Mission 3: Attacke der Freibeuter

Starbase Mamori - Die Chronik
September 2007, Teil 1: Gesamt 169 Züge
Spielzeit: 3. Juli 2380, ca. 17:30 Uhr
Sternzeit 57.507,5

Kapitel 52: Ankunft + Abreise + Einkleide = Liebe


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--- Starbase Mamori, Sarkassianische Botschaft

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Susanne Süße zeigte Kras Antschirch die Stelle am Monitor, wo stand:
> Belästigung am Arbeitsplatz.

Kras fühlte sich durch diesen Fingerzeig der süßen Susanne keineswegs betroffen, denn Belästigung am Arbeitsplatz war für ihn ein nicht existentes Wort. Auf den Kol-Inseln von Sarkass galt nicht so bald etwas als Belästigung. Es war sogar ausgesprochen höflich, seinem Gegenüber ein paar Fleischreste aus den Zähnen zu pulen, wenn man ihm vorgestellt war. Und vorgestellt hatte sich Süß ja bei ihm. So schmiegte er seine tranige Backe nicht wissend an die der Frau und sah ihr auf die Finger. Dann nahm er doch glatt den Finger und fuhr auf das Wort Belästigung.

Antschirch dachte nach, was das zu bedeuten hatte. "Welcher Art sollte die sein? Geruchlich etwa? Sie meinen doch nicht im Ernst, dass humanoide Gase schädigende Wirkung haben können?"

Erschrocken trat er einen Schritt zur Seite und sah Susanne mit ganz anderen Augen an. Er suchte nach Anzeichen, wo eventuelle Giftdrüsen sitzen konnten...

Das war nicht so ganz die Reaktion die Süß von Kras erwartete, aber das Ziel wurde erreicht. Der Kerl nahm Abstand von ihr. Nun ließ sie ihn 'in der Luft zappeln'. Sollte er denken was er wollte. Die junge Crewman fuhr mit dem Erklären des Terminals fort, so als wäre nichts gewesen. "Hier, Sir." Sie zeigte mit dem Zeigefinger auf dem Bildschirm. "Hier können Sie eine Annonce aufgeben." Sie sah in streng an. "Soll ich für Sie eine aufgeben? Es ist heutzutage schwer eine gute und passende Sekretärin zu finden."

Weiterhin an die Seitenwand gedrückt, nickte Kras mehr oder minder begeistert. "Wenn Sie sich damit auskennen, würde ich erfreut sein. Sie wissen wahrscheinlich besser wie man Personal hier anspricht, damit es sofort weiß, was erwartet wird."

Diese Starfleet-Frau schien in vielen Dingen bewandert zu sein, dachte sich Kras. Ihr Männchen hatte sicher eine Menge Spaß mit ihr.


--- SB Mamori, Frachtraum 2

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Die Wissenschaftlerin Sara Ginelli strahlte Vurtuss an.
> "Dann könnt Ihr Euch doch in Ruhe kennen lernen."

Nun war Vurtuss erstaunt. "Wie, Du weißt wie er aussieht bzw. von wem ich rede?" brachte er hervor.

"Was kannst Du mir über diesen Wissenschaftler erzählen? Mit In-Ruhe-kennenlernen wird nichts - jetzt da ich meine Erinnerungen wieder habe, sollte ich bald aufbrechen und zu meinem Volk zurückkehren", fuhr er fort.

   -- SB Mamori, vor Frachtraum 2

Jhirrean'ka'Fhiom, vor kurzem gelandet, hatte sich eine Weile auf der Raumstation umgesehen, hatte das eine oder andere gelesen und hatte schließlich herausgefunden, dass jener Kelvaner Vurtuss, der ihn interessierte, sich in einem Frachtraum aufhielt.

Dieser war leicht zu finden, nur wenig später war er dort. Jhirrean mußte erst an den Wachen vorbei, doch nachdem er sich identifiziert hatte gelang ihm dies.

'Ein Wissenschaftler wird ja sicher wissen, was er da tut', dachte der Crewman bei sich.

   -- SB Mamori, Frachtraum 2

Jhirrean trat auf die beiden zu... blinzelte einige Male, dann erinnerte er sich an die zumindest für Terraner übliche Begrüßungsformel: "Grüßt eure omnipotente Entität von mir."

Vurtuss war überrascht, dass dieses Wesen auf einmal in seinem Sicherheitstrakt so einfach auftauchte.

"Du bist also das faszinierende Wesen, dass den Kontakt zu mir sucht", stellte er fest und erhob sich vom Tisch, um seinen neuen Gast genauer betrachten zu können.

"Leider werden wir nicht viel Zeit haben uns näher kennen zulernen. Wie ich schon gerade erwähnte muss ich zurück zu meinem Volk, und das sobald wie möglich", fuhr er fort.

Sara war nicht minder überrascht und erhob sich ebenfalls, während sie Jhirrean bestaunte und über seine Begrüßung schmunzelte. Schließlich fand sie ihre Sprache wieder. "Hallo, Mr. ... Fhiom? Entschuldigen Sie, ich spreche Ihren Namen vermutlich falsch aus. Ich bin Sara Ginelli, Leiterin der Wissenschaft. Willkommen auf Mamori."

Sie lächelte ihn freundlich an und hielt ihm etwas unsicher die Hand hin.Mit der anderen wies sie auf den Kelvaner. "Das ist Vurtuss", stellte sie ihn vor.

"Khelvanerr interessieren mich." Über die Aussprache seines Namens sah Jhirrean hinweg, zum einen machte es so gut wie keiner richtig, und umgekehrt war er sich auch nie sicher, wie man diese merkwürdig fremden Namen aussprach. "Ssar'ja Hinneji? Fhurtuss? Es ist sehr erfreut für mich."

Er versuchte sich an einem Lächeln, konnte aber den Reflex die Augen mit der Zunge zu reinigen nicht unterdrücken.

Vurtuss ging um seinen neuen Besucher herum und musterte dessen Äußeres intensiv. "Wie wäre es mit einer kleinen Demonstration ihrer Fähigkeit?" fragte er Jhirrean.

'Noch eine Demonstration?' fragte sich Sara unwillkürlich, denn schon allein die Augenreinigung fand sie durchaus irritierend. Sie musste sich richtig um einen neutralen Gesichtsausdruck bemühen. Schließlich wollte sie nicht unhöflich sein - aber sie fand diesen Reflex bei einem so großen, humanoiden Wesen schon fast eklig.

Vurtuss hatte die Augenreinigung sehr wohl aufmerksam beobachtet und ahnte was wohl Sara gerade durch den Kopf ging.

"Sara", bot sie ihren Vornamen als leichter aussprechbare Variante an. "Ich bin ebenfalls sehr erfreut. Nun, das ist großartig, dass Sie sich beide füreinander interessieren - für uns Menschen sind Ihrer beiden Spezies ebenfalls äußerst faszinierend. "

Erneut fand sie keine Gelegenheit, Vurtuss nach seiner Abreise zu fragen, aber das würde sie zweifellos nachholen.

"Wobei Ihre Spezies sich frei auf dieser Station bewegen darf, während ich seit kurzem auf diesen Frachtraum beschränkt bin", warf Vurtuss ein.

Natürlich hätte er die Möglichkeit gehabt sich zu befreien, aber er sah keinen Grund dazu, da er ja in friedlicher Mission hier war und erst vor kurzem die komplette Erinnerung wieder erhalten hatte.

Jhirrean legte den Kopf schief und blinzelte. Zumindest war die Geste die Imitation eines Blinzelns, er klappte kurz beide Nickhäute jeweils übereinander. "Was an Art Demonstration?"

Er roch Spannung in der Luft, nicht nur von der Terranerin, irgendetwas gefiel dem anderen nicht... "Es ist Gefahr von dir aus, weswegen festgesetzt?"


--- SB Mamori Promenadendeck, vor dem Plattenladen "Ramona"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Dann gehen Sie ruhig, schauen Sie sich um. Man muss ja auch sehen,
> was die Konkurrenz so macht, nicht wahr? Aber wenn Sie fertig sind,
> kommen Sie dort hinten vorbei; dann können wir eine Kleinigkeit
> essen gehen oder einen Guten-Abend-Drink zu uns nehmen.
> Versprochen?"
> Einmal mehr strahlte Meyer Francois an, zufrieden mit seiner
> gefundenen Lösung.

"Das ist eine gute Idee", sagte Francois, fragte sich aber, warum Meyer so nett zu ihm war. War es der freie Machmittag gewesen oder das traute Beisammensein beim Billard? Vielleicht sollte er sich doch nicht so sehr mit 'Blondie' vertraut machen, sonst nahm das noch Ausmaße an, die man nicht absehen konnte. Aber dieses neue Gefühl des Beisammenseins mit seinem Untergebenen hob die Existenz von Francois doch eine Stufe höher als das normale Umfeld, das er bis jetzt nach Ende seiner Arbeit gehabt hatte. Da waren nur immer seine Flaschen um ihn gewesen. Obwohl, in weiterem Sinne...

"Haben Sie noch viel Spaß... und vielleicht sehen Sie sich nach einer netten Musikuntermalung für das 'Hot Spot' um, Meyer. Bis später!" verabschiedete er sich fröhlich von ihm und trollte sich dann über die Promenade.

Sein Weg führte Francois Lecomté am Friseurladen vorbei, der noch immer geschlossen schien, und an einem Kleidergeschäft. Sollte er sich einen Maßanzug anpassen lassen? Interessiert sah er die Auslage an.


--- SB Mamori Promenadendeck, Boutique "Fashion"

Während Desh noch auf eine Antwort seiner neuen Kundschaft wartete stand schon wieder jemand vor seinem Schaufenster. Desh nickte Francois freundlich zu und lud ihn mit einer Handbewegung ein, in den Laden zu kommen.

Suvan Talvert nutzte die Ablenkung Pha Kwa Swadeshs um seine Frau zu fragen: "Was suchen wir denn für unseren Selath-Welpen, meine Gefährtin?" Die Frage des Bajoraners hatte ihn tatsächlich etwas überfordert.

Kirah sah Suvan an, als sähe sie ihn heute zum ersten Mal. Seine geschwollenen Worte ließen Kirah an seinem Verstand zweifeln. "Geht's dir gut?" fragte sie ihn daher. "Ich würde sagen, wir suchen etwas Feines, etwas Besonderes für sie. Ihre alltäglichen Klamotten können wir genauso gut replizieren", meinte sie.

"Ja natürlich, wieso fragst du?" fragte Suvan irritiert. "Ich habe mit dir und S'thani einen freien Abend, ich fühle mich richtig gut!" lächelte er seine Frau an.

'Gefährtin' war ein Wort, das unter Vulkaniern intim war, man redete so Freundinnen und Ehefrauen an... bzw. die Pon Farr-Partner. Zu ihrem Vorschlag meinte er: "Das stimmt... was nehmen wir? Ein Kleid? Ein Kostüm? Einen Einteiler?" Suchend blickte Talvert sich nach solchen Exponaten um.

S'thani zog derweil an einem Badeanzug, um ihn vom Ständer zu kriegen.

"Je nachdem wie teuer es ist, könnten wir ja über einen Einteiler und ein Kleid nachdenken", meinte Kirah. "Obwohl S'thani schon entschieden hat, was sie will", meinte Kirah lachend. "S'thani, du hast doch schon einen Badeanzug. Wir wollen dir hier was Schickes holen", meinte sie zu ihrer Tochter und linste währenddessen in die Ecke mit den Abendkleidern rüber.

"Du bist Lieutenant Colonel, ich bin Lieutenant Commander. Wir sollten uns mit Leichtigkeit Kleider für ein Mädchen leisten können, das fast noch in meinen Socken passt", lachte Suvan.

Er folgte Vaughns Blick und begann sich seine Frau in einem davon vorzustellen. Verträumt seufzend flüsterte Suvan Talvert in Kirahs Ohr: "Du wirst darin wundervoll und unwiderstehlich aussehen." Er küsste sie sanft.

S'thani drehte sich zu ihren Eltern um und meinte: "Swimm'n, Mommi! Swimm'n is schick!" Das Mädchen lachte übermütig.

Suvan grinste amüsiert und zog ein Jeans-Kleid und ein Sweatshirt aus der Auslage. Er hielt beide Teile voreinander und zeigte sie seiner Tochter. "Möchtest du dies nicht einmal anprobieren, S'thani? Komm bitte her."

"Ich wußte gar nicht, dass du so große Füsse hast", meinte Kirah leise kichernd.

Schmollend trat S'thani näher, den Badeanzug hinter sich herziehend. "Wenn du die Sachen brav anprobierst, darfst du zum Schluss den Badeanzug anprobieren. Na, wie hört sich das an?" fragte Kirah ihre Tochter. Sie und Suvan geleiteten ihre Tochter zu den Umkleidekabinen.

Mit Beachtung von Kirah Vaughns stärker beanspruchtem Rücken begleitete Suvan ihre gemeinsame Tochter in die Umkleidekabine. Er half ihr aus dem Einteiler, den sie an hatte, und zog ihr das Sweatshirt über den Kopf und das Kleid an.

"Du siehst wunderschön aus, mein süßes Mädchen!" meinte Talvert verliebt zu S'thani. Er nahm sie bei der Hand und führte sie aus der Kabine.

Fröhlich tanzte die kleine Vaughn um ihre Mutter herum und präsentierte ihr die Kleiderauswahl.

Wieder in ihren deutlich unauffälligeren Rock und die kleine weiße Bluse gekleidet erschien Shania aus der Kabine. Ohne Umschweife strebte sie zum Verkaufstresen und bestätigte die Rechnung per Daumenabdruck. Dann griff sie nach der Tüte mit dem Kleid. "Vielen Dank. Sie sind sehr nett. Auf Wiedersehen", verabschiedete sie sich verlegen von Desh und verließ rasch den Laden.

Von ihrer Umgebung nahm sie kaum etwas wahr. Stattdessen las sie erneut das PADD. 'Hot Spot', Deck 11. Das klang ja äußerst viel versprechend. Aufgeregt wartete sie auf den Turbolift.

Francois sah sich um... nein, er war gemeint. Tja, vielleicht war es wirklich eine gute Idee. Vergnügt trat Francois in den Laden ein und sah sich die bunten Kleider an den Stangen an. Ein junges Ding ging rasch vorüber.

