaun kümmern. "Ich möchte ein Gästequartier anbuchen, nach Möglichkeit neben dem, dass Colonel Vaughn angefordert hatte", bat er.

Seiner Frau antwortete der Halbvulkanier: 'Wenn du willst, auch unter sechs Augen, nur eben ohne Rotarn. Keine Bange, eine dritte Idronianerin halte ich gar nicht aus.' Suvan Talvert lächelte Kirah Vaughn schelmisch an.

Kirah überlegte einen Moment und musste dann notgedrungen ihrem Vater recht geben. Die Zeit, die sie am Tag mit S´thani verbrachte, war leider knapp bemessen, und Kirah wollte diese nicht auch noch mit Lernen vollstopfen. Aber wenn Lohaun sich darum kümmerte, würde Kirah sich abends mit ihrer Tochter beschäftigen können, wie es dem Mädchen gefiel. "Ja, du hast recht, Dad. Es ist in letzter Zeit wirklich etwas zu kurz gekommen", stimmte sie ihrem Vater zu.

'Ja, ich wäre gerne dabei. Immerhin geht es um unser Kind, unsere Kinder', meinte sie zu Suvan und lächelte ihn glücklich an. 'Ich habe dich gewarnt, dass es nicht einfach würde', fügte sie noch breit grinsend hinzu.

"Du bist die Beste!" bedankte sich Urala für das Quartier und drückte Kirah einen Kuss auf die Wange.

Kirah grinste breit beim Kommentar ihrer Mutter. "Ich wusste doch, was du gerne hast, Mutter", meinte Kirah grinsend.

"Da fällt mir ein, ich habe etwas für dich", meinte Urala und klopfte die Taschen ihrer Kleidung ab. Als sie nichts fand war sie etwas enttäuscht, erst an ihr Reisegepäck gehen zu müssen. "Ich habe auf einem isolinearen Chip deine ganzen Lieblingsgerichte gespeichert", erzählte die ältere Mrs. Vaughn. Sie hoffte etwas, ihren Mann und ihre Tochter von ihrem Gespräch abzulenken.

"Alle?" fragte Kirah begeistert. Spontan umarmte sie ihre Mutter und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Du bist einmalig, Mutter. Woher wusstest du, dass ich so etwas gerne hätte?" fragte sie ihre Mutter.

Suvan griff Kirahs Hand und drückte sie fest. 'Es ist vielleicht nicht einfach mit euch beiden, aber es ist noch viel schöner euch zu haben, als es anstrengt. Wenigstens soviel mehr wie Warp 9 verglichen mit einem Fußgänger!' meinte Talvert und wartete auf eine Antwort der OPS.

Urala lachte fröhlich, als ihre Tochter ihr um den Hals fiel. "Ja, alle. Wenigstens alle, die noch gespeichert waren, und an die ich mich erinnern kann. Vielleicht treffen sie ja auch S'thanis Geschmack", erwiderte die ältere Idronianerin und drückte Kirah innig.

So erreichte die kleine Gruppe einen Turbolift.


--- SB Mamori, Promenadendeck

Als Rem Kuran sich verabschiedet hatte, sprach Crai Dervon in seinen Kommunikator: "Dervon an el Tharanir. Jirri, Rem hat uns heute Abend zum Dinner eingeladen. Gehen wir hin, oder soll ich ihm absagen?"

Natürlich tat sich nichts, da man die zeitgenössischen Geräte erst durch Druck aktivieren musste. Seufzend drückte der Hakanianer sein Brustabzeichen und wiederholte die Frage an seine Frau.

Während er mit ihr sprach, ging er zu den Holosuiten und ging die Programme durch, die man durchspielen konnte. Ein Roman von Eion Flening mit dem Titel "Moonreacher" erweckte sein Interesse.


--- SB Mamori, OPS

Jirrri glaubte erst sich verhört zu haben. "Rem hat uns eingeladen? Dann halt schon mal den Magenbitter bereit", meinte sie grinsend. "Natürlich gehen wir hin, das lassen wir uns nicht entgehen", meinte sie.

Ihre Schicht war eh bald zu ende. Jirri wollte Captain Anderson fragen ob er sie noch brauchte, doch der war in Vasus Büro verschwunden. "Ich muss mich erst noch duschen. Treffen wir uns in unserem Quartier? Holst du B´Elanna am Hort ab?" fragte sie Crai und begab sich in Richtung Turbolift.

Leicht widerwillig richtete Max wieder den Blick auf seine Konsole. Die ganze Zeit über hatte er gespannt zum Raum des Captains gespäht und gewartet. Was würde passieren? Wann kamen die endlich da raus? Hatte der Captain sie nicht ursprünglich zu einem Blutwein eingeladen? Hatte er denn welchen dort??

"Äh, ja, Sir", beantwortete Talverts Ruf schließlich und tippte auf den Buttons herum, bis er die Gästequartier-Übersicht fand und das zuletzt reservierte großzügige Doppelquartier für den idronianischen Verteidigungsminister nebst Frau. "Da ist es ja", murmelte er vor sich hin und informierte endlich Suvan Talvert: "OPS an Commander Talvert: Sir, neben dem Quartier auf Deck 21 ist noch ein Ein-Zimmer-Apartment frei", meldete er.


--- Peregrin-Jäger "Sompec", im Orbit

Kerrig Saghi hatte nicht nur das Andocken der Idronianer verfolgt, sondern auch die Andockschleuse gescannt.

Durch das Anlegen des D-7 an Mamori war sie natürlich eingeknautscht und verzogen. Die schnellste Reperaturmöglichkeit war, sie zu ersetzen.

'Sowas kriegt nicht mal der betrunkenste Pilot mit den schlechtest kalibrierten Abstandssensoren hin. Wenigstens nicht ohne die ganze Schleuse wegzureißen. So etwas benötigt genau berechneten Schub und noch genauer berechneten Gegenschub. Das war Vorsatz', urteilte die Ingenieurin.

Saghi meldete die Schäden der OPS, behielt ihre Schlussfolgerung aber für sich. So etwas meldete man nicht über Funk.


--- D7-(Freibeuter-)Kreuzer "IKS Tik Tah", angedockt an Mamori

Nortan machte gerade seinen Rundgang über die Brücke, als er auf dem Orter das kleine Objekt ausmachte und einen Augenblick später mitbekam, dass zwischen der Station und dem kleinen Objekt Nachrichten ausgetauscht wurden.

"So so ... Man will wohl uns ausspionieren bzw. etwas finden, was nicht zu diesem Kreuzer passt. Da könnt ihr aber lange suchen", meinte Nortan lachend.

Unter anderen Umständen hätte er jetzt den Kanonier abgelöst und das Ding Stück für Stück selber aus dem Weltall gepustet.


--- SB Mamori, Gang vor dem Turbolift

Kirah erwiderte Suvans Händedrücken und strich ihm zart über die Wange, dabei blickte sie ihm tief in die Augen. 'Du bist ein alter Schmeichler. Das ist einer der Gründe, warum ich dich so liebe', meinte sie mit feucht glänzenden Augen.

