Mission 4: Die Tentakeln der Famossa

Starbase Mamori - Die Chronik
Februar 2008, Teil 2: 84 Züge insgesamt
Spielzeit: 17. Juli 2380, ca. 13:30 Uhr
Sternzeit 57.545,3

Kapitel 61: Anfänger

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--- Starbase Mamori, Deck 28: Hauptmaschinenraum

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Rico rieb sich die Hände vor Freude. "Fein, fein, fein, krach, bumm
> bäng! Krawum!"

"Das wird kein Spaß, sondern Arbeit, meine Herren", ermahnte Shay Jahari Rico und Kowalski. "Hier, ich habe eine Liste gemacht von Geräten, die wir mitnehmen. Suchen Sie schon mal alles zusammen", forderte sie die beiden auf.

Pavel nahm die Liste entgegen und bestätigte mit einem strammen: "Aye, Ma'am." Dass es keinen Spaß wurde, das war Pavel schon klar. Klar wie Kloßbrühe. "Sollen wir auch vor dem Start die Systeme des Runabouts überprüfen?"

Shay überlegte kurz. "Ja, das wäre gut. Machen Sie das", wies sie Pavel an.

Pavel nickte und verließ mit Rico den Hauptmaschinenraum.

Robert Taylor und sein Sohn blieben zurück. "Haben Sie einen Einsatz für uns, Commander?" fragte der Teamleiter des restlichen Wartungsteams 2, was um die Hälfte dezimiert wurde.

"Ja, hier müssen ein Relais, einige EPS Leitungen und interne Sensoren kalibriert werden. Nichts Großes", erklärte sie Taylor und reichte ihm ebenfalls ein PADD.


--- SB Mamori, Deck 11: Lounge "Hot Spot"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Francois Lecomté lächelte jovial seinem Untergebenen zu und drückte
> dann seinen Daumen auf das Padd, das der Echserich Soren van Gallen
> vorbereitet hatte. "DAS dachte ich mir, mein lieber Meyer."

Meyer sparte sich das Lächeln zur Antwort und fuhr grummelnd mit seinen Arrangierversuchen fort. Warum hatte er sich auch der Illusion hingegeben, die gemeinsame Billiardpartie hätte auch nur irgendetwas an seinem Boss ändern können? Nun, vielleicht hätte er Francois gewinnen lassen sollen? Vielleicht hatte er den Sieg seines Angestellten übel genommen und diese Brotback-Sache hatte gar nichts mit seiner Unpünktlichkeit zu tun, sondern viel mehr mit der verpassten Chance, ihm in einem fairen Spiel überlegen sein zu können. Aber egal, was davon es war; Meyer war alles andere als begeistert, nun auch noch als Bäcker zu fungieren. Er war schon meilenweit von dem Job entfernt, den er wirklich beherrschte, in dem sein Herzblut steckte. Noch immer vor sich hingrummelnd, schnappte er sich eine Schürze und begann, seine Wut an ein paar harmlosen Zitronen und Limonen auszulassen, die sowohl für einige Gerichte als auch für Cocktails gebraucht werden würden.

"Dann ist der Vertrag besiegelt, mein werter Herr van Gogh. Benachrichtigen Sie mich bitte rechtzeitig, wenn der Frachter von Ihrem Planeten ankommt, damit ich die Waren in Empfang nehmen kann und die Werbung dafür rechtzeitig plaziert wird." Francois machte eine kleine angedeutete Verbeugung mit seinem Kopf und sah Meyer beim Zitronenschneiden zu.

Was hatte der Kerl vor? Er schnippelte sie mit einer Verachtung, wie er es zuvor noch selten gesehen hatte bei ihm. Er hatte eine etwas andere Frisur... war es etwa deswegen?

"Gut meine Herren, ich verlasse Sie dann mal!" Soren verliess das 'Hot Spot' und machte sich auf den Weg zum Lagerraum, der zur Agentur gehörte. Dort wollte er die Bestellung des Franzosen so weit zusammenstellen, wie es ihm möglich war. Die dort eingelagerten Waren waren zwar für den Privatgebrauch; aber das war Nebensache, da sie mehr Nahrungsmittel einlagerten, als sie eigentlich brauchten.

Francois blickte dem Saurier noch etwas nach, dann trat er zu dem eifrig werkelnden Meyer und meinte: "Es ist noch nicht viel los und ich übergebe Ihnen gerne die Verantwortung für den Laden, wie Sie wissen, Meyer. Ich habe eine Verständigung bekommen, dass mein Anzug fertig ist und werde ihn mir rasch holen gehen." Automatisch strich Francois mit dem Finger über den Tresen und sah ihn sich dann an.

Diese letzte Geste war das Sahnehäubchen auf dem Berg von Ferengi, Sauriern, Brotgebacke und allem, was seine Stimmung bis hierher auf den Nullpunkt gebracht hatte. Meyer sah misslaunig auf, während er seine Hände an der Schürze abwischte. Wenigstens war Zitronensaft gut für den Teint... "Gehen Sie ruhig, holen Sie ihren Anzug ab. Da noch kein Gast anwesend ist, kann ich meine Zeit ja sinnvoll nutzen und Brotrezepte lesen." Sein Tonfall triefte in allem Zynismus, zu dem der Blonde in der Lage war. Dann nahm er einen bereitliegenden feuchten Lappen und begann übergenau den Thekenbereich abzuwischen, über den der kontrollierende Finger des Franzosen geglitten war.

Francois hob eine Augenbraue. "Ich dachte, Sie würden es gut heißen, wenn ich Ihren Aufgabenbereich schön langsam erweitere, mein guter Meyer." Denn der Zynismus war sogar für das Ohr des Oberkellners zu hören. "Glauben Sie, ich würde die Verantwortung für eine Neueinführung jedem Hinz und Kunz zutrauen?"

Er schüttelte mokiert sein Haupt und sah betroffen zu Boden. Es schwang sogar wirklich ein Fünkchen Wehmut in der Stimme Francois mit. Er ging zur Tür und verließ wortlos das Geschäft.

Als er draußen war, blickte er noch einmal durch die sich schließende Tür zurück. So, und jetzt sollte dieser eingebildete Flitzbeutel sich gefälligst ein paar Selbstvorwürfe machen, dachte sich der Franzose und marschierte zu Desh.


--- SB Mamori, Deck 25: Minorytanische Botschaft, Büro Tanaqua

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Danke", meinte Ehani Shahin zu Serillia Tanaqua und setzte sich auf
> den angebotenen Platz. "Oh, gerne bin ich dabei", fügte sie überrascht
> hinzu und las dann den Text auf dem Bildschirm.
> "Hm, höchst interessant. Was sagt der Kanzler dazu?" fragte Ehani,
> sicher, dass Tanaqua mit dem Mann schon gesprochen hatte.

"Wir sollen mit der romulanischen Senatorin sprechen. Hier auf Mamori", fasste die Diplomatin die Anweisungen des Kanzlers kurz zusammen. "Diese Rasse ist bisher völlig unbekannt. Frau Shahin, nutzen Sie Ihre Quellen und versuchen Sie etwas herauszufinden. Irgend etwas. Insbesondere interessiert mich, wieso die Romulaner denken wir wären in einer Notlage. Welche könnten Sie meinen? Haben Sie Vorschläge?" Gespannt musterte sie ihre ehrgeizige junge Kollegin.