Den Verkäufer, der der Mann wohl war, fragte er: "Stellen Sie auch Maßanfertigungen her?"

Er sah sich die Kleidung an, die der Schneider trug an, um davon auf dessen Fingerfertigkeit zu schließen.

"Selbstverständlich tue ich das. Ich habe replizierte Maßanfertigungen und Maßanfertigungen von Hand im Angebot. Was suchen Sie denn genau, mein Herr?" fragte Desh.

Prüfend nahm Francois einen Ärmel eines Kleides und zwirbelte den Stoff zwischen den Fingern. "Eine Anfertigung von Hand... das wäre etwas Besonderes. Einen Zweiteiler samt Hemd, genau das wäre es was ich gerne hätte. Haben Sie einen Musterkatalog zum Auswählen oder fertige Anzüge?"

Neugierig streckte sich der Franzose etwas länger, um auch die hinteren Ständer sehen zu können.

Das Ehepaar mit dem kleinen Kind blieb ihm vom Hals und er achtete darauf, dass das Mädchen nicht zu nahe kam.

Desh bemerkte Francois' Abneigung gegen das kleine Mädchen und nur ein leichtes Zucken um seine Augen herum verriet seine Einstellung dazu. "Ich habe hier hinten einige Exemplare, die ich Ihnen in jeder gewünschten Größe und in jedem Stoff anfertigen kann. Und sollten Ihnen diese Muster nicht zusagen, habe ich eine grosse Datenbank mit weiteren Mustern", erklärte Desh und zeigte Francois eines der Terminals.

"Danke." Der Franzose ging weiter und sah sich die ausgestellte Ware an. Aber ein gewünschtes Exemplar war nicht dabei. Der Stoff war entweder zu schwer oder zu kratzig oder zu bunt. Francois wollte nicht wie ein Kakadu aussehen, ihm schwebte ein dunkelblauer Stoff mit noch blaueren Streifen vor. Deswegen trat er dann an das Terminal und ging die Liste durch. Dort fand er dann das Gesuchte.

"Haben Sie eine Stoffprobe zum Fühlen hier? Sie verstehen, dass ich keinen Stoff ordern kann, wenn ich nicht weiß, wie sich das Material dann anfühlen wird", erklärte Francois pikiert.

Desh trat näher und sah sich das Muster an. "Welchen Stoff hätten Sie denn gerne? Ich kann Ihnen jeden Stoff in diesem Muster herstellen. Kommen Sie, ich habe diverse Stoffproben da, die ich später in diesem Muster besorgen könnte", erklärte Desh und hielt Francois am Tresen ein Buch mit Stoffproben in allen möglichen Farben hin.

Kirahs Augen bekamen einen verträumten Ausdruck, als sie S'thani in den neuen Kleidern sah. "Du siehst wunderhübsch aus", meinte Kirah und schloss S'thani in die Arme. "Gefällt es dir?" fragte sie ihre Tochter.

S'thanis kleine Brust schwoll sichtbar an. Dankbar über das Kompliment ihrer Mutter leuchteten ihre Augen, als sie kichernd nickte. Sie legte ihre kleinen Ärmchen um Kirahs Hals und schmiegte sich innig an ihre Mommi.

Suvan betrachtete die beiden Idronianerinnen und lächelte verliebt. Beide sahen einfach zu süß zusammen aus. Der Halbvulkanier legte eine Hand auf die Schulter seiner Frau, die andere auf den Rücken seiner Tochter und blickte sich nach den Einteilern um. 'Vielleicht etwas mit Ralley-Streifen', überlegte Suvan Talvert albern. 'S'thani ist unbestritten das Runabout unter den Kleinkindern.'

"Hier, diesen dunkelblauen mit den schmalen Streifen", entgegnete Francois und trat an den Tresen. Dem Kind wich er weitgehend aus, das nun zu der Kabine unterwegs war wie ein Wirbelwind. "Welcher ist es?" sah er sich das Buch genauer an.

"Jeden, den sie wollen. Dieses Muster", Desh deutete auf das blaue Muster, " kann ich Ihnen auf jedem Stoffe besorgen. Ob Seide, Baumwolle oder Leinen. Der Stoff, den Sie aussuchen, wird Ihr Muster bekommen", erklärte Desh und hoffte der Mann hätte nun verstanden, was er ihm klarzumachen versuchte.

Francois tappte nun mir seinem Finger über jedes der Stoffmuster und fand eines davon wirklich sehr angenehm und doch nicht zu dünn. "Dann wähle ich diese Stoffsorte. Wie messen Sie mir den Anzug an? Mit Maßband oder mittels Laserabtastung?" Suchend gingen seine Blicke zu einem Ständer, an dem Krawatten hingen.

"Mit Laserabtastung. Wenn Sie mir folgen wollen", forderte Desh Francois auf und führte ihn zu besagter Apparatur. "Wenn Sie sich bitte von Hemd und Hose befreien könnten, damit die Maschine Ihre Maße nehmen kann", forderte er Francois auf und deutete auf eine Sichtblende, von der aus der Franzose direkt in die blickdichte Maschine gehen konnte.

"Aus welchem Stoff soll denn ihr Hemd sein? Und welche Farbe möchten Sie?"fragte er, während er die nötigen Einstellungen am Terminal vornahm.

Francois tat wie geheißen und ließ sich abtasten. Beim Stoff für das Hemd kam man bald auf ein Gemisch von Polyester und Baumwolle überein. "Mit einem leicht rosa Unterton bitte. Ich komme dann zur Abholung, wenn es fertig ist. Senden Sie mir bitte eine Nachricht, wenn es soweit ist. Auf Wiedersehen!" Stacksig schritt er hinaus.

Verwundert schaute Desh dem kleinen Franzosen hinterher, bevor er dessen Maße in den Replikator eingab und sich die Schnittvorlagen replizierte. Heute war das Geschäft richtig gut gelaufen, und so ging Desh gut gelaunt in sein Atelier, um mit Francois' Anzug anzufangen.

Kirah flüsterte S'thani ins Ohr: "Das war der erste Teil zum neuen Badeanzug." Nachdem Kirah sich wieder aufgerichtet hatte ging sie mit S'thani zu den Einteilern. Relativ zielsicher suchte sie einen raus, der mit lauter bunten Klecksen bedruckt war. "Gefällt der dir?" fragte sie ihre Tochter.

S'thani Vaughn betrachtete den eleganten und bequem aussehenden Einteiler. Die Kleckse liefen auseinander und waren unterschiedlich groß, einer bedeckte sogar den ganzen rechten Oberschenkel. "Probieren, Mommi!" quietschte sie fröhlich und wollte den Overall anprobieren. Das Umziehen machte ihr richtig Spass.

"Freut mich, dass er dir gefällt. Ab in die Kabine mit dir", forderte Kirah ihre Tochter auf half ihr das Kleid und den Pullover aus- und den Einteiler anzuziehen. Als sie fertig waren meinte sie: "Los, zeig dich Daddy."

S'thani gab Kirah noch einen Schmatzer auf die Wange und flitzte aus der Kabine. Vor Suvan drehte sie sich so schnell und so lange sie konnte, damit ihr Daddy sie auch von allen Seiten gut sehen konnte. Schließlich wurde das Mädchen immer langsamer und taumelte nach links, und dann wieder nach rechts.

Suvan Talvert nahm seine Tochter hoch und drückte ihr Gesicht an seine Schulter. Wenn sie nichts sehen konnte, konnte auch die Welt um sie herum nicht verschwimmen. Er streichelte ihren Rücken und erklärte ihr: "Du siehst wunderschön aus, S'thani. Du bist eine richtige kleine Dame."

Leise stöhnend schmiegte sich die Halbidronianerin an ihren Vater.

Während S'thani ihrem Vater den Einteiler vorführte, verschwand Kirah mit einer Hand voll Kleider in einer anderen Umkleidekabine.

Schließlich betrachtete sie sich im Spiegel. Sie trug ein mintgrünes langes Kleid, mit V-Ausschnitt und geflochtenen Trägern. Dieses Kleid hatte den Schlitz nicht an einem Bein entlang, sondern hinten in der Mitte. Schließlich verließ Kirah die Kabine wieder und grinste ihre beiden Schätze an.

"Schau mal, Süße, Mommi hat sich auch etwas heraus gesucht", flüsterte Suvan seiner Tochter zu und erwiderte Kirahs Grinsen.

"Ohhh...", machte S'thani bewundernd.

Kirah sah in dem Kleid umwerfend aus, der Ausschnitt war großzügig, und der Rockschlitz am Po lud Talverts Blicke ebenfalls zum Verweilen ein. 'Hmmm, leichter Zugriff', stellte er fest und teilte diesen Gedanken seiner Frau mit. Suvan Talvert setzte das Mädchen ab und schlug ihr vor: "Magst du dir noch einen Badeanzug aussuchen?"

Sie hörte ihrem Vater schon gar nicht mehr richtig zu sondern flitzte wieder zu den Bademoden in ihrer Größe.

Bei Suvans 'Zugriff'-Gedanken ergrünte Kirah doch leicht, obwohl er sie mit solchen Gedanken eigentlich nicht mehr überraschen sollte.

Commander Talvert ging zur heißen Marine und nahm sie in den Arm. 'Ich muss doch wissen, wie sich das Kleid anfühlt', lachte er. Eng kuschelte sich der Halbvulkanier an die Idronianerin, küsste sanft ihren Mund.

'Und, fühlt es sich gut an?' fragte Kirah Suvan, während sie sich in seine Arme schmiegte und den Kuss genoss. 'Ich glaube, S'thani hat heute abend einen Termin mit Lohaun', fügte sie hinzu und grinste.

'Ja, das glaube ich auch', lachte Suvan und umarmte Kirah noch inniger. Nicht ganz unabsichtlich drückte der Schritt des Halbvulkaniers in den Schoß der Idronianerin. Er küsste sie glatt noch einmal und antwortete: 'Wunderschön fühlt es sich an... nur noch übertroffen von deiner nackten Haut!'

'Mhhh, mehr', meinte Kirah nur dazu.

S'thani indes räumte die Auslage ab und stapfte mit nicht weniger als 6 Schwimmbodys zurück zu ihren Eltern.

Als Kirah ihre Tochter mit all den Badeanzügen sah musste sie lachen. "Du kannst sie gerne anprobieren, S'thani, aber gekauft wird nur einer", ermahnte Kirah ihre Tochter.

Sanft machte Kirah sich von Suvan los und zog sich in der Umkleide wieder ihre Uniform an. Das probierte Kleid trug sie über dem Arm.

Während Kirah Vaughn sich umzog drückte Suvan Talvert auf den Kommunikator in seinem Brustabzeichen. "Lieutenant Commander Talvert an Parri Lohaun. Können Sie uns im 'FASHION' auf dem Promenadendeck treffen?" fragte der Halbvulkanier.

S'thani schmiss die Schwimmanzüge auf den Boden und guckte sich noch mal genau die Farben an. Sie sortierte zwei Anzüge aus und schleifte die nächsten vier Favoriten in eine Umkleide.

Als sich S'thani schließlich für ein Modell entschieden hatte wurden die Sachen inklusive Kirahs neuem Kleid rasch abgerechnet und verpackt.

Vor dem 'Fashion' trafen sie auf Parri Lohaun, die sich rasch und ohne Komplikationen S'thanis annahm, so dass Kirah und Suvan, grinsend wie zwei Kinder am Weihnachtsabend, bepackt mit den Tüten in Richtung Quartier gingen.


--- SB Mamori, Deck 11

Mit pochendem Herzen trat Shania aus dem Lift und ging auf die schöne Tür des "Hot Spot" zu. Noch schöner und vor allem viel einladender wäre die Tür in offenem Zustand gewesen.

Shania brauchte eine Weile, bis sie wirklich realisierte, dass das 'Hot Spot' geschlossen hatte. Fassungslos stand sie davor. Hatte Matti Sola sie abschieben wollen? Ärgern?

Erneut starrte sie auf seine Nachricht. Wie konnte sie ihn nochmal kontaktieren? Denn das würde sie versuchen, so viel war sicher. SO kam er ihr nicht davon. Auf keinen Fall!


--- SB Mamori Promenadendeck, Plattenladen "Ramona"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Hallo, herzlich willkommen", begrüsste Sheena die drei Ta'Una,
> die gestern im 'Hot Spot' dabei gewesen waren. "Schön, dass ihr
> kommt."

Andschana, die Sheena als erstes erblickte, war erneut von der exotischen Erscheinung fasziniert. Es war nicht nur die ungewöhnliche Haarfarbe, es war nicht nur die seltsam anmutende Kleidung - nein, es war all das zusammen mit der Persönlichkeit, die darunter steckte. Sheena machte den Eindruck, kein Wort sagen zu müssen, um in einen Raum voller Leute Aufmerksamkeit zu erregen.

Andschana lächelte breit, als sie sich dafür entschied, "Hallo! Eine schöne Feier." zu antworten. Ihr fiel noch mehr ein, doch Sheena machte den Eindruck, bereits wieder auf dem Sprung zu sein und so blieb sie bei der kurzen Antwort.

"Oh Danke! Viel Vergnüngen!" strahlte Sheena Andschana hinterher, dann hörte sie Chanvis Keyboardspiel zu. Ihr Lächeln vertiefte sich. Die war gut, die junge blaue Frau, tatsächlich!

Da musste sie nicht lange überlegen. Im Ramona war die Musik laut genug - mehr wäre zuviel. Aber außerhalb des Geschäftes hörte man das eigentliche Lied viel zu wenig - und fast nur Chanvis neue Stimme. Also setzte Sheena sich hinter das andere Keyboard und spielte die zugrunde liegenden Harmonien und die Hauptstimme. Kurz warf sie der Andorianerin ein begeistertes Lächeln zu, dann konzentrierte sie sich auf ihre musikalische Darbietung. Sie ergänzten sich tatsächlich hervorragend. Und nun gab es sowohl drinnen als auch draußen etwas Klangvolles zu hören.

