Mission 4 - "Die Tentakeln der Famossa"

Starbase Mamori - Die Chronik
September 2008, Teil 2: 111 Züge
Sonntag, 20. Juli, ca. 18:30 Uhr
Sternzeit 57.554,0

Kapitel 70: Vorstellungen

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--- SB Mamori, Deck 24: Quartier Pha Kwa Swadesh

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Silan betrat das Quartier und beschnupperte unauffällig das Quartier.
> Es roch nicht nach Frau, somit hatte Desh diesen kleinen Test
> bestanden. Sie schaute sich mit großen Augen um.
> "Bist du Kunsthändler im Nebenerwerb oder hast du zu viel Geld?"
> fragte Silan grinsend.
> Dann ging sie auf Desh zu, legte die Pfoten um seinen Hals und gab
> ihm einen langen und leidenschaftlichen Kuß.

*** Erotik-Zug, FSK 18. Kurzfassung: Silan und Desh tun es ***


--- Starbase Mamori, Deck 4: Krankenstation

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Nach einigem Suchen erreichten Dr. Poxsan und Dr. Lisa Knight die
> Krankenstation.
> Poxsan war beeindruckt. Die Räumlichkeiten waren sehr großzügig
> gestaltet im Vergleich zu den Raumschiffen, auf denen sie bisher
> gedient hatte. Sie war zwar nicht so groß wie die Krankenhäuser,
> die sie kannte; aber dies hier war eindeutig eine gute Einrichtung.
> "Ich muss schon sagen, ich bin beeindruckt!" meinte Poxsan zu Knight.

Lisa Knight begann sich umzusehen, sie hatte schon auf den verschiedensten Einheiten gedient, aber diese Krankenstation war sehr gut ausgestattet. 'Hier wird es bestimmt Freude machen zu arbeiten', überlegte sie bei sich. Dann wandte sie sich wieder Poxan zu. "Ja", entgegnete Lisa. "Das bin ich auch. Es ist großartig!"

Chanvi Paerha bereitete gerade eine Reihe protoplastischer Pflaster vor. Diese mussten regelmäßig gewechselt werden, damit die Brandwunden mit neuem Protogewebe versorgt werden konnten, und selbst 90prozentige Verbrennungen ohne Narben heilten. Die andorianische Pflegerin entdeckte Knight und Poxsan noch vor Dr. Davey Tavington, die gerade die Visite bei den Sarkassianern machte. Paerha zügelte ihre Neugier auf die neuen Chefs und aktivierte ihren Kommunikator: "Paerha an Tavington. Doktor, die Neuen sind eingetroffen."

Binnen Sekunden war Doktor Tavington herbei geeilt. Die junge Ärztin war so aufgekratzt, dass ihr Gesicht viel dunkler als normal war. "Willkommen... auf Mamori... ich bin... Doktor Lieutenant... Davey Taving-... ton...", keuchte sie etwas außer Atem.

Erst jetzt fiel Poxsan auf, dass auf der Krankenstation sehr viel Betrieb war. "Nur die Ruhe, atmen Sie erst mal tief durch! Was ist denn hier los, Frau Kollegin? Kann ich irgendwie helfen?" Dann blickte die Denubulanerin entschuldigend zu Knight.

Die zuckte allerdings lächelnd die Schultern, Lisa hielt nicht sonderlich viel von Rangfolgen. 'Hier ist wirklich noch viel los', stellte auch sie fest. Etwas verwundert war sie schon darüber, denn von einem Zwischenfall hatte sie noch nichts gehört. 'Nicht verwunderlich, sie würden damit schließlich auch nicht prahlen.' "Ja", wandte sie sich an die beiden anderen. "Das würde mich auch interessieren, oder besser gefragt, wo können wir zuerst helfen?"


--- SB Mamori, Deck 11: Gänge

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "War es ein automatischer Alarm?" fragte Santura. Sie hatte einen
> Verdacht. Es war zwar schon fast 70 Jahre her, dass Takgall mal
> einen Fehler gemacht hatte; aber es kam vor. Sie vermutete mal,
> dass er bei seinen Installationen an irgendetwas herumgefummelt
> hatte, was er besser gelassen hätte.

John Harris wurde stutzig, ließ es sich allerdings nicht anmerken. 'Warum fragt sie danach?', wunderte er sich und musterte die Echsenfrau skeptisch, nickte dann aber zögernd. "Ja, das war es", stimmte er Santura zu. "Woher wissen Sie das?"

"Och, ich habe da so meine Vermutung. Takgall, unser Techniker aus der Agentur ist in dem Quartier und installiert verschiedene Sicherheits-Hard- und Software. Ich vermute mal ganz stark, dass er bei seinen Installationsbemühungen mit einem internen System kollidiert ist. Das passiert ihm zwar nicht oft; aber es kommt schon mal vor, vor allem dann, wenn die technischen Handbücher nicht auf dem neuesten Stand sind. Aber wir können natürlich gerne zum Quartier gehen und nachsehen."

"So", meinte John skeptisch und musterte die Echsenfrau argwöhnisch. Es gefiel dem Offizier überhaupt nicht, wenn sich jemand, noch dazu ohne Erlaubnis, am System zu schaffen machte. Denn niemand würde nachvollziehen können, welche Manipulationen vorgenommen worden waren. "Sie und Ihre Agentur hatten ja vermutlich noch vor, die Sicherheit der Station zu informieren?" hakte er nach und man konnte seiner Stimme sehr gut anhören, wie wenig ihm diese Aussage gefiel.

Santura zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, Mr. Harris! Soweit ich weiß, ist das alles in den Verträgen geregelt, die wir mit der Föderation geschlossen haben. Wie diese Verträge im Einzelnen aussehen, weiß ich nicht. Aber bisher gab es auf keiner Föderationsstation deswegen Probleme."

Santura wusste es wirklich nicht, da sie sich nie damit befasst hatte, da es schlicht und ergreifend nicht in ihrer Gehaltsklasse besprochen wurde. "Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie behilflich sein?"

John verkrampfte sich leicht und musterte die Echsenfrau prüfend von oben bis unten. 'Wie kann so leichtfertig sein?', wunderte sich der Offizier dabei, ließ es sich aber nicht anmerken. Trotz allem handelte es sich hier um Besucher der Station und genau so würde sie Harris auch behandeln, nämlich höflich und respektvoll. "Nun, diese Verträge beinhalten keineswegs, dass Sie sich einfach so in unser Sicherheitssystem einhacken dürfen", erklärte er höflich, aber mit gewissem Nachdruck. "Wie sollen wir da noch in der Lage sein, die Station zu führen und für die Sicherheit von Ihnen allen zu garrantieren, wenn sich jeder an diesem System zu schaffen machen würde, ohne uns zu informieren?"

"Normalerweise installieren wir unsere Sicherheitssysteme auch neben den schon vorhandenen, ohne diese anzutasten. Was da daneben gegangen ist, keine Ahnung. Wie gesagt, nicht meine Gehaltsklasse! Wenn Sie darüber diskutieren wollen, wenden Sie sich bitte an meinen Vorgesetzten Soren van Gallen, der wird Ihnen darüber bestimmt besser Auskunft geben können. Mein Job ist es nur, dafür zu sorgen, dass meiner Schutzbefohlenen nichts passiert." Santura schnaufte.


--- SB Mamori, Deck 25: Minorytanische Botschaft

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Keine fünf Minuten nach der Nachricht erreichte Ehani die Botschaft.
> "Frau Botschafterin", grüßte Ehani Shahin ihre Chefin.

"Frau Shahin", nickte Serillia Tanaqua grüßend zurück und bedeutete dann Inalda per Blickkontakt, der OPS ihre Bereitschaft zu melden.

Die reagierte prompt. "Minorytanische Botschaft an Mamori OPS. Botschafterin Tanaqua erwartet Botschafterin Svana."


--- SB Mamori, Deck 4: Transporterraum 1

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Middler... Sir", erwiderte Gary Middler überrascht und schüttelte
> Moneus Krateus die Hand. "Stellvertretender Chefingenieur? Warten
> Sie, ich sehe noch mal nach... ich meine da etwas gelesen zu
> haben...."
> Er schlug bei den angemeldeten Transporten nach und erstarrte kurz,
> als dort ein anderen Name als Stellvertretender Chefingenieur
> geführt wurde. Und der war bereits an Bord gebeamt.
> "Ähm... Wie war noch mal Ihr Name? Kretaus?"

Für einen kurzen Augenblick musste Krateos selber nachdenken und meinte dann schließlich: "Ne, Krateos- K R A T E O S....so wie Krater nur mit OS." Noch ein Stellvertretender Chefingenieur?! In ihm stieg das blanke Entsetzen hoch... hatte seine Mutter doch recht? Hätte er nicht lieber auf der Erde bleiben sollen um bei den hießigen Stromnetzwerken zu arbeiten?! "Wie, noch ein Stellvertretender Chefingenieur? Der Posten wurde doch aber nur einmal ausgeschrieben?! Oder?"