"Ich werde versuchen, möglichst umfangreiche Informationen über meine Quellen zu bekommen", erklärte Ehani und wollte sich schon erheben, doch das Gespräch war anscheinend noch nicht beendet. "Das ist mir allerdings auch schleierhaft, welcher Notfall gemeint sein könnte", meinte Ehani nachdenklich.

Serillia nickte. "Gut, beginnen Sie. Wir müssen davon ausgehen, dass wir nicht viel Vorbereitungszeit haben. Ich werde jetzt die romulanische Botschafterin kontaktieren."

"Gut, ich werde meine Quellen sofort darauf ansetzen", erklärte Ehani und verließ das Büro der Botschafterin, um sich in ihrem eigenen direkt an den Schreibtisch zu setzen.

Nach einem kurzen Moment der Überlegung entschied Serillia sich für eine schriftliche Nachricht:

***
An: Senatorin Svana, Chr. Llehmni
Von: Botschafterin Serillia Tanaqua, Starbase Mamori

Geehrte Senatorin Svana,

wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme. Wir lernen jederzeit gern neue Völker kennen und treten mit ihnen in diplomatischen Kontakt.

Gern stehe ich Ihnen für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Bitte teilen Sie uns Ihre protokollarischen Anforderungen und Verfahrensweisen im Vorfeld mit. Auch an jeglichen weiteren Informationen über das Volk der Romluaner sind wir sehr interessiert.

Anbei erhalten Sie meine Kontaktdaten, grundlegende Informationen über das Volk der Minorytaner sowie unser diplomatisches Protokoll.

Freundliche minorytanische Grüße

Senatorin Serillia Tanaqua
Minorytanische Botschafterin
***


--- SB Mamori, Deck 25: Sarkassianische Botschaft

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Oh", zeigte sich Seffarim alias Abita Bemo tief bestürzt, "das ist
> aber schade. Ich hatte doch einen Termin... Wieso entscheiden Sie
> sich denn dann vorher... oh, bitte verzeihen Sie, ehrenwerter Magro.
> Es steht mir nicht zu Sie zu kritisieren, das war nicht meine
> Absicht."
> Ganz verdattert und mit großen Augen schaute sie Antschirch traurig
> an und verneigte sich erneut.

"Es haben sich sehr schlimme Dinge ereignet... wahrschienlich fiel die Stornierung Ihres Termins dem zum Opfer", antwortete Kras Antschirch und sah zu, wie Azara Kaan zum Raum von Quaipol brachte. Sie machte das durchaus tüchtig und so hatte Kras wirklich keinen Grund, ihr den neuen Job als Botschaftsassistentin jetzt einfach wieder wegzunehmen. "Da die Stelle nur mit einer Person zu besetzen ist, kann ich Ihnen nicht viel...."

Da fiel Kras eine Idee ein, die ihn möglicherweise noch ein paar Tage in Genuss des erfreulichen Anblickes von Abita brachte. Soeben kehrte Azara Pitho wieder zurück und er sagte zu der Fasa: "Warten Sie bitte einen Moment."

Flott watschelte er zu Azara und nahm sie beiseite: "Sie machen das alles sehr toll. Aber ...Sie sollten sich jetzt wirklich ein paar freie Tage nehmen, um Ihren Verlust zu verarbeiten, mein Kind. Miss Bemo könnte Sie für die Zeit vertreten. Außer Sie fühlen sich imstand durchzuhalten."

Azara fühlte sich hin und her gerissen. Doch wenn sie sich wirklich ein paar Tage freinahm, was sollte sie dann tun? Sie würde ins Grübeln kommen... und an den Ort des Geschehens fliegen war viel zu gefährlich, die Feinde ihres Vater mochten nur darauf warten. "Ich würde gerne weiter arbeiten, wenn es geht, ehrenwerter Magro", meinte Azara fast demütig.

Artig und gespannt blieb Seffarin stehen wo sie war, beobachtete das Gespräch des Magros mit der jungen Lafo und wartete ab, ohne den anderen Anwesenden, einem Fasa und einem Tra, weitere Beachtung zu schenken.

Auch Sa'tak Noy ignorierte die Fasa geflissentlich und ließ so keinen Verdacht aufkommen, dass sie sich gegenseitig als Angehörige der Famossa bekannt waren.

Na, dann fand sich wohl kein Grund die imposante Fasa hier in der Botschaft unterzubringen. Dabei hätte sich Kras durchaus wohlgefühlt, wenn ihn so viel holde Weiblichkeit umschwärmt hätte.

Zu Azara gewandt sagte Antschirch: "Sie sind sehr tapfer, Miss Pihto." Er tätschelte ihr Händchen und kehrte zu der jobsuchenden Abita Bemo zurück.

"Danke, ehrenwerter Magro, das ist zu viel des Lobs für mich", erklärte Azara bescheiden.

   -- SB Mamori, Sarkassianische Botschaft, Büro Quaipol

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Erster Außensekretär, Commander Vasu hätte jetzt Zeit für Sie.
> Darf ich Sie in sein Büro begleiten?" fragte Wrad Kaan.

"Sehr gerne, Mister Kaan, ich freue mich Sie wiederzusehen", erklärte Garretragh Quaipol.

Endlich konnte er mit Vasu reden und die Föderation zu einem humanitären Einsatz auf Sarkass bewegen. Der Erste Außensekretär erhob sich und folgte dem Andorianer. Einerseits war er faszinierend exotisch, auf der anderen abstoßend fremdartig, nicht zuletzt wegen der blauen Haut und den Fühlern. Den dunkelhäutigen Commander Vasu fand der Lafo-Sarkassianer da weit angenehmer.

"Es ist mir eine Ehre", sagte Wrad mit einem leisen Lächeln und führte Quaipol den Gang entlang zum Turbolift.

   -- SB Mamori, Sarkassianische Botschaft

"Es tut mir sehr leid für die Unannehmlichkeiten, die Sie sich gemacht haben. Das einzige, das ich für Sie tun kann, ist eine Unterbringung auf der Station für diese Nacht zu übernehmen, falls Sie das wünschen", entschuldigte sich Kras bei Abita Bemo.

Der Assistent Quaipol war zusammen mit den Leibwächtern zurückgeblieben. Der Erste Außensekretär wollte so persönlich wie möglich mit dem Stationskommandanten werden, und da hätten mehr als 4 Augen gestört. So konnte der Fasa in seinem Anzug die umwerfend gestylete Abita Bemo bewundern. "Mir tut es ebenfalls sehr leid. Danke, dass Sie den Weg auf die Station auf sich genommen haben. Wenn Sie einverstanden sind, würde ich gerne den Abend mit Ihnen verbringen. Vielleicht findet sich eine andere Möglichkeit für Sie, hier sesshaft zu werden", schlug Quaipols Assistent vor.

Schließlich suchten der Lafo und Kras Antschirch sehr nach sarkassianischen Geschäftsleuten, die sich hier niederlassen wollten. So hatte Bemos Bewunderer eine gute Ausrede für ein Date mit der Sexbombe.

Als Quaipols Assistent sich unverholen an Bemo heran machte, verspürte Azara einen Stich Neid. Sie wollte auch eine Schulter zum Anlehnen haben. Sie warf Noy einen Seitenblick zu und blickte dann wieder auf ihr Pult.

Auch Kras fiel diese Anbiederung von dem Quaipolassi auf. Er konnte es ihm nicht mal verübeln. Er mischte zuvorkommend sich ein: "Das finde ich eine gute Idee. Kann ich Ihnen beiden sonst irgendwie behilflich sein?" Er sah sich besonders den Assistenten gut an.