Kimon hingegen kümmerte sich darum, dass Tariki dort blieb, wo sie gerade war. Sie mochte große Ansammlungen nicht unbedingt und ihm war klar, dass es ihr hier entschieden zu quirlig zuging. Und dennoch würde sein bestimmt um ihre Schultern gelegter Arm sie daran hindern, sich unauffällig zurückzuziehen. Er zog sie zu einem Regal. Dessen Inhalt - verschiedene Instrumente und Abspielgeräte - interessierte ihn wenig, aber hier war es ein wenig ruhiger.

In diesem Moment durchdrang Ras Äußerung über seine Entdeckung die sich unterhaltende Menge und Kimon wandte sich in die Richtung, ohne speziell sich angesprochen zu fühlen.

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Bei Bhang fiel endlich der Groschen. Ra musste Kimon entdeckt haben.
> Wahrscheinlich konnte der vergessliche Caitianer sich nur an Kimon
> erinnern, weil er ihn wieder von einen Baum aus beobachtete.
> Bhang verkniff sich den Kommentar darüber.
> Noch unschlüssig was sie tun sollten riet er seinem Freund, Kimon
> erst einmal weiter zu beobachten.

Meinte der Stubentiger etwa wirklich ihn? Hm... Zumindest machte es den Anschein. Aber sicher war Kimon sich nicht. Deshalb blieb er, wo er war und hörte stattdessen dem spontanen Zusammenspiel von Sheena und Chanvi zu. Es gefiel ihm und vor allem faszinierte Kimon, wie die beiden so unterschiedlichen Frauen doch einen gemeinsamen Rhythmus fanden.

"Wuuuuhuuuuuuuu!!!" jubelte Chanvi Paerha, als sie hörte wie Sheena Machho mit einstieg. Eine Weile verfolgte die Andorianerin, wie die Trill die Melodie spielte und damit das Lied trug. Die Krankenschwester fing an zu improvisieren, baute Triple ein und änderte alle paar Takte die Intervalle. Es klang ausgelassen, verrückt, aber zu keinem Zeitpunkt disharmonisch.

Vasu wühlte sich durch die Angebote und fühlte sich wie in Memory Alpha. Es waren zwar schöne Sachen dabei, doch warum sollte er sie kaufen, wenn die Datenbank doch alles enthielt. Jedenfalls alles, was es in der Föderation gab, die Musik dieser neuen Kulturen musste erst erfasst und ihr hinzugefügt werden. Aber das war nur eine Frage der Zeit. Er schreckte auf, als plötzlich Musik erschalte. Für ihn war sie zu laut, erst jedoch hörte er ihr noch zu, dann zog er sich aus dem Geschäft zurück um dort die Ruhe zu genießen. Beim Luftholen überlegte er, ob er sich jetzt schon den neuen Botschaftern zu wenden sollte. Warum eigentlich nicht.

Eigentlich wollte sich Floyd noch weiter über Musik unterhalten, aber die erneute Beschallung von Außen erschwerte jede Kommunikation. Lauter als normal und Kerrig zugeneigt erwiderte der Trill auf den Ausspruch über bajoranische Musik. "Stimmt, aber als Atheist reduziere ich Worte auf den Klang. Du wolltest, das letzte mal doch was Härteres ohne Kannibalismus. Wie wäre es da mit "The Axis of Justice". Gebrüll, Lärm, Melodie, eine Botschaft und die besten sechs Musiker aus sieben Spezies.", pries er an. "Musik mit Message. Was will man mehr?"

"Es gibt keine Atheisten", erklärte Saghi überzeugt. "Jeder Mensch hat Hoffnung. Und wenn es die Hoffnung auf einen raschen Tod ist." Die Halbklingonin setzte sich einen altmodischen Kopfhörer auf, um sich vor der starken Klangkulisse zu schützen, und rief ein Beispiel der empfohlenen Band auf. "Geil... das mag ich!" meinte Kerrig Saghi und begann zu leicht zu bangen. "Ich kaufe das jüngste Album von ihnen." teilte sie Floyd Machho mit.

Zielsicher griff Floyd ins Regal. "Das wäre dann 'Dakhur'. Knapp unter 50 Jahren alt, also noch ein Jung-Timer. Die Band ist mittlerweile leider verstorben." Wieder präsentierte er die Langspielplatte vor Kerrig. Da kein Preis auf den Waren war, konnte man alles verhandeln, aber nur so weit wie es der Trill zuließ. Für fast alle Alben kannte er den ungefähren Preis und die ganz alten Sammlerstücke lagen eh hinten im Tresor. "Also wie viel möchtest du dafür ausgeben?", fragte der Trill mit einem Lächeln.

"Keine Ahnung, seit ich in der Sternenflotte bin..." überlegte Saghi. Sie grübelte einen Moment. "Auf Bajor hätten meine Eltern ihnen gar nichts angeboten... nichts Lebenswichtiges wäre eine LP wert gewesen. Auf Q'onos würde ich ihnen... zwei Streifen Latinum geben. Ist das ein Angebot?" fragte die Pilotin.

Der Trill nickte. "Da Heute Eröffnung ist und ich so ein netter Kerl bin, überlasse ich dir das Stück für eineinhalb Streifen Latinum.", sagte er zwinkernd. Sein Gegenüber hatte keine Ahnung von den Preisen, so dass es auf dem Gewissen des Trills lasten würde, wenn er Kerrig 'ausnehmen' würde. "Soll ich die Scheibe erst einmal zurücklegen, damit du noch ein bisschen mit freien Händen stöbern kannst? Gleich gibt es wieder ne Demonstration meines musikalischen Könnens und danach ändere ich die Hintergrundmusik. Vielleicht inspiriert dich das noch etwas zu einem weiteren Ein-" Noch bevor Floyd seinen Satz beenden konnte wurde er angerempelt und mit einer Frage aus seinem Gespräch gerissen. "Meister!", wurde er von einem Halbstarken angesprochen. "Wie heißt denn die Band die grade läuft?" Missmutig hörte er der 'Hintergrundmusik’ zu. Nach wenigen Sekunden kam eine knappe und endgültig klingende Antwort. "Foyer des Arts. Albumtitel ist 'Kleingeist'. Lied heißt genauso." Das 'Aja, danke.' des jungen Mannes ging im Tumult und Floyds Desinteresse unter. Nach der Unterbrechung drehte Floyd sich wieder fragend zu Kerrig. "Also, einpacken oder erst einmal zurücklegen?"

"Ja, das ist mir recht. Legen sie mir den Tonträger zurück, ich melde mich dann wieder bei ihnen, wenn ich mich umgesehen habe." stimmte Saghi zu. Typisch forsch klingonisch drückte sie Floyd Machho die Scheibe in die Hand.

Floyd lächelte, drückte sich durch die Menge und schwang seinen Oberkörper über den Tresen. So überhängend verstaute er das Musikspeichermedium unter der Kasse und schwang sich mit Einsatz seiner Beine zurück. Vor dem Laden standen immer noch die Instrumente.

Sheena war begeistert. Chanvi war gut! Sie wollte sie definitiv als Bandmitglied gewinnen. Aber vorerst machte der volle Laden sie doch ein wenig nervös. Sie hatte Floyd versprochen, dass die Musik nur zwischendurch zum Leute anlocken dienen sollte - und nicht vom Verkaufen abhalten. Und er konnte definitiv nicht alle allein bedienen.

Daher erhob sie sich rasch vom Keyboard, sobald das Lied geendet hatte. "Das war fantastisch", strahlte sie Chanvi an und klopfte ihr auf den Oberarm. "Aber sie mir nicht böse, ich muss noch ein bisschen mithelfen da drin. Aber wir müssen das unbedingt bald wiederholen! Du bist große Klasse!"

"Vielen Dank!" strahlte Chanvi ein Lächeln zurück. Ihre Wangen wurden dunkel- blau, da sie das Lob etwas verlegen machte. "Du bist aber auch ne Ladung Warp-Plasma." gab Paerha zurück. Sie nahm sich ihren Cocktail und musterte die Auslagen. 'Interpreten A bis Z... Rock von 2350 bis 2370.' las sie. Sie ver- suchte sich genau an Geschichte der Sternenflotte zu erinnern. Sie meinte zu wissen, dass einige Musiker dieser Zeit das Massaker auf Narendra III und den Verlust der Enterprise-C unter Captain Garrett vertont hatten.

Sheena lachte fröhlich auf. Eine Ladung Warp-Plasma! Ein originelles Kompliment! Zufrieden kehrte sie in den Laden zurück und musterte das Publikum. Die Ta'Una fielen ihr zuerst ins Auge. "Na, sucht ihr etwas Bestimmtes? Kann ich helfen?" fragte sie die Person die ihr am nächsten stand - es war Tariki.

Tariki war damit beschäftigt, nicht von den Eindrücken überfordert zu sein, so dass sie nur verzögert auf Sheena reagierte. Sie lächelte die auffällig gestylte Frau an. "Nein... ich glaube nicht, dass es hier etwas für mich gibt. Es ist... sehr exotisch hier. Aber Sie haben gut gespielt." Kimon spürte den festen Griff Tarikis um seine Hand - ein deutlicher Hinweis auf ihre Nervosität. "Habt ihr so etwas öfter vor? Live-Auftritte, meine ich. Das könnte ich mir hier gut vorstellen.", fragte er Sheena.

"Danke", lächelte Sheena und wollte gerade Tariki Vorschläge machen, als Kimon sich einschaltete. "Oh, das hoffe ich doch", wandte sie sich ihm zu, "Ich würde gern eine Mamori-Band gründen. Dann könnten wir mehr oder weniger regelmäßig Konzerte veranstalten. Und gelegentlich natürlich auch mal andere Bands einladen. - Spielt Ihr denn Instrumente? Was für Musik hört man denn so in Eurer Heimat?" fragte sie gleich neugierig die Ta'Una weiter.

"Die Frage verrät mir, dass es außerhalb Ta'Unas keine Musik von dort gibt.", stellte Kimon fest und machte keinen überraschten Eindruck. "Es gibt dort eigentlich keine Musikaufzeichnungen, da wir davon überzeugt sind, dass aufgezeichneter Musik etwas fehlt. Man mag es die Seele nennen. Deshalb stammen die einzigen Aufzeichnungen von Außenweltlern, zumeist von Ethnologen, die Ta'Una besuchten." "Wir haben zwar professionelle Musiker und Sänger, doch ihr Repertoire umfasst die Musikstile, die mit vorhandenen Instrumenten verwirklicht werden können.", fuhr Tariki fort. Sie deutete auf das Keyboard, das Chanvi eben noch benutzt hatte: "Solche Instrumente sind demnach nicht bekannt. Und ich muss gestehen, dass mir der Klang teils nicht sehr gefallen hat." Sie lächelte entschuldigend. "Aber ich muss auch noch hinzufügen, dass dies ein laienhafter Eindruck ist - ich beherrsche selbst kein Instrument und ich bezweifle, dass ich eine talentierte Sängerin bin. Es reicht für den Hausgebrauch."

Sheena schmunzelte verständnisvoll. "Oh, schon gut, es gibt kein 'laienhaftes' Urteil - nur verschiedene Geschmäcker. Viele Leute mögen zum Beispiel generell keine elektronischen Klänge, so wie die des Keyboards. - Das erklärt, wieso ich noch nie... Ta'Unische? Sagt man so? ... Also Musik von Ta'Una gehört habe. Vielleicht könnten wir mal Profis aus Ihrer Heimat einladen, für ein Live-Konzert? Darf ich fragen welche Instrumente bei Ihnen üblich sind? Sind es Saiteninstrumente? Blasinstrumente? Sehen Sie hier vielleicht etwas Ähnliches?" Sie deutete auf die Vitrine. "Vielleicht finden wir dann etwas, das nicht von Ta'Una ist und Ihnen trotzdem gefällt."

Auf ihrem Weg übers Promenadendeck blieb Ehani vor dem Plattenladen stehen, der wohl gerade Eröffnung feierte. Unter den Leuten entdeckte sie auch Kimon.

Tariki folgte dem Fingerzeig Sheenas und musterte die darin ausgestellten Instrumente. "Es gibt eine Vielzahl an Instrumenten auf Ta'Una, bestimmt sind ähnliche dabei.", setzte Kimon an, "Ich bin mir sicher, schon irdische gesehen zu haben, die einigen nicht unähnlich waren und ich bin..." In diesem Moment fiel sein Blick auf jemanden vor der Tür. Sie war gerade angekommen, stand am Rand der Menge und blickte zu ihm herüber - Ehani. "Ahm... Ich muß kurz jemanden begrüßen. Schau Dir die Instrumente doch mit Andschana an, bis ich zurück bin. Andschana?" Es bedurfte nur eines Blickes, damit Andschana verstand. Sie legte den Tonträger aus der Hand, den sie sich bis gerade angesehen hatte und stellte sich zu Tariki. "Ich bin mir sicher, dass die Funktionsweise die gleiche ist und nur die Form variiert. Wir haben beispielsweise die Kamaren, ein Saiteninstrument mit einundzwanzig Saiten. Wenn ich nicht falsch liege, könnte sie einer Zither sehr ähnlich sein.", fuhr Tariki fort.

Sheena nickte. "Ja, das könnte sein. Die meisten Kulturen haben mehr oder weniger ähnliche Arten von Instrumenten." Kurz blickte sie irritiert Kimon nach, der mitten im Satz etwas Besseres zu tun hatte. Dann wandte sie sich wieder lächelnd Tariki und Andschana zu. "Mögen Sie denn die Musik von diesem Instrument? Was sind denn Ihre Lieblingsinstrumente?"

"Kamaren sind für eher ruhigere Musik geeignet; sie hat einen sehr schönen Klang. Aber oft wird sie eingesetzt für die Musik hoher Festtage. Aber jene Musik..." Tariki beugte sich ein Stückchen nach vorn und setzte in verschwörerischem Tonfall fort: "...ist furchtbar langweilig. Zu schwer, zum einschlafen gut geeignet. Da ziehe ich die unmelodischen Gesänge und das Getrommel einer Mondfestnacht vor. " Sie kehrte zu ihrer normalen Stimme zurück. "Es gibt eher bestimmte Stücke, die ich mag, da ist das Genre zweitrangig. Es braucht Hingabe, Leidenschaft, Harmonie. Das habe ich in eurem Spiel gerade gespürt, das hat mir gefallen. Auch wenn mir der Klang des Keyboards mir missfiel." "Solange es nicht wieder eine klingonische Oper ist...", warf Andschana ein, was Tariki zum Grinsen brachte. "Nun gut, keine klingonische Oper. Der beste Beweis, dass noch so viel Inbrunst kein fehlendes Gespür für Harmonie ersetzen kann."