Krateos kramte nach dem Schreiben in seiner Tasche...

"Normalerweise schon", erwiderte Gary etwas verwirrt. "Aber es sollen schon Fehler vorgekommen sein. Das wird sich sicher aufklären... warten Sie... ich frage am besten den Ersten Offizier."

Der war nämlich für Personalfragen zuständig. Und außerdem gerade im Dienst, laut Dienstplan. "Middler an Talvert", aktivierte er seinen Kommunikator, "Sir, ein Mr. Krateos ist von der Goldenmorgen an Bord gekommen. Bitte um Bestätigung, Sir, dass er zum Personal gehört? Als stellvertretender Chefingenieur?"


--- Starbase Mamori, Deck 1: OPS

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Wenn ich Ihnen dabei helfen kann, sagen Sie es", sagte Pi'ko-kan
> zu Priema Antschirch.
> Damit flüchtete sich Pi'ko'kan an ihre Konsole und ging die
> Dienstpläne und Materialanforderungen der nähsten Wochen durch. "Ich bin hier wohl überflüssig, was?" schmunzelte Max Riese freundlich. "Möchten Sie gern meine Schicht übernehmen?" hakte er augenzwinkernd bei Pi'ko-kan nach. Wohl wissend aber ignorierend, dass sie als Vulkanierin keinen Humor hatte, jedenfalls nicht nach seinen Maßstäben.

Der Ruf der minorytanischen Botschaft ging ein, und er sah seine Vertreterin prüfend an, ob sie wieder reagieren wollte?

Das war für Priema wieder mal genug, denn die Vulkanierin war abweisend wie Porzellan und Priema vergrub sich in einer Demo auf ihrem Platz. Sie war sich nicht sicher, ob sie nicht eine Dienst- beschwerde an den Commander schreiben würde über "Piki".

Ihr Vater, Kras Antschirch, wunderte sich, da ihn niemand ansprach als er hier auf der OPS eingetroffen war im Gefolge seiner Tochter. Er trommelte sich auf den dicken Bauch und stellte sich demonstrativ mitten auf die OPS, da er fand ihm gebührte ein Begrüßung durch das Fußvolk von Mamori zuerst, ehe er etwas von sich gab.

Pi'ko-kan beobachtete den Sarkassianer am Turbolift. Ihr war nicht entgangen, dass er auf irgend etwas zu warten schien. Der Mann weckte ihre Neugier. Warum war er hier? Und warum durfte er so einfach in die OPS? Da er zusammen mit Priema die OPS betreten hatte, bestand bestimmt eine Verbindung. Aber wie sollte sie diese herausfinden?

Also beugte sie sich etwas zu Priema und flüsterte sie an. "Entschuldigen Sie die Störung und die private Frage. Aber mir ist eine Ähnlichkeit zwischen dem Sarkassianer am Turbolift und Ihnen aufgefallen. Besteht eine Verwandschaft zwischen Ihnen oder ist das eine Eigenart Ihrer Rasse?"

Max begrüsste den Magro Kras Antschirch mit einem ehrerbietigen Nicken, und als zu seiner Verwunderung der Erste Offizier auf dessen Ankunft nicht sofort reagierte, begrüsste er ihn laut: "Magro, können wir etwas für Sie tun?"

Er war sich ebenfalls bewusst, dass dieser Zivilist nichts auf der OPS zu suchen hatte, aber er ging davon aus, dass Suvan sich darum kümmern würde. "Vielen Dank, Sir. Ich lege Ihnen die Ergebnisse des Treffens mit dem Außensekretär vor. Talvert Ende", hatte der Erste Offizier Commander Vasu geantwortet. Dann antwortete er auf den Ruf von Transporter-Chief Middler. Dazu musste Suvan noch nicht einmal das LCARS bemühen, da er selbst Krateos entsprechend seiner Fähigkeiten in der Ingenieursabteilung eingesetzt hatte. "OPS an Transporterraum. Mister Krateos ist als stellvertretender Chefingenieur von Mamori bestätigt", erklärte der Lieutenant Commander. Auf Max Rieses Begrüßung von Antschirch hin drehte Suvan sich zu dem Kol-Sarkassianer um. "Willkommen auf der OPS, Magro Antschirch. Kommen Sie doch näher. Ich möchte gerade Außensekretär Quaipol einladen an Bord zu kommen", forderte Talvert den sarkassianischen Diplomaten auf.

Priema riss ihre Augen auf, da Pi'ko-kans Frage ihr schon fast komisch vorkam, da ihr Vater immerhin schon seit einiger Zeit der Botschafter von Sarkass hier war und Kras Antschirch hieß. Oder stellte ihre strenge Lehrmeisterin sie auf die Probe? Höflich wie sie stets war, fasste sie sich und sagte, obwohl Talvert schon seinen Namen laut gesagt hatte: "Wir sind beide natürlich Kol, wie man sehen kann. Ich sehe meinem Vater aber nicht sehr ähnlich."

"Seien Sie gegrüßt, erster Offizier Suvan Talvert", antwortete der Magro. "Und Sie auch, CPO Max Riese." Das sagte er schon ein wenig beiläufiger, denn Riese war nicht so wichtig für ihn wie Talvert. "Ich hatte mich schon gefragt, wann der geehrte Quaipol denn von Ihnen empfangen wird. Nach der romulanischen Botschafterein, wie ich nicht umhin konnte zu bemerken." Kras verschränkte die Flossen und watschelte näher an Talvert heran, um ihn von unten zu betrachten.

Pi'ko'kan kam ja nicht oft unter 'Menschen' und unter Kol erst recht nicht. Sie kannte zwar das Personal der Station, doch sie sollte sich mehr mit den Zivilisten beschäftigen, oder unter Leute gehen. "Danke Ihnen", war ihre kurze Antwort. Dann wandte sie sich wieder ihre Konsole zu und überlegte, was sie noch mal eigentlich tun wollte. Sie hatte doch Feierabend.

Diese Vulkanierin war hoffnungslos und Priema war am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Wie höflich sie auch war, diese Frau mit Topffrisur schaffte es immer wieder, sie zu behandeln wie ein unnützes Stück Luftverschwendung. Ein Schniefen nur knapp unterdrückend, sah Priema zurück zu den Übungsunterlagen auf ihrem Bildschirm und patschte lustlos auf den Bedienfeldern herum. Vielleicht war diese Job doch schlecht für sie und sie sollte sich einen anderen suchen.

   -- SB Mamori, Transporterraum 1

"Danke, Sir", bestätigte Middler und nickte Krateos zufrieden zu. "Na bitte. Entschuldigen Sie die Verbux... Verwechslung. Alles klar. Willkommen an Bord."

"Super, danke! An wen sollte ich mich jetzt am besten wenden? Gleich bei meinem Vorgesetzen melden oder lieber erstmal ins OPS?" Krateos suchte seine sieben Sachen zusammen und wartete gespannt auf die Antwort.

Gebauchpinselt schmunzelte Gary in sich hinein. Der stellvertretende Chefingenieur fragte IHN um Rat? 'WOW!' Er gab sich besondere Mühe und checkte seine Vermutung mit dem Dienstplan. Ja, er hatte Recht gehabt. "Der Erste Offizier ist auf der OPS", erklärte er, "und Ihre Chefin hat gerade frei. An Ihrer Stelle würde ich zur OPS gehen, Sir." "Vielen Dank!" Krateos bewegte sich auf die Tür zu. Mit einem leisen "Schischt" öffnete sich die Tür und gab den Blick auf den Gang frei. Wie er sah, sah er niemanden und machte sich auf den Weg zum Turbolift. Schon nach einer kurzen Zeit kamen ihm vereinzelt Leute entgegen, dabei bemerkte er, dass einige ihn komisch anschauten, ob er doch mal bald aufhören sollte sich Kleidung von Mutti kaufen zu lassen?! Beim Turbolift angelangt studierte er die Deckaufteilung...

   -- SB Mamori, OPS

Na bitte, der Magro war versorgt und Pi'ko-kan tuschelte mit der Kol-Dame. Zufrieden wandte sich Max seiner Station zu. "OPS an Minorytanische Botschaft: bestätigt."

Bedenkenlos gab er diese vermeintlich "frohe" Botschaft an den Kommandanten weiter: "OPS an Vasu: Sir, Botschafterin Tanaqua ist bereit, Botschafterin Svana zu empfangen."

Und es meldet sich der Bordcomputer mit seiner fröhlichen Stimme. "Ihr gewünschter Gesprächteilnehmer hat seinen Kommunikator abgeschaltet. Wenn Sie trotzdem eine Verbindung herstellen wollen, benutzen Sie bitte die Bordlausprecher oder hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Piepton. Danke für Ihre Kooperation."