Dann versuchte Kirah sich zusammen zureißen und wandte sich erst ihrer Mutter zu. "Sie wird es bestimmt mögen. Und vielleicht kann ich Suvan auch dafür gewinnen", meinte Kirah grinsend.

Parri Lohaun meinte vermittelnd zwischen Rotarn und Kirah Vaughn: "In der Zeit, die Sie mit Ihrer Tochter verbringen, können Sie mit ihr spielen und sie auch sonst verwöhnen. Seien Sie ganz S'thanis Mutter, und lassen Sie mich ihre Lehrerin sein."

Kirah war Lohaun für ihren diplomatischen Einwand dankbar. "Sie haben recht. Ich denke, dass wir es schaffen werden uns zu arrangieren. Wenn Andrej erst einmal da ist", bei diesen Worten strich Kirah sanft über ihren gerundeten Bauch," was zum Glück noch etwas dauert, werde ich die erste Zeit eh nur zuhause sein. Aber dann... Sagen Sie mal, Ensign, hätten Sie dann vielleicht Lust auf gemeinsames Training?" fragte Kirah mit vor Vorfreude blitzenden Augen. "Im Moment wäre ich ihnen wohl kaum ein würdiger Gegner", fügte sie an.

"Sie sind Lieutenant Commander Kirah Vaughn", antwortete Ensign Lohaun und bezog sich auf den letzten Stand der Ministertochter in der idronianischen Raumabwehr. "Sie müssten sich schon beide Arme ausreißen, um mir nicht überlegen zu sein."

Grinsend deutete Parri mit einem Nicken auf Rotarn Vaughn und erklärte: "Der Minister pflegt Sie sehr zu loben, Madam, wenn er seine Willkommensansprache an die Erstis der Akademie richtet."

Rotarn Vaughn schmunzelte: "Junge Leute brauchen Vorbilder."

Urala lachte über den Diätplan ihrer Tochter: "Das wird aber eine süße Speisenfolge, wenn du den ganzen Chip ausprobieren willst."

"Es wäre mir eine Ehre mit Ihnen zu trainieren", erwiderte Parri Lohaun schließlich, und ihre Augen leuchteten nicht minder erwartungsvoll als Kirahs.

Kirah warf ihrem Vater einen gerührten Blick zu. "Und du hälst ihnen mich als Vorbild vor?" fragte Kirah. "Oh, ich werde mir nicht beide Arme ausreißen müssen, keine Sorge. Ich habe seit 4 Monaten nicht mehr trainieren dürfen und es werden noch weitere 4 Monate vergehen, bevor ich wieder damit anfangen kann. Ich würde sagen, am Anfang werden Sie mir haushoch überlegen sein, Ensign. Und ansonsten werden wir beide davon profitieren", meinte Kirah lächelnd.

So langsam fing sie an die junge Frau zu mögen. "Ich werde mich hemmungslos daran überfressen und danach umso mehr stöhnen, wenn ich wieder alles abtrainieren muss", stimmte Kirah lachend ihrer Mutter zu.

'Das hat nichts mit Schmeichelei zu tun', erwiderte Suvan gerührt über die feuchten Augen seiner Frau. 'Du, S'thani und Andrej macht mich sehr glücklich und gebt meinem Leben einen Sinn. Ich liebe dich, und unsere Kinder!'

Während sie auf den Turbolift warteten konnte Suvan Talvert nicht anders, als Kirah Vaughn von hinten zu umarmen und ihren Bauch zu streicheln.

Kirah konnte es sich nicht verkneifen sich an Suvan zu lehnen, seine zarten Berührungen an ihrem Bauch zu genießen und ihre Hände auf seine zu legen. 'Du machst mich auch sehr glücklich. Ihr drei seid das Wichtigste in meinem Leben', meinte Kirah und stockte dann kurz, als sie etwas spürte. 'Hast du das gespürt?' fragte sie Suvan und drückte seine Hand auf ihren Bauch.

'Ja!' antwortete Suvan begeistert und lachte. "Lass dir Zeit mit dem Rauskommen, kleiner Sportsfreund. Du hast noch ein langes Leben vor dir, um dir hier draußen alles anzusehen."

Er küsste Kirah auf die Haare. Anschließend drückte er auf den Kommunikator an seiner Brust und rief die OPS: "Talvert an Riese. Danke, das nehme ich. Tragen Sie den Namen 'Ensign Parri Lohaun' ein."

Dann kam die Liftkabine und Suvan Talvert wies sie an, die Gruppe auf Deck 21 zu bringen.

   -- SB Mamori, OPS

Max bestätigte und nahm die Reservierung vor. Kurz verfolgte er auf dem Monitor, wie Kerrig Saghi noch draußen in ihrem Jäger herumflog, dann blickte er zur wartenden Jirri. "Dauert ganz schön lange, nicht wahr? Der Commander hatte doch gesagt, nur ein paar kurze Worte... Vielleicht geben die Klingonen viele Widerworte?"

"Ich denke nicht, dass es viele Widerworte gibt, dafür ist es zu ruhig. Rufen Sie mich, wenn es plötzlich hoch her geht", meinte Jirri und verließ die OPS, da sie keine weitere Befehle hatte, mit dem Lift.

"Aye", meldete Max der Pilotin und zeichnete ihren Bericht auf. Anschließend leitete er ihn weiter an Commander Vasu.

Nun war er wieder ganz allein auf der OPS. Voraussichtlich nicht lange, denn die ganze Gesellschaft musste ja bald wieder aus dem Bereitschaftsraum herauskommen.


--- SB Mamori, Turbolift

Kirah grinste gerührt, angesichts von Suvans Freude. "4 Monate lässt er sich vielleicht noch Zeit", meinte Kirah grinsend. Auch im Lift blieb Kirah an ihren Mann gelehnt stehen.

"Gnadenlos überfressen? Früher hättest du am liebsten in Iun'cil'nap gebadet", beschrieb Urala Vaughn lachend eine Nachspeise aus Quark, Milch und eingeweichten Keksen. Sie blickte ihre Enkeltochter an und strich S'thani über die Haare, als sie meinte: "Das ist bestimmt auch was für dich."

Bei den Worten ihrer Mutter verzog Kirah ihr Gesicht zu einer Leidensmiene. "Ja, ja, ich weiß. Das hat sich dann aber auch auf meinen Rippen niedergeschlagen", meinte sie. Schon allein bei dem Gedanken an die Nachspeise lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Sie würde einiges an Zeit in den Replikator investieren müssen, damit er das Essen zu ihrer Zufriedenheit herstellte.

"Ich bin sicher, wenn ihr Sohn vier Wochen alt ist, kenne ich den Boden der Trainingshalle besser als mein Lieblingskleid", ermunterte Parri Kirah Vaughn.