Kimon bahnte sich den Weg durch die anwesende Menge, was gar nicht so einfach war. Doch irgendwann war es geschafft und er stand vor ihr. "Welch unerwartetes Vergnügen, Dich so bald wieder zu sehen. Bist Du beruflich hier oder bin ich der Grund?" Er unterstrich seine letzte Bemerkung mit einem Grinsen.

Überrascht sah Ehani auf, als eine bekannte Stimme sie ansprach. An Kimon hatte sie im Moment nicht gedacht, doch da er hier wohnte und arbeitete war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sie sich über den Weg gelaufen wären. "Hallo. Eigentlich eher beruflich." antwortete sie. "Möchtest du denn der Grund sein?" fragte sie ihn gewohnt provozierend.

Es war nicht die kleinste Spur Verlegenheit erkennbar, als Kimon antwortete: "Aber natürlich. Das schmeichelt meinem Ego und sagt mir, dass Dir unser letztes Treffen gefallen hat. Und ich bin davon überzeugt, dass das der Fall war." Er überlegte, wo er mit Ehani hingehen konnte - die Einweihungsfeier war zwar ganz nett, aber für seinen Geschmack zu gut besucht, um Ehani näher zu kommen. Der Kuppelpark? Das Replimat? Sein Quartier? Nun, es würde sich vielleicht von allein ergeben. "Aber Du hast ohnehin schon erwähnt, dass nicht Sehnsucht nach mir der Grund war und ich gebe mich ungern Illusionen hin. Wie viel Zeit also wirst Du mir widmen können?"

Ehani grinste diebisch, als Kimon ihr letztes Zusammensein erwähnte. "Natürlich hat es mir gefallen. Hast du das etwa nicht gemerkt?" fragte sie grinsend. "Ich verbinde gerne das eine mit dem anderen. Die Arbeit in der Botschaft wird mich zwar auf Trab halten, doch den Rest der Zeit weiß ich noch nicht, was ich tun soll. Du siehst, es sind noch jede Menge Ressourcen frei." meinte sie lächelnd.


--- SB Mamori, Promenadendeck

'Zum Glück nichts beschädigt', dachte Floyd als er die unauffällig schwarze Kiste öffnete. Hervor holte er einen schmalen, flachen Glaskasten. An dem Ende in Floyds rechter Hand schloss ein flacher Zylinder an. An seiner linken Hand spaltete er sich in Ypsilonform auf. Zwischen den Händen spannten neun Saiten. Mit einem Plektrum ließ er die Saiten leicht schwingen. Mit seiner kleinen Fernbedienung veränderte er noch etwas die Klangoptionen in und vor seinem Laden. Im Laden wurde die Hintergrundmusik leiser und die Töne seines Saiteninstrumentes lauter. Außerdem wummerte nun der Bass links und rechts von der Tür aus, so dass zeitweise ein kleiner Luftzug entstand. Nachdem alles zur Zufriedenheit des Trills eingestellt war, begann Floyd mit seinem Solo. Knallhart griff er in die Saiten und 'rockte das Haus'. Er spielte ein Medley aus eigenen und fremden Soli. Über Knöpfe am unteren Ende des 'Klangkörpers', da das Instrument voll elektronisch war, erfüllte er der viel zu kleine Klangkörper nur einen optischen Zweck, konnte man die Klangfarbe der einzelnen Saiten verändern, so dass Floyd mit technischer Unterstützung zwei Instrumente gleichzeitig spielen konnte. Mit diesem Auftritt versuchte er den laden etwas zu leeren.

Schon längst hatte Bhang den ihm auferlegten Werbeauftrag mehr schlecht als recht erfüllt und lungerte nun unter dem Baum und somit unter Ra. Erneut wäre Ra fast vom Baum gefallen als ihm wieder ein bekanntes Gesicht im Sichtfeld erschien. Diesmal in normaler Lautstärke und geordneter riss er Bhang aus seinen Gedanken. "Hey, Grashüpfer. Da ist die Dingens-Botschafterin vom Video! Die geht auch in den Musikladen." Sitzend konnte Bhang sie nicht sehen weswegen er aufsprang und Ras Fuß von seinem Kopf schieben musste. "Und du hast sie auch mit Kleidung erkannt?", scherzte er, obwohl er sie nicht sehen konnte. "Klar. Ne Glanzleistung, wa?!", erwiderte Ra auf die Stichelei. Nach einer etwas längeren Pause fuhr er fort. "Was meinste was die jetzt machen? Nen Quicky auf dem Klo? Oder dezent aneinander vorbei schauen?" - "Das glaubste ja selber nicht. Nen Credit, dass die getrennt aus dem Laden kommen."

S'thani hatte sich zum Abschied von ihren Eltern auf die Wangen küssen lassen und lief nun neben Parri Lohaun das Promenadendeck entlang. Die junge Idronianerin joggte leicht, während das kleine Mädchen richtig Gas gab, um aufzuholen. Suvan Talvert fragte sich, was der Sitter mit seiner Tochter den Abend vorhaben konnte. Er zweifelte nicht daran, dass beide ihren Spass haben würden - bzw. Lohaun ihre liebe Mühe haben würde - aber neugierig war er schon, was sie unternehmen würden. Das Grinsen seiner Frau erwidernd wurde der Vulkanterraner auch schon immer gespannter darauf, was Kirah mit ihm vorhatte. Da S'thani nicht mehr bei ihnen war konnten sie auch intimer miteinander reden. 'Ich bin verrückt nach dir! Ich habe so ein Verlangen nach dir, als hätte ich mich an die sieben Jahre Pon Farr gehalten.' teilte er ihr mit blitzenden Augen mit. Seltsamerweise durchlebte Suvan seit einem traumatischen Ereignis um den vulkanischen Paarungstrieb eben diesen weit weniger intensiv als es die Regel war, aber dafür in drastisch kürzeren Abständen. Allerdings war es heute noch längst nicht wieder so weit, doch Talvert wollte trotzdem unbedingt mit Kirah schlafen. Es war viel angenehmer mit ihr Sex zu haben, weil er es wollte, und nicht weil er musste. Glücklich nahm er die Tüten in eine Hand und griff mit der anderen nach Vaughns, drückte sie sanft.

'Dieser Zustand scheint omnipräsent zu sein', antwortete Kirah aufgekratzt. Sie legte einen Arm um Suvans Taille und kuschelte sich an ihn, während sie die Promenade runter gingen. 'Aber ich bin nicht minder scharf auf dich', fügte sie hinzu und streichelte sanft seinen Rücken.


--- SB Mamori, Turbolift

"Hmmm..." schnurrte Suvan genüsslich auf Kirahs Streicheln. 'Ja, du machst mich ständig wahnsinnig... da siehst du mal wie schlimm du bist.' zog er seine Frau auf. Sie betraten den Turbolift und Talvert stellte die Tüten ab, schnappte sich Vaughns Po und drückte sie an sich. Stürmisch küsste Suvan Kirah und dachte sehnsüchtig: 'Ich liebe dich!'

'Ich hab dir doch gesagt, ich bin ein schlimmes Mädchen', erklärte Kirah mit einem diabolischen Grinsen und schob ihre Hand unter Suvans Uniformjacke. 'Ich liebe dich auch. Du, S'thani und Andrej seid das Wichtigste in meinem Leben', erklärte Kirah und küsste Suvan.

Immer inniger erwiderte Suvan die küsse der Idronianerin. 'Ich bin schon ganz aufgeregt darauf, dass Andrej zur Welt kommt.' gestand er Kirah. Talvert packte den Hintern seiner Frau fester und hob sie auf seinen Schoß. Er löste sich von ihrem Gesicht und küsste wild ihren schlanken Hals.

'Ja, dann kann ich wieder meine Füsse sehen und mich bücken', erklärte Kirah schmunzelnd. Kirah gab einen erstaunten Laut von sich, als Suvan sie auf seinen Schoß zog. `Suvan, doch nicht im Lift. Wenn einer dazu steigt.' gab sie zu bedenken, doch Suvans wilde Liebkosungen wischten ihre Bedenken gnadenlos beiseite.
'Wenn einer dazu steigt, kann er noch was lernen.' gab Suvan Talvert amüsiert zurück. Verträumt blickte er auf die drei Sterne am Uniformkragen seiner Frau. Es gefiel dem Vulkanterraner, dass die Idronianerin einen Rang höher war als er. Suvan war stolz auf Kirah, auch wenn er den Ehrgeiz hatte sie in nicht allzu ferner Zukunft einzuholen. Dazu fiel ihm ein Zitat aus einem Holoroman ein, der frei nach einem Unterhaltungsfilm des 20sten Jahrhunderts spielte. Es ging um einen Skandal auf einem Militärposten, dessen selbst verliebter und chauvinistischer Kommandant einem Anwalt erklärte, es gäbe nichts Schöneres als mit einer Frau Sex zu haben, vor der man am nächsten Morgen salutieren musste. Nun, zu salutieren war im Marine Corps der Föderation eher unüblich, in der Sternenflotte erst recht, aber Suvan gefiel es außerordentlich, dass die toughe Lieutenant Colonel Vaughn, wenn sie mit ihm zusammen war, eine wunderschöne, sensible und liebenswerte Frau war. Übermütig lehnte der Mischling Kirah gegen die Wand der Liftkabine. Da er sie nun nicht mehr mit den Händen halten musste, konnte er den Reißverschluss ihrer Uniformjacke herunter ziehen.


--- SB Mamori Promenadendeck, "Oase"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Wrad schmunzelte nur und und griff
> sich mit einem fragenden Blick eins der weißen Handtücher.
> "Und nun? Umbinden?" blickte er Valerius gespannt an.

So schnell war noch kaum wer aus seiner Kleidung gesprungen, dachte sich Valerius. Aber vielleicht war einem Kaltblüter wie Wrad Kaan keine Kleidung lieber, die unangebrachte 'Freude' beachtete Valerius im Augenwinkel sehr wohl, da so etwas an einem nicht vorbeiging, aber schließlich passierte das schon mal. "Umbinden nicht, das würde zu viel stören. Lediglich drauflegen, um nicht ganz auszukühlen. Obwohl das dir wahrscheinlich weit weniger ausmacht als den meisten Humanoiden, nehme ich mal an." Valerius holte eine weiche Unterlegmatte aus einem Regal und rollte sie auf dem Boden neben der Liege aus. Höhen verstellbare Liegen gab es natürlich auch, aber die waren eben nicht so stabil. Darüber breitete er ein Laken und wies auf die Unterlage. "Und jetzt runter."

"Okay", warf Wrad sich das Handtuch locker um den Nacken und ließ sich auf dem Laken nieder. "Flach auf den Bauch?" Da er nicht die geringste Ahnung hatte, was Valerius tun würde, konnte er nur raten und legte sich erstmal so hin. "Mir wird nicht schnell kalt", erklärte er noch und wartete gespannt ab, was nun passieren würde.

"Das weiß ich doch", antwortete Valerius und drapierte dann doch das weiße Handtuch auf dem Hinterteil des Andorianers. Er legte noch seine Jacke ab, da er wusste wie anstrengend es werden konnte, da war das T-Shirt genug. Dann kniete es sich auf den Boden und nachdem Valerius seine Hände ein bisschen gegeneinander gerieben und so gelockert hatte, legte er sie auf den breiten Brustkorb von Kaan, rechts neben der Wirbelsäule und dann verlagerte er sein Gewicht allmählich auf die Muskeln. Danach fixierte er das Becken des OPS zusätzlich am Boden und wiederholte den ansteigenden Druck. Nun wurde Wrad diagonal auseinandergedrückt. Anschließend kam die andere Seite dran. "Eigentlich sollte es ein Größenlimit geben...", scherzte Valerius.

"Gnnnnnmmmmmh." Nach der ersten Verwunderung über diese ungewohnte Körpererfahrung stellte Wrad fest, dass es sich angenehm anfühlte, und entspannte sich zusehends. Er war viel zu sehr damit beschäftigt als nachvollziehen zu können was Valerius meinte. Was für ein Größenlimit? Träge dachte er darüber nach, während er in der Hauptsache den Empfindungen hinterher spürte, die Valerius mit seiner Behandlung bei ihm auslöste.

Das Auseinanderziehen des Andorianers war ja nur das 'Vorspiel'. Wrad schien entspannt und langsam vergrößerte Valerius die Hebel. Er arbeitete sich zu den Beinen vor, das hieß, er fixierte ein abgewinkeltes Bein und verdrehte dann den Oberkörper von Kaan in die andere Achse. Und schon fing er an zu schwitzen, da er eine beträchtliche Menge an Andorianermuskeln und Knochen herumzuschupfen und drehen hatte. Vielleicht wäre ein Thaimassage an Seilen zum darüber Laufen doch nicht so schlecht. Aber das Gesicht des Kunden, wenn ihm ein 100 Kilobröckerl drüberlatschte...Valerius grinste. Das war doch wirklich zarten Frauenfüßchen vorbehalten und nicht Trägern von Schuhen mit Nummer 48.

Jetzt, wo er Valerius' Anstrengung sah, verstand er endlich. "Ach, ein Größenlimit für Kunden, oder?" fragte er schmunzelnd. "Sag Bescheid, wenn ich es Dir irgendwie leichter machen kann." In seiner verdrehten Position erhaschte er den einen oder anderen netten Anblick von Valerius. Das und die Bewegungen genoss er einfach stumm. "Das tut gut", lächelte er ihm schließlich zu.

"Hattest du an was anderes gedacht?" fragte Valerius während er sich weiter mit dem Muskelberg herumquälte. Schließlich wechselte er auf die andere Seite und versuchte möglichst viel Dehnung in den blauen Körper reinzubringen. Da Kaan nun sehr entspannt wirkte, war das ein guter Zeitpunkt zu fragen: "Sag mal, du und Shay... wie läuft eure Beziehung denn so?"