Max kicherte kurz und überlegte. Er kam zu dem Schluss, dass diese Nachricht nicht dringend genug war, um über die Lautsprecher des Promenadendecks zu schallen und sagte die Botschaft brav hinter dem Piepton noch mal auf. Sollte der Kommandant sie abhören, wann ihm danach war.


--- SB Mamori, Deck 23: Promenadendeck

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Die Turbolift Tür öffnete sich zum Promenadendeck.
> "Ach, wir sind da. Wenn ich bitten darf."
> Commander Vasu deutete mit einer Verbeugung an, dass Svana vorgehen
> sollte.
> "Das Promenadendeck steht zu Ihrer Verfügung."

Die romulanische Senatorin Svana chi'Naik t'Vauthil trat einen Schritt aus der Turboliftkabine und sah sich um. "Das ist also ein Promenadendeck der Föderation", sagte sie und stellte fest: "Es gibt hier sehr viele Pflanzen."

Der Blumenhändler Flynk dekorierte das Promenadendeck schon für die (einen Tag später) anstehende Modenschau.

"Sie müssen ja Unmengen an Energie für die Wasserherstellung verbrauchen. Wird das Wasser repliziert oder beziehen Sie das Wasser von einen der Planeten, die sich in der Nähe befinden?"

Vasu führte Svana zum Blumenladen und betrachtete die Pflanzen. "Das Wasser? Keine Ahnung ... Aber diese hier würde zu Ihren Haaren passen." Und Vasu deutete auf eine ... ihm unbekannte Blume in Tiefblau.

Flink kam Flynk, der ferengische Blumenhändler, aus dem Blumenladen und sagte überaus freundlich: "Ihnen gefallen die Blumen? Sie haben einen guten Geschmack, Commander. Die Blumen passen wirklich zu der Haarfarbe ihrer Herzensdame."

Svana erschrak. Mit dem Ferengi hatte sie nicht gerechnet. Sie lehnte sich erschrocken gefühlvoll an Vasu an.

"Für nur zwei Streifen Latinum machen Sie Ihrer Freundin eine wundervolle Freude", lächelte Flynk. "Ich muss sagen, Sie sind auch ein wundervolles Paar. - Ach, muss Liebe schön sein."

Wie aus einem Reflex legte Vasu seinen Arm an ihre Hüfte, um sie 'zu halten'. "Äh, zwei Streifen, sicher doch Mister ... Flyne." Der Händler hätte alles verlangen können, und das wusste er wohl auch. So bezahlte Vasu und reichte Svana die Blume. "Als kleine Erinnerung an diesen Abend. Und Sie müssen sich auch noch die Boutiquen ansehen. Da finden wir bestimmt etwas zur Blume Passendes."

Bevor es sich Vasu anders überlegte, steckte Flynk das Latinum flink in seine Jackentasche.

Und Vasu führte Svana weiter. Sie standen vor der Fashion Boutique und die Senatorin sagte enttäuscht: "Oh schade, Commander. Der Laden hat schon geschlossen."

"Wirklich schade, die Waren in diesem Laden sind bezaubernd. Sie würden begeistert sein, wenn Sie sie sehen könnten. Vielleicht ergibt sich ja später mal eine Gelegenheit. Wenn Sie mich kurz entschuldigen, ich erkundige mich mal wie viel Zeit wir noch haben." Vasu aktivierte seinen Kommunikator und hörte die Nachricht ab. "Wie Sie hören, Sie werden erwartet."

Die romulanische Senatorin lächelte freundlich und sagte: "Ein Mann in Ihrer Position hat nicht viel Freizeit, Commander. Ich verstehe das sehr gut. Ich versuche noch einen Tag länger auf der Starbase zu bleiben, damit ich noch Gelegenheit habe ihre Starbase besser kennenzulernen. Wenn Sie für mich schon mal ein Quartier reservieren könnten, wäre ich ihnen dankbar. Wie komme ich zur Botschaft der Minorytaner?"

"Ich würde mich freuen, wenn Sie es einrichten könnten, noch etwas zu bleiben. Wäre schade, wenn Sie diese weite Reise für einen so kurzen Besuch gemacht hätten. - Doch erst bringe ich Sie zur Botschaft der Minoryaner." Vasu deutete zurück zum Turbolift.

Sie gingen wieder zum Turbolift und während Svana die Kabine betrat, sagte sie: "Nun, Commander. Ein Romulaner bekommt selten die Gelegenheit, die Einrichtung der Föderation von innen zu sehen. Unsere Völker sollten öfter aufeinandertreffen. Nicht nur um Vorurteile abzubauen, sondern auch von einander lernen."

"Gerne, die Station und ich stehen ganz zu Ihrer Verfügung. Ich kann meine Einladung etwas länger zu bleiben nur wiederholen."


--- SB Mamori, Promenadendeck: Wellness-Laden "Oase"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Endlich erreichte Shay Jahari das Promenadendeck und ihr Blick
> fiel kurz auf die Sitzgruppe, wo sie vor kurzem Wrad begegnet war.
> Sofort wurde ihr Gesicht verschlossen und Shay eilte mit großen
> Schritten zur "Oase", die sie schwungvoll betrat.

Valerius war gerade in einem der Behandlungsräume bei einem Kunden, der eine Aromatherapie bekam, als der Summer anschlug und neue Kundschaft versprach. Rasch erledigte er alles, was für die Therapiestunde nötig war und wünschte seinem Kunden eine angenehme halbe Stunde, dann trat er aus dem Zimmer und schließlich in die Eingangshalle, wo Jahari war. "Schönen Tag, Frau Chefingenieur", begrüßte er sie locker. "Womit kann ich dienen?"

Shay hob die Augenbrauen bei dieser doch recht förmlichen Anrede. Aber sie hatte es aufgegeben, bei Valerius etwas deuten zu wollen, da sie bei ihm sowieso nie weiterkommen würde. "Ich benötige dringend eine Massage. Sonst platze ich noch", sagte sie daher nur.

Valerius hatte diese Anrede nicht förmich gemeint, so einer war er auch wieder nicht. Er fand diese hochgnädige Ausdrucksweise nur ungemein charmant. Er überlegte sofort wann wieder ein Zimmer frei war und da es nur 4 waren war es nicht so schwierig, das im Kopf zu haben. "Komm mit in Raum 3", winkte er Shay zu. "Was gibt es denn heute wieder zu platzen?" fragte er die hellblaue Chefingenieurin. Shay gefiel ihm rein körperlich ungemein. "Möchtest du vielleicht einen kleinen Multivitamindrink zum Abkühlen, ehe die Explosionsgefahr zu hoch wird?

"Ach, es ist so einiges passiert", seufzte Shay. "Auf der Arbeit ist einiges nicht so gelaufen und ich hatte einen handfesten Streit mit Wrad", erklärte Shay und ging in Raum 3. "Ja, so ein Drink wäre klasse", meinte sie dankbar.

Valerius hob seine Augenbrauen überrascht, als er vom Streit mit Wrad hörte. Waren die beiden nicht in einer sehr lockeren Beziehung miteinander... wie konnte es da Streit geben? Noch dazu handfesten, überlegte er sich. Möglicherweise war die Beziehung ja gar nicht so locker wie sie gehofft hatten.

Valerius trat zu der Vitaminbar und füllte ein Glas mit einem Mixgetränk mit Mangos und berillianischer Traube zusammen, was einen leuchtend roten Drink ergab. Er folgte Shay in den Massageraum, überreichte ihr das Glas und bemerkte: "Ist sein andorianisches Temperament übergekocht oder unterkühlt gewesen, hm?"

"Danke", meinte Shay und nippte an dem interessanten Drink. "Es ist deutlich übergekocht. Sehr deutlich", meinte Shay nur.

Valerius öffnete die Tür, die sich der Sicherheit wegen nur durch manuelle Tätigkeit öffnen ließ und trat dann zu Seite. "Und da sagt man, dass diese Andorianer von einem frostigen Ort kommen. Scheint denen hier wohl viel zu heiß zu sein. Wie sieht überhaupt deine Heimatwelt so aus?" fragte er, während er die Tür nach Shay verriegelte.

"Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist. Fakt ist, so habe ich ihn noch nie erlebt", meinte Shay kopfschüttelnd, stellte das Glas ab und verschwand hinter einem Raumteiler, um kurz darauf in ein Handtuch gehüllt wieder hervor zu kommen. "Meine Heimatwelt? Recht warm, viele Vulkane, traumhafte Strände und große Wälder", erklärte sie.

Valerius trat an ein Regal an der Wand und holte ein kleines Fläschchen und eine größere heraus, ehe er wieder zu der Liege trat. Dort stellte er die Flaschen auf ein Tischchen und streifte einen Bezug über die Liege. "Was hat dich eigentlich dazu bewogen, einen so hübschen Ort zu verlassen?" fragte er Shay, um sie von dem Ärger mit Wrad ein wenig abzulenken. An dem konnte er nämlich nichts ändern, obwohl er mit Wrad eigentlich gut auskam... er hatte aber auch nicht denselben Grad von Freundschaft zu ihm wie die Haliianerin.