Einen kurzen Moment verschlug es der aufgerüschten Fasa vor Überraschung die Sprache, dann dachte sie: 'Warum nicht? Das könnte ja nützlich sein.' "Das ist ganz reizend von Ihnen", erwiderte sie dem Assistenten mit einer erneuten Verneigung. "Ihre Einladung ehrt mich." Dann wandte sich Abita dem Magro zu: "Nein, ehrenwerter Magro. Ich danke Ihnen."

Sie hakte sich bei ihrem neuen Gönner unter und schenkte ihm ein fragendes Lächeln.


--- SB Mamori, Deck 1: Bereitschaftsraum des Kommandanten

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Vasu schreckte zusammen, hatte er vergessen die Tür zuzumachen?
> Er wurde wohl alt UND senil.
> "Äh, --- meine Erwartungen an den Tag wurden auch übertroffen",
> erwiderte er Prima Antschirch. "Ach ja, danke für die Hilfe."
> Dabei bemühte er sich nichts fallen zu lassen.
> "Hat sich Ihre 'Ausbilderin' Ihnen schon vorgestellt?"
> Hoffentlich hatte niemand ihn gesehen, mit den Stiefeln auf dem
> Tisch.

"Noch nicht, verehrter Commander. Ich konnte nur das Kommunikee absenden und das Sternenflottenhauptquartier hat den Erhalt bestätigt. Jedoch verabsäumte ich, Sie pünktlich über den Termin mit dem sarkassischen Außensekretär zu informieren. Ich entschuldige mich hierfür." Priema sah betroffen zu Boden und erwartete den Rauswurf.

Vasu überlegte kurz, was ihn mehr störte und so aktivierte er seinen Kommunikator. "Pi'ko-kan, kommen Sie bitte schnellstens in mein Büro. Danke. - So, das eine Problem lösen wir sofort, das andere mit den Romulanern kommt danach. Solange stapeln Sie doch bitte die PADDs ordentlich ins Regal. Wir wollen doch einen guten Eindruck bei den Romis machen."

   -- SB Mamori, Deck 1: OPS

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Ja, das ist richtig", bestätigte John Harris jetzt Jakon Legan und
> sah dann kurz zu Talvert:
> "Mr. Anderson bat mich, Mr. Legan in die Sicherheitszentrale zu
> begleiten, wenn Sie also keine Einwände haben, würde ich mich gerne
> verabschieden."

"Ich bin informiert, Lieutenant. Bitte begleiten Sie den Polizeichef in die Sicherheitszentrale", meinte Suvan. Dadurch, dass er sich höflich beim Ersten Offizier abgemeldet hatte, hatte Harris gerade einen Pluspunkt bei Suvan Talvert verbucht.


--- Peregrin-Jäger "Zodiac", im Orbit um Starbase Mamori

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Ich bin halbe Klingonin, Colonel", erwiderte Kerrig Saghi ihrer
> Kommandantin. "Eins zu zwei gegen mich zu kämpfen ist eine
> Beleidigung! Das werden Sie merken, Madam, bei allem Respekt",
> meinte sie grimmig.
> Die 2nd Lieutenant flog mit Buínes, Gum und án-Pinnu. Auf die von
> Vaughn und Alidar abgelegene Seite der Station.
> "Sompec an Peregrins", rief Saghi. "Buínes und án-Pinnu fliegen
> Backbord um die Station, Gum und ich Steuerbord. Wir greifen Vaughn
> und Alidar aus zwei Richtungen an, sobald von den beiden die
> Anweisung für den Manöverstart erfolgt."

"Gut, dann tauschen Sie beim nächsten Mal mit Alidar die Plätze", meinte Kirah Vaughn schmunzelnd und beobachtete die Umgebung. "Dann mal los", gab sie das Startsignal.

Wie geplant schossen die vier Piloten zu je zweien aus verschiedenen Richtungen um die Station herum. Kerrig Saghi und Gum feuerten ihre niedrig eingestellten Phaser auf Lieutenant Colonel Vaughns Peregrin 'Zodiac'. Buínes und án-Pinnu griffen Captain Alidar an. Mit vollem Impuls schossen die beiden Flügel auf die einzelnen Peregrins zu und feuerten.

Kirah legte einen regelrechten Blitzstart hin, als Saghi und Gum sie auf's Korn nahmen. Kirah nahm Kurs auf Mamori und flog damit Kerrig und Gum entgegen, drehte sich einmal um die Längsachse und tauchte unter den beiden weg. Dann flog sie eine sehr enge Kurve um die Station.

"OPS, haltet eure Schlüpfer fest, es könnte eng werden", meinte Kirah feixend und beschleunigte noch.

   -- Peregrin-Jäger "Sompec"

"Tz, dass das klappt hätten Sie wohl gerne!" rief Saghi in den offenen Funkkanal.

Sie beschleunigte mit ihrem Flügelmann auf die Station zu, umrundete Mamori allerdings nicht wie zuvor um die X- und Z-Achse, sondern um die Y-Achse: Sie setzte sich über die Station ab, um über Kirah Vaughn wieder aufzutauchen und die Zodiac erneut zu bedrängen. "Phaser: Feuer!" jubelte die Klingobajoranerin angriffslustig.


--- SB Mamori, Deck 4: Krankenstation

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Ginelli an Dr. Tavington: Hätten Sie Zeit für eine Außenmission?"

Gerade war der Rote Alarm zu Ende und Davey Tavington und Chanvi Paerha stellten den Normalzustand wieder her. Verletzte waren zum Glück ausgeblieben. Erleichtert hatte Davey mit der andorianischen Blondine etwas geschmust, als der Ruf von Sara Ginelli herein kam.

"Tavington an Ginelli. Natürlich habe ich Zeit für eine Außenmission, aber ist es so wichtig, dass die Chefärztin von Mamori teil nimmt?" fragte Davey.

Enttäuscht schmollend räumte Paerha weiter auf.

   -- SB Mamori, Deck 12: Wissenschaft

"Die Chefärztin?" fragte Sara verwirrt nach. "Ist mir etwas entgangen? Ich fragte Sie, Dr. Tavington. Es geht um Bombenanschläge auf Sarkass, die zu untersuchen sind. Stehen Sie dafür zur Verfügung?"

   -- SB Mamori, Krankenstation

"Ja, aber zurzeit bin ich die ranghöchste Ärztin auf der Krankenstation", wurde Davey Tavington etwas deutlicher. "Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht folgen: eine Ärztin soll Schauplätze von Bombenanschlägen untersuchen? Ist ein Humanoid explodiert? Pauschal stehe ich Ihnen natürlich zur Verfügung."

   -- SB Mamori, Deck 12: Wissenschaft

Sara verzog etwas irritiert das Gesicht. Sollte das ein Scherz gewesen sein? "Gut, ich gebe Bescheid sobald es einen Briefing-Termin gibt", beendete sie das Gespräch kurzerhand.


--- SB Mamori, Deck 16: Sicherheitshauptquartier

Als Jakon Legan und Lieutenant Harris in der Sicherheitszentrale ankamen, kam Captain Anderson dem Sarkassianer entgegen und begrüßte ihn: "Mister Legan, ich bin Captain Charles Anderson, Sicherheitschef auf Mamori. Mir wurde mitgeteilt, Sie hätten Informationen für meine Abteilung?"