"Und wenn nicht, macht Ensign Lohaun dich zu einer Bodenspezialistin", stichelte Rotarn.

"Daddy", rief Kirah empört und knuffte ihren Vater liebevoll in die Seite. "Nein, mehr als vier Wochen haben Sie auf jeden Fall Zeit, den Hallenboden kennenzulernen. Aber wer weiß, sie sind jünger und agiler als ich, vielleicht erlebe ich so manche Überraschung", meinte Kirah.

"Ach Quatsch! Du warst doch immer an der frischen Luft, da hat dir das Essen nicht geschadet!" wiegelte Urala Vaughn ab, während Rotarn mit sanftem Spott kicherte.

Surrend bewegte sich die Liftkabine durch die Station.

"Mum!" rief Kirah nun ihrer Mutter zu und knufft auch diese. "Na, schließlich hat Daddy ja dafür gesorgt, dass der Speck wegkam, indem er mich mit den jungen Rekruten trainieren ließ. Nicht wahr?" meinte Kirah und grinste Rotarn an.

In der Zwischenzeit war der Lift auf Deck 21 angekommen. "Nun ist es nicht mehr weit bis zu euren Quartieren", meinte Kirah fröhlich.

Rotarn und Urala piekten Kirah nun ihrerseits in die Seiten. "Dir werd ich helfen deine Mutter anzurühren!" lachte Rotarn.

Suvan nutzte die Gelegenheit sich mit seinen Schwiegereltern gut zu stellen und hielt Kirah Vaughns Arme fest.

Parri Lohaun blickte verlegen und mit unterdrücktem Grinsen zu Boden. Sie durfte gar nicht daran denken, was die Klatschpresse auf Idron für einen Bericht solcher Albereien zahlen würde.

Schließlich wollte wenigstens S'thani ihrer Mutter beistehen, doch Lohaun schnappte sich das Mädchen. "Du gehst da drin nur verloren", meinte sie zur kämpfenden Dreijährigen.

Stolz sah Kirah, wie S´thani ihr zu Hilfe eilen wollte und mit einiger Mühe von Lohaun zurückgehalten wurde.

"Ja, wie denn?" fragte Kirah und landete einen Treffer im Bauch ihres Vaters, bevor Suvan ihre Arme festhielt. Sie hätte sich befreien können, wenn sie es gewollt hätte, doch so warf sie Suvan einen bösen Blick zu. "Du stellst dich gegen mich?" fragte sie gefährlich leise mit einem gewissen Funkeln in den Augen, was Suvan zeigte, dass sie ihm nicht wirklich böse war, er aber trotzdem nicht gänzlich ungeschoren davon kommen würde.

'Lass das Funkeln, ich werde scharf auf dich!' ermahnte Suvan seine Frau und küsste sie auf die Haare. Damit hatten sie die Appartmentzone erreicht. "Noch ein kurzes Stück zu Fuß", teilte Suvan Talvert den Vaughns mit und ging voraus.

'Dein Problem, nicht meins. Ich bin dir aber gerne bei der Abhilfe behilflich', meinte Kirah immer noch mit funkelnden Augen.

Kirah ging hinter Suvan und besah sich eine knackige Kehrseite. 'Hab' ich dir schon mal gesagt, dass du einen süssen Knackarsch hast?' fragte Kirah Suvan unschuldig.

'Hast du, aber ich hör es immer wieder gern!' dachte Suvan und lachte leise im Gang. 'Warte nur, bis ich dich in die Finger kriege! Vor allem deine runden, vollen, schönen Pobacken!' Dieser Aussage folgte unmittelbar der Gedanke an Kirahs ebenfalls runde, vollen, festen Brüste. Die brauchte Suvan Talvert nicht in die Finger zu kriegen, er wollte sie mit den Lippen liebkosen.

Rotarn und Urala Vaughn konnten bei der telepathischen Unterhaltung zwar nur auf Suvans Kichern und Kirahs Augenzwinkern reagieren, aber das reichte um festzustellen: "Na, da haben sich aber zwei lieb..."

Kirah wurde richtig warm, bei Suvans Worten. 'Dazu musst du mich erst mal kriegen', meinte sie grinsend und folgte Suvan weiter den Gang hinunter. Als Kirah den Kommentar ihrer Eltern hörte wurden ihre Ohrenspitzen doch leicht grün. Gott sei dank hatte man bald das Quartier ihrer Eltern erreicht.


--- Peregrin-Jäger "Sompec", im Orbit

"Sompec an OPS. Erbitte weitere Anweisungen", war Kerrig Saghi etwas erstaunt, dass sie weiter hier draußen warten sollte, ohne konkrete Aufgabe. Sie befahl den Sensoren ein paar Scans von weiteren Objekten um die Station, die meisten waren weit außerhalb des Systems, und nur mit Langstreckensensoren zu erfassen. Die Klingobajoranerin hoffte so, der Scan der "Tik Tah" wäre Zufall oder Routine gewesen.


--- SB Mamori, Quartier el Tharanir/ Dervon

In ihrem Quartier angekommen, hinterließ Jirri auf dem Weg ins Bad eine Kleiderspur hinter sich. Sie wollte erst einmal nur unter die Dusche, oder was man in dieser Antike darunter verstand.

"Ja, ich hole sie. Replizierst du noch ein Geschenk, oder soll ich das auf einem Weg tun?" fragte Crai Dervon seine Frau per Kommunikator.

"Ein Geschenk? Ja, das ist eine gute Idee, doch nur was sollen wir ihm schenken?" fragte Jirri völlig überfragt.

"Vielleicht einen Wein zum Essen", schlug Crai Dervon vor. Er hatte sich gerade noch verkneifen können eine hakanianische Mahlzeit mitzunehmen, da Dervon ja keine feste Nahrung vertrug. Das wusste Rem, und war sicher darauf vorbereitet. Es wäre ziemlich seltsam ein eigenes Gericht mitzubringen.

Jirri überlegte kurz. "Das ist eine gute Idee. Ich kümmere mich gleich direkt darum", meinte sie und dann war nur noch Wasserrauschen zu hören, als Jirri wieder unter der Dusche verschwand.

   -- SB Mamori, Gänge

"Dervon Ende...", verabschiedete Crai sich vom Rauschen des Wassers. Zügig begab er sich zur Kinderbetreuung, die den Hort, den Kindergarten und die Schule der Station enthielt.


--- SB Mamori, Quartier Rem Kuran

Die Einladung war keine spontane Eingebung gewesen, denn dafür war der Jem'Hadar zu strukturiert. Im Voraus hatte er sich vom Naturalienhändler etwas in sein Quartier liefern lassen. Seeteufel wurde dem Jem'Hadar empfohlen. Vielleicht auch nur die erste Assoziation, wenn man Jem'Hadar und Fisch in einem Satz erwähnte. Vielleicht aber auch nur der einzige Fisch, der gerade vorrätig war. Ein Rezept war in der Datenbank, und die Beilagen wurden ebenfalls 'frisch', was auch immer das heißen mochte, geliefert. In Kühlbox und einem Korb standen seine Naturalien nun auf dem Tisch seines Quartiers.