"Ich konnte nicht länger dortbleiben. Es gab überaus explosive Gründe dafür", meinte Shay und dachte an die Explosion zurück, die sie ihr Auge gekostet hatte.


--- SB Mamori, Deck 11: Lounge "Hot Spot"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Die Bemerkung mit den Brötchen hatte Meyer natürlich gehört, doch
> das berührte ihn jetzt nicht wirklich - nicht, wenn sein Boss derart
> drauf war. Er schüttelte seine Mähne lasziv zurück und balancierte
> ein paar Gläser in Richtung Küche.

Wrad hatte sein Ale inzwischen geleert und keine Lust mehr, Meyer und Co. zuzusehen. Und die Orionerin war auch weg. Schlecht gelaunt erhob er sich und verließ grußlos das "Hot Spot".

Erst vor der Tür überlegte er, wohin er wollte. Jedenfalls wollte er NICHT in sein Quartier. Mehr Trinken wäre nicht schlecht. Und Gesellschaft. Also beschloss er, in "Dorans Pallas" zu gehen, und betrat den nächsten Turbolift: "Promenadendeck."

Nach kurzer Zeit trottete Francois Lecomté mit hängendem Kopf zurück in das Lokal, da ihn Binadella Ma auf dem Gang abgehängt hatte. Der Franzose wusste zwar nicht warum, aber für ihn war eine Welt zusammengebrochen. Seltsamerweise fühlte er sich nun rasch immer gleichgültiger der Orionerin gegenüber. Was kein Wunder war, da mit ihr auch ihre Pheromone verdampft waren.

Francois fing sich wieder und als er wenig später die zufriedene Miene von Meyer sah, ging ihm ein Licht auf, dass er sich zum Affen gemacht hatte. Er zog seine Jacke bügelbrettsteif und stackste zu Hob Sing, der immer noch an Ort und Stelle stand. Pikiert sagte Francois: "Nun, wie sieht es aus?"

Hob Sing machte wieder eine Verbeugung vor Francois und antwortete: "Hob Sing wollen gelade Meyel in die Küche folgen und Blötchen backen. Schöne knusplige Blötchen."

Francois zwirbelte seinen Schnäuzer und versuchte einen Blick von Meyel... Meyer zu erhaschen. Dieser kleine unterwürfige Chinese war ganz nach seinem Geschmack, fand Francois Lecomtè. "Mr. Hob Sing, tun Sie das und ich werde ab und an zu Ihnen sehen und Ihr Können beurteilen. Meyer wird Ihnen alles zeigen, was Sie dazu brauchen." Dann erhaschte er einen Blick auf sein Blondchen. "Ich übernehme hier draußen."

"Wie Sie wünschen, Meistel", verneigte sich Hob Sing vor Francois und folge Meyer in die Küche.

In der Küche stellte sich Hob Sing vor den großen Blonden und sah hinauf. "Mistel Meyel, Meistel Lecomtè wünschen, dass Sie mil die Innenausstattung del Küche zeigen und mil bei Blötchenbacken helfen. Ich benötige Zutaten für die Blötchen. Wo finde ich die Zutaten?"

Meyers Laune war erneut in den Keller gesunken. Der kleine Asiate ging ihm jetzt schon gehörig auf sie Nerven... Da war ja sogar Ma die angenehmere Alternative. Mit deutlich herunterhängenden Mundwinkel beeilte er sich, um seine Gläser irgendwo abzustellen und dann dem zielstrebigen Hob Sing hinterher zu eilen, der praktisch schon in der Küche stand.

Lecómte grinste für seine Verhältnisse bestmmt bis über beide Ohren - da lief ihm ein arbeitswütiger Koch über den Weg, der ihn "Meister" nannte, vor Ehrgeiz kaum zu bremsen war und so verflixt kompetent wirkte. Zum Kotzen!

Meyer fing den kleinen Kerl kurz vor der Küche ab, indem er ihn am Kragen packte und in Richtung Lagerräume weiterzog. "So, was immer gebraucht wird, befindet sich hier. Wir werden regelmäßig beliefert, deshalb sind dort vorn die Kühleinrichtungen für die frischen Sachen. Was gelagert werden kann, ist dort und hier. Da ist Mehl... soweit ich weiß, brauchen Brötchen sowas."

Der chinesische Koch schüttelte ständig seinen Kopf, weil ihm nicht gefiel was er im Lagerraum sah. "Das seinen alles zu hoch fül kleinen Hob Sing", beschwerte er sich. Legale alle zu hoch. Hob Sing nicht mal an Mehl kommen. Hob Sing seinen kein Vogel. Ich blauche eine Leitel. Wo seinen Hefe, Salz, Zuckel und Sonnenblumenöl?"

Hob Sing fing an die untere Hochregalreihe umzuräumen. Man sah vom kleinen Kerl nur noch seine Füße. "Da seinen noch Spaghetti. Die gehölen nicht hielhin." Drei Schachteln Spaghetti landeten vor Meyers Füße. "Die gehölen zwei Legale höhel. Es blingen Unglück, wenn Spaghetti ganz unten liegen."

Meyer war kurz davor, die Nerven zu verlieren. Da brachte der kleine Kerl ein absolutes Chaos in die wohlgeordneten Lagerräume. Sein Boss würde ihn umbringen! Und was die anderen Küchenhelfer anging... es war ihrer Laune bestimmt nicht zuträglich, wenn sie sich jede einzelne Zutat zusammensuchen mussten, bevor sie etwas kochen konnten. Er lief nervös unter Hob Sing herum, sammelte die heruntergeworfenen Sachen wieder ein und überlegte fieberhaft, wie er den Chinesen da wieder herunterbekam. "Hey, jetzt mal langsam, so geht das nicht. Neinnein, das muss so bleiben... nicht alles ausräumen. Nein, das... STOP!" Er ließ die Schachteln fallen, als es ihm zu viel wurde. "Das reicht! Mich geht das alles nichts an. Mir doch egal, wenn Lecómte durchdreht. Mir doch egal, wenn wir demnächst schließen können, weil hier alles katastrophal durcheinander ist. Gut! Schön! Viel Spaß noch!"

Er verzog sich sehr eilig und fuhr damit fort, seine Gläser wegzuräumen. Als er an seinem Boss vorbeikam, meinte er nur: "Ihr neuer Bäcker ist offenbar Innendekorateur. Tobt sich gerade in den Lagerräumen um. Es könnte noch ein wenig dauern, bis er seine Blödchen fertig gebacken hat."

Francois hatte gerade das Kassabuch geprüft und schaltete sofort das PADD aus, als Meyer an ihm vorüberzog. Er zuckte mit sofort gefalteter Stirn zu ihm. "Wie meinen Sie das?" fragte er argwöhnisch. Meyer hatte manchmal einen abartigen Humor, aber diese kleine Meldung ließ in dem Franzosen sämtliche Alarmsirenen anschlagen. Auf dem Absatz drehte sich Francois herum und blieb dann vor der Lagertür stehen. Was, wenn sich der arbeitswütige Chinese als sein schlimmster Alptraum entpuppte? Unschlüssig hob Lecomté seinen Arm um die Tür zu öffnen....


--- SB Mamori, Deck 13: Shuttlerampe

Die andere Hälfte des Wartungsreams-2 erreichte auch ihren Einsatzort. Nun standen Pavel und Randy ratlos vor einem romulanischen Langstreckenshuttle, wo ein Romulaner ihnen den Zugang zum Shuttle verweigerte.

Pavel aktivierte seinen Kommunikator: "PO3 Pavel Kowalski an OPS. Wir haben ein kleines Problem. Wie lautete noch mal genau unser Auftrag? Hieß der Auftrag, ein Shuttle zu warten? Das romulanische Shuttle oder eines von unseren? Wenn es das romulanische Shuttle ist, dann benötigen wir hier vor Ort einen Offizier."

   -- SB Mamori, OPS

Suvan Talvert hatte den sarkassianischen Magro auf der OPS und den Ersten Außensekretär quasi in der Leitung. Mit einem Nicken zu Max Riese bat der Lieutenant Commander den Petty Officer, sich um die Anfrage des Wartungsteams zu kümmern.

Max wandte sich mit einem fragenden Gesichtsausdruck Pi'ko-kan zu. "Was war der Auftrag des Wartungsteams beim romulanischen Shuttle?" fragte er leise nach.

Pi'ko-kan überlegte und rief sich die Anweisung vom Comander ins Gedächnis: 'Und ach ja, schicken Sie technisches Personal, das sich um das Shuttle kümmern soll. Comander Vasu Ende.'