"Freut mich Sie kennen zu lernen", gab Jakon zur Antwort. Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass ihn die forsche Art des Mannes etwas überraschte. Er war es nicht gewohnt, so schnell mit der Tür ins haus zu fallen, jedenfalls nicht wenn es sich um einen fremden Besucher handelte, dem er noch nie begegnet war. 'Aber es ist ja auch eine Ausnahmesituation', überlegte Jakon.

John Harris wartete geduldig, wollte sich in die Unterhaltung der beiden Männer nicht einmischen, aber die Informationen interessierten ihn natürlich auch.

Legan fischte das PADD aus seiner Tasche und reichte es Anderson. "Das sind alle Informationen, die ich im Moment besitze. Ich bin gerne bereit, sie mit Ihnen zu teilen, doch erhoffe ich mir, dass Sie uneingeschränkt mit mir zusammen arbeiten." Er musterte den Mann skeptisch. 'Hält er mich auch für einen potentiellen Attentäter?' fragte sich Legan, hoffte allerdings die beiden Männer würden sein Misstrauen nicht bemerken.

"Wie meinen Sie das?" fragte Charles Anderson erstaunt. "Soweit es uns auf Mamori betrifft interessieren wir uns nur dafür, wie wir Ihre Bombenverdächtigen befragen, gegebenenfalls an Sie ausliefern, und Anschläge auf unserer Station verhindern. Welche Art von Kooperation stellen Sie sich denn vor, Sir?" fragte der Sicherheitschef.

Das PADD überflog er kurz und reichte es an Harris weiter. Der Captain konnte jetzt, wo er sich mit Jakon Legan unterhielt, den Inhalt des PADDs nicht richtig aufnehmen.

John hatte Legan unauffällig beobachtet, ihm entging dessen Misstrauen nicht und er konnte den Mann auch verstehen. Er nahm das PADD entgegen und begann es aufmerksam zu lesen, es waren eine ganze Menge Informationen dort gespeichert. Legan hatte gute Vorarbeit geleistet.

"Ich meine", sagte der nun ruhig zu Anderson, wobei er ihm direkt in die Augen sah. "Sie werden mich auch an Ihre Daten heran lassen und sie mir nicht vorenthalten. Dass Sie mich wie ein gleichberechtigtes Mitglied Ihrer Crew ansehen."

Jakon Legan unterbrach einen Moment, warf einen raschen Seitenblick zu John Harris, aber der schien in das Padd versunken zu sein, oder tat jedenfalls so. 'Was ist nur los mit mir?' wunderte sich Jakon, so war er doch sonst nicht. Er atmetet tief durch und strich sich durch die Haare, sah plötzlich sehr erschöpft und mitgenommen aus. "Bitte verzeihen Sie mein Auftreten", versuchte er sich bei Anderson zu entschuldigen. "Auch an mir gehen die Ereignisse der vergangenen Zeit nicht spurlos vorbei und dann habe ich stets das Gefühl, dass jeder hier an Bord einen potentiellen Attentäter in mir sieht." Er zuckte kurz mit den Schultern, lächelte Anderson zu. "Ich möchte weiter nichts, als dass Sie Ihr Wissen ebenso unvoreingenommen mit mir teilen, wie ich das meine mit Ihnen. Glauben Sie, es ist Ihnen möglich, mir so viel Vertrauen entgegen zu bringen?"

"Mister Legan, niemand verurteilt Sie weil Sie Sarkassianer sind", stellte Anderson fest. "Vor allem nicht an Bord einer Starfleet- Raumstation. Unsere Sternenflotte ist eine Vielvölker-Organisation."

Der Sicherheitschef von Mamori bezog sich wieder auf den Fall. "Was Ihre Verdächtigen angeht, und alle Spuren ihrer Anschläge, die nach Mamori führen, so erhalten Sie vorbehaltlos unsere Unterstützung. Allerdings möchte ich Sie um Verständnis bitten, dass niemand Ihnen Einblicke in unsere Stationsinterna gewähren kann. Ebenso können wir nicht ohne diplomatische Regelung Polizeigewalt auf einer Ihrer Welten ausüben. Ich sage das nur zur Erinnerung, ich gehe nicht davon aus, dass Ihnen der Sinn danach stand, uns so weitgehend einzubeziehen."

Jakon hatte dem Sicherheitschef aufmerksam zu gehört, er schien es ehrlich zu meinen. Rasch warf er einen Blick zu dem anderen Offizier, der die ganze Zeit ruhig dabei stand und sich nicht an dem Gespräch beteiligte. Entweder war das hier einfach nicht üblich, dass alle Offiziere reden durften, oder...? Aber daran wollte er lieber nicht denken. "Danke, Mr. Anderson", meinte er nun und brachte ein einigermaßen glaubhaftes Lächeln zustande. "Ich habe auch nicht erwartet, dass Sie mir zu internen Daten Zugang gewähren. Das würde ich einem Besucher auch nicht gestatten. Und nein, so weit wollte ich Sie nicht einbeziehen."

John Harris trat einen Schritt näher an die beiden heran. "Dann hoffe ich, wir werden gut zusammen arbeiten", er lächelte dem Sarkassianer zu und streckte ihm die Hand hin, die Jakon, etwas verwirrt, ergriff.

'Vielleicht habe ich einen falschen Eindruck von dem Mann bekommen', überlegte er dabei. "Ich freue mich ebenfalls, Mr. Harris", erwiderte er.


--- SB Mamori, Deck 21: Transport-Agentur V-III, Lagerraum

Im Lagerraum angekommen, stellte Soren überrascht fest, dass Takgall anwesend war. "Was machst du denn hier?"

"Ich überprüfe die Frachtlisten! Außerdem sortiere ich unsere restliche Sicherheitstechnik, die uns geliefert wurde. Wir haben jetzt die komplette Ausrüstung für vier Objekte, die wir bewachen können. Und du, Boss, was willst du denn hier?"

"Ich zweige etwas von unseren Lebensmitteln ab. Wir haben wahrscheinlich den ersten Kunden hier auf der Station."


--- SB Mamori, Deck 1: OPS

Quaipol und Wrad betraten die OPS. Ohne weitere Umschweife führte der Andorianer den Ersten Außensekretär zum Bereitschaftsraum des Kommandanten und betätigte den Türsummer. Da sie erwartet wurden, traten sie gleich darauf ein.

   -- SB Mamori: Bereitschaftsraum des Kommandanten

"Commander Vasu, hier ist Mr. Quaipol, der Erste Außensekretär", stellte Wrad den Gast vor, kurz Haltung annehmend.

Gleich darauf verschwand er wieder aus dem Raum und kehrte zu Max Riese an die OPS zurück.

"Ich freue mich Sie wiederzusehen, Commander", erklärte Garretragh Quaipol jovial und reichte Anvar Vasu die Hand. "Darf ich fragen, aus welchem Anlass es den Alarm gab, der unser Treffen verzögerte?"

Dass er dies nicht wusste war dem Lafo-Sarkassianer ein richtiger Dorn im Auge. Schließlich war der Erste Außensekretär nur so gut, wie er mit seiner jeweiligen Situation vertraut war.

Vasu schreckte wieder zusammen, ja war das hier ein Bahnhof wo jeder so einfach ... oder war einfach nur die Tür offen? Na ja, wo er schon mal da war.

"Willkommen, setzen Sie sich doch." Und er griff die Hand reflexartig. "Was den Alarm angeht, wir haben überraschenden Besuch erhalten, der hoffentlich nicht unsere Pläne ändern wird. Ach ja, Miss ... Priema, lassen Sie uns doch bitte mal allein. Pi'ko-kan wird sich gleich um Sie kümmern. Und schließen Sie doch bitte die Tür. Danke."