Durch seinen gewohnten Ordnungstik genötigt kontrollierte er, ob alles da war und der Fisch den obligatorschen Frischemerkmalen entsprach. Die Augen klar, die Kiemen rot und ein leichter, kaum verspürbar fruchtiger Geruch.

Der gesamte Fisch landete auf dem zweiten Tisch im Raum, der von Rem zum Küchentisch umfunktioniert wurde. Rem hatte sich es nicht nehmen lassen den ganzen Fisch zu bestellen, um ihn selber zu zerlegen. Die Anleitung fand sich im Bordcomputer und leuchte auf dem PADD hinter dem graublassen toten Stück Fisch.

Da der Seeteufel ein Fisch mit fast keinen Gräten ist, war er schnell von allen nicht zum Verzehr geeigneten Betandteilen entfernt.

Das helle Fleisch wurde von Rem in große Würfel geschnitten. Wie im Rezept beschrieben garte der Jem'Hadar nun die Crevetten in Salzwasser. Da nicht angegeben war mit welcher Salzkonzentration er zu arbeiten hatte, stellte er eine 5%tige Salzlösung her.

Nacheinander gab er kleingeschnittenen Knoblauch, Ingwer, Frühlingszwiebeln und Paprika in eine Pfanne mit heißem Öl.

Nach genau 208 Sekunden fügte der Jem'Hadar Kokusmilch und repliziertes Currypulver hinzu. Vor dem Abdecken des Woks fügte Rem noch Salz und Pfeffer hinzu. Chili ließ er weg, da sein Verdauungstrakt großen Mengen Capsaizin nicht gewachsen war.

Neben dem vor sich hin köchelnden Seeteufelcurry kochte der Basmati Reis, welcher sicherlich nicht vor dem Eintreffen der Gäste fertig sein würde.


--- Planet Minory Prime, Minoras, MPFK-Hauptstadtstudio

"Willkommen bei MPFK-1-Aktuell!" begrüßte eine sehr füllige Dame mit lauter Stimme die Fernsehzuschauer. "Mein Name ist Tatmura Taktak! Mit mir im Studio ist Nomo Namhin, der wie immer für Sport zuständig ist, und Nasi Goreng, der heute zum ersten Mal das Wetter von morgen verkündet. Außenpolitik. Heute trafen sich zum ersten Mal Vertreter von Minory Prime, der Föderation und von Sarkass auf der Föderationsstarbase Mamuri."

"Mamori", korrigierte Nomo sie im Hintergrund.

"Schnauze", fuhr sie den schlanken und smarten Nomo an, der sich am Tisch festhalten mußte, weil er sonst von der Stimmgewalt der Dame weggeweht worden wäre.

"Verzeihung", bat Tatmura für ihre Entgleisung bei den Zuschauern um Entschuldigung. "Mamori! Bis jetzt gab es noch keine Stellungsnahme von unserer Regierung, wie das erste Treffen aus ging. Politexperten schließen aus der Informationssperre von unserer Regierung, dass es auf der Starbase zu einer Massenschlägerei kam. Ausgelöst, wie immer, von den Sarkassianern. Nabo Nabit, unser Live-Reporter, versucht am Raumhafenlandeplatz Senatorin Sirillia Tanaqua vor die Kamera zu bekommen und die erste Frage von ihm wird sicherlich lauten: WIEVIELE TOTE GAB ES!? Bleiben Sie dran. Wir machen kurz Werbung."


--- Minory Prime, Hauptstadt Minoras, Doran Oscheewas Zimmer

Doran glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Eine Schlägerei mit den Sarkassianern? Tote?? Unruhig sprang er vom Sofa auf und lief in seinem kargen Zimmer auf und ab.

Heute morgen hatte er mit der Diplomatin gesprochen, wegen seines Ausreisewunsches. Und ihr noch alles Gute für die Verhandlungen gewünscht. Und nun das! Hatte sie ihren Job nicht richtig gemacht? Hatten die Politiker von Minory Trolltrauben verschluckt?? Die sollten sich nicht mit den Sarkassianern hauen, das war ja nix Neues, sondern die sollten sich mit der Föderation verbünden!!

Erregt schnappte er sich seine Jacke, schlüpfte in seine Schuhe und stürmte raus. Das wollte er sehen. Das musste er sehen! Er musste live dabei sein, wie diese Politiker landeten und Mist erzählten! Wie, bei Calderus, sollte er so jemals zur Raumstation übersiedeln?

Einen Augenblick hielt er inne und überlegte, ob er nicht ein paar alte Eier und faule Tomaten mitnehmen sollte, um diese Idioten damit zu begrüssen. Aber dann fiel ihm ein, dass er damit seine Chance auf Bewilligung seines Antrages nicht erhöhen würde.

Mit einem fürchterlichen heißen Durcheinander von Wut und Angst erfüllt machte er sich auf den Weg zum Raumhafen.


--- SB Mamori, Promenadendeck / Deck 23 (Untere Ebene)

Ohne recht zu wissen wo sie hinwollte, schlenderte Viqi über das Promenadendeck. Als sie sich alle Geschäfte angesehen hatte, überlegte sie ratlos, was sie nun tun sollte. Auf einmal kam ihr die Idee, im Hot Spot noch etwas zu trinken, sehr reizvoll vor.

Qual stieg mit dem singenden und angeheiterten Ulk im Arm aus dem Turbolift und ging mit ihm in die Richtung der Sicherheitswache.

Ein paar Leute sahen ihnen nach und machten sich ein paar Gedanken über das Verhalten, welches Ulk an den Tag, oder besser gesagt an den Abend legte.

"Sei jetzt still", rief Qual Ulk zu Ordnung. "Die Leute schauen schon."

"Lass sie doch", erwiderte Ulk darauf und kicherte. "Ich bin schließlich ein Gesangswunder."

"Das einzige Wunder war bis jetzt, dass du vom Klingonen nicht aufgeschlitzt wurdest, und dass meine Ohren von deinem schrägen Gesang noch nicht abgefallen sind", sagte Qual und erreichte bald die kleine Sicherheitszentrale, die sich auf dem Promenadendeck neben Krems Friseur-Salon befand.

   -- SB Mamori, Sicherheit / Deck 23

Lt. David Cane war nicht im Büro. Dafür saß Crewman Susanne Süß am Tisch des Starbase-Sheriffs.

"Crewman, ich habe eine Person für die Ausnüchterungszelle", sagte Qual zu Susanne.

Ulk bekam große Augen. Was Weibliches kam ihn vor die Linse. "Au fein, SÜSS, Gesellschaft", dachte er, das Susanne ihm in der Zelle Gesellschaft leistete.