"Fantastisch", Wrads Lächeln verbreiterte sich, "Sie ist große Klasse, stimmt ’s? Also wenn's nach mir geht wird's was Ernstes. Mal gucken was sie dazu sagt. Das... ist ja noch ganz frisch. Wir werden sehen. Und wie läuft 's mit Euch zwei beiden hübschen?" Sein Gesicht blieb so aufgeschlossen wie sein Körper entspannt.

Kurz hielt Valerius inne, dann fuhr er fort. "Mit uns...?" Dem Andorianer schien eine intimere Beziehung zwischen Shay und Taspar egal zu sein. Naja, er war Andorianer und nicht wirklich eifersüchtig, das war ja bekannt. Trotzdem dachte Valerius nach über Shay und über das, was ihm Kimon mittags gesagt hatte. Was wollte er eigentlich von Shay? Und von Tariki? Suchte er ein Abenteuer oder gar eine tiefere Beziehung zu einer Frau, die ihr Interesse auf Mehrere aufteilte, oder wollte er sich lieber eine Verbindung wagen, die ihn auch zu mehr Verantwortung treiben würde? Valerius starrte auf die Fühler von Kaan, die etwas schlaff nach unten hingen während er den richtigen Hebel suchte... und die richtige Antwort.

"Was würdest du dir denn für Shay wünschen? Ich kann nur sagen, dass sie wirklich ein Volltreffer ist."

"Was ich mir für Shay wünsche?" wiederholte Wrad schmunzelnd. "Natürlich dass sie glücklich ist, was sonst? Keine Sorge, Valerius, ich bin genauso polygam wie sie. Ich weiß, dass sie auf Dich steht - kein Wunder, übrigens, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Und wenn ich sie schon teilen muss, dann gibt es keinen anderen Mann auf Mamori, mit dem ich sie lieber teilen würde als mit Dir." 'Gern auch gleichzeitig', schoss ihm durch den Kopf, und diese erotische Vorstellung gab seiner Erektion neue Nahrung.

'Dass sie auf dich steht', genau das hatte Valerius noch gefehlt. Er hatte sich diese Offensiverotikerin kaum vom Leibe halten können und wusste nicht, warum er sie sich denn überhaupt vom Leibe hielt. Die Ingenieurin war einfach wunderhübsch und sexy und vor allem willig. Was wollte man mehr von einer Frau haben? Und Wrad, ganz Andorianer, wollte sie auch noch mit ihm teilen. Intensiv hatte sich Valerius noch nicht mit dem Liebesleben der Andorianer beschäftigt, jedoch war galaxieweit bekannt, dass sie zu viert ein Ehepärchen bildeten... ob nun zum Kinderkriegen alleine oder auch beim Sex? Es war ganz schön schwierig einfach weiter zu arbeiten für den Magna Romanier.

Nun hatte er aber genügend auf den Busch geklopft, fand Wrad, und erwartete gespannt Valerius' Offenbarung: War er poly- oder monogam? Hetero oder Bi? Hatte er eine Chance bei ihm? Eigentlich glaubte er das nicht. Dazu behandelte Valerius ihn zu nüchtern, ohne eine Spur von Flirt. Entweder war er überhaupt nicht sein Typ, oder er stand nur auf Frauen. So wie er Valerius einschätzte, war letzteres der Fall. Aber er wollte es wirklich gern aus seinem Munde hören.

"Das ehrt mich", ächzte Valerius, der sich grade halb die eigene Wirbelsäule ausrenkte, "ich glaube aber, ich bin nicht so... offenherzig erzogen, dass ich da auf einer Ebene mit dir oder Shay mithalten könnte. Eigentlich bin ich reichlich traditionell erzogen worden und... Mensch, lieber rede ich Klartext... ich bin einfach ein Egoist und will alles für mich haben. Ich war zu lange Einzelkind..." brummelte Valerius und warf sich gleich noch mehr ins Zeug als ob er mit dem nackten Andorianer gleich einen Ringkampf ausführen wollte. Nur war der Ringkampf keine Spur liebevoll oder auch nur im Mindesten sexuell anregend.

Kurz zuckten Wrads Fühler in Valerius' Richtung, als er dessen Tonfall vernahm. Sein erotischer Traum zerplatzte wie eine Seifenblase. "... Ich verstehe", seufzte er schließlich tief, "Du bist also ein monogamer Vertreter. Wie schade." 'Und hetero', ergänzte er in Gedanken, obwohl der Magna Romanier davon nichts gesagt hatte. Aber letztlich war es für Wrad auch egal, warum Valerius ihn nicht wollte, ob nur ihn nicht oder überhaupt keinen Mann - das Ergebnis war das gleiche. Diesen Traum konnte er gleich mit begraben. Seine Laune verdüsterte sich.

Und Valerius wollte Shay für sich allein haben? "Ich glaube zwar nicht, dass das in Shays Sinne ist... aber... das ist letztlich ihre Entscheidung", meinte er ernst. "Da sie keine Andorianerin ist, wird sie aber wahrscheinlich kein Duell zwischen uns verlangen. Schätze ich."

Er glaubte nicht wirklich, dass Shay sich zukünftig nur auf Valerius beschränken wollte. Aber falls das ihre Entscheidung sein sollte, würde er sie akzeptieren müssen. Letztlich war es - aus seiner Sicht - immer die Entscheidung der Frau. Denn Wrad wusste ja was beziehungsweise wen er wollte. Würde sie Valerius wählen? Diese Frage trieb ihm einen Stich ins Herz.

"Aber... sollte sie Dich wählen... dann behandelst Du sie besser gut. Sonst... bekommt Du es mit mir zu tun." Und diesmal meinte er es in keinerlei erotischer Weise. Diesmal meinte er es todernst. Seine Muskeln verhärteten sich. An dieser Stelle war Schluss mit lustig.


--- SB Mamori, Büro John Harris

(letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Dann haben wir doch eigentlich alles, oder gibt noch etwas?" erkundigte
> er sich.

"Nein, ich denke, das wäre alles, jedenfalls von meinem Standpunkt aus. Wann treffen wir uns denn morgen?" fragte Matti und trank einen großen Schluck von seinem Kaffee. Innerlich ging er noch einmal das Ganze durch. Sie hatten ein sehr solides Grundgerüst für eine anspruchsvolle Übung zusammen gestellt, die ihm einiges abverlangte; aber die junge und unerfahrene Sicherheitsmannschaft noch mehr forderte.

"So gegen Acht, bis dahin sollte alles so weit vorbereitet sein, und die normale Arbeit auch so weit erledigt. Ich hoffe, es stört Sie nicht schon wieder einen Teil Ihrer Freizeit an Ihren Vorgesetzten zu verschwenden. Doch ich denke, es wird nicht lange dauern."

John stand auf, das Gespräch war soweit für ihn beendet. Bis auf eine Kleinigkeit. "Eins noch, ich mische mich nicht gerne in das Privatleben meiner Leute, ich glaube, das sagte ich Ihnen schon. Doch die Hamburg ist noch hier und ich habe nicht vergessen, wie Sie das Mädchen angesehen haben. Und da ich es mir nicht verbieten lassen würde, gehe ich einfach Mal davon, das Sie sich mit ihr treffen werden. Ich erwarte nur eins von Ihnen, gehen Sie nicht zu weit. Und damit Sie mich wirklich verstehen, vergessen Sie nicht, dass sie noch ein halbes Kind ist und landen sie nicht mit ihr im Bett. War das deutlich genug?" Seine Stimme war nun sehr leise und schneidend kalt, er betrachtete Matti forschend.

Die Konsequenzen wollte sich Harris lieber gar nicht erst vorstellen. Der Alte würde alles daran setzen, das an die Öffentlichkeit zu bringen. In Gedanken konnte John schon die Schlagzeile lesen( Sicherheitler vergewaltigt junges Mädchen). Egal wie, soweit würde er es nicht kommen lassen.

'Madre Diaz!', dachte sich Matti, für was für einen Menschen hielt ihn der Lieutenant eigentlich. Würde er es ihm ewig vorhalten, dass er sich vom äußeren des Mädchens hatte täuschen lassen. Aber erst nahm er noch einen tiefen Schluck von seinem Kaffee, bevor er überhaupt etwas sagte. "Lieutenant, hören Sie mir jetzt einmal zu. Ich habe mich vom Äußeren des Mädchens täuschen lassen, das gebe ich zu. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich ein verantwortungsloser Mensch bin. Vielleicht werden wir Essen gehen und danach evtl. noch Tanzen. Dann tauschen wir unsere Intercom-Adressen aus und das war es erst einmal von meiner Seite; falls es überhaupt so weit kommt. Ich meine, ich habe mir ihr noch kein Wort gesprochen. Und da wo ich herkomme, gibt es noch so was wie Anstand und Sitte. Deswegen müssen Sie sich keinerlei Sorgen in dieser Richtung machen." Matti trank wieder einen Schluck von seinem Kaffee und leerte damit den Becher. "War das jetzt alles Sir?", sagte er dann förmlich. Auf der einen Seite war der Lt. Matti sehr sympathisch. Auf der anderen Seite verspielte er diesen Sympathiebonus gleich wieder, wenn er sich in sein Privatleben einmischte. Etwas, was Matti besonders verhasst war. Er konnte dies auf den Tod nicht ausstehen.

"Da bin ich aber wirklich erleichtert", sagte John und das konnte man ihm auch ansehen. "Und so genau wollte ich es dann auch nicht wissen. Doch meine Aufgabe ist es Schaden jeder Art von der Station fern zu halten. Und wenn das bedeutet, dass ich meine Nase in Privatangelegenheiten stecken muss, werde ich das tun, auch wenn Sie mich dafür verfluchen."

John überlegte kurz und fügte dann hinzu: "Ich wollte Sie nicht beleidigen, Mr. Sola. Sollte dies der Fall sein, bedaure ich es. Ich denke, das ist dann alles."

Harris hatte kein Problem damit, sich bei einem seiner Untergebenen zu entschuldigen. Und hier hatte er gas Gefühl, das es angebracht war, seine Worte waren schon ziemlich hart gewesen. Er hoffte, Sola würde ihn zumindest etwas verstehen. Denn schließlich würde er Anderson und wohl auch dem Captain Rede und Antwort stehen müssen, falls etwas passierte. Und es gefiel John überhaupt nicht Einfluss auf das Privatleben seiner Leute zu nehmen, doch der Ruf der Station ging immer vor.

Matti stellte den leeren Kaffeebecher auf den Schreibtisch von Harris zurück und sah dann den Lieutenant an. "Danke Sir, für den Kaffee! Entschuldigung akzeptiert! Außerdem muss ich mich auch entschuldigen. Es ist eigentlich nicht meine Art, so an die Decke zu gehen. Aber ich hab ein paar harte Jahre hinter mir, deswegen reagiere ich ziemlich gereizt, wenn sich jemand in meine privaten Angelegenheiten einmischt. Ich verabschiede mich dann bis morgen, Lieutenant!" Matti stand auf und verließ das Büro. Er hatte beschlossen, sich umzuziehen, da ihm seine Kleidung jetzt nicht mehr so ganz passend vorkam.

John räumte die Tassen weg und setzte sich dann erneut an seinen Schreibtisch. Er wollte zuerst einen Bericht an Anderson verfassen, ihm berichten, was hier besprochen worden war. Was sie sich für die Übung ausgedacht hatten, wann sie stattfinden sollte und natürlich von dem Vorschlag, den er Sola unterbreitet hatte.

Er beendete den Bericht und verschickte ihn auch sofort. Was sollte er jetzt tun? Das Szenario konnte ebenso gut irgendwann am Abend in seinem Quartier verfassen. 'Ich könnte mich noch etwas genauer auf dem Promenadendeck umsehen, vielleicht mal bei den Ferengi vorbei sehen.'

Harris stand auf und verließ sein Büro zum nächsten Turbolift.


--- SB Mamori Promenadendeck, Praxis Kinoi

(letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Da Sie neu auf der Station sind waren Ihre Eindrücke sicher
> außergewöhnlich", fragte die Vulkanierin.

"Och, eigentlich war mein Tag so wie immer. Ich hab das Shuttle zur Station geflogen und dabei meinen Bruder in den Wahnsinn getrieben, wie immer eigentlich. Ja und auch sonst war der Tag normal, wir haben gegessen, wir haben gebeten und dann habe ich wieder das Shuttle geflogen." Während er der Vulkanierin dieses erzählte, schaute er sie mit sehr, sehr großen Augen an.

Kinoi legte den Kopf schief - nicht nur den Blick nach unten geneigt, sondern auch seitlich - und betrachtete Tork. Sie musterte ihn und analysierte dabei seine Aussagen: "Sie fliegen ein Shuttle, sie gehen einer Routinetätigkeit nach. Die Aufgabe füllt sie nicht aus, was zu überschüssigen Energien führt, die sie trotz religiöser Meditation durch Neckereien mit ihrem Bruder abbauen." Sie machte einen eleganten, großen Schritt auf den Vegetjaner zu und fragte einladend: "Was ist der ihnen angenehmste Weg sich auszutoben?"

"Na ja... eine Runde schwimmen im Silbermeer... wäre jetzt nicht schlecht!" stammelte Tork leicht verunsichert. Er konnte sich irgendwie keinen rechten Reim darauf machen, was diese groß gewachsene und bildschöne Humanoidin jetzt von ihm erwartete. Dafür war er zu wenig über die Verhaltensweisen informiert. Er wurde von Sekunde zu Sekunde unsicherer.

John hatte sich überlegt, ein Mal in dieser Praxis vorbei zu sehen. Schließlich kannte er die Station so gut wie gar nicht und das wollte er dann doch so schnell es ihm möglich war ändern.

Außerdem hatte er ja jetzt Zeit, wer konnte schon sagen, wie lange man hier etwas Freizeit hatte. Zielstrebig steuerte er auf den Laden zu und trat ein.

"Ich hoffe, ich störe nicht", meinte Harris entschuldigend als er die Anwesenden bemerkte, die anscheinend in einem Gespräch vertieft waren.

"Einen Augenblick, bitte", meinte Kinoi zu Tork und ging dann zu John Harris. "Willkommen in meiner Praxis, Sir. Ich betreue gerade leider schon einen Klienten, aber ich vereinbare gerne einen Termin mit ihnen." begrüßte die Vulkanierin den Terraner.