Vasu setzte sich und stapelte die letzten PADDs vor sich auf dem Tisch. Früher hatte es diese Notizzettel gegeben, ob es damit einfacher gewesen war?

Priema hatte einen relativ großen und wackeligen Stapel PADDs auf dem Tisch des Commanders gestapelt und war vor lauter Ehrfurcht im Boden versunken, als der erste Außensekretär persönlich in das Büro von Vasu hineinschneite.

Pi'ko-kan war der Name des Einschulers, war er nun eine Sie oder ein Er? Darüber war sich Priema noch nicht im Klaren. Mal sagte Vasu das eine, mal das andere. Oder war er gar beides auf einmal? Das ging über Priemas Vorstellungskraft. Sie blickte demütig zu Boden und folgte anschließend schnurstracks den Befehlen von Vasu.

"Ich freue mich, dass Sie es ansprechen, Commander", erklärte Quaipol und setzte sich Anvar Vasu gegenüber. "Von sarkassianischer Seite aus benötigen wir Ärzte, die sich um Verletzte kümmern, Hilfe bei der Räumung der Trümmer und kriminalistisches Personal, das die Anschläge untersucht. Ich habe mitbekommen, dass ein sarkassianischer Polizist an Bord Ihrer Station gekommen ist. Ich vermute, die Aufklärung der Anschläge ist zu einem gemeinsamen Interesse von uns beiden geworden?"

Vasu suchte seinen Tee und wunderte sich noch immer, das Quipol auf Ärzten bestand. Hatte sein Planet nicht genug? Am Gesundheitssystem gespart, hä! "Wir stellen gerade ein Team zusammen, jedoch hat sich unangemeldeter Besuch angekündigt und verlangt nun um Aufmerksamkeit. Wie Sie bestimmt am kurzzeitigen Roten Alarm mitbekommen haben. Erwarten Sie aber vom Team keine Wunder, das hier ist eine Raumstation und kein Galaxy Schiff. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten. - Ach ja, wollen Sie uns begleiten?"

Die ausweichende Antwort Commander Vasus interpretierte Garretragh Quaipol als JA. "Ich starte zusammen mit Ihrem Team. Ich muss Sie bestimmt nicht daran erinnern, wie dringend wir Ihre Hilfe benötigen. Meine Yacht wird Ihr Team eskortieren, so kommen Sie am schnellsten durch unsere System-Abwehr", erwiderte der Lafo-Sarkassianer. "Gibt es noch etwas zu bereden?" fragte Quaipol.

   -- SB Mamori, OPS

Silan G'Marrna stand an der taktischen Konsole und überflog ihr neues Reich. Dabei machte sie eine taktische Bestandsaufnahme. Wie sie überrascht festgestellt hatte, hatte man ihr nicht die aktuellen Stationsdaten zukommen lassen, sondern die des Standardmodells. Aber hier hatten einige Modernisierungen stattgefunden, es sah zumindest so aus. Sie war auf ihren direkten Vorgesetzten gespannt.

Priema ging zu Riese Max, der ihr immer noch ein Komm schuldig war. "Mr. Riese, könnte ich bitte einen Kommunikator haben?" fragte sie süß.

"Äh... Sicher könnten Sie einen gebrauchen, aber... ich fürchte so einfach ist das nicht. Sie bekommen ihren eigenen, mit ihrer persönlichen Signatur. Das muss ein hochrangiger Offizier anordnen, Ma'am...", stammelte Max verlegen und warf einen fragenden Blick zu Wrad, der sich soeben wieder an die OPS gesellt hatte.

Der Andorianer deutete ein Schulterzucken an. "Am besten Sie bitten Commander Vasu um einen. Aber... Sie können natürlich hier auf der OPS, und auch an anderen Schiffskonsolen, jederzeit einen Kanal zu einer bestimmten Person öffnen und Nachrichten übermitteln. Im Kommunikationsmenü, sehen Sie...?" Wrad deutete auf einen kleinen Button, den auch Priema an ihrer Station haben musste.

Pi'ko-kan schlüpfte durch die Turbolifttür auf die Brücke. Was wohl der Kommandant wollte? Bei ihren letzten Stellen hatte es nie etwas gutes bedeutet zum Chef bestellt zu werden. Schade, ihr hatte es hier gefallen. Die Nachtschichten hatten ihr genug Zeit für ihre Lesestudien gelassen. Sie würde das vermissen.

Auf der Brücke war der Teufel los, so viele Leute. Auch eine Fisch stand da herum, aber auch an ihr schob sich Pi'ko-kan vorbei, ohne sie zu berühren. Bloß nicht berühren, wer wusste ob die nicht bissig war.

Und schließlich erreichte sie die Tür zum Kommandanten und betätigte den Summer, wie es sich gehörte. "Pi'ko-kan meldet sich wie befohlen."

Und sie wartete auf ihren Marschbefehl zu den äußeren Systemen, warum auch immer.

Das auch noch... jetzt musste Priema schon wieder zum Kommandanten rein. Inzwischen war eine recht kleine Frau gekommen und hatte sich ohne auch nur ihre Augen irgendwohin zu richten an die Tür von Vasus Büro gestellt. Wenigstens dachte Priema, dass es eine Frau wäre. Sie war eigentlich so überhaupt nicht mit den anderen Frauen der Starbase zu vergleichen. Die anderen hatten schön zurecht gemachtes Haar oder Schmuck, oder sahen wenigstens irgendwie attraktiv für die anderen Menschen aus. Aber diese Pi'ko-kan tat wohl alles, um nur ja nicht nach etwas auszusehen.

Priema sah ihre Chance gekommen und nickte dem Blauen freundlich zu, ließ ihr Gebiss blitzen. "Danke, Mr. Kaan... das habe ich schon gesehen... aber ich dachte mir, dass ich als persönliche Sekretärin vielleicht leichter zu erreichen sein sollte für den Commander... und umgekehrt auch."

Dann trat sie zu der Frau? oder was Pi'ko-kan war und schloss sich ihr an. "Sie sind der Lehrmeister?"

Pi'ko-kan wartete geduldig, bis sie vom Commander herein gebeten wurde. Warten machte ihr nichts aus, sie schaltete dabei ihren Verstand aus und ließ ihren Geist treiben. Die Welt um sie herum verschwand und wurde durch einen Nebel aus Nichts ersetzt.

Als sie plötzlich aufgeschreckt wurde, sie erschreckte fast zu Tode, als dieser Fisch sie ansprach. Ihr Entsetzen zeigte sich durch ein Heben einer ihrer Augenbrauen. So was war ihr auf Nachtschicht nie passiert, da sprach sie nie jemand an. Was machte man in solchen Situationen? Also versuchte sie ein höfliches: "Bitte?", dass sich jedoch für das ungeübte Ohr eiskalt, herablassend, überheblich und vor allem schulmeisterisch anhörte.

"Sind Sie der Schulmeister, bitte?!" wiederholte Priema, die nicht genau wusste, was diese Pi'ko-kan hören wollte. Sie war ehrfurchtseinflößend und Priema sah zu Boden, um ihre Demut zu zeigen. Schließlich musste sie alles von der Frau lernen und wollte Vasu nicht enttäuschen. Aber diese Starbasehumanoiden waren wirklich ein gemischtes Grüppchen.