'Woher kennen die Kerle alle meinen Nachnamen?' fragte sich Susanne. "Ja, aber nur getrennt von einem Kraftfeld", machte sie ihm keine Hoffnungen und zu Qual, der rangmäßig in der Sicherheit ihr Vorgesetzter war, sagte sie: "Ich werde auf ihn aufpassen, Sir, als wäre es mein Papagei."

Susanne stand auf und ging zusammen mit Qual und Ulk in die hinteren Räumlichkeiten, wo es ein paar Zellen gab.


--- SB Mamori, Gästequartiere

Sie erreichten das Quartier und Suvan bat die Vaughns, ihre Daumenabdrücke scannen zu lassen, damit sie das Quartier öffnen konnten.

"Ensign Lohaun, begleiten Sie die Vaughns, oder soll ich Ihnen ebenfalls Ihr Quartier übergeben?" fragte Suvan Talvert.

Kirah begleitete ihre Eltern in das geräumige Quartier und zeigte ihnen, wo sie was fanden. Sie überließ es Suvan, Lohaun ihr Quartier zu zeigen. "Wollt ihr euch erst frisch machen, bevor wir essen gehen? Ich hatte mir gedacht, es wäre schön an eurem ersten Abend hier euch die Lokalitäten zu zeigen und dann gemütlich einen Happen zu essen", erklärte sie ihren Eltern.

"Das ist eine schöne Idee. Sollen wir S'thani danach mit zu uns nehmen?" fragte Urala und begann ihr Reisegepäck in einen Schrank zu sortieren.

Fragend gab Kirah die Frage ihrer Mutter gedanklich an Suvan weiter. "Wenn sie es möchte gerne", meinte Kirah und sah S´thani fragend an. "Möchtest du nach dem Essen bei Oma und Opa bleiben?" fragte sie ihre Tochter.

Rotarn fragte: "Werden wir auch deine Jagdschiffe sehen?"

"Wenn du möchtest, gerne Vater. Möchtest du sie vor oder nach dem Essen sehen?" fragte Kirah ihren Vater. "Wie lange braucht ihr? Wann sollen wir euch abholen?" fragte Kirah allgemein in den Raum.


--- SB Mamori, Konferenzraum 1701

Jetzt ging es Krem mit den Themen zu durcheinander, und er hob beide Arme: "Ich bitte Sie, meine Damen und Herren." Und wer hatte was von kostenlose Proben gesagt? "Wir können nur ein Thema nach dem anderen abhandeln."

Krem tippte etwas auf sein PADD und schrieb eine Rechnung jeweils für Valerius und Kinoi. "Also gut. Vorschlag. Alle, die dafür sind, dass wir jetzt das Thema Händervereinigung behandeln, heben bitte jetzt ihre Hand."

Krem sah Sheena an. "Sie sind sich sicher, dass Sie nicht heute schon zugreifen wollen?"

Sheena nickte Krem zu. "Ja. Und ja", lächelte sie und hob die Hand.

Desh wiegelte ab, als einer von Krems Gesellen ihm auch so eine Flasche von diesem Was-auch-immer andrehen wollte. "Wegen diesem Thema sind wir doch ursprünglich hierher gekommen", meinte Desh nur.

Oggie war gar nicht bewusst gewesen, dass er Desh eine Flasche 'WAI - Wasch-Auch-Immer' andrehen wollte. Erst als er von Krem zurückgerufen wurde: "Nicht jetzt, Oggie", sah Oggie, dass er vor Desh stand und ein anderes Produkt in den Händen hielt. Er lächelte Desh an und ging zurück.

Deshs Mundwinkel zuckten kurz, als er Oggie nachsah, wie dieser zu Krem zurücktrat. Mit vor der Brust verschränkten Armen lehnte sich Desh in seinem Sitz zurück und wartete ab, was jetzt noch kommen mochte.

Kinoi fragte Krem: "Worin sollen die Aufgaben der Vereinigung bestehen, und wie verteilt sich die Ausführung dieser Aufgaben auf die Mitglieder?"

Valerius stellte den Cremetiegel kräftig auf den Tisch zurück. Das sah den Ferengis wieder mal ähnlich. Zuerst die Sächelchen als Proben zu verteilen und dann gleich dafür zu cashen....

Wenigstens trieb die Vulkanierin das zentrale Thema des Meetings kräftig voran. Im Vergleich zu dem durchaus gutaussehenden Desh benahm sich die liebe Kinoi jedoch direkt männlich in ihrer Art.

Valerius schob seine 'Probe' zu Sheena rüber und sagte zu ihr leise: "Da, so trendy bin ich auch wieder nicht, dass ich dieses WAI unbedingt probieren muss. Riecht zu sehr nach Antifaltencreme."

"Nun, das ist Ihre Entscheidung", sagte Krem zu Sheena, und zu Valerius: "Ferengi haben ein gutes Gehör."

Dann kam Krem endlich zum Thema. "Also gut, zum Thema. Die Händlervereinigung soll alle Interessen der Händler auf der Starbase vertreten. Ein einzelner Händler wird meist von der Stationsführung abgewimmelt, aber eine oder zwei gewählte Personen, die von allen Händlern gewählt wurden, können unsere Anliegen besser durchsetzen. Die Händlervereinigung soll auch gemeinsame Verkaufsveranstaltungen planen, leiten und koordinieren. Wie zum Beispiel die Modenschau, wo viele verschiedene Händler beteiligt wären."

Oggie zupfte an Krems Ärmel und flüsterte ihm ins Ohr.

"Wie, er sitzt in der Ausnüchterungszelle?!" stieß Krem aus, sah nach vorne und kam schnell zum Thema zurück. "Ähm, was halten Sie von der Idee, so eine Händlervereinigung hier auf der Starbase Mamori zu gründen?"


--- SB Mamori, Deck 11

Nachdem das Ta'Una-Trio den Kuppelpark verlassen hatte, setzte es seinen Weg durch die Korridore am hydroponischen und am botanischen Garten vorbei fort. Entweder arbeitete hier niemand mehr oder es ging zur Zeit sehr ruhig zu hier - niemand war in den Gärten zu sehen.

Anschließend wollten sie ihren Rundgang noch mit einem Besuch auf dem Promenadendeck abschließen, als Kimon das 'Hot Spot' entdeckte. Es schien ein ruhiger, kleiner Laden zu sein, in dem sich momentan sehr wenig Kundschaft befand.

Gegessen hatten die drei schon; hungrig war keiner. Doch was sprach dagegen, sich einfach bei einem Mari (oder was immer die Theke zu bieten hatte) hinzusetzen und das Treiben zu genießen?

"Was haltet ihr von einer kleinen Pause da drinnen?" fragte er mehr rethorisch, denn unabhängig von einer Antwort der beiden Frauen setzte er sich bereits in Bewegung.

   -- Lounge "Hot Spot"

Nachdem sich Lecomté die Haare mit dem Kamm zurückgestrichen hatte, den er aus seiner nassen Jacke geholt hatte, trat er hinaus in die Bar.