"Er sagte, dass sich um das Shuttle 'gekümmert' werden soll. In welcher Art sich um das Shuttle gekümmert werden soll, sagte er nicht. Und von einem Defekt am Romulansichen Shuttle ist nichts gemeldet worden. Außerdem befindet sich noch die Romulanische Crew am Shuttle. Also macht ein Einsatz eines Wartungsteam am Shuttle keinen Sinn. Der Befehl ergibt so keinen Sinn."

Max nickte sorgenvoll und überlegte: Der Kommandant hatte seinen Kommunikator ausgeschaltet und der Erste Offizier hatte ihn damit beauftragt, sich darum zu kümmern. Welcher Offizier blieb da noch? Auf der Brücke war keiner mehr... Als "Rettungsanker" fiel ihm die Sicherheit ein. "OPS an Captain Anderson", rief er den Sicherheitschef, "benötigen Sie technische Unterstützung bei... unseren romulanischen Gästen?" fragte er nach.

   -- SB Mamori, Deck 16: Sicherheitshauptquartier

"Danke, OPS", erwiderte Charles Anderson und rief auf dem Überwachungsmonitor den Hangar mit dem romulanischen Shuttle auf. Nachdenklich betrachtete der Sicherheitschef das ereignislose Bild. Romulanischer Stil waren verdeckte Operationen, sie taten nichts ohne Grund, teilten ihre Gründe aber selten mit. "Wenn Sie schon so fragen... eine mobile Sensorenphalanx in mittelbarer Umgebung des Shuttles wäre hilfreich. Mit der könnten wir ausschließen, dass unsere Standardbeobachtung kompensiert wird", erwiderte Captain Anderson Chief Petty Officer Riese.

   -- SB Mamori, OPS

"Aye", beendete Max die Verbindung und meldete sich zurück beim Technik-Team. "Riese an Kowalski. Ich sende Ihnen Anweisungen auf Ihr PADD." Er wollte nicht, dass die Romulaner womöglich mithörten und erklärte Kowalski den Anweisung von Captain Anderson. Zusätzlich empfahl er, den leitenden technischen Offizier vom Dienst hinzuzuziehen - auf der OPS war keiner abkömmlich.

"Wir tun was wir können, aber auch der Commander ist nur ein Mann, und der Stationstag hat nur vierundzwanzig Stunden", entschuldigte sich Talvert bei Kras Antschirch für die Verspätung. Suvan ließ erneut eine Verbindung zu Quaipols Yacht herstellen: "Mamori an Sarkassianische Yacht. Wir möchten den Ersten Außensekretär Quaipol an Bord unserer Station empfangen. Bitte kommen sie in den Konferenzraum auf unserer OPS."

Der Lieutenant Commander überlegte, welche Gründe Quaipol haben mochte die Station zu besuchen. Es konnte eigentlich nur um die Bombenanschläge und die Patienten auf der Krankenstation gehen. Da Doktor al Misri gerade abgelöst wurde, wollte Talvert auf der Krankenstation erst nach einem Repräsentanten bei der Unterhaltung mit dem Botschafter fragen, wenn dieser danach verlangen würde. Stattdessen würde der Halbvulkanier den Fokus dieses Treffens auf die forensische Auswertung des Besuchs auf Sarkass richten.

"OPS an Captain Anderson. Ich möchte Außensekretär Quaipol die Ergebnisse unser Tatortuntersuchung auf Sarkass mitteilen. Bitte melden Sie sich im OPS-Konferenzraum."

   -- SB Mamori, SHQ

"Sicherheit an OPS. Verstanden, ich bringe diesbezügliche Unterlagen mit", bestätigte Charles Anderson.

Das bedeutete, dass der Sicherheitschef die Daten entsprechend sortierte, um sie einfacher präsentieren zu können.

"Sergeant, die Sarkassianer kommen an Bord, um unsere Ermittlungsergebnisse zu vergleichen", teilte er dem anderen Marine Matti Sola mit. "Ich möchte, dass Sie dabei sind, um im Anschluss weitere Schritte zu planen."

"Verstanden, Sir! Werde mich darum kümmern!" Sola nickte seinem Chef zu und stand auf, um Anderson zu begleiten.

Charles nickte Sola zu und drückte seinen Kommunikator. "Anderson an Harris", rief er nach seinem Stellvertreter. "Ich begebe mich in eine Konferenz mit dem Ersten Offizier. Die Sicherheit gehört ihnen."

Der Sicherheitschef hatte sich die Aufforderung gespart, John Harris extra hierher zu beordern. Der Lieutenant hatte gerade zutun, und der Captain hatte ihn bloß informieren wollen, dass Anderson bis auf weiteres nicht gestört werden wollte, und Harris anfallende Entscheidungen eigenständig treffen konnte. Beide Sicherheitler machten sich auf den Weg.

Kaum hatten sie die Sicherheit verlassen kam von der OPS noch die Bitte, den sarkassianischen Diplomaten vom Haupttransporterraum abzuholen. Charles Anderson bestätigte und begab sich mit Sola auf den kleinen Umweg.

Die beiden Marines schlugen den Weg zum Haupttransporterraum ein, währenddessen sagte keiner von ihnen kein Wort. Matti sagte aus dem Grund nichts, da er sich Gedanken über seine bevorstehende Mission machte. Außerdem musste er einen Brief verfassen, der ihm nicht ganz leicht fiel, denn er musste seiner noch jungen Freundin erklären, warum er eventuell ein paar Monate nicht zu erreichen war, das ganze aber nichts mit ihr zu tun hatte, ohne dabei zu verraten, worum es eigentlich ging.

   -- SB Mamori, OPS

Kras Antschirch wartete bis Talvert geendet hatte und sagte dann zuversichtlich: "Sie werden doch nichts dagegen haben, wenn ich den obersten Außensekretär unterstütze, sofern es sich ergibt?" Eine Widerrede erwartete Kras nicht. Er sah kurz zu seiner Tochter, die brav ihre Aufgabe erfüllte und dann wieder zum Vulkanier.

"Natürlich nicht, Sir", erwiderte Suvan, "Sofern Außensekretär Quaipol keine Einwände hat, sind sie bei der Konferenz willkommen."

Talverts Blick folgte dem von Kras Antschirch zu Priema. Der Halbvulkanier war mit dem Anblick von Kol-Sarkassianern noch nicht so vertraut, dass er eine Verwandschaft erkennen konnte. Da sie aber eine der wenigen ihrer Art an Bord von Mamori war, war sie bestimmt über die Botschaft an die zivile Assistentenstelle von Vasu gelangt. Von daher hielt Lieutenant Commander Talvert es für möglich, dass sich die beiden Kol kannten. "Eine Bekannte von ihnen?" ging Suvan der Vermutung nach, während er sich in Richtung Konferenzraum bewegte.

Kras watschelte Talvert nach so rasch er konnte und anwortete: "Eine sehr gute, seit knapp 20 Jahren." Dann lachte er plätschernd und schlug sich mit einer Flosse auf den Fassbauch. Dann zupfte er seinen Anzug wieder glatt und aus der Tasche ein Stecktuch, mit dem er sich über die Stirn wischte.

Etwas irritiert über die amüsierte Reaktion Antschirchs blickte Suvan Talvert nochmals zwischen dem Magro und Commander Vasus Assistentin hin und her. Allerdings konnte er weder Verwandschaften erkennen, noch abschätzen welcher Kol-Sarkassianer welchen Lebensabschnitt erreicht hatte. Der Lieutenant Commander wusste kaum wie alt Kras oder Priema waren. Lachte Antschirch, weil er sie auf halbseidenen Wegen nach Mamori gebracht hatte? Arbeitete sie ihm auf ihrer Position irgendwie zu? Talvert entschied, darüber nicht vor der Konferenz nachzudenken, und strebte mit dem Magro weiter dem Konferenzraum zu. Kurz hielt der Erste Offizier inne, um sich an Max Riese zu wenden: "Bitte rufen Sie Commander Ahi'Maun auf die OPS. Er soll übernehmen."


--- Sarkassianische Botschafter-Yacht, im Landeanflug auf Mamori

Garretragh Quaipol bestätigte seinem Piloten den Erhalt der Einladung von der Starbase. "Es ist ein zweckorientiertes Treffen, ohne Rituale und Formalien", erklärte Garretragh. "Daher wird ein Leibwächter reichen. Ich erwarte ihn am Transporter." Damit machte der Erste Außensekretär sich auf den Weg. Er wollte so nahe es die Starbase zuließ an den Konferenzraum beamen. Die Daten, die Quaipol von den sarkassianischen Behördern erhalten hatte, versprachen eine Nacht voll fruchtbarer Zusammenarbeit, welche die Föderation auf die Sarkassianer als Verbündete einschwören mochte.