Pi'ko-kan bekam die Augenbraue gar nicht mehr runter. Warum sah diese Frau jetzt ihre Flossen an? "Entschuldigen Sie, aber ich weiß nicht, was Sie meinen. Aber Sie scheinen mich zu verwechseln. Ich bin Pi'ko-kan, ein Offizier der Operationszentrale dieser Raumstation und kein Schullehrer!"

Pi'ko-kan wehte ein vertrauter Duft von der fremden Frau entgegen, der Geruch des Meeres. Er erinnerte sie an das weite Meer und an einen unvergesslichen Segeltörn. Und an ihre Angst vor dem Wasser. Das war das einzige Mal, dass sie wirklich in Panik geraten war und ihre gute Erziehung vergessen hatte. Ihr lief es eiskalt über den Rücken und eine Gänsehaut blieb zurück bei dem Gedanken an das damals Geschehene. Sie hoffte, dass sich endlich diese Tür öffnete und sie erlöst würde. Selbst, wenn es ihren unehrenhaften Ausschluss aus der Sternenflotte bedeutete.

Wrad Kaan hatte mittlerweile mal wieder Max Riese weggeschickt und verfolgte nun mit Interesse und einem unterdrückten Schmunzeln den kurzen Dialog vor Vasus Bürotür. Er fand es war höchst ungewöhnlich, dass Pi'ko-kan "am hellichten Tag" gerufen wurde - und dann auch noch vor der Tür warten musste. Der sarkassianische Außensekretär war noch immer im Büro des Kommandanten.

   -- SB Mamori, Deck 1: Bereitschaftsraum des Kommandanten

Vasu erhob sich, um Quaipol zu verabschieden. "Ich denke nicht, ich werde die Abteilungen fragen, wann wir starten können. Damit Sie sich auch vorbereiten können. Zwar ist der Grund für den Besuch Ihres Planeten nicht erfreulich, aber ich bin gespannt auf Ihre Welt." Damit versuchte Vasu Quaipol zu verabschieden, der Türsummer erinnerte ihn daran, dass noch mehr zu erledigen war.

"Danke, Commander", verabschiedete sich Quaipol. Der Botschafter begab sich zur Tür.

Diese öffnete sich und gab den Blick auf ein Crewmitglied und eine kleine Kol-Sarkassianerin frei. "Treten Sie beiseite...!" forderte der Erste Außensekretär frostig.

Soweit kam es noch, dass Betriebspersonal einem Diplomaten von seinem Rang den Weg versperrte.

Pi'ko-kan fühlte sich bei der Aufforderung an ihre Heimat erinnert. Klar, deutlich und mit einer eindeutigen Aussage. Also trat sie beiseite, auch um sicher zugehen, das sie keinen unabsichtlichen Körperkontakt mit dem Mann herstellte und so konnte sie auch mehr Abstand zwischen sich und der Frau schaffen.

Hinter dem Mann trat Vasu aus seinem Büro und gab ihr neue Arbeitsanweisungen.

Vasu trat aus seinem Büro und suchte denjenigen, der den Türsummer betätigt hatte. An die Wand gedrückt fand er auch das Häufchen Elend und seine neue Sekretärin. "Ach, Sie haben sich schon kennen gelernt. Gut so, dann brauche ich Sie ja nicht mehr gegenseitig vorstellen. Pi'ko-kan, hiermit stelle ich Sie für 2 Wochen ab, um meine Sekretärin einzuarbeiten. Bringen Sie ihr den Umgang mit unseren Computern und unseren Dienst- Protokollen bei. Halt alles, was sie als meine Sekretärin wissen muss."

Dann ging Vasu zu Kaan. "Was machen unsere Romis eigentlich? Wann werden sie eintreffen?" Vasu hoffte, dass es noch lange dauern würde, er hatte da nämlich gerade eine Idee.

Wrad checkte kurz seine Anzeigen. "Das Großraumshuttle wird gegen 16:30 Uhr hier eintreffen", meldete er.

'Sie sollte WAS?', fragte sich Pi'ko-kan. Was hatte sie auf Nachtschicht falsch gemacht? Warum entzog man ihr das Vertrauen alleine die Nachtschicht zu leiten? Warum gab man ihr jetzt eine Aufpasserin zur Seite? Warum ...?
"Verstanden", piepste Pi'ko-kan pflichtbewusst und sah ihre Schülerin an und versuchte eine erste Kontaktaufnahme. "Offenbar waren Sie früher informiert als ich. Was wollen Sie wissen?"

Dieser Tag hatte es in sich... Zuerst vergaß Priema Vasu zu informieren, gelber Alarm, roter Alarm, eine bissige Vulkanierin, und zu guter Letzt noch der erste Außensekretär Quaipol, der sie aus dem Weg scheuchte. Priema war den Tränen nahe und schluchzte innerlich. Sie stand sprachlos und steif wie ein Fisch vor Piko und zitterte etwas.

Nach einigen Augenblicken raffte sie sich zusammen und mit belegter Stimme fragte sie nach: "Erklären Sie mir bitte das Ablagesystem im Computer genauer." 'So, und nun hau mir die nächste rein, du Donnerbacke.'

Pi'ko-kan starrte durch die Fremde hindurch und versuchte erstmal heraus zu bekommen, wie der Wissensstand der Frau war. "Beherrschen Sie die Föderationssprache fließend in Schrift und Wort? Sind Ihnen die Standard Eingabegeräte vertraut? Haben Sie ein Verständnis für die Funktionsweise eines Computers?" - Pause - "Können Sie mir einen Lebenslauf von sich schreiben, damit ich den Lehrplan auf Sie abstimmen kann?"


--- SB Mamori, Deck 13: Frachtbereich

Die beiden Fasa - Famossi-Partner von Seffarim Mosh, die sich bei der sarkassianischen Botschaft gerade inkognito als Assistentin bewarb - hatte es aus ihrem Versteck aufgescheucht, als der rote Alarm losgegangen war. Also hatten sie Hals über Kopf ihr Versteck in einem der Frachträume verlassen. Sie hatten alles Verräterische in einem kleinen Frachtcontainer zurück gelassen.

Sie hatten sich auf eine bescheuerte Mission eingelassen. Aber sie hatten ja unbedingt zu den Famosi gehören wollen. Nachdem ihre dritte Mitstreiterin verschwunden war, waren sie nervös geworden und der rote Alarm hatte ihr schon dünnes Nervenkostüm endgültig erledigt.

Also waren sie Hals über Kopf aufgebrochen, mit zwei gefälschten Ausweisen in der Tasche, die sie sich nie genauer angesehen hatten. In den gefälschten Ausweisen wurden sie als Bod und Todd Simmons geführt, Zwillinge, geboren in San Francisco, Erde. Und selbst die Bilder in ihren gefälschten Ausweisen hatten nicht die geringste Ähnlichkeit mit ihnen; aber das war ihnen alles entgangen, sie waren eben die reinsten Dilettanten. So hofften sie nur, zur Anliegestelle für Shuttles zu kommen, um mit dem nächsten Shuttle von der Station nach Hause verschwinden zu können. Dabei versuchten sie so unauffällig zu sein, dass es schon wieder auffällig war.

"Ruhe!" brülle Qual, damit die Ferengis Krem und Flynk aufhörten zu streiten. "Kann man euch beiden nicht mal fünf Minuten aus den Augen lassen?"

Crewman Susanne Süß durchsuchte die Frachtabteilung nach weiteren Personen, die nicht hierher gehörten. "Guten Tag, meine Herren", stoppte sie zwei Personen. "Darf ich mal fragen, was Sie hier machen? Ihre Ausweise bitte."