Vurtuss beobachtete den Kellner aus dem Augenwinkel, da sein Augenmerk neben seiner netten Begleiterin nun auch auf die Fremden gerichtet war. "Komische Typen sind das", dachte er sich so.

Die hübsche Offizierin mit den Kalbsschnitzel winkte mit ihrem Arm, aber Meyer sah sie anscheinend nicht. Aber waren auch schon zwei weitere Aliens reingekommen. Natürlich!

Die beiden saßen an der Bar, deswegen ging Francois schlurfend zum Tisch mit Ginelli. Zu Kreuze kriechen konnte er auch später...

Schließlich fand Meyer, was er gesucht hatte, schnappte sich die Flasche. Er hatte einen Mittelweg gewählt; nicht zu alt, aber auch kein ganz frischer.

Zurück an der Theke schüttete er zunächst den Blutwein in einen Becher, der seinem Geschmack nach robust genug dafür aussah. Einen lockerer Griff in die Kühleinheit unter der Theke brachte schließlich eine weitere Flasche zutage, in der sich laut Beschriftung das gewünschte Ale befand.

Es dauerte nicht lange, bis Meyer den beiden exotischen Gästen ihre Getränke über die Theke schieben konnte. Aus dem Augenwinkel sah er Francois, wie er um die hübsche Kleine herumwuselte. Natürlich, er suchte sich die leichtere Kundschaft aus... "Lasst es euch schmecken", richtete er einige Worte an seine Kundschaft.

"Danke", nickte Krals und nahm einen kräftigen Zug von seinem Ale. Das war gut, das Zeug. War es etwa echt?? In einer Starbase-Lounge? Unwahrscheinlich. Er war auch sehr zufrieden mit Meyer, dass der Zeug so sang- und klanglos rausgerückt hatte, ohne Krals nach seinem Alter zu fragen. Okay, das wäre auch definitiv ein Fehler gewesen. Meyer war offenbar schlau genug, das zu begreifen. Er schien ihn zu respektieren. Nicht schlecht für den Anfang.

"Sie wünschen?" fragte Francois Lecomté Sara und erkannte seine eigene Stimme nicht wieder, so nuschelte er plötzlich.

Vurtuss widmete sich nun kurz voll und ganz dem etwas lädiert aussehenden Kellner. "Eigentlich wollte ich das Angebot von Ihnen annehmen und mir auch so Kinderschnitzel bestellen, aber wenn ich Ihren Zustand so sehe, bekomme ich Bedenken", sprach er den Kellner an.

Überrascht blickte Sara auf. Hatte der Kellner vorhin nicht anders gesprochen? Hatte er sich mittlerweile betrunken? Sie musterte ihn und fand, dass er nicht gut aussah. Weniger im Sinne von grundsätzlich unattraktiv, sonder eher ungesund... "Geht es Ihnen gut?" fragte sie mit einem Anflug von Besorgnis.

Dazu hatte die Wissenschaftlerin reichlich Grund zur Annahme. Wäre sie jetzt Ärztin gewesen, hätte sie sofort den leichten Schlaganfall, den Francois gehabt hatte, diagnostiziert. Sein Mund hing leicht schief auf der linken Seite runter.

Jedoch war der Mund des Franzosen sowieso meistens verdreislich nach unten gezogen, dass man das kaum merkte. Auch war sein Gang schlurfend, da er sein linkes Bein etwas nachzog, aber wie gesagt, war es ein sehr leichter Schlaganfall gewesen und zog nur kleinere Ausfälle und Kräfteverlust der Muskulatur nach sich.

Jedoch wirkte Francois nun eben nicht mehr so agil und arrogant wie üblich, sondern älter und verhärmter, wie er es seiner Gemütsverfassung nach sowieso schon immer gewesen war.

Er spielte wie immer den, der über alle Dinge erhaben war und verneinte: "Kein Grund zu Sorge. Mein, Herr...", wandte er sich an Vurtuss, "war das nicht Ihrer Vorstellung entsprechend? Haben Sie sich nun was ausgesucht?" 'So ein unentschlossener Wicht.' Er zog seinen rechten Mundwinkel zum Generallächeln hoch, aber der linke blieb unten.

Kimon steuerte entschlossen auf einen Tisch zu und ließ sich mit Andschana und Tariki daran nieder.

Ganz in der Nähe schien der Kellner beschäftigt zu sein und Kimon wartete vorerst ab, ob sich dieser von allein um die neu Dazugekommenen kümmern würde.

Sara entging das lose PADD nicht, und vor allem alarmierte sie das völlig schiefe Lächeln. Sie erhob sich und zog Francois den Stuhl neben ihm zurecht. "Setzen Sie sich", sagte sie zwar höflich, aber mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. "Sie gehören auf die Krankenstation." Dann tippte sie auf ihren Kommunikator: "Ginelli an Krankenstation - medizinischer Notfall im Hot Spot", gab sie durch, mit pochendem Herzen.

Es sah nicht nach einem wirklich dramatischen Notfall aus, aber sicher war sicher, sie war schließlich keine Ärtzin. 'Lieber einen Notfall zu viel melden als einen zuwenig', versuchte sie sich selbst zu beruhigen.

   -- SB Mamori, Krankenstation

"Krankenstation an Ginelli. MRT ist unterwegs", meldete Davey Tavington, die Bereitschaft hatte. Das hatte sie zwar oft, aber dafür hatte Doktor Nasmat al Misri als Chirurgin den viel härteren Job. Die junge Ärztin aktivierte ihren Kommunikator: "Krankenstation an Transporterraum. Nottransport. Eine Person ins 'Hot Spot' auf Deck 11."

   -- SB Mamori, "Hot Spot"

Mit einer Notfalltasche rematerialisierte Tavington im "Hot Spot" und blickte nach jemandem, der wie ein Notfall aussah.

Sie entdeckte eine besorgte Wissenschaftlerin neben einem recht bleich aussehenden Zivilisten. "Doktor Davey Tavington", stellte sie sich vor und entnahm der Notfall- tasche einen Tricorder, und diesem wiederum einen Scanner, mit dem sie auf Lecomté losging.

Vurtuss beobachtete alles ganz genau aber achtete sorgfältig darauf, dem Tricorder nicht zu nahe zu kommen - warum auch immer. Der Kellner sah wirklich nicht ganz gesund aus, was er ja auch schon angemerkt hatte.

"Ich bitte Sie", widersprach Francois denn doch, der sich nur kraftlos fühlte, aber nicht so krank wie es die hübsche Wissenschaftlerin meinte. Er konnte aber nichts mehr dagegen tun, dass sie bereits Tavington verständigt hatte, die auch gleich rematerialisierte.