Es war Sa'tak Noy, welcher sich im Bordtransporter mit dem Ersten Außensekretär einfand. Stumm und ehrerbietig stand er da und wartete darauf, an Bord der Starbase gebeamt zu werden. Der Famossi hatte seine heimlichen Pläne, zu denen auch eine unauffällige Begegnung mit Seffarim Mosh gehörte. Ob beziehungsweise wie sich das verwirklichen ließ, blieb abzuwarten. Schließlich konnte er als einzige Wache den Außensekretär nie aus den Augen lassen.

"Ich grüße sie, Soldat", meinte Quaipol mit politischem Charisma zu Noy. Dann nickte er dem Transporteroffizier zu und befahl: "Energie."


--- SB Mamori, Deck 4: Turbolift

Moneus Krateos fand sich auf den Plan schnell zurrecht und drückte die Ruftaste für den Turbolift. Sekunden später glitten die Türen auf und Krateos stieg in den Turbolift. Sofort überkam ihn ein mulmiges Gefühl. War von seinem Ur-Onkel seines Vaters deren Schwester nicht in einem Lift erstickt?! Er merkte wie er Anfing zu zittern und flacher zu atmen... "Jetzt beruhig' dich, Krateos", hörte er sich selber sagen... "Warte...." Er hatte ja noch garnicht mal auf die entsprechende Decktaste gedrückt... *puhh*... Er wollte schon aussteigen als sich der Lift plötzlich in Bewegung setzte! Seine Taschen landeten mit einem lauten Schlag auf den Turboliftboden... Ihm wurde schwindlig... Wie aus dem Nichts hörte plötzlich ein Knirschen und ein Krachen, der Lift zuckte noch einmal kurz, ehe er verstummte und stehen blieb. Er war allein, im Lift gefangen.

Sofort drückte er wie ein Irrer auf das Bedienfeld. Die Wände kamen immer näher und der Boden drehte sich, noch mit letzter Kraft schaffte er es den Notruf zu betätigen....

Ein schrilles Alarmsignal ertönte......

   -- SB Mamori, OPS

"OPS an Technik: Turbolift 1 ist ausgefallen", meldete Max Riese.

   -- SB Mamori, Deck 4: Krankenstation

Mit großen Schritten betrat Nasmat al Misri die Aufnahme und war überrascht, dort mehr als eine Kollegin vorzufinden. "Gut, dass Sie da sind", begrüßte sie die beiden Neuen ernst. "Anscheinend gibt es einen Notfall im Turbolift."

Ohne ihrer Nachfolgerin die Hand zu reichen, drängte sich die junge Chefärztin rasch an ihr vorbei zu einer Konsole. "Ja, ein Lebenszeichen, und es wird schwächer. - Computer, Nottransport initiieren: Eine Person aus Turbolift 1 in die Krankenstation."

Sie trat an ein leeres Biobett, auf dem sich nur Augenblicke später Moneus Krateos materialisierte.

Kurz blickte Davey Tavington zu der Noch-Chefin der Krankenstation. Während Doktor al Misri den Patienten übernahm, informierte Davey die neuen Ärztinnen. "Das ist unser einziger Notfall. Allerdings haben wir einige Opfer eines Bombenanschlags in Betreuung. Wir haben alle Patienten stabil, aber sie müssen weiter behandelt und ständig betreut werden, daher bereitet Miss Paerha die Pflaster vor. Wir können gemeinsam die Visite beenden, oder ich zeige Ihnen das ganze Areal der Krankenstation. Mamori ist schon eine andere Liga als ein Raumschiff", bot sie an.

"Ich würde sagen, wir begleiten Sie auf Ihrer Visite. Dann können Sie uns gleich mit den problematischten Fällen vertraut machen und wir behindern nicht Ihren normalen Tagesablauf. Und ganz nebenbei lernen wir auch schon einen Teil der Einrichtungen kennen." Poxsans Worten folgte ein typisch denubulanisches Lächeln.

Doktor al Misri hatte den Patienten gescannt und keine nennenswerten Schäden festgestellt. Sie verabreichte ihm ein Hypospray zur Stabilisierung des Kreislaufs und sagte dabei laut zu Davey: "Doktor Tavington, wenn Sie mit der Visite fertig sind, muss ich los."

Das war mal wieder typisch, dass sie bis zur letzten Sekunde gefordert wurde. Eigentlich wollte sie längst weg sein, auf der "USS Goldenmorgen" ihrem nächsten Job entgegen reisen. Aber so war das hier immer gelaufen. Innerlich seufzend hoffte sie auf Besserung in ihrer nächsten Stelle.

Kurz schob sie ihr Kopftuch zurecht, dann warf sie Moneus einen züchtigen Blick zu. "Wie fühlen Sie sich?"

Krateos blinzelte durch die Augen und erkannte schemenhaft eine Gestalt, die sich über ihn beugte. Das Licht blendete seine Augen und er nahm eine leise Stimme in der Ferne wahr... "Argh...wo ist mein Turbolift?"

Er stammelte noch ein paar Worte, bevor er wieder die Augen schloss und es schien, dass er schlief.

Überrascht musterte Nasmat erneut ihren Scanner und ließ ihn um Moneus kreisen. Sie rüttelte ihn leicht. "Hallo, junger Mann. Nicht einschlafen. Wir haben Sie rausgebeamt. Wie fühlen Sie sich? Sind Sie müde?"

Sie hatte im Moment keine Hand dafür frei, nahm sich jedoch vor, als nächstes den Counselor zu rufen.

"Wie... ahh... was?" Krateos konnte nun etwas klarer sehen. Sein Kopf schmerzte etwas... schien von dem Aufprall gewesen zu sein. "Hi...", Krateos betrachtete Nasmat von oben nach unten. "Ich fühle mich suuuper gut... Soviele Lichter hier...." - Die schienen ihm irgendwas verabreicht zu haben, aber egal was es war.... ES WAR GUT! "Wie lange habe ich geschlafen? Und wo sind meine Sachen?"

"Sie haben gar nicht geschlafen, Sie waren nur kurz ohnmächtig. Was ist das letzte, an das Sie sich erinnern?" fragte Nasmat zunächst mal die diagnostisch relevanten Dinge ab.

Krateos versuchte sich aufzusetzen, was auch nach zwei Anläufen klappte. "Mir scheint wohl, dass ich im Turbolift ein bisschen die Nerven verloren habe, aber es geht mir jetzt schon viel besser." Er beobachtete kurz das rege Treiben in der Krankenstation... 'Mächtig was los hier', dachte er sich und richtete seine Aufmerksamkeit wieder al Misri zu. "Danke für Ihre Hilfe, ich hoffe dass wir das ganz schnell wieder flicken können, weil ich mich im OPS melden muss?!"

Ein Schmunzeln huschte kurz über ihr Gesicht. "Ich muss Sie nicht 'flicken'. Sie sind gesund. Allerdings ist Ihr Blutzuckerspiegel sehr niedrig, Sie sollten zuerst mal was essen. Was war denn im Turbolift?" Krateos schaute sie an und meinte: "Essen ist eine gute Idee, wann haben Sie denn Feierabend...ich lade Sie ein! - Ach, im Turbolift war nichts!" ...und winkte ab. "Ich brauchte wirklich nur was zu essen, bin schon seit einem ganzen Tag wach und habe noch nichts Richtiges zu beißen bekommen."

Nasmat deutete ein Kopfschütteln an. "Danke für die Einladung, aber ich bin gerade im Begriff, Mamori zu verlassen. Also gut. Sie können gehen und etwas essen. Achten Sie auf regelmäßige Mahlzeiten, das ist generell wichtig für die Gesundheit. Falls Ihnen noch mal flau wird, kommen Sie bitte sofort zurück in die Krankenstation. Verstanden?" Sie musterte ihn kritisch.

"Ok, ich werde mich daran halten." Krateos stieg von der Liege herunter und machte sich auf den Weg zum Promenadendeck. Auf den Weg zur Tür sah er, dass ihm freundlicherweise seine Sachen schon hergebracht worden waren. Er nahm sie und stieg auf den Gang heraus.

Die paar Meter zum Lift konnte er wieder im gewohnten Schritt laufen. Er schaute sich kurz die Stationsübersicht an und drückte die richtige Decktaste.

Die Ärzte waren nun so weit heran gekommen, dass sie die letzten Worte des Patienten hatten verstehen können, hier wurde ihre Hilfe anscheinend nicht mehr gebraucht. Aber überall sonst schien es noch genügend Patienten zu versorgen zu geben.

Entschlossen trat Lisa an einen der bereitstehenden Verbandswagen heran, streifte ein paar Handschuhe über und näherte sich dem ersten Bett in ihrer Nähe, um dort die Brandwunden des Mannes neu zu verbinden. "Möchten Sie mir dabei helfen?", erkundigte sie sich freundlich bei Poxan. Sie würde eine Weile mit dieser Frau zusammen arbeiten, da konnte sie auch gleich versuchen heraus zu finden, wie gut sie war und, noch etwas wichtiger, wie sie mit den Patienten umging.