Bob und Todd erstarrten in ihrer Bewegung. Keiner reagierte auf Süß. Statt dessen fiel Bob über Tod her. "Ich hab dir gesagt, wir hätten im Versteck bleiben sollen. Das war eine schwachsinnige Idee, sich zu den Shuttleports schleichen zu wollen."

Bevor sich die beiden Sicherheitler versahen, war eine handfeste Rauferei zwischen den beiden Fasa in Gange.

Die junge Frau schüttelte ihren Kopf. "Wie kleine Kinder." Und rief ihren Kollegen Qual zu sich. "Ensign Qual. Würden Sie bitte mal kommen?"

Durch den Streit zwischen Bod und Todd neugierig geworden, vergaßen Krem und Flynk ihren eigenen Streit, folgten Qual und sahen sich das Schauspiel am Boden mit an.

"Menschen", brummte Krem. "Primitive Menschen."

Flynk gab Krem recht und fügte hinzu: "Brutale Streitlust. Wenn ihre Argumente ausgehen, dann prügeln sie sich."

Oggie, auch keine große Leuchte im Kopf, meinte: "Sie spielen doch nur." Seine Worte wurden ignoriert.

Qual reichte es und er beendete die Rauferei, indem er einen der beiden am Arm packte und an sich nahm.

Die kleine zarte Süß schnappte sich den anderen. Zart und Süß behandelte sie ihn aber nicht, als sie seinen Arm auf den Rücken drückte.

"So, meine Herren", sagte Qual. "Dann machen wir mal einen Spaziergang zu unseren kostenlosen und bewachten Übernachtungsquartieren."

Bob konnte zwar Todd jetzt nicht mehr hauen, dafür trat er jetzt nach ihm. Die beiden hatten noch nicht realisiert, dass sie gerade in große Schwierigkeiten, um nicht zu sagen sehr große Schwierigkeiten geraten waren. Bob versuchte währenddessen, sich aus dem Griff zu befreien.

"Ich habe mich geirrt", sagte Krem nachdenklich und massierte sein Kinn. "Keine Menschen. - Es sind Klingonen."

"Auch nicht", knurrte Qual. Er hatte Mühe einen der Fasa ruhig zu halten. "Es sind Fasa vom Planeten Sarkasssssssss. - Aua! Verdammt, das war mein Schienenbein."

Da Crewman Süß mit ihrem Fasa auch Probleme bekam, aktivierte der Saurianer Fed'Exe aus der Postabteilung seinen Kommunikator: "Crewman Fed'Exe an Sicherheit. Ensign Qual und Crewman Süß bräuchten in der Frachtabteilung Verstärkung. Sie halten zwei Fasa gefangen. Aber nicht mehr lange, wenn keine Verstärkung anrückt."

Todd war inzwischen alles völlig wurscht. Er trat in alle und jede Richtung aus. Er wollte eigentlich nur weg.

Bei Bob war es nicht viel anders, nur dass von ihm mehr Zielgerichtetes in Richtung Todd kam, da er diesem immer noch die Schuld an der ganzen Misere gab. Dieser hatte ja unbedingt zu den Famossis gehören wollen und hatte ihn überredet, da mitzumachen.

Matti Sola bot sich ein ziemlich kurioses Bild, als er als einer der ersten den Ort des Tumults erreichte. "Ensign Qual, befördern Sie Ihren Gefangenen an die Wand! Süß, Sie Ihren an die gegenüberliegende Wand!" gab Matti die Befehle aus und quetschte sich zwischen die beiden Streithähne, was ihm einen ziemlich deftigen Tritt gegen das Schienbein einbrachte. "Jetzt ist aber gut hier!" sagte er mit lauter und fester Stimme.

Er trug zwar immer noch Zivil; aber da war jetzt egal. Nachdem er sich noch einen Tritt eingefangen hatte, schlug er dem einen Fasa mit der Faust ins Gesicht, woraufhin bei Bob die Lichter ausgingen und Todd schlagartig innehielt.

Matti schnaufte: "Warum nicht gleich so?" Er griff in seine Tasche und förderte Einmalhandschellen zutage, die sehr an Kabelbinder erinnerten. "Legt sie den beiden an und dann ab dafür!"

Der Tumult um Bob und Todd war die beste Gelegenheit, um sich zu verkrümeln und den Rückzug anzutreten. Die Ferengi Krem, Oggie und Flynk wollten bei der Verhaftung der Fasa nicht weiter stören und gingen vorsichtig und leise zum Ausgang. Bloß kein Aufsehen machen. Nicht dass noch jemand von der Sicherheit auf die Idee käme zu fragen, was sie eigentlich hier wollten.

Währendessen legten Qual und Süß den Männern von Sarkass die stabilen Einmalhandschellen an. Dabei versuchten sie keine weitere körperliche Gewalt anzuwenden.

Nachdem die beiden Sicherheitler die beiden Streithähne sicher verpackt hatten, machten sie sich auf den Weg zur Sicherheitsabteilung. Dabei half Matti Süß bei Bob, bei dem immer noch die Lichter aus waren.

Sie waren schon halb aus der Frachtabteilung raus, als Matti etwas auffiel. Er wandte sich an Qual: "Ensign Qual, hatten Sie eben nicht noch ein paar Ferengis im Schlepptau?" Es kam nicht oft vor, aber manchmal verstanden es die Großohren, sich still und heimlich aus dem Staub zu machen.

Qual schaute um sich und antwortete: "Ja. Krem, Oggie und Flynk. Den Dreien werfe ich unerlaubtes Betreten der Frachträume vor, und Krem und Flynk erhalten noch eines wegen Unruhstiftung oben drauf. Wird Zeit, dass sich mal der Stationskommandant die beiden vorknöpft, bevor der persönliche Streit zwischen den beiden noch die Stationssicherheit gefährdet."


--- SB Mamori, Deck 22: Gästequartier

"Auf geht's, wir können", meinte Je'Van Fe zu Pettoch Dhanal. Der Fasa hatte dem Tra gerade mitgeteilt, dass die Sicherheitsleute weniger allgegenwärtig waren, als bei dem Alarmstatus. Das war zu erwarten gewesen.

Zudem hatten sie die Aufzeichnungen von Azara Pihto gesehen, die aus der Sarkassianischen Botschaft gekommen waren und die Ansprache Garretragh Quaipols übertragen hatten.

"Die andere Zelle ist aktiv", meinte Fe zu seinem Partner. Das war sehr beschönigend dafür, dass man zwei Fasa ohne Hilfsmittel und ohne klare Anweisungen auf Mamori sich selbst überließ. Idioten konnten sich am besten auffällig benehmen ohne Schaden anzurichten. Der Auftritt der anderen Gruppe war inszeniert worden, um von Fe und Dhanal abzulenken.

Natürlich wussten beide Zellen wenig voneinander. Der Tra und der Fasa wussten nur, dass es die andere Gruppe gab, die Fasa wussten vermutlich nicht mal das von den beiden Eintreibern.

"Was ist unser erster Schritt?" fragte der perverse Fasa Pettoch Dhanal.

"Wir treffen bei der Botschaft die dritte Fasa, Seffarin Mosh. Sie kennt uns natürlich nicht, aber sie sollte sich mittlerweile in der Botschaft für uns umgesehen haben", antwortete Je'Van Fe.