Harris lächelte der Vulkanierin zu. "Verzeihen Sie, ich bin nicht hier um einen Termin zu vereinbaren. Ich sehe mich nur ein wenig auf der Station um, mich mit den Gegebenheiten und ihren Bewohnern vertraut zu machen. Doch vielleicht sollte ich mich erst ein Mal vorstellen, ich bin John Harris, der neue sCSO der Station. Sehr erfreut Sie kennen zu lernen."

"Ich bin erstaunt, dass sich jemand von der Sternenflotte mit Vulkaniern erst vertraut machen muss." meinte Kinoi trocken. Einen Witz zu machen war sie nicht in der Lage. Ihre Denkroutinen waren nicht mehr in der Lage Humor als komisch zu empfinden. "Es ist schön sie kennenzulernen, Mister John Harris, aber ich habe einen Klienten. Bitte verzeihen sie, wenn ich mich nun verabschieden muss." meinte Kinoi und begab sich wieder zu Tork. "Zu schwimmen halte ich für einen Mann ihres Formats zu einfach. Ich schlage die Teilnahme an einem sportlichen Wettkampf vor. Würden sie mich in eine Holo-Suite begleiten, Mister Tork?"

'Irgendwie scheinen die Bewohner hier alle ein wenig seltsam zu sein. Oder kommt es mir so vor?' überlegte John und verließ die Praxis.

Dann konnte er sich auch eben so gut einmal die sarkassianische Botschaft ansehen, schließlich war er bisher noch keinem Sarkassianer persönlich begegnet und auch neugierig einen aus der Nähe betrachten zu können.

Und so seltsam wie diese Kinoi konnten sie sicher nicht sein, denn das ließ sich wohl nicht übertreffen. Harris hatte keine Eile, sondern schlenderte gemächlich Richtung Botschaft.

"Hm, okay! Was stellen Sie sich denn dabei vor?" Vor lauter Nervosität, wäre er fast über seinen Schwanz nach hinten gekippt, konnte sich aber noch gerade noch ausbalancieren.

"Lassen sie sich überraschen. Wollen wir spontan losgehen, oder einen Termin vereinbaren?" fragte die Vulkanierin. Irgendwie schien ihr Tork überfordert, unter solchen Bedingungen hatte eine ausgleichende Tätigkeit keinen Sinn. Kinoi grübelte, was die Ursache dafür sein konnte.

"Äh... nu ... am besten wir gehen gleich!", sagte Tork leicht verwirrt. "Denn ich weiß nicht, wann ich mal wieder Zeit für so etwas haben werden!". Dabei fiel ihm ein, dass er jetzt eigentlich auch keine Zeit hatte. Aber dann sagte er sich, dass er das Risiko ruhig mal eingehen konnte, da ihn dieses Weibchen faszinierte.

"Wundervoll, lassen sie uns gehen." meinte Kinoi und ging Tork voraus zu den Holo-Suiten. Per Sprachbefehl sicherte sie ihre Praxis, sie ließ das große Eingangsschott schließen.


--- SB Mamori, Sarkassianische Botschaft

Ohne viel Zeit zu verlieren huschten die Finger von Crewman Süß über die Tasten der Konsole. Nach weniger als einer Minute sagte sie: "Fertig, Sir." Sie sah ihn an. "Jede Person auf der Starbase kann jetzt unter Stellenangebote ihre Annonce lesen."

Harris betrat die Botschaft und sah sich interessiert um. Er ging näher an die beiden heran, sprach sie allerdings nicht an. Sie schienen sehr beschäftigt und er wollte nicht erneut stören.

Doch konnte er nicht verhindern, unhöflich oder nicht, das Maritimwesen interessiert zu mustern. Er wusste natürlich genauso viel über diese Spezies wie alle anderen, doch so aus der Nähe war er noch keinem begegnet.

Kras sah noch gebannt auf die flinken Finger von Miss Süß und hatte die Ankunft von Harris nicht bemerkt. "Miss Süß, ich danke Ihnen, " sagte er und grinste breit. Die junge Dame war vielleicht gefährlich, aber mindestens genauso bewandert im Bedienen der täglichen elektronischen Hilfen im Alltag... wahrscheinlich ging sie mit Toaster und Ladyshave auch so geschickt um. "Wo bleibt denn nun der Captain?", wollte er auch noch von ihr wissen.

Da fiel dem sarkassischen Botschafter Antschirch der Neuankömmling auf. Ein Mann, ein Menschenmann genauer gesagt. Er nahm ihn ins Visier und fragte: "Das ging aber fix. Bewerben Sie sich bereits um die Stelle? Ich hätte nie gedacht, dass hier so ein Arbeitsmangel herrscht." Seine Zähne blitzten in der Deckenbeleuchtung auf, als er sein geschäftsmäßiges Lächeln zeigte. Drei Reihen Zähne zeigten sich in seinem breiten Maul. Der graue flache und haarlose Schädel, der einer Mischung aus Haifisch und Robbe verdammt ähnlich sah, war Harris frontal zugewandt.

Irgendwie strange, in der Kombination mit orange und rot leuchtendem Anzug, der sich um die tonnenförmige Figur von Kras spannte. Seine flossenartigen Hände überkreuzte er über der Brust zur Begrüßung.

Immer noch musterte John den Botschafter, bekam im ersten Moment gar nicht genau mit, was der eigentlich von ihm wollte.

Als ihn dieser nun auch noch, wohl freundlich gemeint, anlächelte, spürte John wie er eine Gänsehaut auf den Armen bekam. Doch er bemühte sich, dass man es ihm nicht anmerkte.

Schnell erwiderte er das Lächeln und trat noch einen Schritt näher. "Nein, nicht wegen Ihrer Anzeige, da muss ich Sie leider enttäuschen", erklärte er. "Mein Name ist John Harris, ich bin der stellvertretende Sicherheitschef der Mamori und wollte Sie willkommen heißen und sehen, ob Sie sich schon ein wenig eingelebt haben."

Das stimmte so natürlich nicht, doch die Wahrheit wäre in diesem Fall wohl nicht passend gewesen.

Als der stellvertretende Sicherheitschef sich bei Kras vorstellte sprang Crewman Süß von der Sicherheitsabteilung sofort auf und nahm Haltung an.

Als Crewman Süß so unerwartet aufsprang, wandte sich John kurz an sie. "Schon gut, Crewman, bringen Sie ruhig Ihre Arbeit zu ende." Er lächelte ihr zu und dann galt seine Aufmerksamkeit bereits wieder Antschirch.

Kras überging die forsche Bewegung der süßen Süß, obwohl er ihr geschickt auswich, um nicht in Gefahr ihrer eventuell gefährlichen Ausdünstungen zu kommen. Menschenmänner lebten vielleicht gefährlich... Dieser John Harris schien aber eher ihn selber abgeneigt anzustarren und war nicht reflexartig zurückgewichen als Süß diesen schnellen Schritt auf ihn zu machte. Vielleicht waren Männer immun gegen das Gift ihrer Weibchen... Kras musste unbedingt in der Enzyclopedia Galactica darüber nachlesen.

"Willkommen John Harris, stellvertretender Sicherheitschef. Ich bin der Magro des ersten Außensekretärs von Sarkass, Kras Antschirch." Er beugte seinen Kopf ein wenig tiefer und ließ dann seine Flossen sinken. "Ich bin gerade erst hier angekommen und besichtige soeben mein zukünftiges Domizil. Sie wissen sicher, wann mich der Captain empfangen wird und wann ein Treffen mit der Botschafterin der Minorytaner beabsichtig ist." Dann trat er grinsend ein wenig näher an den Mann, dessen Schultern in Höhe seines Kiefers lagen. Er beugte sich nahe an ihn heran und flüsterte: "Vielleicht könnten Sie mich ein wenig auf der Station herumführen, diese Ensign, sie wirkt gefährlich."

Anscheinend war es bei dieser Spezies nicht Brauch sich die Hand zu reichen, so verzichtete John auch darauf, sie dem Botschafter anzu- bieten, in diesem Fall bedauerte er es auch nicht sonderlich.

Als der Botschafter näher an ihn heran trat, spürte Harris, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief und sich seine Nackenhärchen aufstellten. 'Sie dir diese Zähne an, wenn der zubeißt.'

Es bedurfte schon seiner ganzen Willenskraft, um gelassen und mit einem freundlichen Lächeln ruhig stehen zu bleiben, den Drang zurück zu weichen zu unterdrücken und sich nichts anmerken zu lassen.

Doch bei den vertraulich geflüsterten Worten Antschirchs, musste sich Harris schnell auf die Zunge beißen, um sich ein Grinsen zu verkneifen, das in diesem Moment sehr unpassend gewesen wäre. Doch seine Skepsis war verschwunden.

Als er Antschirch dieses Mal ansah, war sein Lächeln aufrichtig. "Zwar kann ich Ihnen versichern, dass von Miss Süß keine Gefahr ausgeht, doch es wäre mir ein Vergnügen Sie persönlich herum zu führen, verehrter Botschafter. Was allerdings die Termine mit der minorytanischen Botschaft und dem Captain angeht, wird Ihnen sicher Miss Süß weiter helfen können. Nicht war, Miss Süß?"

Die letzten beiden Sätze hatte John gerade so laut gesprochen, dass Miss Süß ihn auch verstehen konnte.

Die junge Crewman sah Harris irritiert an. Sie hatte keine direkte Antwort darauf. "Sir", war das erste Wort von Süß, die nach passenden Worten auf die Frage suchte. "Captain? - Ach ja. Der Commander. Commander Vasu. Der kommandierende Offizier der Starbase Mamori. Ja, der Termin steht fest. Beide Parteien sollten Pünktlich zum Termin erscheinen, weil der Commander einen sehr vollen Terminkalender hat."

John nickte der Crewman zu: "Danke, Miss Süß!" Meinte dabei vielmehr wie geschickt sie seinen Fehler überspielt hatte.

Dann sah er wieder zu Antschirch: "Da hören Sie es selbst, Botschafter, es ist alles arrangiert. Wenn Sie im Moment keine weiteren Wünsche haben, kann ich Sie gerne herum führen. Gibt es einen Ort, den Sie zuerst sehen möchten?"

Das gefiel Kras, er winkte Süß beiläufig zu und widmete sich nur Harris. "Ich konnte schon den Empfangssaal und den Park besichtigen...und eine Kosmetikausstellung." Bei dem Gedanken an die Creme von Krem, juckte seine Backe wieder gehörig und Kras kratze sich die rauhe Haut. "Könnten Sie mir die Sicherheitszentrale zeigen? Oder die OPS?" kam er zur Sache.

"Was halten Sie denn davon, wenn wir mit dem Park anfangen würden?" bot John an. Er wollte dem Botschafter schließlich nicht direkt sagen, dass er nicht vor hatte ihm die OPS und die Sicherheitszentrale zu zeigen.

Das würde dann doch zu weit gehen, auch wenn sich hier natürlich alle darum bemühten, es den verschieden Abgesandten an nichts fehlen zu lassen. Aber Gastfreundschaft bedeutete ja noch lange nicht, das man gleich alles über die Station preis gab, womöglich noch welche Waffen es an Bord gab und wie stark sie sich verteidigen konnte.

"Und danach könnte ich Ihnen auch noch zeigen, wo Sie Krem finden. Einverstanden?" fragte er noch.

Schlagartig erstarrte Kras und sein Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Nicht, dass er nun besser aussah. Er kniff seine Augen zusammen... wollte ihn dieser Harris hier zur Schau stellen? Vielleicht dem Weibchen vorführen?

Er schlug einen Ton an, der ein bisschen lauter war als vorhin und nicht mehr so liebenswürdig. Näher an dem Ohr des Mannes rief er: "Ich sah bereits den Park und kenne diesen Ort zu genüge. Auch wurde mir dieser Krem schon näher gebracht als ich beabsichtigt hatte. Zeigen Sie mir stattdessen etwas von den Schaltzentralen der Starbase."

Nun hatte der leicht ertaubte Mensch vielleicht endlich kapiert, dass Kras nicht vorhatte noch einmal baden zu gehen oder wieder zwischenrassigen Leibesübungen zusehen wollte.

John verkrampfte sich merklich, bemüht sich von dem Verhalten des Botschafters nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Diesen Wunsch würde er ihm nicht erfüllen.

Ruhig aber bestimmt sagte Harris: "Verzeihen Sie, verehrter Botschafter meine Worte sollten Sie gewiss nicht kränken, doch sind weder die OPS noch die Sicherheitszentrale für Besucher zugänglich. Das werden Sie doch sicher verstehen, nicht wahr?"

Kras blähte seine Nüstern. Er kam sich plötzlich wie ein Fremdkörper auf dieser Starbase vor... anscheinend wurde ihm als Botschafter nicht zugetraut, dass er den Ehrenkodex einhielt. Misstrauisches Volk, diese Föderierten, dachte er sich.

"Nun, denn, werter stellvertretender Sicherheitschef, so führen Sie mich eben in den Park, denn der ist für Besucher zugänglich, wie ich weiß. Die obere Etage kenne ich noch nicht." Antschirch musste sich eben mit den Orten begnügen, die er besichtigen durfte. Aber er würde sofort nachprüfen, ob Serilla mehr gewährt wurde als ihm.


--- SB Mamori, vor der Botschaft

"Ich Danke Ihnen für Ihr Verständnis, Botschafter", sagte John während er neben Antschirch langsam Richtung Kuppelpark schlenderte. "Ich hoffe, Sie fassen es nicht als Misstrauen gegen Sie auf, denn so ist es gewiss nicht gemeint und ich möchte Ihnen versichern, dass ich keinem Besucher solche Einblicke gewähre."

Harris machte eine kurze Pause und versuchte dann das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken: "Hätten Sie vielleicht Lust mir etwas von Ihrem Volk zu erzählen? Ihrer Kultur?"


--- SB Mamori, Promenadendeck

Vasu wanderte über das Promenadendeck und besah sich die Läden. Er genoss die Ruhe bevor die Arbeit ihn wieder einholte. Da gab es noch diese Sache mit dem Botschafter, die ihn schon bald einholen würde. Das würde er nicht auf seinen Ersten abwälzen können.