"Sie... Sie dramatisieren hier, Mademoiselle", wagte er zu sagen und hielt sich aufrecht. Francois würde sich doch hier nicht in SEINEM Lokal auf einen Sessel setzen. "Was wollen Sie, Doktor?" nuschelte er. Er sprach gedämpft, um nicht noch mehr Aufsehen zu erregen, was natürlich völlig umsonst war. Denn erstens war das Materialisieren eines Doktors in einem Lokal sowieso schon Aufsehen genug und zweitens war auch klar, was Tavington mit ihrem Scanner von ihm wollte.

Hätte sich der dünne Rassist nicht so in Rage geredet in seinem Versuch, einen Mitkämpfer für seine Apartheitspolitik zu finden, hätte er vielleicht auch keinen Schlaganfall bekommen. Oder vielleicht doch?!

"Oh, Sie können reden, das ist gut", meinte Davey Tavington, während sie den Scan von Lecomté fortsetzte. "Wie fühlen Sie sich? Haben Sie Schmerzen oder Schwindel?" erkundigte sich die Ärztin.

Das mit dem Kinderschnitzel bekam der Franzose nun nur nebenbei mit.

"Ich habe gar keine Schmerzen!" beharrte Francois. Ein bisschen Kopfweh hatte er schon, eigentlich nicht unbeträchtlich, aber das hatte er oft. Vor allem wenn er sich mit Personal abgeben musste, das so gar nicht seinen Vorstellungen entsprach... oder mit Gästen.

Francois strengte sich an, deutlicher zu sprechen, und kaum merklich zog sich sein Mundwinkel von minus 50 Grad zu minus 35 Grad hoch.

Als er sah, wie sein Lokal nun regelrecht gestürmt wurde und außer Meyer, der in einem Schneckentempo bediente, niemand zugegen war, spürte er die Kraft der Verzweiflung und der Geschäftigkeit durch seine Adern fließen. Wenn man ihn nicht eindeutig als Mensch hätte bezeichnen müssen, konnte man durchaus annehmen, seine Großeltern kämen von eben der Welt, die er wohl am meisten verachtete. Unter anderen, die sich gleich daneben reihten.

Zufrieden nahm der minderjährige Andorianer noch ein paar kräftige Schlucke und schlunzte so lässig auf seinem Barhocker herum, dass er zumindest mitbekam, wie 3 neue das "Hot Spot" betraten, drei sehr hochgewachsene Figuren, davon 2 sehr hübsche Frauen. Seine Fühler wandten sich ihnen zuerst zu. Dann stützte er sich mit einem Ellbogen an der Bar ab, hielt das Ale cool in der anderen Hand und saß nun quasi seitlich zur Theke, die Ta'Una im Blick, das kleine Drama um den alten Sack von Kellner völlig ignorierend.

Kratok hingegen hing gebeugt über der Theke, starrte in seinen Blutwein und hatte nicht den geringsten Bock mehr, sich stumpfsinning auf dieser dämlichen Raumstation die Füße platt zu laufen. Was gab es denn endlich mal Action? Was für ein beschissener Auftrag...

Erschrocken verfolgten Tariki und Andschana das Geschehen in ihrer Nähe. Der Kellner, der sich eben noch bereit erklärt hatte, gleich an ihren Tisch zu kommen, wehrte sich nun heftig dagegen, von einem plötzlich aus dem Nichts erschienenen Mediziner untersucht zu werden. Sie hatten nicht wirklich auf Francois geachtet und so war ihnen auch nicht aufgefallen, dass es ihm nicht wirklich gut ging.

Auch Kimon verfolgte die Szenerie aufmerksam, doch auch er konnte sich keinen Reim auf alles machen.

Ebenfalls aus dem Nichts tauchte plötzlich ein nervös wirkender Blonder an ihrem Tisch auf und versuchte krampfhaft, ruhig zu bleiben und vor allem nicht Francois anzustarren. Meyer hatte die Szene um seinen Boss mitbekommen und wurde nun von zwei wichtigen Dingen geplagt. Zum einen hatte Francois ihm immer wieder eingetrichtert, dass es für die Gäste keine Verzögerungen und keine Unannehmlichkeiten geben durfte - wann immer möglich, musste dafür gesorgt werden, dass ein Gast sich exklusiv bedient fühlte. Doch zum zweiten plagten Meyer Gewissensbisse, ob er Francois doch falsch behandelt hatte. War der Eimer kaltes Wasser ein zu großer Schock gewesen? Hätte er gleich einen Arzt rufen müssen?

Und so hatte er sich zunächst zu den drei Ta'Una begeben, um dort eine mögliche Lücke zu schließen. "Was kann ich für Sie tun?" fragte er, während der Blick wieder zu Francois glitt.

Amüsiert folgte Kimon Meyers Blick und wartete geduldig, bis dessen Aufmerksamkeit wieder bei seinen drei Gästen landete. "Wenn ich Sie nicht bei wichtigen Beobachtungen unterbreche, hätten wir gern etwas zu trinken. Mari, wenn es das gibt, oder Ale?"

Die Gäste und Francois im Auge zu behalten und auch noch darüber nachsinnen, ob er die Verantwortung für den Tumult trug, überforderte Meyer ein wenig, und so hatte er lediglich etwas von Ale mitbekommen. "Andorianisches?", fragte er zweifelnd.

"Warum nicht? Dreimal, bitte."

"Sicher doch..."

Meyer blinzelte Tariki irritiert an und überlegte, warum sie ihn so erwartungsvoll ansah. Es dauerte einen sehr langen Moment, bis er begriffen hatte. "Ale! Drei! Natürlich, kommt sofort!", rief er anschließend aus und verschwand so schnell wie möglich hinter die Theke, um sich an die Arbeit zu machen.

Gemütlichen Schrittes näherte sich die Khashtay dem Hot Spot. Als sie in der Türe stand, warf sie einen Blick auf die illustre Geselleschaft. Viqi suchte sich eine ruhige Ecke an der Theke und ließ sich auf dem Barhocker nieder. Neugierig musterte sie den Andoriander und den Klingonen an der Theke, während sie auf den Kellner wartete.


--- SB Mamori, Kinderbetreuung

Die kleine Japanerin, die die Kinder im Hort betreute, sah Crai Dervon, wie er auf den Hort zusteuerte.

Shizuki ging an der Türe und nahm Dervon dort in Empfang. "Hallo, Ensign", begrüßte sie ihn. "Ihre Tochter wird sich freuen, dass sie schon abgeholt wird", meinte sie lächelnd und wies Dervon den Weg in die Ecke, wo B´Elanna spielte.

"Danke, Shizuki", begrüßte Crai Dervon die Betreuerin. "Ich hoffe Sie hatten keinen Kummer mit B'Elanna?" erkundigte er sich nach eventuellen Vorkommnissen.

"Mit so einem Sonnenschein? Nein, es gab keinerlei Probleme", meinte die Asiatin lächelnd. "Sie wird einmal eine Schönheit werden. Eine wilde Schönheit", sagte sie prophezeiend.