Nachdem ihr letzter Patient gegangen war, kam Nasmal zu Lisa. "Dr. Knight", sprach sie sie an, "Dr. Poxsan, Dr. Tavington, ich möchte mich von Ihnen verabschieden." Sie wandte sich der jungen Assistenzärztin zu und reichte ihr die Hand. "Dr. Tavington, es war mir eine Freude, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Ich wünsche Ihnen alles Gute." Dann sah sie wieder zu Lisa. Ihr reichte sie wegen der Handschuhe jedoch nicht die Hand. "Ich wünsche Ihnen viel Glück, Dr. Knight. Sie haben hier eine gute Mannschaft und eine gute Einrichtung. Alles Gute. - Dr. Poxsan, Ihnen auch alles Gute." Mit diesen Worten verließ sie die Starbase.

Davey seufzte traurig. Bevor al Misri nun doch Mamori verlassen hatte, hatte sie ihr noch ein Geschenk überreicht, und ihr dafür gedankt, wieviel sie fachlich unter der Chefärztin gelernt hatte. "Nun, Sie wissen ja, womit wir zur Zeit beschäftigt sind, Doktor Knight", meinte sie zu Nasmat al Misris Nachfolgerin. "Da wir die Visite beendet haben, soll ich den Besucherverkehr für die Angehörigen der Patienten freigeben?"


--- SB Mamori, Deck 13: Haupt-Transporterraum

Im Transporterraum nickte Charles Anderson dem Chief zu, und der Transfer wurde von Mamori an die sarkassianische Yacht bestätigt. Augenblicke später materialisierte Außensekretär Quaipol auf der Starbase.

"Erster Außensekretär, ich bin Captain Charles Anderson, Leiter der Sicherheitsabteilung. Ich werde Sie zur Konferenz begleiten. Dies ist Sergeant Sola, er wird ebenfalls beiwohnen."

"Danke, Captain", erwiderte Garretragh jovial. "Wynno Noy, hier, wird ebenfalls beiwohnen", meinte der Sarkassianer verbindlich und stieg mit seinem Beschützer von der Plattform.

"Natürlich, Sir. Bitte folgen Sie mir", forderte Anderson den Diplomaten auf und bedeutete Sola mit einem Nicken, nach Quaipol und Noy zu folgen. Diese Eskortformation für eine Zwei-Personen-Patrouille war so selbstverständlich, dass die Geste ausreichte.


--- SB Mamori, Promenadendeck: Kneipe "Dorans Pallas"

Auf direktem Weg steuerte Wrad auf dem Promeandendeck "Dorans Pallas" an, ohne groß nach links oder rechts zu sehen.

Seine Miene hellte sich fast unmerklich auf, als er diese bunte kleine Kneipe betrat. Dort duftete es immer nach herzhaftem Essen, es gab fröhlich-sanfte Hintergrund-Musik, und die Spiele waren meist belagert. Beste Voraussetzungen, um sich von allen Sorgen abzulenken.

Er ließ sich direkt an der Bar nieder und fragte Doran: "Welches starke minorytanische Getränk würdest Du mir empfehlen?"

Doran legte sein Poliertuch beiseite und warf einen prüfenden Blick auf den Andorianer. "Heißen Würztee."

Ein schwaches Grinsen huschte über Wrads Gesicht. "Nein, ich meinte keinen Tee. Sondern etwas mit Alkohol. Viel Alkohol."

Dorans Blick verdüsterte sich leicht, als er antwortete: "Mok."

Wrad nickt. "Das klingt richtig. Mok."

Der minorytanische Wirt griff unter seine Theke, wo er ein paar Flaschen echter minorytanischer Getränke verwahrte - nicht replizierte. Mit echtem Alkohol. Er holte eine eckige Flasche mit einer rötlich schimmernden Flüssigkeit hervor und füllte eine sehr kleine Menge in ein kleines Gläschen in Kolbenform. "Mok."

Wrad sollte nicht lange nur in der Gesellschaft seines Drinks bleiben. Andschana und Tariki hatten ihren Rundgang auf dem Promenadendeck fast beendet; nun standen sie unschlüssig in derNähe des "Pallas". Eigentlich wäre es längst Zeit für ein kleines Abendessen, das sie für gewöhnlich mit Kimon einnahmen - doch der war bisher nicht aufgetaucht.

"Wer weiß, wann er kommt? Wahrscheinlich muss er länger bleiben. Lass uns ohne ihn gehen", entschied Andschana.

"Ich bin mir nicht sicher..."

"Ach, Tariki! Ich habe Hunger und keine Lust, länger zu warten." Schmollend legte die Jüngere beide Arme um sich, bis Tariki seufzend nachgab.

"Also schön, magst Du ein weiteres Mal Deinen Willen haben, bevor Du Dich hier aufführst wie ein ungezähmtes Sharin. Wo willst Du hin? Nach Hause? Oder in dieses andere Restaurant, wo Dich dieser blonde Kellner so unverschämt anstarrt?"

Andschana lachte auf. "Laß ihn starren, Schwester, wenn es alles ist, was er begehrt. Nein, nach Hause mag ich nicht, dort bin ich oft genug. Was ist damit? Du warst noch mit mir dort." Sie deutete auf das nahe Pallas, was nun Tariki zum Lachen brachte.

"Auch Du warst erst ein einziges Mal dort und seit der Eröffnung sind Tage, nicht Jahre vergangen!"

"Trotzdem", war die einzige Antwort, bevor Andschana entschlossen nach Tarikis Hand griff und sie mit sich zog.

Sie betraten gemeinsam das Pallas, das um diese Zeit noch sehr ruhig und kaum besucht war. Doch sie kannten die beiden, die sich an der Theke befanden. "Doran!" stahlte Andschana, als sie ihn erkannte, "Wir wollen sehen, was Du uns heute leckeres empfehlen kannst."

"Guten Abend", richtete Tariki währenddessen an Wrad, bevor sie sich andeutungsweise verbeugte.

"Guten Abend, Tariki...", erwiderte Wrad mit rauchiger Stimme. Dieses Mokzeugs brannte in Mund, Kehle und die Speiseröhre entlang. Unglaublich... "...Andschana", begrüsste er auch die andere Ta'Una, und einen kurzen Moment schien es, als blitzten seine Augen auf.

Beide Frauen waren schön und groß und schlank und elegant, aber Andschana hatte noch dazu eine geradezu betörende Grazie an sich.

"Hallo Andschana", begrüsste Doran die junge Frau freudestrahlend, "...und Tariki. Schön, Euch wiederzusehen." Er deutete ebenfalls eine Verneigung an. "Macht es Euch gemütlich und fühlt Euch wie zuhause. Ich empfehle heute Oschalla-Auflauf. Das ist sehr leckeres Fleisch mit Gemüse und mit Käse überbacken. Dazu frisches Brot. Hört sich das gut an?"

"Das klingt wunderbar! Tariki, magst Du auch?"

Die Angesprochene schüttelte den Kopf. Sie hatte Wrad aufmerksam gemustert. Etwas beschäftigte ihn, aber sie konnte nicht erkennen, was es war. "Ich hätte gern etwas Kleines... einen Salat vielleicht? Oder... etwas in der Art."

"Nun, dann für mich den Auflauf und was immer für Tariki da ist. Wir könnten einander beim Essen Gesellschaft leisten, wenn es in Ordnung ist?" Die letzte Frage hatte Andschana unvermittelt an Wrad gerichtet, der ihrer Meinung nach viel zu allein hier herumsaß. Und solange Tariki und Doran in der Nähe waren, konnte ja nichts dagegen sprechen, ihn an ihren Tisch einzuladen. Sie sah sich noch einmal in der kleinen, gemütlichen Kneipe um.

"Gut", nickte Doran Andschana erfreut zu. "Hm, Salat... warte mal, Tariki..." Er wählte zwei der Gemüsezutaten des Auflaufs aus, eine Art grünen Krautsalat und orangene Minitomaten, richtete sie in einer kleinen Schüssel an und hielt sie fragend Tariki hin: "So vielleicht? Mit ein paar gehackten Nüssen, Zitronen-Joghurt-Dressing und Kräutern?"

Wrad realisierte erst überhaupt nicht, dass Andschana ihn meinte. Plötzlich sickerte die Frage in sein Bewusstsein und er fixierte sie abrupt: "Natürlich. Gern. Ich habe zwar keinen Hunger, aber... das macht ja nichts... Höchstens...", sein Blick wanderte zu Doran, "etwas Leichtes, Erfrischendes."

Doran schmunzelte verständnisvoll und rückte mit seiner freien Hand das Schälchen Oratrauben auf der Theke direkt vor Wrads Nase. "Oratrauben passen fantastisch zu Mok." Dann wartete er wieder gespannt auf Tarikis Kommentar zum Salatvorschlag.