Auch Doran Oscheewa bummelte über das Promenadendeck und nahm fasziniert die überwältigende Fülle von Neuem und Fremdem in sich auf. Die Musik, die aus dem überfüllten Laden drang, und besonders die Lifemusik davor gefielen ihm sehr - die Überfüllung des Ladens hingegen nicht. Keine 5 Oxel würden ihn da rein kriegen.

Die Räume, die angeblich für sein Restaurant sein sollten, hatte er schon in Augenschein genommen. Er konnte noch gar nicht glauben, wie groß und großzügig und modern das alles war. Es musste sich um einen Irrtum handeln, so etwas konnte er sich mit Sicherheit nicht leisten. Also hatte er selbstverständlich nichts angerührt.

Aber damit nicht genug, etwas Anderes machte ihm in diesem Zusammenhang noch mehr Bauchschmerzen: Die nette Menschin hatte ihm ja die Benutzung des Replikators gezeigt. Und dann hatte er den Replimat auf dem Promenadendeck entdeckt. Er hatte sich hineingesetzt und beobachtet. Und gestaunt. Viele Leute kamen und gingen. Sie replizierten sich alle möglichen Speisen und Getränke, und nie sah man irgendjemanden irgend etwas bezahlen. Aber mal abgesehen davon, wie dieses Punkteabrechnungssystem auch immer funktionierte - und das musste es wohl - viel erschreckender war der Gedanke: Wenn jeder sich so einfach per Knopfdruck und so rasend schnell alles "erschaffen" konnte, wozu bei Calderus brauchte dann hier irgendjemand noch ein Restaurant? So schnell und so (vermeintlich) billig würde er nie im Leben kochen können. Und wozu auch? Mit der Maschinen-Konkurrenz direkt um die Ecke?

Seine Laune war daher relativ düster, als er sich auf einer Bank niederließ und die Leute an sicher vorbeiziehen ließ. Nun, Unterhaltung und Musik, das schien auch "hierzulande" begehrt zu sein - das, was der Musikladen dort anbot. Musik konnte er natürlich als Untermalung anbieten, das passte ja durchaus zum Restaurant. Aber Speisen? Er warf einen nachdenklichen Blick auf den Replimat. Dieser bot NUR Speisen, keine Unterhaltung. Und keine Bedienung. Und eine sehr nüchterne Atmosphäre. Also wenn er hier etwas eröffnen wollte, dann musste er etwas Anderes bieten... etwas, was es hier noch nicht gab...


--- SB Mamori, Deck 11 vor dem 'Hot Spot'

"Matti Sola", murmelte Shania am Infoterminal vor sich hin, während sie nach der richtigen Funktion suchte. "Ah hier. Nachricht senden. Aufzeichnung: Persönliche Nachricht an Matti Sola von Shania Stone. Ha ha, sehr lustig. Das 'Hot Spot' hat zu." Ihre Stimme klang gar nicht amüsiert. Einen Augenblick überlegte sie, was sie ihm noch alles sagen sollte, aber dann beendete sie lieber die Aufzeichnung und schickte die Nachricht ab.


--- SB Mamori, Quartier Sola

Matti war gerade in seinem Quartier angekommen, als der kleine Computer auf dem kleinen Schreibtisch auch schon loslegte, dass er eine neue Nachricht hatte. Er war mittelprächtig verdutzt darüber, dass das Lokal, das er vorgeschlagen hatte, geschlossen hatte. Dann rief er kurz die interne Datenbank auf und stellte fest, dass Shania Recht hatte. Dann sagte er: "Computer: Antwortnachricht aufnehmen!" "Hallo Shania! Tut mir leid, dass das Lokal geschlossen hat. War mein Fehler, ich bin noch nicht so ganz mit den Öffnungszeiten auf der Station vertraut. Bitte schlag du einen Treffpunkt vor und ich werde da sein. Mit freundlichem Gruß Matti Sola!" Anschließend ging er zu seinem Schrank zurück und räumte die paar zivilen Kleidungsstücke raus, die er hatte. Erst jetzt, bei genauerem Hinsehen, fiel ihm auf, dass er eigentlich immer irgendwie die gleichen Sachen gekauft hatte. Egal wie er es kombinierte, es sah immer irgendwie gleich aus. Er entschied sich für eine sandfarbene Stoffhose mit weißem Hemd und ebenfalls sandfarbener Weste, dazu braune Lederschuhe. Der Communicator wanderte unter die Weste auf sein Hemd. Dann fiel er ihm auf, dass er vielleicht die paar Stoppeln, die er inzwischen angesetzt hatte, aus dem Gesicht schaben sollte. So begab er sich in das kleine Badezimmer und begann, sich zu rasieren.


--- Deck 11 vor dem 'Hot Spot'

Tja, eine Weile stand Shania noch dumm und enttäuscht herum und überlegte, was sie nun mit dem angebrochenen Abend anfangen sollte, als das Terminal piepte und damit den Eingang einer Nachricht an Shania Stone verkündete. Gespannt spielte sie sie ab. Ihr Gesicht hellte sich auf, als sie seine freundliche Stimme hörte, und sie glaubte ihm sofort. Aber sie sollte einen Treffpunkt vorschlagen? Sie kannte sich hier doch gar nicht aus! Also nahm sie den einzigen Ort, den sie auf Mamori genau kannte und formulierte eine neue Nachricht: "Hallo Matti: Dann treffen wir uns auf dem Promenadendeck vor der Fashion-Boutique. Bis gleich! Shania."

Diesmal klang ihre Stimme erheblich netter. Kaum war die Nachricht abgesendet, rief sie den Turbolift und machte sich auf den Weg.


--- SB Mamori, Quartier Sola

Matti hätte sich bei der monotonen Meldung des Computers: "Sie haben Post!", fast ins Kinn gesäbelt, da er ein altmodisches Rasiermesser benutzte, etwas was er von seinem Onkel gelernt hatte. Er nahm sich die Zeit die Rasur zu beenden und wischte sich auf dem Weg zum Computer mit

einem Handtuch den restlichen Rasierschaum aus dem Gesicht. Nun hörte sich die Stimme, die ihm da entgegentönte, doch schon viel freundlicher an. 'Also zurück zum Kleiderladen!', dachte er. Er huschte noch mal zurück ins Bad und schaute, ob er allen Rasierschaum erwischt hatte. Dem war auch so; nur leider hatte sein Hemd auch etwas abbekommen. So wechselte er noch einmal das Hemd und zog die Weste, schon auf dem Weg zur Tür, wieder an.


--- SB Mamori, Promenadendeck

Eine kurze lange Weile kam er auf der Promenade an. Irgendwie war ihm die Fahrt im Lift ewig vorgekommen. Auf halbem Weg zur Boutique machte er schon einen langen Hals, ob er das Mädchen irgendwo entdecken konnte. Endlich kam er vor dem ‚Fashion’ an und blickte sich suchend um.

Shania erhob sich mit gerötetem Gesicht von der Bank. Er war gekommen, und schnell sogar! Und er sah einfach wundervoll aus!

Es dauerte eine Weile, bis sie, wenn auch leise, "Matti Sola" herausbrachte. Immerhin lächelte sie ihn an. Mehr fiel ihr beim besten Willen nicht ein. Lieber Himmel, was sollte sie sagen?

Matti drehte sich zu der zaghaften Stimme um und blickte in ein markantes Gesicht, das ihn freundlich anstrahlte. "So, du bist also Shania Stone!" Er lächelte ebenfalls und reichte ihr beide Hände. Er fühlte sich auf einmal wieder in seine Jugend zurückversetzt.

Das markante Gesicht färbte sich noch einige Nuancen dunkler, als er ihre beiden Hände hielt. Seine fühlten sich warm und gut an, fasziniert starrte sie darauf. "Ja", nickte sie verlegen.

Eine Pause entstand, in der Shania mit dem Gefühlssturm in ihrem inneren kämpfte und nicht in der Lage war, einen vernünftigen Satz zustande zu bringen. Verdammt, wenn sie wenigstens nicht immer so glühen würde! "... Schön...", sagte sie schließlich. "Wo... willst... was? Ich meine... weil das 'Hot Spot' zu hat... ich... kenne mich hier nicht aus..." Ihr Blick blieb auf ihrer beiden Hände geheftet.

Er lächelte, als sich die Gesichtsfarbe des Mädchens änderte. "Wir können ja in den Replimat gehen und uns dort eine Kleinigkeit zu Essen und zu Trinken replizieren. Und dann suchen wir uns einen netten Platz in dem Kuppelpark. Was hältst du davon?" Er liess langsam ihre Hände wieder los.

"Ja, das... klingt herrlich", gab sie aufgeregt zurück. Das war das Romantischste, was sie sich jemals hätte vorstellen können. Ein Picknick im Park! Sie würde ihrer Freundin Shannon unendlich viel zu berichten haben, wenn sie heute Abend auf das Schiff zurückkehrte! Ein richtiges Date mit einem unglaublich süßen, erwachsenen Typen! Was für ein Tag!

Kurz warf sie ihm ein verzücktes Lächeln zu, aber die meiste Zeit über konnte sie ihn kaum ansehen, während sie ihm zum Replimat folgte.


--- SB Mamori, Deck 21, Agentur V-III

Gallen war ziemlich zufrieden mit dem, was er sah. Seine Leute hatten den tristen Raum inzwischen in ein ansehnliches Büro verwandelt. Zach hatte zweimal während der ganzen Aufbauphase einen wüsten Fluch ausgestoßen. Er war auf ein paar nicht verzeichnete Leitungen gestoßen. Und bei dem Versuch, heraus zu bekommen, wohin die führten, hatte er zweimal einen elektrischen Schlag bekommen. Gallen hoffte inständig, dass sie nicht irgendwo auf der Station irgendjemand die Lichter ausgeknipst hatten. Bisher hatte sich allerdings noch niemand über Stromschwankungen beschwert. Aber alles in allem lief es recht gut an.


--- SB Mamori, Promenadendeck, vor dem Replimat

Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander her. Irgendwie war Matti leicht verlegen. Ihm fiel gerade nichts ein, was er zu ihr sagen könnte. Schließlich fragte er: "Wie kommt es, dass du auf einem Frachter arbeitest? Dass dein Vater der Kapitän ist, habe ich ja schon mitbekommen; aber das erklärt noch nicht, warum du mit ihm durch das Weltall tingelst!". Er lächelte zu ihr hinunter. Dabei überlegte er fieberhaft, wie er die Replikatoren im Replimat dazu brachte, das zu replizieren, was sie sich bestellten.

"Och", meinte sie leichthin, "das habe ich so im Blut, das tingeln." Sie grinste. "Immer nur an einem Fleck bleiben ist doch langweilig."

Mittlerweile hatten sie den Replimat erreicht, und Matti hatte sich ganz umsonst Sorgen gemacht, denn völlig selbstverständlich trat Shania an einen Replikator und orderte:

"Einen Picknickkorb, mit 4 Tellern und Besteck. 2 Becher. Fladenbrot. Grüner Salat, Tomaten, Peperoni." Sie warf einen fragenden Blick auf ihren Begleiter, nun mit schon fast erholter Gesichtsfarbe: "Und was möchtest Du sonst noch so? Und was willst Du trinken? Ich möchte Cola auf jeden Fall..." Und schon tippte sie weiter auf den Eingabefeldern herum und packte die Lebensmittel in den Korb.

"Für mich bitte einen Eistee!". Er lächelte das Mädchen an. Er war ganz froh darüber, dass er sich nicht mit dem Replikator herumschlagen musste. "Wenn wir alles haben, nehm ich dann den Korb!", meinte er. "Sollst ja nicht alles alleine machen!". Er lächelte wieder. "Aber so ein Vagabundenleben auf einem Frachter kann auf Dauer auch sehr stressig und einsam werden. Ich habe in meiner Jugend auch eine Zeitlang als Maschinist auf einem Frachter gearbeitet. Haben wir alles?"

Sie schlugen den Weg zum Kuppelpark ein. "Naja, stressig ist das schon manchmal auf dem Frachter. Maschinen gehen ja grundsätzlich dann kaputt, wenn man's eilig hat. Immer. Da kann man sich drauf verlassen. Aber einsam... also die Besatzung ist meine Familie. Allein ist man da nie. Nur Freunde vermisse ich manchmal, welche in meinem Alter. Aber oft haben wir ja auch Passagiere an Bord. Das ist auch manchmal interessant."

Als ihr bewusst wurde, dass sie dem jungen Mann die Ohren zutextete mit ihrem langweiligen Leben, errötete sie wieder und schwieg. 'Er soll lieber was von sich erzählen', dachte sie und fragte leise, ohne ihn anzusehen: "Und Du warst als Jugendlicher Maschinist? Wie bist Du denn dazu gekommen?"

"Tja, das liegt wohl daran, dass ich in einer unterirdischen Föderationskolonie aufgewachsen bin. Der Planet heisst Vegetjan III. Die Kolonie war wunderschön. Aber versteh mich nicht falsch. Irgendwann wollte ich mehr sehen als die gewaltigen unterirdischen Kuppeln. Und so beschloss ich, nachdem ich mit der Schule fertig war, zu reisen. Auf Vegetjan III herrscht ein ziemlich reger Frachterverkehr und so heuerte ich auf dem nächstbesten Schiff an; erst als Schiffsjunge und schließlich wurde ich Maschinist. Apropos Maschinen! Ihr solltet dringend eure Impulstriebwerke reinigen lassen, vor allen Dingen das Steuerbordtriebwerk. Das wird es nicht mehr lange machen, wenn ihr nicht aufpasst. Auf dem alten O-Klasse-Frachter, auf dem ich als Maschinist gedient habe, ist uns das auch einmal passiert und die Impulstriebwerke sind baugleich. Uns hätte es damals fast den halben Rumpf aufgerissen, als das Ding hochgegangen ist." Dann biss er sich auf die Zunge. Eigentlich war es idiotisch, mit einem wunderschönen jungen Mädchen über solchen technischen Kram zu reden. Also wechselte er abrupt das Thema, denn sie waren am Eingangsbereich des Kuppelparkes angekommen.