In Ruhe und Frieden gingen beide Sarkassianer, gepflegt und in perfekt sitzenden Anzügen, zur sarkassianischen Botschaft.


--- Romulanischer Warbird der Norexan-Klasse "ChR Llemni", im Minory-System: Büro der Senatorin

Die Nachricht von Senatorin Serillia Tanaqua wurde empfangen und Senatorin Svana reagierte postwendend darauf, mit einer weiteren schriftlichen Nachricht:

***
An: Botschafterin Serillia Tanaqua, Starbase Mamori
Von: Senatorin Svana, ChR Llemni

Geehrte Botschafterin Serillia Tanaqua,

ich freue mich schon auf das persönliche Gespräch mit Ihnen, auf Starbase Mamori. Das romulanische Imperium ist immer hilfsbereit bei Völkern, die Hilfe sehr nötig haben. Besonders bei Völkern die nicht mal wissen, dass sie dringend Hilfe benötigen.

Riov Dhiov i-Kelan tr'Lovek und khre´rionel Jaron tri-Reebok tr'Nike sind zur dieser Minute unterwegs zur Starbase Mamori, zwecks Kontaktaufnahme zum hiesigen Starbase Kommandanten. Ich folge mit einen zweiten diplomatischen Großraumshuttle.

Anbei Informationen über das Romulanische Imperium.

Jolan'tru,
Svana chi'Naik t'Vauthil
Senatorin im romulanischen Senat
***


--- SB Mamori, Deck 23: Promenadendeck

"Sehen wir uns das Promenadendeck an. Vielleicht finden wir bereits bei den ersten Geschäften eine passende Stelle für sie", machte der Assistent Quaipols Abita Bemo Hoffnung. Er fühlte sich sehr gut mit dieser High School Queen an seiner Seite. Vor allen Dingen viel besser als bloß das Anhängsel des großen Garretragh Quaipol zu sein.

Galant führte er Bemo aus der Botschaft und stellte sich ihr vor: "Ich heiße Dadro Penecci. Ich bin Assistent des Ersten Außensekretärs."

Seffarim strahlte ihn bewundernd an. Das war eine durchaus mächtige Position. Sofort überlegte sie, ob sich dieser Kontakt nicht in Zukunft für Famossa-Zwecke nutzen ließ.

Sie schmiegte sich also an ihn, strich sanft sein Arm entlang und erwiderte: "Oh... ich bin sehr geehrt, Mr. Penecci. Sie sind ja ein sehr mächtiger Mann." Ein verlegenes kleines Kichern und Augen niederschlagen hielt sie ebenfalls für angebracht.

"Oh... Miss Bemo...", schwärmte Dadro Penecci. Die Fasa verdrehte ihm ganz schön den Kopf. "Ich bin mit Mister Quaipol auch noch nicht hier entlang gekommen... diese Umgebung ist auch für mich neu...", meinte er etwas heiser. Abita Bemo raubte ihm den Atem, den er zum Sprechen brauchte. "Sehen Sie sich um... eine Therapeutin, ein Blumenladen, ein Friseur- und Kosmetiksalon... diese Geschäfte gibt es zum Beispiel schon", geriet er vor Nervosität ins Schwafeln.

   -- SB Mamori, Promenadendeck: Laden "Fashion"

"Hallo...", rief Francois Lecomté, als er auch schon im Geschäft war und suchte, wo wohl sein Anzug hing, samt Hemd, den er bestellt hatte. Und dann noch den Schneider.

"Hallo. Ich hole sofort Ihren Anzug", begrüßte Desh den Franzosen und verschwand in seinem Atelier, um mit zwei Bügeln in der Hand wieder nach vorne zu kommen. "Sie können die Sachen hier anprobieren", bot Desh an und hängte die Sachen in eine der Kabinen.

"Danke, das werde ich tun. Es sollte ja wirklich wie angegossen sitzen...", antwortete Francois spitz. Die Kleidungsstücke beäugte er sehr genau und ging zu der Kabine, um sie anzuprobieren. Wenn schon, denn schon.

"Natürlich wird es wie angegossen sitzen. Es sei denn Sie haben in den letzten Tagen Ihre Figur verändert", entgegnete Desh leicht pikiert.

Francois war froh, schon hinter dem Vorhang zu sein in der Kabine. Denn er lief nun scharlachrot an. Es war eine Frechheit sondergleichen, ihm gegenüber diese Möglichkeit auch nur zu erwähnen! Pikiert und gepresst schnaubte er: "Ich habe seit der Universität dieselbe Figur."

Er schlüpfte in das Hemd und musste sich beherrschen, nicht den Hulk zu machen. Obwohl er das eh nicht zusammengebracht hätte. Aber wenigstens schloss er die Knöpfe sehr vehement und schaffte es dabei, einen Knopf echt abzureißen. Das hat man nun davon!

Mit diesem Pyrrhussieg in der Tasche entstieg Francois der Kabine und hielt den Knopf des Sakkos in der Hand. "Er war sehr locker angenäht, mein Herr."

"Nun, wenn Sie sich nicht verändert haben, dann werden die Sachen wohl auch ohne Zweifel passen", entgegnete Desh ruhig. "Geben Sie mir das Sakko. Ich näh' den Knopf direkt wieder an. Und zwar kostenlos, da es ja wohl mein Fehler war", sagte Desh, sah dabei Francois aber mit so einem Blick an, dass er genau wußte, dass der Franzose den Knopf abgerissen hatte.

Francois erwiderte mit einem kühlen und aroganten Lächeln und sah sich während des Annähens des Knopfes die ausgestellten Kleidungsstücke an. Danach ergriff er seine Gewänder und dampfte wieder ab. "Merci beaucoup! Ich werde Sie weiterempfehlen"


--- SB Mamori, Deck 25: Sarkassianische Botschaft

In der Botschaft stellten Je'Van Fe und Pettoch Dhanal fest, dass Abita Bemo nicht mehr hier war. Allerdings erkannten sie Sa'tak Noy von einem Foto wieder. "Verzeihen Sie bitte, verehrte Herrschaften", bat Pettoch Dhanal, den man auf der Videobotschaft an die Pihtos nicht hatte sprechen hören. Auch waren beide Famossi für den Aufenthalt auf Mamori geringfügig kosmetisch verändert worden. Scheinheilig blickten beide suchend nach Auskunft durch den Raum. Die nächste Frage war denoch an Noy gerichtet: "Eine Bekannte von uns soll sich hier aufhalten. Wir suchen eine Abita Bemo."

Azara starrte die Neuankömmlinge an. Es waren ebenfalls Sarkassianer, von daher hätte ihr Auftreten Azara nicht berühren dürfen, und doch lösten die beiden Männer in ihr ein komisches Gefühl aus. Sie konnte es nicht näher beschreiben und doch wurde Azara auf einmal nervös. Ihr kam die Echse von vorhin in den Sinn mit ihrem Personenschutz- Service. Sobald es ihre Zeit erlaubte, würde Azara diese Agentur aufsuchen mit dem Ziel, einen Bodygard zu engagieren, und wenn es ihre letzten Reserven, die zwar jetzt durch den Tod des Vaters und der damit verbundenen Erbschaft gewachsen war, aufbrauchen würde.

Kras trat von seinem Schreibtisch zu den Sarkassianerin, die angekommen waren. Was hatten die mit der Sekretärinnen-Anwärterin zu tun? "Miss Bemo hat sich schon verabschiedet und erkundet die Starbase." Kras grinste und wartete, ob die Sarkass nun gehen würden?

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