Wrad griff sofort zu und stellte fest, dass der Wirt recht hatte. Die fruchtig-süßen Trauben neutralisierten die Schärfe des Moks und harmonierten obendrein im Aroma. Er entspannte sich ein wenig und begann mit seinen Fühlern Andschana zu mustern.

Für einen Augenblick fasziniert, verfolgte Andschanas Blick die auffälligen Bewegungen der Fühler. Es war ziemlich gewöhnungsbedürftig für sie, dass ihr jemand Blaues gegenüber saß, doch dass sich auch noch oberhalb seiner Augenbrauen etwas bewegte, irritierte sie zeitweise. Sie riss sich von dem Anblick los, von dem sie gar nicht wusste, wie sehr er auf Gegenseitigkeit beruhte und lenkte sich damit ab, indem sie ebenfalls nach einer Traube angelte und sie sich in den Mund steckte. Sie kannte die kleinen Köstlichkeiten schon vom Eröffnungsabend des Pallas und genoß das erwartete, fruchtige Aroma.

Tariki hingegen hatte den zusammengestellten Salat in Augenschein genommen und lächelte zufrieden. "Wenn es dazu ebenfalls etwas vom versprochenen frischen Brot gibt, kann ich mich damit durchaus anfreunden. Es wäre allerdings perfekt, wenn sich dazu noch so etwas wie ein nicht zu süßer Eistee fände - wenn nicht, nehme ich auch gern einen heißen."

"Gern", lächelte Doran. "Kennst Du schon Minorytanischen Würztee? Der könnte Dir gefallen. Er wird meistens lauwarm getrunken, aber ich kann ihn auch kalt servieren."

Wie zum Beweis füllte er ein hohes Glas halbvoll mit zerstoßenem Eis und ein paar ganzen Minzblättern, dann goss er den dunkelbraunen lauwarmen Würztee darüber, steckte einen Strohhalm hinein und eine Limonenscheibe an den Rand. Das Eis zischte und knackte. "Koste mal", reichte er das Glas Tariki. Er wandte sich an Anschana und Wrad: "Und was trinkt Ihr?"

Wrad hatte Doran interessiert zugesehen. Schließlich konnte er nicht die ganze Zeit Andschana anstarren, so hübsch sie auch war. Und wie üblich verschlug ihm der Anblick einer derartt attraktiven Frau eher die Sprache, worüber er sich insgeheim wie üblich ärgerte. "Das sieht gut aus. Ich probiere auch einen Eistee."

Tariki hatte Doran gespannt zugesehen, wie er den Eistee zubereitete. Die Zubereitung mit Eiswürfeln war ihr schon lange nicht mehr begegnet und auf Ta'Una gab es zwar kalte Getränke, bei denen allerdings die Zutaten vorher gekühlt worden waren und nicht erst durch Eis im Glas selbst. Sie nahm das Glas dankend an sich, rührte ein paar Mal mit dem Strohhalm darin herum und lächelte, als sie das Klingeln hörte, das die Eisstückchen verursachten. Nach einem vorsichtigen Schluck durch eben diesen Strohhalm wurde ihr Lächeln unübersehbar breiter. "Es ist sehr gut. Ein Würztee, der seinen Namen verdient."

"Dann nehme ich auch so einen", meldete sich Andschana und angelte nach einer weiteren Traube, die sie zunächst nur zu Hälfte abbiss, um dann den Saft der zweiten Hälfte genießerisch abzulecken und den fruchtig-frischen Geschmack zu genießen. "Wo ist Aslien?" wandte sie sich darauf an Doran.

"Das freut mich", erwiderte Doran fröhlich, während er überlegte, was er über Aslien sagen sollte, und machte sich sofort an die Zubereitung von zwei weiteren Eistees.

Wrad konnte nicht umhin, Andschana dabei zuzusehen und fühlte sich unwillkürlich an Shay erinnert. Er liebte den Anblick genießerischer Frauen. Die Bilder, die ihm dabei durch den Kopf schossen, hatten allerdings wenig mit Essen zu tun. Und diesmal handelten sie von Andschana. Mit deutlich weniger Kleidung am Leib... Gedankenverloren starrte er Andschana an und nahm dabei ebenfalls noch eine Traube.

"Hier, bitte sehr", stellte Doran die beiden Gläser vor Andschana und Wrad ab. "Essen kommt sofort." Er erhitzte einen fertig vorbereiteten Auflauf für Andschana und hackte ein paar Nüsse und Kräuter für Tarikis Salat.


--- SB Mamori, Deck 23: Promenadendeck

Als Moneus auf den Promenadendeck ankam und aus dem Turbolift rausstieg überkam ihn ein kleines Glücksgefühl. Sofort mischte er sich in das hier herschende Getümmel und schaute sich nach einem angenehmen Laden um...


--- SB Mamori, Deck 25: Turbolift

Der Turbolift brachte Svana und Vasu schnell zur Botschaft, viel zu schnell. Zischend öffneten sich die Türen und gaben den Blick auf den Eingang zur Botschaft frei. Nichtmal ein kleiner Spaziergang blieb Vasu. Sie waren am Ziel. "Da ist schon die Botschaft." Wie es sich gehörte, ließ er ihr den Vortritt.

"Danke, Commander", bedankte sich Svana. "Wir sehen uns später. Und in der Zwischenzeit, tun Sie nichts, was einen Krieg auslösen könnte", verfiel die Romulanerin in alte romulanische Gewohnheiten, der Arroganz. Sie lächelte freundlich und ging dann alleine in die Botschaft der Minoryaner.

Vasu sah Svana nach, ... Nun war sie weg und er brauchte was zu Trinken. Also ging er zurück zum Turbolift und lies sich zum "Hot Spot" bringen. Und mit einer durstigen Kehle betrat er das "Hot Spot".


--- SB Mamori, Deck 25: Minoryanische Botschaft

Die romulanische Senatorin betrat die minoryanische Botschaft und stellte sich freundlich vor: "Ich bin Senatorin Svana chi'Naik t'Vauthil. Ich bin im Auftrag meiner Regierung hier."


--- SB Mamori, Deck 24: Quartier Abita Bemo

Seffarin Mosh alias "Abita Bemo" klickte sich mal wieder durch die Datenbank. Sie war immer wieder begeistert, wie viele Daten die Föderation so einfach öffentlich zur Verfügung stellte.

Nach ihrem ersten Besuch bei der sarkassianischen Botschaft hatte sie die Anregung von Quaipols Assistenten aufgegriffen und sich als potentielle Ladenmieterin ausgegeben, um als Zivilistin unauffällig auf Mamori zu bleiben. Und selbstverständlich war sie auf dem Laufenden, was die freien Geschäftsräume anging und hatte den Vorschlag, hier einen Laden zu eröffnen, auch ihrem Oberen unterbreitet.

Auch vom Replikator hatte sie schon fasziniert und reichlich Gebrauch gemacht. Was für eine Technologie! Und natürlich eine sehr nützliche. Für viele Zwecke. Gerade auch für IHRE Zwecke...

Sie wusste, dass heute wieder ein Famossa-Kontaktmann an Bord kam: Sa'tak Noy würde den Ersten Außensekretär wieder als Wachmann begleiten. Er würde etwas Wichtiges im Handgepäck dabei haben. Auch ihr Kosmetikkoffer enthielt einige interessante Inhaltsstoffe.

Es fehlte nur noch wenige Ingredenzien für ihren Plan, und Seffarim war zuversichtlich, dass sie die würde replizieren können. Sie musste nur noch herausfinden, in welchem Lebensmittel oder ähnlich harmlosen Gegenständen sie enthalten waren.


--- SB Mamori, Deck 1: Konferenzraum

Als Anderson, Quaipol, Sola und Noy den Konferenzraum betraten, erhob sich Suvan Talvert von seinem Stuhl am Kopfende des Konferenztisches. "Willkommen auf Mamori, Erster Außensekretär. Ich bin Lieutenant Commander Suvan Talvert, stellvertretender Kommandant der Starbase. Commander Vasu erfüllt zur Zeit Pflichten, die eine rasche Auswertung unserer Ermittlungen erschweren", begrüßte der Halbvulkanier den Lafo.

Dieser nickte und meinte tatendurstig: "Dann verlieren wir keine Zeit, Mister Talvert."

Er zog den Datenträger hervor, den Jakon Legan auf Saxon gefunden hatte.

Captain Anderson hatte Suvan kurz zugenickt und sich stumm an den Tisch gesetzt, das PADD mit den Ermittlungsergebnissen des Außenteams vor sich. Er musterte Quaipol aufmerksam.

Sa'tak Noys Aufmerksamkeit lag zunächst auf dem Raum. Auch unterwegs hatte er die Gänge sorgfältig in Augenschein genommen. Der Famossa-Kontakt hatte sich natürlich noch nirgendwo blicken lassen. Die Räume wurden sicher überwacht, aber die Technik dafür blieb seinem Auge verborgen. Die Starbase war wirklich ein herausforderndes Terrain.
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