--- SB Mamori, Kuppelpark

"Ach so. Immerhin warst Du schon mit der Schule fertig", warf sie kurz ein. Als das Thema auf die Maschinen kam, leuchteten ihre Augen auf. "Das Steuerbordtriebwerk reinigen? Schon wieder? Das ist echt nicht wahr, oder? Wieso setzt sich das Ding denn dauernd zu?"

Shania war so beschäftigt mit den technischen Problemen einerseits und dem süße jungen Mann andererseits, dass sie ihre Umgebung kaum wahrnahm. Die beeindruckende Aussicht ins Weltall, als sie durch den durchsichtigen, abendlich beleuchteten Gang schritten, verpasste sie komplett, gefangen in dem Anblick eines attraktiven jungen Mannes, der sie wirklich ernst nahm - und nun sogar noch hinsichtlich technischen Sachverstandes. "Was ist denn genau passiert mit eurem Triebwerk? Und hast Du die Ursache gefunden?"

Jetzt, wo sie in ihrem Element war, fand sie ihre Sicherheit wieder. Ihre Gesichtsfarbe normalisierte sich und ihre Augen glänzten. "Tja, das kann ich dir auch nicht sagen. Aber euer Steuerbordtriebwerk hört sich genau so an, wie das auf der "Eisenhower". Der ganze Spuk fing bei uns an, als wir den Warpkern gewechselt haben, denn nach 20 Jahren ist der einfach fertig. Der Wechsel wurde auf Utopia Planitia vorgenommen bzw. in der zivilen Abteilung der Werft. Der Einbau lief eigentlich problemlos und auch die beiden Testflüge, die nach dem Wechsel vorgeschrieben sind. Aber dann begann der Ärger mit den Impulstriebwerken. Wir waren auf halber Strecke zu meiner zweiten Heimat, Vegetjan III, als wir das erste Mal unter Warp fielen, weil das Impulstriebwerk eine Abschaltung verursacht hatte. Also flogen wir eine Handelsstation an und ließen dort unser Impulstriebwerk überprüfen. Die Techniker dort konnten nichts finden bis auf, dass es überdurchschnittlich verschmutzt war. Das andere Triebwerk war in Tip-Top- Zustand. Na ja, wir flogen weiter, erreichten die Handelsstation im Orbit von Vegetjan III, löschten die Ladung und nahmen neue Ladung auf und dann passierte es. Was genau passiert ist, weiß ich nicht, da ich im vorderen Teil des Schiffes mit einer Reparatur beschäftigt war. Auf einmal gab es einen lauten Knall und die Sicherheitskraftfelder sprangen an. Wie mir Beppi später erzählte, ist die komplette Antriebseinheit quasi implodiert. Vorher hatten sie nur eine erhöhte Plasmatemperatur festgestellt. Das ging von jetzt auf gleich. Wir wurden ins Dock zurück geschleppt und die Vegetjaner tauschten die zerstörte Antriebsanlage aus und das innerhalb von drei Wochen. So lange hätten wir im Schlepp bis zur Erde gebraucht." Matti hatte soviel erzählt, dass er gar nicht gemerkt hatte, dass sie inzwischen in einer gepflegten Parkanlage angekommen waren. Er blickte sich suchend um: "Wohin jetzt?" fragte er freundlich.

Shania hörte mit immer größer werdenden Augen zu und blickte Matti von der Seite an. Erst als er geendet hatte sah sie sich um. "Wow. Das ist hübsch hier."

Der Park war abendlich beleuchtet. Durch die gläserne Kuppel sah man das Weltall. Die Luft roch frisch und würzig nach Pflanzen, und es gab sogar leise typische Tiergeräusche.

Sie standen auf der oberen Ebene des Kuppelparks, nahe der Wendeltreppe, die nach unten führte. "Lass uns runter gehen", schlug sie vor. "Da finden wir bestimmt ein schönes ruhiges Plätzchen. Warte mal kurz...", sie lauschte, "hörst Du es auch plätschern? Da muss irgendwo ein Wasserfall oder so was sein. Lass uns doch dahin gehen."

Matti wunderte sich im ersten Augenblick über die großen Augen, mit denen ihn das Mädchen anschaute. Er fragte ganz verdattert: "Was ist?" Dann antwortete er langsam auf ihren Vorschlag. "Okay, dann lass uns den Wasserfall aufsuchen. Wenn ich ehrlich bin, ich habe noch nie einen gesehen!" Langsam gingen die beiden zur Wendeltreppe.

"Noch nie?" fragte sie erstaunt, während sie hinab stiegen. "Ich schon. Naja, keinen großen, nicht die Niagara-Fälle oder so... nur so 'n kleinen, in... einem Zoo auf der Erde." Ein verlegenes Grinsen spielte um ihre Lippen.

Es war nicht schwer, den Weg zu einem kleinen, verschwiegen angelegten Teich zu finden, in den der kleine Wasserfall mündete. "Hier?" fragte sie ihn mit leuchtenden Augen und mächtig pochendem Herzen.

Matti antwortete nicht gleich. Er blickte sich erst einmal um. Ja, der Platz war wunderschön gelegen. Aber das wichtigste war, man konnte vergessen, dass man sich auf einer Raumstation befand. "Ja, der Platz hier ist perfekt!", meinte er und stellte den Korb ab. Dann ging er fasziniert näher an den kleinen Teich und den Wasserfall heran. Es war kein großer Wasserfall, aber der größte, den er je gesehen hatte. Dann kniete er sich hin und tauchte eine Hand in das Wasser. So schaute er eine ganze Weile auf das Wasser- und Farbenspiel. Dann drehte er sich um und lächelte: "Ich habe einen Bärenhunger!"

"Na dann iss", deutete Shania einladend auf zwei größere Teller, auf denen sie in das Essen appetitlich angerichtet hatte; auf einem das Gemüse, auf dem anderen Hähnchenkeulen und Fladenbrot-Streifen. Sie reichte ihm einen Teller, nahm sich den zweiten und füllte ihn mit Tomaten, Peperoni, Brot und einer Keule. Sie konzentrierte sich dabei ganz auf das Essen, erstens um auf keinen Fall zu kleckern, und zweitens um ihn nicht direkt anzusehen - dann würde sie nämlich sicher wieder rot werden.

Matti nahm den Teller entgegen und sagte lächelnd: "Danke!". Dann krempelte er die Hemdsärmel hoch, was dazu führte, dass einige der Narben auf seinen Unterarmen sichtbar wurden. Dann schnappte er sich eine Tomate und eine Hähnchenkeule, dazu zwei Stücke Fladenbrot. Dann schielte er in den Korb und fand was er suchte, nämlich die Servietten. Er fischte sich eine heraus und legte sie neben sich hin für den Fall, dass ein Malheuer passierte. Dann lächelte er Shania an: "Hm, ja, es ist wirklich schön hier und das Essen ist phantastisch. Auf jeden Fall viel besser als das, was ich mit dem Replikator hinbekomme!". Er grinste ein wenig und auch seine Wangen wurden dunkler.

Shania kicherte. "Das ist doch keine Kunst, das sind doch nur Zutaten. Wieso, hast Du etwa Schwierigkeiten mit replizieren?"

Sie grinste während sie mit Appetit speiste. Nein, das konnte sie wirklich nicht glauben. Erstens hatte sie davon noch nie gehört und zweitens war er auch noch Techniker. Das war ein netter Scherz. Sie entspannte sich etwas. Bisher lief es ja ganz gut. Noch hatte sie keinen peinlichen Faux Pas begangen.

Matti schüttelte den Kopf. "Ja, ich scheine verflucht zu sein, was Replikatoren angeht. Das verfolgt mich schon seit meiner Kindheit. Und dabei spielt es keine Rolle, wie ich meine Wünsche äußere. Es kommt fast immer das Gegenteil von dem was ich haben will oder es passiert etwas ganz anderes. Ich bestelle z. B. einen kleinen Kaffee, schwarz ohne alles. Und was bekomme ich? Fast einen Eimer mit Kaffee, Milch und Zucker." Er lachte und strahlte sie dabei förmlich an.

Stone schlenderte gemütlich die obere Etage des Parks entlang. Er hatte nur kurz nach seiner Tochter die Hamburg verlassen, suchte nach etwas Zerstreuung und Abwechslung und wenn er ehrlich war, er wollte natürlich auch das Mädchen im Auge behalten.

Sie war immerhin seine Tochter und er kannte sie gut genug um sich Sorgen zu machen. Doch egal wo er geschaut hatte, Marcus hatte sie nicht finden können. Natürlich hätte er an einem der Terminals einfach eine Anfrage starten können, doch so konnte er sich wenigstens etwas umsehen.

Und der Park war einfach wunderschön und lud zum Entspannen ein. 'Ach ja, einfach herrlich!' dachte er und wählte den Weg hinunter, den schon Shania und Sola genommen hatten, doch das wusste er da noch nicht.

Dieser Sola hatte sogar Recht damit gehabt, was die 'Hamburg' betraf. 'Vielleicht habe ich mich ja doch in ihm getäuscht' grübelte er vor sich hin, betrachte noch vollkommen ruhig den Wasserfall, sah sich um. 'Oh, welch hübsche Blumen.' Er schlenderte noch ein paar Schritte weiter und traute seinen Augen nicht.

Schlagartig waren Entspannung und Ruhe verschwunden, den Kerl würde er erwürgen!

Er stürmte auf die beiden zu. "Sie!" brüllte er so laut, dass ihn wohl der ganze Park gut hören konnte. "Was glauben Sie eigentlich wer Sie sind? Mit einer Minderjährigen, haben Sie überhaupt keinen Anstand? Ich dachte, ich hätte mich deutlich ausgedrückt! Und dieser Harris ist auch nicht besser, versprach noch Sie zur Vernunft zu bringen!"

Er war völlig außer Atem und musste an dieser Stelle eine Pause einlegen. Er stand vor den beiden und nur die Tatsache das Sola zur Crew der Station gehörte, hatte Stone daran gehindert, sich auf ihn zu stürzen, doch viel fehlte nicht, um ihn seine Beherrschung gänzlich verlieren zu lassen.


--- SB Mamori, Holo-Suite "Braemer"

An den Holo-Suiten tippte sie ein Pogramm ein und nach kurzer Wartezeit konnten die Vulkanierin und der Vegetjaner eintreten.

In der Holo-Suite hatten beide ein geräumiges Feld betreten, auf dem Baumstämme, Hämmer, Steine und Kugeln verschiedener Größen, und Seile bereit gelegt waren. Verschiedene Musiker zogen mit Dudelsäcken an ihnen vorbei und spielten Hymnen. Mehrere Ensembles von Mädchen verschiedenen Alters führten Volkstänze auf, und überall gab es Snack- und Bierbuden. "Willkommen zu den Braemer Highland Games, Mister Tork." begrüßte Kinoi den Vegetjaner. Sie hatte die Tracht einer Tänzerin an, und um die Hüften von Tork wurde ein Kilt repliziert.

Tork war relativ verwundert über das merkwürdige Kleidungsstück über seinen Hüften. Nicht, dass es sich schlecht anfühlte, aber es war doch mehr als gewöhnungsbedürftig. Im ersten Moment bekam er etwas Panik, da alles rund um ihn grün war und er auch kleine Blumen hier und dort in der Wiese sah. Er wollte schon zu seinem Planetenset greifen, als ihm einfiel, dass das ja alles nur holografisch war. Dann beruhigte er sich wieder und blickte die große Vulkanierin mit noch größeren Augen an und fragte: "Was tun wir hier?"

"Wir befinden uns bei der traditionellen Austragung der Highland Games", antwortete Kinoi. "Ursprünglich wurden die Wettkämpfe abgehalten, um die stärksten und schnellsten Männer unter den Clans der Region Schottland zu bestimmen. Die Gewinner wurden Leibwächter lokaler Könige und Fürsten. Heute finden die Wettkämpfe für die Ehre, as Tradition und aus Spass statt." Die Vulkanierin zählte die Disziplinen auf: "Sie werden mit Kugeln, Steinen, Hämmern und Baumstämmen werfen, Mister Tork, werden gegnerische Teams an einem Tau durch den Matsch ziehen und Wettrennen laufen. Sie haben hier Gelegenheit sich richtig zu verausgaben." Ein holografischer Wettkämpfer kam auf die beiden zu, dessen Kilt das gleiche Tartan wie Torks hatte. "Schön dich zu sehen, du siehst kräftig aus", begrüßte er den Vegetjaner. "Vertritt deinen Clan beim Tauziehen." Das Hologramm nickte Kinoi zu: "Mylady..."

"So, so", sagte Tork. "Das sind also so eine Art Legionsspiele. Gut, dann wollen wir mal." Dann blickte er zu dem groß gewachsenen Hologramm auf, was ein etwas absurdes Schauspiel bot, denn der holographische Schotte war fast zwei Meter groß, breitschultrig und hatte einen gewaltigen Bauch. "Dann führ mich hin, Clanbruder!", sagte Tork zu ihm. Dann nuschelte er an Kinoi gewandt: "Was muss ich jetzt machen?"

"Folgen sie einfach den Anweisungen ihres Clanbruders." schlug Kinoi vor. Das Hologramm führte Tork zu einem Tau, wo zwei Gruppen Männer standen. Jeder von ihnen war entweder muskulös, stattlich, bullig oder ein eigener Zwergplanet. Der Holo-Schotte musterte Tork noch einmal und führte ihn an das Ende des Taus auf der Seite ihres Clans. "Sobald das Kommando kommt ziehen wir am Seil, bis keiner des anderen Clans mehr steht", erklärte er dem Vegetjaner. "Es gab da eine Geschichte mit einer angezweifelten Vaterschaft seitens der Rankins, also achten wir nicht auf die Markierungen am Tau und am Boden."

Tork machte Riesenaugen. Er hatte schon ein paar Menschen auf seiner Heimatwelt kennengelernt, die jedoch recht zierlich gewesen waren, im Vergleich zu diesen Riesen hier. Er stellte Überlegungen an. Gab es zwei Arten von Menschen wie bei ihnen auch, große und kleine? Tork hatte völlig geistesabwesend seine Position eingenommen und schon kam das Startsignal. Die kleine Echse begann, kräftig am Seil zu ziehen und langsam setzten sie sich rückwärts in Bewegung.

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