--- Minory Prime, Minoras, Raumhafenlandeplatz

Nach der kurzen Werbeunterbrechung sah man Nabo Nabit auf dem Bildschirm. "Hallo! Hier ist Nabo Nabit. Live vom Minoras Raumhafenlandeplatz", begrüßte der Außenreporter überschwenglich die Fernsehzuschauer. "In wenigen Minuten wird hier das Regierungsschiff landen, welches die Starbase Mamori besuchte. Ich werde für Sie versuchen, Senatorin Sirillia Tanaqua vor die Kamera zu bekommen. Aus erster Hand werden wir dann erfahren, was wirklich auf Starbase Mamori passierte. Ich schaue mal in die Runde. Ein paar Sicherheitskräfte laufen auf und drängen ein paar Zuschauer zurück, die die Landung beiwohnen wollen. Ich sehe ein Plakat, auf den steht: 'Ein toter Sarkassianer ist ein guter Sarkassianer'. Nun werden wir auch von den Sicherheitskräften zurückgedrängt. Die Pressefreiheit wird mal wieder mit den Füßen getreten."

"Pfui, buh", riefen ein paar Zuschauer, die hinter eine Absperrung gedrängt wurden.

"Ich sehe am Horizont, dass das Regierungsschiff so langsam hier einschwebt", berichtete Nabo weiter. "Es kommen noch mehr Sicherheitskräfte. So wie es aussieht, wird wohl an der Massenkeilerei auf der Starbase Mamori etwas Wahres dran sein."

Nabo hielte einen Sicherheitsmann auf und fragte ihn: "Sagen Sie mal, warum diese Gewaltanwendung an Presse und Bürgern?"

"Sag mal, bist du blind?" fuhr ihn der Sicherheitsmann an. "Ihr standet direkt auf dem Landeplatz des Regierungsschiffes. Also mach, dass du hinter die Absperrung kommst, oder du wirst vom Regierungsschiff zerquetscht."

"So etwas Unhöffliches", sagte Nabo und schüttelte seinen Kopf. "Jetzt wird man schon geduzt. Was lernt man auf der Sicherheitsakademie? Diese Frage werden wir heute wohl nicht beantwortet bekommen. Bis das Regierungsschiff landet, gebe ich zurück an Tatmura Taktak."


--- Minorytanische Yacht, im Landeanflug auf Minory Prime

"Oha", murmelte Serillia, als sie das Bild auf dem Hauptschirm der Brücke betrachtete, das ihren Landeplatz zeigte. "Da scheint ja etwas los zu sein. Haben Sie ein Empfangskommitee bestellt, Captain?" Der zuckte nur mit den Schultern und schüttelte den Kopf. "Ich doch nicht."

"Sieht so aus als würden Sie noch etwas zu tun bekommen, Herr Ketara", wandte sie sich an den neben ihr stehenden Bodyguard, und anschließend an ihre Protokollchefin: "Vorschläge für ein offizielles Statement, Frau Shahin?"

Ehani Shahin überlegte kurz. "Sie sollten bei der Wahrheit bleiben, Senatorin. Nicht bei der vollen Wahrheit, aber doch bei der Wahrheit. Erzählen Sie über die Themen, die Sie mit den Sarkassianern besprochen haben. Das Ergebnis der Verhandlungen müssen wir ja nicht bekanntgeben. Sagen Sie etwas wie: 'Der Sarkassianische Botschafter hat positiv auf die angeschnittenen Themen reagiert und ich bin guter Hoffnung, dass wir zu einer Einigung kommen werden.' Das hört sich gut an und die Bevölkerung ist beruhigt", erklärte Ehani.

Beim Zuknöpfen der Jacke ging Kalos an den beiden Botschafterinnen vorbei und stellte sich neben die Ausstiegsluke der Yacht. "Machen Sie sich keine Sorgen, Botschafterin Tanaqua", sagte er mit einem breiten Kreuz, das kaum in der Nische, die zur Luke führte, Platz fand. "Ich habe selbst einen Sarkassianer durch so eine Meute schleusen können. Das Beste ist immer 'Kein Kommentar' zu erwidern, denn die seriösen Berichterstatter warten vor dem Botschaftsgebäude oder sind bereits im Presseraum."

Kalos zupfte seine Uniform zurecht und spürte die leichte Erschütterung der Landung. Seine Uniform hatte er zwischendurch wie beim Hinflug abgelegt, jedoch aus vollkommen anderen Gründen. Während seines Besuches auf der Mamori war er kaum dazu gekommen etwas zu essen. Und nun, wenn er durch eine Menger drängelnder Menschen musste, konnte er sich keine hungerbedingte 'Unfreundlichkeit' leisten.


--- Minory Prime, Minoras, Raumhafenlandeplatz

Nabo Nabit blieb im Bild. "Ich höre gerade von der Regie, dass Senator Bushko hier im Raumhafen gesichtet wurde", moderierte Nabo weiter, der nun mit dem Kameramann hinter der Absperrung stand. "Ja, da sehe ich schon Senator Bushko. Ein Befürworter für eine große Militäraktion gegen Sarkass. Erst gestern forderte er im Senat, dass der Militärhaushalt um weitere 10 Prozent aufgestockt wird. Senator Bushko, darf ich Ihnen kurz ein paar Fragen stellen?"

Der Senator lächelte in die Kamera und antwortete: "Aber selbstverständlich dürfen Sie."

"Senator, was halten Sie von den Gerüchten, die in Umlauf gebracht wurden, dass Sarkassianer Auslöser waren für eine Massenschlägerei auf der Starbase Mamori?"

Bushko atmete tief durch und antwortete: "Sollte an den Gerüchten etwas dran sein, dann können nur noch Waffen den Krieg beenden. Ein Volk, das sich nicht mal auf Neutralen Boden friedlich benimmt, kann man nur mit Waffengewalt stoppen. Aber warten wir mal ab, was Senatorin Tanaqua zu berichten hat."

"Man behauptet, dass einer Ihrer Parteifreunde das Gerücht in die Welt gesetzt hat. Stimmt das?" stellte Nabo eine weitere Frage, die noch für Zündstoff sorgen konnte.

"So ein Quatsch", reagierte Bushko etwas angefressen auf diese Frage. "Das hat doch bestimmt mal wieder jemand aus Senatorin Tanaquas Reihen behauptet. Ist mal wieder typisch so kurz vor den Wahlen, dass man seinen Gegner mit Behauptungen schlecht macht."

"Man sagt auch, dass Sie Freunde bei der Rüstungsindustrie haben", bohrte Nabo weiter.

"Seit wann dürfen Politiker keine Freunde mehr haben?" Senator Bushko wandte sich mit diesen Worten von der Kamera ab und signalisierte mit einer Handgeste, nicht mehr gesprächsbereit zu sein.

Ein Bodyguard drängte Nabo unfreundlich ab.

"Ja, danke schön. Das war mein Fuß", bedankte sich Nabo beim Bodyguard, der ihm auf dem Fuß getreten war.
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